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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Neündte
angesichts vnd leibs bleib / Es kam aber ein glantz vnd schein darzuo / Also das sein angesicht vnd sein gantzer leyb glastet vnd leüchtet wie die Sunn vnd wie ein liecht. Vnd wiewol man von dem leib deß Herren als er von todten aufferstanden nit lißt / das er die viertzig tag / Jn welchen er sich seinen jüngeren offenbaret hatt / also geleüchtet vnd glantzet habe / so ist doch sölichs auß besonderer ordnung Gottes von der jüngeren wegen geschehen / gleich wie auch das / das er mit seinen jüngeren gessen hatt / da aber die clarificierten leib sonst der narung vnd speiß nit bedörffend. Jetzund aber so leüchtet er also im himmel / wie Sanct Johanns sölichs in seiner offenbarung am j. Cap. zeüget. Das aber auch vnsere leib in der vrstende also clarificiert werdind / das bezeüget vnns die heilig geschrifft gar heiter / das wir daran nit zwyflend / dann im Euangelio redt der Herr auß dem Propheten Daniel von dem tag deß gerichts also / Denn werdend die gerechten leüchten wie die Sunn in dem reich jres vatters. Darumb werdend die aufferweckten leib clarificierte oder verklärte leib genent / von wegen der clarheit deß himmelischen liechts / mit dem sie erleüchtet vmbgeben vnd geziert werdend.

444 Darnach wirt das wörtli glori entgegen gesetzt der Nidrigkeit / vnd genommen für die herrligkeit / wie dann Paulus spricht / Er wirt vergstalten vnseren jrdischen oder nidrigen leib / vnd gleichförmig machen / dem leib seiner glori oder herrligkeit / da werdend nidrikeit vnd herrligkeit gegen ein anderen gesetzt / vnd wirt durch die nidrigkeit verstanden / alle arbendtseligkeit vnnd ellendigkeit / alle schwachheit / alles leyden vnnd anfechtungen / die vnserem leib von wegen der sünd anhangend vnd auffgelegt sind. Von denen allen werdend vnsere leib in der vrstende deß läbens entlediget werden / dz also die herrlichen vnd clarificierten leib söliche leib sind / die aller zerbrüchlikeit / alles leydens vnd aller schwacheit entladen / dargegen aber mit jmmerwerende vnd himmelischen sinnen vnnd herrligkeit begabet sind. Dann S. Paul spricht. Es wirt gesäyet verwäsenlich vnd wirt aufferston vnuerwäsenlich. Es wirt gesäyet in der vneer / vnd wirt aufferston in der herrlikeit. Es wirt gesäyet in der schwachheit vnd wirt aufferston in der krafft. Es wirt gesäyet ein natürlicher leib vnd wirt aufferston ein geistlicher leib. Deßhalb so werdend die herrliche vnd clarificierten leib gantz fürtreffenlich sein in vilerley gaben vnd güteren / in vnzerbrüchlikeit / in herrligkeit / krafft / vnd läblichem geist. Dann S. Paul erleüteret sich selb vnd zeigt an was er durch den natürlichen vnd durch den geistlichen leib verstande / vnd setzt deßhalb drauff / 446 Es ist ein natürlicher leib vnd ist ein geistlicher leib / wie geschriben stadt / Der erst mensch Adam ist erschaffen zuo einer läbendigen seel / vnd der letst mensch zuo einem läbendmachenden geist. Jtem noch heiterer. Aber der geistlich leib ist nit der erst / sonder der natürlich / darnach der geistlich. Der erst mensch ist von der erden irdisch / der ander mensch ist der Herr vom himmel / wie der jrdisch ist / also sind auch die jrdischen / vnd wie der himmlisch ist also sind auch die himmelischen / vnnd wie wir getragen habend das bild deß jrdischen / Also werdend wir auch tragen das bild deß himmelischen. Da nennet Paulus den natürlichen leib disen jrdischen leib den wir habend von vnserem vatter Adam / der von der seel sein tucht läben krafft vnd wachsen hatt / den geistlichen aber / nent er den himmlischen leib / den wir von Christo vnd nach der gleichnuß deß leibs Christi habend / welcher ob er wol ein waarer leib vnd waar fleisch ist / so wirt er doch durch den geist Christi läbendig gemachet vnd erhalten / vnnd bedarff keiner tucht / krafft vnd würckung der läblichen erfrischenden seel. 447 Darumb wiewol dise vnsere leib vnd dise glider die wir jetz habend / nach der vrstende im himmel sein werdend / so werdend sie doch keine fleischliche vnnd zerstörliche sinn oder anfechtungen haben / es wirdt auch kein fleischlicher brauch mehr deß leibs vnd der glideren sein / welchs der Herr im Euangelio den Sadduceeren anzeigt /

444 Die clarificierten leib sindt herrliche leib.
446 Vonn dem natürlichen vnd geistlichen leib.
447 Fleisch vnd bluot werdend das reich Gottes nit erben.

Die Neündte
angesichts vnd leibs bleib / Es kam aber ein glantz vnd schein darzuͦ / Also das sein angesicht vnd sein gantzer leyb glastet vnd leüchtet wie die Sunn vnd wie ein liecht. Vnd wiewol man von dem leib deß Herren als er von todten aufferstanden nit lißt / das er die viertzig tag / Jn welchen er sich seinen jüngeren offenbaret hatt / also geleüchtet vnd glantzet habe / so ist doch soͤlichs auß besonderer ordnung Gottes von der jüngeren wegen geschehen / gleich wie auch das / das er mit seinen jüngeren gessen hatt / da aber die clarificierten leib sonst der narung vnd speiß nit bedoͤrffend. Jetzund aber so leüchtet er also im himmel / wie Sanct Johanns soͤlichs in seiner offenbarung am j. Cap. zeüget. Das aber auch vnsere leib in der vrstende also clarificiert werdind / das bezeüget vnns die heilig geschrifft gar heiter / das wir daran nit zwyflend / dann im Euangelio redt der Herr auß dem Propheten Daniel von dem tag deß gerichts also / Denn werdend die gerechten leüchten wie die Sunn in dem reich jres vatters. Darumb werdend die aufferweckten leib clarificierte oder verklaͤrte leib genent / von wegen der clarheit deß himmelischen liechts / mit dem sie erleüchtet vmbgeben vnd geziert werdend.

444 Darnach wirt das woͤrtli glori entgegen gesetzt der Nidrigkeit / vnd genommen für die herrligkeit / wie dann Paulus spricht / Er wirt vergstalten vnseren jrdischen oder nidrigen leib / vnd gleichfoͤrmig machen / dem leib seiner glori oder herrligkeit / da werdend nidrikeit vnd herrligkeit gegen ein anderen gesetzt / vnd wirt durch die nidrigkeit verstanden / alle arbendtseligkeit vnnd ellendigkeit / alle schwachheit / alles leyden vnnd anfechtungen / die vnserem leib von wegen der sünd anhangend vnd auffgelegt sind. Von denen allen werdend vnsere leib in der vrstende deß laͤbens entlediget werden / dz also die herrlichen vnd clarificierten leib soͤliche leib sind / die aller zerbrüchlikeit / alles leydens vnd aller schwacheit entladen / dargegen aber mit jmmerwerende vnd himmelischen sinnen vnnd herrligkeit begabet sind. Dann S. Paul spricht. Es wirt gesaͤyet verwaͤsenlich vnd wirt aufferston vnuerwaͤsenlich. Es wirt gesaͤyet in der vneer / vnd wirt aufferston in der herrlikeit. Es wirt gesaͤyet in der schwachheit vnd wirt aufferston in der krafft. Es wirt gesaͤyet ein natürlicher leib vnd wirt aufferston ein geistlicher leib. Deßhalb so werdend die herrliche vnd clarificierten leib gantz fürtreffenlich sein in vilerley gaben vnd guͤteren / in vnzerbrüchlikeit / in herrligkeit / krafft / vnd laͤblichem geist. Dann S. Paul erleüteret sich selb vnd zeigt an was er durch den natürlichen vnd durch den geistlichen leib verstande / vnd setzt deßhalb drauff / 446 Es ist ein natürlicher leib vnd ist ein geistlicher leib / wie geschriben stadt / Der erst mensch Adam ist erschaffen zuͦ einer laͤbendigen seel / vnd der letst mensch zuͦ einem laͤbendmachenden geist. Jtem noch heiterer. Aber der geistlich leib ist nit der erst / sonder der natürlich / darnach der geistlich. Der erst mensch ist von der erden irdisch / der ander mensch ist der Herr vom himmel / wie der jrdisch ist / also sind auch die jrdischen / vnd wie der himmlisch ist also sind auch die himmelischen / vnnd wie wir getragen habend das bild deß jrdischen / Also werdend wir auch tragen das bild deß himmelischen. Da nennet Paulus den natürlichen leib disen jrdischen leib den wir habend von vnserem vatter Adam / der von der seel sein tucht laͤben krafft vnd wachsen hatt / den geistlichen aber / nent er den himmlischen leib / den wir von Christo vnd nach der gleichnuß deß leibs Christi habend / welcher ob er wol ein waarer leib vnd waar fleisch ist / so wirt er doch durch den geist Christi laͤbendig gemachet vnd erhalten / vnnd bedarff keiner tucht / krafft vnd würckung der laͤblichen erfrischenden seel. 447 Darumb wiewol dise vnsere leib vnd dise glider die wir jetz habend / nach der vrstende im himmel sein werdend / so werdend sie doch keine fleischliche vnnd zerstoͤrliche sinn oder anfechtungen haben / es wirdt auch kein fleischlicher brauch mehr deß leibs vnd der glideren sein / welchs der Herr im Euangelio den Sadduceeren anzeigt /

444 Die clarificierten leib sindt herrliche leib.
446 Vonn dem natürlichen vnd geistlichen leib.
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                   heiterer. Aber der geistlich leib ist nit der erst / sonder der natürlich /
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[[40]/0172] Die Neündte angesichts vnd leibs bleib / Es kam aber ein glantz vnd schein darzuͦ / Also das sein angesicht vnd sein gantzer leyb glastet vnd leüchtet wie die Sunn vnd wie ein liecht. Vnd wiewol man von dem leib deß Herren als er von todten aufferstanden nit lißt / das er die viertzig tag / Jn welchen er sich seinen jüngeren offenbaret hatt / also geleüchtet vnd glantzet habe / so ist doch soͤlichs auß besonderer ordnung Gottes von der jüngeren wegen geschehen / gleich wie auch das / das er mit seinen jüngeren gessen hatt / da aber die clarificierten leib sonst der narung vnd speiß nit bedoͤrffend. Jetzund aber so leüchtet er also im himmel / wie Sanct Johanns soͤlichs in seiner offenbarung am j. Cap. zeüget. Das aber auch vnsere leib in der vrstende also clarificiert werdind / das bezeüget vnns die heilig geschrifft gar heiter / das wir daran nit zwyflend / dann im Euangelio redt der Herr auß dem Propheten Daniel von dem tag deß gerichts also / Denn werdend die gerechten leüchten wie die Sunn in dem reich jres vatters. Darumb werdend die aufferweckten leib clarificierte oder verklaͤrte leib genent / von wegen der clarheit deß himmelischen liechts / mit dem sie erleüchtet vmbgeben vnd geziert werdend. 444 Darnach wirt das woͤrtli glori entgegen gesetzt der Nidrigkeit / vnd genommen für die herrligkeit / wie dann Paulus spricht / Er wirt vergstalten vnseren jrdischen oder nidrigen leib / vnd gleichfoͤrmig machen / dem leib seiner glori oder herrligkeit / da werdend nidrikeit vnd herrligkeit gegen ein anderen gesetzt / vnd wirt durch die nidrigkeit verstanden / alle arbendtseligkeit vnnd ellendigkeit / alle schwachheit / alles leyden vnnd anfechtungen / die vnserem leib von wegen der sünd anhangend vnd auffgelegt sind. Von denen allen werdend vnsere leib in der vrstende deß laͤbens entlediget werden / dz also die herrlichen vnd clarificierten leib soͤliche leib sind / die aller zerbrüchlikeit / alles leydens vnd aller schwacheit entladen / dargegen aber mit jmmerwerende vnd himmelischen sinnen vnnd herrligkeit begabet sind. Dann S. Paul spricht. Es wirt gesaͤyet verwaͤsenlich vnd wirt aufferston vnuerwaͤsenlich. Es wirt gesaͤyet in der vneer / vnd wirt aufferston in der herrlikeit. Es wirt gesaͤyet in der schwachheit vnd wirt aufferston in der krafft. Es wirt gesaͤyet ein natürlicher leib vnd wirt aufferston ein geistlicher leib. Deßhalb so werdend die herrliche vnd clarificierten leib gantz fürtreffenlich sein in vilerley gaben vnd guͤteren / in vnzerbrüchlikeit / in herrligkeit / krafft / vnd laͤblichem geist. Dann S. Paul erleüteret sich selb vnd zeigt an was er durch den natürlichen vnd durch den geistlichen leib verstande / vnd setzt deßhalb drauff / 446 Es ist ein natürlicher leib vnd ist ein geistlicher leib / wie geschriben stadt / Der erst mensch Adam ist erschaffen zuͦ einer laͤbendigen seel / vnd der letst mensch zuͦ einem laͤbendmachenden geist. Jtem noch heiterer. Aber der geistlich leib ist nit der erst / sonder der natürlich / darnach der geistlich. Der erst mensch ist von der erden irdisch / der ander mensch ist der Herr vom himmel / wie der jrdisch ist / also sind auch die jrdischen / vnd wie der himmlisch ist also sind auch die himmelischen / vnnd wie wir getragen habend das bild deß jrdischen / Also werdend wir auch tragen das bild deß himmelischen. Da nennet Paulus den natürlichen leib disen jrdischen leib den wir habend von vnserem vatter Adam / der von der seel sein tucht laͤben krafft vnd wachsen hatt / den geistlichen aber / nent er den himmlischen leib / den wir von Christo vnd nach der gleichnuß deß leibs Christi habend / welcher ob er wol ein waarer leib vnd waar fleisch ist / so wirt er doch durch den geist Christi laͤbendig gemachet vnd erhalten / vnnd bedarff keiner tucht / krafft vnd würckung der laͤblichen erfrischenden seel. 447 Darumb wiewol dise vnsere leib vnd dise glider die wir jetz habend / nach der vrstende im himmel sein werdend / so werdend sie doch keine fleischliche vnnd zerstoͤrliche sinn oder anfechtungen haben / es wirdt auch kein fleischlicher brauch mehr deß leibs vnd der glideren sein / welchs der Herr im Euangelio den Sadduceeren anzeigt / 444 Die clarificierten leib sindt herrliche leib. 446 Vonn dem natürlichen vnd geistlichen leib. 447 Fleisch vnd bluͦt werdend das reich Gottes nit erben.

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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [40]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/172>, abgerufen am 04.05.2024.