Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

Bild:
<< vorherige Seite

Predig.
siben hundert Aebt / die läbens / leer / vnd jrer gschrifften halb verrümpt gewesen seygind. Canonisierter aber fünffzehen tausend vnd sechs hundert. Dz ich aber vil der anderen Münchsörden nit mälde / so ist offenbar / dz der Bättelmünchen örden / die da gar empsige vnd dapffere vorfächter deß Bapsts vnd deß geistlichen Römischen regiments / wie sy es nennend / sind / vom Bapst Honorio sind bstätiget worden / vnd das jar als man zalt von deß Herren geburt M. CC. XXII. Mit disem allem aber wil ich nichts anders anzeigen / dann dz mengklicher verstande / daß das Münchenthuomb auß menschlicher erfindung entstanden / vnd der kirchen von den apostlen Christi nit ist angäben worden: auch dz es von anfang etwas leydenlich geachtet / zum letsten aber gar vnd gantz vnleydenlich ist worden. Dann was nachteil vnd schaden es dem gmeinen regiment bringe / das zeigt die erfarung selbs an. Wär auch nit weißt dz es mit dem waren glauben vnd der waren religion in allweg streytet / der weißt doch gar nichts. Sy sagend es seye ein verdienstlicher stand vor Gott / vnd ein stand der vollkommenheit. Wär ist aber der nit sähe / wie das mit dem verdienst Christi / vnd mit der waren leer deß Euangelij so gar streyte? Welche gottsäligkeit vnd welche notwendigkeit radtet vns darzuo / dz / nach dem wir vnsere nammmen dem einigen Gott im tauff übergäben / dz wir die selbigen auch den heiligen ergäbind / denen glübte thügind / vnd vns mit dem eyd in jre reglen verpflichtind: Der war glaub weert vns / dz wir vnsere nammen den heiligen ergäbind / oder vns jnen in einichen wäg verpflichtind. Der war glaub weert vns auch / dz wir vns andere vätter vnd meister erwellind. Jtem er weert vns neüwe gottsdienst vnd neüwe religiones vnnd glauben zuo erdencken / oder die von anderen erdacht sind anzenemmen. Es schreckt vns auch das exempel Jeroboams vnd seiner mithafften. Jtem es ist wider den waren glauben / bey dem nammen anderer götteren schweeren. Die religion religiert / das ist verbindet vnd verstrickt vns dem einigen Gott durch glauben vnd ghorsame. Die superstition vnd der aberglaub zerbricht dises band vnd disen strick / vnd laßt auch die creaturen vnd gschöpfften zuo. Der heilig Apostel Paulus spricht zun Corintheren:3946 Einer sagt vnder euch / Jch bin Paulisch: der ander / Jch bin Apollisch: der dritt / Jch bin Cephisch: der viert / Jch bin Christisch. Jst dann Christus zerteilt? Jst dann Paulus für eüch gecreütziget? oder sind jr in Pauli nammen getaufft worden? Sihe / Christus ist vnser erlöser vnd meister. Der glaub Christi hat vns zuo einem lyb gemachet. Mit dem tauff sind wir in einen leyb getaufft / dz wir Christen genennt werdend / nit Petrisch oder Paulisch. Vnd hat Paulus nit wöllen dz die Christen nach den Apostlen benamset wurdind: wie vil minder wurde er auff den heüttigen tag leyden / dz etliche Benedictiner / etliche Franciscaner / etliche Dominicaner genennt werdend? Wir sind deß Herren eigenthuomb vnd gebürt sich nit / daß wir vns in der menschen dienstbarkeit verpflichtind. Die sich aber also verpflichtend / die zerreyssend die einigkeit deß leybs Christi vnd entuneerend das crütz vnd den tauff Christi. Dann der Apostel spricht heiter: Jst dann Christus zerteilt? Jst dann Paulus für euch gecreutziget? Oder sind jr in Pauli nammen getaufft worden? Darumb ob man sy schon gmeinlich geistliche nennt so sind sy doch nichts minders dann geistlich. Dann es spricht auch der gedacht Apostel: Dann so einer sagt / Jch bin Paulisch: der ander aber / Jch bin Apollisch: sind jr dann nit fleischlich? Worzuo wz es von nöten nach dem Euangelio Jesu Christi / vnd nach der leer der apostlen / die da alle gottsäligkeit begreyfft vnd leert / neüwe reglen erdencken? Zwar dieweyl sy jnen selbs ein mal bsondere fürschreybungen deß läbens erfunden / so habend sy sich auch mit dem gantzen ausseren läben vnd allen sitten vnd gebärden / auch mit der bekleidung von den gmeinen Christen abgesünderet / damit sy also mengklichem kund thätind vnd zuo verston gäbind / daß sy besonders / vnd heiliger / vollkommner /

3946 1.Cor.3.

Predig.
siben hundert Aebt / die laͤbens / leer / vnd jrer gschrifften halb verruͤmpt gewesen seygind. Canonisierter aber fünffzehen tausend vnd sechs hundert. Dz ich aber vil der anderen Münchsoͤrden nit maͤlde / so ist offenbar / dz der Baͤttelmünchen oͤrden / die da gar empsige vnd dapffere vorfaͤchter deß Bapsts vnd deß geistlichen Roͤmischen regiments / wie sy es nennend / sind / vom Bapst Honorio sind bstaͤtiget worden / vnd das jar als man zalt von deß Herren geburt M. CC. XXII. Mit disem allem aber wil ich nichts anders anzeigen / dann dz mengklicher verstande / daß das Münchenthuͦmb auß menschlicher erfindung entstanden / vnd der kirchen von den apostlen Christi nit ist angaͤben worden: auch dz es von anfang etwas leydenlich geachtet / zum letsten aber gar vnd gantz vnleydenlich ist worden. Dann was nachteil vnd schaden es dem gmeinen regiment bringe / das zeigt die erfarung selbs an. Waͤr auch nit weißt dz es mit dem waren glauben vnd der waren religion in allweg streytet / der weißt doch gar nichts. Sy sagend es seye ein verdienstlicher stand vor Gott / vnd ein stand der vollkommenheit. Waͤr ist aber der nit saͤhe / wie das mit dem verdienst Christi / vnd mit der waren leer deß Euangelij so gar streyte? Welche gottsaͤligkeit vnd welche notwendigkeit radtet vns darzuͦ / dz / nach dem wir vnsere nammmen dem einigen Gott im tauff übergaͤben / dz wir die selbigen auch den heiligen ergaͤbind / denen glübte thuͤgind / vnd vns mit dem eyd in jre reglen verpflichtind: Der war glaub weert vns / dz wir vnsere nammen den heiligen ergaͤbind / oder vns jnen in einichen waͤg verpflichtind. Der war glaub weert vns auch / dz wir vns andere vaͤtter vnd meister erwellind. Jtem er weert vns neüwe gottsdienst vnd neüwe religiones vnnd glauben zuͦ erdencken / oder die von anderen erdacht sind anzenemmen. Es schreckt vns auch das exempel Jeroboams vnd seiner mithafften. Jtem es ist wider den waren glauben / bey dem nammen anderer goͤtteren schweeren. Die religion religiert / das ist verbindet vnd verstrickt vns dem einigen Gott durch glauben vnd ghorsame. Die superstition vnd der aberglaub zerbricht dises band vnd disen strick / vnd laßt auch die creaturen vnd gschoͤpfften zuͦ. Der heilig Apostel Paulus spricht zun Corintheren:3946 Einer sagt vnder euch / Jch bin Paulisch: der ander / Jch bin Apollisch: der dritt / Jch bin Cephisch: der viert / Jch bin Christisch. Jst dann Christus zerteilt? Jst dann Paulus für eüch gecreütziget? oder sind jr in Pauli nammen getaufft worden? Sihe / Christus ist vnser erloͤser vnd meister. Der glaub Christi hat vns zuͦ einem lyb gemachet. Mit dem tauff sind wir in einen leyb getaufft / dz wir Christen genennt werdend / nit Petrisch oder Paulisch. Vnd hat Paulus nit woͤllen dz die Christen nach den Apostlen benamset wurdind: wie vil minder wurde er auff den heüttigen tag leyden / dz etliche Benedictiner / etliche Franciscaner / etliche Dominicaner genennt werdend? Wir sind deß Herren eigenthuͦmb vnd gebürt sich nit / daß wir vns in der menschen dienstbarkeit verpflichtind. Die sich aber also verpflichtend / die zerreyssend die einigkeit deß leybs Christi vnd entuneerend das crütz vnd den tauff Christi. Dann der Apostel spricht heiter: Jst dann Christus zerteilt? Jst dann Paulus für euch gecreutziget? Oder sind jr in Pauli nammen getaufft worden? Darumb ob man sy schon gmeinlich geistliche nennt so sind sy doch nichts minders dann geistlich. Dann es spricht auch der gedacht Apostel: Dann so einer sagt / Jch bin Paulisch: der ander aber / Jch bin Apollisch: sind jr dann nit fleischlich? Worzuͦ wz es von noͤten nach dem Euangelio Jesu Christi / vnd nach der leer der apostlen / die da alle gottsaͤligkeit begreyfft vnd leert / neüwe reglen erdencken? Zwar dieweyl sy jnen selbs ein mal bsondere fürschreybungen deß laͤbens erfunden / so habend sy sich auch mit dem gantzen ausseren laͤben vnd allen sitten vnd gebaͤrden / auch mit der bekleidung von den gmeinen Christen abgesünderet / damit sy also mengklichem kund thaͤtind vnd zuͦ verston gaͤbind / daß sy besonders / vnd heiliger / vollkommner /

3946 1.Cor.3.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1041" n="CCCCLXXV."/><fw type="header" place="top"><hi rendition="#c"><hi rendition="#b"><hi rendition="#in">P</hi>redig.</hi></hi><lb/></fw>siben hundert Aebt / die la&#x0364;bens / leer / vnd jrer
                   gschrifften halb verru&#x0364;mpt gewesen seygind. Canonisierter aber fünffzehen tausend
                   vnd sechs hundert. Dz ich aber vil der anderen Münchso&#x0364;rden nit ma&#x0364;lde / so ist
                   offenbar / dz der Ba&#x0364;ttelmünchen o&#x0364;rden / die da gar empsige vnd dapffere vorfa&#x0364;chter
                   deß Bapsts vnd deß geistlichen Ro&#x0364;mischen regiments / wie sy es nennend / sind /
                   vom Bapst Honorio sind bsta&#x0364;tiget worden / vnd das jar als man zalt von deß Herren
                   geburt M. CC. XXII. Mit disem allem aber wil ich nichts anders anzeigen / dann dz
                   mengklicher verstande / daß das Münchenthu&#x0366;mb auß menschlicher
                   erfindung entstanden / vnd der kirchen von den apostlen Christi nit ist anga&#x0364;ben
                   worden: auch dz es von anfang etwas leydenlich geachtet / zum letsten aber gar vnd
                   gantz vnleydenlich ist worden. Dann was nachteil vnd schaden es dem gmeinen
                   regiment bringe / das zeigt die erfarung selbs an. Wa&#x0364;r auch nit weißt dz es mit
                   dem waren glauben vnd der waren religion in allweg streytet / der weißt doch gar
                   nichts. Sy sagend es seye ein verdienstlicher stand vor Gott / vnd ein stand der
                   vollkommenheit. Wa&#x0364;r ist aber der nit sa&#x0364;he / wie das mit dem verdienst Christi /
                   vnd mit der waren leer deß Euangelij so gar streyte? Welche gottsa&#x0364;ligkeit vnd
                   welche notwendigkeit radtet vns darzu&#x0366; / dz / nach dem wir vnsere nammmen dem
                   einigen Gott im tauff überga&#x0364;ben / dz wir die selbigen auch den heiligen erga&#x0364;bind /
                   denen glübte thu&#x0364;gind / vnd vns mit dem eyd in jre reglen verpflichtind: Der war
                   glaub weert vns / dz wir vnsere nammen den heiligen erga&#x0364;bind / oder vns jnen in
                   einichen wa&#x0364;g verpflichtind. Der war glaub weert vns auch / dz wir vns andere
                   va&#x0364;tter vnd meister erwellind. Jtem er weert vns neüwe gottsdienst vnd neüwe
                   religiones vnnd glauben zu&#x0366; erdencken / oder die von anderen erdacht sind
                   anzenemmen. Es schreckt vns auch das exempel Jeroboams vnd seiner mithafften. Jtem
                   es ist wider den waren glauben / bey dem nammen anderer go&#x0364;tteren schweeren. Die
                   religion religiert / das ist verbindet vnd verstrickt vns dem
                   einigen Gott durch glauben vnd ghorsame. Die superstition vnd der aberglaub
                   zerbricht dises band vnd disen strick / vnd laßt auch die creaturen vnd
                   gscho&#x0364;pfften zu&#x0366;. Der heilig Apostel Paulus spricht zun Corintheren:<note place="foot" n="3946"> 1.Cor.3.</note> Einer sagt vnder euch /
                   Jch bin Paulisch: der ander / Jch bin Apollisch: der dritt / Jch bin Cephisch: der
                   viert / Jch bin Christisch. Jst dann Christus zerteilt? Jst dann Paulus für eüch
                   gecreütziget? oder sind jr in Pauli nammen getaufft worden? Sihe / Christus ist
                   vnser erlo&#x0364;ser vnd meister. Der glaub Christi hat vns zu&#x0366; einem lyb gemachet. Mit
                   dem tauff sind wir in einen leyb getaufft / dz wir Christen genennt werdend / nit
                   Petrisch oder Paulisch. Vnd hat Paulus nit wo&#x0364;llen dz die Christen nach den
                   Apostlen benamset wurdind: wie vil minder wurde er auff den heüttigen tag leyden /
                   dz etliche Benedictiner / etliche Franciscaner / etliche Dominicaner genennt
                   werdend? Wir sind deß Herren eigenthu&#x0366;mb vnd gebürt sich nit / daß wir vns in der
                   menschen dienstbarkeit verpflichtind. Die sich aber also verpflichtend / die
                   zerreyssend die einigkeit deß leybs Christi vnd entuneerend das crütz vnd den
                   tauff Christi. Dann der Apostel spricht heiter: Jst dann Christus zerteilt? Jst
                   dann Paulus für euch gecreutziget? Oder sind jr in Pauli nammen getaufft worden?
                   Darumb ob man sy schon gmeinlich geistliche nennt so sind sy doch nichts minders
                   dann geistlich. Dann es spricht auch der gedacht Apostel: Dann so einer sagt / Jch
                   bin Paulisch: der ander aber / Jch bin Apollisch: sind jr dann nit fleischlich?
                   Worzu&#x0366; wz es von no&#x0364;ten nach dem Euangelio Jesu Christi / vnd nach der leer der
                   apostlen / die da alle gottsa&#x0364;ligkeit begreyfft vnd leert / neüwe reglen erdencken?
                   Zwar dieweyl sy jnen selbs ein mal bsondere fürschreybungen deß la&#x0364;bens erfunden /
                   so habend sy sich auch mit dem gantzen ausseren la&#x0364;ben vnd allen sitten vnd
                   geba&#x0364;rden / auch mit der bekleidung von den gmeinen Christen abgesünderet / damit
                   sy also mengklichem kund tha&#x0364;tind vnd zu&#x0366; verston ga&#x0364;bind / daß sy besonders / vnd
                   heiliger / vollkommner /<lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[CCCCLXXV./1041] Predig. siben hundert Aebt / die laͤbens / leer / vnd jrer gschrifften halb verruͤmpt gewesen seygind. Canonisierter aber fünffzehen tausend vnd sechs hundert. Dz ich aber vil der anderen Münchsoͤrden nit maͤlde / so ist offenbar / dz der Baͤttelmünchen oͤrden / die da gar empsige vnd dapffere vorfaͤchter deß Bapsts vnd deß geistlichen Roͤmischen regiments / wie sy es nennend / sind / vom Bapst Honorio sind bstaͤtiget worden / vnd das jar als man zalt von deß Herren geburt M. CC. XXII. Mit disem allem aber wil ich nichts anders anzeigen / dann dz mengklicher verstande / daß das Münchenthuͦmb auß menschlicher erfindung entstanden / vnd der kirchen von den apostlen Christi nit ist angaͤben worden: auch dz es von anfang etwas leydenlich geachtet / zum letsten aber gar vnd gantz vnleydenlich ist worden. Dann was nachteil vnd schaden es dem gmeinen regiment bringe / das zeigt die erfarung selbs an. Waͤr auch nit weißt dz es mit dem waren glauben vnd der waren religion in allweg streytet / der weißt doch gar nichts. Sy sagend es seye ein verdienstlicher stand vor Gott / vnd ein stand der vollkommenheit. Waͤr ist aber der nit saͤhe / wie das mit dem verdienst Christi / vnd mit der waren leer deß Euangelij so gar streyte? Welche gottsaͤligkeit vnd welche notwendigkeit radtet vns darzuͦ / dz / nach dem wir vnsere nammmen dem einigen Gott im tauff übergaͤben / dz wir die selbigen auch den heiligen ergaͤbind / denen glübte thuͤgind / vnd vns mit dem eyd in jre reglen verpflichtind: Der war glaub weert vns / dz wir vnsere nammen den heiligen ergaͤbind / oder vns jnen in einichen waͤg verpflichtind. Der war glaub weert vns auch / dz wir vns andere vaͤtter vnd meister erwellind. Jtem er weert vns neüwe gottsdienst vnd neüwe religiones vnnd glauben zuͦ erdencken / oder die von anderen erdacht sind anzenemmen. Es schreckt vns auch das exempel Jeroboams vnd seiner mithafften. Jtem es ist wider den waren glauben / bey dem nammen anderer goͤtteren schweeren. Die religion religiert / das ist verbindet vnd verstrickt vns dem einigen Gott durch glauben vnd ghorsame. Die superstition vnd der aberglaub zerbricht dises band vnd disen strick / vnd laßt auch die creaturen vnd gschoͤpfften zuͦ. Der heilig Apostel Paulus spricht zun Corintheren: 3946 Einer sagt vnder euch / Jch bin Paulisch: der ander / Jch bin Apollisch: der dritt / Jch bin Cephisch: der viert / Jch bin Christisch. Jst dann Christus zerteilt? Jst dann Paulus für eüch gecreütziget? oder sind jr in Pauli nammen getaufft worden? Sihe / Christus ist vnser erloͤser vnd meister. Der glaub Christi hat vns zuͦ einem lyb gemachet. Mit dem tauff sind wir in einen leyb getaufft / dz wir Christen genennt werdend / nit Petrisch oder Paulisch. Vnd hat Paulus nit woͤllen dz die Christen nach den Apostlen benamset wurdind: wie vil minder wurde er auff den heüttigen tag leyden / dz etliche Benedictiner / etliche Franciscaner / etliche Dominicaner genennt werdend? Wir sind deß Herren eigenthuͦmb vnd gebürt sich nit / daß wir vns in der menschen dienstbarkeit verpflichtind. Die sich aber also verpflichtend / die zerreyssend die einigkeit deß leybs Christi vnd entuneerend das crütz vnd den tauff Christi. Dann der Apostel spricht heiter: Jst dann Christus zerteilt? Jst dann Paulus für euch gecreutziget? Oder sind jr in Pauli nammen getaufft worden? Darumb ob man sy schon gmeinlich geistliche nennt so sind sy doch nichts minders dann geistlich. Dann es spricht auch der gedacht Apostel: Dann so einer sagt / Jch bin Paulisch: der ander aber / Jch bin Apollisch: sind jr dann nit fleischlich? Worzuͦ wz es von noͤten nach dem Euangelio Jesu Christi / vnd nach der leer der apostlen / die da alle gottsaͤligkeit begreyfft vnd leert / neüwe reglen erdencken? Zwar dieweyl sy jnen selbs ein mal bsondere fürschreybungen deß laͤbens erfunden / so habend sy sich auch mit dem gantzen ausseren laͤben vnd allen sitten vnd gebaͤrden / auch mit der bekleidung von den gmeinen Christen abgesünderet / damit sy also mengklichem kund thaͤtind vnd zuͦ verston gaͤbind / daß sy besonders / vnd heiliger / vollkommner / 3946 1.Cor.3.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Siegfried F. Müller: Erstellung der Transkription nach DTA-Richtlinien (2014-03-16T11:00:00Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
BSB - Bayerische Staatsbibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Sign. 2 Hom. 44) (2014-03-12T12:00:00Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Teiltranskription des Gesamtwerks: ausschließlich 50 Predigten, ohne Vorrede und Register
  • Marginalien als Fußnoten wiedergegeben
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Druckfehler sind nicht immer berichtigt
  • fremdsprachliches Material: gekennzeichnet
  • Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage
  • Kustoden: nicht übernommen
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • Vollständigkeit: teilweise erfasst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • benötigt einen zweiten Korrekturgang
  • đ wurde als der transkribiert
  • Bindestriche werden nicht konsequent gesetzt
  • Antiquaschrift nicht konsequent gesetzt



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/1041
Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. CCCCLXXV.. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/1041>, abgerufen am 06.05.2024.