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Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558.

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Die Fünfftzigste
empfangen habind. Gleych wie auch Heliseus / vom Naaman dem Syrischen väldhauptman / der jm von jm selb grosse gaben anbot vnd geben wolt / darumb dz er vß seinem radt vom vßsatz gereiniget was / nichts genommen hat. Dargegen3884 schluog er aber die gaab deß manns nit auß der von Baal Salisa kam. Es lernend auch die diener der kirchen auß gedachtem Euangelio Christi deß Herren / warzuo sy die bsoldung bruchen söllind / die sy von der kirchen empfahend. Dann3885 do der Herr den Judam / der den seckel truog / hieß abträtten / do meintend die überigen apostel / er hette jm befolhen zuo kauffen / weß sy auff das fäst bedörfftind / oder den armen etwas zegeben. Darumb so hat der Herr die besoldung die er genommen / gebraucht zuo seiner vnd der seinen notturfft / vnd almuosen zegeben. Da sichst / daß die diener alles das jnen zuo jrem läben vnd ampt von nöten ist / jnen selb vnd jrem haußgesind auß der kirchenbsoldung mögend kauffen. Darnach mögend sy auch auß dem selbigen / als auß jrem eignen vnd rechtfertigen guot / den armen almuosen geben. Dann es spricht auch der Herr im gsatzt heiter / daß jm die opffer der Leuiten / die sy jm auß den zähenden vnd opfferen / auch auß anderem jrem geistlichen eynkommen thügind / äben als angenäm seyn werdind / als deren opffer seye / die jm etwas auß jrem eignen kasten / auß jrer eignen trotten / oder auß jren eignen güteren opfferind. Dann wenn ein arbeiter von seinem lon Gott etwas opfferet / das ist / dem armen mitteilt / solt es Gott nit für ein gar angenäms opffer halten? Darumb so wirt auch das almuosen Gott gantz angenäm seyn / dz ein diener der kirchen / auß der bsoldung die er von seinem dienst hat / gibt. Es arbeitet etwan ein werckman an einem kirchenbauw / vnd empfacht seinen lon vmb sein arbeit auß dem kirchenguot: wär wolt aber darumb sagen / diser arbeiter hette das allmuosen empfangen / vnnd möchte auß dem allmuosen nit allmuosen geben? Er hat den lon seiner arbeit empfangen / dann er hat gearbeitet: darumb so gibt er auß seinem verdienten lon / vnd auß seinem rechten eignen guot allmuosen. Warumb sölte dann ein diener der kirchen geachtet werden / das er auß dem allmuosen läbte / vnd das er auß dem allmuosen nit möchte allmuosen geben / der doch auch für sein bsoldung gearbeitet hat / für welche arbeit er den lon der arbeit empfacht als ein arbeiter / dem dann der Herr den diener vergleychet hat? Wär wil aber sagen / daß ein diener der kirchen / der sein ampt mit treüwen außrichtet / nit arbeite? So yemants so vnuerschampt wäre / der höre nit mich / sonder den heiligen Apostel Paulum also reden3886 / So wir eüch das geistlich gesäyet habend / ists ein groß ding / wenn wir eüwer fleischlichs ärndend? Vnd an eim anderen ort / Die Eltesten / die wol vorstond / sind zwyfacher eeren wärdt / sonderlich die da arbeitend im wort vnd in der leer. Dann es spricht die geschrifft / Du solt dem ochssen das maul nit verkörben der da tröschet: vnd / Ein arbeiter ist seines lons wärt. Sich / da haltet der Apostel nit / daß das vnermäßlich guot des diensts des worts / mit dem geringen ding / das ist mit der irrdischen besoldung / keins wegs möge vergolten werden. Darnach so spricht er / Die da arbeitend / ja namlich / die da arbeitend: spricht nit / die da müssig gond / in der leer. Er vergleycht sy auch einem ochsen / das ein arbeitsam thier ist / vnd ja einem ochsen der da tröschet / item einem arbeiter. Welches ich darumb so fleyssig melden / das in diser boßhafften vnd vndanckbaren zeyt vnd wält / menschen / ja vil mee vnmenschen von jrer vndanckbarkeit wegen / funden werdend / die dessen beredt sind / die diener thügind nichts / auch die so gleych jr ampt trüwlich außrichtend. Dann sy schreyend / die diener ässind jr brot vmb sunst vnd vergäbens / gleych wie bättler. Dadurch vil guote vnnd geschickte junge leüt vom studieren / vnd disen guoten vnd heiligen übungen geschreckt werdend / daß sy gar ein schühen tragend ab dem dienst des worts / als ab einer bättlerey

3884 4.Reg.4.
3885 Joan.13.
3886 1.Cor.9.

Die Fünfftzigste
empfangen habind. Gleych wie auch Heliseus / vom Naaman dem Syrischen vaͤldhauptman / der jm von jm selb grosse gaben anbot vnd geben wolt / darumb dz er vß seinem radt vom vßsatz gereiniget was / nichts genommen hat. Dargegen3884 schluͦg er aber die gaab deß manns nit auß der von Baal Salisa kam. Es lernend auch die diener der kirchen auß gedachtem Euangelio Christi deß Herren / warzuͦ sy die bsoldung bruchen soͤllind / die sy von der kirchen empfahend. Dann3885 do der Herr den Judam / der den seckel truͦg / hieß abtraͤtten / do meintend die überigen apostel / er hette jm befolhen zuͦ kauffen / weß sy auff das faͤst bedoͤrfftind / oder den armen etwas zegeben. Darumb so hat der Herr die besoldung die er genommen / gebraucht zuͦ seiner vnd der seinen notturfft / vnd almuͦsen zegeben. Da sichst / daß die diener alles das jnen zuͦ jrem laͤben vnd ampt von noͤten ist / jnen selb vnd jrem haußgesind auß der kirchenbsoldung moͤgend kauffen. Darnach moͤgend sy auch auß dem selbigen / als auß jrem eignen vnd rechtfertigen guͦt / den armen almuͦsen geben. Dann es spricht auch der Herr im gsatzt heiter / daß jm die opffer der Leuiten / die sy jm auß den zaͤhenden vnd opfferen / auch auß anderem jrem geistlichen eynkommen thuͤgind / aͤben als angenaͤm seyn werdind / als deren opffer seye / die jm etwas auß jrem eignen kasten / auß jrer eignen trotten / oder auß jren eignen guͤteren opfferind. Dann wenn ein arbeiter von seinem lon Gott etwas opfferet / das ist / dem armen mitteilt / solt es Gott nit für ein gar angenaͤms opffer halten? Darumb so wirt auch das almuͦsen Gott gantz angenaͤm seyn / dz ein diener der kirchen / auß der bsoldung die er von seinem dienst hat / gibt. Es arbeitet etwan ein werckman an einem kirchenbauw / vnd empfacht seinen lon vmb sein arbeit auß dem kirchenguͦt: waͤr wolt aber darumb sagen / diser arbeiter hette das allmuͦsen empfangen / vnnd moͤchte auß dem allmuͦsen nit allmuͦsen geben? Er hat den lon seiner arbeit empfangen / dann er hat gearbeitet: darumb so gibt er auß seinem verdienten lon / vnd auß seinem rechten eignen guͦt allmuͦsen. Warumb soͤlte dann ein diener der kirchen geachtet werden / das er auß dem allmuͦsen laͤbte / vnd das er auß dem allmuͦsen nit moͤchte allmuͦsen geben / der doch auch für sein bsoldung gearbeitet hat / für welche arbeit er den lon der arbeit empfacht als ein arbeiter / dem dann der Herr den diener vergleychet hat? Waͤr wil aber sagen / daß ein diener der kirchen / der sein ampt mit treüwen außrichtet / nit arbeite? So yemants so vnuerschampt waͤre / der hoͤre nit mich / sonder den heiligen Apostel Paulum also reden3886 / So wir eüch das geistlich gesaͤyet habend / ists ein groß ding / wenn wir eüwer fleischlichs aͤrndend? Vnd an eim anderen ort / Die Eltesten / die wol vorstond / sind zwyfacher eeren waͤrdt / sonderlich die da arbeitend im wort vnd in der leer. Dann es spricht die geschrifft / Du solt dem ochssen das maul nit verkoͤrben der da troͤschet: vnd / Ein arbeiter ist seines lons waͤrt. Sich / da haltet der Apostel nit / daß das vnermaͤßlich guͦt des diensts des worts / mit dem geringen ding / das ist mit der irrdischen besoldung / keins wegs moͤge vergolten werden. Darnach so spricht er / Die da arbeitend / ja namlich / die da arbeitend: spricht nit / die da muͤssig gond / in der leer. Er vergleycht sy auch einem ochsen / das ein arbeitsam thier ist / vnd ja einem ochsen der da troͤschet / item einem arbeiter. Welches ich darumb so fleyssig melden / das in diser boßhafften vnd vndanckbaren zeyt vnd waͤlt / menschen / ja vil mee vnmenschen von jrer vndanckbarkeit wegen / funden werdend / die dessen beredt sind / die diener thuͤgind nichts / auch die so gleych jr ampt trüwlich außrichtend. Dann sy schreyend / die diener aͤssind jr brot vmb sunst vnd vergaͤbens / gleych wie baͤttler. Dadurch vil guͦte vnnd geschickte junge leüt vom studieren / vnd disen guͦten vnd heiligen uͤbungen geschreckt werdend / daß sy gar ein schühen tragend ab dem dienst des worts / als ab einer baͤttlerey

3884 4.Reg.4.
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                   / oder auß jren eignen gu&#x0364;teren opfferind. Dann wenn ein arbeiter von seinem lon
                   Gott etwas opfferet / das ist / dem armen mitteilt / solt es Gott nit für ein gar
                   angena&#x0364;ms opffer halten? Darumb so wirt auch das almu&#x0366;sen Gott gantz angena&#x0364;m seyn /
                   dz ein diener der kirchen / auß der bsoldung die er von seinem dienst hat / gibt.
                   Es arbeitet etwan ein werckman an einem kirchenbauw / vnd empfacht seinen lon vmb
                   sein arbeit auß dem kirchengu&#x0366;t: wa&#x0364;r wolt aber darumb sagen / diser arbeiter hette
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                   ein diener der kirchen / der sein ampt mit treüwen außrichtet / nit arbeite? So
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                   sind zwyfacher eeren wa&#x0364;rdt / sonderlich die da arbeitend im wort vnd in der leer.
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                   nit / daß das vnerma&#x0364;ßlich gu&#x0366;t des diensts des worts / mit dem geringen ding / das
                   ist mit der irrdischen besoldung / keins wegs mo&#x0364;ge vergolten werden. Darnach so
                   spricht er / Die da arbeitend / ja namlich / die da arbeitend: spricht nit / die
                   da mu&#x0364;ssig gond / in der leer. Er vergleycht sy auch einem ochsen / das ein
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                   Welches ich darumb so fleyssig melden / das in diser boßhafften vnd vndanckbaren
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                   funden werdend / die dessen beredt sind / die diener thu&#x0364;gind nichts / auch die so
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[[467]/1026] Die Fünfftzigste empfangen habind. Gleych wie auch Heliseus / vom Naaman dem Syrischen vaͤldhauptman / der jm von jm selb grosse gaben anbot vnd geben wolt / darumb dz er vß seinem radt vom vßsatz gereiniget was / nichts genommen hat. Dargegen 3884 schluͦg er aber die gaab deß manns nit auß der von Baal Salisa kam. Es lernend auch die diener der kirchen auß gedachtem Euangelio Christi deß Herren / warzuͦ sy die bsoldung bruchen soͤllind / die sy von der kirchen empfahend. Dann 3885 do der Herr den Judam / der den seckel truͦg / hieß abtraͤtten / do meintend die überigen apostel / er hette jm befolhen zuͦ kauffen / weß sy auff das faͤst bedoͤrfftind / oder den armen etwas zegeben. Darumb so hat der Herr die besoldung die er genommen / gebraucht zuͦ seiner vnd der seinen notturfft / vnd almuͦsen zegeben. Da sichst / daß die diener alles das jnen zuͦ jrem laͤben vnd ampt von noͤten ist / jnen selb vnd jrem haußgesind auß der kirchenbsoldung moͤgend kauffen. Darnach moͤgend sy auch auß dem selbigen / als auß jrem eignen vnd rechtfertigen guͦt / den armen almuͦsen geben. Dann es spricht auch der Herr im gsatzt heiter / daß jm die opffer der Leuiten / die sy jm auß den zaͤhenden vnd opfferen / auch auß anderem jrem geistlichen eynkommen thuͤgind / aͤben als angenaͤm seyn werdind / als deren opffer seye / die jm etwas auß jrem eignen kasten / auß jrer eignen trotten / oder auß jren eignen guͤteren opfferind. Dann wenn ein arbeiter von seinem lon Gott etwas opfferet / das ist / dem armen mitteilt / solt es Gott nit für ein gar angenaͤms opffer halten? Darumb so wirt auch das almuͦsen Gott gantz angenaͤm seyn / dz ein diener der kirchen / auß der bsoldung die er von seinem dienst hat / gibt. Es arbeitet etwan ein werckman an einem kirchenbauw / vnd empfacht seinen lon vmb sein arbeit auß dem kirchenguͦt: waͤr wolt aber darumb sagen / diser arbeiter hette das allmuͦsen empfangen / vnnd moͤchte auß dem allmuͦsen nit allmuͦsen geben? Er hat den lon seiner arbeit empfangen / dann er hat gearbeitet: darumb so gibt er auß seinem verdienten lon / vnd auß seinem rechten eignen guͦt allmuͦsen. Warumb soͤlte dann ein diener der kirchen geachtet werden / das er auß dem allmuͦsen laͤbte / vnd das er auß dem allmuͦsen nit moͤchte allmuͦsen geben / der doch auch für sein bsoldung gearbeitet hat / für welche arbeit er den lon der arbeit empfacht als ein arbeiter / dem dann der Herr den diener vergleychet hat? Waͤr wil aber sagen / daß ein diener der kirchen / der sein ampt mit treüwen außrichtet / nit arbeite? So yemants so vnuerschampt waͤre / der hoͤre nit mich / sonder den heiligen Apostel Paulum also reden 3886 / So wir eüch das geistlich gesaͤyet habend / ists ein groß ding / wenn wir eüwer fleischlichs aͤrndend? Vnd an eim anderen ort / Die Eltesten / die wol vorstond / sind zwyfacher eeren waͤrdt / sonderlich die da arbeitend im wort vnd in der leer. Dann es spricht die geschrifft / Du solt dem ochssen das maul nit verkoͤrben der da troͤschet: vnd / Ein arbeiter ist seines lons waͤrt. Sich / da haltet der Apostel nit / daß das vnermaͤßlich guͦt des diensts des worts / mit dem geringen ding / das ist mit der irrdischen besoldung / keins wegs moͤge vergolten werden. Darnach so spricht er / Die da arbeitend / ja namlich / die da arbeitend: spricht nit / die da muͤssig gond / in der leer. Er vergleycht sy auch einem ochsen / das ein arbeitsam thier ist / vnd ja einem ochsen der da troͤschet / item einem arbeiter. Welches ich darumb so fleyssig melden / das in diser boßhafften vnd vndanckbaren zeyt vnd waͤlt / menschen / ja vil mee vnmenschen von jrer vndanckbarkeit wegen / funden werdend / die dessen beredt sind / die diener thuͤgind nichts / auch die so gleych jr ampt trüwlich außrichtend. Dann sy schreyend / die diener aͤssind jr brot vmb sunst vnd vergaͤbens / gleych wie baͤttler. Dadurch vil guͦte vnnd geschickte junge leüt vom studieren / vnd disen guͦten vnd heiligen uͤbungen geschreckt werdend / daß sy gar ein schühen tragend ab dem dienst des worts / als ab einer baͤttlerey 3884 4.Reg.4. 3885 Joan.13. 3886 1.Cor.9.

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Jurgita Baranauskaite, Justus-Liebig-Universität: Konvertierung nach DTA-Basisformat (2014-03-16T11:00:00Z)
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Zitationshilfe: Bullinger, Heinrich: Haußbuoch. Zürich, 1558, S. [467]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bullinger_haussbuoch_1558/1026>, abgerufen am 06.05.2024.