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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie David Joris wider Emmium &c.
[Spaltenumbruch] du solches sagest? Wenn ich nun solches auch
von dir sagte/ daß du selber so wärest/ als
du den David beschreibest/ soltest du es denn
vor bewiesen achten? Das glaub ich nicht.
Also halte ich auch dem sagen vor keinen be-
weiß. Oder meinst du wohl/ daß man dir
glauben soll/ darumb weil du es von andern
Lästerern gehört/ oder irgends wo möchtest ge-
lesen haben? Oder darumb/ weil dir eini-
ge deines gleichen und andere leichtfertige leu-
te ohne beweiß glauben? Nein/ nein/ die ver-
ständigen glauben dir so leichte nicht. Denn
solte diß alles wahrhafftig seyn/ was die lä-
ster-mäuler sagen und vorbringen wider die
frommen/ so wäre es sehr zu beklagen. Dar-
umb so lange du hier keinen beweiß vorbrin-
gest/ so bist du nicht werth/ daß man dir
glaube; und magst forthin deinen mund wol
besser bewahren. Denn der weise mann sagt
in seinen Sprüchw. XIII. 3. Wer mit sei-
nen mund ungebührlich heraus fähret/ der
wird erschrecken. Und sey auch eingedenck
der worte desselben weisen mannes c. XXVI.
27. Wer seinem nächsten eine grube gräbt/
der wird drein fallen/ und wer einen stein
wältzet/ auff den wird er kommen. Wenn
ich aber nun im gegentheil sagte/ daß er/
nemlich David/ aller unkeuschheit/ ehrgei-
tzigkeit/ eigendünckel/ und inwendiger hof-
fart und auffgeblasenheit zu wider gewesen/
dieselbe gemieden und geflohen und die seinen
auffs höchste darzu vermahnt/ und sie gelehret
zu meiden/ zu fliehen und sich dafür zu hü-
ten/ was wilst du dazu sagen? Wirst du
das auch glauben? Jch meine/ du wirst nein
dazu sagen. Warumb soll man mir nun auch
nicht so viel glauben in der entschuldigung/
als dir in der beschuldigung? Jndem du ihn
doch beschuldigest ohne einigen beweiß; und
warumb hast desjenigen/ den du nie hast ge-
kandt/ noch gesehen/ noch mit ihm umbgan-
gen/ nicht lieber im guten als im bösen ge-
dacht? Lehrt dich das die liebe? Sicherlich/ die
zeugnisse/ die ich je habe hören dem David
geben von denen/ die ihn gesehen und gekandt
haben/ sind viel anders denn die euren/ be-
sonders von einer person/ die in seinem hau-
se viel jahre gewohnet oder conversirt hat.
Diese haben mir gantz das gegentheil von sel-
bigem David gesagt/ nemlich daß er wäre ein
sehr keuscher und erbarer mann gewesen in sei-
nen worten und wercken/ auch seine kinder/
haußgesinde/ und alle/ die mit ihm umbge-
gangen/ gar beständig gelehret und vermah-
net/ ihre hertzen nicht zu verunreinigen und
sich vor allen fleischlichen wollüsten und un-
keuschheiten zu hüten/ ja daß sie ihre sonder-
derliche fleisches-lüste und begierden solten
creutzigen/ sterben und tödten; Jngleichen/
daß sie sich hüten solten vor allem ehrgeitz/ ei-
gendünckel und hoffärtigkeit &c. Jch gebe
nun den unpartheyischen zu bedencken und zu
richten/ ob man nicht mit besserm Recht so-
thanigen zeugnissen zu glauben schuldig sey/
womit auch alle seine Schrifften übereinkom-
men/ denn dem deinen/ das aus blosser par-
theiligkeit und bitterkeit des hertzens herkommt/
wie dein buch ausweist.

[Spaltenumbruch]

Ferner erzehlest du/ daß die Täuffer nach"Zweyte
beschuldi-
gung.

der eroberung Münster sich getrennet und in"
vier Secten getheilet haben/ und daß David"
Joris
gesucht habe die partheyen zu vereini-"
gen und einen mittel-weg zwischen allen"
Wiedertäufferischen partheyen zu machen/"
worüber ihm denn das begegnet/ welches"
den mittlern gemeiniglich pflege zu begegnen/"
daß er aller partheyen unwillen wider sich er-"
wecket. &c. Wenn ich nicht wüste/ daß du"
mit allem fleiß dich bemühetest den David Jo-
ris
schwartz zu machen/ so dürffte ich schier
sehr zweiffeln/ ob du diß zu seiner ehre oder
zu seiner schande habest wollen vorbringen.
Aber die erzehlung/ die du davon thust/ be-
weiset nur deine partheyligkeit. Ob dasjeni-
ge wahr/ davon du schreibest/ und daß eine
versammlung zu Buckholt im Stifft Münster
zu dem ende gewest sey oder nicht/ ist mir
unbekant: Gesetzt nun/ daß solches wahr sey/
so kan ich doch nicht sehen/ was du hieraus
zu seinen unehren anziehen köntest. Denn
was ist denn böses dran gelegen/ daß man
sucht die bittere zwietracht/ haß und parthey-
ligkeit wegzunehmen und die eintracht zu be-
fördern? Jst denn das verboten? so beweise
solches/ wo anders/ so will ich dir bewei-
sen/ daß uns durch die Aposteln gelehret ist
die einigkeit und friede zu suchen und zu be-
fördern. Paulus zun Ephesern im IV. Cap.
3. sagt also: Seyd fleissig zu halten die ei-
nigkeit des Geistes durch das band des frie-
des/ ein leib und ein geist/ wie ihr beruffen
seyd auff einerley hoffnung eures beruffs &c.
Liese ingleichen II. Tim. II. 22. I. Petr. III. 11.
und Hebr. XII. 14. Jaget nach dem frieden
gegen alle Menschen und der heiligung/ oh-
ne welche wird niemand den HERRN sehen.
Denn (wie Paulus sagt I. Cor. XIV. 33.)
GOTT ist nicht ein GOTT der zwietracht/
sondern des friedens. &c. Hat er nun (laut
deiner Rede) gesucht die partheyen zu vereini-
gen und einen mittel-weg zu treffen die par-
theyligkeit wegzunehmen/ was hat er daran
gethan/ das bestraffens werth ist? Daß du
sagest/ er habe dadurch aller partheyen unwil-
len wider sich erwecket/ das ist ihm eben nichts
frembdes/ noch auch unehrlich vor ihn. Denn
das ist von anbeginn allezeit so gewest/ daß
die frommen von den bösen gehasset und ge-
neidet worden. Sind nicht CHRISTUS
unser einiger mittler und Heyland selber und
alle seine liebe Aposteln und Heiligen gehasset/
gelästert/ verfolget und getödtet worden umb
Wohlthat willen? Und das noch dazu von
den jenigen/ die sie suchten zu erhalten. Also
ists auch nichts frembdes/ daß David/ sin-
temahl er an allen orten nichts denn friede und
einigkeit und überall liebe zu üben gesuchet/
dadurch von denselben/ zu deren bestem ers
that/ verachtet/ gelästert und gehasset wor-
den ist/ weil ein jeder seiner eignen weißheit
folgen und sich nicht unterweisen noch lehren
lassen wolte. Aber ob du schon sagen wol-
lest/ wenns dir nur müglich/ den David
noch mehr schwartz zu machen und das gute
böse zu nennen/ er habe diese verschiedene strei-
tige partheyen darumb wollen vereinigen/ da-

mit er

Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie David Joris wider Emmium &c.
[Spaltenumbruch] du ſolches ſageſt? Wenn ich nun ſolches auch
von dir ſagte/ daß du ſelber ſo waͤreſt/ als
du den David beſchreibeſt/ ſolteſt du es denn
vor bewieſen achten? Das glaub ich nicht.
Alſo halte ich auch dem ſagen vor keinen be-
weiß. Oder meinſt du wohl/ daß man dir
glauben ſoll/ darumb weil du es von andern
Laͤſterern gehoͤrt/ oder irgends wo moͤchteſt ge-
leſen haben? Oder darumb/ weil dir eini-
ge deines gleichen und andere leichtfertige leu-
te ohne beweiß glauben? Nein/ nein/ die ver-
ſtaͤndigen glauben dir ſo leichte nicht. Denn
ſolte diß alles wahrhafftig ſeyn/ was die laͤ-
ſter-maͤuler ſagen und vorbringen wider die
frommen/ ſo waͤre es ſehr zu beklagen. Dar-
umb ſo lange du hier keinen beweiß vorbrin-
geſt/ ſo biſt du nicht werth/ daß man dir
glaube; und magſt forthin deinen mund wol
beſſer bewahren. Denn der weiſe mann ſagt
in ſeinen Spruͤchw. XIII. 3. Wer mit ſei-
nen mund ungebuͤhrlich heraus faͤhret/ der
wird erſchrecken. Und ſey auch eingedenck
der worte deſſelben weiſen mannes c. XXVI.
27. Wer ſeinem naͤchſten eine grube graͤbt/
der wird drein fallen/ und wer einen ſtein
waͤltzet/ auff den wird er kommen. Wenn
ich aber nun im gegentheil ſagte/ daß er/
nemlich David/ aller unkeuſchheit/ ehrgei-
tzigkeit/ eigenduͤnckel/ und inwendiger hof-
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dieſelbe gemieden und geflohen und die ſeinen
auffs hoͤchſte darzu vermahnt/ und ſie gelehret
zu meiden/ zu fliehen und ſich dafuͤr zu huͤ-
ten/ was wilſt du dazu ſagen? Wirſt du
das auch glauben? Jch meine/ du wirſt nein
dazu ſagen. Warumb ſoll man mir nun auch
nicht ſo viel glauben in der entſchuldigung/
als dir in der beſchuldigung? Jndem du ihn
doch beſchuldigeſt ohne einigen beweiß; und
warumb haſt desjenigen/ den du nie haſt ge-
kandt/ noch geſehen/ noch mit ihm umbgan-
gen/ nicht lieber im guten als im boͤſen ge-
dacht? Lehrt dich das die liebe? Sicherlich/ die
zeugniſſe/ die ich je habe hoͤren dem David
geben von denen/ die ihn geſehen und gekandt
haben/ ſind viel anders denn die euren/ be-
ſonders von einer perſon/ die in ſeinem hau-
ſe viel jahre gewohnet oder converſirt hat.
Dieſe haben mir gantz das gegentheil von ſel-
bigem David geſagt/ nemlich daß er waͤre ein
ſehr keuſcher und erbarer mann geweſen in ſei-
nen worten und wercken/ auch ſeine kinder/
haußgeſinde/ und alle/ die mit ihm umbge-
gangen/ gar beſtaͤndig gelehret und vermah-
net/ ihre hertzen nicht zu verunreinigen und
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keuſchheiten zu huͤten/ ja daß ſie ihre ſonder-
derliche fleiſches-luͤſte und begierden ſolten
creutzigen/ ſterben und toͤdten; Jngleichen/
daß ſie ſich huͤten ſolten vor allem ehrgeitz/ ei-
genduͤnckel und hoffaͤrtigkeit &c. Jch gebe
nun den unpartheyiſchen zu bedencken und zu
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thanigen zeugniſſen zu glauben ſchuldig ſey/
womit auch alle ſeine Schrifften uͤbereinkom-
men/ denn dem deinen/ das aus bloſſer par-
theiligkeit und bitterkeit des hertzens herkom̃t/
wie dein buch ausweiſt.

[Spaltenumbruch]

Ferner erzehleſt du/ daß die Taͤuffer nach„Zweyte
beſchuldi-
gung.

der eroberung Muͤnſter ſich getrennet und in“
vier Secten getheilet haben/ und daß David“
Joris
geſucht habe die partheyen zu vereini-“
gen und einen mittel-weg zwiſchen allen“
Wiedertaͤufferiſchen partheyen zu machen/“
woruͤber ihm denn das begegnet/ welches“
den mittlern gemeiniglich pflege zu begegnen/“
daß er aller partheyen unwillen wider ſich er-“
wecket. &c. Wenn ich nicht wuͤſte/ daß du“
mit allem fleiß dich bemuͤheteſt den David Jo-
ris
ſchwartz zu machen/ ſo duͤrffte ich ſchier
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zu ſeiner ſchande habeſt wollen vorbringen.
Aber die erzehlung/ die du davon thuſt/ be-
weiſet nur deine partheyligkeit. Ob dasjeni-
ge wahr/ davon du ſchreibeſt/ und daß eine
verſam̃lung zu Buckholt im Stifft Muͤnſter
zu dem ende geweſt ſey oder nicht/ iſt mir
unbekant: Geſetzt nun/ daß ſolches wahr ſey/
ſo kan ich doch nicht ſehen/ was du hieraus
zu ſeinen unehren anziehen koͤnteſt. Denn
was iſt denn boͤſes dran gelegen/ daß man
ſucht die bittere zwietracht/ haß und parthey-
ligkeit wegzunehmen und die eintracht zu be-
foͤrdern? Jſt denn das verboten? ſo beweiſe
ſolches/ wo anders/ ſo will ich dir bewei-
ſen/ daß uns durch die Apoſteln gelehret iſt
die einigkeit und friede zu ſuchen und zu be-
foͤrdern. Paulus zun Epheſern im IV. Cap.
3. ſagt alſo: Seyd fleiſſig zu halten die ei-
nigkeit des Geiſtes durch das band des frie-
des/ ein leib und ein geiſt/ wie ihr beruffen
ſeyd auff einerley hoffnung eures beruffs &c.
Lieſe ingleichen II. Tim. II. 22. I. Petr. III. 11.
und Hebr. XII. 14. Jaget nach dem frieden
gegen alle Menſchen und der heiligung/ oh-
ne welche wird niemand den HERRN ſehen.
Denn (wie Paulus ſagt I. Cor. XIV. 33.)
GOTT iſt nicht ein GOTT der zwietracht/
ſondern des friedens. &c. Hat er nun (laut
deiner Rede) geſucht die partheyen zu vereini-
gen und einen mittel-weg zu treffen die par-
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frembdes/ noch auch unehrlich vor ihn. Denn
das iſt von anbeginn allezeit ſo geweſt/ daß
die frommen von den boͤſen gehaſſet und ge-
neidet worden. Sind nicht CHRISTUS
unſer einiger mittler und Heyland ſelber und
alle ſeine liebe Apoſteln und Heiligen gehaſſet/
gelaͤſtert/ verfolget und getoͤdtet worden umb
Wohlthat willen? Und das noch dazu von
den jenigen/ die ſie ſuchten zu erhalten. Alſo
iſts auch nichts frembdes/ daß David/ ſin-
temahl er an allen orten nichts denn friede und
einigkeit und uͤberall liebe zu uͤben geſuchet/
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that/ verachtet/ gelaͤſtert und gehaſſet wor-
den iſt/ weil ein jeder ſeiner eignen weißheit
folgen und ſich nicht unterweiſen noch lehren
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leſt/ wenns dir nur muͤglich/ den David
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[266/0562] Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie David Joris wider Emmium &c. du ſolches ſageſt? Wenn ich nun ſolches auch von dir ſagte/ daß du ſelber ſo waͤreſt/ als du den David beſchreibeſt/ ſolteſt du es denn vor bewieſen achten? Das glaub ich nicht. Alſo halte ich auch dem ſagen vor keinen be- weiß. Oder meinſt du wohl/ daß man dir glauben ſoll/ darumb weil du es von andern Laͤſterern gehoͤrt/ oder irgends wo moͤchteſt ge- leſen haben? Oder darumb/ weil dir eini- ge deines gleichen und andere leichtfertige leu- te ohne beweiß glauben? Nein/ nein/ die ver- ſtaͤndigen glauben dir ſo leichte nicht. Denn ſolte diß alles wahrhafftig ſeyn/ was die laͤ- ſter-maͤuler ſagen und vorbringen wider die frommen/ ſo waͤre es ſehr zu beklagen. Dar- umb ſo lange du hier keinen beweiß vorbrin- geſt/ ſo biſt du nicht werth/ daß man dir glaube; und magſt forthin deinen mund wol beſſer bewahren. Denn der weiſe mann ſagt in ſeinen Spruͤchw. XIII. 3. Wer mit ſei- nen mund ungebuͤhrlich heraus faͤhret/ der wird erſchrecken. Und ſey auch eingedenck der worte deſſelben weiſen mannes c. XXVI. 27. Wer ſeinem naͤchſten eine grube graͤbt/ der wird drein fallen/ und wer einen ſtein waͤltzet/ auff den wird er kommen. Wenn ich aber nun im gegentheil ſagte/ daß er/ nemlich David/ aller unkeuſchheit/ ehrgei- tzigkeit/ eigenduͤnckel/ und inwendiger hof- fart und auffgeblaſenheit zu wider geweſen/ dieſelbe gemieden und geflohen und die ſeinen auffs hoͤchſte darzu vermahnt/ und ſie gelehret zu meiden/ zu fliehen und ſich dafuͤr zu huͤ- ten/ was wilſt du dazu ſagen? Wirſt du das auch glauben? Jch meine/ du wirſt nein dazu ſagen. Warumb ſoll man mir nun auch nicht ſo viel glauben in der entſchuldigung/ als dir in der beſchuldigung? Jndem du ihn doch beſchuldigeſt ohne einigen beweiß; und warumb haſt desjenigen/ den du nie haſt ge- kandt/ noch geſehen/ noch mit ihm umbgan- gen/ nicht lieber im guten als im boͤſen ge- dacht? Lehrt dich das die liebe? Sicherlich/ die zeugniſſe/ die ich je habe hoͤren dem David geben von denen/ die ihn geſehen und gekandt haben/ ſind viel anders denn die euren/ be- ſonders von einer perſon/ die in ſeinem hau- ſe viel jahre gewohnet oder converſirt hat. Dieſe haben mir gantz das gegentheil von ſel- bigem David geſagt/ nemlich daß er waͤre ein ſehr keuſcher und erbarer mann geweſen in ſei- nen worten und wercken/ auch ſeine kinder/ haußgeſinde/ und alle/ die mit ihm umbge- gangen/ gar beſtaͤndig gelehret und vermah- net/ ihre hertzen nicht zu verunreinigen und ſich vor allen fleiſchlichen wolluͤſten und un- keuſchheiten zu huͤten/ ja daß ſie ihre ſonder- derliche fleiſches-luͤſte und begierden ſolten creutzigen/ ſterben und toͤdten; Jngleichen/ daß ſie ſich huͤten ſolten vor allem ehrgeitz/ ei- genduͤnckel und hoffaͤrtigkeit &c. Jch gebe nun den unpartheyiſchen zu bedencken und zu richten/ ob man nicht mit beſſerm Recht ſo- thanigen zeugniſſen zu glauben ſchuldig ſey/ womit auch alle ſeine Schrifften uͤbereinkom- men/ denn dem deinen/ das aus bloſſer par- theiligkeit und bitterkeit des hertzens herkom̃t/ wie dein buch ausweiſt. Ferner erzehleſt du/ daß die Taͤuffer nach„ der eroberung Muͤnſter ſich getrennet und in“ vier Secten getheilet haben/ und daß David“ Joris geſucht habe die partheyen zu vereini-“ gen und einen mittel-weg zwiſchen allen“ Wiedertaͤufferiſchen partheyen zu machen/“ woruͤber ihm denn das begegnet/ welches“ den mittlern gemeiniglich pflege zu begegnen/“ daß er aller partheyen unwillen wider ſich er-“ wecket. &c. Wenn ich nicht wuͤſte/ daß du“ mit allem fleiß dich bemuͤheteſt den David Jo- ris ſchwartz zu machen/ ſo duͤrffte ich ſchier ſehr zweiffeln/ ob du diß zu ſeiner ehre oder zu ſeiner ſchande habeſt wollen vorbringen. Aber die erzehlung/ die du davon thuſt/ be- weiſet nur deine partheyligkeit. Ob dasjeni- ge wahr/ davon du ſchreibeſt/ und daß eine verſam̃lung zu Buckholt im Stifft Muͤnſter zu dem ende geweſt ſey oder nicht/ iſt mir unbekant: Geſetzt nun/ daß ſolches wahr ſey/ ſo kan ich doch nicht ſehen/ was du hieraus zu ſeinen unehren anziehen koͤnteſt. Denn was iſt denn boͤſes dran gelegen/ daß man ſucht die bittere zwietracht/ haß und parthey- ligkeit wegzunehmen und die eintracht zu be- foͤrdern? Jſt denn das verboten? ſo beweiſe ſolches/ wo anders/ ſo will ich dir bewei- ſen/ daß uns durch die Apoſteln gelehret iſt die einigkeit und friede zu ſuchen und zu be- foͤrdern. Paulus zun Epheſern im IV. Cap. 3. ſagt alſo: Seyd fleiſſig zu halten die ei- nigkeit des Geiſtes durch das band des frie- des/ ein leib und ein geiſt/ wie ihr beruffen ſeyd auff einerley hoffnung eures beruffs &c. Lieſe ingleichen II. Tim. II. 22. I. Petr. III. 11. und Hebr. XII. 14. Jaget nach dem frieden gegen alle Menſchen und der heiligung/ oh- ne welche wird niemand den HERRN ſehen. Denn (wie Paulus ſagt I. Cor. XIV. 33.) GOTT iſt nicht ein GOTT der zwietracht/ ſondern des friedens. &c. Hat er nun (laut deiner Rede) geſucht die partheyen zu vereini- gen und einen mittel-weg zu treffen die par- theyligkeit wegzunehmen/ was hat er daran gethan/ das beſtraffens werth iſt? Daß du ſageſt/ er habe dadurch aller partheyen unwil- len wider ſich erwecket/ das iſt ihm eben nichts frembdes/ noch auch unehrlich vor ihn. Denn das iſt von anbeginn allezeit ſo geweſt/ daß die frommen von den boͤſen gehaſſet und ge- neidet worden. Sind nicht CHRISTUS unſer einiger mittler und Heyland ſelber und alle ſeine liebe Apoſteln und Heiligen gehaſſet/ gelaͤſtert/ verfolget und getoͤdtet worden umb Wohlthat willen? Und das noch dazu von den jenigen/ die ſie ſuchten zu erhalten. Alſo iſts auch nichts frembdes/ daß David/ ſin- temahl er an allen orten nichts denn friede und einigkeit und uͤberall liebe zu uͤben geſuchet/ dadurch von denſelben/ zu deren beſtem ers that/ verachtet/ gelaͤſtert und gehaſſet wor- den iſt/ weil ein jeder ſeiner eignen weißheit folgen und ſich nicht unterweiſen noch lehren laſſen wolte. Aber ob du ſchon ſagen wol- leſt/ wenns dir nur muͤglich/ den David noch mehr ſchwartz zu machen und das gute boͤſe zu nennen/ er habe dieſe verſchiedene ſtrei- tige partheyen darumb wollen vereinigen/ da- mit er Zweyte beſchuldi- gung.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 266. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/562>, abgerufen am 24.05.2024.