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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.

Dauid beschreibt dargegen die bilder also / der Heiden götzen sind silber vnnd gold / werck der menschen henden / sie habend einen mund / redend aber nit / augen habend sie vnd sehend nit / oren habend sie vnd gehörend nichts / auch ist kein athem in jrem mund. Nasen habend sie vnd riechend nit / sie habend hend vnd könnend nit greiffen / füß habend sie vnd könnend nit gon / kein stimm könnend sie in jrem halß zuo wegen bringen etc. Was gleichnuß sol nun sölichs mit Gott haben? Darumb Gott wöllen mit einem sichtbaren bild anbilden vnd außtrucken / dz ist Gott zum gespött vnd zur verachtung machen. Dann Gottes aug sicht alle ding / deß Götzen aug sicht nichts überal. Gottes ohren hörend als / deß Götzen ohren hörend nichts. Durch Gottes krafft läbend vnd bewegend sich alle ding / vnnd wirdt auch alles durch jhn erhalten / die götzen aber habend kein leben in jnen / vnd regend sich nur nit / vnd wo sie nit sonst durch andere hilff werdend gehalten / so zerfallend sie vnd gond zuo scheiteren. Die götzen habend kein athem / Gott aber gibt allen lebenden geist vnd athem. Worinn könnend sie dann ein anderen gleich sein? weder ist die materi oder die form deß götzen Gott gleich? Sagst du die materi / so müßte Gott ein guldiner / silberiner oder höltziner Gott sein. Sagst du dann die form / so volgete / das die vnsichtbar krafft / hinfellige vnd zerstörliche glider hette / vnd hiemit wurde bestätet der jrthumb der Anthropomorphiten. Hat dann der götz kein gleichnuß mit Gott / warumb werdend dann die götzen bilder vnd gleichnußen Gottes genent? wenn vnder vns menschen einer den anderen ein götzen oder ein bild nante / so hättind wirs für ein grosse schmach / dann ein götz sicht wol eim menschen gleich / er ist aber kein mensch / darumb wenn wir von eim faulen / groben vngeschickten vnd vnartigen menschen wöllend reden / der weder vernunfft noch verstand hat / so nennend wir jn ein götzen oder ein bildstock. Warumb woltend wir dann erst die bilder Gottes gleichnuß nennen? Gott ist läbendig / die bilder aber gleichend den todten menschen / wie im buoch der weyßheit stat. Gott ist herrlich vnd gewaltig / vnd seiner herrligkeit vnd Maiestet ist himmel vnd erden voll / die bilder aber habend kein herrligkeit / werdend von meniglichem verspottet vnd verlachet. Die bilder sind zeichen der abwäsenden / Gott aber ist allweg allenthalben zuogegen. Die zeichen aber die Gott vor zeiten seinem volck eingesetzt vnd gegeben hat / sind nit einfaltig zeichen vnd bildtnußen Gottes gewesen / sonder zeichen der gegenwertigkeyt Gottes / die da bedeütend dz Gott der an jm selbs ein geist / vnsichtbar vnd vnbegreifflich vnd vnermessen ist / zuo gegen were. Wie dann söliche zeichen gewesen sind / die wulckensul / der rouch / vnd dz fewr am berg Sina. Also auch die puntsladen / welche darumb von den flüglen der Cherubim bedeckt ward / dz damit anzeigt wurde / das kein sterblicher mensch in dz angsicht Gottes selbs schawen möchte / vnd das man deßhalben / hertz geist vnd gemüt gen himmel auffheben sölte. Darumb auch zum Mose / von dem doch geschrieben stat / dz er Gott von angesicht zuo angesicht gesehen hab / geredt ward / Niemand wirt mich sehen vnd leben. Nach dem wir aber auß diser zeit abscheidend / so werdend wir jn sehen wie er ist / wie der heilig Johannes sagt. Das sind die vrsachen darumb der Herr nit wil durch einicherley materi form oder gestalt verbildet werden.

Vnd daher dienend jetzund die zeügnußen der aller Gottsäligesten vnd fürtreffenlichsten männeren Mosis / Jsaie / vnd Pauli / vnder welchen Moses also spricht. Deu. iiij. Der Herr redt mit euch mitten auß dem fewr / die stimm seiner worten hortend jr / aber kein gleichnuß sahend jhr außerhalb der stimm. Jtem / So hütend euch nun wol / als lieb euch eürere seel ist / dann jr habend kein gleichnuß gesehen deß tags do der Herr mit euch redt auß dem fewr auff dem berg Horeb / auff das jr euch nit verderbind / vnd euch etwan ein gehawen oder gegraben bild machind / einer gleichnuß einicherley gestallt / es seye eines manns oder weybs / oder vichs auff erden / oder einicherley geflügleten vöglen / die da fliegend vnder dem himmel / oder

Predig.

Dauid beschreibt dargegen die bilder also / der Heiden goͤtzen sind silber vnnd gold / werck der menschen henden / sie habend einen mund / redend aber nit / augen habend sie vnd sehend nit / oren habend sie vnd gehoͤrend nichts / auch ist kein athem in jrem mund. Nasen habend sie vnd riechend nit / sie habend hend vnd koͤnnend nit greiffen / fuͤß habend sie vnd koͤnnend nit gon / kein stimm koͤnnend sie in jrem halß zuͦ wegen bringen ꝛc. Was gleichnuß sol nun soͤlichs mit Gott haben? Darumb Gott woͤllen mit einem sichtbaren bild anbilden vnd außtrucken / dz ist Gott zum gespoͤtt vnd zur verachtung machen. Dann Gottes aug sicht alle ding / deß Goͤtzen aug sicht nichts überal. Gottes ohren hoͤrend als / deß Goͤtzen ohren hoͤrend nichts. Durch Gottes krafft laͤbend vnd bewegend sich alle ding / vnnd wirdt auch alles durch jhn erhalten / die goͤtzen aber habend kein leben in jnen / vnd regend sich nur nit / vnd wo sie nit sonst durch andere hilff werdend gehalten / so zerfallend sie vnd gond zuͦ scheiteren. Die goͤtzen habend kein athem / Gott aber gibt allen lebenden geist vnd athem. Worinn koͤnnend sie dann ein anderen gleich sein? weder ist die materi oder die form deß goͤtzen Gott gleich? Sagst du die materi / so muͤßte Gott ein guldiner / silberiner oder hoͤltziner Gott sein. Sagst du dann die form / so volgete / das die vnsichtbar krafft / hinfellige vnd zerstoͤrliche glider hette / vnd hiemit wurde bestaͤtet der jrthumb der Anthropomorphiten. Hat dann der goͤtz kein gleichnuß mit Gott / warumb werdend dann die goͤtzen bilder vnd gleichnußen Gottes genent? wenn vnder vns menschen einer den anderen ein goͤtzen oder ein bild nante / so haͤttind wirs für ein grosse schmach / dann ein goͤtz sicht wol eim menschen gleich / er ist aber kein mensch / darumb wenn wir von eim faulen / groben vngeschickten vnd vnartigen menschen woͤllend reden / der weder vernunfft noch verstand hat / so nennend wir jn ein goͤtzen oder ein bildstock. Warumb woltend wir dann erst die bilder Gottes gleichnuß nennen? Gott ist laͤbendig / die bilder aber gleichend den todten menschen / wie im buͦch der weyßheit stat. Gott ist herrlich vnd gewaltig / vnd seiner herrligkeit vnd Maiestet ist himmel vnd erden voll / die bilder aber habend kein herrligkeit / werdend von meniglichem verspottet vnd verlachet. Die bilder sind zeichen der abwaͤsenden / Gott aber ist allweg allenthalben zuͦgegen. Die zeichen aber die Gott vor zeiten seinem volck eingesetzt vnd gegeben hat / sind nit einfaltig zeichen vnd bildtnußen Gottes gewesen / sonder zeichen der gegenwertigkeyt Gottes / die da bedeütend dz Gott der an jm selbs ein geist / vnsichtbar vnd vnbegreifflich vnd vnermessen ist / zuͦ gegen were. Wie dann soͤliche zeichen gewesen sind / die wulckensul / der rouch / vnd dz fewr am berg Sina. Also auch die puntsladen / welche darumb von den flüglen der Cherubim bedeckt ward / dz damit anzeigt wurde / das kein sterblicher mensch in dz angsicht Gottes selbs schawen moͤchte / vnd das man deßhalben / hertz geist vnd gemuͤt gen himmel auffheben soͤlte. Darumb auch zum Mose / von dem doch geschrieben stat / dz er Gott von angesicht zuͦ angesicht gesehen hab / geredt ward / Niemand wirt mich sehen vnd leben. Nach dem wir aber auß diser zeit abscheidend / so werdend wir jn sehen wie er ist / wie der heilig Johannes sagt. Das sind die vrsachen darumb der Herr nit wil durch einicherley materi form oder gestalt verbildet werden.

Vnd daher dienend jetzund die zeügnußen der aller Gottsaͤligesten vnd fürtreffenlichsten maͤnneren Mosis / Jsaie / vnd Pauli / vnder welchen Moses also spricht. Deu. iiij. Der Herr redt mit euch mitten auß dem fewr / die stimm seiner worten hortend jr / aber kein gleichnuß sahend jhr außerhalb der stimm. Jtem / So huͤtend euch nun wol / als lieb euch eürere seel ist / dann jr habend kein gleichnuß gesehen deß tags do der Herr mit euch redt auß dem fewr auff dem berg Horeb / auff das jr euch nit verderbind / vnd euch etwan ein gehawen oder gegraben bild machind / einer gleichnuß einicherley gestallt / es seye eines manns oder weybs / oder vichs auff erden / oder einicherley geflügleten voͤglen / die da fliegend vnder dem himmel / oder

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[LIII./0197] Predig. Dauid beschreibt dargegen die bilder also / der Heiden goͤtzen sind silber vnnd gold / werck der menschen henden / sie habend einen mund / redend aber nit / augen habend sie vnd sehend nit / oren habend sie vnd gehoͤrend nichts / auch ist kein athem in jrem mund. Nasen habend sie vnd riechend nit / sie habend hend vnd koͤnnend nit greiffen / fuͤß habend sie vnd koͤnnend nit gon / kein stimm koͤnnend sie in jrem halß zuͦ wegen bringen ꝛc. Was gleichnuß sol nun soͤlichs mit Gott haben? Darumb Gott woͤllen mit einem sichtbaren bild anbilden vnd außtrucken / dz ist Gott zum gespoͤtt vnd zur verachtung machen. Dann Gottes aug sicht alle ding / deß Goͤtzen aug sicht nichts überal. Gottes ohren hoͤrend als / deß Goͤtzen ohren hoͤrend nichts. Durch Gottes krafft laͤbend vnd bewegend sich alle ding / vnnd wirdt auch alles durch jhn erhalten / die goͤtzen aber habend kein leben in jnen / vnd regend sich nur nit / vnd wo sie nit sonst durch andere hilff werdend gehalten / so zerfallend sie vnd gond zuͦ scheiteren. Die goͤtzen habend kein athem / Gott aber gibt allen lebenden geist vnd athem. Worinn koͤnnend sie dann ein anderen gleich sein? weder ist die materi oder die form deß goͤtzen Gott gleich? Sagst du die materi / so muͤßte Gott ein guldiner / silberiner oder hoͤltziner Gott sein. Sagst du dann die form / so volgete / das die vnsichtbar krafft / hinfellige vnd zerstoͤrliche glider hette / vnd hiemit wurde bestaͤtet der jrthumb der Anthropomorphiten. Hat dann der goͤtz kein gleichnuß mit Gott / warumb werdend dann die goͤtzen bilder vnd gleichnußen Gottes genent? wenn vnder vns menschen einer den anderen ein goͤtzen oder ein bild nante / so haͤttind wirs für ein grosse schmach / dann ein goͤtz sicht wol eim menschen gleich / er ist aber kein mensch / darumb wenn wir von eim faulen / groben vngeschickten vnd vnartigen menschen woͤllend reden / der weder vernunfft noch verstand hat / so nennend wir jn ein goͤtzen oder ein bildstock. Warumb woltend wir dann erst die bilder Gottes gleichnuß nennen? Gott ist laͤbendig / die bilder aber gleichend den todten menschen / wie im buͦch der weyßheit stat. Gott ist herrlich vnd gewaltig / vnd seiner herrligkeit vnd Maiestet ist himmel vnd erden voll / die bilder aber habend kein herrligkeit / werdend von meniglichem verspottet vnd verlachet. Die bilder sind zeichen der abwaͤsenden / Gott aber ist allweg allenthalben zuͦgegen. Die zeichen aber die Gott vor zeiten seinem volck eingesetzt vnd gegeben hat / sind nit einfaltig zeichen vnd bildtnußen Gottes gewesen / sonder zeichen der gegenwertigkeyt Gottes / die da bedeütend dz Gott der an jm selbs ein geist / vnsichtbar vnd vnbegreifflich vnd vnermessen ist / zuͦ gegen were. Wie dann soͤliche zeichen gewesen sind / die wulckensul / der rouch / vnd dz fewr am berg Sina. Also auch die puntsladen / welche darumb von den flüglen der Cherubim bedeckt ward / dz damit anzeigt wurde / das kein sterblicher mensch in dz angsicht Gottes selbs schawen moͤchte / vnd das man deßhalben / hertz geist vnd gemuͤt gen himmel auffheben soͤlte. Darumb auch zum Mose / von dem doch geschrieben stat / dz er Gott von angesicht zuͦ angesicht gesehen hab / geredt ward / Niemand wirt mich sehen vnd leben. Nach dem wir aber auß diser zeit abscheidend / so werdend wir jn sehen wie er ist / wie der heilig Johannes sagt. Das sind die vrsachen darumb der Herr nit wil durch einicherley materi form oder gestalt verbildet werden. Vnd daher dienend jetzund die zeügnußen der aller Gottsaͤligesten vnd fürtreffenlichsten maͤnneren Mosis / Jsaie / vnd Pauli / vnder welchen Moses also spricht. Deu. iiij. Der Herr redt mit euch mitten auß dem fewr / die stimm seiner worten hortend jr / aber kein gleichnuß sahend jhr außerhalb der stimm. Jtem / So huͤtend euch nun wol / als lieb euch eürere seel ist / dann jr habend kein gleichnuß gesehen deß tags do der Herr mit euch redt auß dem fewr auff dem berg Horeb / auff das jr euch nit verderbind / vnd euch etwan ein gehawen oder gegraben bild machind / einer gleichnuß einicherley gestallt / es seye eines manns oder weybs / oder vichs auff erden / oder einicherley geflügleten voͤglen / die da fliegend vnder dem himmel / oder

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Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LIII.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/197>, abgerufen am 03.05.2024.