Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Neüntzehende
weyssagung ist inn den läfftzen deß künigs / darumb fält sein hertz nicht im gericht. Vnd Eccles.viij. Mein ampt ist halten das geheiß vnnd das gebott deß Künigs / vnnd nicht überträtten den eid / den ich Gott gethon hab. Vnnd Prouerb. am vier vnd zwentzigsten / Mein sun / förcht den Herren vnd den künig / zuo den klapperleüthen aber gsell dich nit / dann gar schnäll kumpt jr verderptnuß. So hat auch S. Paul gesagt / Welcher dem gewalt widerstrebt / der widerstrebt Gottes ordnung / welche aber widersträbend / die werdend ein vrtheil über sich empfahen. Sölichs vnd dergleichen mer hab ich auch doben anzogen im v. gebott.

875 Darnach so ist auch der vnderthonen ampt / das sie für jre Fürsten vnd oberkeiten bättind / das jnen Gott weißheit / verstand / dapfferkeit / bescheidenheit / gerechtigkeit / rechten ernst / vnd barmhertzigkeit / vnd andere herrliche tugenden verleihen / vnd sie in seinen wägen leiten vnd vor allem übel behüten wölle / damit wir ein still vnd rüwig läben hie in diser zeit füren mögind. Sölichs erforderet Sanct Paulus inn der ersten Epistel zum Timotheo am anderen Capitel vnnd Jere. am xxix.Cap. Wie wir das anderschwo anzogen habend. Da aber viler leüthen gemüter gantz träg vnd hinläßig sind / darumb begegnet jhnen auch offt sölichs das sie lieber nicht hettind / vnd das jhnen übel kumpt. Aber billich / dann thetind sie jhr ampt treüwlich / vnnd bättetind ernstlich für die Oberkeit / so gienge es jnen baß. Wie yferig die alt Christenlich kirch gewesen seye für die Oberkeit zuo bätten / mag man sehen in disen worten Tertulliani die man in seinem Apologetico am xxx.Cap. also lißt. Wir bittend allweg für alle keiser / begärend vnd wünschend jnen langs läben / fridsamme regierung / sichere hüser / dapffere heerzüg / getrewe räth / frombs volck / rüwige wält / vnnd was jnen als menschen vnd keiseren wol kumpt.

878 Weiter so ist auch deß volcks vnnd der vnderthonen ampt das sie den guoten vnd billichen satzungen der oberkeit gehorsam seyend / ja gehorsam seyend inn Gott / mit rechtem auffsehen vnd Eerenbieten / auß Gottsförchtigem gemüt / nicht nun als gesatzten der menschen / sonder als gesatzten der dieneren vnnd botten Gottes. Dann Petrus heißt vns also gehorsam sein vmb deß Herren willen / vnd Paulus / Man müsse vnderthon sein auß not / nicht allein vmb deß zorns willen / sonder auch vmb der gewüßne willen / das ist / wir söllind der oberkeit nicht nur vonn deß wegen vnderthon sein / das wir von der vngehorsamme wegen vnd verachtung der selben nicht gestrafft werdind / sonder das wir vns hiemit auch an Gott nicht versündind / vnd vnsere gewüssne vns der sünden straffe. Das man aber den gottlosen Oberkeiten / so vns die etwas heissend oder gebietend das wider Gott ist / vnnd heiter mit dem wort Gottes streytet / nicht gehorsammen sölle / hab ich doben in außlegung deß fünfften gebotts mit heiteren zeügnußen vnnd exemplen der heiligen geschrifft anzeigt. Dann es habend die heiligen Apostel / vnd die glöubigen menschen der ersten kirchen sich ee lassen inn gefencknuß werffen / ins ellend verweisen / Jtem lassen jhrer güteren berauben / den wilden thieren fürwerffen / oder das man sie mit dem schwärt mit feühr oder strick vom läben zum tod richtete / eb sie habind wöllen denen gebotten gehorsamm sein / die wider Gott warend. Also antwortet der heilig Bischoff vnd marterer Polycarpus dem Römischen landtspfleger vnd sprach / wir werdend also geleert / das wir den Fürsten vnnd oberkeiten so von Gott sind / eer embietind / ja söliche eer / die der religion vnd dem glauben nicht zuo wider seye. Vnnd der heilig Joannes Chrysostomus spricht ad Gainam / Es gebürt sich keinem gottsäligem keiser / das er etwas wider Gottes gebott fürnemme oder vnderstande.

Zuo letst so stadt auch den vnderthonen zuo / das sie der oberkeit gebind schatzung / vnd was sie jren schuldig sind / ja das sie auch so es die notturfft erforderet /

875 Bätten für die oberkeit.
878 Von gehorsamme der vnderthonen.

Die Neüntzehende
weyssagung ist inn den laͤfftzen deß künigs / darumb faͤlt sein hertz nicht im gericht. Vnd Eccles.viij. Mein ampt ist halten das geheiß vnnd das gebott deß Künigs / vnnd nicht übertraͤtten den eid / den ich Gott gethon hab. Vnnd Prouerb. am vier vnd zwentzigsten / Mein sun / foͤrcht den Herren vnd den künig / zuͦ den klapperleüthen aber gsell dich nit / dann gar schnaͤll kumpt jr verderptnuß. So hat auch S. Paul gesagt / Welcher dem gewalt widerstrebt / der widerstrebt Gottes ordnung / welche aber widerstraͤbend / die werdend ein vrtheil über sich empfahen. Soͤlichs vnd dergleichen mer hab ich auch doben anzogen im v. gebott.

875 Darnach so ist auch der vnderthonen ampt / das sie für jre Fürsten vnd oberkeiten baͤttind / das jnen Gott weißheit / verstand / dapfferkeit / bescheidenheit / gerechtigkeit / rechten ernst / vnd barmhertzigkeit / vnd andere herrliche tugenden verleihen / vnd sie in seinen waͤgen leiten vnd vor allem übel behuͤten woͤlle / damit wir ein still vnd ruͤwig laͤben hie in diser zeit fuͤren moͤgind. Soͤlichs erforderet Sanct Paulus inn der ersten Epistel zum Timotheo am anderen Capitel vnnd Jere. am xxix.Cap. Wie wir das anderschwo anzogen habend. Da aber viler leüthen gemuͤter gantz traͤg vnd hinlaͤßig sind / darumb begegnet jhnen auch offt soͤlichs das sie lieber nicht hettind / vnd das jhnen übel kumpt. Aber billich / dann thetind sie jhr ampt treüwlich / vnnd baͤttetind ernstlich für die Oberkeit / so gienge es jnen baß. Wie yferig die alt Christenlich kirch gewesen seye für die Oberkeit zuͦ baͤtten / mag man sehen in disen worten Tertulliani die man in seinem Apologetico am xxx.Cap. also lißt. Wir bittend allweg für alle keiser / begaͤrend vnd wünschend jnen langs laͤben / fridsamme regierung / sichere hüser / dapffere heerzüg / getrewe raͤth / frombs volck / ruͤwige waͤlt / vnnd was jnen als menschen vnd keiseren wol kumpt.

878 Weiter so ist auch deß volcks vnnd der vnderthonen ampt das sie den guͦten vnd billichen satzungen der oberkeit gehorsam seyend / ja gehorsam seyend inn Gott / mit rechtem auffsehen vnd Eerenbieten / auß Gottsfoͤrchtigem gemuͤt / nicht nun als gesatzten der menschen / sonder als gesatzten der dieneren vnnd botten Gottes. Dann Petrus heißt vns also gehorsam sein vmb deß Herren willen / vnd Paulus / Man muͤsse vnderthon sein auß not / nicht allein vmb deß zorns willen / sonder auch vmb der gewüßne willen / das ist / wir soͤllind der oberkeit nicht nur vonn deß wegen vnderthon sein / das wir von der vngehorsamme wegen vnd verachtung der selben nicht gestrafft werdind / sonder das wir vns hiemit auch an Gott nicht versündind / vnd vnsere gewüssne vns der sünden straffe. Das man aber den gottlosen Oberkeiten / so vns die etwas heissend oder gebietend das wider Gott ist / vnnd heiter mit dem wort Gottes streytet / nicht gehorsammen soͤlle / hab ich doben in außlegung deß fünfften gebotts mit heiteren zeügnußen vnnd exemplen der heiligen geschrifft anzeigt. Dann es habend die heiligen Apostel / vnd die gloͤubigen menschen der ersten kirchen sich ee lassen inn gefencknuß werffen / ins ellend verweisen / Jtem lassen jhrer guͤteren berauben / den wilden thieren fürwerffen / oder das man sie mit dem schwaͤrt mit feühr oder strick vom laͤben zum tod richtete / eb sie habind woͤllen denen gebotten gehorsamm sein / die wider Gott warend. Also antwortet der heilig Bischoff vnd marterer Polycarpus dem Roͤmischen landtspfleger vnd sprach / wir werdend also geleert / das wir den Fürsten vnnd oberkeiten so von Gott sind / eer embietind / ja soͤliche eer / die der religion vnd dem glauben nicht zuͦ wider seye. Vnnd der heilig Joannes Chrysostomus spricht ad Gainam / Es gebürt sich keinem gottsaͤligem keiser / das er etwas wider Gottes gebott fürnemme oder vnderstande.

Zuͦ letst so stadt auch den vnderthonen zuͦ / das sie der oberkeit gebind schatzung / vnd was sie jren schuldig sind / ja das sie auch so es die notturfft erforderet /

875 Baͤtten für die oberkeit.
878 Von gehorsamme der vnderthonen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0288" n="[98]"/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ie <hi rendition="#in">N</hi>eüntzehende</hi></hi><lb/></fw>weyssagung ist inn den la&#x0364;fftzen deß
                   künigs / darumb fa&#x0364;lt sein hertz nicht im gericht. Vnd Eccles.viij. Mein ampt ist halten
                   das geheiß vnnd das gebott deß Künigs / vnnd nicht übertra&#x0364;tten den eid / den ich
                   Gott gethon hab. Vnnd Prouerb. am vier vnd zwentzigsten / Mein sun / fo&#x0364;rcht den
                   Herren vnd den künig / zu&#x0366; den klapperleüthen aber gsell dich nit / dann gar
                   schna&#x0364;ll kumpt jr verderptnuß. So hat auch S. Paul gesagt / Welcher dem gewalt
                   widerstrebt / der widerstrebt Gottes ordnung / welche aber widerstra&#x0364;bend / die
                   werdend ein vrtheil über sich empfahen. So&#x0364;lichs vnd dergleichen mer hab ich auch
                   doben anzogen im v. gebott.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="875"> Ba&#x0364;tten für die oberkeit.</note> Darnach so ist auch der vnderthonen ampt / das sie für jre Fürsten vnd oberkeiten ba&#x0364;ttind / das jnen Gott weißheit / verstand / dapfferkeit / bescheidenheit / gerechtigkeit / rechten ernst / vnd barmhertzigkeit / vnd andere herrliche tugenden verleihen / vnd sie in seinen wa&#x0364;gen leiten vnd vor allem übel behu&#x0364;ten wo&#x0364;lle / damit wir ein still vnd ru&#x0364;wig la&#x0364;ben hie in diser zeit fu&#x0364;ren mo&#x0364;gind. So&#x0364;lichs erforderet Sanct Paulus inn der ersten Epistel zum Timotheo am anderen Capitel vnnd Jere. am xxix.Cap. Wie wir das anderschwo anzogen habend. Da aber viler leüthen gemu&#x0364;ter gantz tra&#x0364;g vnd hinla&#x0364;ßig sind / darumb begegnet jhnen auch offt so&#x0364;lichs das sie lieber nicht hettind / vnd das jhnen übel kumpt. Aber billich / dann thetind sie jhr ampt treüwlich / vnnd ba&#x0364;ttetind ernstlich für die Oberkeit / so gienge es jnen baß. Wie yferig die alt Christenlich kirch gewesen seye für die Oberkeit zu&#x0366; ba&#x0364;tten / mag man sehen in disen worten Tertulliani die man in seinem Apologetico am xxx.Cap. also lißt. Wir bittend allweg für alle keiser / bega&#x0364;rend vnd wünschend jnen langs la&#x0364;ben / fridsamme regierung / sichere hüser / dapffere heerzüg / getrewe ra&#x0364;th / frombs volck / ru&#x0364;wige wa&#x0364;lt / vnnd was jnen als menschen vnd keiseren wol kumpt.</p><lb/>
          <p><note place="foot" n="878"> Von gehorsamme der vnderthonen.</note>
                   Weiter so ist auch deß volcks vnnd der vnderthonen ampt das sie den gu&#x0366;ten vnd
                   billichen satzungen der oberkeit gehorsam seyend / ja gehorsam seyend inn Gott /
                   mit rechtem auffsehen vnd Eerenbieten / auß Gottsfo&#x0364;rchtigem gemu&#x0364;t
                   / nicht nun als gesatzten der menschen / sonder als gesatzten der dieneren vnnd
                   botten Gottes. Dann Petrus heißt vns also gehorsam sein vmb deß Herren willen /
                   vnd Paulus / Man mu&#x0364;sse vnderthon sein auß not / nicht allein vmb deß
                   zorns willen / sonder auch vmb der gewüßne willen / das ist / wir so&#x0364;llind
                   der oberkeit nicht nur vonn deß wegen vnderthon sein / das wir von der
                   vngehorsamme wegen vnd verachtung der selben nicht gestrafft werdind / sonder das
                   wir vns hiemit auch an Gott nicht versündind / vnd vnsere gewüssne vns der sünden
                   straffe. Das man aber den gottlosen Oberkeiten / so vns die etwas heissend oder
                   gebietend das wider Gott ist / vnnd heiter mit dem wort Gottes streytet / nicht
                   gehorsammen so&#x0364;lle / hab ich doben in außlegung deß fünfften gebotts mit
                   heiteren zeügnußen vnnd exemplen der heiligen geschrifft anzeigt. Dann es habend
                   die heiligen Apostel / vnd die glo&#x0364;ubigen menschen der ersten kirchen sich
                   ee lassen inn gefencknuß werffen / ins ellend verweisen / Jtem lassen jhrer
                   gu&#x0364;teren berauben / den wilden thieren fürwerffen / oder das man sie mit
                   dem schwa&#x0364;rt mit feühr oder strick vom la&#x0364;ben zum tod richtete / eb
                   sie habind wo&#x0364;llen denen gebotten gehorsamm sein / die wider Gott
                   warend. Also antwortet der heilig Bischoff vnd marterer Polycarpus dem
                   Ro&#x0364;mischen landtspfleger vnd sprach / wir werdend also geleert / das wir
                   den Fürsten vnnd oberkeiten so von Gott sind / eer embietind / ja so&#x0364;liche
                   eer / die der religion vnd dem glauben nicht zu&#x0366; wider seye. Vnnd der heilig
                   Joannes Chrysostomus spricht ad Gainam / Es gebürt sich keinem gottsa&#x0364;ligem
                   keiser / das er etwas wider Gottes gebott fürnemme oder vnderstande.</p><lb/>
          <p>Zu&#x0366; letst so stadt auch den vnderthonen zu&#x0366; / das sie der oberkeit gebind schatzung /
                   vnd was sie jren schuldig sind / ja das sie auch so es die notturfft erforderet /<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[98]/0288] Die Neüntzehende weyssagung ist inn den laͤfftzen deß künigs / darumb faͤlt sein hertz nicht im gericht. Vnd Eccles.viij. Mein ampt ist halten das geheiß vnnd das gebott deß Künigs / vnnd nicht übertraͤtten den eid / den ich Gott gethon hab. Vnnd Prouerb. am vier vnd zwentzigsten / Mein sun / foͤrcht den Herren vnd den künig / zuͦ den klapperleüthen aber gsell dich nit / dann gar schnaͤll kumpt jr verderptnuß. So hat auch S. Paul gesagt / Welcher dem gewalt widerstrebt / der widerstrebt Gottes ordnung / welche aber widerstraͤbend / die werdend ein vrtheil über sich empfahen. Soͤlichs vnd dergleichen mer hab ich auch doben anzogen im v. gebott. 875 Darnach so ist auch der vnderthonen ampt / das sie für jre Fürsten vnd oberkeiten baͤttind / das jnen Gott weißheit / verstand / dapfferkeit / bescheidenheit / gerechtigkeit / rechten ernst / vnd barmhertzigkeit / vnd andere herrliche tugenden verleihen / vnd sie in seinen waͤgen leiten vnd vor allem übel behuͤten woͤlle / damit wir ein still vnd ruͤwig laͤben hie in diser zeit fuͤren moͤgind. Soͤlichs erforderet Sanct Paulus inn der ersten Epistel zum Timotheo am anderen Capitel vnnd Jere. am xxix.Cap. Wie wir das anderschwo anzogen habend. Da aber viler leüthen gemuͤter gantz traͤg vnd hinlaͤßig sind / darumb begegnet jhnen auch offt soͤlichs das sie lieber nicht hettind / vnd das jhnen übel kumpt. Aber billich / dann thetind sie jhr ampt treüwlich / vnnd baͤttetind ernstlich für die Oberkeit / so gienge es jnen baß. Wie yferig die alt Christenlich kirch gewesen seye für die Oberkeit zuͦ baͤtten / mag man sehen in disen worten Tertulliani die man in seinem Apologetico am xxx.Cap. also lißt. Wir bittend allweg für alle keiser / begaͤrend vnd wünschend jnen langs laͤben / fridsamme regierung / sichere hüser / dapffere heerzüg / getrewe raͤth / frombs volck / ruͤwige waͤlt / vnnd was jnen als menschen vnd keiseren wol kumpt. 878 Weiter so ist auch deß volcks vnnd der vnderthonen ampt das sie den guͦten vnd billichen satzungen der oberkeit gehorsam seyend / ja gehorsam seyend inn Gott / mit rechtem auffsehen vnd Eerenbieten / auß Gottsfoͤrchtigem gemuͤt / nicht nun als gesatzten der menschen / sonder als gesatzten der dieneren vnnd botten Gottes. Dann Petrus heißt vns also gehorsam sein vmb deß Herren willen / vnd Paulus / Man muͤsse vnderthon sein auß not / nicht allein vmb deß zorns willen / sonder auch vmb der gewüßne willen / das ist / wir soͤllind der oberkeit nicht nur vonn deß wegen vnderthon sein / das wir von der vngehorsamme wegen vnd verachtung der selben nicht gestrafft werdind / sonder das wir vns hiemit auch an Gott nicht versündind / vnd vnsere gewüssne vns der sünden straffe. Das man aber den gottlosen Oberkeiten / so vns die etwas heissend oder gebietend das wider Gott ist / vnnd heiter mit dem wort Gottes streytet / nicht gehorsammen soͤlle / hab ich doben in außlegung deß fünfften gebotts mit heiteren zeügnußen vnnd exemplen der heiligen geschrifft anzeigt. Dann es habend die heiligen Apostel / vnd die gloͤubigen menschen der ersten kirchen sich ee lassen inn gefencknuß werffen / ins ellend verweisen / Jtem lassen jhrer guͤteren berauben / den wilden thieren fürwerffen / oder das man sie mit dem schwaͤrt mit feühr oder strick vom laͤben zum tod richtete / eb sie habind woͤllen denen gebotten gehorsamm sein / die wider Gott warend. Also antwortet der heilig Bischoff vnd marterer Polycarpus dem Roͤmischen landtspfleger vnd sprach / wir werdend also geleert / das wir den Fürsten vnnd oberkeiten so von Gott sind / eer embietind / ja soͤliche eer / die der religion vnd dem glauben nicht zuͦ wider seye. Vnnd der heilig Joannes Chrysostomus spricht ad Gainam / Es gebürt sich keinem gottsaͤligem keiser / das er etwas wider Gottes gebott fürnemme oder vnderstande. Zuͦ letst so stadt auch den vnderthonen zuͦ / das sie der oberkeit gebind schatzung / vnd was sie jren schuldig sind / ja das sie auch so es die notturfft erforderet / 875 Baͤtten für die oberkeit. 878 Von gehorsamme der vnderthonen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/288
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [98]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/288>, abgerufen am 18.05.2024.