Th. III. C. VI. Von Cornherten/ Coolhaesen/ Herberts/ Stevarto,
[Spaltenumbruch]Jahr MDC. biß MDCC.chen-frieden durch wiederspruch stöh- ren und von derselben straffe. Von de- nen die anders als die kirche lehren/ und ob man dieselben mit dem tod straffen solle.
Ob man gegen die/ so anders lehren/ disputiren solle oder nicht. Von dem bücherschreiben/ ausgeben/ drucken und verkauffen/ haben und lesen.
Vom urtheil über andere/ die man noch nicht gehört. Ob es schrifftmässig sey daß die Lehrer zu beschützung ihrer lehre die Obrigkeit zu hülffruffen. Von dem schelten wieder die barmhertzigkeit/ und lob der strengigkeit/ und anstifften zum blutvergiessen in glaubens-sachen.
Ob es recht sey/ daß die Lehrer der welt- lichen Obrigkeit weiß machen/ als wenn sie schuldig sey/ einige menschen in glau- bens-sachen umzubringen.
15. Diese mattrie von peinlichen gerichten wider die ketzer hat er in dem folgenden tractat selbiges theils wider Justum Lipsium sehr weit- läufftig von p. 44. biß 174. deducirt/ und zwar so wol aus Göttlichen als menschlichen rechten/ zeugnissen und gründen/ so/ daß seine feinde selbst bekennen müssen/ er habe Lipsium völlig eingetrieben/ wie wir oben aus Voetio gehöret. Weil das buch gar zu weitläufftig ist/ und der inhalt selbsten viel bogen ausmachen würde/ muß ich es dismal vorbey gehen. Wiewol es wehrt ist/ daß es auch in andern Nationen kund werde. Dieses ist ein vor allemal zu mercken/ daß die sache der gewissens-freyheit sein haupt- zweck in allen schrifften gewesen/ und zwar nicht allein/ daß er die unbefugte herrschafft der fal- schen lehrer verworffen/ sondern auch unter de- nen die etwas bessers erkant hätten/ solche frey- Von frey- heit der gläubigen.heit vor nöthig erachtet hat. Zu welchem ende er auch bey dem vorschlag/ wenn einige sich bey dem verderb aller secten zusammen halten wol- ten/ ausdrücklich bedinget/ daß es alles in solcher freyheit geschehen müsse/ da niemand sich an- massete und ausgäbe/ als wäre er von GOtt ge- sandt entweder zu lehren/ oder die sacramenta zu handeln/ sondern daß dieses alles frey/ und um der schwachen willen ohne zwang und noth blie- be. Und dahero findet man in seinem dritten Tomo in dem büchlein wieder Danaeum, Smeg- ma genant/ allezeit diese worte zum beschluß: Was braucht der eines bandes/ der frey leben kan?Wat behoeft hy bant, die onge- banden leven kan. Und solcher bekäntnis wegen/ welche den grund der Clericalischen herrschafft übern hauffen geworffen/ hat man sich über ihn beschweret/ daß er ein rechter Libertiner gewe- Liberti- nismus.sen/ und den kern vom Libertinismo den leuten eingepräget habe/ wie Hornbeckius l. c. p. 471. klaget. item, daß er gehoffet/ es würden noch vor dem jüngsten tag männer auffstehen/ die den Aposteln gleich seyn würden/ und eine rechte kirche CHristi sammlen. Vid. Seylerus l. c.
16. Es ist aber dieses sonderlich an dem mann löblich gewesen/ daß er gleichwol vor sich selbst keine neue secte angefangen/ sondern eben solchen sectirischen spaltungen spinnenfeind ge- wesen. Deswegen man auch im dritten tomo Von de- nen secten.einen gantzen tractatvon verminderung der secten findet. Es haben auch die Reformir- ten prediger und darunter Hornbeckius l. c. [Spaltenumbruch]
selbst diesen seinen sinn nicht tadeln können/ daßJahr MDC. biß MDCC. er die secten durch das wahre Christenthum ver- einigen/ und sie alle zur H. Schrifft alleinifüh- ren wollen: nur daß sie vor unerträglich halten/ wenn er ihre kirche auch unter diesecten gerechnet/ und eine so gut als die ande- re gehalten/ das ordentlicheMinisterium samt dessenauctorität und gewalt bestür- met und mit füssen getreten hätte. Und eben davon schreibet auch der vorredner über seine opera p. 8. Seine miß gönstige hätten ihn meist deßwegen angefeindet/ weil er sich in keine äusserliche kirche begeben/ auch selbst keine eige- ne auffgerichtet; davon er auch sehr offte selbst gesagt hätte: Es wären ja mehr als zu viel kirchen/ und wäre nöthiger sie ein- zureissen als neue zu bauen; und denn- noch wäre keine wahre oder allgemeine freye kirche/ sondern lautersectirische/ und ihre meisten stiffter und kirch-mei- ster wären ungesunde bauleute. Man hätte ihm auch darüber noch gesagt/ als wenn er die leute ohne äusserliche kirche gantz wild machen wolte/ welches aber falsch gewesen.
17. Jn diesem und dergleichen seinem vor-Wieder- spruch ge- gen ihn. haben haben ihm nun viel interessirte wieder- sprochen/ sonderlich die Prediger zu Delft in ei- nem tractat: Examen inauditi medii nuper edi- ti a Theodoro Volckert ad minuendas sectas & partium studia. Delphis 1582. Jngleichen her- nach Lambertus Danaeus, damals Professor zu Leyden/ wie Voetius l. c. p. 219. gedencket. Es haben ihn auch seine wiedersacher mit allerhand ketzer-namen verhast und verdächtig machen wollen/ wie er selbst in einem schreiben an die Commissarios T. II. p. 236. klaget/ daß sie ihn einen Pelagianer gescholten. Und p. 581. klagtSchmäh- worte und calumni- en. er über gar viel calumnien/ die die Prediger wieder ihn ausgesprenget/ als wenn es das volck von der kirche ab und zum Atheismo füh- ren wolte; item, daß er die Reformirte kirche deßwegen vor gebrechlich hielte/ damit er selbst eine auffrichten könte; daß er auch bloß aus haß wieder den verstorbenen Calvinum alles ge- schrieben/ und denen Papisten damit einen ge- fallen thun/ wollen etc. Dergleichen aufflagen man wieder ihn häuffig findet beym Oomio p. I. Theolog. pract. p. 606. Voetio in Catechi- smo Remonstrantium p. 599. und in Politia Ecclesiast. l. c. allwo er ihn semi-paganum, se- mi-idiotam, semi-libertinum, und dergleichen titulirt/ ungeacht so wol Voetius selber als Pontanus und andere gelehrte dieses mannes gaben auffrichtig bekannt gehabt. Er hatInquisiti- on und verja- gung. würcklich der Clerisey feindschafft erfahren müssen/ da diese nicht geruhet/ biß die Staaten und der Rath zu Delft anno 1577. 78. und 83. eine inquisition wider ihn angestellt/ und er aus der stadt Delft verjaget worden/ davon sei- ne Apologie/ Haemscherm genant/ handelt. Vid. T. III. op. p. 144. 147. v. 434. conf. Voetius l. c. L. IV. c. 1. p. 454. und p. 386. 416. Was er sonsten von seinen feinden wegen seiner auffrich- tigkeit und treue erlitten/ ist oben in seinem le- bens-lauff berühret worden.
18. Jn gedachter vorrede über Cornherts Opera werden unterschiedliche andere personen genennet/ welche fast eben dergleichen um sel- bige zeit in Holland von der wahrheit gezeu-
get/
Th. III. C. VI. Von Cornherten/ Coolhaeſen/ Herberts/ Stevarto,
[Spaltenumbruch]Jahr MDC. biß MDCC.chen-frieden durch wiederſpruch ſtoͤh- ren und von derſelben ſtraffe. Von de- nen die anders als die kirche lehren/ und ob man dieſelben mit dem tod ſtraffen ſolle.
Ob man gegen die/ ſo anders lehren/ diſputiren ſolle oder nicht. Von dem buͤcherſchreiben/ ausgeben/ drucken und verkauffen/ haben und leſen.
Vom urtheil uͤber andere/ die man noch nicht gehoͤrt. Ob es ſchrifftmaͤſſig ſey daß die Lehrer zu beſchuͤtzung ihrer lehre die Obrigkeit zu huͤlffruffen. Von dem ſchelten wieder die barmhertzigkeit/ und lob der ſtrengigkeit/ und anſtifften zum blutvergieſſen in glaubens-ſachen.
Ob es recht ſey/ daß die Lehrer der welt- lichen Obrigkeit weiß machen/ als wenn ſie ſchuldig ſey/ einige menſchen in glau- bens-ſachen umzubringen.
15. Dieſe mattrie von peinlichen gerichten wider die ketzer hat er in dem folgenden tractat ſelbiges theils wider Juſtum Lipſium ſehr weit- laͤufftig von p. 44. biß 174. deducirt/ und zwar ſo wol aus Goͤttlichen als menſchlichen rechten/ zeugniſſen und gruͤnden/ ſo/ daß ſeine feinde ſelbſt bekennen muͤſſen/ er habe Lipſium voͤllig eingetrieben/ wie wir oben aus Voëtio gehoͤret. Weil das buch gar zu weitlaͤufftig iſt/ und der inhalt ſelbſten viel bogen ausmachen wuͤrde/ muß ich es dismal vorbey gehen. Wiewol es wehrt iſt/ daß es auch in andern Nationen kund werde. Dieſes iſt ein vor allemal zu mercken/ daß die ſache der gewiſſens-freyheit ſein haupt- zweck in allen ſchrifften geweſen/ und zwar nicht allein/ daß er die unbefugte herꝛſchafft der fal- ſchen lehrer verworffen/ ſondern auch unter de- nen die etwas beſſers erkant haͤtten/ ſolche frey- Von frey- heit der glaͤubigen.heit vor noͤthig erachtet hat. Zu welchem ende er auch bey dem vorſchlag/ wenn einige ſich bey dem verderb aller ſecten zuſammen halten wol- tẽ/ ausdruͤcklich bedinget/ daß es alles in ſolcher freyheit geſchehen muͤſſe/ da niemand ſich an- maſſete und ausgaͤbe/ als waͤre er von GOtt ge- ſandt entweder zu lehren/ oder die ſacramenta zu handeln/ ſondern daß dieſes alles frey/ und um der ſchwachen willen ohne zwang und noth blie- be. Und dahero findet man in ſeinem dritten Tomo in dem buͤchlein wieder Danæum, Smeg- ma genant/ allezeit dieſe worte zum beſchluß: Was braucht der eines bandes/ der frey leben kan?Wat behoeft hy bant, die onge- banden leven kan. Und ſolcher bekaͤntnis wegen/ welche den grund der Clericaliſchen herꝛſchafft uͤbern hauffen geworffen/ hat man ſich uͤber ihn beſchweret/ daß er ein rechter Libertiner gewe- Liberti- niſmus.ſen/ und den kern vom Libertiniſmo den leuten eingepraͤget habe/ wie Hornbeckius l. c. p. 471. klaget. item, daß er gehoffet/ es wuͤrden noch vor dem juͤngſten tag maͤnner auffſtehen/ die den Apoſteln gleich ſeyn wuͤrden/ und eine rechte kirche CHriſti ſammlen. Vid. Seylerus l. c.
16. Es iſt aber dieſes ſonderlich an dem mann loͤblich geweſen/ daß er gleichwol vor ſich ſelbſt keine neue ſecte angefangen/ ſondern eben ſolchen ſectiriſchen ſpaltungen ſpinnenfeind ge- weſen. Deswegen man auch im dritten tomo Von de- nen ſecten.einen gantzen tractatvon verminderung der ſecten findet. Es haben auch die Reformir- ten prediger und darunter Hornbeckius l. c. [Spaltenumbruch]
ſelbſt dieſen ſeinen ſinn nicht tadeln koͤnnen/ daßJahr MDC. biß MDCC. er die ſecten durch das wahre Chriſtenthum ver- einigen/ und ſie alle zur H. Schrifft alleinifuͤh- ren wollen: nur daß ſie vor unertraͤglich halten/ wenn er ihre kirche auch unter dieſecten gerechnet/ und eine ſo gut als die ande- re gehalten/ das ordentlicheMiniſterium ſamt deſſenauctoritaͤt und gewalt beſtuͤꝛ- met und mit fuͤſſen getreten haͤtte. Und eben davon ſchreibet auch der vorredner uͤber ſeine opera p. 8. Seine miß goͤnſtige haͤtten ihn meiſt deßwegen angefeindet/ weil er ſich in keine aͤuſſerliche kirche begeben/ auch ſelbſt keine eige- ne auffgerichtet; davon er auch ſehr offte ſelbſt geſagt haͤtte: Es waͤren ja mehr als zu viel kirchen/ und waͤre noͤthiger ſie ein- zureiſſen als neue zu bauen; und denn- noch waͤre keine wahre oder allgemeine freye kirche/ ſondern lauterſectiriſche/ und ihre meiſten ſtiffter und kirch-mei- ſter waͤren ungeſunde bauleute. Man haͤtte ihm auch daruͤber noch geſagt/ als wenn er die leute ohne aͤuſſerliche kirche gantz wild machen wolte/ welches aber falſch geweſen.
17. Jn dieſem und dergleichen ſeinem vor-Wieder- ſpruch ge- gen ihn. haben haben ihm nun viel intereſſirte wieder- ſprochen/ ſonderlich die Prediger zu Delft in ei- nem tractat: Examen inauditi medii nuper edi- ti à Theodoro Volckert ad minuendas ſectas & partium ſtudia. Delphis 1582. Jngleichen her- nach Lambertus Danæus, damals Profeſſor zu Leyden/ wie Voëtius l. c. p. 219. gedencket. Es haben ihn auch ſeine wiederſacher mit allerhand ketzer-namen verhaſt und verdaͤchtig machen wollen/ wie er ſelbſt in einem ſchreiben an die Commiſſarios T. II. p. 236. klaget/ daß ſie ihn einen Pelagianer geſcholten. Und p. 581. klagtSchmaͤh- worte und calumni- en. er uͤber gar viel calumnien/ die die Prediger wieder ihn ausgeſprenget/ als wenn es das volck von der kirche ab und zum Atheiſmo fuͤh- ren wolte; item, daß er die Reformirte kirche deßwegen vor gebrechlich hielte/ damit er ſelbſt eine auffrichten koͤnte; daß er auch bloß aus haß wieder den verſtorbenen Calvinum alles ge- ſchrieben/ und denen Papiſten damit einen ge- fallen thun/ wollen ꝛc. Dergleichen aufflagen man wieder ihn haͤuffig findet beym Oomio p. I. Theolog. pract. p. 606. Voëtio in Catechi- ſmo Remonſtrantium p. 599. und in Politia Eccleſiaſt. l. c. allwo er ihn ſemi-paganum, ſe- mi-idiotam, ſemi-libertinum, und dergleichen titulirt/ ungeacht ſo wol Voëtius ſelber als Pontanus und andere gelehrte dieſes mannes gaben auffrichtig bekannt gehabt. Er hatInquiſiti- on und verja- gung. wuͤrcklich der Cleriſey feindſchafft erfahren muͤſſen/ da dieſe nicht geruhet/ biß die Staaten und der Rath zu Delft anno 1577. 78. und 83. eine inquiſition wider ihn angeſtellt/ und er aus der ſtadt Delft verjaget worden/ davon ſei- ne Apologie/ Haemſcherm genant/ handelt. Vid. T. III. op. p. 144. 147. v. 434. conf. Voëtius l. c. L. IV. c. 1. p. 454. und p. 386. 416. Was er ſonſten von ſeinen feinden wegen ſeiner auffrich- tigkeit und treue erlitten/ iſt oben in ſeinem le- bens-lauff beruͤhret worden.
18. Jn gedachter vorrede uͤber Cornherts Opera werden unterſchiedliche andere perſonen genennet/ welche faſt eben dergleichen um ſel- bige zeit in Holland von der wahrheit gezeu-
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[64/0076]
Th. III. C. VI. Von Cornherten/ Coolhaeſen/ Herberts/ Stevarto,
chen-frieden durch wiederſpruch ſtoͤh-
ren und von derſelben ſtraffe. Von de-
nen die anders als die kirche lehren/ und
ob man dieſelben mit dem tod ſtraffen
ſolle.
Jahr
MDC.
biß
MDCC.
Ob man gegen die/ ſo anders lehren/
diſputiren ſolle oder nicht. Von dem
buͤcherſchreiben/ ausgeben/ drucken und
verkauffen/ haben und leſen.
Vom urtheil uͤber andere/ die man noch
nicht gehoͤrt. Ob es ſchrifftmaͤſſig ſey
daß die Lehrer zu beſchuͤtzung ihrer lehre
die Obrigkeit zu huͤlffruffen. Von dem
ſchelten wieder die barmhertzigkeit/ und
lob der ſtrengigkeit/ und anſtifften zum
blutvergieſſen in glaubens-ſachen.
Ob es recht ſey/ daß die Lehrer der welt-
lichen Obrigkeit weiß machen/ als wenn
ſie ſchuldig ſey/ einige menſchen in glau-
bens-ſachen umzubringen.
15. Dieſe mattrie von peinlichen gerichten
wider die ketzer hat er in dem folgenden tractat
ſelbiges theils wider Juſtum Lipſium ſehr weit-
laͤufftig von p. 44. biß 174. deducirt/ und zwar
ſo wol aus Goͤttlichen als menſchlichen rechten/
zeugniſſen und gruͤnden/ ſo/ daß ſeine feinde
ſelbſt bekennen muͤſſen/ er habe Lipſium voͤllig
eingetrieben/ wie wir oben aus Voëtio gehoͤret.
Weil das buch gar zu weitlaͤufftig iſt/ und der
inhalt ſelbſten viel bogen ausmachen wuͤrde/
muß ich es dismal vorbey gehen. Wiewol es
wehrt iſt/ daß es auch in andern Nationen kund
werde. Dieſes iſt ein vor allemal zu mercken/
daß die ſache der gewiſſens-freyheit ſein haupt-
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ſchen lehrer verworffen/ ſondern auch unter de-
nen die etwas beſſers erkant haͤtten/ ſolche frey-
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er auch bey dem vorſchlag/ wenn einige ſich bey
dem verderb aller ſecten zuſammen halten wol-
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freyheit geſchehen muͤſſe/ da niemand ſich an-
maſſete und ausgaͤbe/ als waͤre er von GOtt ge-
ſandt entweder zu lehren/ oder die ſacramenta zu
handeln/ ſondern daß dieſes alles frey/ und um
der ſchwachen willen ohne zwang und noth blie-
be. Und dahero findet man in ſeinem dritten
Tomo in dem buͤchlein wieder Danæum, Smeg-
ma genant/ allezeit dieſe worte zum beſchluß:
Was braucht der eines bandes/ der frey
leben kan? Wat behoeft hy bant, die onge-
banden leven kan. Und ſolcher bekaͤntnis wegen/
welche den grund der Clericaliſchen herꝛſchafft
uͤbern hauffen geworffen/ hat man ſich uͤber ihn
beſchweret/ daß er ein rechter Libertiner gewe-
ſen/ und den kern vom Libertiniſmo den leuten
eingepraͤget habe/ wie Hornbeckius l. c. p. 471.
klaget. item, daß er gehoffet/ es wuͤrden noch
vor dem juͤngſten tag maͤnner auffſtehen/ die den
Apoſteln gleich ſeyn wuͤrden/ und eine rechte
kirche CHriſti ſammlen. Vid. Seylerus l. c.
Von frey-
heit der
glaͤubigen.
Liberti-
niſmus.
16. Es iſt aber dieſes ſonderlich an dem
mann loͤblich geweſen/ daß er gleichwol vor ſich
ſelbſt keine neue ſecte angefangen/ ſondern eben
ſolchen ſectiriſchen ſpaltungen ſpinnenfeind ge-
weſen. Deswegen man auch im dritten tomo
einen gantzen tractat von verminderung der
ſecten findet. Es haben auch die Reformir-
ten prediger und darunter Hornbeckius l. c.
ſelbſt dieſen ſeinen ſinn nicht tadeln koͤnnen/ daß
er die ſecten durch das wahre Chriſtenthum ver-
einigen/ und ſie alle zur H. Schrifft alleinifuͤh-
ren wollen: nur daß ſie vor unertraͤglich halten/
wenn er ihre kirche auch unter die ſecten
gerechnet/ und eine ſo gut als die ande-
re gehalten/ das ordentliche Miniſterium
ſamt deſſen auctoritaͤt und gewalt beſtuͤꝛ-
met und mit fuͤſſen getreten haͤtte. Und
eben davon ſchreibet auch der vorredner uͤber
ſeine opera p. 8. Seine miß goͤnſtige haͤtten ihn
meiſt deßwegen angefeindet/ weil er ſich in keine
aͤuſſerliche kirche begeben/ auch ſelbſt keine eige-
ne auffgerichtet; davon er auch ſehr offte ſelbſt
geſagt haͤtte: Es waͤren ja mehr als zu
viel kirchen/ und waͤre noͤthiger ſie ein-
zureiſſen als neue zu bauen; und denn-
noch waͤre keine wahre oder allgemeine
freye kirche/ ſondern lauter ſectiriſche/
und ihre meiſten ſtiffter und kirch-mei-
ſter waͤren ungeſunde bauleute. Man
haͤtte ihm auch daruͤber noch geſagt/ als
wenn er die leute ohne aͤuſſerliche kirche
gantz wild machen wolte/ welches aber
falſch geweſen.
Von de-
nen ſecten.
Jahr
MDC.
biß
MDCC.
17. Jn dieſem und dergleichen ſeinem vor-
haben haben ihm nun viel intereſſirte wieder-
ſprochen/ ſonderlich die Prediger zu Delft in ei-
nem tractat: Examen inauditi medii nuper edi-
ti à Theodoro Volckert ad minuendas ſectas &
partium ſtudia. Delphis 1582. Jngleichen her-
nach Lambertus Danæus, damals Profeſſor zu
Leyden/ wie Voëtius l. c. p. 219. gedencket. Es
haben ihn auch ſeine wiederſacher mit allerhand
ketzer-namen verhaſt und verdaͤchtig machen
wollen/ wie er ſelbſt in einem ſchreiben an die
Commiſſarios T. II. p. 236. klaget/ daß ſie ihn
einen Pelagianer geſcholten. Und p. 581. klagt
er uͤber gar viel calumnien/ die die Prediger
wieder ihn ausgeſprenget/ als wenn es das
volck von der kirche ab und zum Atheiſmo fuͤh-
ren wolte; item, daß er die Reformirte kirche
deßwegen vor gebrechlich hielte/ damit er ſelbſt
eine auffrichten koͤnte; daß er auch bloß aus
haß wieder den verſtorbenen Calvinum alles ge-
ſchrieben/ und denen Papiſten damit einen ge-
fallen thun/ wollen ꝛc. Dergleichen aufflagen
man wieder ihn haͤuffig findet beym Oomio p.
I. Theolog. pract. p. 606. Voëtio in Catechi-
ſmo Remonſtrantium p. 599. und in Politia
Eccleſiaſt. l. c. allwo er ihn ſemi-paganum, ſe-
mi-idiotam, ſemi-libertinum, und dergleichen
titulirt/ ungeacht ſo wol Voëtius ſelber als
Pontanus und andere gelehrte dieſes mannes
gaben auffrichtig bekannt gehabt. Er hat
wuͤrcklich der Cleriſey feindſchafft erfahren
muͤſſen/ da dieſe nicht geruhet/ biß die Staaten
und der Rath zu Delft anno 1577. 78. und 83.
eine inquiſition wider ihn angeſtellt/ und er
aus der ſtadt Delft verjaget worden/ davon ſei-
ne Apologie/ Haemſcherm genant/ handelt. Vid.
T. III. op. p. 144. 147. v. 434. conf. Voëtius l.
c. L. IV. c. 1. p. 454. und p. 386. 416. Was er
ſonſten von ſeinen feinden wegen ſeiner auffrich-
tigkeit und treue erlitten/ iſt oben in ſeinem le-
bens-lauff beruͤhret worden.
Wieder-
ſpruch ge-
gen ihn.
Schmaͤh-
worte und
calumni-
en.
Inquiſiti-
on und
verja-
gung.
18. Jn gedachter vorrede uͤber Cornherts
Opera werden unterſchiedliche andere perſonen
genennet/ welche faſt eben dergleichen um ſel-
bige zeit in Holland von der wahrheit gezeu-
get/
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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/76>, abgerufen am 11.05.2024.
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