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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
Das sind zuo beiden seiten grosse vnd schwäre sünden / Dann also läsend wir von den frommen Küngen die etwan in Jsrael gewesen / das sie wider niemand kein krieg fürgenommen / Gott hieß es dann. Dargegen das sie auch dapffer habind gestritten für jr volck / vnnd sie nitt lassen von dem fyend verderbt werden. Also jagt der heilig vatter Abraham den vier Küngen / ja den vier röuberen auß Orient nach / vnnd errettet den Loth vnd sein hab / auch das gantz hingefürt volck von Sodoma von jnen mit geweerter hand. Was nun söllicher kriegen sind / die nimpt man für von fridens wegen / eintweders das man den behalte / oder so man jn verloren / das man jhn wider erlange. Das deßhalben die Oberkeiten die von diser vrsachen wegen kriegend waarlich kinder Gottes sind / dann sie suochend den friden / vnnd sind fridsam / Welche aber fridsam sind / die sind kinder Gottes.

712 Hie erforderet aber diß ort vnd dise materi / das wir yetz auch von der Oberkeit redind / das wöllend wir thuon mit der hilff Gottes / doch nitt dermaß / das wirs als anziehen wöllind / wz von deren mag geredt werden / sonder allein das / dz am notwendigsten ist / vnd dz am eigentlichsten jr ampt stand vnd wäsen vßtruckt.

713 Das wörtli Oberkeit / heißt in latin Magistratus vnd hat sein vrsprung vom wörtli Magister das heißt Meister / mit welchem anzeiget wirt das die so an der Oberkeit sind / meister / fürer vnd Oberen deß volcks sygind. Die werdend auch der Gwalt von Gott genent / von wegen deß gwalts den sie von Gott empfangen. Es wirt auch die Oberkeit genennt ein herrschafft / von wegen der herrschafft die jren Gott auff erden geben vnd zuogelassen hat / vnd die also herrschend / werdend Fürsten genennt / vom vorston / dann sie sind die vordersten vnder dem volck. Also heissend sie auch räth vom rathen / vnnd reges das ist künig vom regieren vnd können / gebieter vom gebieten. Darumb so ist die Oberkeit an jr selb ein ampt vnd ein handlung oder verwaltung. Aristoteles beschreibt die Oberkeyt also / das sie sey ein hütere vnd erhaltere der gsatzten. Vnnd Plutarchus spricht in dem büchli / in dem er leert / das an einem Oberen kunst vnd geleerte notwendig sey / vnder anderem / Die Oberen sind diener Gottes / zum heyl vnd zur fürsorg der menschen / eins theils / das sie jhnen außtheilind / anders theyls auch sie bey dem erhaltind / das jhnen Gott geben hat. Auß der heiligen geschrifft aber mag die Oberkeyt also beschriben werden / das sie sey ein ordnung vnd würckung Gottes / da durch mittel hilff vnd rath der fürnempsten die guoten geschützt vnnd geschirmpt / die bösen aber gestrafft / vnd also waare Gottsforcht / gerechtigkeyt / ehrsamkeyt vnnd ruow / auch gemeyner vnnd besonderer frid erhalten werde. Darauß dann volget / das im Regiment fürgesetzt sein / vnd der Oberkeit ampt treülich außrichten ein Gottsdienst sey. Dann söllichs gefallt Gott / vnnd ist ein Oberkeyt ein guot ding / darauß träffenlich vil guotter wercken entspringend / wie ich dann inn vorgender Predig söllichs erleüteret hab.

714 Es sind aber dreyerley gattungen vnnd gestalten der Oberkeyt / Namlich / die Monarchy Aristocracey / vnd Democracey. 715 Die Monarchy mögend wir nennen ein reich in dem einer den obersten gwalt fürt vnd alle ding verwaltet durch gerechte vnd billiche satzungen / dann 716 wenn ein sölcher regent die grechtigkeit vnd billigkeit hindan setzt / vnd alle ding nach seinem muotwillen wider rechts vnd billichs handlet so ist er ein Tyrann / vnnd sein gwalt ein tyranney / das ist ein grimme übergwaltigung. Welches laster dem Reich vnd der Monarchey gern anhanget vnd entgegen gsetzt wirt. 717 Aristocracey aber ist ein regierung der fürnembsten vnd besten vnder dem volck / da man die aller besten frömbsten vnnd redlichisten auff ein gewüsse zaal erwölt vnnd außzeücht / die dem volck vorstond. Dise regierung ist erwachsen vß der tyranney. Dann do man anfieng sehen wie

712 Von der Oberkeyt.
713 Was Oberkeyt sey.
714 Dreyerley gstalten der Oberkeyt.
715 Monarchy.
716 Tyranney.
717 Aristocracy

Predig.
Das sind zuͦ beiden seiten grosse vnd schwaͤre sünden / Dann also laͤsend wir von den frommen Küngen die etwan in Jsrael gewesen / das sie wider niemand kein krieg fürgenommen / Gott hieß es dann. Dargegen das sie auch dapffer habind gestritten für jr volck / vnnd sie nitt lassen von dem fyend verderbt werden. Also jagt der heilig vatter Abraham den vier Küngen / ja den vier roͤuberen auß Orient nach / vnnd errettet den Loth vnd sein hab / auch das gantz hingefuͤrt volck von Sodoma von jnen mit geweerter hand. Was nun soͤllicher kriegen sind / die nimpt man für von fridens wegen / eintweders das man den behalte / oder so man jn verloren / das man jhn wider erlange. Das deßhalben die Oberkeiten die von diser vrsachen wegen kriegend waarlich kinder Gottes sind / dann sie suͦchend den friden / vnnd sind fridsam / Welche aber fridsam sind / die sind kinder Gottes.

712 Hie erforderet aber diß ort vnd dise materi / das wir yetz auch von der Oberkeit redind / das woͤllend wir thuͦn mit der hilff Gottes / doch nitt dermaß / das wirs als anziehen woͤllind / wz von deren mag geredt werden / sonder allein das / dz am notwendigsten ist / vnd dz am eigentlichsten jr ampt stand vnd waͤsen vßtruckt.

713 Das woͤrtli Oberkeit / heißt in latin Magistratus vnd hat sein vrsprung vom woͤrtli Magister das heißt Meister / mit welchem anzeiget wirt das die so an der Oberkeit sind / meister / fuͤrer vnd Oberen deß volcks sygind. Die werdend auch der Gwalt von Gott genent / von wegen deß gwalts den sie von Gott empfangen. Es wirt auch die Oberkeit genennt ein herrschafft / von wegen der herrschafft die jren Gott auff erden geben vnd zuͦgelassen hat / vnd die also herrschend / werdend Fürsten genennt / vom vorston / dann sie sind die vordersten vnder dem volck. Also heissend sie auch raͤth vom rathen / vnnd reges das ist künig vom regieren vnd koͤnnen / gebieter vom gebieten. Darumb so ist die Oberkeit an jr selb ein ampt vnd ein handlung oder verwaltung. Aristoteles beschreibt die Oberkeyt also / das sie sey ein huͤtere vnd erhaltere der gsatzten. Vnnd Plutarchus spricht in dem buͤchli / in dem er leert / das an einem Oberen kunst vnd geleerte notwendig sey / vnder anderem / Die Oberen sind diener Gottes / zum heyl vnd zur fürsorg der menschen / eins theils / das sie jhnen außtheilind / anders theyls auch sie bey dem erhaltind / das jhnen Gott geben hat. Auß der heiligen geschrifft aber mag die Oberkeyt also beschriben werden / das sie sey ein ordnung vnd würckung Gottes / da durch mittel hilff vnd rath der fürnempsten die guͦten geschützt vnnd geschirmpt / die boͤsen aber gestrafft / vnd also waare Gottsforcht / gerechtigkeyt / ehrsamkeyt vnnd ruͦw / auch gemeyner vnnd besonderer frid erhalten werde. Darauß dann volget / das im Regiment fürgesetzt sein / vnd der Oberkeit ampt treülich außrichten ein Gottsdienst sey. Dann soͤllichs gefallt Gott / vnnd ist ein Oberkeyt ein guͦt ding / darauß traͤffenlich vil guͦtter wercken entspringend / wie ich dann inn vorgender Predig soͤllichs erleüteret hab.

714 Es sind aber dreyerley gattungen vnnd gestalten der Oberkeyt / Namlich / die Monarchy Aristocracey / vnd Democracey. 715 Die Monarchy moͤgend wir nennen ein reich in dem einer den obersten gwalt fuͤrt vnd alle ding verwaltet durch gerechte vnd billiche satzungen / dann 716 wenn ein soͤlcher regent die grechtigkeit vnd billigkeit hindan setzt / vnd alle ding nach seinem muͦtwillen wider rechts vnd billichs handlet so ist er ein Tyrann / vnnd sein gwalt ein tyranney / das ist ein grimme übergwaltigung. Welches laster dem Reich vnd der Monarchey gern anhanget vnd entgegen gsetzt wirt. 717 Aristocracey aber ist ein regierung der fürnembsten vnd besten vnder dem volck / da man die aller besten froͤmbsten vnnd redlichisten auff ein gewüsse zaal erwoͤlt vnnd außzeücht / die dem volck vorstond. Dise regierung ist erwachsen vß der tyranney. Dann do man anfieng sehen wie

712 Von der Oberkeyt.
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[LXXVI./0243] Predig. Das sind zuͦ beiden seiten grosse vnd schwaͤre sünden / Dann also laͤsend wir von den frommen Küngen die etwan in Jsrael gewesen / das sie wider niemand kein krieg fürgenommen / Gott hieß es dann. Dargegen das sie auch dapffer habind gestritten für jr volck / vnnd sie nitt lassen von dem fyend verderbt werden. Also jagt der heilig vatter Abraham den vier Küngen / ja den vier roͤuberen auß Orient nach / vnnd errettet den Loth vnd sein hab / auch das gantz hingefuͤrt volck von Sodoma von jnen mit geweerter hand. Was nun soͤllicher kriegen sind / die nimpt man für von fridens wegen / eintweders das man den behalte / oder so man jn verloren / das man jhn wider erlange. Das deßhalben die Oberkeiten die von diser vrsachen wegen kriegend waarlich kinder Gottes sind / dann sie suͦchend den friden / vnnd sind fridsam / Welche aber fridsam sind / die sind kinder Gottes. 712 Hie erforderet aber diß ort vnd dise materi / das wir yetz auch von der Oberkeit redind / das woͤllend wir thuͦn mit der hilff Gottes / doch nitt dermaß / das wirs als anziehen woͤllind / wz von deren mag geredt werden / sonder allein das / dz am notwendigsten ist / vnd dz am eigentlichsten jr ampt stand vnd waͤsen vßtruckt. 713 Das woͤrtli Oberkeit / heißt in latin Magistratus vnd hat sein vrsprung vom woͤrtli Magister das heißt Meister / mit welchem anzeiget wirt das die so an der Oberkeit sind / meister / fuͤrer vnd Oberen deß volcks sygind. Die werdend auch der Gwalt von Gott genent / von wegen deß gwalts den sie von Gott empfangen. Es wirt auch die Oberkeit genennt ein herrschafft / von wegen der herrschafft die jren Gott auff erden geben vnd zuͦgelassen hat / vnd die also herrschend / werdend Fürsten genennt / vom vorston / dann sie sind die vordersten vnder dem volck. Also heissend sie auch raͤth vom rathen / vnnd reges das ist künig vom regieren vnd koͤnnen / gebieter vom gebieten. Darumb so ist die Oberkeit an jr selb ein ampt vnd ein handlung oder verwaltung. Aristoteles beschreibt die Oberkeyt also / das sie sey ein huͤtere vnd erhaltere der gsatzten. Vnnd Plutarchus spricht in dem buͤchli / in dem er leert / das an einem Oberen kunst vnd geleerte notwendig sey / vnder anderem / Die Oberen sind diener Gottes / zum heyl vnd zur fürsorg der menschen / eins theils / das sie jhnen außtheilind / anders theyls auch sie bey dem erhaltind / das jhnen Gott geben hat. Auß der heiligen geschrifft aber mag die Oberkeyt also beschriben werden / das sie sey ein ordnung vnd würckung Gottes / da durch mittel hilff vnd rath der fürnempsten die guͦten geschützt vnnd geschirmpt / die boͤsen aber gestrafft / vnd also waare Gottsforcht / gerechtigkeyt / ehrsamkeyt vnnd ruͦw / auch gemeyner vnnd besonderer frid erhalten werde. Darauß dann volget / das im Regiment fürgesetzt sein / vnd der Oberkeit ampt treülich außrichten ein Gottsdienst sey. Dann soͤllichs gefallt Gott / vnnd ist ein Oberkeyt ein guͦt ding / darauß traͤffenlich vil guͦtter wercken entspringend / wie ich dann inn vorgender Predig soͤllichs erleüteret hab. 714 Es sind aber dreyerley gattungen vnnd gestalten der Oberkeyt / Namlich / die Monarchy Aristocracey / vnd Democracey. 715 Die Monarchy moͤgend wir nennen ein reich in dem einer den obersten gwalt fuͤrt vnd alle ding verwaltet durch gerechte vnd billiche satzungen / dann 716 wenn ein soͤlcher regent die grechtigkeit vnd billigkeit hindan setzt / vnd alle ding nach seinem muͦtwillen wider rechts vnd billichs handlet so ist er ein Tyrann / vnnd sein gwalt ein tyranney / das ist ein grimme übergwaltigung. Welches laster dem Reich vnd der Monarchey gern anhanget vnd entgegen gsetzt wirt. 717 Aristocracey aber ist ein regierung der fürnembsten vnd besten vnder dem volck / da man die aller besten froͤmbsten vnnd redlichisten auff ein gewüsse zaal erwoͤlt vnnd außzeücht / die dem volck vorstond. Dise regierung ist erwachsen vß der tyranney. Dann do man anfieng sehen wie 712 Von der Oberkeyt. 713 Was Oberkeyt sey. 714 Dreyerley gstalten der Oberkeyt. 715 Monarchy. 716 Tyranney. 717 Aristocracy

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LXXVI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/243>, abgerufen am 24.11.2024.