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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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wie auch einigen andern Medicjs, die von den Theologen verworffen worden.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
ser seiner folgenden erklärung/ die er im ge-
dachten buch cap. X. pag. 121. von der krafft
und wirckung Christi unter denen Heiden
Von dem
erkantnis
Christi
unter den
Heiden.
vorträgt/ wenn er schreibet: Socrates, in dem
er nicht allein gelehret/ sondern auch mit
seinem eigenen exempel erwiesen hat/ daß
man das unrecht gedultig leiden/ und
von GOTT die belohnung erwarten
solle// hat hierinnen Christo gefolget/ der
ihm zwar im fleisch unbekant gewesen/
aber in dem allgemeinen wesen des gu-
ten/ welches nach der wahrheit allein in
Christo ist/ von ihm erkant worden ist.
Daher der heilige
Justinus in der andern
Apologia sagt/ die Griechen wären von
den Geistern angetrieben worden
Socra-
tem
umzubringen/ weil er die falschen
Götter verläugnet/ und hingegen den
wahren GOTT verehret hätte/ nach-
dem ihn Thristus selber angetrieben/ wi-
der die falschen Götter zu lehren; und al-
so spricht auch
Hieronymus von andern
Philosophis, welche die wahrheit von
gantzem Hertzen gesucht haben/ es be-
zeugens auch andere Väter. Sintemal
Christus niemanden vor der menschwer-
dung entstanden hat/ auch noch keinem
einigen menschen entstehet/ in dem was
zur seligkeit nötig ist/ wenn sie nicht dem
lichte ungehorsam und
rebellisch sind/
wie auch
Thomas |Aquina beweiset 1. 2.
Qu. 98. & 2. 2. Qu. 124. & 2. Sen. Dist.
25. 2.

46. Wie er nun also den wahren grund aller
weisheit und seligkeit in Christo gesetzet/ also
hat er hingegen den gemeinen aberglauben/
menschen-satzungen/ die falsch-berühmte kunst/
und die übrigen mißbräuche so wohl der ge-
meinen lehrer als der andern leute erkant/ und
zugleich entdecket. Von dem falschen grund
des wahn- und aberglaubens schreibet er gleich
Von dem
aberglan-
ben/
im anfang des Atheismi triumphati p. 2. fol-
gender massen: Jch habe befunden/ daß ge-
meiniglich die leute in der welt das jeni-
ge glauben/ was ihnen von den gesetzen/
darunter sie gebohren werden/ vorgele-
get wird/ und daß sie sich sonst weiter

und der
sectiri-
schen eigen
liebe.
um nichts bekümmern. Dieweil sie die
gründe des gegentheils nicht erwegen/
auch nicht die streitigkeiten unter de-
nen völckern/ viel weniger sehen/ daß
alle
Secten der weltweisen eine iede ihre
meinung zu behaupten suchen/ mit aller-
hand ursachen und proben/ indem sich ei-
ne der andern hartnäckigt widersetzet/
also daß eine iede meinet/ sie habe die war-
heit vor sich; sie sehen auch nicht/ daß ein
iedes gesetze sich vermessentlich rühmet/
wie es zum beweiß seiner meinungen wun-
derwercke/ beweißthümer/ weissagungen/
Märtyrer und einstimmungen der wahr-
heit habe/ und daß gleichwol eben so viel
ankläger als beklagte seyn. Und dennoch
untersuchen sie nicht/ auf welches ur-
theil man sich verlassen müsse.

47. Die so genanten Catholischen leh-
ren alle einmüthiglich/ daß die übrigen
völcker von falschen Propheten/ tyranni-
schen Regenten oder betrieglichen Aus-
legern der Schrifft verführet worden.
Eben dieses sagen die andern leute von
[Spaltenumbruch] den Catholischen/ und ein jeglicher glau-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

be wird von den andern zugleich ver-
worffen. Wer dieses nicht erkennet/ der
glaubet alles/ was ihm inseiner religion
und secte vorgeleget wird: er mag nun
unter den Türcken oder Juden/ Heiden
oder sonst wo gebohren seyn. Darum ist
es ein grosses glück
(das ist/ eine verborgene
wolthat Gottes) vor solche Art leute/
(denn das gemeine Volck ist dur chgehends so
gesinnet) wenn einer unter dem wahren
wort oder gesetz gebohren ist. Denn weil
sie keine freyheit haben/ so forschen sie
nicht weiter/ und ist es ein groß elend
nach Gottes geheimem gericht vor einen
solchen/ wenn er unter einem verkehrten
gesetz gebohren ist/ darinn er nichts wei-
ter nachsuchendarf/ und also verhärtet.

48. Die andere art ist/ welche die
wahrheit deßwegen nicht suchen/ weil
Von dem
falschen
religions-
eiffer.

sie einen profit haben/ wenn sie ihrer an-
gebornen religion nur glauben/ indem sie
darinnen entweder
Regenten oder Priester
oder sonst reiche leute seynd/ die bey der

Religion nutzen und lust suchen/ und da-
durch also verblendet werden/ daß der
irrthum ihnen recht angenehm ist. Die-
sem nach suchen sie nur solche
argumenta
hervor/ damit sie beweisen könten/ das
gesetz oder der glaube seyrecht/ darinne sie
leben: Den gegensatz untersuchen sie
entwender wenig oder gar nicht/ son-
dern schliessen aus dem exempel/ er
sey auch falsch. Gewißlich bey solchen
ist die vernunfft eine tochter des wil-
lens/ welcher den gewinn allem verstande
vorziehet/ wider alles recht und billig-
keit der natur. Denn der wille folget
gleichsam als ein fluß aus dem verstand
als aus seinem
principio im himmel und
erden. Dahero geschicht es/ daß solche
leute flugs ihre meinung und glauben
verändern/ wenn sich etwan das glück
oderregiment ändert/ wie jetzund oft bey
denen Teutschen geschiehet weil/ so bald
der nutzen als die mutter und der grund
ihres glaubens wegfället/ auch dessen
ursache selbst eitel befunde wird/ und folg-
lich der glaube/ der darauf gebauet war.
Eitele ab-
sichten bey
der reli-
gion.

49. Die dritte art hab ich bey vielen
leuten gefunden/ welche die gründe de-
rer gegensätze wider ihren glauben
nicht untersuchen/ und zwar aus furcht
vor denen/ die solche mit dem schwerd
und weltlichen gerichten verfechten.
Darum bleiben sie gerne auff solchen
gründen stehen/ die nicht wider/ sondern
vor sie seyn/ weil sie in diesen ihr vergnü-
gen/ und die befreyung vom ungemach
finden/ in jenen aber schaden und gele-
genheit zumleiden. Solche leute/ die
sich ihres vortheils wegen befür chten/
verlieren auch gesetz und glauben/ wenn
sie die furcht verlieren; Denn wenn die
ursache solches grundes weg fället/ fäl-
let der grund selber weg. Wenn aber
solche leute verstand haben/ so überle-
gen sie es hernach in der freyheit besser.
Jn dieser art sind wol die meisten/ wie es
die erfahrung unter denen Teutschen/

Frantzo-
L 3

wie auch einigen andern Medicjs, die von den Theologen verworffen worden.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
ſer ſeiner folgenden erklaͤrung/ die er im ge-
dachten buch cap. X. pag. 121. von der krafft
und wirckung Chriſti unter denen Heiden
Von dem
erkantnis
Chriſti
unter den
Heiden.
vortraͤgt/ wenn er ſchreibet: Socrates, in dem
er nicht allein gelehret/ ſondern auch mit
ſeinem eigenen exempel erwieſen hat/ daß
man das unrecht gedultig leiden/ und
von GOTT die belohnung erwarten
ſolle// hat hierinnen Chriſto gefolget/ der
ihm zwar im fleiſch unbekant geweſen/
aber in dem allgemeinen weſen des gu-
ten/ welches nach der wahrheit allein in
Chriſto iſt/ von ihm erkant worden iſt.
Daher der heilige
Juſtinus in der andern
Apologia ſagt/ die Griechen waͤren von
den Geiſtern angetrieben worden
Socra-
tem
umzubringen/ weil er die falſchen
Goͤtter verlaͤugnet/ und hingegen den
wahren GOTT verehret haͤtte/ nach-
dem ihn Thriſtus ſelber angetrieben/ wi-
der die falſchen Goͤtter zu lehren; und al-
ſo ſpricht auch
Hieronymus von andern
Philoſophis, welche die wahrheit von
gantzem Hertzen geſucht haben/ es be-
zeugens auch andere Vaͤter. Sintemal
Chriſtus niemanden vor der menſchwer-
dung entſtanden hat/ auch noch keinem
einigen menſchen entſtehet/ in dem was
zur ſeligkeit noͤtig iſt/ wenn ſie nicht dem
lichte ungehorſam und
rebelliſch ſind/
wie auch
Thomas |Aquina beweiſet 1. 2.
Qu. 98. & 2. 2. Qu. 124. & 2. Sen. Diſt.
25. 2.

46. Wie er nun alſo den wahren grund aller
weisheit und ſeligkeit in Chriſto geſetzet/ alſo
hat er hingegen den gemeinen aberglauben/
menſchen-ſatzungen/ die falſch-beruͤhmte kunſt/
und die uͤbrigen mißbraͤuche ſo wohl der ge-
meinen lehrer als der andern leute erkant/ und
zugleich entdecket. Von dem falſchen grund
des wahn- und aberglaubens ſchreibet er gleich
Von dem
aberglan-
ben/
im anfang des Atheismi triumphati p. 2. fol-
gender maſſen: Jch habe befunden/ daß ge-
meiniglich die leute in der welt das jeni-
ge glauben/ was ihnen von den geſetzen/
darunter ſie gebohren werden/ vorgele-
get wird/ und daß ſie ſich ſonſt weiter

und der
ſectiri-
ſchen eigen
liebe.
um nichts bekuͤmmern. Dieweil ſie die
gruͤnde des gegentheils nicht erwegen/
auch nicht die ſtreitigkeiten unter de-
nen voͤlckern/ viel weniger ſehen/ daß
alle
Secten der weltweiſen eine iede ihre
meinung zu behaupten ſuchen/ mit aller-
hand urſachen und proben/ indem ſich ei-
ne der andern hartnaͤckigt widerſetzet/
alſo daß eine iede meinet/ ſie habe die war-
heit vor ſich; ſie ſehen auch nicht/ daß ein
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Maͤrtyrer und einſtim̃ungen der wahr-
heit habe/ und daß gleichwol eben ſo viel
anklaͤger als beklagte ſeyn. Und dennoch
unterſuchen ſie nicht/ auf welches ur-
theil man ſich verlaſſen muͤſſe.

47. Die ſo genanten Catholiſchen leh-
ren alle einmuͤthiglich/ daß die uͤbrigen
voͤlcker von falſchen Propheten/ tyranni-
ſchen Regenten oder betrieglichen Aus-
legern der Schrifft verfuͤhret worden.
Eben dieſes ſagen die andern leute von
[Spaltenumbruch] den Catholiſchen/ und ein jeglicher glau-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

be wird von den andern zugleich ver-
worffen. Wer dieſes nicht erkennet/ der
glaubet alles/ was ihm inſeiner religion
und ſecte vorgeleget wird: er mag nun
unter den Tuͤrcken oder Juden/ Heiden
oder ſonſt wo gebohren ſeyn. Darum iſt
es ein groſſes gluͤck
(das iſt/ eine verborgene
wolthat Gottes) vor ſolche Art leute/
(denn das gemeine Volck iſt dur chgehends ſo
geſinnet) wenn einer unter dem wahren
wort oder geſetz gebohren iſt. Denn weil
ſie keine freyheit haben/ ſo forſchen ſie
nicht weiter/ und iſt es ein groß elend
nach Gottes geheimem gericht vor einen
ſolchen/ wenn er unter einem verkehrten
geſetz gebohren iſt/ darinn er nichts wei-
ter nachſuchendarf/ und alſo verhaͤrtet.

48. Die andere art iſt/ welche die
wahrheit deßwegen nicht ſuchen/ weil
Von dem
falſchen
religions-
eiffer.

ſie einen profit haben/ wenn ſie ihrer an-
gebornen religion nur glauben/ indem ſie
dariñen entweder
Regenten oder Prieſter
oder ſonſt reiche leute ſeynd/ die bey der

Religion nutzen und luſt ſuchen/ und da-
durch alſo verblendet werden/ daß der
irrthum ihnen recht angenehm iſt. Die-
ſem nach ſuchen ſie nur ſolche
argumenta
hervor/ damit ſie beweiſen koͤnten/ das
geſetz oder der glaube ſeyrecht/ dariñe ſie
leben: Den gegenſatz unterſuchen ſie
entwender wenig oder gar nicht/ ſon-
dern ſchlieſſen aus dem exempel/ er
ſey auch falſch. Gewißlich bey ſolchen
iſt die vernunfft eine tochter des wil-
lens/ welcher den gewiñ allem verſtande
vorziehet/ wider alles recht und billig-
keit der natur. Denn der wille folget
gleichſam als ein fluß aus dem verſtand
als aus ſeinem
principio im himmel und
erden. Dahero geſchicht es/ daß ſolche
leute flugs ihre meinung und glauben
veraͤndern/ wenn ſich etwan das gluͤck
odeꝛꝛegiment aͤndeꝛt/ wie jetzund oft bey
denen Teutſchen geſchiehet weil/ ſo bald
der nutzen als die mutter und der grund
ihres glaubens wegfaͤllet/ auch deſſen
uꝛſache ſelbſt eitel befundē wird/ uñ folg-
lich der glaube/ der darauf gebauet war.
Eitele ab-
ſichten bey
der reli-
gion.

49. Die dritte art hab ich bey vielen
leuten gefunden/ welche die gruͤnde de-
rer gegenſaͤtze wider ihren glauben
nicht unterſuchen/ und zwar aus furcht
vor denen/ die ſolche mit dem ſchwerd
und weltlichen gerichten verfechten.
Darum bleiben ſie gerne auff ſolchen
gruͤnden ſtehen/ die nicht wider/ ſondern
vor ſie ſeyn/ weil ſie in dieſen ihr vergnuͤ-
gen/ und die befreyung vom ungemach
finden/ in jenen aber ſchaden und gele-
genheit zumleiden. Solche leute/ die
ſich ihres vortheils wegen befuͤr chten/
verlieren auch geſetz und glauben/ wenn
ſie die furcht verlieren; Denn wenn die
urſache ſolches grundes weg faͤllet/ faͤl-
let der grund ſelber weg. Wenn aber
ſolche leute verſtand haben/ ſo uͤberle-
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Jn dieſer art ſind wol die meiſten/ wie es
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[85/0097] wie auch einigen andern Medicjs, die von den Theologen verworffen worden. ſer ſeiner folgenden erklaͤrung/ die er im ge- dachten buch cap. X. pag. 121. von der krafft und wirckung Chriſti unter denen Heiden vortraͤgt/ wenn er ſchreibet: Socrates, in dem er nicht allein gelehret/ ſondern auch mit ſeinem eigenen exempel erwieſen hat/ daß man das unrecht gedultig leiden/ und von GOTT die belohnung erwarten ſolle// hat hierinnen Chriſto gefolget/ der ihm zwar im fleiſch unbekant geweſen/ aber in dem allgemeinen weſen des gu- ten/ welches nach der wahrheit allein in Chriſto iſt/ von ihm erkant worden iſt. Daher der heilige Juſtinus in der andern Apologia ſagt/ die Griechen waͤren von den Geiſtern angetrieben worden Socra- tem umzubringen/ weil er die falſchen Goͤtter verlaͤugnet/ und hingegen den wahren GOTT verehret haͤtte/ nach- dem ihn Thriſtus ſelber angetrieben/ wi- der die falſchen Goͤtter zu lehren; und al- ſo ſpricht auch Hieronymus von andern Philoſophis, welche die wahrheit von gantzem Hertzen geſucht haben/ es be- zeugens auch andere Vaͤter. Sintemal Chriſtus niemanden vor der menſchwer- dung entſtanden hat/ auch noch keinem einigen menſchen entſtehet/ in dem was zur ſeligkeit noͤtig iſt/ wenn ſie nicht dem lichte ungehorſam und rebelliſch ſind/ wie auch Thomas |Aquina beweiſet 1. 2. Qu. 98. & 2. 2. Qu. 124. & 2. Sen. Diſt. 25. 2. Jahr MDC. biß MDCC. Von dem erkantnis Chriſti unter den Heiden. 46. Wie er nun alſo den wahren grund aller weisheit und ſeligkeit in Chriſto geſetzet/ alſo hat er hingegen den gemeinen aberglauben/ menſchen-ſatzungen/ die falſch-beruͤhmte kunſt/ und die uͤbrigen mißbraͤuche ſo wohl der ge- meinen lehrer als der andern leute erkant/ und zugleich entdecket. Von dem falſchen grund des wahn- und aberglaubens ſchreibet er gleich im anfang des Atheismi triumphati p. 2. fol- gender maſſen: Jch habe befunden/ daß ge- meiniglich die leute in der welt das jeni- ge glauben/ was ihnen von den geſetzen/ darunter ſie gebohren werden/ vorgele- get wird/ und daß ſie ſich ſonſt weiter um nichts bekuͤmmern. Dieweil ſie die gruͤnde des gegentheils nicht erwegen/ auch nicht die ſtreitigkeiten unter de- nen voͤlckern/ viel weniger ſehen/ daß alle Secten der weltweiſen eine iede ihre meinung zu behaupten ſuchen/ mit aller- hand urſachen und proben/ indem ſich ei- ne der andern hartnaͤckigt widerſetzet/ alſo daß eine iede meinet/ ſie habe die war- heit vor ſich; ſie ſehen auch nicht/ daß ein iedes geſetze ſich vermeſſentlich ruͤhmet/ wie es zum beweiß ſeiner meinungen wun- derwercke/ beweißthuͤmer/ weiſſagungen/ Maͤrtyrer und einſtim̃ungen der wahr- heit habe/ und daß gleichwol eben ſo viel anklaͤger als beklagte ſeyn. Und dennoch unterſuchen ſie nicht/ auf welches ur- theil man ſich verlaſſen muͤſſe. Von dem aberglan- ben/ und der ſectiri- ſchen eigen liebe. 47. Die ſo genanten Catholiſchen leh- ren alle einmuͤthiglich/ daß die uͤbrigen voͤlcker von falſchen Propheten/ tyranni- ſchen Regenten oder betrieglichen Aus- legern der Schrifft verfuͤhret worden. Eben dieſes ſagen die andern leute von den Catholiſchen/ und ein jeglicher glau- be wird von den andern zugleich ver- worffen. Wer dieſes nicht erkennet/ der glaubet alles/ was ihm inſeiner religion und ſecte vorgeleget wird: er mag nun unter den Tuͤrcken oder Juden/ Heiden oder ſonſt wo gebohren ſeyn. Darum iſt es ein groſſes gluͤck (das iſt/ eine verborgene wolthat Gottes) vor ſolche Art leute/ (denn das gemeine Volck iſt dur chgehends ſo geſinnet) wenn einer unter dem wahren wort oder geſetz gebohren iſt. Denn weil ſie keine freyheit haben/ ſo forſchen ſie nicht weiter/ und iſt es ein groß elend nach Gottes geheimem gericht vor einen ſolchen/ wenn er unter einem verkehrten geſetz gebohren iſt/ darinn er nichts wei- ter nachſuchendarf/ und alſo verhaͤrtet. Jahr MDC. biß MDCC. 48. Die andere art iſt/ welche die wahrheit deßwegen nicht ſuchen/ weil ſie einen profit haben/ wenn ſie ihrer an- gebornen religion nur glauben/ indem ſie dariñen entweder Regenten oder Prieſter oder ſonſt reiche leute ſeynd/ die bey der Religion nutzen und luſt ſuchen/ und da- durch alſo verblendet werden/ daß der irrthum ihnen recht angenehm iſt. Die- ſem nach ſuchen ſie nur ſolche argumenta hervor/ damit ſie beweiſen koͤnten/ das geſetz oder der glaube ſeyrecht/ dariñe ſie leben: Den gegenſatz unterſuchen ſie entwender wenig oder gar nicht/ ſon- dern ſchlieſſen aus dem exempel/ er ſey auch falſch. Gewißlich bey ſolchen iſt die vernunfft eine tochter des wil- lens/ welcher den gewiñ allem verſtande vorziehet/ wider alles recht und billig- keit der natur. Denn der wille folget gleichſam als ein fluß aus dem verſtand als aus ſeinem principio im himmel und erden. Dahero geſchicht es/ daß ſolche leute flugs ihre meinung und glauben veraͤndern/ wenn ſich etwan das gluͤck odeꝛꝛegiment aͤndeꝛt/ wie jetzund oft bey denen Teutſchen geſchiehet weil/ ſo bald der nutzen als die mutter und der grund ihres glaubens wegfaͤllet/ auch deſſen uꝛſache ſelbſt eitel befundē wird/ uñ folg- lich der glaube/ der darauf gebauet war. Von dem falſchen religions- eiffer. Eitele ab- ſichten bey der reli- gion. 49. Die dritte art hab ich bey vielen leuten gefunden/ welche die gruͤnde de- rer gegenſaͤtze wider ihren glauben nicht unterſuchen/ und zwar aus furcht vor denen/ die ſolche mit dem ſchwerd und weltlichen gerichten verfechten. Darum bleiben ſie gerne auff ſolchen gruͤnden ſtehen/ die nicht wider/ ſondern vor ſie ſeyn/ weil ſie in dieſen ihr vergnuͤ- gen/ und die befreyung vom ungemach finden/ in jenen aber ſchaden und gele- genheit zumleiden. Solche leute/ die ſich ihres vortheils wegen befuͤr chten/ verlieren auch geſetz und glauben/ wenn ſie die furcht verlieren; Denn wenn die urſache ſolches grundes weg faͤllet/ faͤl- let der grund ſelber weg. Wenn aber ſolche leute verſtand haben/ ſo uͤberle- gen ſie es hernach in der freyheit beſſer. Jn dieſer art ſind wol die meiſten/ wie es die erfahrung unter denen Teutſchen/ Frantzo- L 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/97>, abgerufen am 12.05.2024.