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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie David Joris wider Emmium &c.
[Spaltenumbruch] wohl ein Lügner als du/ wie oben erzehlet
ist. Schämst du dich denn gar nicht/ sol-
che lügen-schrifften ans licht zu bringen den
frommen mann stinckend zu machen und ver-
achtet. Auch sprichst du/ daß er die Lehre
von der vollkommenheit/ also genannt/ oh-
ne scheu im buche der vollkommenheit verfas-
set habe; Jsts gnug bewiesen/ weil dus
nur sagest/ so müste David nicht allein der
gröste ketzer/ ja ertz-ketzer und verführer
seyn/ der je gewesen ist? Ja er müste ein
ertz-bösewicht/ der ärgste hurer/ ehebrecher/
betrieger/ lügner/ schelm und dieb gewe-
sen seyn/ denn alle diese liebliche bey- und
zunamen darffstu dem frommen mann (nach
seinem tode) erst aufflegen. O stoltzer und
unverschämter lügner. Hast du das in der
schule CHRISTI gelernet? Weist
du nicht/ daß CHRISTUS spricht:
Wer zu seinem bruder sagt: Racha/ der ist des
raths schuldig/ und wer zu seinem bruder
sagt: du narr/ der ist des höllischen feuers
schuldig. Bedencke nun diese deine falsche
reden/ schäme dich vor GOTT/ habe reu
und leidwesen über deiner missethat und bitte
den HErrn umb vergebung/ ehe dirs zu lang-
sam falle.

Vierte
beschuldi-
gung.

Ferner sagstu/ wie er auch vor allen andern
"lehren diß sonderliche urtheil voraus habe
"und zum fundament oder maxime setze:
"daß seine anhänger wol dürfften anders re-
"den und anders dencken/ anders mit äus-
"serlichen worten und wercken sich vor den
"leuten stellen und bekennen/ und anders im
"hertzen gesinnet seyn/ mit den Wiedertäuf-
"fern/ Papisten/ Lutherischen/ rechtglaubi-
"gen kirchen in allen stücken des kirchendiensts
"gemeinschafft haben/ nach der zeit und ort/
"da sie sind/ sich schicken &c. ja ohne allen
"scheu einen eyd wider die wahrheit schwe-
"ren.

Doch diß beweisest du/ wie alle das vor-
hergehende. Nun wohl/ der Herr Re-
ctor Ubbo
sagt es/ und darum ists beweiß
gnug. Wer wird da widersprechen dürffen?
Jch glaube wohl/ seine Schul-jungen nicht.
Denn wüsten sies schon/ daß er lüge/ so
dürfften sie es doch nicht sagen/ aus furcht/
geschlagen oder gepeitschet zu werden. Aber
weil er diß aus keiner schrifft des Davids
weiß zu beweisen/ und platt das gegentheil
mit aller bescheidenheit drinnen gelehret
wird/ so will ers aus seinem leben beweisen/
und sagt/ es sey solches alles klar und au-
genscheinlich in den wercken und gantzem le-
ben David Joris zu sehen/ ohne daß er das
geringste davon beweist/ sondern es ist gnug/
weil ers saget. Wers nun glauben will/ der
mags thun. Jst das nicht ein schöner be-
weiß von einem solchen gelehrten Doctor?
Hat er seine Dialecticam nicht besser gefasset.
Wohlan/ last uns diesen beweiß etwas nä-
her untersuchen/ man wird klar befinden/ daß
du/ Ubbo, dich selbst an GOTTES statt
setzest/ und also selbst schuldig bist deß jeni-
gen/ dessen du David beschuldigest. Dar-
umb magst du wohl bedencken und in deinen
[Spaltenumbruch] hertzen überlegen/ ob dich dieser spruch ChristiMatth.
VII.
1. 2.

nicht angehe: Richtet nicht/ auff daß ihr
nicht gerichtet werdet. Denn mit welcher-
ley gerichte du richtest/ wirst du gerichtet
werden/ und mit welcherley maaß du missest/
wird dir gemessen werden. Deßgleichen magst
du lesen den Apostel zun Röm. II. 1. 2. 3.
Denn weil du nicht beweisest aus Davids
schrifften/ was du hier schreibest/ noch auch
in deinem vermögen hast/ und aus seinen le-
ben kanst du es auch nicht beweisen/ denn
du hast ihn nicht gesehen/ gekandt noch mit
ihm umgegangen/ bist auch nicht umgegan-
gen mit denen/ die ihn gekandt und eines glau-
bens mit ihm gewesen sind/ es wäre denn/
daß du das vor beweißthumb haltest/ was
ihm seine bitterste partheyen nachsagen;
welches ich aber vor keinen beweiß halten kan
umb vorerzehlter worte willen; so sage/ wo
weist du denn/ daß David diß gelehret
habe? Du/ weil du dich vermissest an
GOTTES statt zu setzen/ wilst du die ver-
borgenheit des hertzens urtheilen? denn du
sprichst/ David schreibe und lehre/ was er sel-
ber nicht glaube/ sondern hab es nur gethan
die welt damit zu betriegen. Jst das nicht
an GOTTES statt gesetzet? Denn/ weil
die schrifft sagt: Niemand weiß/ was in dem
menschen ist/ ohne der Geist des menschen/
der in ihm ist/ (1. Cor. II.) wie kanstu denn
die verborgenheit und meinung des hertzens
Davids wissen? David schreibt und ruffet
in allen seinen schrifften/ daß unser wandel
heilig/ sauber und einfältig seyn soll/ GOtt
gefällig/ daß wir dem Teuffel/ dem fleische
und der welt widerstehen/ hassen und ver-
lassen sollen/ daß man rein/ nüchtern/ keusch/
ehrlich und ernstlich seyn solle/ das böse
von uns zu werffen/ allzeit die wahrheit zu
reden/ derselben nimmermehr zu widerste-
hen &c. Du Ubbo sagest nun/ solches
sey seine meinung nicht gewesen/ wem soll
man hier glauben? Wie kanst du das wis-
sen/ daß es seine meinung nicht ist/ stellest
du dich hier nicht auff/ seines hertzens ver-
borgenheit zu urtheilen? Kommt dir das
urtheil zu? Du sprichst durch dein gantzes
buch/ er habe seine eigene ehre gesuchet/ und
sich über GOTT und CHRISTUM
zu setzen getrachtet; Er aber spricht/ daß er
all sein thun/ schreiben und lehren gerichtet
habe zum preiß GOTTES/ zur verherrli-
chung und großmachung seiner hohen Ma-
jestät/ und rufft hierzu an zum zeugen den al-
lergnädigsten GOTT und gerechtesten
Richter: Du Ubbo aber/ weil du mit die-
sem Richter nicht zu frieden bist/ setzest dich
selber an desselben Richters stelle/ und wilst
ihm das urtheil nicht lassen/ sondern selber
urtheilen/ und sprichst ein wiedriges urtheil
von ihm. Aber es wird sich finden/ daß du
ein falscher richter und ein falscher urtheiler
bist in dieser sache.

Anlangend nun/ daß du sagest/ sei-
ne Lehre lasse dem menschen den zaum zu
weit/ und führe auff einen weiten/ sanfften
und gemächlichen weg/ und lege der sündli-
chen natur ein weich küssen unter. Für-

wahr/

Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie David Joris wider Emmium &c.
[Spaltenumbruch] wohl ein Luͤgner als du/ wie oben erzehlet
iſt. Schaͤmſt du dich denn gar nicht/ ſol-
che luͤgen-ſchrifften ans licht zu bringen den
frommen mann ſtinckend zu machen und ver-
achtet. Auch ſprichſt du/ daß er die Lehre
von der vollkommenheit/ alſo genannt/ oh-
ne ſcheu im buche der vollkommenheit verfaſ-
ſet habe; Jſts gnug bewieſen/ weil dus
nur ſageſt/ ſo muͤſte David nicht allein der
groͤſte ketzer/ ja ertz-ketzer und verfuͤhrer
ſeyn/ der je geweſen iſt? Ja er muͤſte ein
ertz-boͤſewicht/ der aͤrgſte hurer/ ehebrecher/
betrieger/ luͤgner/ ſchelm und dieb gewe-
ſen ſeyn/ denn alle dieſe liebliche bey- und
zunamen darffſtu dem frommen mann (nach
ſeinem tode) erſt aufflegen. O ſtoltzer und
unverſchaͤmter luͤgner. Haſt du das in der
ſchule CHRISTI gelernet? Weiſt
du nicht/ daß CHRISTUS ſpricht:
Wer zu ſeinem bruder ſagt: Racha/ der iſt des
raths ſchuldig/ und wer zu ſeinem bruder
ſagt: du narr/ der iſt des hoͤlliſchen feuers
ſchuldig. Bedencke nun dieſe deine falſche
reden/ ſchaͤme dich vor GOTT/ habe reu
und leidweſen uͤber deiner miſſethat und bitte
den HErrn umb vergebung/ ehe dirs zu lang-
ſam falle.

Vierte
beſchuldi-
gung.

Ferner ſagſtu/ wie er auch vor allen andern
„lehren diß ſonderliche urtheil voraus habe
„und zum fundament oder maxime ſetze:
„daß ſeine anhaͤnger wol duͤrfften anders re-
„den und anders dencken/ anders mit aͤuſ-
„ſerlichen worten und wercken ſich vor den
„leuten ſtellen und bekennen/ und anders im
„hertzen geſinnet ſeyn/ mit den Wiedertaͤuf-
„fern/ Papiſten/ Lutheriſchen/ rechtglaubi-
„gen kirchen in allen ſtuͤcken des kirchendienſts
„gemeinſchafft haben/ nach der zeit und ort/
„da ſie ſind/ ſich ſchicken &c. ja ohne allen
„ſcheu einen eyd wider die wahrheit ſchwe-
„ren.

Doch diß beweiſeſt du/ wie alle das vor-
hergehende. Nun wohl/ der Herr Re-
ctor Ubbo
ſagt es/ und darum iſts beweiß
gnug. Wer wird da widerſprechen duͤrffen?
Jch glaube wohl/ ſeine Schul-jungen nicht.
Denn wuͤſten ſies ſchon/ daß er luͤge/ ſo
duͤrfften ſie es doch nicht ſagen/ aus furcht/
geſchlagen oder gepeitſchet zu werden. Aber
weil er diß aus keiner ſchrifft des Davids
weiß zu beweiſen/ und platt das gegentheil
mit aller beſcheidenheit drinnen gelehret
wird/ ſo will ers aus ſeinem leben beweiſen/
und ſagt/ es ſey ſolches alles klar und au-
genſcheinlich in den wercken und gantzem le-
ben David Joris zu ſehen/ ohne daß er das
geringſte davon beweiſt/ ſondern es iſt gnug/
weil ers ſaget. Wers nun glauben will/ der
mags thun. Jſt das nicht ein ſchoͤner be-
weiß von einem ſolchen gelehrten Doctor?
Hat er ſeine Dialecticam nicht beſſer gefaſſet.
Wohlan/ laſt uns dieſen beweiß etwas naͤ-
her unterſuchen/ man wird klar befinden/ daß
du/ Ubbo, dich ſelbſt an GOTTES ſtatt
ſetzeſt/ und alſo ſelbſt ſchuldig biſt deß jeni-
gen/ deſſen du David beſchuldigeſt. Dar-
umb magſt du wohl bedencken und in deinen
[Spaltenumbruch] hertzen uͤberlegen/ ob dich dieſer ſpruch ChriſtiMatth.
VII.
1. 2.

nicht angehe: Richtet nicht/ auff daß ihr
nicht gerichtet werdet. Denn mit welcher-
ley gerichte du richteſt/ wirſt du gerichtet
werden/ und mit welcherley maaß du miſſeſt/
wird dir gemeſſen werden. Deßgleichen magſt
du leſen den Apoſtel zun Roͤm. II. 1. 2. 3.
Denn weil du nicht beweiſeſt aus Davids
ſchrifften/ was du hier ſchreibeſt/ noch auch
in deinem vermoͤgen haſt/ und aus ſeinen le-
ben kanſt du es auch nicht beweiſen/ denn
du haſt ihn nicht geſehen/ gekandt noch mit
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gen mit denen/ die ihn gekandt und eines glau-
bens mit ihm geweſen ſind/ es waͤre denn/
daß du das vor beweißthumb halteſt/ was
ihm ſeine bitterſte partheyen nachſagen;
welches ich aber vor keinen beweiß halten kan
umb vorerzehlter worte willen; ſo ſage/ wo
weiſt du denn/ daß David diß gelehret
habe? Du/ weil du dich vermiſſeſt an
GOTTES ſtatt zu ſetzen/ wilſt du die ver-
borgenheit des hertzens urtheilen? denn du
ſprichſt/ David ſchreibe und lehre/ was er ſel-
ber nicht glaube/ ſondern hab es nur gethan
die welt damit zu betriegen. Jſt das nicht
an GOTTES ſtatt geſetzet? Denn/ weil
die ſchrifft ſagt: Niemand weiß/ was in dem
menſchen iſt/ ohne der Geiſt des menſchen/
der in ihm iſt/ (1. Cor. II.) wie kanſtu denn
die verborgenheit und meinung des hertzens
Davids wiſſen? David ſchreibt und ruffet
in allen ſeinen ſchrifften/ daß unſer wandel
heilig/ ſauber und einfaͤltig ſeyn ſoll/ GOtt
gefaͤllig/ daß wir dem Teuffel/ dem fleiſche
und der welt widerſtehen/ haſſen und ver-
laſſen ſollen/ daß man rein/ nuͤchtern/ keuſch/
ehrlich und ernſtlich ſeyn ſolle/ das boͤſe
von uns zu werffen/ allzeit die wahrheit zu
reden/ derſelben nimmermehr zu widerſte-
hen &c. Du Ubbo ſageſt nun/ ſolches
ſey ſeine meinung nicht geweſen/ wem ſoll
man hier glauben? Wie kanſt du das wiſ-
ſen/ daß es ſeine meinung nicht iſt/ ſtelleſt
du dich hier nicht auff/ ſeines hertzens ver-
borgenheit zu urtheilen? Kommt dir das
urtheil zu? Du ſprichſt durch dein gantzes
buch/ er habe ſeine eigene ehre geſuchet/ und
ſich uͤber GOTT und CHRISTUM
zu ſetzen getrachtet; Er aber ſpricht/ daß er
all ſein thun/ ſchreiben und lehren gerichtet
habe zum preiß GOTTES/ zur verherrli-
chung und großmachung ſeiner hohen Ma-
jeſtaͤt/ und rufft hierzu an zum zeugen den al-
lergnaͤdigſten GOTT und gerechteſten
Richter: Du Ubbo aber/ weil du mit die-
ſem Richter nicht zu frieden biſt/ ſetzeſt dich
ſelber an deſſelben Richters ſtelle/ und wilſt
ihm das urtheil nicht laſſen/ ſondern ſelber
urtheilen/ und ſprichſt ein wiedriges urtheil
von ihm. Aber es wird ſich finden/ daß du
ein falſcher richter und ein falſcher urtheiler
biſt in dieſer ſache.

Anlangend nun/ daß du ſageſt/ ſei-
ne Lehre laſſe dem menſchen den zaum zu
weit/ und fuͤhre auff einen weiten/ ſanfften
und gemaͤchlichen weg/ und lege der ſuͤndli-
chen natur ein weich kuͤſſen unter. Fuͤr-

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[268/0564] Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie David Joris wider Emmium &c. wohl ein Luͤgner als du/ wie oben erzehlet iſt. Schaͤmſt du dich denn gar nicht/ ſol- che luͤgen-ſchrifften ans licht zu bringen den frommen mann ſtinckend zu machen und ver- achtet. Auch ſprichſt du/ daß er die Lehre von der vollkommenheit/ alſo genannt/ oh- ne ſcheu im buche der vollkommenheit verfaſ- ſet habe; Jſts gnug bewieſen/ weil dus nur ſageſt/ ſo muͤſte David nicht allein der groͤſte ketzer/ ja ertz-ketzer und verfuͤhrer ſeyn/ der je geweſen iſt? Ja er muͤſte ein ertz-boͤſewicht/ der aͤrgſte hurer/ ehebrecher/ betrieger/ luͤgner/ ſchelm und dieb gewe- ſen ſeyn/ denn alle dieſe liebliche bey- und zunamen darffſtu dem frommen mann (nach ſeinem tode) erſt aufflegen. O ſtoltzer und unverſchaͤmter luͤgner. Haſt du das in der ſchule CHRISTI gelernet? Weiſt du nicht/ daß CHRISTUS ſpricht: Wer zu ſeinem bruder ſagt: Racha/ der iſt des raths ſchuldig/ und wer zu ſeinem bruder ſagt: du narr/ der iſt des hoͤlliſchen feuers ſchuldig. Bedencke nun dieſe deine falſche reden/ ſchaͤme dich vor GOTT/ habe reu und leidweſen uͤber deiner miſſethat und bitte den HErrn umb vergebung/ ehe dirs zu lang- ſam falle. Ferner ſagſtu/ wie er auch vor allen andern „lehren diß ſonderliche urtheil voraus habe „und zum fundament oder maxime ſetze: „daß ſeine anhaͤnger wol duͤrfften anders re- „den und anders dencken/ anders mit aͤuſ- „ſerlichen worten und wercken ſich vor den „leuten ſtellen und bekennen/ und anders im „hertzen geſinnet ſeyn/ mit den Wiedertaͤuf- „fern/ Papiſten/ Lutheriſchen/ rechtglaubi- „gen kirchen in allen ſtuͤcken des kirchendienſts „gemeinſchafft haben/ nach der zeit und ort/ „da ſie ſind/ ſich ſchicken &c. ja ohne allen „ſcheu einen eyd wider die wahrheit ſchwe- „ren. Doch diß beweiſeſt du/ wie alle das vor- hergehende. Nun wohl/ der Herr Re- ctor Ubbo ſagt es/ und darum iſts beweiß gnug. Wer wird da widerſprechen duͤrffen? Jch glaube wohl/ ſeine Schul-jungen nicht. Denn wuͤſten ſies ſchon/ daß er luͤge/ ſo duͤrfften ſie es doch nicht ſagen/ aus furcht/ geſchlagen oder gepeitſchet zu werden. Aber weil er diß aus keiner ſchrifft des Davids weiß zu beweiſen/ und platt das gegentheil mit aller beſcheidenheit drinnen gelehret wird/ ſo will ers aus ſeinem leben beweiſen/ und ſagt/ es ſey ſolches alles klar und au- genſcheinlich in den wercken und gantzem le- ben David Joris zu ſehen/ ohne daß er das geringſte davon beweiſt/ ſondern es iſt gnug/ weil ers ſaget. Wers nun glauben will/ der mags thun. Jſt das nicht ein ſchoͤner be- weiß von einem ſolchen gelehrten Doctor? Hat er ſeine Dialecticam nicht beſſer gefaſſet. Wohlan/ laſt uns dieſen beweiß etwas naͤ- her unterſuchen/ man wird klar befinden/ daß du/ Ubbo, dich ſelbſt an GOTTES ſtatt ſetzeſt/ und alſo ſelbſt ſchuldig biſt deß jeni- gen/ deſſen du David beſchuldigeſt. Dar- umb magſt du wohl bedencken und in deinen hertzen uͤberlegen/ ob dich dieſer ſpruch Chriſti nicht angehe: Richtet nicht/ auff daß ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welcher- ley gerichte du richteſt/ wirſt du gerichtet werden/ und mit welcherley maaß du miſſeſt/ wird dir gemeſſen werden. Deßgleichen magſt du leſen den Apoſtel zun Roͤm. II. 1. 2. 3. Denn weil du nicht beweiſeſt aus Davids ſchrifften/ was du hier ſchreibeſt/ noch auch in deinem vermoͤgen haſt/ und aus ſeinen le- ben kanſt du es auch nicht beweiſen/ denn du haſt ihn nicht geſehen/ gekandt noch mit ihm umgegangen/ biſt auch nicht umgegan- gen mit denen/ die ihn gekandt und eines glau- bens mit ihm geweſen ſind/ es waͤre denn/ daß du das vor beweißthumb halteſt/ was ihm ſeine bitterſte partheyen nachſagen; welches ich aber vor keinen beweiß halten kan umb vorerzehlter worte willen; ſo ſage/ wo weiſt du denn/ daß David diß gelehret habe? Du/ weil du dich vermiſſeſt an GOTTES ſtatt zu ſetzen/ wilſt du die ver- borgenheit des hertzens urtheilen? denn du ſprichſt/ David ſchreibe und lehre/ was er ſel- ber nicht glaube/ ſondern hab es nur gethan die welt damit zu betriegen. Jſt das nicht an GOTTES ſtatt geſetzet? Denn/ weil die ſchrifft ſagt: Niemand weiß/ was in dem menſchen iſt/ ohne der Geiſt des menſchen/ der in ihm iſt/ (1. Cor. II.) wie kanſtu denn die verborgenheit und meinung des hertzens Davids wiſſen? David ſchreibt und ruffet in allen ſeinen ſchrifften/ daß unſer wandel heilig/ ſauber und einfaͤltig ſeyn ſoll/ GOtt gefaͤllig/ daß wir dem Teuffel/ dem fleiſche und der welt widerſtehen/ haſſen und ver- laſſen ſollen/ daß man rein/ nuͤchtern/ keuſch/ ehrlich und ernſtlich ſeyn ſolle/ das boͤſe von uns zu werffen/ allzeit die wahrheit zu reden/ derſelben nimmermehr zu widerſte- hen &c. Du Ubbo ſageſt nun/ ſolches ſey ſeine meinung nicht geweſen/ wem ſoll man hier glauben? Wie kanſt du das wiſ- ſen/ daß es ſeine meinung nicht iſt/ ſtelleſt du dich hier nicht auff/ ſeines hertzens ver- borgenheit zu urtheilen? Kommt dir das urtheil zu? Du ſprichſt durch dein gantzes buch/ er habe ſeine eigene ehre geſuchet/ und ſich uͤber GOTT und CHRISTUM zu ſetzen getrachtet; Er aber ſpricht/ daß er all ſein thun/ ſchreiben und lehren gerichtet habe zum preiß GOTTES/ zur verherrli- chung und großmachung ſeiner hohen Ma- jeſtaͤt/ und rufft hierzu an zum zeugen den al- lergnaͤdigſten GOTT und gerechteſten Richter: Du Ubbo aber/ weil du mit die- ſem Richter nicht zu frieden biſt/ ſetzeſt dich ſelber an deſſelben Richters ſtelle/ und wilſt ihm das urtheil nicht laſſen/ ſondern ſelber urtheilen/ und ſprichſt ein wiedriges urtheil von ihm. Aber es wird ſich finden/ daß du ein falſcher richter und ein falſcher urtheiler biſt in dieſer ſache. Matth. VII. 1. 2. Anlangend nun/ daß du ſageſt/ ſei- ne Lehre laſſe dem menſchen den zaum zu weit/ und fuͤhre auff einen weiten/ ſanfften und gemaͤchlichen weg/ und lege der ſuͤndli- chen natur ein weich kuͤſſen unter. Fuͤr- wahr/

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/564>, abgerufen am 22.12.2024.