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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie Dav. Joris wider Emmium &c.
[Spaltenumbruch]

Anlangende ferner die Schrifften Da-
vids/ von dir selbst erzehlet und angewie-
sen/ muß ich dich erst fragen/ mit was her-
tzen/ sinn und vorsatz du selbige zur hand ge-
nommen und gelesen? Hast du dieselbe un-
tersucht/ weißheit und verstand daraus zu ler-
nen und daraus bekehret zu werden/ dich
selbst und deine eigene weißheit verschmähen
zu leinen/ deinen hoffartigen Geist zu un-
terdrucken/ und GOTT allein (nicht mit
worten/ sondern mit der That) zugehorsa-
men/ welches er in allen seinen Schrifften
offentlich lehret und treibet? Oder hast du
sie allein vor die hand genommen/ gelesen
und untersucht/ ihn zu verleumbden und zu-
verunglimpffen? So du die warheit sagen
woltest/ würdest du bekennen müssen (wie
es auch wahr ist/ und dein werck selbst aus-
weiset)/ daß du die Schrifften Davids in
keiner andern m[e]inung habest vor dich genom-
men/ denn allein das daraus zu suchen/ wo-
mit du ihn möchtest schwartz machen/ beschul-
digen/ lästern und schelten/ und noch dazu
nicht mit einfältigem/ sondern mit verkehrtem
und vorurtheil-vollem hertzen/ wie deine selbst-
eigene worte in der vorrede mit sich bringen/
da du die action erzehlest mit Antonio Daven-
"triensi,
allwo du a 4. sagest/ daß wider des
"Autoris sein zeugniß das urtheil und zeug
"nis Henrici Bullingeti gestillet wäre. Dar-
aus deutlich zu versteyen ist/ daß du dasselbe
urtheil Bullingers must vor wahr halten/ und
über diß Davids Schrifften allesampt ver-
dammet habest/ ehe du sie gelesen; und ferner/ da
du sagest/ daß du einer von den 4. Commissarien
wärest/ die das wunderbuch durchlesen und
examiniren solten/ sprichst du/ daß die drey
andern von dir begehrten/ du möchtest doch
die erste arbeit auff dich nehmen/ und das
lange buch einmahl geschwind (merckt doch/
das ist/ mit ernst) durchlauffen und die man-
gelhafften schlimmsten örter/ (d. i. das ho-
nig/ da du Bienchen drinnen gesucht hast)
anmercken/ welches (sprichst du) ich dar-
umb desto williger auff mich genommen/ weil
ich begierig war/ der heimlichen und im dü-
stern wandlenden Secten (davon ich wohl
vieles gehöret/ aber nichts gewisses und
gründliches erkundet hatte) eigentlichen grund
und verborgene geheimnisse aus dem buche zu
vernehmen.

So ists denn klar und offenbahr/ daß du
dasselbe buch/ wie auch die andern bücher
und schrifften des David Joris erst zur hand
genommen/ nur (wie die spinne gifft/ nicht
aber wie die biene honig/ daß du darinn
nicht gesucht und über diß nicht gefunden hast)
die schlimmsten und tadelhafftesten örter durch
deine vorurtheilische augen zusuchen/ und da
du es zum zweyten mahl zur hand nahmest/
sprichst du solches darumb gethan zu haben/
daß du deine ehre vertheidigtest/ und nicht
deine Schuld zu bekennen/ (wie du sie zuvor
gemißbrauchet) noch auch daraus gebessert
zu werden verlangtest. Nun muß ich dich
abermahl mit ernst fragen: warumb hast du
nicht viel lieber das beste und gute darinn ge-
suchet/ dich selbst gebessert/ gedemüthiget/
[Spaltenumbruch] und mit ernst dich selbst verläugnet und aus-
gegangen/ und darnach geschickt und gerich-
tet/ GOTTE vollkömmlich zugehorsamen/
darauff alle Schreiben und Lehren Davids
abzielen. Aber diß/ diß diente dir nicht/ diß
ist dir zu hart/ dieser weg ist dir zu enge/ den
magst du nicht suchen; ja/ was noch ärger
ist/ diß läugnest du gar/ daß es auff dieser
erden und in diesem leben gefchehen könne/
darumb du auch mit keinem ernst dar-
nach kontest noch mochtest streben/ will
geschweigen/ es erkriegen. Damit du aber
magst wissen/ warumb ich dieß erzehle/ so
will ich dirs sagen: David sagts vorher in
der vorrede seines wunder-buchs/ Lit. H. wie
auch in einem büchlein/ dessen titel ist: wie der
Mensch von GOTT gefallen/ und auff was"
art er wieder zu GOTT gebracht werde &c."
Daß diejenige/ die diese bücher bekommen/
mit welchem sinn sie selbe lesen/ mit solchem
sinn würden sie sie auch verstehen; welchen
sinn man zurücke lasse/ selbigen sinn werde man
auch vermissen; lese mans verkehrt zum bö-
sen/ so werde mans auch verkehit verstehen;
aber so man sie lese/ wie alle kluge und verstän-
dige (die den verstand mehr denn gold suchen/
und die weißheit mehr denn schätze belieben)
recht gebessert und verständig zu werden/
werde mans auch so/ wie es darinnen ist/ befin-
den; und wie mans meinet/ spricht er/ im her-
tzen empfindlich erfahren; Jm vorbesagtem
büchlein sagt er: liesest du diß mit vollkom-
menem sinn/ so wirst du es auch vollkömm-
lichverstehen; mit gebrochenem/ gebrochen; mit
halbem/ nur halb; und gar ohne sinn/ nicht
im geringsten &c. Derowegen rathe ich/ daß
man sie mit lust und sanfftmüthiger guter be-
gierde lesen wolle. &c. Darumb kommt
mirs nun nicht frembde vor/ daß/ da du
das vorbesagte wunder-buch (welches er sel-
ber sagt/ daß es nicht vor die Gelehrten und
grossen Meister in ihren eigenen augen/ son-
dern vor kleine und wohlgeneigte gottsfürch-
tige hertzen/ so rechtes verstands und niedri-
ges gemüths sind/ geschrieben sey/ wie-
wohl sie es eben als andere lesen möchten)
und andere Schrifften Davids mit einem ver-
kehrten hertzen und sinn gelesen hast/ sel-
bige auch bößlich und verkehrt verstan-
den und verurtheilet/ wie hernach weit-
läufftiger erhellen wird. So du sie aber mit
anderm sinn gelesen/ nemlich in der That ge-
bessert und verständigt zu werden und ohne
vor-urtheil/ würdest du sie nicht so verkehrt
und bößlich verstanden/ gelästert noch verdam-
met haben.

Nun will ich auch deine unverschämte lü-
gen insonderheit etwas näher untersuchen und
beym liechte besehen/ und das/ was du von
Davids leben sagest und erzehlest/ ein wenig
examiniren. Du beschuldigest ihn/ daß"Erste be-
schuldi-
gung.

er sey geneigt gewesen zur unkeuschheit/ ehr-"
geitz/ eigendünckel und von inwendiger hof-"
fart auffgeblasen. &c. Jch frage dich hier-"
auff mit rechtem ernst/ womit du solches
beweisest? Nirgends mit. Soll man denn
so deinen falschen beschuldigungen sonder eini-
gen beweiß glauben? Oder ists gnug/ daß

du sol-
A. K. H. Vierter Theil. L l
Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie Dav. Joris wider Emmium &c.
[Spaltenumbruch]

Anlangende ferner die Schrifften Da-
vids/ von dir ſelbſt erzehlet und angewie-
ſen/ muß ich dich erſt fragen/ mit was her-
tzen/ ſinn und vorſatz du ſelbige zur hand ge-
nommen und geleſen? Haſt du dieſelbe un-
terſucht/ weißheit und verſtand daraus zu ler-
nen und daraus bekehret zu werden/ dich
ſelbſt und deine eigene weißheit verſchmaͤhen
zu leinen/ deinen hoffartigen Geiſt zu un-
terdrucken/ und GOTT allein (nicht mit
worten/ ſondern mit der That) zugehorſa-
men/ welches er in allen ſeinen Schrifften
offentlich lehret und treibet? Oder haſt du
ſie allein vor die hand genommen/ geleſen
und unterſucht/ ihn zu verleumbden und zu-
verunglimpffen? So du die warheit ſagen
wolteſt/ wuͤrdeſt du bekennen muͤſſen (wie
es auch wahr iſt/ und dein werck ſelbſt aus-
weiſet)/ daß du die Schrifften Davids in
keiner andern m[e]inung habeſt vor dich genom-
men/ denn allein das daraus zu ſuchen/ wo-
mit du ihn moͤchteſt ſchwartz machen/ beſchul-
digen/ laͤſtern und ſchelten/ und noch dazu
nicht mit einfaͤltigem/ ſondern mit verkehrtem
und vorurtheil-vollem hertzen/ wie deine ſelbſt-
eigene worte in der vorrede mit ſich bringen/
da du die action erzehleſt mit Antonio Daven-
„trienſi,
allwo du a 4. ſageſt/ daß wider des
Autoris ſein zeugniß das urtheil und zeug
„nis Henrici Bullingeti geſtillet waͤre. Dar-
aus deutlich zu verſteyen iſt/ daß du daſſelbe
urtheil Bullingers muſt vor wahr halten/ und
uͤber diß Davids Schrifften alleſampt ver-
dammet habeſt/ ehe du ſie geleſen; und ferner/ da
du ſageſt/ daß du einer von den 4. Commiſſarien
waͤreſt/ die das wunderbuch durchleſen und
examiniren ſolten/ ſprichſt du/ daß die drey
andern von dir begehrten/ du moͤchteſt doch
die erſte arbeit auff dich nehmen/ und das
lange buch einmahl geſchwind (merckt doch/
das iſt/ mit ernſt) durchlauffen und die man-
gelhafften ſchlimmſten oͤrter/ (d. i. das ho-
nig/ da du Bienchen drinnen geſucht haſt)
anmercken/ welches (ſprichſt du) ich dar-
umb deſto williger auff mich genommen/ weil
ich begierig war/ der heimlichen und im duͤ-
ſtern wandlenden Secten (davon ich wohl
vieles gehoͤret/ aber nichts gewiſſes und
gruͤndliches erkundet hatte) eigentlichen grund
und verborgene geheimniſſe aus dem buche zu
vernehmen.

So iſts denn klar und offenbahr/ daß du
daſſelbe buch/ wie auch die andern buͤcher
und ſchrifften des David Joris erſt zur hand
genommen/ nur (wie die ſpinne gifft/ nicht
aber wie die biene honig/ daß du darinn
nicht geſucht und uͤber diß nicht gefunden haſt)
die ſchlimmſten und tadelhaffteſten oͤrter durch
deine vorurtheiliſche augen zuſuchen/ und da
du es zum zweyten mahl zur hand nahmeſt/
ſprichſt du ſolches darumb gethan zu haben/
daß du deine ehre vertheidigteſt/ und nicht
deine Schuld zu bekennen/ (wie du ſie zuvor
gemißbrauchet) noch auch daraus gebeſſert
zu werden verlangteſt. Nun muß ich dich
abermahl mit ernſt fragen: warumb haſt du
nicht viel lieber das beſte und gute darinn ge-
ſuchet/ dich ſelbſt gebeſſert/ gedemuͤthiget/
[Spaltenumbruch] und mit ernſt dich ſelbſt verlaͤugnet und aus-
gegangen/ und darnach geſchickt und gerich-
tet/ GOTTE vollkoͤmmlich zugehorſamen/
darauff alle Schreiben und Lehren Davids
abzielen. Aber diß/ diß diente dir nicht/ diß
iſt dir zu hart/ dieſer weg iſt dir zu enge/ den
magſt du nicht ſuchen; ja/ was noch aͤrger
iſt/ diß laͤugneſt du gar/ daß es auff dieſer
erden und in dieſem leben gefchehen koͤnne/
darumb du auch mit keinem ernſt dar-
nach konteſt noch mochteſt ſtreben/ will
geſchweigen/ es erkriegen. Damit du aber
magſt wiſſen/ warumb ich dieß erzehle/ ſo
will ich dirs ſagen: David ſagts vorher in
der vorrede ſeines wunder-buchs/ Lit. H. wie
auch in einem buͤchlein/ deſſen titel iſt: wie der
Menſch von GOTT gefallen/ und auff was“
art er wieder zu GOTT gebracht werde &c.
Daß diejenige/ die dieſe buͤcher bekommen/
mit welchem ſinn ſie ſelbe leſen/ mit ſolchem
ſinn wuͤrden ſie ſie auch verſtehen; welchen
ſinn man zuruͤcke laſſe/ ſelbigen ſinn werde man
auch vermiſſen; leſe mans verkehrt zum boͤ-
ſen/ ſo werde mans auch verkehit verſtehen;
aber ſo man ſie leſe/ wie alle kluge und verſtaͤn-
dige (die den verſtand mehr denn gold ſuchen/
und die weißheit mehr denn ſchaͤtze belieben)
recht gebeſſert und veꝛſtaͤndig zu werden/
werde mans auch ſo/ wie es darinnen iſt/ befin-
den; und wie mans meinet/ ſpricht er/ im her-
tzen empfindlich erfahren; Jm vorbeſagtem
buͤchlein ſagt er: lieſeſt du diß mit vollkom-
menem ſinn/ ſo wirſt du es auch vollkoͤm̃-
lichverſtehen; mit gebrochenem/ gebrochen; mit
halbem/ nur halb; und gar ohne ſinn/ nicht
im geringſten &c. Derowegen rathe ich/ daß
man ſie mit luſt und ſanfftmuͤthiger guter be-
gierde leſen wolle. &c. Darumb kommt
mirs nun nicht frembde vor/ daß/ da du
das vorbeſagte wunder-buch (welches er ſel-
ber ſagt/ daß es nicht vor die Gelehrten und
groſſen Meiſter in ihren eigenen augen/ ſon-
dern vor kleine und wohlgeneigte gottsfuͤrch-
tige hertzen/ ſo rechtes verſtands und niedri-
ges gemuͤths ſind/ geſchrieben ſey/ wie-
wohl ſie es eben als andere leſen moͤchten)
und andere Schrifften Davids mit einem ver-
kehrten hertzen und ſinn geleſen haſt/ ſel-
bige auch boͤßlich und verkehrt verſtan-
den und verurtheilet/ wie hernach weit-
laͤufftiger erhellen wird. So du ſie aber mit
anderm ſinn geleſen/ nemlich in der That ge-
beſſert und verſtaͤndigt zu werden und ohne
vor-urtheil/ wuͤrdeſt du ſie nicht ſo verkehrt
und boͤßlich verſtanden/ gelaͤſtert noch verdam-
met haben.

Nun will ich auch deine unverſchaͤmte luͤ-
gen inſonderheit etwas naͤher unterſuchen und
beym liechte beſehen/ und das/ was du von
Davids leben ſageſt und erzehleſt/ ein wenig
examiniren. Du beſchuldigeſt ihn/ daß„Erſte be-
ſchuldi-
gung.

er ſey geneigt geweſen zur unkeuſchheit/ ehr-“
geitz/ eigenduͤnckel und von inwendiger hof-“
fart auffgeblaſen. &c. Jch frage dich hier-“
auff mit rechtem ernſt/ womit du ſolches
beweiſeſt? Nirgends mit. Soll man denn
ſo deinen falſchen beſchuldigungen ſonder eini-
gen beweiß glauben? Oder iſts gnug/ daß

du ſol-
A. K. H. Vierter Theil. L l
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[265/0561] Th. IV. Sect. II. Num. XXXVII. Apologie Dav. Joris wider Emmium &c. Anlangende ferner die Schrifften Da- vids/ von dir ſelbſt erzehlet und angewie- ſen/ muß ich dich erſt fragen/ mit was her- tzen/ ſinn und vorſatz du ſelbige zur hand ge- nommen und geleſen? Haſt du dieſelbe un- terſucht/ weißheit und verſtand daraus zu ler- nen und daraus bekehret zu werden/ dich ſelbſt und deine eigene weißheit verſchmaͤhen zu leinen/ deinen hoffartigen Geiſt zu un- terdrucken/ und GOTT allein (nicht mit worten/ ſondern mit der That) zugehorſa- men/ welches er in allen ſeinen Schrifften offentlich lehret und treibet? Oder haſt du ſie allein vor die hand genommen/ geleſen und unterſucht/ ihn zu verleumbden und zu- verunglimpffen? So du die warheit ſagen wolteſt/ wuͤrdeſt du bekennen muͤſſen (wie es auch wahr iſt/ und dein werck ſelbſt aus- weiſet)/ daß du die Schrifften Davids in keiner andern meinung habeſt vor dich genom- men/ denn allein das daraus zu ſuchen/ wo- mit du ihn moͤchteſt ſchwartz machen/ beſchul- digen/ laͤſtern und ſchelten/ und noch dazu nicht mit einfaͤltigem/ ſondern mit verkehrtem und vorurtheil-vollem hertzen/ wie deine ſelbſt- eigene worte in der vorrede mit ſich bringen/ da du die action erzehleſt mit Antonio Daven- „trienſi, allwo du a 4. ſageſt/ daß wider des „Autoris ſein zeugniß das urtheil und zeug „nis Henrici Bullingeti geſtillet waͤre. Dar- aus deutlich zu verſteyen iſt/ daß du daſſelbe urtheil Bullingers muſt vor wahr halten/ und uͤber diß Davids Schrifften alleſampt ver- dammet habeſt/ ehe du ſie geleſen; und ferner/ da du ſageſt/ daß du einer von den 4. Commiſſarien waͤreſt/ die das wunderbuch durchleſen und examiniren ſolten/ ſprichſt du/ daß die drey andern von dir begehrten/ du moͤchteſt doch die erſte arbeit auff dich nehmen/ und das lange buch einmahl geſchwind (merckt doch/ das iſt/ mit ernſt) durchlauffen und die man- gelhafften ſchlimmſten oͤrter/ (d. i. das ho- nig/ da du Bienchen drinnen geſucht haſt) anmercken/ welches (ſprichſt du) ich dar- umb deſto williger auff mich genommen/ weil ich begierig war/ der heimlichen und im duͤ- ſtern wandlenden Secten (davon ich wohl vieles gehoͤret/ aber nichts gewiſſes und gruͤndliches erkundet hatte) eigentlichen grund und verborgene geheimniſſe aus dem buche zu vernehmen. So iſts denn klar und offenbahr/ daß du daſſelbe buch/ wie auch die andern buͤcher und ſchrifften des David Joris erſt zur hand genommen/ nur (wie die ſpinne gifft/ nicht aber wie die biene honig/ daß du darinn nicht geſucht und uͤber diß nicht gefunden haſt) die ſchlimmſten und tadelhaffteſten oͤrter durch deine vorurtheiliſche augen zuſuchen/ und da du es zum zweyten mahl zur hand nahmeſt/ ſprichſt du ſolches darumb gethan zu haben/ daß du deine ehre vertheidigteſt/ und nicht deine Schuld zu bekennen/ (wie du ſie zuvor gemißbrauchet) noch auch daraus gebeſſert zu werden verlangteſt. Nun muß ich dich abermahl mit ernſt fragen: warumb haſt du nicht viel lieber das beſte und gute darinn ge- ſuchet/ dich ſelbſt gebeſſert/ gedemuͤthiget/ und mit ernſt dich ſelbſt verlaͤugnet und aus- gegangen/ und darnach geſchickt und gerich- tet/ GOTTE vollkoͤmmlich zugehorſamen/ darauff alle Schreiben und Lehren Davids abzielen. Aber diß/ diß diente dir nicht/ diß iſt dir zu hart/ dieſer weg iſt dir zu enge/ den magſt du nicht ſuchen; ja/ was noch aͤrger iſt/ diß laͤugneſt du gar/ daß es auff dieſer erden und in dieſem leben gefchehen koͤnne/ darumb du auch mit keinem ernſt dar- nach konteſt noch mochteſt ſtreben/ will geſchweigen/ es erkriegen. Damit du aber magſt wiſſen/ warumb ich dieß erzehle/ ſo will ich dirs ſagen: David ſagts vorher in der vorrede ſeines wunder-buchs/ Lit. H. wie auch in einem buͤchlein/ deſſen titel iſt: wie der Menſch von GOTT gefallen/ und auff was“ art er wieder zu GOTT gebracht werde &c.“ Daß diejenige/ die dieſe buͤcher bekommen/ mit welchem ſinn ſie ſelbe leſen/ mit ſolchem ſinn wuͤrden ſie ſie auch verſtehen; welchen ſinn man zuruͤcke laſſe/ ſelbigen ſinn werde man auch vermiſſen; leſe mans verkehrt zum boͤ- ſen/ ſo werde mans auch verkehit verſtehen; aber ſo man ſie leſe/ wie alle kluge und verſtaͤn- dige (die den verſtand mehr denn gold ſuchen/ und die weißheit mehr denn ſchaͤtze belieben) recht gebeſſert und veꝛſtaͤndig zu werden/ werde mans auch ſo/ wie es darinnen iſt/ befin- den; und wie mans meinet/ ſpricht er/ im her- tzen empfindlich erfahren; Jm vorbeſagtem buͤchlein ſagt er: lieſeſt du diß mit vollkom- menem ſinn/ ſo wirſt du es auch vollkoͤm̃- lichverſtehen; mit gebrochenem/ gebrochen; mit halbem/ nur halb; und gar ohne ſinn/ nicht im geringſten &c. Derowegen rathe ich/ daß man ſie mit luſt und ſanfftmuͤthiger guter be- gierde leſen wolle. &c. Darumb kommt mirs nun nicht frembde vor/ daß/ da du das vorbeſagte wunder-buch (welches er ſel- ber ſagt/ daß es nicht vor die Gelehrten und groſſen Meiſter in ihren eigenen augen/ ſon- dern vor kleine und wohlgeneigte gottsfuͤrch- tige hertzen/ ſo rechtes verſtands und niedri- ges gemuͤths ſind/ geſchrieben ſey/ wie- wohl ſie es eben als andere leſen moͤchten) und andere Schrifften Davids mit einem ver- kehrten hertzen und ſinn geleſen haſt/ ſel- bige auch boͤßlich und verkehrt verſtan- den und verurtheilet/ wie hernach weit- laͤufftiger erhellen wird. So du ſie aber mit anderm ſinn geleſen/ nemlich in der That ge- beſſert und verſtaͤndigt zu werden und ohne vor-urtheil/ wuͤrdeſt du ſie nicht ſo verkehrt und boͤßlich verſtanden/ gelaͤſtert noch verdam- met haben. Nun will ich auch deine unverſchaͤmte luͤ- gen inſonderheit etwas naͤher unterſuchen und beym liechte beſehen/ und das/ was du von Davids leben ſageſt und erzehleſt/ ein wenig examiniren. Du beſchuldigeſt ihn/ daß„ er ſey geneigt geweſen zur unkeuſchheit/ ehr-“ geitz/ eigenduͤnckel und von inwendiger hof-“ fart auffgeblaſen. &c. Jch frage dich hier-“ auff mit rechtem ernſt/ womit du ſolches beweiſeſt? Nirgends mit. Soll man denn ſo deinen falſchen beſchuldigungen ſonder eini- gen beweiß glauben? Oder iſts gnug/ daß du ſol- Erſte be- ſchuldi- gung. A. K. H. Vierter Theil. L l

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/561>, abgerufen am 24.05.2024.