Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.Th. IV. Sect. III. Num. XII. Pantels Trappe lehre und schrifften. [Spaltenumbruch]
und den billich für einen narren hält/ sodurch Christi krafft den sünden abstirbet/ und sich der welt gleich stellet. O mein lieber mensch/ wann in solchem äusserlichen GOt- tes-dienst und dabey äusserlicher zurechnung des verdienstes JESU CHristi der grund der seligkeit bestünde/ so müste kein nam- Christ verlohren werden: Sintemahl ein jeder solches gemein hat/ und mit natürlicher hitziger andacht es auch treibet. Ach mein mensch/ es gehöret zum äusserlichen GOttes- dienst die warhafftige innerliche prüffung/ nemlich also: Ob der äussere GOttes- dienst warhafftig auß GOTT/ und also dem innerlichen warhafftigen allein seligmachendem grunde/ als dem lebendigen worte GOttes/ so allein kan unsere seelen selig machen/ welches ist Christus in uns/ (wie nebenst der heiligen Schrifft der warhafftige zeuge JEsu Johann Arnd. sel. in seinem dritten buch des wahren Christenthums klärlich zeuget) gehe und ur- sprünglich entspringe. Denn wo Christus nicht ist/ da kan seine geistliche frucht als der Glau- be auch nicht seyn. Wo nun der auß Christo inunserer seelen entspringende lebendige Glaube nicht ist/ da ist in warheit aller eusserlicher GOt- tes-dienst heucheley/ zauberey und also koth/ unflath/ und ein greuel für dem lebendigen GOTT/ und je länger solcher eigenkräfftiger natürlicher GOttes-dienst getrieben/ je heff- tiger darüber GOTT erzürnet wird/ wie uns unser eigner schade wohl lehren möchte/ wenn wirsnur wolten zu hertzen nehmen/ und uns recht erweichen lassen. Aber es scheinet/ daß fast allzu eine dicke decke von den Phari- seern für die menschliche seelen gezogen/ und daß man darzu dieselbe nicht einmahl will hin- weg ziehen lassen von CHristo/ damit man durch ihn recht sehend und hörend gemacht wer- den möge. Nun/ mein lieber mensch/ wo ist die rechte innerliche prüffung mehr bey lehrern und zuhörern zu vernehmen? Ja wie soll/ kan oder mag sich einer recht prüffen ohn des Heili- gen Geistes krafft und würckung? Wie soll aber der Heilige Geist die krafft der prüffung so mittheilen/ denen/ sein innerliches ampt auffgehaben/ und dem äusserlichen buchstaben der heiligen Schrifft zugeleget haben: Da doch der heiligen Schrifft heilsamer ver- standt muß auß dem Geist/ aber nicht der Geist auß den buchstaben kommen/ ob er sich gleich derselben zum äusserlichen zeug- niß gebrauchet und die einhellige Concor- dantz seines noch führenden ampts/ mit dem/ so er in den Scribenten geführet/ bestättiget? Darum billich ein jeder in der heiligen Schrifft forschet und sich prüffet/ ob er das leben Chri- stum in sich habe/ wie es seine zeugen gehabt/ und in der krafft empfunden haben/ so die hei- lige Schrifft hinterlassen. Was nutzet einem krancken eines Medici gezeugnuß/ wenn er nicht will zum Medico kommen? Ja was nutzets dem krancken/ daß er weiß/ der Medicus habe andere gesund und lebendig gemacht/ wenn der Patient auch nicht gesund und leben- dig wird. Ach ihr lieben menschen-kinder/ es ist ja unmöglich also zur rechten prüffung zu ge- langen/ weil der gantze Process GOttes ver- kehret und umgekehret ist. Jhr beruffet euch ja alle auff die heilige Schrifft/ wolan/ liebe [Spaltenumbruch] menschen/ prüffet und forschet euer wesen recht/ stellet nach der heiligen Schrifft zeugniß eine Comparation an/ und sehet/ wie ihr bestehet in euerm vermeinten Christen-Reich. Die Heil. Schrifft zeugt von Moyse an biß zum ende/ daß JEsus CHristus der Sohn des hochgelobten GOttes/ das einige ewige wort des Vatern in den menschen sey/ und ihre seelen selig oder le- bendig mache/ und daß kein ander wort oder name sey den menschen gegeben/ dadurch sie können und mögen selig werden/ als allein durch JEsum CHristum den einigen seligmacher. Jhr arme menschen aber wollet von diesem in- nerlichen wort/ und seiner krafft/ macht und stärcke/ seinem heiligen dreyfachen ampt nach in euch/ nichts wissen/ sondern haltet es auß dem einschwatzen der Schrifftgelehrten für eine Ima- gination, Phantasey und schwermerey/ und ha- bet eben damit die außrottung JEsu CHristi auß euern seelen/ der lebendigen krafft nach/ be- fördern/ und die sündenhafftige Babel in euch erbauen lassen: Und niemand soll über solchen grossen hohen und unaußsprechlichen seelen- schaden (da die arme seele ohne ihres bräutigams wesentliche ein- und beywohnug todt/ und nicht in GOtt lebendig/ noch mit dem rock der gerech- tigkeit und dem kleide des Heils/ sondern mit dem scheußliche unflätigem sünden-blutflüssi- gem kleide überzogen/ und also eine grund Hu- re des lebrndigem Teuffels ist) nicht klagen/ noch schmertzliche mitleidentliche beschwerung führen. So wenig aber ein feur ohne licht/ so wenig wird der lebendige glaube ohn liebes-que- relen seyn können/ ob er gleich noch so hart dar- über mögte verspottet/ verhönet und verlästert werden/ denn dis muß bey dem warhafftigen auß dem innern grunde gehende bekantniß und zeug- niß JEsu seyn/ wie die H. Schrifft klärlich hier- von zeuget/ und aller wahren zeugen exem- pel bestätiget. Die heilige Schrifft zeuget und alle warhafftige glieder des leibes JEsu Christi zeugen mit ihr/ daß das Reich GOttes inwen- dig in dem menschen sey/ und äusserlich seine krafft in heiligen wercken zu erkennen gebe/ und durch einen gerechten Göttlichen wandel für der welt offenbahre: Jhr menschen wollet zwar ja solches nicht verleugnen/ aber es geschicht doch leyder allzu sehr/ eben damit/ daß ihr das Reich GOttes äusserlich zu suchen/ und von dem genanten Ministerio (so doch selber entfrembdet von dem leben/ so auß GOTT ist/ und welt- oder geld- und ehrsüchtig ist/ wie es niemand verleugnen kan/ noch verleugnen wird/ wann er sich nur nach Christi und seiner H. Aposteln Exempel und der H. Schrifft zeug- nuß nach recht ohne heucheley und liebkosen sei- nes alten Adams prüffen/ und den inwendigen grund erforschen wird) zu erlangen seyn/ außge- bet: Aber der Apostel zeigete einen andern grundseine mitbrüdern zu Corintho/ in der 2. ep. 13. cap. massen denn Christus selber hertzlichfür solchemäusserlichem suchen und außgeben war- net Matth. 5. 24. welches niemand von der äusserlichen bekennung oder bezeugung verste- hen/ sondern von der verleugnung der innerli- chen vereinigung (als welcher geistlichen vereinigung die externa imputatio gar ent- gegen und zu wieder läufft) vermercken wolle. Die heilige Schrifft und der Leib CHristi mit ihr zeugen/ daß in den warhafftig getaufften Christen K k k k 3
Th. IV. Sect. III. Num. XII. Pantels Trappe lehre und ſchrifften. [Spaltenumbruch]
und den billich fuͤr einen narren haͤlt/ ſodurch Chriſti krafft den ſuͤnden abſtirbet/ und ſich der welt gleich ſtellet. O mein lieber menſch/ wann in ſolchem aͤuſſerlichen GOt- tes-dienſt und dabey aͤuſſerlicher zurechnung des verdienſtes JESU CHriſti der grund der ſeligkeit beſtuͤnde/ ſo muͤſte kein nam- Chriſt verlohren werden: Sintemahl ein jeder ſolches gemein hat/ und mit natuͤrlicher hitziger andacht es auch treibet. Ach mein menſch/ es gehoͤret zum aͤuſſerlichen GOttes- dienſt die warhafftige innerliche pruͤffung/ nemlich alſo: Ob der aͤuſſere GOttes- dienſt warhafftig auß GOTT/ und alſo dem innerlichen warhafftigen allein ſeligmachendem grunde/ als dem lebendigen worte GOttes/ ſo allein kan unſere ſeelen ſelig machen/ welches iſt Chriſtus in uns/ (wie nebenſt der heiligen Schrifft der warhafftige zeuge JEſu Johann Arnd. ſel. in ſeinem dritten buch des wahren Chriſtenthums klaͤrlich zeuget) gehe und ur- ſpruͤnglich entſpringe. Denn wo Chriſtus nicht iſt/ da kan ſeine geiſtliche frucht als der Glau- be auch nicht ſeyn. Wo nun der auß Chriſto inunſerer ſeelen entſpringende lebendige Glaube nicht iſt/ da iſt in warheit aller euſſerlicher GOt- tes-dienſt heucheley/ zauberey und alſo koth/ unflath/ und ein greuel fuͤr dem lebendigen GOTT/ und je laͤnger ſolcher eigenkraͤfftiger natuͤrlicher GOttes-dienſt getrieben/ je heff- tiger daruͤber GOTT erzuͤrnet wird/ wie uns unſer eigner ſchade wohl lehren moͤchte/ wenn wirsnur wolten zu hertzen nehmen/ und uns recht erweichen laſſen. Aber es ſcheinet/ daß faſt allzu eine dicke decke von den Phari- ſeern fuͤr die menſchliche ſeelen gezogen/ und daß man darzu dieſelbe nicht einmahl will hin- weg ziehen laſſen von CHriſto/ damit man durch ihn recht ſehend und hoͤrend gemacht wer- den moͤge. Nun/ mein lieber menſch/ wo iſt die rechte innerliche pruͤffung mehr bey lehrern und zuhoͤrern zu vernehmen? Ja wie ſoll/ kan oder mag ſich einer recht pruͤffen ohn des Heili- gen Geiſtes krafft und wuͤrckung? Wie ſoll aber der Heilige Geiſt die krafft der pruͤffung ſo mittheilen/ denen/ ſein innerliches ampt auffgehaben/ und dem aͤuſſerlichen buchſtaben der heiligen Schrifft zugeleget haben: Da doch der heiligen Schrifft heilſamer ver- ſtandt muß auß dem Geiſt/ aber nicht der Geiſt auß den buchſtaben kommen/ ob er ſich gleich derſelben zum aͤuſſerlichen zeug- niß gebrauchet und die einhellige Concor- dantz ſeines noch fuͤhrenden ampts/ mit dem/ ſo er in den Scribenten gefuͤhret/ beſtaͤttiget? Darum billich ein jeder in der heiligen Schrifft forſchet und ſich pruͤffet/ ob er das leben Chri- ſtum in ſich habe/ wie es ſeine zeugen gehabt/ und in der krafft empfunden haben/ ſo die hei- lige Schrifft hinterlaſſen. Was nutzet einem krancken eines Medici gezeugnuß/ wenn er nicht will zum Medico kommen? Ja was nutzets dem krancken/ daß er weiß/ der Medicus habe andere geſund und lebendig gemacht/ wenn der Patient auch nicht geſund und leben- dig wird. Ach ihr lieben menſchen-kinder/ es iſt ja unmoͤglich alſo zur rechten pruͤffung zu ge- langen/ weil der gantze Proceſs GOttes ver- kehret und umgekehret iſt. Jhr beruffet euch ja alle auff die heilige Schrifft/ wolan/ liebe [Spaltenumbruch] menſchen/ pruͤffet und forſchet euer weſen recht/ ſtellet nach der heiligen Schrifft zeugniß eine Comparation an/ und ſehet/ wie ihr beſtehet in euerm vermeinten Chriſten-Reich. Die Heil. Schrifft zeugt von Moyſe an biß zum ende/ daß JEſus CHriſtus der Sohn des hochgelobten GOttes/ das einige ewige wort des Vatern in den menſchen ſey/ und ihre ſeelen ſelig oder le- bendig mache/ und daß kein ander wort oder name ſey den menſchen gegeben/ dadurch ſie koͤnnen und moͤgen ſelig werden/ als allein durch JEſum CHriſtum den einigen ſeligmacher. Jhr arme menſchen aber wollet von dieſem in- nerlichen wort/ und ſeiner krafft/ macht und ſtaͤrcke/ ſeinem heiligen dreyfachen ampt nach in euch/ nichts wiſſen/ ſondern haltet es auß dem einſchwatzen der Schrifftgelehrten fuͤr eine Ima- gination, Phantaſey und ſchwermerey/ und ha- bet eben damit die außrottung JEſu CHriſti auß euern ſeelen/ der lebendigen krafft nach/ be- foͤrdern/ und die ſuͤndenhafftige Babel in euch erbauen laſſen: Und niemand ſoll uͤber ſolchen groſſen hohen und unaußſprechlichen ſeelen- ſchaden (da die arme ſeele ohne ihres braͤutigams weſentliche ein- und beywohnũg todt/ und nicht in GOtt lebendig/ noch mit dem rock der gerech- tigkeit und dem kleide des Heils/ ſondern mit dem ſcheußlichē unflaͤtigem ſuͤnden-blutfluͤſſi- gem kleide uͤberzogen/ und alſo eine grund Hu- re des lebrndigem Teuffels iſt) nicht klagen/ noch ſchmertzliche mitleidentliche beſchwerung fuͤhren. So wenig aber ein feur ohne licht/ ſo wenig wird der lebendige glaube ohn liebes-que- relen ſeyn koͤnnen/ ob er gleich noch ſo hart dar- uͤber moͤgte verſpottet/ verhoͤnet und verlaͤſtert werden/ deñ dis muß bey dem warhafftigen auß dem innern grunde gehendē bekantniß und zeug- niß JEſu ſeyn/ wie die H. Schrifft klaͤrlich hier- von zeuget/ und aller wahren zeugen exem- pel beſtaͤtiget. Die heilige Schrifft zeuget und alle warhafftige glieder des leibes JEſu Chriſti zeugen mit ihr/ daß das Reich GOttes inwen- dig in dem menſchen ſey/ und aͤuſſerlich ſeine krafft in heiligen wercken zu erkennen gebe/ und durch einen gerechten Goͤttlichen wandel fuͤr der welt offenbahre: Jhr menſchen wollet zwar ja ſolches nicht verleugnen/ aber es geſchicht doch leyder allzu ſehr/ eben damit/ daß ihr das Reich GOttes aͤuſſerlich zu ſuchen/ und von dem genanten Miniſterio (ſo doch ſelber entfrembdet von dem leben/ ſo auß GOTT iſt/ und welt- oder geld- und ehrſuͤchtig iſt/ wie es niemand verleugnen kan/ noch verleugnen wird/ wann er ſich nur nach Chriſti und ſeiner H. Apoſteln Exempel und der H. Schrifft zeug- nuß nach recht ohne heucheley und liebkoſen ſei- nes alten Adams pruͤffen/ und den inwendigen grund erforſchen wird) zu erlangen ſeyn/ außge- bet: Aber der Apoſtel zeigete einen andern grundſeinē mitbruͤdern zu Corintho/ in der 2. ep. 13. cap. maſſen denn Chriſtus ſelber hertzlichfuͤr ſolchemaͤuſſerlichem ſuchen und außgeben war- net Matth. 5. 24. welches niemand von der aͤuſſerlichen bekennung oder bezeugung verſte- hen/ ſondern von der verleugnung der innerli- chen vereinigung (als welcher geiſtlichen vereinigung die externa imputatio gar ent- gegen und zu wieder laͤufft) vermercken wolle. Die heilige Schrifft und der Leib CHriſti mit ihr zeugen/ daß in den warhafftig getaufften Chriſten K k k k 3
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <p><pb facs="#f0937" n="629"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. XII.</hi> Pantels Trappe lehre und ſchrifften.</fw><lb/><cb/> und den billich fuͤr einen narren haͤlt/ ſo<lb/> durch Chriſti krafft den ſuͤnden abſtirbet/ und<lb/> ſich der welt gleich ſtellet. O mein lieber<lb/> menſch/ wann in ſolchem aͤuſſerlichen GOt-<lb/> tes-dienſt und dabey aͤuſſerlicher zurechnung<lb/> des verdienſtes <hi rendition="#g">JESU</hi> CHriſti der grund<lb/> der ſeligkeit beſtuͤnde/ ſo muͤſte kein nam-<lb/> Chriſt verlohren werden: Sintemahl ein<lb/> jeder ſolches gemein hat/ und mit natuͤrlicher<lb/> hitziger andacht es auch treibet. Ach mein<lb/> menſch/ es gehoͤret zum aͤuſſerlichen GOttes-<lb/> dienſt die warhafftige innerliche pruͤffung/<lb/> nemlich alſo: Ob der aͤuſſere GOttes-<lb/> dienſt warhafftig auß GOTT/ und alſo dem<lb/> innerlichen warhafftigen allein ſeligmachendem<lb/> grunde/ als dem lebendigen worte GOttes/<lb/> ſo allein kan unſere ſeelen ſelig machen/ welches<lb/> iſt Chriſtus in uns/ (wie nebenſt der heiligen<lb/> Schrifft der warhafftige zeuge JEſu <hi rendition="#aq">Johann<lb/> Arnd.</hi> ſel. in ſeinem dritten buch des wahren<lb/> Chriſtenthums klaͤrlich zeuget) gehe und ur-<lb/> ſpruͤnglich entſpringe. Denn wo Chriſtus nicht<lb/> iſt/ da kan ſeine geiſtliche frucht als der Glau-<lb/> be auch nicht ſeyn. Wo nun der auß Chriſto<lb/> inunſerer ſeelen entſpringende lebendige Glaube<lb/> nicht iſt/ da iſt in warheit aller euſſerlicher GOt-<lb/> tes-dienſt heucheley/ zauberey und alſo koth/<lb/> unflath/ und ein greuel fuͤr dem lebendigen<lb/><hi rendition="#g">GOTT</hi>/ und je laͤnger ſolcher eigenkraͤfftiger<lb/> natuͤrlicher GOttes-dienſt getrieben/ je heff-<lb/> tiger daruͤber <hi rendition="#g">GOTT</hi> erzuͤrnet wird/ wie<lb/> uns unſer eigner ſchade wohl lehren moͤchte/<lb/> wenn wirsnur wolten zu hertzen nehmen/ und<lb/> uns recht erweichen laſſen. Aber es ſcheinet/<lb/> daß faſt allzu eine dicke decke von den Phari-<lb/> ſeern fuͤr die menſchliche ſeelen gezogen/ und<lb/> daß man darzu dieſelbe nicht einmahl will hin-<lb/> weg ziehen laſſen von CHriſto/ damit man<lb/> durch ihn recht ſehend und hoͤrend gemacht wer-<lb/> den moͤge. Nun/ mein lieber menſch/ wo iſt<lb/> die rechte innerliche pruͤffung mehr bey lehrern<lb/> und zuhoͤrern zu vernehmen? Ja wie ſoll/ kan<lb/> oder mag ſich einer recht pruͤffen ohn des Heili-<lb/> gen Geiſtes krafft und wuͤrckung? Wie ſoll<lb/> aber der Heilige Geiſt die krafft der pruͤffung<lb/> ſo mittheilen/ denen/ ſein innerliches ampt<lb/> auffgehaben/ und dem aͤuſſerlichen buchſtaben<lb/> der heiligen Schrifft zugeleget haben: Da<lb/> doch der heiligen Schrifft heilſamer ver-<lb/> ſtandt muß auß dem Geiſt/ aber nicht der<lb/> Geiſt auß den buchſtaben kommen/ ob er<lb/> ſich gleich derſelben zum aͤuſſerlichen zeug-<lb/> niß gebrauchet und die einhellige <hi rendition="#aq">Concor-<lb/> dan</hi>tz ſeines noch fuͤhrenden ampts/ mit dem/<lb/> ſo er in den <hi rendition="#aq">Scribenten</hi> gefuͤhret/ beſtaͤttiget?<lb/> Darum billich ein jeder in der heiligen Schrifft<lb/> forſchet und ſich pruͤffet/ ob er das leben Chri-<lb/> ſtum in ſich habe/ wie es ſeine zeugen gehabt/<lb/> und in der krafft empfunden haben/ ſo die hei-<lb/> lige Schrifft hinterlaſſen. Was nutzet einem<lb/> krancken eines <hi rendition="#aq">Medici</hi> gezeugnuß/ wenn er<lb/> nicht will zum <hi rendition="#aq">Medico</hi> kommen? Ja was<lb/> nutzets dem krancken/ daß er weiß/ der <hi rendition="#aq">Medicus</hi><lb/> habe andere geſund und lebendig gemacht/<lb/> wenn der Patient auch nicht geſund und leben-<lb/> dig wird. Ach ihr lieben menſchen-kinder/ es<lb/> iſt ja unmoͤglich alſo zur rechten pruͤffung zu ge-<lb/> langen/ weil der gantze <hi rendition="#aq">Proceſs</hi> GOttes ver-<lb/> kehret und umgekehret iſt. Jhr beruffet euch<lb/> ja alle auff die heilige Schrifft/ wolan/ liebe<lb/><cb/> menſchen/ pruͤffet und forſchet euer weſen recht/<lb/> ſtellet nach der heiligen Schrifft zeugniß eine<lb/><hi rendition="#aq">Comparation</hi> an/ und ſehet/ wie ihr beſtehet in<lb/> euerm vermeinten Chriſten-Reich. Die Heil.<lb/> Schrifft zeugt von Moyſe an biß zum ende/ daß<lb/> JEſus CHriſtus der Sohn des hochgelobten<lb/> GOttes/ das einige ewige wort des Vatern in<lb/> den menſchen ſey/ und ihre ſeelen ſelig oder le-<lb/> bendig mache/ und daß kein ander wort oder<lb/> name ſey den menſchen gegeben/ dadurch ſie<lb/> koͤnnen und moͤgen ſelig werden/ als allein durch<lb/> JEſum CHriſtum den einigen ſeligmacher.<lb/> Jhr arme menſchen aber wollet von dieſem in-<lb/> nerlichen wort/ und ſeiner krafft/ macht und<lb/> ſtaͤrcke/ ſeinem heiligen dreyfachen ampt nach<lb/> in euch/ nichts wiſſen/ ſondern haltet es auß dem<lb/> einſchwatzen der Schrifftgelehrten fuͤr eine <hi rendition="#aq">Ima-<lb/> gination, Phanta</hi>ſey und ſchwermerey/ und ha-<lb/> bet eben damit die außrottung JEſu CHriſti<lb/> auß euern ſeelen/ der lebendigen krafft nach/ be-<lb/> foͤrdern/ und die ſuͤndenhafftige Babel in euch<lb/> erbauen laſſen: Und niemand ſoll uͤber ſolchen<lb/> groſſen hohen und unaußſprechlichen ſeelen-<lb/> ſchaden (da die arme ſeele ohne ihres braͤutigams<lb/> weſentliche ein- und beywohnũg todt/ und nicht<lb/> in GOtt lebendig/ noch mit dem rock der gerech-<lb/> tigkeit und dem kleide des Heils/ ſondern mit<lb/> dem ſcheußlichē unflaͤtigem ſuͤnden-blutfluͤſſi-<lb/> gem kleide uͤberzogen/ und alſo eine grund Hu-<lb/> re des lebrndigem Teuffels iſt) nicht klagen/<lb/> noch ſchmertzliche mitleidentliche beſchwerung<lb/> fuͤhren. So wenig aber ein feur ohne licht/ ſo<lb/> wenig wird der lebendige glaube ohn liebes-<hi rendition="#aq">que-<lb/> relen</hi> ſeyn koͤnnen/ ob er gleich noch ſo hart dar-<lb/> uͤber moͤgte verſpottet/ verhoͤnet und verlaͤſtert<lb/> werden/ deñ dis muß bey dem warhafftigen auß<lb/> dem innern grunde gehendē bekantniß und zeug-<lb/> niß JEſu ſeyn/ wie die H. Schrifft klaͤrlich hier-<lb/> von zeuget/ und aller wahren zeugen exem-<lb/> pel beſtaͤtiget. Die heilige Schrifft zeuget und<lb/> alle warhafftige glieder des leibes JEſu Chriſti<lb/> zeugen mit ihr/ daß das Reich GOttes inwen-<lb/> dig in dem menſchen ſey/ und aͤuſſerlich ſeine<lb/> krafft in heiligen wercken zu erkennen gebe/ und<lb/> durch einen gerechten Goͤttlichen wandel fuͤr der<lb/> welt offenbahre: Jhr menſchen wollet zwar<lb/> ja ſolches nicht verleugnen/ aber es geſchicht<lb/> doch leyder allzu ſehr/ eben damit/ daß ihr<lb/> das Reich GOttes aͤuſſerlich zu ſuchen/ und<lb/> von dem genanten <hi rendition="#aq">Miniſterio</hi> (ſo doch ſelber<lb/> entfrembdet von dem leben/ ſo auß GOTT iſt/<lb/> und welt- oder geld- und ehrſuͤchtig iſt/ wie es<lb/> niemand verleugnen kan/ noch verleugnen<lb/> wird/ wann er ſich nur nach Chriſti und ſeiner<lb/> H. Apoſteln Exempel und der H. Schrifft zeug-<lb/> nuß nach recht ohne heucheley und liebkoſen ſei-<lb/> nes alten Adams pruͤffen/ und den inwendigen<lb/> grund erforſchen wird) zu erlangen ſeyn/ außge-<lb/> bet: Aber der Apoſtel zeigete einen andern<lb/> grundſeinē mitbruͤdern zu Corintho/ in der 2. ep.<lb/> 13. cap. maſſen denn Chriſtus ſelber hertzlichfuͤr<lb/> ſolchemaͤuſſerlichem ſuchen und außgeben war-<lb/> net <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 5. 24. welches niemand von der<lb/> aͤuſſerlichen bekennung oder bezeugung verſte-<lb/> hen/ ſondern von der verleugnung der innerli-<lb/> chen vereinigung (als welcher geiſtlichen<lb/> vereinigung die <hi rendition="#aq">externa imputatio</hi> gar ent-<lb/> gegen und zu wieder laͤufft) vermercken wolle.<lb/> Die heilige Schrifft und der Leib CHriſti mit<lb/> ihr zeugen/ daß in den warhafftig getaufften<lb/> <fw place="bottom" type="sig">K k k k 3</fw><fw place="bottom" type="catch">Chriſten</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [629/0937]
Th. IV. Sect. III. Num. XII. Pantels Trappe lehre und ſchrifften.
und den billich fuͤr einen narren haͤlt/ ſo
durch Chriſti krafft den ſuͤnden abſtirbet/ und
ſich der welt gleich ſtellet. O mein lieber
menſch/ wann in ſolchem aͤuſſerlichen GOt-
tes-dienſt und dabey aͤuſſerlicher zurechnung
des verdienſtes JESU CHriſti der grund
der ſeligkeit beſtuͤnde/ ſo muͤſte kein nam-
Chriſt verlohren werden: Sintemahl ein
jeder ſolches gemein hat/ und mit natuͤrlicher
hitziger andacht es auch treibet. Ach mein
menſch/ es gehoͤret zum aͤuſſerlichen GOttes-
dienſt die warhafftige innerliche pruͤffung/
nemlich alſo: Ob der aͤuſſere GOttes-
dienſt warhafftig auß GOTT/ und alſo dem
innerlichen warhafftigen allein ſeligmachendem
grunde/ als dem lebendigen worte GOttes/
ſo allein kan unſere ſeelen ſelig machen/ welches
iſt Chriſtus in uns/ (wie nebenſt der heiligen
Schrifft der warhafftige zeuge JEſu Johann
Arnd. ſel. in ſeinem dritten buch des wahren
Chriſtenthums klaͤrlich zeuget) gehe und ur-
ſpruͤnglich entſpringe. Denn wo Chriſtus nicht
iſt/ da kan ſeine geiſtliche frucht als der Glau-
be auch nicht ſeyn. Wo nun der auß Chriſto
inunſerer ſeelen entſpringende lebendige Glaube
nicht iſt/ da iſt in warheit aller euſſerlicher GOt-
tes-dienſt heucheley/ zauberey und alſo koth/
unflath/ und ein greuel fuͤr dem lebendigen
GOTT/ und je laͤnger ſolcher eigenkraͤfftiger
natuͤrlicher GOttes-dienſt getrieben/ je heff-
tiger daruͤber GOTT erzuͤrnet wird/ wie
uns unſer eigner ſchade wohl lehren moͤchte/
wenn wirsnur wolten zu hertzen nehmen/ und
uns recht erweichen laſſen. Aber es ſcheinet/
daß faſt allzu eine dicke decke von den Phari-
ſeern fuͤr die menſchliche ſeelen gezogen/ und
daß man darzu dieſelbe nicht einmahl will hin-
weg ziehen laſſen von CHriſto/ damit man
durch ihn recht ſehend und hoͤrend gemacht wer-
den moͤge. Nun/ mein lieber menſch/ wo iſt
die rechte innerliche pruͤffung mehr bey lehrern
und zuhoͤrern zu vernehmen? Ja wie ſoll/ kan
oder mag ſich einer recht pruͤffen ohn des Heili-
gen Geiſtes krafft und wuͤrckung? Wie ſoll
aber der Heilige Geiſt die krafft der pruͤffung
ſo mittheilen/ denen/ ſein innerliches ampt
auffgehaben/ und dem aͤuſſerlichen buchſtaben
der heiligen Schrifft zugeleget haben: Da
doch der heiligen Schrifft heilſamer ver-
ſtandt muß auß dem Geiſt/ aber nicht der
Geiſt auß den buchſtaben kommen/ ob er
ſich gleich derſelben zum aͤuſſerlichen zeug-
niß gebrauchet und die einhellige Concor-
dantz ſeines noch fuͤhrenden ampts/ mit dem/
ſo er in den Scribenten gefuͤhret/ beſtaͤttiget?
Darum billich ein jeder in der heiligen Schrifft
forſchet und ſich pruͤffet/ ob er das leben Chri-
ſtum in ſich habe/ wie es ſeine zeugen gehabt/
und in der krafft empfunden haben/ ſo die hei-
lige Schrifft hinterlaſſen. Was nutzet einem
krancken eines Medici gezeugnuß/ wenn er
nicht will zum Medico kommen? Ja was
nutzets dem krancken/ daß er weiß/ der Medicus
habe andere geſund und lebendig gemacht/
wenn der Patient auch nicht geſund und leben-
dig wird. Ach ihr lieben menſchen-kinder/ es
iſt ja unmoͤglich alſo zur rechten pruͤffung zu ge-
langen/ weil der gantze Proceſs GOttes ver-
kehret und umgekehret iſt. Jhr beruffet euch
ja alle auff die heilige Schrifft/ wolan/ liebe
menſchen/ pruͤffet und forſchet euer weſen recht/
ſtellet nach der heiligen Schrifft zeugniß eine
Comparation an/ und ſehet/ wie ihr beſtehet in
euerm vermeinten Chriſten-Reich. Die Heil.
Schrifft zeugt von Moyſe an biß zum ende/ daß
JEſus CHriſtus der Sohn des hochgelobten
GOttes/ das einige ewige wort des Vatern in
den menſchen ſey/ und ihre ſeelen ſelig oder le-
bendig mache/ und daß kein ander wort oder
name ſey den menſchen gegeben/ dadurch ſie
koͤnnen und moͤgen ſelig werden/ als allein durch
JEſum CHriſtum den einigen ſeligmacher.
Jhr arme menſchen aber wollet von dieſem in-
nerlichen wort/ und ſeiner krafft/ macht und
ſtaͤrcke/ ſeinem heiligen dreyfachen ampt nach
in euch/ nichts wiſſen/ ſondern haltet es auß dem
einſchwatzen der Schrifftgelehrten fuͤr eine Ima-
gination, Phantaſey und ſchwermerey/ und ha-
bet eben damit die außrottung JEſu CHriſti
auß euern ſeelen/ der lebendigen krafft nach/ be-
foͤrdern/ und die ſuͤndenhafftige Babel in euch
erbauen laſſen: Und niemand ſoll uͤber ſolchen
groſſen hohen und unaußſprechlichen ſeelen-
ſchaden (da die arme ſeele ohne ihres braͤutigams
weſentliche ein- und beywohnũg todt/ und nicht
in GOtt lebendig/ noch mit dem rock der gerech-
tigkeit und dem kleide des Heils/ ſondern mit
dem ſcheußlichē unflaͤtigem ſuͤnden-blutfluͤſſi-
gem kleide uͤberzogen/ und alſo eine grund Hu-
re des lebrndigem Teuffels iſt) nicht klagen/
noch ſchmertzliche mitleidentliche beſchwerung
fuͤhren. So wenig aber ein feur ohne licht/ ſo
wenig wird der lebendige glaube ohn liebes-que-
relen ſeyn koͤnnen/ ob er gleich noch ſo hart dar-
uͤber moͤgte verſpottet/ verhoͤnet und verlaͤſtert
werden/ deñ dis muß bey dem warhafftigen auß
dem innern grunde gehendē bekantniß und zeug-
niß JEſu ſeyn/ wie die H. Schrifft klaͤrlich hier-
von zeuget/ und aller wahren zeugen exem-
pel beſtaͤtiget. Die heilige Schrifft zeuget und
alle warhafftige glieder des leibes JEſu Chriſti
zeugen mit ihr/ daß das Reich GOttes inwen-
dig in dem menſchen ſey/ und aͤuſſerlich ſeine
krafft in heiligen wercken zu erkennen gebe/ und
durch einen gerechten Goͤttlichen wandel fuͤr der
welt offenbahre: Jhr menſchen wollet zwar
ja ſolches nicht verleugnen/ aber es geſchicht
doch leyder allzu ſehr/ eben damit/ daß ihr
das Reich GOttes aͤuſſerlich zu ſuchen/ und
von dem genanten Miniſterio (ſo doch ſelber
entfrembdet von dem leben/ ſo auß GOTT iſt/
und welt- oder geld- und ehrſuͤchtig iſt/ wie es
niemand verleugnen kan/ noch verleugnen
wird/ wann er ſich nur nach Chriſti und ſeiner
H. Apoſteln Exempel und der H. Schrifft zeug-
nuß nach recht ohne heucheley und liebkoſen ſei-
nes alten Adams pruͤffen/ und den inwendigen
grund erforſchen wird) zu erlangen ſeyn/ außge-
bet: Aber der Apoſtel zeigete einen andern
grundſeinē mitbruͤdern zu Corintho/ in der 2. ep.
13. cap. maſſen denn Chriſtus ſelber hertzlichfuͤr
ſolchemaͤuſſerlichem ſuchen und außgeben war-
net Matth. 5. 24. welches niemand von der
aͤuſſerlichen bekennung oder bezeugung verſte-
hen/ ſondern von der verleugnung der innerli-
chen vereinigung (als welcher geiſtlichen
vereinigung die externa imputatio gar ent-
gegen und zu wieder laͤufft) vermercken wolle.
Die heilige Schrifft und der Leib CHriſti mit
ihr zeugen/ daß in den warhafftig getaufften
Chriſten
K k k k 3
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |