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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und Ezechiel Methen.
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biß
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dern auch der neue in und auf den heili-
gen namen Christi getauffte Christliche
neue mensch nimmermehr durch solche
irrige vergebene wesentliche vereinigung
GOttes mit uns menschen dahin kom-
men/ und in ewigkeit gelangen kan/ daß
er wesentlicher GOTT der Vater/ Chri-
stus/ und Heilige Geist würde/ und dafür
Gottes-lästerlich anzubeten/ dafür zu
ehren und zu halten wäre/ und ob ich
gleich zum nichtigen behuff das exempel
des lieben Davids und anderer Pro-
pheten darbieten wolte/ Er sich nicht
allein nach einer person im 16/ sondern
auch im 22. und andern Psalmen/ vorher
die selbständige heilige person Christum
JESUM selbst öffentlich nach klarer
andeutung des buchstabens in Heiliger
Schrifft dargeboten und ausgegeben.
-- Aus welchen hier angedeureten
zweyen örtern und zeugnis der Heiligen
Schrifft klar zu erkennen/ daß David der
heilige Prophet nicht von seiner/ son-
dern von des HErrn Christi person ei-
gentlich redet und geredet hat. Darum
auch die heiligen lehren und worte aller
heiligen Propheten diese irrige in Heili-
ger Schrifft ungegründete/ und durch-
aus darinnen nicht zu finden wesentli-
che vereinigung GOttes mit uns men-
schen/ dadurch wir zum heiligen wesent-
lichen GOTT werden könten/ oder sol-
ten/ nimmermehr erweisen und darthun
können.

Commissi-
on
darü-
ber.

49. Hierauf hat der Rath eine Commis-
sion
verordnet/ und zwar solche drey predigern/
nemlich M. Zachariae Hogelio, M. Valentino
Wallenbergern/ und M. Sebastiano Schröd-
tern aufgetragen. Diese solten ihn/ wie in des
Raths rescript stehet/ bekehren/ seine irr-
thümer aus seinen schrifften heraus zie-
hen/ und gegen die Augspurgische
Con-
fession
halten/ auch selbige daraus wie-
derlegen/
worinne ihnen sonderlich D. We-
bers und Piscatoris schrifften zu hülffe recom-
mendi
ret werden. Zugleich hat der Rath den
Predigern (ohne zweiffel das hefftige schelten
auf den cantzeln zu hindern) auferleget/ daß sie
weder auf die cantzeln/ noch zum druck etwas
von dieser sache bringen solten/ sondern den
artickel aus der Erfurtischen policey dißfalls
respectiren.

50. Nun hat sich zwar Stiefel bey dieser
Der Pre-
diger ein-
wenden
und forde-
rung.
Commission, wie schon gedacht/ erkläret/ also/
daß der Rath mit ihm allen umständen nach
wol zu frieden/ und ihn so fort frey zu lassen
willig gewesen. Allein das Ministerium hat
hiebey nicht beruhen wollen/ sondern eingewen-
det/ Stiefel hätte zum theil nicht in al-
lem klärlich gnug/ und zu vermeidung
alles argwohns geantwortet/ zum theil
nicht in allem richtig
allegiret und appli-
ci
ret/ bisweilen auch solche reden gefüh-
ret/ dadurch dem ansehen nach seine irr-
thümer nicht vermindert/ sondern ver-
mehret würden.
Dahero haben die Predi-
ger weiter gefordert/ daß er seine von den Pre-
digern vorgelegte dogmata selbst nochmals er-
wägen/ und sich darauf ordentlich und richtig
erklären solte/ damit sie an seinem consensu
[Spaltenumbruch] mit der Lutherischen confession nicht mehrJahr
MDC.
biß
MDCC.

zweiffeln dürfften.

51. Hierzu haben sie eine weitläufftige er-
zehlung seiner meinungen aus dessen schrifften
aufgesetzet/ welche gleichfalls noch in originali
bey handen ist mit dem titel:
Abyssus Satano-Styfeliana.

Das ist/ greuliche und abscheuliche Ke-Wieder-
legungs-
schrifft.

tzereyen durch Esatam Stiefeln aus der
tieffe des Satans und abgrunde al-
ler neuen und alten Ertz-Ketzer und
Schwärmer unter dem schein/ als sey er
Christus/ herfür gesuchet/ zu wieder dem
artickel Christliches Glaubens/ Heiliger
Schrifft/ Augspurgischer
Confession, und
Form. Conc. ausgebreitet. Aus dieser schrifft/
weil sie die summa seiner lehre nach der ord-
nung in sich hält/ und noch nicht publiciret
worden/ könten wir hier noch einige puncten
mit auszeichnen/ woferne zeit und raum es zu-
gäbe.

52. Sein haupt-irthum von der vereinigung
mit CHristo ist aus vielen bißher angezogenen
documenten überflüßig zu erkennen/ wie er aber
auch dißfals sich erkläret habe/ hat auch schon
Colberg im Paltonischen Christenthum P. I.Seine ei-
gene er-
klärung
von Chri-
sti ein-
wohnung.

c. 5. p. 227. aus diesen worten seiner geschriebe-
nen Apologie angemercket: daß der Satan
fälschlich unter die menschen aus
spargi-
ret/ Stiefel/ Meth/ Gregotitsch ud andere
ihres gleichen/ dieselben rühmten sich
vor CHristum und seine braut im alten
Adamitischen Stande/ sondern sie sa-
gen/ daß der heilige glaube CHristi des
einigen gerechten in Esaia in sein heilig
fleisch und blut gangen/ neu geboren/
und aus grosser liebe zu seiner braut und
vorbilde der heiligen grössen gemeine
Gottes verordnet und angenommen.
Man
findet auch durchgehends in seine schrifften/ daß er
auf eine wesendliche gerechtigkeit/ vereinigung/
heiligung und vollendung gedrungen. Wie denn
die Erfurthischen Prediger im gedachten abysso
von ihm folgende worte anziehen: Ein recht-Gerech-
tigkeit.

gläubiger Christ weiß von keiner fälsch-
lichen gerechtigkeit in der seelen/ als von
seiner selbst eigenen/ Göttlichen/ war-
haftigen gerechtigkeit.
Aus der Apolo-
gie wider D. Webern p. 202. welche worte die
Prediger verstümmelt anführen/ und was zu er-
gäntzung seines sinnes gehöret/ vermuthlich mit
fleiß auslassen/ welches besorglich in vielen an-
dern wo nicht in allen stücken zu des beklagten
mehrerer gravirung geschehen seyn mag/ wie
aus der collation erhellen kan/ derowegen
ich auch diese übel formirte schrifft nicht beyse-
tzen mögen.

53. Eben daselbst p. 194. schreibet Stiefel: Es
(D. Weber) träumet ihn durch des sa-Von zu-
rechnuug
derselben.

tans lügen/ inspiration und teuffelischen
betrug eine nichtige/ unwesentliche/
falsche/ mit Christlichen/ Göttlichen/
heiligen wercken unvereinigte uner-
weißliche/ gantz lügenhafftige
imputa-
tion
und zurechnung. Und p. 377. eine
nichtige unwesendliche gerechtigkeit/
weißheit/ wahrheit und er lösüng der see-
len/ darinne in ihn und in allen ungläu-
bigen weder GOtt/ wort noch leben/
sondern eitel sünde/ laster und schande

zu fin-

und Ezechiel Methen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
dern auch der neue in und auf den heili-
gen namen Chriſti getauffte Chriſtliche
neue menſch nimmermehr durch ſolche
irrige vergebene weſentliche vereinigung
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men/ und in ewigkeit gelangen kan/ daß
er weſentlicher GOTT der Vater/ Chri-
ſtus/ und Heilige Geiſt wuͤrde/ und dafuͤr
Gottes-laͤſterlich anzubeten/ dafuͤr zu
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des lieben Davids und anderer Pro-
pheten darbieten wolte/ Er ſich nicht
allein nach einer perſon im 16/ ſondern
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die ſelbſtaͤndige heilige perſon Chriſtum
JESUM ſelbſt oͤffentlich nach klarer
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— Aus welchen hier angedeureten
zweyen oͤrtern und zeugnis der Heiligen
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heilige Prophet nicht von ſeiner/ ſon-
dern von des HErrn Chriſti perſon ei-
gentlich redet und geredet hat. Darum
auch die heiligen lehren und worte aller
heiligen Propheten dieſe irrige in Heili-
ger Schrifft ungegruͤndete/ und durch-
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che vereinigung GOttes mit uns men-
ſchen/ dadurch wir zum heiligen weſent-
lichen GOTT werden koͤnten/ oder ſol-
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koͤnnen.

Commiſſi-
on
daruͤ-
ber.

49. Hierauf hat der Rath eine Commis-
ſion
verordnet/ und zwar ſolche drey predigern/
nemlich M. Zachariæ Hogelio, M. Valentino
Wallenbergern/ und M. Sebaſtiano Schroͤd-
tern aufgetragen. Dieſe ſolten ihn/ wie in des
Raths reſcript ſtehet/ bekehren/ ſeine irr-
thuͤmer aus ſeinen ſchrifften heraus zie-
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fesſion
halten/ auch ſelbige daraus wie-
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weder auf die cantzeln/ noch zum druck etwas
von dieſer ſache bringen ſolten/ ſondern den
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50. Nun hat ſich zwar Stiefel bey dieſer
Der Pre-
diger ein-
wenden
und forde-
rung.
Commisſion, wie ſchon gedacht/ erklaͤret/ alſo/
daß der Rath mit ihm allen umſtaͤnden nach
wol zu frieden/ und ihn ſo fort frey zu laſſen
willig geweſen. Allein das Miniſterium hat
hiebey nicht beruhen wollen/ ſondern eingewen-
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ci
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Dahero haben die Predi-
ger weiter gefordert/ daß er ſeine von den Pre-
digern vorgelegte dogmata ſelbſt nochmals er-
waͤgen/ und ſich darauf ordentlich und richtig
erklaͤren ſolte/ damit ſie an ſeinem conſenſu
[Spaltenumbruch] mit der Lutheriſchen confesſion nicht mehrJahr
MDC.
biß
MDCC.

zweiffeln duͤrfften.

51. Hierzu haben ſie eine weitlaͤufftige er-
zehlung ſeiner meinungen aus deſſen ſchrifften
aufgeſetzet/ welche gleichfalls noch in originali
bey handen iſt mit dem titel:
Abyſſus Satano-Styfeliana.

Das iſt/ greuliche und abſcheuliche Ke-Wieder-
legungs-
ſchrifft.

tzereyen durch Eſatam Stiefeln aus der
tieffe des Satans und abgrunde al-
ler neuen und alten Ertz-Ketzer und
Schwaͤrmer unter dem ſchein/ als ſey er
Chriſtus/ herfuͤr geſuchet/ zu wieder dem
artickel Chriſtliches Glaubens/ Heiliger
Schrifft/ Augſpurgiſcher
Confesſion, und
Form. Conc. ausgebreitet. Aus dieſer ſchrifft/
weil ſie die ſumma ſeiner lehre nach der ord-
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mit auszeichnen/ woferne zeit und raum es zu-
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52. Sein haupt-irthum von der vereinigung
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auch dißfals ſich erklaͤret habe/ hat auch ſchon
Colberg im Paltoniſchen Chriſtenthum P. I.Seine ei-
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von Chri-
ſti ein-
wohnung.

c. 5. p. 227. aus dieſen worten ſeiner geſchriebe-
nen Apologie angemercket: daß der Satan
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ret/ Stiefel/ Meth/ Gregotitſch ũd andeꝛe
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gen/ daß der heilige glaube CHriſti des
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fleiſch und blut gangen/ neu geboren/
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vorbilde der heiligen groͤſſen gemeine
Gottes veꝛordnet und angenom̃en.
Man
findet auch durchgehẽds in ſeinē ſchrifftẽ/ daß er
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die Erfurthiſchen Prediger im gedachten abyſſo
von ihm folgende worte anziehen: Ein recht-Gerech-
tigkeit.

glaͤubiger Chriſt weiß von keiner faͤlſch-
lichen gerechtigkeit in deꝛ ſeelen/ als von
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Aus der Apolo-
gie wider D. Webern p. 202. welche worte die
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53. Eben daſelbſt p. 194. ſchreibet Stiefel: Es
(D. Weber) traͤumet ihn durch des ſa-Von zu-
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derſelben.

tans luͤgen/ inſpiration und teuffeliſchen
betrug eine nichtige/ unweſentliche/
falſche/ mit Chriſtlichen/ Goͤttlichen/
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und zurechnung. Und p. 377. eine
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[39/0059] und Ezechiel Methen. dern auch der neue in und auf den heili- gen namen Chriſti getauffte Chriſtliche neue menſch nimmermehr durch ſolche irrige vergebene weſentliche vereinigung GOttes mit uns menſchen dahin kom- men/ und in ewigkeit gelangen kan/ daß er weſentlicher GOTT der Vater/ Chri- ſtus/ und Heilige Geiſt wuͤrde/ und dafuͤr Gottes-laͤſterlich anzubeten/ dafuͤr zu ehren und zu halten waͤre/ und ob ich gleich zum nichtigen behuff das exempel des lieben Davids und anderer Pro- pheten darbieten wolte/ Er ſich nicht allein nach einer perſon im 16/ ſondern auch im 22. und andern Pſalmen/ vorher die ſelbſtaͤndige heilige perſon Chriſtum JESUM ſelbſt oͤffentlich nach klarer andeutung des buchſtabens in Heiliger Schrifft dargeboten und ausgegeben. — Aus welchen hier angedeureten zweyen oͤrtern und zeugnis der Heiligen Schrifft klar zu erkennen/ daß David der heilige Prophet nicht von ſeiner/ ſon- dern von des HErrn Chriſti perſon ei- gentlich redet und geredet hat. Darum auch die heiligen lehren und worte aller heiligen Propheten dieſe irrige in Heili- ger Schrifft ungegruͤndete/ und durch- aus darinnen nicht zu finden weſentli- che vereinigung GOttes mit uns men- ſchen/ dadurch wir zum heiligen weſent- lichen GOTT werden koͤnten/ oder ſol- ten/ nimmermehr erweiſen und darthun koͤnnen. Jahr MDC. biß MDCC. 49. Hierauf hat der Rath eine Commis- ſion verordnet/ und zwar ſolche drey predigern/ nemlich M. Zachariæ Hogelio, M. Valentino Wallenbergern/ und M. Sebaſtiano Schroͤd- tern aufgetragen. Dieſe ſolten ihn/ wie in des Raths reſcript ſtehet/ bekehren/ ſeine irr- thuͤmer aus ſeinen ſchrifften heraus zie- hen/ und gegen die Augſpurgiſche Con- fesſion halten/ auch ſelbige daraus wie- derlegen/ worinne ihnen ſonderlich D. We- bers und Piſcatoris ſchrifften zu huͤlffe recom- mendiret werden. Zugleich hat der Rath den Predigern (ohne zweiffel das hefftige ſchelten auf den cantzeln zu hindern) auferleget/ daß ſie weder auf die cantzeln/ noch zum druck etwas von dieſer ſache bringen ſolten/ ſondern den artickel aus der Erfurtiſchen policey dißfalls reſpectiren. 50. Nun hat ſich zwar Stiefel bey dieſer Commisſion, wie ſchon gedacht/ erklaͤret/ alſo/ daß der Rath mit ihm allen umſtaͤnden nach wol zu frieden/ und ihn ſo fort frey zu laſſen willig geweſen. Allein das Miniſterium hat hiebey nicht beruhen wollen/ ſondern eingewen- det/ Stiefel haͤtte zum theil nicht in al- lem klaͤrlich gnug/ und zu vermeidung alles argwohns geantwortet/ zum theil nicht in allem richtig allegiret und appli- ciret/ bisweilen auch ſolche reden gefuͤh- ret/ dadurch dem anſehen nach ſeine irr- thuͤmer nicht vermindert/ ſondern ver- mehret wuͤrden. Dahero haben die Predi- ger weiter gefordert/ daß er ſeine von den Pre- digern vorgelegte dogmata ſelbſt nochmals er- waͤgen/ und ſich darauf ordentlich und richtig erklaͤren ſolte/ damit ſie an ſeinem conſenſu mit der Lutheriſchen confesſion nicht mehr zweiffeln duͤrfften. Der Pre- diger ein- wenden und forde- rung. Jahr MDC. biß MDCC. 51. Hierzu haben ſie eine weitlaͤufftige er- zehlung ſeiner meinungen aus deſſen ſchrifften aufgeſetzet/ welche gleichfalls noch in originali bey handen iſt mit dem titel: Abyſſus Satano-Styfeliana. Das iſt/ greuliche und abſcheuliche Ke- tzereyen durch Eſatam Stiefeln aus der tieffe des Satans und abgrunde al- ler neuen und alten Ertz-Ketzer und Schwaͤrmer unter dem ſchein/ als ſey er Chriſtus/ herfuͤr geſuchet/ zu wieder dem artickel Chriſtliches Glaubens/ Heiliger Schrifft/ Augſpurgiſcher Confesſion, und Form. Conc. ausgebreitet. Aus dieſer ſchrifft/ weil ſie die ſumma ſeiner lehre nach der ord- nung in ſich haͤlt/ und noch nicht publiciret worden/ koͤnten wir hier noch einige puncten mit auszeichnen/ woferne zeit und raum es zu- gaͤbe. Wieder- legungs- ſchrifft. 52. Sein haupt-irthum von der vereinigung mit CHriſto iſt aus vielen bißher angezogenen documenten uͤberfluͤßig zu erkennen/ wie er aber auch dißfals ſich erklaͤret habe/ hat auch ſchon Colberg im Paltoniſchen Chriſtenthum P. I. c. 5. p. 227. aus dieſen worten ſeiner geſchriebe- nen Apologie angemercket: daß der Satan faͤlſchlich unter die menſchen aus ſpargi- ret/ Stiefel/ Meth/ Gregotitſch ũd andeꝛe ihres gleichen/ dieſelben ruͤhmten ſich vor CHriſtum und ſeine braut im alten Adamitiſchen Stande/ ſondern ſie ſa- gen/ daß der heilige glaube CHriſti des einigen gerechten in Eſaia in ſein heilig fleiſch und blut gangen/ neu geboren/ und aus groſſer liebe zu ſeiner braut und vorbilde der heiligen groͤſſen gemeine Gottes veꝛordnet und angenom̃en. Man findet auch durchgehẽds in ſeinē ſchrifftẽ/ daß er auf eine weſendliche gerechtigkeit/ vereinigung/ heiligung und vollendung gedrungen. Wie deñ die Erfurthiſchen Prediger im gedachten abyſſo von ihm folgende worte anziehen: Ein recht- glaͤubiger Chriſt weiß von keiner faͤlſch- lichen gerechtigkeit in deꝛ ſeelen/ als von ſeiner ſelbſt eigenen/ Goͤttlichen/ war- haftigen gerechtigkeit. Aus der Apolo- gie wider D. Webern p. 202. welche worte die Prediger verſtuͤmmelt anfuͤhren/ und was zu er- gaͤntzung ſeines ſinnes gehoͤret/ vermuthlich mit fleiß auslaſſen/ welches beſorglich in vielen an- dern wo nicht in allen ſtuͤcken zu des beklagten mehrerer gravirung geſchehen ſeyn mag/ wie aus der collation erhellen kan/ derowegen ich auch dieſe uͤbel formirte ſchrifft nicht beyſe- tzen moͤgen. Seine ei- gene er- klaͤrung von Chri- ſti ein- wohnung. Gerech- tigkeit. 53. Eben daſelbſt p. 194. ſchreibet Stiefel: Es (D. Weber) traͤumet ihn durch des ſa- tans luͤgen/ inſpiration und teuffeliſchen betrug eine nichtige/ unweſentliche/ falſche/ mit Chriſtlichen/ Goͤttlichen/ heiligen wercken unvereinigte uner- weißliche/ gantz luͤgenhafftige imputa- tion und zurechnung. Und p. 377. eine nichtige unweſendliche gerechtigkeit/ weißheit/ wahrheit und er loͤſuͤng der ſee- len/ darinne in ihn und in allen unglaͤu- bigen weder GOtt/ wort noch leben/ ſondern eitel ſuͤnde/ laſter und ſchande zu fin- Von zu- rechnuug derſelben.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/59>, abgerufen am 12.05.2024.