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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Sechtzehende
denen sie sind getröstet worden / Welche Esaias beschreibt vom viertzigsten Capitel an seiner prophecey / biß auff das neün vnd viertzigst. Wir söllend ingedenck sein / das der Herr guot gnedig vnd allmechtig ist / deßhalb er vns wol helffen mag / vnd hat auch vil mittel / durch die er vns mag hälffen / nicht mee / dann das wir luogind das wir nicht den tyrannen jhr sach sterckind mit vnserem lasterhafften vnd gottlosen läben. Es mag der Herr die hertzen vnnd gemüter der regenten (wie dann die hertzen der künigen in seiner hand sind wie die wasserbäch / vnd mag sie leiten wohin er wil) gechling enderen / also das die / so bißhär am aller grimmisten wider vns gewesen sind / von stund an gütig vnd freündtlich werdend / Vnd die so die waar religion zuo aller grüsenlichisten verfolget habend / jetzund die selbig zuo aller inbrünstigisten liebend / vnd mit grossem fleiß fürderend. Dessen wir gar hüpsche vnnd heitere zeügnußen habend inn den historien der küngen / Jtem in den bücheren Eßdre vnnd Nehemie / auch inn der prophecey Daniels. Als am Nabuchodonosor / der vnderstuond die getrewen vnd dapferen marterer Gottes im fürinen ofen zuo braten vnd zuo vertilgken von wegen deß waaren glaubens / bald aber wirt er dermaß / das er Gott lobt vnd preyßt / vmb das er sach das sie im feür erhalten warend / vnd facht an selbs durch edict vnd mandat die er ließ außgon / den waaren Gott vnnd die waare religion predigen vnd außbreitten. Also Darius der sun Assueri ließ Danielem inn die löwengruoben werffen / Aber es änderet jhn Gott gleich dermaß / das er jn wider herauß zoch / vnnd alle feyend Daniels inn die selb gruoben den löwen zuo zerzerren fürwarff. Cyrus der aller gewaltigist künig der Persen fürderet auch also die waar religion. Jtem Darius Hystaspis / der mit dem zuonammen Artaxerxes genent ward / halff dem volck Gottes gar treffenlich in jrem fürnemmen / die statt vnd den tempel zuo Jerusalem wider zuo bawen. Darumb so sollend wir an der hilff Gottes nit zweiflen. Es plaget auch Gott die tyrannen etwan oder nimpts gar hinwäg durch gähe vnd grausame erschröckliche kranckheiten / Als wie wir sehend das es dem Antiocho / dem grossen Herodi vnnd seinem enckli Herodi Agrippe / Jtem dem Maxentio vnnd anderen Gotts vnnd der wält feyenden gangen ist. 736 Etwan so erweckt auch Gott helden vnnd dapffere männer / die sölche tyrannen erwürgend vnd das volck Gottes erlösend. Welcher exempel vil sind im buoch der Richteren / auch in künigbücheren. Damit aber die selben exempel niemand mißbrauche / so muoß man eigentlich darinnen auff die berüffung Gottes sehen. Dann welcher die selb nit hat / oder vor der selben etwas anfacht / der wirt mit seinem vmbbringen der tyrannen nichts schaffen noch außrichten / sonder ist vil mer zuo sorgen / das übel werde noch einest böser. Das seye nun von disem geredt. 737 Nun damit ich aber wider auff mein fürnemmen komme / so wirt hie zuo reden sein auch von der erwellung der oberkeit / vnnd zum ersten / wäm es zuostande vnd gebüre die oberkeit zuo setzen vnnd zuo erwellen / demnach wän vnd was man für leüth an die selbig erwellen sölle. Vnd zum letsten von dem einsetzen oder fürstellen deren die jetzund erwellt sind.

738 Vom ersten stuck wäm es zuostande vnd gebüre die oberkeit zuo erwellen / da mag kein gewüß gesatzt noch regel gegeben oder fürgeschrieben werden. Denn an etlichen orten erwellt ein gantze gemeind die oberkeit. An etlichen aber die oberen selbs ein anderen. So werdend auch an etlichen orten die Fürsten als oberen geboren. Bey welchen ordnungen man bleiben sol / vnd hierinn kein vnruow vnd neüwerung anrichten. Dann billich werdend einem jeglichen reich / vnd einer jeden statt jre alte breüch vnnd gewonheiten gelassen / Es seye dann sach / das sölliche breüch vnd gewonheiten gar vnbillich vnd vnleidenlich seyend. Wo aber Fürsten vom stammen vnd geschlecht här erboren werdend / da sol man Got allweg trewlich anrüffen vnd bitten / das er guote Fürsten geben wölle.

736 Tyrannen töder.
737 Von erwellung der oberkeit.
738 Wem zuostande die oberkeit zuo erwellen.

Die Sechtzehende
denen sie sind getroͤstet worden / Welche Esaias beschreibt vom viertzigsten Capitel an seiner prophecey / biß auff das neün vnd viertzigst. Wir soͤllend ingedenck sein / das der Herr guͦt gnedig vnd allmechtig ist / deßhalb er vns wol helffen mag / vnd hat auch vil mittel / durch die er vns mag haͤlffen / nicht mee / dann das wir luͦgind das wir nicht den tyrannen jhr sach sterckind mit vnserem lasterhafften vnd gottlosen laͤben. Es mag der Herr die hertzen vnnd gemuͤter der regenten (wie dann die hertzen der künigen in seiner hand sind wie die wasserbaͤch / vnd mag sie leiten wohin er wil) gechling enderen / also das die / so bißhaͤr am aller grimmisten wider vns gewesen sind / von stund an guͤtig vnd freündtlich werdend / Vnd die so die waar religion zuͦ aller grüsenlichisten verfolget habend / jetzund die selbig zuͦ aller inbrünstigisten liebend / vnd mit grossem fleiß fürderend. Dessen wir gar hüpsche vnnd heitere zeügnußen habend inn den historien der küngen / Jtem in den buͤcheren Eßdre vnnd Nehemie / auch inn der prophecey Daniels. Als am Nabuchodonosor / der vnderstuͦnd die getrewen vnd dapferen marterer Gottes im fürinen ofen zuͦ braten vnd zuͦ vertilgken von wegen deß waaren glaubens / bald aber wirt er dermaß / das er Gott lobt vnd preyßt / vmb das er sach das sie im feür erhalten warend / vnd facht an selbs durch edict vnd mandat die er ließ außgon / den waaren Gott vnnd die waare religion predigen vnd außbreitten. Also Darius der sun Assueri ließ Danielem inn die loͤwengruͦben werffen / Aber es aͤnderet jhn Gott gleich dermaß / das er jn wider herauß zoch / vnnd alle feyend Daniels inn die selb gruͦben den loͤwen zuͦ zerzerren fürwarff. Cyrus der aller gewaltigist künig der Persen fürderet auch also die waar religion. Jtem Darius Hystaspis / der mit dem zuͦnammen Artaxerxes genent ward / halff dem volck Gottes gar treffenlich in jrem fürnemmen / die statt vnd den tempel zuͦ Jerusalem wider zuͦ bawen. Darumb so sollend wir an der hilff Gottes nit zweiflen. Es plaget auch Gott die tyrannen etwan oder nimpts gar hinwaͤg durch gaͤhe vnd grausame erschroͤckliche kranckheiten / Als wie wir sehend das es dem Antiocho / dem grossen Herodi vnnd seinem enckli Herodi Agrippe / Jtem dem Maxentio vnnd anderen Gotts vnnd der waͤlt feyenden gangen ist. 736 Etwan so erweckt auch Gott helden vnnd dapffere maͤnner / die soͤlche tyrannen erwürgend vnd das volck Gottes erloͤsend. Welcher exempel vil sind im buͦch der Richteren / auch in künigbuͤcheren. Damit aber die selben exempel niemand mißbrauche / so muͦß man eigentlich darinnen auff die beruͤffung Gottes sehen. Dann welcher die selb nit hat / oder vor der selben etwas anfacht / der wirt mit seinem vmbbringen der tyrannen nichts schaffen noch außrichten / sonder ist vil mer zuͦ sorgen / das übel werde noch einest boͤser. Das seye nun von disem geredt. 737 Nun damit ich aber wider auff mein fürnemmen komme / so wirt hie zuͦ reden sein auch von der erwellung der oberkeit / vnnd zum ersten / waͤm es zuͦstande vnd gebüre die oberkeit zuͦ setzen vnnd zuͦ erwellen / demnach waͤn vnd was man für leüth an die selbig erwellen soͤlle. Vnd zum letsten von dem einsetzen oder fürstellen deren die jetzund erwellt sind.

738 Vom ersten stuck waͤm es zuͦstande vnd gebuͤre die oberkeit zuͦ erwellen / da mag kein gewüß gesatzt noch regel gegeben oder fürgeschrieben werden. Denn an etlichen orten erwellt ein gantze gemeind die oberkeit. An etlichen aber die oberen selbs ein anderen. So werdend auch an etlichen orten die Fürsten als oberen geboren. Bey welchen ordnungen man bleiben sol / vnd hierinn kein vnruͦw vnd neüwerung anrichten. Dann billich werdend einem jeglichen reich / vnd einer jeden statt jre alte breüch vnnd gewonheiten gelassen / Es seye dann sach / das soͤlliche breüch vnd gewonheiten gar vnbillich vnd vnleidenlich seyend. Wo aber Fürsten vom stammen vnd geschlecht haͤr erboren werdend / da sol man Got allweg trewlich anruͤffen vnd bitten / das er guͦte Fürsten geben woͤlle.

736 Tyrannen toͤder.
737 Von erwellung der oberkeit.
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                   sach das sie im feür erhalten warend / vnd facht an selbs durch
                   edict vnd mandat die er ließ außgon / den waaren Gott vnnd die waare religion
                   predigen vnd außbreitten. Also Darius der sun Assueri ließ Danielem inn die
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                   das er jn wider herauß zoch / vnnd alle feyend Daniels inn die selb gru&#x0366;ben den
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                   sollend wir an der hilff Gottes nit zweiflen. Es plaget auch Gott die tyrannen
                   etwan oder nimpts gar hinwa&#x0364;g durch ga&#x0364;he vnd grausame
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                   das volck Gottes erlo&#x0364;send. Welcher exempel vil sind im bu&#x0366;ch der Richteren
                   / auch in künigbu&#x0364;cheren. Damit aber die selben exempel niemand mißbrauche
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[[78]/0248] Die Sechtzehende denen sie sind getroͤstet worden / Welche Esaias beschreibt vom viertzigsten Capitel an seiner prophecey / biß auff das neün vnd viertzigst. Wir soͤllend ingedenck sein / das der Herr guͦt gnedig vnd allmechtig ist / deßhalb er vns wol helffen mag / vnd hat auch vil mittel / durch die er vns mag haͤlffen / nicht mee / dann das wir luͦgind das wir nicht den tyrannen jhr sach sterckind mit vnserem lasterhafften vnd gottlosen laͤben. Es mag der Herr die hertzen vnnd gemuͤter der regenten (wie dann die hertzen der künigen in seiner hand sind wie die wasserbaͤch / vnd mag sie leiten wohin er wil) gechling enderen / also das die / so bißhaͤr am aller grimmisten wider vns gewesen sind / von stund an guͤtig vnd freündtlich werdend / Vnd die so die waar religion zuͦ aller grüsenlichisten verfolget habend / jetzund die selbig zuͦ aller inbrünstigisten liebend / vnd mit grossem fleiß fürderend. Dessen wir gar hüpsche vnnd heitere zeügnußen habend inn den historien der küngen / Jtem in den buͤcheren Eßdre vnnd Nehemie / auch inn der prophecey Daniels. Als am Nabuchodonosor / der vnderstuͦnd die getrewen vnd dapferen marterer Gottes im fürinen ofen zuͦ braten vnd zuͦ vertilgken von wegen deß waaren glaubens / bald aber wirt er dermaß / das er Gott lobt vnd preyßt / vmb das er sach das sie im feür erhalten warend / vnd facht an selbs durch edict vnd mandat die er ließ außgon / den waaren Gott vnnd die waare religion predigen vnd außbreitten. Also Darius der sun Assueri ließ Danielem inn die loͤwengruͦben werffen / Aber es aͤnderet jhn Gott gleich dermaß / das er jn wider herauß zoch / vnnd alle feyend Daniels inn die selb gruͦben den loͤwen zuͦ zerzerren fürwarff. Cyrus der aller gewaltigist künig der Persen fürderet auch also die waar religion. Jtem Darius Hystaspis / der mit dem zuͦnammen Artaxerxes genent ward / halff dem volck Gottes gar treffenlich in jrem fürnemmen / die statt vnd den tempel zuͦ Jerusalem wider zuͦ bawen. Darumb so sollend wir an der hilff Gottes nit zweiflen. Es plaget auch Gott die tyrannen etwan oder nimpts gar hinwaͤg durch gaͤhe vnd grausame erschroͤckliche kranckheiten / Als wie wir sehend das es dem Antiocho / dem grossen Herodi vnnd seinem enckli Herodi Agrippe / Jtem dem Maxentio vnnd anderen Gotts vnnd der waͤlt feyenden gangen ist. 736 Etwan so erweckt auch Gott helden vnnd dapffere maͤnner / die soͤlche tyrannen erwürgend vnd das volck Gottes erloͤsend. Welcher exempel vil sind im buͦch der Richteren / auch in künigbuͤcheren. Damit aber die selben exempel niemand mißbrauche / so muͦß man eigentlich darinnen auff die beruͤffung Gottes sehen. Dann welcher die selb nit hat / oder vor der selben etwas anfacht / der wirt mit seinem vmbbringen der tyrannen nichts schaffen noch außrichten / sonder ist vil mer zuͦ sorgen / das übel werde noch einest boͤser. Das seye nun von disem geredt. 737 Nun damit ich aber wider auff mein fürnemmen komme / so wirt hie zuͦ reden sein auch von der erwellung der oberkeit / vnnd zum ersten / waͤm es zuͦstande vnd gebüre die oberkeit zuͦ setzen vnnd zuͦ erwellen / demnach waͤn vnd was man für leüth an die selbig erwellen soͤlle. Vnd zum letsten von dem einsetzen oder fürstellen deren die jetzund erwellt sind. 738 Vom ersten stuck waͤm es zuͦstande vnd gebuͤre die oberkeit zuͦ erwellen / da mag kein gewüß gesatzt noch regel gegeben oder fürgeschrieben werden. Denn an etlichen orten erwellt ein gantze gemeind die oberkeit. An etlichen aber die oberen selbs ein anderen. So werdend auch an etlichen orten die Fürsten als oberen geboren. Bey welchen ordnungen man bleiben sol / vnd hierinn kein vnruͦw vnd neüwerung anrichten. Dann billich werdend einem jeglichen reich / vnd einer jeden statt jre alte breüch vnnd gewonheiten gelassen / Es seye dann sach / das soͤlliche breüch vnd gewonheiten gar vnbillich vnd vnleidenlich seyend. Wo aber Fürsten vom stammen vnd geschlecht haͤr erboren werdend / da sol man Got allweg trewlich anruͤffen vnd bitten / das er guͦte Fürsten geben woͤlle. 736 Tyrannen toͤder. 737 Von erwellung der oberkeit. 738 Wem zuͦstande die oberkeit zuͦ erwellen.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [78]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/248>, abgerufen am 02.05.2024.