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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
der zehen gebotten ist das wir Gott vnd vns vnder einander liebind. Das erforderet aber der Herr von allen menschen allenthalben vnd zuo yeden zeiten.

558 Vnnd hatt das gsatzt der Zehen gebotten den preyß für andere gsatzt alle auß. Dann die gsatzt der Ceremonien vnnd der gerichten sind alle dem Mose von Gott durch die Engel / vnd durch Mosen dem volck geoffenbaret / vnnd von Mose auß dem befelch Gottes geschriben worden. Die Zehen gebott aber sind von keinem menschen vnnd durch keinen menschen sonder von dem Herren dem aller höchsten vnd obersten selb auff dem berg Sinai mit grossen mitlauffenden wundern vnd zeichen in der mercklichen versamlung vnnd gegenwirtigkeyt der menschen vnd der Englen / angeben vnd erzellt worden. Sie sind auch nit durch die hand Mosis / sonder mit dem finger Gottes selb / nit inn wächsine / sonder in steinine vnd wärende Tafelen geschriben worden. Vnd dise Tafelen sind auch inn der Pundtsladen / (die von den Tafelen deß Pundts / inn welchen die artickel deß ewigen Pundts vergriffen warend / also genennt ward) als der fürtreffenlichest vnd aller kostlichest schatz / behalten worden. Dise Pundtsladen ward auch gestellt inn das aller heiligest. Welche ding vns dann alle anzeigend die fürtreffenliche der Zehen gebotten / vnnd leerend vns das wir den Gott fürchtind vnd vor augen habind / der dises gsatzt gegeben hat / als der da ist ein Herr deß himmels vnd der erden / vnd der alle element nach seinem willen vnd gfallen wider die so jm widerspänstig sind brauchen vnd bewegen kan / Vnd das wir auch noch auff den hüttigen tag die Zehen gebott haltind / als den aller höchsten vnd köstlichesten schatz inn der welt. Dann von Gott habend wir nichts höhers inn der kirchen dann die Zehen gebott / Die artickel deß glaubens / Das Vatter vnser / vnnd die gantz heilig Biblisch geschrifft. Mit was wunderen aber vnnd zeichen die Zehen gebott vom Herren promulgiert vnd außkündt sygind / findend wir im anderen buoch Mosis am xix. vnd im fünfften buoch am vierten vnd fünfften Capitel.

559 Die Zehen gebott aber sind geteylt in zwo Tafelen. Die erst Tafel halt jnnen vier gebott / Die ander / sechße. Dann das letst gebott / das von ettlichen in zwey getheylt wirt / ist nur eins vnnd sol nicht theylt werden / dann Gott gebeüttet darinn zum ersten inn gemeyn / Du solt nit begären / Darnach so erzellt er aber von stuck zestuck wz wir nit begären söllind / namlich vnsers nechsten weib / hauß / acher / vich vnd guot etc. Darzuo so ist das gebott in der Hebreischen waarheit / nur ein verß / vnd ist nit in zwen geteylt. Vnd also theylt auch Josephus die Zehen gebott im vj. buoch am iij. cap. von den alten Jüdischen geschichten. Jtem Origenes in Exod. Homel. viij. Ambrosius in das vj. cap. zun Ephesern. Aber der Lombardus in seinen sententzen / teylt dz letst gebott in zwey / vnd setzt deßhalb inn die erst Tafel allein drü gebott. Villicht hat er söllichs auß dem Augustino genommen / welcher in der lxxj. Question in Exodum / vnd inn der cxix. Epistel zum Januario / auch allein drü gebott zellt der ersten Tafel / welchs er aber thuot von der gheimnuß wegen der heiligen dryfaltigkeit. Doch so laßt er dz gebott von den bildern dz man die weder haben noch verehren sölle nit aussen / dann er wußt wol das wort deß Herren das er im Euangelio sagt560 / Waarlich sag ich eüch / biß das himmel vnd erden zergadt / wirt nit zergon der kleinest buochstab / noch ein tittel vom gsatzt / biß es alles geschicht / wer nun eins von disen kleinsten gebotten aufflöset / vnnd leeret die leüt also / der wirt der kleinest heissen im himmelreich. Dargegen aber im ersten buoch Quaestionum Veteris & Noui Testamenti am sibenden capitel zellt er auch vier gebott der ersten Tafel / vnd sechße der andern. Jtem im dritten buoch ad Bonifacium schreibt er auch auff die meynung etc.

561 Es hat aber Gott dise seine gebott also inn zwo ordnungen oder zwo Tafelen geteylt / von wegen deß vnderscheids der dingen die darinn gehandlet werdend.

558 Von der fürtreffenlichen wirde der Zehen gebotten.
559 Die Zehen gebott sind inn zwo tafelen geteylt.
560 Matth.5.
561 Was inn den zweyen tafelen deß gesatztes vergriffen sey.

Predig.
der zehen gebotten ist das wir Gott vnd vns vnder einander liebind. Das erforderet aber der Herr von allen menschen allenthalben vnd zuͦ yeden zeiten.

558 Vnnd hatt das gsatzt der Zehen gebotten den preyß für andere gsatzt alle auß. Dann die gsatzt der Ceremonien vnnd der gerichten sind alle dem Mose von Gott durch die Engel / vnd durch Mosen dem volck geoffenbaret / vnnd von Mose auß dem befelch Gottes geschriben worden. Die Zehen gebott aber sind von keinem menschen vnnd durch keinen menschen sonder von dem Herren dem aller hoͤchsten vnd obersten selb auff dem berg Sinai mit grossen mitlauffenden wundern vnd zeichen in der mercklichen versamlung vnnd gegenwirtigkeyt der menschen vnd der Englen / angeben vnd erzellt worden. Sie sind auch nit durch die hand Mosis / sonder mit dem finger Gottes selb / nit inn waͤchsine / sonder in steinine vnd waͤrende Tafelen geschriben worden. Vnd dise Tafelen sind auch inn der Pundtsladen / (die von den Tafelen deß Pundts / inn welchen die artickel deß ewigen Pundts vergriffen warend / also genennt ward) als der fürtreffenlichest vnd aller kostlichest schatz / behalten worden. Dise Pundtsladen ward auch gestellt inn das aller heiligest. Welche ding vns dann alle anzeigend die fürtreffenliche der Zehen gebotten / vnnd leerend vns das wir den Gott fürchtind vnd vor augen habind / der dises gsatzt gegeben hat / als der da ist ein Herr deß himmels vnd der erden / vnd der alle element nach seinem willen vnd gfallen wider die so jm widerspaͤnstig sind brauchen vnd bewegen kan / Vnd das wir auch noch auff den hüttigen tag die Zehen gebott haltind / als den aller hoͤchsten vnd koͤstlichesten schatz inn der welt. Dann von Gott habend wir nichts hoͤhers inn der kirchen dann die Zehen gebott / Die artickel deß glaubens / Das Vatter vnser / vnnd die gantz heilig Biblisch geschrifft. Mit was wunderen aber vnnd zeichen die Zehen gebott vom Herren promulgiert vnd außkündt sygind / findend wir im anderen buͦch Mosis am xix. vnd im fünfften buͦch am vierten vnd fünfften Capitel.

559 Die Zehen gebott aber sind geteylt in zwo Tafelen. Die erst Tafel halt jnnen vier gebott / Die ander / sechße. Dann das letst gebott / das von ettlichen in zwey getheylt wirt / ist nur eins vnnd sol nicht theylt werden / dann Gott gebeüttet darinn zum ersten inn gemeyn / Du solt nit begaͤren / Darnach so erzellt er aber von stuck zestuck wz wir nit begaͤren soͤllind / namlich vnsers nechsten weib / hauß / acher / vich vnd guͦt ꝛc. Darzuͦ so ist das gebott in der Hebreischen waarheit / nur ein verß / vnd ist nit in zwen geteylt. Vnd also theylt auch Josephus die Zehen gebott im vj. buͦch am iij. cap. von den alten Jüdischen geschichten. Jtem Origenes in Exod. Homel. viij. Ambrosius in das vj. cap. zun Ephesern. Aber der Lombardus in seinen sententzen / teylt dz letst gebott in zwey / vnd setzt deßhalb inn die erst Tafel allein drü gebott. Villicht hat er soͤllichs auß dem Augustino genommen / welcher in der lxxj. Question in Exodum / vnd inn der cxix. Epistel zum Januario / auch allein drü gebott zellt der ersten Tafel / welchs er aber thuͦt von der gheimnuß wegen der heiligen dryfaltigkeit. Doch so laßt er dz gebott von den bildern dz man die weder haben noch verehren soͤlle nit aussen / dann er wußt wol das wort deß Herren das er im Euangelio sagt560 / Waarlich sag ich eüch / biß das himmel vnd erden zergadt / wirt nit zergon der kleinest buͦchstab / noch ein tittel vom gsatzt / biß es alles geschicht / wer nun eins von disen kleinsten gebotten auffloͤset / vnnd leeret die leüt also / der wirt der kleinest heissen im himmelreich. Dargegen aber im ersten buͦch Quaestionum Veteris & Noui Testamenti am sibenden capitel zellt er auch vier gebott der ersten Tafel / vnd sechße der andern. Jtem im dritten buͦch ad Bonifacium schreibt er auch auff die meynung ꝛc.

561 Es hat aber Gott dise seine gebott also inn zwo ordnungen oder zwo Tafelen geteylt / von wegen deß vnderscheids der dingen die darinn gehandlet werdend.

558 Von der fürtreffenlichen wirde der Zehen gebotten.
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[L./0191] Predig. der zehen gebotten ist das wir Gott vnd vns vnder einander liebind. Das erforderet aber der Herr von allen menschen allenthalben vnd zuͦ yeden zeiten. 558 Vnnd hatt das gsatzt der Zehen gebotten den preyß für andere gsatzt alle auß. Dann die gsatzt der Ceremonien vnnd der gerichten sind alle dem Mose von Gott durch die Engel / vnd durch Mosen dem volck geoffenbaret / vnnd von Mose auß dem befelch Gottes geschriben worden. Die Zehen gebott aber sind von keinem menschen vnnd durch keinen menschen sonder von dem Herren dem aller hoͤchsten vnd obersten selb auff dem berg Sinai mit grossen mitlauffenden wundern vnd zeichen in der mercklichen versamlung vnnd gegenwirtigkeyt der menschen vnd der Englen / angeben vnd erzellt worden. Sie sind auch nit durch die hand Mosis / sonder mit dem finger Gottes selb / nit inn waͤchsine / sonder in steinine vnd waͤrende Tafelen geschriben worden. Vnd dise Tafelen sind auch inn der Pundtsladen / (die von den Tafelen deß Pundts / inn welchen die artickel deß ewigen Pundts vergriffen warend / also genennt ward) als der fürtreffenlichest vnd aller kostlichest schatz / behalten worden. Dise Pundtsladen ward auch gestellt inn das aller heiligest. Welche ding vns dann alle anzeigend die fürtreffenliche der Zehen gebotten / vnnd leerend vns das wir den Gott fürchtind vnd vor augen habind / der dises gsatzt gegeben hat / als der da ist ein Herr deß himmels vnd der erden / vnd der alle element nach seinem willen vnd gfallen wider die so jm widerspaͤnstig sind brauchen vnd bewegen kan / Vnd das wir auch noch auff den hüttigen tag die Zehen gebott haltind / als den aller hoͤchsten vnd koͤstlichesten schatz inn der welt. Dann von Gott habend wir nichts hoͤhers inn der kirchen dann die Zehen gebott / Die artickel deß glaubens / Das Vatter vnser / vnnd die gantz heilig Biblisch geschrifft. Mit was wunderen aber vnnd zeichen die Zehen gebott vom Herren promulgiert vnd außkündt sygind / findend wir im anderen buͦch Mosis am xix. vnd im fünfften buͦch am vierten vnd fünfften Capitel. 559 Die Zehen gebott aber sind geteylt in zwo Tafelen. Die erst Tafel halt jnnen vier gebott / Die ander / sechße. Dann das letst gebott / das von ettlichen in zwey getheylt wirt / ist nur eins vnnd sol nicht theylt werden / dann Gott gebeüttet darinn zum ersten inn gemeyn / Du solt nit begaͤren / Darnach so erzellt er aber von stuck zestuck wz wir nit begaͤren soͤllind / namlich vnsers nechsten weib / hauß / acher / vich vnd guͦt ꝛc. Darzuͦ so ist das gebott in der Hebreischen waarheit / nur ein verß / vnd ist nit in zwen geteylt. Vnd also theylt auch Josephus die Zehen gebott im vj. buͦch am iij. cap. von den alten Jüdischen geschichten. Jtem Origenes in Exod. Homel. viij. Ambrosius in das vj. cap. zun Ephesern. Aber der Lombardus in seinen sententzen / teylt dz letst gebott in zwey / vnd setzt deßhalb inn die erst Tafel allein drü gebott. Villicht hat er soͤllichs auß dem Augustino genommen / welcher in der lxxj. Question in Exodum / vnd inn der cxix. Epistel zum Januario / auch allein drü gebott zellt der ersten Tafel / welchs er aber thuͦt von der gheimnuß wegen der heiligen dryfaltigkeit. Doch so laßt er dz gebott von den bildern dz man die weder haben noch verehren soͤlle nit aussen / dann er wußt wol das wort deß Herren das er im Euangelio sagt 560 / Waarlich sag ich eüch / biß das himmel vnd erden zergadt / wirt nit zergon der kleinest buͦchstab / noch ein tittel vom gsatzt / biß es alles geschicht / wer nun eins von disen kleinsten gebotten auffloͤset / vnnd leeret die leüt also / der wirt der kleinest heissen im himmelreich. Dargegen aber im ersten buͦch Quaestionum Veteris & Noui Testamenti am sibenden capitel zellt er auch vier gebott der ersten Tafel / vnd sechße der andern. Jtem im dritten buͦch ad Bonifacium schreibt er auch auff die meynung ꝛc. 561 Es hat aber Gott dise seine gebott also inn zwo ordnungen oder zwo Tafelen geteylt / von wegen deß vnderscheids der dingen die darinn gehandlet werdend. 558 Von der fürtreffenlichen wirde der Zehen gebotten. 559 Die Zehen gebott sind inn zwo tafelen geteylt. 560 Matth.5. 561 Was inn den zweyen tafelen deß gesatztes vergriffen sey.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. L.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/191>, abgerufen am 04.05.2024.