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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebische händel wegen Crypto-Calvinisini.
[Spaltenumbruch] anweisunge/ so zu Mansfeld geschehen/ wie-
derhohlen lassen/ und das handgelöbniß gar
einstellen. etc.

Hierauff gab man ihnen einen abtrit/ und
nach gehaltener deliberation liessen JJ. GG.
durch D. Schlichtenkroll wiederumb ant-
wort geben.

Was den ersten punct belangete/ wüsten
JJ. GG. gar wohl/ wie man mit dem mi-
niste
rio umbgangen. Es hätten auch JJ.
GG. des ministerii entschuldigung hiebevorn
mit gnaden vernommen/ stelleten diß alles an
seinen orth/ und wären mit den Herren wohl
zu frieden. Daß aber JJ. GG. die Herren
dessen erinnert/ wäre nicht der meinung ge-
schehen/ daß JJ. GG. ein Ehrw. ministe-
rium
gefähren/ oder solches in ungnaden eif-
fern wolten/ sondern daß die Herren die ur-
sache JJ. GG. vorhabens in unterthänig-
keit vermercken/ und sich so viel desto willi-
ger zu freundlicher versöhnung finden lassen
solten.

Den andern punct belangende/ wäre es
von JJ. GG. auch nicht dahin gemeinet/
das sie sich nicht verantworten solten/ wenn
sie jemand gefahren wolte/ sondern daß sie
derowegen ein ander nichts auffrücken solten/
noch einer den andern mit diesem oder jenem
anstechen/ dadurch ursach zu neuem gezän-
cke gegeben werden möchte.

Des dritten puncts halber wäre zwar
JJ. GG. allerley bericht einkommen/ es
wären aber JJ. GG. mit der Herren ent-
schuldigung wohl zu frieden/ wolten sie auch
gnädig entschuldigt halten.

Was endlich der Herren erinnerung an-
langte/ daß JJ. GG. alle Pastoren von neu-
em an den Herrn Superintendenten weisen
solten/ achteten JJ. GG. unnöthig/ sinte-
mahl sie nicht alle von ihm an Seitlern gewie-
sen worden/ daß man nun dieselben noch ein-
mahl an ihn weisen solte/ wolte sich nicht ley-
den/ darumb liessens JJ. GG. nochmahls
bey voriger erklärung beruhen/ daß allein die/
so an Seidlerum sich weisen lassen/ von neuem
an den Herrn Autumnum gewiesen werden
solten.

Hierauff ward nun allerley hinc inde einge-
wandt/ und die Herren Graffen erinnert/ 1. daß
das gantze ministerium einer so wohl als der
ander durch Chur und Fürstl. befehliche vom
Herrn Antumno abgewiesen/ und da der Chur-
Fürstl. fall nicht darzwischen kommen/ würde
man wohl erfahren haben/ ob nicht die an-
weisung mit einem so wohl als mit dem an-
dern würde erfolget seyn/ bäten derohalben
sie alleine damit nicht zugefähren; 2. So hät-
ten auch die Mittelortische Herren Graffen
ihre Pastores selber vom Herrn Autumno ins
ampt Schraplon gewiesen/ sich auch gegen
dem oberaufseher erklärt/ daß sie ihn so we-
nig als Seidlerum für ihren Superintendenten
erkenneten. Solte nun das ministerium in
der stadt und andere/ so an Seidlerum sich wei-
sen lassen/ de novo an Autumnum gewiesen
werden/ achteten sie dasselbe mit den andern
ja so nöthig/ als mit ihren. 3. So wäre
auch vor gedacht/ was diese particular an wei-
sung vortrennung im ministerio geben würde/
daraus allerley weitläufftigkeit zubefahren.
[Spaltenumbruch] 4. Und endlich würde dieselbe auch JJ. GG.
selbst nachtheilig seyn/ dann dardurch wer-
de gleich die anweisung an Seidlerum ratificirt
und vor kräfftig gehalten/ als dardurch die
erste nichtig gemacht worden; Hinwieder
aber wenn JJ. GG. es bey voriger anweisung
an Autumnum bleiben/ und dieselbige nur
generaliter repetiren liessen/ würde dardurch
bezeuget/ daß sie die erste anweisung an Au-
tumnum
für richtig und kräfftig hielten/ die
andere aber an Seidlerum als unkräfftig und
nichtig hiermit verwürffen. Welches dann
JJ. GG. rechten mehr als der erste weg zu
träglich seye/ und daßelbe gleich bestättigen
würde.

Diesen vorschlag liessen ihnen die anwesen-
den Herren Graffen/ so wohl auch der abwe-
senden gevollmächtigte Räthe und diener
gefallen. Gaben ihnen ein abtrit/ und schlos-
sen/ daß die neue anweisung solte eingestelt
werden/ und bey wiederholung der ersten/ so
zu Mansfeld geschehen/ beruhen/ liessen dar-
auff den Herrn Autumnum und das ministe-
rium
wieder hierin fordern/ repetirten erstlich
JJ. GG. anbringen/ so beyden theilen ge-
schehen/ begerten derowegen von beyden
theilen erklärung/ ob sie mit vorgeschlagener
vergleichung zufrieden wären/ und dieselbe
annehmen wolten/ und da ihnen dieselbige
beliebte/ solten sie die in JJ. GG. gegen-
warth alsobald zu wercke richten/ und einan-
der die hände geben:

Vermahneten darneben beyde theile/ daß
keines dem andern etwas vorwerffen und
auffrücken solte/ sondern allen widerwillen
fallen lassen/ und sich friedlich/ freundlich
und brüderlich gegen einander erzeigen.

Hierauff erklärte sich der Herr Autumnus,
daß er seines theils/ wie er sich dann auch
hiebevor gegen JJ. GG. erkläret/ zu Christ-
lichem friede und einigkeit geneigt/ und wol-
te nochmahls an ihm nichts erwinden las-
sen. Erbäte aber es wolten JJ. GG. ihm
gnädigst vergönnen/ daß/ ehe er sich mit dem
ministerio versühnete/ er eine kleine unterre-
dung mit ihnen haben/ und sie allerley/
was seines erachtens nöthig/ erinnern
möchte.

Diß aber ward ihm abgeschlagen/ und er
innert/ was man zuvor mit ihm geredet/ und
ihm zu gemüthe geführet/ dieweil dann diß
eine freundliche und brüderliche versöhnung
seyn solte/ achteten JJ. GG. seine erinne-
rung unnöthig. Es würde auch dardurch
die vergleichung nur aufgezogen/ und aller-
ley ursachen zu weitleufftigkeit gegeben wer-
den/ so hätten auch JJ. GG. beyde theile
erinnert/ was zu erinneren wäre/ vermahn-
ten ihn derowegen zur versöhnung/ und daß
er diese dinge nicht so hoch eiffern/ noch so
genau suchen solte.

Da wendete er zwar allerley ein/ und hät-
te gerne eine disputation mit ihnen angefan-
gen/ zeigte an/ wir müsten gleichwohl ein
wenig vom handel reden; Dieweil aber
die Herren Graffen solches nicht wolten
verstatten/ und ihme hart einredeten/ er-
klärete er sich endlich/ ob er wohl allerley
sich über das ministerium zubeschweren/ daß
er doch JJ. GG. zu unterthänigen ehren

solches

Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebiſche haͤndel wegen Crypto-Calviniſini.
[Spaltenumbruch] anweiſunge/ ſo zu Mansfeld geſchehen/ wie-
derhohlen laſſen/ und das handgeloͤbniß gar
einſtellen. ꝛc.

Hierauff gab man ihnen einen abtrit/ und
nach gehaltener deliberation lieſſen JJ. GG.
durch D. Schlichtenkroll wiederumb ant-
wort geben.

Was den erſten punct belangete/ wuͤſten
JJ. GG. gar wohl/ wie man mit dem mi-
niſte
rio umbgangen. Es haͤtten auch JJ.
GG. des miniſterii entſchuldigung hiebevorn
mit gnaden vernommen/ ſtelleten diß alles an
ſeinen orth/ und waͤren mit den Herren wohl
zu frieden. Daß aber JJ. GG. die Herren
deſſen erinnert/ waͤre nicht der meinung ge-
ſchehen/ daß JJ. GG. ein Ehrw. miniſte-
rium
gefaͤhren/ oder ſolches in ungnaden eif-
fern wolten/ ſondern daß die Herren die ur-
ſache JJ. GG. vorhabens in unterthaͤnig-
keit vermercken/ und ſich ſo viel deſto willi-
ger zu freundlicher verſoͤhnung finden laſſen
ſolten.

Den andern punct belangende/ waͤre es
von JJ. GG. auch nicht dahin gemeinet/
das ſie ſich nicht verantworten ſolten/ wenn
ſie jemand gefahren wolte/ ſondern daß ſie
derowegen ein ander nichts auffruͤcken ſolten/
noch einer den andern mit dieſem oder jenem
anſtechen/ dadurch urſach zu neuem gezaͤn-
cke gegeben werden moͤchte.

Des dritten puncts halber waͤre zwar
JJ. GG. allerley bericht einkommen/ es
waͤren aber JJ. GG. mit der Herren ent-
ſchuldigung wohl zu frieden/ wolten ſie auch
gnaͤdig entſchuldigt halten.

Was endlich der Herren erinnerung an-
langte/ daß JJ. GG. alle Paſtoren von neu-
em an den Herrn Superintendenten weiſen
ſolten/ achteten JJ. GG. unnoͤthig/ ſinte-
mahl ſie nicht alle von ihm an Seitlern gewie-
ſen worden/ daß man nun dieſelben noch ein-
mahl an ihn weiſen ſolte/ wolte ſich nicht ley-
den/ darumb lieſſens JJ. GG. nochmahls
bey voriger erklaͤrung beruhen/ daß allein die/
ſo an Seidlerum ſich weiſen laſſen/ von neuem
an den Herrn Autumnum gewieſen werden
ſolten.

Hierauff ward nun allerley hinc inde einge-
wandt/ und die Herren Graffen erinnert/ 1. daß
das gantze miniſterium einer ſo wohl als der
ander durch Chur und Fuͤrſtl. befehliche vom
Herrn Antumno abgewieſen/ und da der Chur-
Fuͤrſtl. fall nicht darzwiſchen kommen/ wuͤrde
man wohl erfahren haben/ ob nicht die an-
weiſung mit einem ſo wohl als mit dem an-
dern wuͤrde erfolget ſeyn/ baͤten derohalben
ſie alleine damit nicht zugefaͤhren; 2. So haͤt-
ten auch die Mittelortiſche Herren Graffen
ihre Paſtores ſelber vom Herrn Autumno ins
ampt Schraplon gewieſen/ ſich auch gegen
dem oberaufſeher erklaͤrt/ daß ſie ihn ſo we-
nig als Seidlerum fuͤr ihren Superintendenten
erkenneten. Solte nun das miniſterium in
der ſtadt und andere/ ſo an Seidlerum ſich wei-
ſen laſſen/ de novo an Autumnum gewieſen
werden/ achteten ſie daſſelbe mit den andern
ja ſo noͤthig/ als mit ihren. 3. So waͤre
auch vor gedacht/ was dieſe particular an wei-
ſung vortrennung im miniſterio geben wuͤrde/
daraus allerley weitlaͤufftigkeit zubefahren.
[Spaltenumbruch] 4. Und endlich wuͤrde dieſelbe auch JJ. GG.
ſelbſt nachtheilig ſeyn/ dann dardurch wer-
de gleich die anweiſung an Seidlerum ratificirt
und vor kraͤfftig gehalten/ als dardurch die
erſte nichtig gemacht worden; Hinwieder
aber wenn JJ. GG. es bey voriger anweiſung
an Autumnum bleiben/ und dieſelbige nur
generaliter repetiren lieſſen/ wuͤrde dardurch
bezeuget/ daß ſie die erſte anweiſung an Au-
tumnum
fuͤr richtig und kraͤfftig hielten/ die
andere aber an Seidlerum als unkraͤfftig und
nichtig hiermit verwuͤrffen. Welches dann
JJ. GG. rechten mehr als der erſte weg zu
traͤglich ſeye/ und daßelbe gleich beſtaͤttigen
wuͤrde.

Dieſen vorſchlag lieſſen ihnen die anweſen-
den Herren Graffen/ ſo wohl auch der abwe-
ſenden gevollmaͤchtigte Raͤthe und diener
gefallen. Gaben ihnen ein abtrit/ und ſchloſ-
ſen/ daß die neue anweiſung ſolte eingeſtelt
werden/ und bey wiederholung der erſten/ ſo
zu Mansfeld geſchehen/ beruhen/ lieſſen dar-
auff den Herrn Autumnum und das miniſte-
rium
wieder hierin fordern/ repetirten erſtlich
JJ. GG. anbringen/ ſo beyden theilen ge-
ſchehen/ begerten derowegen von beyden
theilen erklaͤrung/ ob ſie mit vorgeſchlagener
vergleichung zufrieden waͤren/ und dieſelbe
annehmen wolten/ und da ihnen dieſelbige
beliebte/ ſolten ſie die in JJ. GG. gegen-
warth alſobald zu wercke richten/ und einan-
der die haͤnde geben:

Vermahneten darneben beyde theile/ daß
keines dem andern etwas vorwerffen und
auffruͤcken ſolte/ ſondern allen widerwillen
fallen laſſen/ und ſich friedlich/ freundlich
und bruͤderlich gegen einander erzeigen.

Hierauff erklaͤrte ſich der Herr Autumnus,
daß er ſeines theils/ wie er ſich dann auch
hiebevor gegen JJ. GG. erklaͤret/ zu Chriſt-
lichem friede und einigkeit geneigt/ und wol-
te nochmahls an ihm nichts erwinden laſ-
ſen. Erbaͤte aber es wolten JJ. GG. ihm
gnaͤdigſt vergoͤnnen/ daß/ ehe er ſich mit dem
miniſterio verſuͤhnete/ er eine kleine unterre-
dung mit ihnen haben/ und ſie allerley/
was ſeines erachtens noͤthig/ erinnern
moͤchte.

Diß aber ward ihm abgeſchlagen/ und er
innert/ was man zuvor mit ihm geredet/ und
ihm zu gemuͤthe gefuͤhret/ dieweil dann diß
eine freundliche und bruͤderliche verſoͤhnung
ſeyn ſolte/ achteten JJ. GG. ſeine erinne-
rung unnoͤthig. Es wuͤrde auch dardurch
die vergleichung nur aufgezogen/ und aller-
ley urſachen zu weitleufftigkeit gegeben wer-
den/ ſo haͤtten auch JJ. GG. beyde theile
erinnert/ was zu erinneren waͤre/ vermahn-
ten ihn derowegen zur verſoͤhnung/ und daß
er dieſe dinge nicht ſo hoch eiffern/ noch ſo
genau ſuchen ſolte.

Da wendete er zwar allerley ein/ und haͤt-
te gerne eine diſputation mit ihnen angefan-
gen/ zeigte an/ wir muͤſten gleichwohl ein
wenig vom handel reden; Dieweil aber
die Herren Graffen ſolches nicht wolten
verſtatten/ und ihme hart einredeten/ er-
klaͤrete er ſich endlich/ ob er wohl allerley
ſich uͤber das miniſterium zubeſchweren/ daß
er doch JJ. GG. zu unterthaͤnigen ehren

ſolches
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[0760] Th. IV. Sect. II. Num. LIX. Eißlebiſche haͤndel wegen Crypto-Calviniſini. anweiſunge/ ſo zu Mansfeld geſchehen/ wie- derhohlen laſſen/ und das handgeloͤbniß gar einſtellen. ꝛc. Hierauff gab man ihnen einen abtrit/ und nach gehaltener deliberation lieſſen JJ. GG. durch D. Schlichtenkroll wiederumb ant- wort geben. Was den erſten punct belangete/ wuͤſten JJ. GG. gar wohl/ wie man mit dem mi- niſterio umbgangen. Es haͤtten auch JJ. GG. des miniſterii entſchuldigung hiebevorn mit gnaden vernommen/ ſtelleten diß alles an ſeinen orth/ und waͤren mit den Herren wohl zu frieden. Daß aber JJ. GG. die Herren deſſen erinnert/ waͤre nicht der meinung ge- ſchehen/ daß JJ. GG. ein Ehrw. miniſte- rium gefaͤhren/ oder ſolches in ungnaden eif- fern wolten/ ſondern daß die Herren die ur- ſache JJ. GG. vorhabens in unterthaͤnig- keit vermercken/ und ſich ſo viel deſto willi- ger zu freundlicher verſoͤhnung finden laſſen ſolten. Den andern punct belangende/ waͤre es von JJ. GG. auch nicht dahin gemeinet/ das ſie ſich nicht verantworten ſolten/ wenn ſie jemand gefahren wolte/ ſondern daß ſie derowegen ein ander nichts auffruͤcken ſolten/ noch einer den andern mit dieſem oder jenem anſtechen/ dadurch urſach zu neuem gezaͤn- cke gegeben werden moͤchte. Des dritten puncts halber waͤre zwar JJ. GG. allerley bericht einkommen/ es waͤren aber JJ. GG. mit der Herren ent- ſchuldigung wohl zu frieden/ wolten ſie auch gnaͤdig entſchuldigt halten. Was endlich der Herren erinnerung an- langte/ daß JJ. GG. alle Paſtoren von neu- em an den Herrn Superintendenten weiſen ſolten/ achteten JJ. GG. unnoͤthig/ ſinte- mahl ſie nicht alle von ihm an Seitlern gewie- ſen worden/ daß man nun dieſelben noch ein- mahl an ihn weiſen ſolte/ wolte ſich nicht ley- den/ darumb lieſſens JJ. GG. nochmahls bey voriger erklaͤrung beruhen/ daß allein die/ ſo an Seidlerum ſich weiſen laſſen/ von neuem an den Herrn Autumnum gewieſen werden ſolten. Hierauff ward nun allerley hinc inde einge- wandt/ und die Herren Graffen erinnert/ 1. daß das gantze miniſterium einer ſo wohl als der ander durch Chur und Fuͤrſtl. befehliche vom Herrn Antumno abgewieſen/ und da der Chur- Fuͤrſtl. fall nicht darzwiſchen kommen/ wuͤrde man wohl erfahren haben/ ob nicht die an- weiſung mit einem ſo wohl als mit dem an- dern wuͤrde erfolget ſeyn/ baͤten derohalben ſie alleine damit nicht zugefaͤhren; 2. So haͤt- ten auch die Mittelortiſche Herren Graffen ihre Paſtores ſelber vom Herrn Autumno ins ampt Schraplon gewieſen/ ſich auch gegen dem oberaufſeher erklaͤrt/ daß ſie ihn ſo we- nig als Seidlerum fuͤr ihren Superintendenten erkenneten. Solte nun das miniſterium in der ſtadt und andere/ ſo an Seidlerum ſich wei- ſen laſſen/ de novo an Autumnum gewieſen werden/ achteten ſie daſſelbe mit den andern ja ſo noͤthig/ als mit ihren. 3. So waͤre auch vor gedacht/ was dieſe particular an wei- ſung vortrennung im miniſterio geben wuͤrde/ daraus allerley weitlaͤufftigkeit zubefahren. 4. Und endlich wuͤrde dieſelbe auch JJ. GG. ſelbſt nachtheilig ſeyn/ dann dardurch wer- de gleich die anweiſung an Seidlerum ratificirt und vor kraͤfftig gehalten/ als dardurch die erſte nichtig gemacht worden; Hinwieder aber wenn JJ. GG. es bey voriger anweiſung an Autumnum bleiben/ und dieſelbige nur generaliter repetiren lieſſen/ wuͤrde dardurch bezeuget/ daß ſie die erſte anweiſung an Au- tumnum fuͤr richtig und kraͤfftig hielten/ die andere aber an Seidlerum als unkraͤfftig und nichtig hiermit verwuͤrffen. Welches dann JJ. GG. rechten mehr als der erſte weg zu traͤglich ſeye/ und daßelbe gleich beſtaͤttigen wuͤrde. Dieſen vorſchlag lieſſen ihnen die anweſen- den Herren Graffen/ ſo wohl auch der abwe- ſenden gevollmaͤchtigte Raͤthe und diener gefallen. Gaben ihnen ein abtrit/ und ſchloſ- ſen/ daß die neue anweiſung ſolte eingeſtelt werden/ und bey wiederholung der erſten/ ſo zu Mansfeld geſchehen/ beruhen/ lieſſen dar- auff den Herrn Autumnum und das miniſte- rium wieder hierin fordern/ repetirten erſtlich JJ. GG. anbringen/ ſo beyden theilen ge- ſchehen/ begerten derowegen von beyden theilen erklaͤrung/ ob ſie mit vorgeſchlagener vergleichung zufrieden waͤren/ und dieſelbe annehmen wolten/ und da ihnen dieſelbige beliebte/ ſolten ſie die in JJ. GG. gegen- warth alſobald zu wercke richten/ und einan- der die haͤnde geben: Vermahneten darneben beyde theile/ daß keines dem andern etwas vorwerffen und auffruͤcken ſolte/ ſondern allen widerwillen fallen laſſen/ und ſich friedlich/ freundlich und bruͤderlich gegen einander erzeigen. Hierauff erklaͤrte ſich der Herr Autumnus, daß er ſeines theils/ wie er ſich dann auch hiebevor gegen JJ. GG. erklaͤret/ zu Chriſt- lichem friede und einigkeit geneigt/ und wol- te nochmahls an ihm nichts erwinden laſ- ſen. Erbaͤte aber es wolten JJ. GG. ihm gnaͤdigſt vergoͤnnen/ daß/ ehe er ſich mit dem miniſterio verſuͤhnete/ er eine kleine unterre- dung mit ihnen haben/ und ſie allerley/ was ſeines erachtens noͤthig/ erinnern moͤchte. Diß aber ward ihm abgeſchlagen/ und er innert/ was man zuvor mit ihm geredet/ und ihm zu gemuͤthe gefuͤhret/ dieweil dann diß eine freundliche und bruͤderliche verſoͤhnung ſeyn ſolte/ achteten JJ. GG. ſeine erinne- rung unnoͤthig. Es wuͤrde auch dardurch die vergleichung nur aufgezogen/ und aller- ley urſachen zu weitleufftigkeit gegeben wer- den/ ſo haͤtten auch JJ. GG. beyde theile erinnert/ was zu erinneren waͤre/ vermahn- ten ihn derowegen zur verſoͤhnung/ und daß er dieſe dinge nicht ſo hoch eiffern/ noch ſo genau ſuchen ſolte. Da wendete er zwar allerley ein/ und haͤt- te gerne eine diſputation mit ihnen angefan- gen/ zeigte an/ wir muͤſten gleichwohl ein wenig vom handel reden; Dieweil aber die Herren Graffen ſolches nicht wolten verſtatten/ und ihme hart einredeten/ er- klaͤrete er ſich endlich/ ob er wohl allerley ſich uͤber das miniſterium zubeſchweren/ daß er doch JJ. GG. zu unterthaͤnigen ehren ſolches

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/760>, abgerufen am 01.11.2024.