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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.

565 Darauß wie doben auch gmäldet / nemmend wir yetz fürs ander ab / wz der gütig Herr vnd Gott dargegen von vns erfordere / vnd was vnser ampt yetz sey. Dann dz wörtli Dein / hat ein feine relation / die vns söllichs leert / dann so er mein wil sein / so volget dargegen dz ich auch sein sölle sein. Er wil mein Herr vnd Gott sein / vnd ists auch / so sol ich jn auch für meinen Herren vnd Gott halten vnd verehren. Darumb so wirt auch in disem gebott dz von vns erfordert / dz wir nit allein jn / den waren Gott / für ein waren Gott haltind / sonder auch jn für Vnseren Gott vnd Herren / für vnsern schöpffer / erhalter vnd vatter erkennind / vnd jm auch zuogäbind seine eigenschafften die jm gehörend / dz er namlich ein einiger Gott sey / der einig brunnen vnd darreicher aller gütern / dz er ein lebendiger / ewiger / gerechter / waarhaffter / heiliger / säliger / barmhertziger / gwaltiger / höchster vnd oberster Gott sey. Darumb söllend wir jm auch anhangen / jm gehorsammen in allen dingen / in jnn vertrauwen / jn allein anrüffen / jm alles guots zuoschreiben / alles guots von jm begären / vnd jm für alle seine guotthaten lob vnd danck sagen / jn anbätten vnd verehren mit rechter forcht / auch einbrünstiger vnd standthaffter liebe. Dann dahar ghörend alle die sprüch auß dem Mose vnd dem Euangelio / namlich566 / Du solt den Herren deinen Gott anbätten / vnd jm allein dienen. Jtem 567 / jr söllend dem Herren eüwerem Gott nachwandlen / vnd jhn förchten / vnd seine gebott halten / vnd seiner stimm losen / vnd jhm dienen vnd anhangen. Jtem das der Herr im Psalmen sagt568 / Opffer Gott lob vnd danck / vnd bezaal dem aller höchsten deine gelüpte / vnd rüff mich an am tag der not etc.

569 Die erzeigung aber mit deren der Herr hie anzeigt das er sey gewesen / noch sey / vnd auch fürohin sein wölle ein Gott vnd Herr vnser aller / vnserer vätteren vor vns / vnd vnser kinden die nach vns kommen werdend / die ist offenbar vnnd heitter / namlich die erlösung auß Egypten. Welche alle Göttliche tugenden vnd krefft begreifft vnd innhaltet / namlich Gottes weißheyt / gütigkeyt / gerächtigkeyt / waarheyt / vnd krafft / vnd hiemit alles genennt. Jnn deren erzeigt Gott / das er ein Herr sey inn himmel vnnd auff erden / aller elementen vnnd Creaturen mächtig / dann er erlößt sein volck Jsraels gnädigklich / er schirmpts / vnd zierts mit vil vnnd mancherley gaben / wider deß gantzen Egyptischen Reichs willen / rahtschleg vnd fürnemmen. Dargegen strafft er die Egypter grausamlich (wie wol mit billichen vrteyl) mit vilen vnd grossen plagen / Stürtzt sie auch entlich mit jrem Küng ins rot Meer vnd ertränckt sie. Auß welcher einigen that das volck Jsraels wol hat können abnemmen / das kein gwalt über Gottes gwalt sey / vnd das auch Gott jr Gott sein wölte / wie er jrer vättern Gott gwesen wz / dann mit der that hat er erzeigt wie gwaltig vnd gütig er von ye wälten har gewesen / vnd wie er noch vff den hüttigen tag sey / vnd biß zuo end der welt sein werde. Also hat Gott mit dem volck Jsraels ghandlet. Vns ist aber die erlösung / so vns durch vnseren Herren Jesum Christum begegnet ist / so vil näher / welcher vns nit auß dem jrrdischen Egypten / vnd auß den händen Pharaonis / sonder das so vil mee ist / auß dem gwalt der finsternuß / der sünden / deß Teüffels vnd deß tods errettet hat. Auß welcher that wir auch abnemmend / das wie Gott ein ewiger / waarer / guoter / höchster / säliger vnd gwaltiger Gott ist / dz er auch also vnser Gott sey / vns wol wölle / sorg für vns trage / vnd vns lieb habe. Wie dann S. Paul sagt570 / Der seinem eignen sun nit verschonet / sonder jn für vns alle geben hat / wie sol er vns mit jm nitt alles schäncken? 571 Dann die geheymnuß vnnserer erlösung / die durch vnnseren Herren Jesum Christum beschehen ist / wirt heitter vergriffen in disem ersten gebott / dann es ist offenbar / dz die erlösung deß volcks Jsraels auß Egypten / ein vorbildung ist gewesen der erlösung der gantzen welt vnd aller völckeren auff erden / die hernach durch Christum beschehen ist / der die gantz welt erlößt hatt

565 Wz diß gebott von vns erfordere.
566 Deut.6.
567 Deut.13.
568 Psal.50.
569 Erzeigung dz der war Gott vnser Gott sey.
570 Rom.8.
571 Die gheymnuß Christi ist im ersten gebott vergriffen.
Predig.

565 Darauß wie doben auch gmaͤldet / nemmend wir yetz fürs ander ab / wz der guͤtig Herr vnd Gott dargegen von vns erfordere / vnd was vnser ampt yetz sey. Dann dz woͤrtli Dein / hat ein feine relation / die vns soͤllichs leert / dann so er mein wil sein / so volget dargegen dz ich auch sein soͤlle sein. Er wil mein Herr vnd Gott sein / vnd ists auch / so sol ich jn auch für meinen Herren vnd Gott halten vnd verehren. Darumb so wirt auch in disem gebott dz von vns erfordert / dz wir nit allein jn / den waren Gott / für ein waren Gott haltind / sonder auch jn für Vnseren Gott vnd Herren / für vnsern schoͤpffer / erhalter vnd vatter erkennind / vnd jm auch zuͦgaͤbind seine eigenschafften die jm gehoͤrend / dz er namlich ein einiger Gott sey / der einig brunnen vnd darreicher aller guͤtern / dz er ein lebendiger / ewiger / gerechter / waarhaffter / heiliger / saͤliger / barmhertziger / gwaltiger / hoͤchster vnd oberster Gott sey. Darumb soͤllend wir jm auch anhangen / jm gehorsammen in allen dingen / in jnn vertrauwen / jn allein anruͤffen / jm alles guͦts zuͦschreiben / alles guͦts von jm begaͤren / vnd jm für alle seine guͦtthaten lob vnd danck sagen / jn anbaͤtten vnd verehren mit rechter forcht / auch einbrünstiger vnd standthaffter liebe. Dann dahar ghoͤrend alle die sprüch auß dem Mose vnd dem Euangelio / namlich566 / Du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnd jm allein dienen. Jtem 567 / jr soͤllend dem Herren eüwerem Gott nachwandlen / vnd jhn foͤrchten / vnd seine gebott halten / vnd seiner stimm losen / vnd jhm dienen vnd anhangen. Jtem das der Herr im Psalmen sagt568 / Opffer Gott lob vnd danck / vnd bezaal dem aller hoͤchsten deine gelüpte / vnd ruͤff mich an am tag der not ꝛc.

569 Die erzeigung aber mit deren der Herr hie anzeigt das er sey gewesen / noch sey / vnd auch fürohin sein woͤlle ein Gott vnd Herr vnser aller / vnserer vaͤtteren vor vns / vnd vnser kinden die nach vns kommen werdend / die ist offenbar vnnd heitter / namlich die erloͤsung auß Egypten. Welche alle Goͤttliche tugenden vnd krefft begreifft vnd innhaltet / namlich Gottes weißheyt / guͤtigkeyt / geraͤchtigkeyt / waarheyt / vnd krafft / vnd hiemit alles genennt. Jnn deren erzeigt Gott / das er ein Herr sey inn himmel vnnd auff erden / aller elementen vnnd Creaturen maͤchtig / dann er erloͤßt sein volck Jsraels gnaͤdigklich / er schirmpts / vnd zierts mit vil vnnd mancherley gaben / wider deß gantzen Egyptischen Reichs willen / rahtschleg vnd fürnemmen. Dargegen strafft er die Egypter grausamlich (wie wol mit billichen vrteyl) mit vilen vnd grossen plagen / Stürtzt sie auch entlich mit jrem Küng ins rot Meer vnd ertraͤnckt sie. Auß welcher einigen that das volck Jsraels wol hat koͤnnen abnemmen / das kein gwalt über Gottes gwalt sey / vnd das auch Gott jr Gott sein woͤlte / wie er jrer vaͤttern Gott gwesen wz / dann mit der that hat er erzeigt wie gwaltig vnd guͤtig er von ye waͤlten har gewesen / vnd wie er noch vff den hüttigen tag sey / vnd biß zuͦ end der welt sein werde. Also hat Gott mit dem volck Jsraels ghandlet. Vns ist aber die erloͤsung / so vns durch vnseren Herren Jesum Christum begegnet ist / so vil naͤher / welcher vns nit auß dem jrrdischen Egypten / vnd auß den haͤnden Pharaonis / sonder das so vil mee ist / auß dem gwalt der finsternuß / der sünden / deß Teüffels vnd deß tods errettet hat. Auß welcher that wir auch abnemmend / das wie Gott ein ewiger / waarer / guͦter / hoͤchster / saͤliger vnd gwaltiger Gott ist / dz er auch also vnser Gott sey / vns wol woͤlle / sorg für vns trage / vnd vns lieb habe. Wie dann S. Paul sagt570 / Der seinem eignen sun nit verschonet / sonder jn für vns alle geben hat / wie sol er vns mit jm nitt alles schaͤncken? 571 Dann die geheymnuß vnnserer erloͤsung / die durch vnnseren Herren Jesum Christum beschehen ist / wirt heitter vergriffen in disem ersten gebott / dann es ist offenbar / dz die erloͤsung deß volcks Jsraels auß Egypten / ein vorbildung ist gewesen der erloͤsung der gantzen welt vnd aller voͤlckeren auff erden / die hernach durch Christum beschehen ist / der die gantz welt erloͤßt hatt

565 Wz diß gebott von vns erfordere.
566 Deut.6.
567 Deut.13.
568 Psal.50.
569 Erzeigung dz der war Gott vnser Gott sey.
570 Rom.8.
571 Die gheymnuß Christi ist im ersten gebott vergriffen.
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[LI./0193] Predig. 565 Darauß wie doben auch gmaͤldet / nemmend wir yetz fürs ander ab / wz der guͤtig Herr vnd Gott dargegen von vns erfordere / vnd was vnser ampt yetz sey. Dann dz woͤrtli Dein / hat ein feine relation / die vns soͤllichs leert / dann so er mein wil sein / so volget dargegen dz ich auch sein soͤlle sein. Er wil mein Herr vnd Gott sein / vnd ists auch / so sol ich jn auch für meinen Herren vnd Gott halten vnd verehren. Darumb so wirt auch in disem gebott dz von vns erfordert / dz wir nit allein jn / den waren Gott / für ein waren Gott haltind / sonder auch jn für Vnseren Gott vnd Herren / für vnsern schoͤpffer / erhalter vnd vatter erkennind / vnd jm auch zuͦgaͤbind seine eigenschafften die jm gehoͤrend / dz er namlich ein einiger Gott sey / der einig brunnen vnd darreicher aller guͤtern / dz er ein lebendiger / ewiger / gerechter / waarhaffter / heiliger / saͤliger / barmhertziger / gwaltiger / hoͤchster vnd oberster Gott sey. Darumb soͤllend wir jm auch anhangen / jm gehorsammen in allen dingen / in jnn vertrauwen / jn allein anruͤffen / jm alles guͦts zuͦschreiben / alles guͦts von jm begaͤren / vnd jm für alle seine guͦtthaten lob vnd danck sagen / jn anbaͤtten vnd verehren mit rechter forcht / auch einbrünstiger vnd standthaffter liebe. Dann dahar ghoͤrend alle die sprüch auß dem Mose vnd dem Euangelio / namlich 566 / Du solt den Herren deinen Gott anbaͤtten / vnd jm allein dienen. Jtem 567 / jr soͤllend dem Herren eüwerem Gott nachwandlen / vnd jhn foͤrchten / vnd seine gebott halten / vnd seiner stimm losen / vnd jhm dienen vnd anhangen. Jtem das der Herr im Psalmen sagt 568 / Opffer Gott lob vnd danck / vnd bezaal dem aller hoͤchsten deine gelüpte / vnd ruͤff mich an am tag der not ꝛc. 569 Die erzeigung aber mit deren der Herr hie anzeigt das er sey gewesen / noch sey / vnd auch fürohin sein woͤlle ein Gott vnd Herr vnser aller / vnserer vaͤtteren vor vns / vnd vnser kinden die nach vns kommen werdend / die ist offenbar vnnd heitter / namlich die erloͤsung auß Egypten. Welche alle Goͤttliche tugenden vnd krefft begreifft vnd innhaltet / namlich Gottes weißheyt / guͤtigkeyt / geraͤchtigkeyt / waarheyt / vnd krafft / vnd hiemit alles genennt. Jnn deren erzeigt Gott / das er ein Herr sey inn himmel vnnd auff erden / aller elementen vnnd Creaturen maͤchtig / dann er erloͤßt sein volck Jsraels gnaͤdigklich / er schirmpts / vnd zierts mit vil vnnd mancherley gaben / wider deß gantzen Egyptischen Reichs willen / rahtschleg vnd fürnemmen. Dargegen strafft er die Egypter grausamlich (wie wol mit billichen vrteyl) mit vilen vnd grossen plagen / Stürtzt sie auch entlich mit jrem Küng ins rot Meer vnd ertraͤnckt sie. Auß welcher einigen that das volck Jsraels wol hat koͤnnen abnemmen / das kein gwalt über Gottes gwalt sey / vnd das auch Gott jr Gott sein woͤlte / wie er jrer vaͤttern Gott gwesen wz / dann mit der that hat er erzeigt wie gwaltig vnd guͤtig er von ye waͤlten har gewesen / vnd wie er noch vff den hüttigen tag sey / vnd biß zuͦ end der welt sein werde. Also hat Gott mit dem volck Jsraels ghandlet. Vns ist aber die erloͤsung / so vns durch vnseren Herren Jesum Christum begegnet ist / so vil naͤher / welcher vns nit auß dem jrrdischen Egypten / vnd auß den haͤnden Pharaonis / sonder das so vil mee ist / auß dem gwalt der finsternuß / der sünden / deß Teüffels vnd deß tods errettet hat. Auß welcher that wir auch abnemmend / das wie Gott ein ewiger / waarer / guͦter / hoͤchster / saͤliger vnd gwaltiger Gott ist / dz er auch also vnser Gott sey / vns wol woͤlle / sorg für vns trage / vnd vns lieb habe. Wie dann S. Paul sagt 570 / Der seinem eignen sun nit verschonet / sonder jn für vns alle geben hat / wie sol er vns mit jm nitt alles schaͤncken? 571 Dann die geheymnuß vnnserer erloͤsung / die durch vnnseren Herren Jesum Christum beschehen ist / wirt heitter vergriffen in disem ersten gebott / dann es ist offenbar / dz die erloͤsung deß volcks Jsraels auß Egypten / ein vorbildung ist gewesen der erloͤsung der gantzen welt vnd aller voͤlckeren auff erden / die hernach durch Christum beschehen ist / der die gantz welt erloͤßt hatt 565 Wz diß gebott von vns erfordere. 566 Deut.6. 567 Deut.13. 568 Psal.50. 569 Erzeigung dz der war Gott vnser Gott sey. 570 Rom.8. 571 Die gheymnuß Christi ist im ersten gebott vergriffen.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. LI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/193>, abgerufen am 03.05.2024.