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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Predig.
die da fürwurffend / ob man auch im himmel zur Ee greiffen wurde damit sie dann die vrstende der lyben zwyflig vnd verdechtig machen woltend. Do sprach er448 / Die kinder diser wällt die mannend vnd wybend / welche aber wirdig sein werdend jhene wält zuo erlangen / vnnd die aufferstentnuß von den todten / die werdend weder mannen noch wyben / dann sie mögend hinfür nit sterben / dann sie sind den englen gleich / vnnd Gottes kinder / dieweil sie kinder sind der aufferstentnuß. Also sagt auch Paulus449 / fleisch vnd bluot mögend das reich Gottes nitt ererben. Welches / damit es niemand von der substantz deß fleisches verstünde / so setzt er gleich drauff / Auch wirt das verwäsenlich nicht erben das vnuerwäsenlich. Darumb bluot vnd fleisch / das ist die fleischlichen anfechtungen vnd begirden werdend nit sein in den außerwelten im himmel. Dann die himmlisch fröud ist vil ein andere fröud / dann ein jrdische fröud / vnd hatt gar ein andere natur. Deßhalb sie söliche zerstörliche erben nit zuolaßt. Darumb müssend die zerstörlichen leib vorhin gereiniget / geseüberet vnd clarificiert werden / von aller vnreinigkeit vnd zerbrüchligkeit. Vnd jrrend deßhalb die Türcken / die neißwan auff vil jrdischer fröuden hoffend.

450 Darbey aber / so werdend auch der Gottlosen vnd vnglöubigen leib widerumb aufferston / dann Paulus spricht im buoch der geschichten der Apostlen / Jch glaub allem das geschriben stadt im gesatzt vnd in den Propheten / vnd hab die hoffnung zuo Gott / auff welche auch sie selbs wartend / namlich das zuokünfftig seye die aufferstentnuß der todten / der gerechten vnd vngerechten. Da nennet er je heiter auch die vngerechten. Aber es wirt die schwacheit / schmach / arbendseligkeit vnd ellendigkeit durch die vrstende von jren leiben nicht genommen werden / sonder es werdend jre lyb in schmach vnd schand aufferston / vnd durch das gericht vnd die krafft Gottes darinnen behalten vnd bestetiget werden / Ja sie werdend zuor ewigen pyn jmmerwerend / zuo ewigen todt vntödtlich / zur zerbrüchlikeit vnzerbrüchlich gemacht werden. Das / wie man sonst auff erden etliche ding fint / die vom feür nit mögend verzert werden / sonder darin bleibend / also werdend auch die verflüchten lyb der vnglöubigen nit verschlissen noch verzeert mögen werden durch kein pein vnd not / sonder werdend jmmerdar neüwe krafft empfahen zuo leiden / vnd werdend also jr wol verdienete straff leyden in ewigkeit vnentlich. Dann auch der Herr im Euangelio spricht451 . Die böses gethon habend werdend wider aufferston zur vrstende deß gerichts / das ist / zuo jmmerwerender vnd beharrlicher verdammnuß. Also hat auch Daniel vorhin gesagt.452 Vil auß denen die im staub der erden schlaffend / werdend erwachen / etliche zum ewigen leben / etliche aber zuo ewiger schmach vnd verdrutz So spricht auch der Herr Christus im Euangelio wyter453 / Jr wurm wirt nit sterben / vnd jr für nit erlöschen / welchen spruch auch Esaias vorhin brucht im lxvj. ca. Darumb wir allweg auch disem spruch deß Herren in vnseren hertzen haben söllend / da er spricht454 / förchtend den / der da vermag leyb vnd seel in der hell verderben. Das seye nun geredt von dem artickel der vrstende deß fleischs.

455 Der letst artickel vnsers glaubens / der es alles säligklich endet vnnd beschleüßt ist diser. Vnd ewigs leben. Vorhin habend wir gehört vnnd verstanden / das die seelen der menschen vntödtlich sind / das auch die lyb am end der wält wider aufferston werdind / vnd habend bekennt das wir sölichs glaubind. Nun volget zuom end deß glaubens / wo vnsere vndötliche seel vnd auch der lyb so der aufferweckt wirt / hin kommen werdind. Da sprechend wir / vnnd ein ewigs läben. Verstand allweg. 456 Jch glauben / das ich ein ewigs läben erlangen werde. Ewig aber ist / das immerwärend vnd ohn end ist / wie vorhin auß heiteren zeügnußen der geschrifft erklärt ist.

Dises ewigen läbens aber werdend die seelen genoß vnd theilhafft so bald sie von den lychnammen abscheidend / wie der Herr selb zeüget / da er spricht / wer in den

448 Luc.10.
449 1.Cor.15.
450 Das auch der vnglöubigen lyb wider aufferston werdend.
451 Johan.5.
452 Dani.12.
453 Mar.9.
454 Mat.10.
455 Der xij.artickel deß glaubens.
456 Ein ewigs leben.

Predig.
die da fürwurffend / ob man auch im himmel zur Ee greiffen wurde damit sie dann die vrstende der lyben zwyflig vnd verdechtig machen woltend. Do sprach er448 / Die kinder diser waͤllt die mannend vnd wybend / welche aber wirdig sein werdend jhene waͤlt zuͦ erlangen / vnnd die aufferstentnuß von den todten / die werdend weder mannen noch wyben / dann sie moͤgend hinfür nit sterben / dann sie sind den englen gleich / vnnd Gottes kinder / dieweil sie kinder sind der aufferstentnuß. Also sagt auch Paulus449 / fleisch vnd bluͦt moͤgend das reich Gottes nitt ererben. Welches / damit es niemand von der substantz deß fleisches verstuͤnde / so setzt er gleich drauff / Auch wirt das verwaͤsenlich nicht erben das vnuerwaͤsenlich. Darumb bluͦt vnd fleisch / das ist die fleischlichen anfechtungen vnd begirden werdend nit sein in den außerwelten im himmel. Dann die himmlisch froͤud ist vil ein andere froͤud / dann ein jrdische froͤud / vnd hatt gar ein andere natur. Deßhalb sie soͤliche zerstoͤrliche erben nit zuͦlaßt. Darumb muͤssend die zerstoͤrlichen leib vorhin gereiniget / geseüberet vnd clarificiert werden / von aller vnreinigkeit vnd zerbrüchligkeit. Vnd jrrend deßhalb die Türcken / die neißwan auff vil jrdischer froͤuden hoffend.

450 Darbey aber / so werdend auch der Gottlosen vnd vngloͤubigen leib widerumb aufferston / dann Paulus spricht im buͦch der geschichten der Apostlen / Jch glaub allem das geschriben stadt im gesatzt vnd in den Propheten / vnd hab die hoffnung zuͦ Gott / auff welche auch sie selbs wartend / namlich das zuͦkünfftig seye die aufferstentnuß der todten / der gerechten vnd vngerechten. Da nennet er je heiter auch die vngerechten. Aber es wirt die schwacheit / schmach / arbendseligkeit vnd ellendigkeit durch die vrstende von jren leiben nicht genommen werden / sonder es werdend jre lyb in schmach vnd schand aufferston / vnd durch das gericht vnd die krafft Gottes darinnen behalten vnd bestetiget werden / Ja sie werdend zuͦr ewigen pyn jmmerwerend / zuͦ ewigen todt vntoͤdtlich / zur zerbrüchlikeit vnzerbrüchlich gemacht werden. Das / wie man sonst auff erden etliche ding fint / die vom feür nit moͤgend verzert werden / sonder darin bleibend / also werdend auch die verfluͤchten lyb der vngloͤubigen nit verschlissen noch verzeert moͤgen werden durch kein pein vnd not / sonder werdend jmmerdar neüwe krafft empfahen zuͦ leiden / vnd werdend also jr wol verdienete straff leyden in ewigkeit vnentlich. Dann auch der Herr im Euangelio spricht451 . Die boͤses gethon habend werdend wider aufferston zur vrstende deß gerichts / das ist / zuͦ jmmerwerender vnd beharrlicher verdammnuß. Also hat auch Daniel vorhin gesagt.452 Vil auß denen die im staub der erden schlaffend / werdend erwachen / etliche zum ewigen leben / etliche aber zuͦ ewiger schmach vnd verdrutz So spricht auch der Herr Christus im Euangelio wyter453 / Jr wurm wirt nit sterben / vnd jr für nit erloͤschen / welchen spruch auch Esaias vorhin brucht im lxvj. ca. Darumb wir allweg auch disem spruch deß Herren in vnseren hertzen haben soͤllend / da er spricht454 / foͤrchtend den / der da vermag leyb vnd seel in der hell verderben. Das seye nun geredt von dem artickel der vrstende deß fleischs.

455 Der letst artickel vnsers glaubens / der es alles saͤligklich endet vnnd beschleüßt ist diser. Vnd ewigs leben. Vorhin habend wir gehoͤrt vnnd verstanden / das die seelen der menschen vntoͤdtlich sind / das auch die lyb am end der waͤlt wider aufferston werdind / vnd habend bekennt das wir soͤlichs glaubind. Nun volget zuͦm end deß glaubens / wo vnsere vndoͤtliche seel vnd auch der lyb so der aufferweckt wirt / hin kommen werdind. Da sprechend wir / vnnd ein ewigs laͤben. Verstand allweg. 456 Jch glauben / das ich ein ewigs laͤben erlangen werde. Ewig aber ist / das immerwaͤrend vnd ohn end ist / wie vorhin auß heiteren zeügnußen der geschrifft erklaͤrt ist.

Dises ewigen laͤbens aber werdend die seelen genoß vnd theilhafft so bald sie von den lychnammen abscheidend / wie der Herr selb zeüget / da er spricht / wer in den

448 Luc.10.
449 1.Cor.15.
450 Das auch der vngloͤubigen lyb wider aufferston werdend.
451 Johan.5.
452 Dani.12.
453 Mar.9.
454 Mat.10.
455 Der xij.artickel deß glaubens.
456 Ein ewigs leben.
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[XLI./0173] Predig. die da fürwurffend / ob man auch im himmel zur Ee greiffen wurde damit sie dann die vrstende der lyben zwyflig vnd verdechtig machen woltend. Do sprach er 448 / Die kinder diser waͤllt die mannend vnd wybend / welche aber wirdig sein werdend jhene waͤlt zuͦ erlangen / vnnd die aufferstentnuß von den todten / die werdend weder mannen noch wyben / dann sie moͤgend hinfür nit sterben / dann sie sind den englen gleich / vnnd Gottes kinder / dieweil sie kinder sind der aufferstentnuß. Also sagt auch Paulus 449 / fleisch vnd bluͦt moͤgend das reich Gottes nitt ererben. Welches / damit es niemand von der substantz deß fleisches verstuͤnde / so setzt er gleich drauff / Auch wirt das verwaͤsenlich nicht erben das vnuerwaͤsenlich. Darumb bluͦt vnd fleisch / das ist die fleischlichen anfechtungen vnd begirden werdend nit sein in den außerwelten im himmel. Dann die himmlisch froͤud ist vil ein andere froͤud / dann ein jrdische froͤud / vnd hatt gar ein andere natur. Deßhalb sie soͤliche zerstoͤrliche erben nit zuͦlaßt. Darumb muͤssend die zerstoͤrlichen leib vorhin gereiniget / geseüberet vnd clarificiert werden / von aller vnreinigkeit vnd zerbrüchligkeit. Vnd jrrend deßhalb die Türcken / die neißwan auff vil jrdischer froͤuden hoffend. 450 Darbey aber / so werdend auch der Gottlosen vnd vngloͤubigen leib widerumb aufferston / dann Paulus spricht im buͦch der geschichten der Apostlen / Jch glaub allem das geschriben stadt im gesatzt vnd in den Propheten / vnd hab die hoffnung zuͦ Gott / auff welche auch sie selbs wartend / namlich das zuͦkünfftig seye die aufferstentnuß der todten / der gerechten vnd vngerechten. Da nennet er je heiter auch die vngerechten. Aber es wirt die schwacheit / schmach / arbendseligkeit vnd ellendigkeit durch die vrstende von jren leiben nicht genommen werden / sonder es werdend jre lyb in schmach vnd schand aufferston / vnd durch das gericht vnd die krafft Gottes darinnen behalten vnd bestetiget werden / Ja sie werdend zuͦr ewigen pyn jmmerwerend / zuͦ ewigen todt vntoͤdtlich / zur zerbrüchlikeit vnzerbrüchlich gemacht werden. Das / wie man sonst auff erden etliche ding fint / die vom feür nit moͤgend verzert werden / sonder darin bleibend / also werdend auch die verfluͤchten lyb der vngloͤubigen nit verschlissen noch verzeert moͤgen werden durch kein pein vnd not / sonder werdend jmmerdar neüwe krafft empfahen zuͦ leiden / vnd werdend also jr wol verdienete straff leyden in ewigkeit vnentlich. Dann auch der Herr im Euangelio spricht 451 . Die boͤses gethon habend werdend wider aufferston zur vrstende deß gerichts / das ist / zuͦ jmmerwerender vnd beharrlicher verdammnuß. Also hat auch Daniel vorhin gesagt. 452 Vil auß denen die im staub der erden schlaffend / werdend erwachen / etliche zum ewigen leben / etliche aber zuͦ ewiger schmach vnd verdrutz So spricht auch der Herr Christus im Euangelio wyter 453 / Jr wurm wirt nit sterben / vnd jr für nit erloͤschen / welchen spruch auch Esaias vorhin brucht im lxvj. ca. Darumb wir allweg auch disem spruch deß Herren in vnseren hertzen haben soͤllend / da er spricht 454 / foͤrchtend den / der da vermag leyb vnd seel in der hell verderben. Das seye nun geredt von dem artickel der vrstende deß fleischs. 455 Der letst artickel vnsers glaubens / der es alles saͤligklich endet vnnd beschleüßt ist diser. Vnd ewigs leben. Vorhin habend wir gehoͤrt vnnd verstanden / das die seelen der menschen vntoͤdtlich sind / das auch die lyb am end der waͤlt wider aufferston werdind / vnd habend bekennt das wir soͤlichs glaubind. Nun volget zuͦm end deß glaubens / wo vnsere vndoͤtliche seel vnd auch der lyb so der aufferweckt wirt / hin kommen werdind. Da sprechend wir / vnnd ein ewigs laͤben. Verstand allweg. 456 Jch glauben / das ich ein ewigs laͤben erlangen werde. Ewig aber ist / das immerwaͤrend vnd ohn end ist / wie vorhin auß heiteren zeügnußen der geschrifft erklaͤrt ist. Dises ewigen laͤbens aber werdend die seelen genoß vnd theilhafft so bald sie von den lychnammen abscheidend / wie der Herr selb zeüget / da er spricht / wer in den 448 Luc.10. 449 1.Cor.15. 450 Das auch der vngloͤubigen lyb wider aufferston werdend. 451 Johan.5. 452 Dani.12. 453 Mar.9. 454 Mat.10. 455 Der xij.artickel deß glaubens. 456 Ein ewigs leben.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. XLI.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/173>, abgerufen am 04.05.2024.