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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Zwölffte
gebott / von sölichen fleischlichen gedancken ynbildungen vnd vereerungen Gottes / hindersich halten vnd abziehen. Dann wie sein krafft vnaußsprechlich / vnd er ein ewiger geist ist / also mag er auch mit keiner zerstörlichen bildtnuß außtruckt noch anbildet werden / vnd will allein im geist vnd in der warheit verehret sein. Durch die bildtnuß vnd gleichnuß aber / wirt auch verstanden aller außerer Gottsdienst / vnnd dieweyl die bilder verbotten werdend / so wirdt auch aller außerer vnnd frembder gottsdienst verbotten. Dann wo ein götz oder bild ist / da muoß man jhm auch gleich ein sül oder ein fuoß haben / darauff man jhn stelle oder lege / Jtem man muoß gleich ein altar vnnd ein tempel bauwen / hütter vnd diener oder priester haben / item opffer / schänckinen / ziert / fyrtag vnnd mercklichen kosten on end. Darumb habend die Propheten die bilder gemeinklichen genent / müy vnd arbeit / dann wenn man ein mal götzen annimpt / so muoß man für vnd für grossen kosten müy vnnd arbeit darzuo haben / wie man das wol sicht in der erfarung.

581 Nun hatt aber diß ander gebott drey theil. Zum ersten so verbeütet Gott gegrabne bildtnussen oder einicherley gleichnußen zuo machen / das ist / er wil nit das man jm einige bildtnuß auffrichte oder consecriere / Gott geb was materi oder form es auch sey / dann wie er es nit wil / also mag er auch durch kein bildtnuß anbildet vnd verglichen werden. Darumb er fast auch alle die gestalten erzellt vnd verbeütet / mit denen man ein ding gmeinlich anbildet / dann er spricht / du solt Gott kein bildtnuß machen / noch gleichnuß oder gestalt / weder deren dingen die da oben sind im himmel / Als da sind die himmelischen corpora / Sunn / Mon / planeten / sternen / Jtem auch die vögel deß luffts / die mengerley gestalten habend / vnder welichen gestalten allensammen vil der Heiden Gott vereeret vnd anbättet habend. Oder deren (spricht er auch) solt du Gott kein bildtnuß noch gestalt machen / die hie vnden auff erden sind / alls da sind menschen / thier / kreüter / gewächß / böum etc. Dann es ist offenbar / dz die Heiden Gott vereeret habend vnder der gestalt der menschen vnd der thieren. Es schreibt Cornelius Tacitus von den alten Teütschen also / Sie haltend nit das die Götter in muren yngeschlossen oder das sie menschlicher gestalt gleich seyend / dieweil sie zuo groß darzuo / sonder sie pflantzend vnd wihend jnen wält vnd boumgarten vnd nennend darnach die selben geheimen abgesündereten ort mit dem nammen der Götteren / vnd sehend sie nimmer on grosse andacht vnd eerenbietung an. Daruß wir sehend / das vnsere altvorderen Gott auch vnder der gestalt der böumen vnd wälden vereeret habend. Jtem es wirt auch verbotten hie / vnd außtruckt / das wir Gott auch mit denen dingen nit verbilden söllind / oder vereeren / oder vnder der gestalt deren dingen / die in wasseren oder vnder den wasseren sind / dann die Philister habend Gott vereeret in der gstalt eines fischs / dann Dagon der Philister Gott hat die gestalt eines fisches. So hat man vor zeiten in Egipten die schlangen vereeret / welchs Paulus alles zuo samen faßt zun Römeren am j. Capitel / da er wider die Heiden disputiert / vnd spricht / jr verstendigs hertz ist verfinsteret / do sie sich weyß hieltend / sind sie zuo narren worden / vnd habend verwandlet die herrligkeit deß vnzergencklichen Gottes durch ein glichnuß eines erdichten bilds /nit allein deß zergengklichen menschens / sonder auch der vöglen / vnd der vierfüßigen / vnd der kriechenden thieren. Wider dise vnsinnigkeit streitet der erst theil dises gebotts.

582 Warumb aber Gott nit wölle mit einicher grifflichen oder sichtbaren bildtnuß vereeret werden / ist offenbar / dann Gott ist ein geist / hatt kein end / mag nicht vmbzilt / noch auch mit worten gnuogsam außtruckt werden. Er ist allenthalben zuogegen / erfüllet himmel vnnd erden / ist ewig vnnd ein lebendiger Gott / der auch das läben allen dingen gibt vnd erhaltet / vnd sein Ehr vnd herrligkeit ist erhöcht über die himmel. Sein gewalt vnnd macht hatt kein end maß noch zil. Mit was bildtnuß vnnd materi wil man dann ein geist vergleichen?


581 Bilder werdend von Gott verbotten.
582 Warumb Gott kein bildtnuß haben wolle.

Die Zwoͤlffte
gebott / von soͤlichen fleischlichen gedancken ynbildungen vnd vereerungen Gottes / hindersich halten vnd abziehen. Dann wie sein krafft vnaußsprechlich / vnd er ein ewiger geist ist / also mag er auch mit keiner zerstoͤrlichen bildtnuß außtruckt noch anbildet werden / vnd will allein im geist vnd in der warheit verehret sein. Durch die bildtnuß vnd gleichnuß aber / wirt auch verstanden aller außerer Gottsdienst / vnnd dieweyl die bilder verbotten werdend / so wirdt auch aller außerer vnnd frembder gottsdienst verbotten. Dann wo ein goͤtz oder bild ist / da muͦß man jhm auch gleich ein sül oder ein fuͦß haben / darauff man jhn stelle oder lege / Jtem man muͦß gleich ein altar vnnd ein tempel bauwen / huͤtter vnd diener oder priester haben / item opffer / schaͤnckinen / ziert / fyrtag vnnd mercklichen kosten on end. Darumb habend die Propheten die bilder gemeinklichen genent / muͤy vnd arbeit / dann wenn man ein mal goͤtzen annimpt / so muͦß man für vnd für grossen kosten muͤy vnnd arbeit darzuͦ haben / wie man das wol sicht in der erfarung.

581 Nun hatt aber diß ander gebott drey theil. Zum ersten so verbeütet Gott gegrabne bildtnussen oder einicherley gleichnußen zuͦ machen / das ist / er wil nit das man jm einige bildtnuß auffrichte oder consecriere / Gott geb was materi oder form es auch sey / dann wie er es nit wil / also mag er auch durch kein bildtnuß anbildet vnd verglichen werden. Darumb er fast auch alle die gestalten erzellt vnd verbeütet / mit denen man ein ding gmeinlich anbildet / dann er spricht / du solt Gott kein bildtnuß machen / noch gleichnuß oder gestalt / weder deren dingen die da oben sind im himmel / Als da sind die himmelischen corpora / Sunn / Mon / planeten / sternen / Jtem auch die voͤgel deß luffts / die mengerley gestalten habend / vnder welichen gestalten allensammen vil der Heiden Gott vereeret vnd anbaͤttet habend. Oder deren (spricht er auch) solt du Gott kein bildtnuß noch gestalt machen / die hie vnden auff erden sind / alls da sind menschen / thier / kreüter / gewaͤchß / boͤum ꝛc. Dann es ist offenbar / dz die Heiden Gott vereeret habend vnder der gestalt der menschen vnd der thieren. Es schreibt Cornelius Tacitus von den alten Teütschen also / Sie haltend nit das die Goͤtter in muren yngeschlossen oder das sie menschlicher gestalt gleich seyend / dieweil sie zuͦ groß darzuͦ / sonder sie pflantzend vnd wihend jnen waͤlt vnd boumgarten vnd nennend darnach die selben geheimen abgesündereten ort mit dem nammen der Goͤtteren / vnd sehend sie nimmer on grosse andacht vnd eerenbietung an. Daruß wir sehend / das vnsere altvorderen Gott auch vnder der gestalt der boͤumen vnd waͤlden vereeret habend. Jtem es wirt auch verbotten hie / vnd außtruckt / das wir Gott auch mit denen dingen nit verbilden soͤllind / oder vereeren / oder vnder der gestalt deren dingen / die in wasseren oder vnder den wasseren sind / dann die Philister habend Gott vereeret in der gstalt eines fischs / dann Dagon der Philister Gott hat die gestalt eines fisches. So hat man vor zeiten in Egipten die schlangen vereeret / welchs Paulus alles zuͦ samen faßt zun Roͤmeren am j. Capitel / da er wider die Heiden disputiert / vnd spricht / jr verstendigs hertz ist verfinsteret / do sie sich weyß hieltend / sind sie zuͦ narren worden / vnd habend verwandlet die herrligkeit deß vnzergencklichen Gottes durch ein glichnuß eines erdichten bilds /nit allein deß zergengklichen menschens / sonder auch der voͤglen / vnd der vierfuͤßigen / vnd der kriechenden thieren. Wider dise vnsinnigkeit streitet der erst theil dises gebotts.

582 Warumb aber Gott nit woͤlle mit einicher grifflichen oder sichtbaren bildtnuß vereeret werden / ist offenbar / dann Gott ist ein geist / hatt kein end / mag nicht vmbzilt / noch auch mit worten gnuͦgsam außtruckt werden. Er ist allenthalben zuͦgegen / erfüllet himmel vnnd erden / ist ewig vnnd ein lebendiger Gott / der auch das laͤben allen dingen gibt vnd erhaltet / vnd sein Ehr vnd herrligkeit ist erhoͤcht über die himmel. Sein gewalt vnnd macht hatt kein end maß noch zil. Mit was bildtnuß vnnd materi wil man dann ein geist vergleichen?


581 Bilder werdend von Gott verbotten.
582 Warumb Gott kein bildtnuß haben wolle.
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                   seyend / dieweil sie zu&#x0366; groß darzu&#x0366; / sonder sie pflantzend vnd wihend jnen
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                   grosse andacht vnd eerenbietung an. Daruß wir sehend / das vnsere altvorderen Gott
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                   es wirt auch verbotten hie / vnd außtruckt / das wir Gott auch mit denen dingen
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                   dingen / die in wasseren oder vnder den wasseren sind / dann die Philister habend
                   Gott vereeret in der gstalt eines fischs / dann Dagon der Philister Gott hat die
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[[52]/0196] Die Zwoͤlffte gebott / von soͤlichen fleischlichen gedancken ynbildungen vnd vereerungen Gottes / hindersich halten vnd abziehen. Dann wie sein krafft vnaußsprechlich / vnd er ein ewiger geist ist / also mag er auch mit keiner zerstoͤrlichen bildtnuß außtruckt noch anbildet werden / vnd will allein im geist vnd in der warheit verehret sein. Durch die bildtnuß vnd gleichnuß aber / wirt auch verstanden aller außerer Gottsdienst / vnnd dieweyl die bilder verbotten werdend / so wirdt auch aller außerer vnnd frembder gottsdienst verbotten. Dann wo ein goͤtz oder bild ist / da muͦß man jhm auch gleich ein sül oder ein fuͦß haben / darauff man jhn stelle oder lege / Jtem man muͦß gleich ein altar vnnd ein tempel bauwen / huͤtter vnd diener oder priester haben / item opffer / schaͤnckinen / ziert / fyrtag vnnd mercklichen kosten on end. Darumb habend die Propheten die bilder gemeinklichen genent / muͤy vnd arbeit / dann wenn man ein mal goͤtzen annimpt / so muͦß man für vnd für grossen kosten muͤy vnnd arbeit darzuͦ haben / wie man das wol sicht in der erfarung. 581 Nun hatt aber diß ander gebott drey theil. Zum ersten so verbeütet Gott gegrabne bildtnussen oder einicherley gleichnußen zuͦ machen / das ist / er wil nit das man jm einige bildtnuß auffrichte oder consecriere / Gott geb was materi oder form es auch sey / dann wie er es nit wil / also mag er auch durch kein bildtnuß anbildet vnd verglichen werden. Darumb er fast auch alle die gestalten erzellt vnd verbeütet / mit denen man ein ding gmeinlich anbildet / dann er spricht / du solt Gott kein bildtnuß machen / noch gleichnuß oder gestalt / weder deren dingen die da oben sind im himmel / Als da sind die himmelischen corpora / Sunn / Mon / planeten / sternen / Jtem auch die voͤgel deß luffts / die mengerley gestalten habend / vnder welichen gestalten allensammen vil der Heiden Gott vereeret vnd anbaͤttet habend. Oder deren (spricht er auch) solt du Gott kein bildtnuß noch gestalt machen / die hie vnden auff erden sind / alls da sind menschen / thier / kreüter / gewaͤchß / boͤum ꝛc. Dann es ist offenbar / dz die Heiden Gott vereeret habend vnder der gestalt der menschen vnd der thieren. Es schreibt Cornelius Tacitus von den alten Teütschen also / Sie haltend nit das die Goͤtter in muren yngeschlossen oder das sie menschlicher gestalt gleich seyend / dieweil sie zuͦ groß darzuͦ / sonder sie pflantzend vnd wihend jnen waͤlt vnd boumgarten vnd nennend darnach die selben geheimen abgesündereten ort mit dem nammen der Goͤtteren / vnd sehend sie nimmer on grosse andacht vnd eerenbietung an. Daruß wir sehend / das vnsere altvorderen Gott auch vnder der gestalt der boͤumen vnd waͤlden vereeret habend. Jtem es wirt auch verbotten hie / vnd außtruckt / das wir Gott auch mit denen dingen nit verbilden soͤllind / oder vereeren / oder vnder der gestalt deren dingen / die in wasseren oder vnder den wasseren sind / dann die Philister habend Gott vereeret in der gstalt eines fischs / dann Dagon der Philister Gott hat die gestalt eines fisches. So hat man vor zeiten in Egipten die schlangen vereeret / welchs Paulus alles zuͦ samen faßt zun Roͤmeren am j. Capitel / da er wider die Heiden disputiert / vnd spricht / jr verstendigs hertz ist verfinsteret / do sie sich weyß hieltend / sind sie zuͦ narren worden / vnd habend verwandlet die herrligkeit deß vnzergencklichen Gottes durch ein glichnuß eines erdichten bilds /nit allein deß zergengklichen menschens / sonder auch der voͤglen / vnd der vierfuͤßigen / vnd der kriechenden thieren. Wider dise vnsinnigkeit streitet der erst theil dises gebotts. 582 Warumb aber Gott nit woͤlle mit einicher grifflichen oder sichtbaren bildtnuß vereeret werden / ist offenbar / dann Gott ist ein geist / hatt kein end / mag nicht vmbzilt / noch auch mit worten gnuͦgsam außtruckt werden. Er ist allenthalben zuͦgegen / erfüllet himmel vnnd erden / ist ewig vnnd ein lebendiger Gott / der auch das laͤben allen dingen gibt vnd erhaltet / vnd sein Ehr vnd herrligkeit ist erhoͤcht über die himmel. Sein gewalt vnnd macht hatt kein end maß noch zil. Mit was bildtnuß vnnd materi wil man dann ein geist vergleichen? 581 Bilder werdend von Gott verbotten. 582 Warumb Gott kein bildtnuß haben wolle.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [52]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/196>, abgerufen am 04.05.2024.