Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
an die Jüdischen ceremonien gebunden wäre / vnd hat die versamlungen vnd die feyr gelegt vnd gehalten auff den nechsten tag nach dem Sabbath / welchen S. Johans diem Dominicam, das ist deß Herren tag nent / on zweifel von wegen der herrlichen vrstende deß Herren. Vnd wiewol man in keinen schrifften der Apostlen findt das der tag deß Herren gebotten seye zuohalten / noch dieweil in disem vierdten gebott der ersten tafel / so eigentlich die übung der religion vnd deß eusseren Gottsdiensts befolhen wirt so wäre es dem glauben vnd der Christenlichen liebe vngemäß / wenn wir den tag nit wöltind heiligen / besonders dieweil der eusser Gottsdienst nit mag beston noch erhalten werden / man habe dann gewüsse tag vnd gemeine heilige feyr darzuo. Also ist meins bedunckens auch zuo halten von den anderen Fästen vnd feyrtagen deß Herren Christi / deren doch nit vil sind / an denen wir begond die gedechtnuß der geburt / der menschwerdung / der beschneydung / deß leydens / der vrstende vnd der aufffart vnsers Herren Jesu Christi gen himmel / vnd der sendung deß heiligen geists auff seine jünger vnd Apostel. Dann wiewol wir Christen fry / so ist doch die Christenlich freyheit / nit ein vnordnung vnd zerstörung guoter ordnungen vnd breüchen der kirchen / die da dienend die eer Gottes vnd die liebe deß nächsten zuo fürderen vnd zuo meeren. 637 Darbey aber / dieweil der Herr wil das man jm allein Fäst halte vnd feyre / so kan ich mir die feyrtag vnnd Fäst die man den creaturen auffgericht hat nit gefallen lassen. Dann dise eer vnd diser dienst gehört allein Gott zuo. Das aber Paulus sagt638 / Es sol euch niemand vrtheilen über eins theils tagen / namlich den feyrtagen / newmonaten oder Sabbathen / welchs der schatt ist von dem das zuokünfftig was. Jtem639 / Jr haltend tag vnd monat / vnd Fäst vnd jarzeyt / Jch förcht ewer / das ich nit vileicht vmb sonst an euch gearbeitet habe / da wil ich kein Jüdische obseruation inn der kirchen Christi auffrichten / damit habend wir nichts zuo schaffen / sonder das wil ich allein / das ein Christenliche obseruation / oder übung der Christenlichen religion frey gehalten werde.

Die heiligung aber vnnd übung deß Sontags sol auch in vier dingen stan / die man in einer Christenlichen gemeind haben sol. j Zum ersten so söllend die glöubigen alle zuo samen kommen in ein heilige gemeind vnd versamlung / inn deren sol man das Euangelium verkünden vnnd das wort Gottes außlegen / das die zuohörer darauß lärnind was sie von Gott halten / was deren ampt seye die Gott vereeren wöllen / vnnd wie sie den nammen Gottes heiligen söllind. Darnach sol man auch in der versamlung gebätt vnnd anrüffungen Gottes halten für allerley anliggen vnd notwendigkeit / darbey man auch die güte deß Herren loben / vnd jm für seine tägliche vnnd vnaußsprechenlich gaben vnnd guothaten dancken sol. Zum dritten / so es dann die zeyt / gelegenheit vnnd gewonheit der kirchen erforderet / so sol man auch die Sacrament der kirchen ordenlich mit andacht begon. Dann das wirt sonderlich inn disem vierdten gebott von vns erforderet / das wir die heiligen Sacrament vnd die Christenlichen notwendigen vnd nutzbaren breüch der kirchen mit ernst vnnd grosser reuerentz vnd andacht übind vnd begangind. Zuoletst / so sol auch in einer jeglichen Christenlichen gemeind gehalten werden / das allmuosen / freündtliche vnd wolthat gegen den armen. Da sol ein jeglicher lernen täglich besondere almuosen geben vnd barmhertzigkeyt den armen beweysen / darnebend aber auch in der gemeind freygäb sein / so offt es die notwendigkeyt der zeyt vnnd gelegenheyt der sachen erforderet. Vnnd mit disen stucken wirt auch der Sabbath vnd die ruow deß Herren inn der Christenlichen kirchen geheiliget / besonders so man sich auch den selben gantzen tag aller heiligkeyt vnd vnschuld befleyßt.

Dise disciplin vnd ordnung sol auch ein jeder haußuatter inn sein hauß bringen / k nicht minder dann wie es vor zeyten bey den Juden gewesen / vnnd sie

637 Von feyrtagen der heiligen.
638 Col.2.
639 Gal.4.
j Wie die Christen den Sabbath heiligen söllind.
k Wie sich ein jeder Haußvatter hierinn halten sölle.

Predig.
an die Jüdischen ceremonien gebunden waͤre / vnd hat die versamlungen vnd die feyr gelegt vnd gehalten auff den nechsten tag nach dem Sabbath / welchen S. Johans diem Dominicam, das ist deß Herren tag nent / on zweifel von wegen der herrlichen vrstende deß Herren. Vnd wiewol man in keinen schrifften der Apostlen findt das der tag deß Herren gebotten seye zuͦhalten / noch dieweil in disem vierdten gebott der ersten tafel / so eigentlich die uͤbung der religion vnd deß eusseren Gottsdiensts befolhen wirt so waͤre es dem glauben vnd der Christenlichen liebe vngemaͤß / wenn wir den tag nit woͤltind heiligen / besonders dieweil der eusser Gottsdienst nit mag beston noch erhalten werden / man habe dann gewüsse tag vnd gemeine heilige feyr darzuͦ. Also ist meins bedunckens auch zuͦ halten von den anderen Faͤsten vnd feyrtagen deß Herren Christi / deren doch nit vil sind / an denen wir begond die gedechtnuß der geburt / der menschwerdung / der beschneydung / deß leydens / der vrstende vnd der aufffart vnsers Herren Jesu Christi gen himmel / vnd der sendung deß heiligen geists auff seine jünger vnd Apostel. Dann wiewol wir Christen fry / so ist doch die Christenlich freyheit / nit ein vnordnung vnd zerstoͤrung guͦter ordnungen vnd breüchen der kirchen / die da dienend die eer Gottes vnd die liebe deß naͤchsten zuͦ fürderen vnd zuͦ meeren. 637 Darbey aber / dieweil der Herr wil das man jm allein Faͤst halte vnd feyre / so kan ich mir die feyrtag vnnd Faͤst die man den creaturen auffgericht hat nit gefallen lassen. Dann dise eer vnd diser dienst gehoͤrt allein Gott zuͦ. Das aber Paulus sagt638 / Es sol euch niemand vrtheilen über eins theils tagen / namlich den feyrtagen / newmonaten oder Sabbathen / welchs der schatt ist von dem das zuͦkünfftig was. Jtem639 / Jr haltend tag vnd monat / vnd Faͤst vnd jarzeyt / Jch foͤrcht ewer / das ich nit vileicht vmb sonst an euch gearbeitet habe / da wil ich kein Jüdische obseruation inn der kirchen Christi auffrichten / damit habend wir nichts zuͦ schaffen / sonder das wil ich allein / das ein Christenliche obseruation / oder uͤbung der Christenlichen religion frey gehalten werde.

Die heiligung aber vnnd uͤbung deß Sontags sol auch in vier dingen stan / die man in einer Christenlichen gemeind haben sol. j Zum ersten so soͤllend die gloͤubigen alle zuͦ samen kommen in ein heilige gemeind vnd versamlung / inn deren sol man das Euangelium verkünden vnnd das wort Gottes außlegen / das die zuͦhoͤrer darauß laͤrnind was sie von Gott halten / was deren ampt seye die Gott vereeren woͤllen / vnnd wie sie den nammen Gottes heiligen soͤllind. Darnach sol man auch in der versamlung gebaͤtt vnnd anruͤffungen Gottes halten für allerley anliggen vnd notwendigkeit / darbey man auch die guͤte deß Herren loben / vnd jm für seine taͤgliche vnnd vnaußsprechenlich gaben vnnd guͦthaten dancken sol. Zum dritten / so es dann die zeyt / gelegenheit vnnd gewonheit der kirchen erforderet / so sol man auch die Sacrament der kirchen ordenlich mit andacht begon. Dann das wirt sonderlich inn disem vierdten gebott von vns erforderet / das wir die heiligen Sacrament vnd die Christenlichen notwendigen vnd nutzbaren breüch der kirchen mit ernst vnnd grosser reuerentz vnd andacht uͤbind vnd begangind. Zuͦletst / so sol auch in einer jeglichen Christenlichen gemeind gehalten werden / das allmuͦsen / freündtliche vnd wolthat gegen den armen. Da sol ein jeglicher lernen taͤglich besondere almuͦsen geben vnd barmhertzigkeyt den armen beweysen / darnebend aber auch in der gemeind freygaͤb sein / so offt es die notwendigkeyt der zeyt vnnd gelegenheyt der sachen erforderet. Vnnd mit disen stucken wirt auch der Sabbath vnd die ruͦw deß Herren inn der Christenlichen kirchen geheiliget / besonders so man sich auch den selben gantzen tag aller heiligkeyt vnd vnschuld befleyßt.

Dise disciplin vnd ordnung sol auch ein jeder haußuatter inn sein hauß bringen / k nicht minder dann wie es vor zeyten bey den Juden gewesen / vnnd sie

637 Von feyrtagen der heiligen.
638 Col.2.
639 Gal.4.
j Wie die Christen den Sabbath heiligen soͤllind.
k Wie sich ein jeder Haußvatter hierinn halten soͤlle.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0217" n="LXIII."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>an die
                   Jüdischen ceremonien gebunden wa&#x0364;re / vnd hat die versamlungen vnd die feyr gelegt
                   vnd gehalten auff den nechsten tag nach dem Sabbath / welchen S. Johans diem
                   Dominicam, das ist deß Herren tag nent / on zweifel von wegen der herrlichen
                   vrstende deß Herren. Vnd wiewol man in keinen schrifften der
                   Apostlen findt das der tag deß Herren gebotten seye zu&#x0366;halten / noch dieweil in
                   disem vierdten gebott der ersten tafel / so eigentlich die u&#x0364;bung der religion vnd
                   deß eusseren Gottsdiensts befolhen wirt so wa&#x0364;re es dem glauben vnd der
                   Christenlichen liebe vngema&#x0364;ß / wenn wir den tag nit wo&#x0364;ltind heiligen / besonders
                   dieweil der eusser Gottsdienst nit mag beston noch erhalten werden / man habe dann
                   gewüsse tag vnd gemeine heilige feyr darzu&#x0366;. Also ist meins bedunckens auch zu&#x0366;
                   halten von den anderen Fa&#x0364;sten vnd feyrtagen deß Herren Christi / deren doch nit
                   vil sind / an denen wir begond die gedechtnuß der geburt / der menschwerdung / der
                   beschneydung / deß leydens / der vrstende vnd der aufffart vnsers
                   Herren Jesu Christi gen himmel / vnd der sendung deß heiligen geists auff seine
                   jünger vnd Apostel. Dann wiewol wir Christen fry / so ist doch die Christenlich
                   freyheit / nit ein vnordnung vnd zersto&#x0364;rung gu&#x0366;ter ordnungen vnd breüchen der
                   kirchen / die da dienend die eer Gottes vnd die liebe deß na&#x0364;chsten zu&#x0366; fürderen
                   vnd zu&#x0366; meeren. <note place="foot" n="637"> Von feyrtagen der
                      heiligen. </note> Darbey aber / dieweil der Herr wil das man jm allein Fa&#x0364;st
                   halte vnd feyre / so kan ich mir die feyrtag vnnd Fa&#x0364;st die man den creaturen
                   auffgericht hat nit gefallen lassen. Dann dise eer vnd diser dienst
                   geho&#x0364;rt allein Gott zu&#x0366;. Das aber Paulus sagt<note place="foot" n="638"> Col.2.</note> / Es sol euch niemand vrtheilen über eins theils
                   tagen / namlich den feyrtagen / newmonaten oder Sabbathen / welchs der schatt ist
                   von dem das zu&#x0366;künfftig was. Jtem<note place="foot" n="639">
                      Gal.4.</note> / Jr haltend tag vnd monat / vnd Fa&#x0364;st vnd jarzeyt / Jch
                   fo&#x0364;rcht ewer / das ich nit vileicht vmb sonst an euch gearbeitet habe / da wil
                   ich kein Jüdische obseruation inn der kirchen Christi auffrichten /
                   damit habend wir nichts zu&#x0366; schaffen / sonder das wil ich allein / das ein
                   Christenliche obseruation / oder u&#x0364;bung der Christenlichen religion frey
                   gehalten werde.</p><lb/>
          <p>Die heiligung aber vnnd u&#x0364;bung deß Sontags sol auch in vier dingen stan /
                   die man in einer Christenlichen gemeind haben sol. <note place="foot" n="j">Wie die Christen den Sabbath heiligen
                      so&#x0364;llind.</note> Zum ersten so so&#x0364;llend die glo&#x0364;ubigen
                   alle zu&#x0366; samen kommen in ein heilige gemeind vnd versamlung / inn deren sol man
                   das Euangelium verkünden vnnd das wort Gottes außlegen / das die zu&#x0366;ho&#x0364;rer
                   darauß la&#x0364;rnind was sie von Gott halten / was deren ampt seye die Gott
                   vereeren wo&#x0364;llen / vnnd wie sie den nammen Gottes heiligen so&#x0364;llind.
                   Darnach sol man auch in der versamlung geba&#x0364;tt vnnd anru&#x0364;ffungen
                   Gottes halten für allerley anliggen vnd notwendigkeit / darbey man auch die
                   gu&#x0364;te deß Herren loben / vnd jm für seine ta&#x0364;gliche vnnd
                   vnaußsprechenlich gaben vnnd gu&#x0366;thaten dancken sol. Zum dritten / so es dann die
                   zeyt / gelegenheit vnnd gewonheit der kirchen erforderet / so sol man auch die
                   Sacrament der kirchen ordenlich mit andacht begon. Dann das wirt sonderlich inn
                   disem vierdten gebott von vns erforderet / das wir die heiligen Sacrament vnd die
                   Christenlichen notwendigen vnd nutzbaren breüch der kirchen mit ernst vnnd grosser
                   reuerentz vnd andacht u&#x0364;bind vnd begangind. Zu&#x0366;letst / so sol auch in einer
                   jeglichen Christenlichen gemeind gehalten werden / das allmu&#x0366;sen / freündtliche
                   vnd wolthat gegen den armen. Da sol ein jeglicher lernen ta&#x0364;glich besondere
                   almu&#x0366;sen geben vnd barmhertzigkeyt den armen beweysen / darnebend aber auch in der
                   gemeind freyga&#x0364;b sein / so offt es die notwendigkeyt der zeyt vnnd
                   gelegenheyt der sachen erforderet. Vnnd mit disen stucken wirt auch der Sabbath
                   vnd die ru&#x0366;w deß Herren inn der Christenlichen kirchen geheiliget / besonders so
                   man sich auch den selben gantzen tag aller heiligkeyt vnd vnschuld befleyßt.</p><lb/>
          <p>Dise disciplin vnd ordnung sol auch ein jeder haußuatter inn sein hauß bringen /
                      <note place="foot" n="k">Wie sich ein jeder Haußvatter hierinn
                      halten so&#x0364;lle.</note> nicht minder dann wie es vor zeyten bey den Juden
                   gewesen / vnnd sie<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[LXIII./0217] Predig. an die Jüdischen ceremonien gebunden waͤre / vnd hat die versamlungen vnd die feyr gelegt vnd gehalten auff den nechsten tag nach dem Sabbath / welchen S. Johans diem Dominicam, das ist deß Herren tag nent / on zweifel von wegen der herrlichen vrstende deß Herren. Vnd wiewol man in keinen schrifften der Apostlen findt das der tag deß Herren gebotten seye zuͦhalten / noch dieweil in disem vierdten gebott der ersten tafel / so eigentlich die uͤbung der religion vnd deß eusseren Gottsdiensts befolhen wirt so waͤre es dem glauben vnd der Christenlichen liebe vngemaͤß / wenn wir den tag nit woͤltind heiligen / besonders dieweil der eusser Gottsdienst nit mag beston noch erhalten werden / man habe dann gewüsse tag vnd gemeine heilige feyr darzuͦ. Also ist meins bedunckens auch zuͦ halten von den anderen Faͤsten vnd feyrtagen deß Herren Christi / deren doch nit vil sind / an denen wir begond die gedechtnuß der geburt / der menschwerdung / der beschneydung / deß leydens / der vrstende vnd der aufffart vnsers Herren Jesu Christi gen himmel / vnd der sendung deß heiligen geists auff seine jünger vnd Apostel. Dann wiewol wir Christen fry / so ist doch die Christenlich freyheit / nit ein vnordnung vnd zerstoͤrung guͦter ordnungen vnd breüchen der kirchen / die da dienend die eer Gottes vnd die liebe deß naͤchsten zuͦ fürderen vnd zuͦ meeren. 637 Darbey aber / dieweil der Herr wil das man jm allein Faͤst halte vnd feyre / so kan ich mir die feyrtag vnnd Faͤst die man den creaturen auffgericht hat nit gefallen lassen. Dann dise eer vnd diser dienst gehoͤrt allein Gott zuͦ. Das aber Paulus sagt 638 / Es sol euch niemand vrtheilen über eins theils tagen / namlich den feyrtagen / newmonaten oder Sabbathen / welchs der schatt ist von dem das zuͦkünfftig was. Jtem 639 / Jr haltend tag vnd monat / vnd Faͤst vnd jarzeyt / Jch foͤrcht ewer / das ich nit vileicht vmb sonst an euch gearbeitet habe / da wil ich kein Jüdische obseruation inn der kirchen Christi auffrichten / damit habend wir nichts zuͦ schaffen / sonder das wil ich allein / das ein Christenliche obseruation / oder uͤbung der Christenlichen religion frey gehalten werde. Die heiligung aber vnnd uͤbung deß Sontags sol auch in vier dingen stan / die man in einer Christenlichen gemeind haben sol. j Zum ersten so soͤllend die gloͤubigen alle zuͦ samen kommen in ein heilige gemeind vnd versamlung / inn deren sol man das Euangelium verkünden vnnd das wort Gottes außlegen / das die zuͦhoͤrer darauß laͤrnind was sie von Gott halten / was deren ampt seye die Gott vereeren woͤllen / vnnd wie sie den nammen Gottes heiligen soͤllind. Darnach sol man auch in der versamlung gebaͤtt vnnd anruͤffungen Gottes halten für allerley anliggen vnd notwendigkeit / darbey man auch die guͤte deß Herren loben / vnd jm für seine taͤgliche vnnd vnaußsprechenlich gaben vnnd guͦthaten dancken sol. Zum dritten / so es dann die zeyt / gelegenheit vnnd gewonheit der kirchen erforderet / so sol man auch die Sacrament der kirchen ordenlich mit andacht begon. Dann das wirt sonderlich inn disem vierdten gebott von vns erforderet / das wir die heiligen Sacrament vnd die Christenlichen notwendigen vnd nutzbaren breüch der kirchen mit ernst vnnd grosser reuerentz vnd andacht uͤbind vnd begangind. Zuͦletst / so sol auch in einer jeglichen Christenlichen gemeind gehalten werden / das allmuͦsen / freündtliche vnd wolthat gegen den armen. Da sol ein jeglicher lernen taͤglich besondere almuͦsen geben vnd barmhertzigkeyt den armen beweysen / darnebend aber auch in der gemeind freygaͤb sein / so offt es die notwendigkeyt der zeyt vnnd gelegenheyt der sachen erforderet. Vnnd mit disen stucken wirt auch der Sabbath vnd die ruͦw deß Herren inn der Christenlichen kirchen geheiliget / besonders so man sich auch den selben gantzen tag aller heiligkeyt vnd vnschuld befleyßt. Dise disciplin vnd ordnung sol auch ein jeder haußuatter inn sein hauß bringen / k nicht minder dann wie es vor zeyten bey den Juden gewesen / vnnd sie 637 Von feyrtagen der heiligen. 638 Col.2. 639 Gal.4. j Wie die Christen den Sabbath heiligen soͤllind. k Wie sich ein jeder Haußvatter hierinn halten soͤlle.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/217
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LXIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/217>, abgerufen am 02.05.2024.