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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XXI. Theoph. Paracelsi Secretum Magicum.
[Spaltenumbruch] daß nemlich etwas hohes/ so |die natur erhalte/
seyn müsse/ wie dann solche ihre meynung von
der natur auch vielfältig und wunderbahrlich
beschrieben worden. Dieweil sie aber das
höchste centrum/ daraus alle circul geführet
und gefunden werden müssen/ nicht erkannt ha-
ben/ sondern alle ihre schreiben und wercken
zweiffelhafftig fundiret gewesen/ und das cen-
trum,
viel weniger das zierliche Trigonum, so
im circul entspringet/ nicht berühret/ und aber
GOttlob hernach vielen Christlichen Philoso-
phis
und männern GOttes/ Mosi/ Esdra/ Sa-
lomoni, Divo Hermeti, Morieno,
und andern
mehr/ auch uns Christen das einige centrum
und ursprung aller dinge/ in Trigono centri, o-
der Trinitate divinae veritatis, sich selbst offen-
bahret und zu erkennen gegeben hat/ so finden
wir aus dem mittelpuncten viel einen höhern
und schönern mit der schrifft concordirenden
grund/ von der wahren Philosophie/ was sie/
und worauf sie fundiret seye/ daraus auch nicht
allein der Philosophis. sondern noch zween magi-
sche stein außgeführet und probieret werden. De-
rohalben sollet ihr Heydnische schrifften/ so den
grund oder richtscheid der natur nicht vermö-
gen/ zu nichts geachtet/ sondern dem Vulcano
befohlen werden/ und dagegen das höchste
buch Sapientia, welches von dem einigen Geist
GOttes außgehet/ als dem centro der natur
gesuchet werden: Jm selbigen ist der grund/
die warheit und erkäntnis aller dinge: das muß
allein mit einem demüthigen gebeth von GOtt
erlanget werden/ wie Christus uns selbst lehret:
Quaerite primum regnum Dei, und der H. A-
postel Jacobus: Mangelt jemand an weiß-
heit/ so suche er sie bey GOTT; dann da ist der
brunn aller weißheit. Dieses buch zeiget uns
erstlichen das groß buch der grossen natur/ wel-
ches warhafftig nicht mit dinten/ sondern mit
dem finger GOttes beschrieben und intimiret
ist/ aus diesem buch soll ein jeder die natur for-
schen/ dann darinnen ist sie nicht buchstäblich;
wie aber das grosse buch zu verstehen seye/ leh-
ret uns das grosse buch Sapientiae, das uns auff
unser bitten von dem Geist Gottes eingegossen
wird.

Dieweil wir nun an der natur erstlich befin-
den/ daß ein jedes ding aus seinem anfang soll
und muß erkannt werden/ was es seye/ so
müssen wir am ersten den grund der ersten
Schöpffung aller dinge suchen/ und umb
verständnis GOttes den Heiligen Geist an-
ruffen/ damit wir daraus das wahre we-
sen und eygenschafft gemeldter drey magischer
steine finden mögen/ derowegen so will ich
am ersten die Schöpffung/ so viel mir die
heilige Schrifft und prophezeyung zeiget/ nach
dem verstande/ der mir gegeben ist/ beschreiben/
und dann auff diesen grund die drey magischen
steine setzen und bauen.

TETRAGRAMMATON.

Von ewigkeit her ware GOTT/ und die
andere person der Gottheit ist von ewigkeit
gebohren/ aus dem Vater/ und aus ihnen
beyden gehet aus von ewigkeit die dritte per-
sohn/ der Geist GOttes/ alle drey gleicher
gewalt/ in einem Göttlichen unzertrennlichen
wesen/ durch welchen alle dinge erschaffen und
erbalten werden.

[Spaltenumbruch]

Als nun die höchste Dreyfaltigkeit GOttes
in dem Göttlichen weisen rath beschlossen/ die
welt/ die engel/ menschen/ und in summa die
gantze natur zu erschaffen/ so hat GOTT der
Vater durch das wort/ als die zweyte person/
die dinge erschaffen/ nicht in sein letztes wesen/
sondern allein primam materiam confusam, das
ist/ die matricem, darinnen alle natur der gan-
tzen welt beysammen vermischet ware. Dar-
um es dann von denen Philosophis, und in H.
Schrifft abyssus und terra: Item ein ding/
darinnen alle dinge verborgen liegen/ genandt
worden/ und die prima materia ware das
wasser/ darauff der Geist GOttes geschwebet
hat.

Jn dieser matrice/ darinnen die welt erschaf-
fen ist/ seynd beysammen vermischet gewesen/ a-
nima quatuor elementorum, purum & impu-
rum, aurum & argentum,
licht und finsternis/ in
und auß dieser matrice, welche mit dem licht
GOttes umgeben ward/ seynd himmel und er-
den/ lufft und wasser/ allein durch das wörtlein
fiat erschaffen/ und durch den Geist GOttes/ so
auff der matrice geschwebet/ in sechs tagen alle
dinge mit vester/ weisester ordnung in sein letztes
wesen gescheiden und separiret/ licht und finster-
nis von einander geschieden worden/ und also
die allerklahreste substantien, so in den ersten
tribus principiis mercurii, sulphuris & salis
gewesen/ zu dem element solis gesandt und fir-
mamentum
genandt/ das ist/ die veste: weil es
das faß und geschirr seyn solte/ welches die an-
dern drey elemente tragen sollte/ dann vom
wort und in dem wort kommt die eigenschafft/ ja
mit dem wort/ welches auch die höllen-porten/
ihn und sein bund nicht überwinden können.

Also auch mit dem wörtlein firmamentum,
kommt die eigenschafft/ daß über allen begreiff-
lichen verstand/ der himmel/ welcher ein dünner
leichter chaos ist/ gleich einem rauch/ die andern
sichtbahre corpora elementorum tragen und
beysammen vest unverrücket halten muß/ das
gröbste/ so in der prima materia von den tribus
principiis primis
gewesen ist/ ist hernach in das
elementum terrae gescheiden worden.

Also auch von dem lufft zu verstehen/ wohin
die prima materia zu demselben bequem gewe-
sen/ in dieselbige gescheiden. Also seynd am er-
sten nur die corpora elementorum also mit der
frucht/ daran sich der mensch ernehren sollte/ be-
schaffen: hernach seynd die corpora elementor.
weiter gescheiden und separiret worden. Also
ist auß dem allerklahresten wesen elementi solis
herfür gebracht die Sonne/ hernach der Mond
und alle andere sterne gleich als bäume und
früchte deß himmels/ darinnen sich der mensch
nehren sollte. Also ist auch die erden/ erstlich ein
gleiches temperirtes wesen ohne frucht gewe-
sen/ aber hernach gesondert/ also daß vielerley
gewächs dem menschen zu der nahrung herfür
kommen seyen/ also auch von den andern zweyen
elementen zu verstehen/ und gab einem jeden ge-
wächs seinen eigenen samen und natürliche lieb-
liche fruchtbarkeit/ das ist/ alle corpora der ele-
menten seynd erstlich lebloß erschaffen/ aber
durch den Geist Gottes ist ihnen die natur/ das
ist/ der lebliche unsichtbahre geist oder quinta
essentia,
welche die corpora elementorum erhal-
ten/ und über sie herrschen solle/ eingegossen
worden.

Da
T 3

Th. IV. Sect. II. Num. XXI. Theoph. Paracelſi Secretum Magicum.
[Spaltenumbruch] daß nemlich etwas hohes/ ſo |die natur erhalte/
ſeyn muͤſſe/ wie dann ſolche ihre meynung von
der natur auch vielfaͤltig und wunderbahrlich
beſchrieben worden. Dieweil ſie aber das
hoͤchſte centrum/ daraus alle circul gefuͤhret
und gefunden werden muͤſſen/ nicht erkannt ha-
ben/ ſondern alle ihre ſchreiben und wercken
zweiffelhafftig fundiret geweſen/ und das cen-
trum,
viel weniger das zierliche Trigonum, ſo
im circul entſpringet/ nicht beruͤhret/ und aber
GOttlob hernach vielen Chriſtlichen Philoſo-
phis
und maͤnnern GOttes/ Moſi/ Eſdra/ Sa-
lomoni, Divo Hermeti, Morieno,
und andern
mehr/ auch uns Chriſten das einige centrum
und urſprung aller dinge/ in Trigono centri, o-
der Trinitate divinæ veritatis, ſich ſelbſt offen-
bahret und zu erkennen gegeben hat/ ſo finden
wir aus dem mittelpuncten viel einen hoͤhern
und ſchoͤnern mit der ſchrifft concordirenden
grund/ von der wahren Philoſophie/ was ſie/
und worauf ſie fundiret ſeye/ daraus auch nicht
allein deꝛ Philoſophiſ. ſondern noch zween magi-
ſche ſtein außgefuͤhret uñ probieret werden. De-
rohalben ſollet ihr Heydniſche ſchrifften/ ſo den
grund oder richtſcheid der natur nicht vermoͤ-
gen/ zu nichts geachtet/ ſondern dem Vulcano
befohlen werden/ und dagegen das hoͤchſte
buch Sapientia, welches von dem einigen Geiſt
GOttes außgehet/ als dem centro der natur
geſuchet werden: Jm ſelbigen iſt der grund/
die warheit und erkaͤntnis aller dinge: das muß
allein mit einem demuͤthigen gebeth von GOtt
erlanget werden/ wie Chriſtus uns ſelbſt lehret:
Quærite primum regnum Dei, und der H. A-
poſtel Jacobus: Mangelt jemand an weiß-
heit/ ſo ſuche er ſie bey GOTT; dann da iſt der
brunn aller weißheit. Dieſes buch zeiget uns
erſtlichen das groß buch der groſſen natur/ wel-
ches warhafftig nicht mit dinten/ ſondern mit
dem finger GOttes beſchrieben und intimiret
iſt/ aus dieſem buch ſoll ein jeder die natur for-
ſchen/ dann darinnen iſt ſie nicht buchſtaͤblich;
wie aber das groſſe buch zu verſtehen ſeye/ leh-
ret uns das groſſe buch Sapientiæ, das uns auff
unſer bitten von dem Geiſt Gottes eingegoſſen
wird.

Dieweil wir nun an der natur erſtlich befin-
den/ daß ein jedes ding aus ſeinem anfang ſoll
und muß erkannt werden/ was es ſeye/ ſo
muͤſſen wir am erſten den grund der erſten
Schoͤpffung aller dinge ſuchen/ und umb
verſtaͤndnis GOttes den Heiligen Geiſt an-
ruffen/ damit wir daraus das wahre we-
ſen und eygenſchafft gemeldter drey magiſcher
ſteine finden moͤgen/ derowegen ſo will ich
am erſten die Schoͤpffung/ ſo viel mir die
heilige Schrifft und prophezeyung zeiget/ nach
dem verſtande/ der mir gegeben iſt/ beſchreiben/
und dann auff dieſen grund die drey magiſchen
ſteine ſetzen und bauen.

TETRAGRAMMATON.

Von ewigkeit her ware GOTT/ und die
andere perſon der Gottheit iſt von ewigkeit
gebohren/ aus dem Vater/ und aus ihnen
beyden gehet aus von ewigkeit die dritte per-
ſohn/ der Geiſt GOttes/ alle drey gleicher
gewalt/ in einem Goͤttlichen unzertrennlichen
weſen/ durch welchen alle dinge erſchaffen und
erbalten werden.

[Spaltenumbruch]

Als nun die hoͤchſte Dreyfaltigkeit GOttes
in dem Goͤttlichen weiſen rath beſchloſſen/ die
welt/ die engel/ menſchen/ und in ſumma die
gantze natur zu erſchaffen/ ſo hat GOTT der
Vater durch das wort/ als die zweyte perſon/
die dinge erſchaffen/ nicht in ſein letztes weſen/
ſondern allein primam materiam confuſam, das
iſt/ die matricem, darinnen alle natur der gan-
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um es dann von denen Philoſophis, und in H.
Schrifft abyſſus und terra: Item ein ding/
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hat.

Jn dieſer matrice/ darinnen die welt erſchaf-
fen iſt/ ſeynd beyſammen vermiſchet geweſen/ a-
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licht und finſternis/ in
und auß dieſer matrice, welche mit dem licht
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fiat erſchaffen/ und durch den Geiſt GOttes/ ſo
auff der matrice geſchwebet/ in ſechs tagen alle
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tribus principiis mercurii, ſulphuris & ſalis
geweſen/ zu dem element ſolis geſandt und fir-
mamentum
genandt/ das iſt/ die veſte: weil es
das faß und geſchirr ſeyn ſolte/ welches die an-
dern drey elemente tragen ſollte/ dann vom
wort und in dem wort kom̃t die eigenſchafft/ ja
mit dem wort/ welches auch die hoͤllen-porten/
ihn und ſein bund nicht uͤberwinden koͤnnen.

Alſo auch mit dem woͤrtlein firmamentum,
kommt die eigenſchafft/ daß uͤber allen begreiff-
lichen verſtand/ der himmel/ welcher ein duͤnner
leichter chaos iſt/ gleich einem rauch/ die andern
ſichtbahre corpora elementorum tragen und
beyſammen veſt unverruͤcket halten muß/ das
groͤbſte/ ſo in der prima materia von den tribus
principiis primis
geweſen iſt/ iſt hernach in das
elementum terræ geſcheiden worden.

Alſo auch von dem lufft zu verſtehen/ wohin
die prima materia zu demſelben bequem gewe-
ſen/ in dieſelbige geſcheiden. Alſo ſeynd am er-
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weiter geſcheiden und ſepariret worden. Alſo
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nehren ſollte. Alſo iſt auch die erden/ erſtlich ein
gleiches temperirtes weſen ohne frucht gewe-
ſen/ aber hernach geſondert/ alſo daß vielerley
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kommen ſeyen/ alſo auch von den andern zweyen
elementen zu verſtehen/ und gab einem jeden ge-
waͤchs ſeinen eigenen ſamen und natuͤrliche lieb-
liche fruchtbarkeit/ das iſt/ alle corpora der ele-
menten ſeynd erſtlich lebloß erſchaffen/ aber
durch den Geiſt Gottes iſt ihnen die natur/ das
iſt/ der lebliche unſichtbahre geiſt oder quinta
eſſentia,
welche die corpora elementorum erhal-
ten/ und uͤber ſie herrſchen ſolle/ eingegoſſen
worden.

Da
T 3
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[149/0445] Th. IV. Sect. II. Num. XXI. Theoph. Paracelſi Secretum Magicum. daß nemlich etwas hohes/ ſo |die natur erhalte/ ſeyn muͤſſe/ wie dann ſolche ihre meynung von der natur auch vielfaͤltig und wunderbahrlich beſchrieben worden. Dieweil ſie aber das hoͤchſte centrum/ daraus alle circul gefuͤhret und gefunden werden muͤſſen/ nicht erkannt ha- ben/ ſondern alle ihre ſchreiben und wercken zweiffelhafftig fundiret geweſen/ und das cen- trum, viel weniger das zierliche Trigonum, ſo im circul entſpringet/ nicht beruͤhret/ und aber GOttlob hernach vielen Chriſtlichen Philoſo- phis und maͤnnern GOttes/ Moſi/ Eſdra/ Sa- lomoni, Divo Hermeti, Morieno, und andern mehr/ auch uns Chriſten das einige centrum und urſprung aller dinge/ in Trigono centri, o- der Trinitate divinæ veritatis, ſich ſelbſt offen- bahret und zu erkennen gegeben hat/ ſo finden wir aus dem mittelpuncten viel einen hoͤhern und ſchoͤnern mit der ſchrifft concordirenden grund/ von der wahren Philoſophie/ was ſie/ und worauf ſie fundiret ſeye/ daraus auch nicht allein deꝛ Philoſophiſ. ſondern noch zween magi- ſche ſtein außgefuͤhret uñ probieret werden. De- rohalben ſollet ihr Heydniſche ſchrifften/ ſo den grund oder richtſcheid der natur nicht vermoͤ- gen/ zu nichts geachtet/ ſondern dem Vulcano befohlen werden/ und dagegen das hoͤchſte buch Sapientia, welches von dem einigen Geiſt GOttes außgehet/ als dem centro der natur geſuchet werden: Jm ſelbigen iſt der grund/ die warheit und erkaͤntnis aller dinge: das muß allein mit einem demuͤthigen gebeth von GOtt erlanget werden/ wie Chriſtus uns ſelbſt lehret: Quærite primum regnum Dei, und der H. A- poſtel Jacobus: Mangelt jemand an weiß- heit/ ſo ſuche er ſie bey GOTT; dann da iſt der brunn aller weißheit. Dieſes buch zeiget uns erſtlichen das groß buch der groſſen natur/ wel- ches warhafftig nicht mit dinten/ ſondern mit dem finger GOttes beſchrieben und intimiret iſt/ aus dieſem buch ſoll ein jeder die natur for- ſchen/ dann darinnen iſt ſie nicht buchſtaͤblich; wie aber das groſſe buch zu verſtehen ſeye/ leh- ret uns das groſſe buch Sapientiæ, das uns auff unſer bitten von dem Geiſt Gottes eingegoſſen wird. Dieweil wir nun an der natur erſtlich befin- den/ daß ein jedes ding aus ſeinem anfang ſoll und muß erkannt werden/ was es ſeye/ ſo muͤſſen wir am erſten den grund der erſten Schoͤpffung aller dinge ſuchen/ und umb verſtaͤndnis GOttes den Heiligen Geiſt an- ruffen/ damit wir daraus das wahre we- ſen und eygenſchafft gemeldter drey magiſcher ſteine finden moͤgen/ derowegen ſo will ich am erſten die Schoͤpffung/ ſo viel mir die heilige Schrifft und prophezeyung zeiget/ nach dem verſtande/ der mir gegeben iſt/ beſchreiben/ und dann auff dieſen grund die drey magiſchen ſteine ſetzen und bauen. TETRAGRAMMATON. Von ewigkeit her ware GOTT/ und die andere perſon der Gottheit iſt von ewigkeit gebohren/ aus dem Vater/ und aus ihnen beyden gehet aus von ewigkeit die dritte per- ſohn/ der Geiſt GOttes/ alle drey gleicher gewalt/ in einem Goͤttlichen unzertrennlichen weſen/ durch welchen alle dinge erſchaffen und erbalten werden. Als nun die hoͤchſte Dreyfaltigkeit GOttes in dem Goͤttlichen weiſen rath beſchloſſen/ die welt/ die engel/ menſchen/ und in ſumma die gantze natur zu erſchaffen/ ſo hat GOTT der Vater durch das wort/ als die zweyte perſon/ die dinge erſchaffen/ nicht in ſein letztes weſen/ ſondern allein primam materiam confuſam, das iſt/ die matricem, darinnen alle natur der gan- tzen welt beyſammen vermiſchet ware. Dar- um es dann von denen Philoſophis, und in H. Schrifft abyſſus und terra: Item ein ding/ darinnen alle dinge verborgen liegen/ genandt worden/ und die prima materia ware das waſſer/ darauff der Geiſt GOttes geſchwebet hat. Jn dieſer matrice/ darinnen die welt erſchaf- fen iſt/ ſeynd beyſammen vermiſchet geweſen/ a- nima quatuor elementorum, purum & impu- rum, aurum & argentum, licht und finſternis/ in und auß dieſer matrice, welche mit dem licht GOttes umgeben ward/ ſeynd himmel und er- den/ lufft und waſſer/ allein durch das woͤrtlein fiat erſchaffen/ und durch den Geiſt GOttes/ ſo auff der matrice geſchwebet/ in ſechs tagen alle dinge mit veſter/ weiſeſter ordnung in ſein letztes weſen geſcheiden und ſepariret/ licht und finſter- nis von einander geſchieden worden/ und alſo die allerklahreſte ſubſtantien, ſo in den erſten tribus principiis mercurii, ſulphuris & ſalis geweſen/ zu dem element ſolis geſandt und fir- mamentum genandt/ das iſt/ die veſte: weil es das faß und geſchirr ſeyn ſolte/ welches die an- dern drey elemente tragen ſollte/ dann vom wort und in dem wort kom̃t die eigenſchafft/ ja mit dem wort/ welches auch die hoͤllen-porten/ ihn und ſein bund nicht uͤberwinden koͤnnen. Alſo auch mit dem woͤrtlein firmamentum, kommt die eigenſchafft/ daß uͤber allen begreiff- lichen verſtand/ der himmel/ welcher ein duͤnner leichter chaos iſt/ gleich einem rauch/ die andern ſichtbahre corpora elementorum tragen und beyſammen veſt unverruͤcket halten muß/ das groͤbſte/ ſo in der prima materia von den tribus principiis primis geweſen iſt/ iſt hernach in das elementum terræ geſcheiden worden. Alſo auch von dem lufft zu verſtehen/ wohin die prima materia zu demſelben bequem gewe- ſen/ in dieſelbige geſcheiden. Alſo ſeynd am er- ſten nur die corpora elementorum alſo mit der frucht/ daran ſich der menſch ernehren ſollte/ be- ſchaffen: hernach ſeynd die corpora elementor. weiter geſcheiden und ſepariret worden. Alſo iſt auß dem allerklahreſten weſen elementi ſolis herfuͤr gebracht die Sonne/ hernach der Mond und alle andere ſterne gleich als baͤume und fruͤchte deß himmels/ darinnen ſich der menſch nehren ſollte. Alſo iſt auch die erden/ erſtlich ein gleiches temperirtes weſen ohne frucht gewe- ſen/ aber hernach geſondert/ alſo daß vielerley gewaͤchs dem menſchen zu der nahrung herfuͤr kommen ſeyen/ alſo auch von den andern zweyen elementen zu verſtehen/ und gab einem jeden ge- waͤchs ſeinen eigenen ſamen und natuͤrliche lieb- liche fruchtbarkeit/ das iſt/ alle corpora der ele- menten ſeynd erſtlich lebloß erſchaffen/ aber durch den Geiſt Gottes iſt ihnen die natur/ das iſt/ der lebliche unſichtbahre geiſt oder quinta eſſentia, welche die corpora elementorum erhal- ten/ und uͤber ſie herrſchen ſolle/ eingegoſſen worden. Da T 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/445>, abgerufen am 29.11.2024.