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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. II. Num. XX. Weitere observationes
[Spaltenumbruch] H. Geist nicht ist/ da ist der freye wille:
Denn wo der H. Geist ist/ da mussen al-
le dinge nach dem Heil. Geist gehen.
Und ist auch ein freyer wille in dem: Die
den H. Geist haben/ haben die Göttliche
weißheit: Jetzt liebet ihr dieselbige
weißheit/ daß er mit freyem willen aus
des Heil. Geistes lehre nicht kommt/
und ist aber ein gefaster freyer wille zum
guten/ und die wahl im guten zu haben/
und nicht im argen. Dem nun der Heil.
Geist gar entzogen ist/ als den ver-
dammten/ dieselben haben auch freyen
willen/ aber im argen/ zu thun was
sie wollen/ morden/ stehlen/ betrügen
etc. Aber der rechte freye wille ist der/
der da in der probe stehet/ in der versu-
chung durch eigene vernunfft/ ohne dem
H. Geist.

3. Von der GOttheit und wahren dreyei-
nigkeit erkläret er sich also in secreto magico de
lapide Philosophorum p. 672.
Von Ewig-
keit her ist GOtt/ und die andere per-
son der GOttheit ist von Ewigkeit ge-
boren/ aus dem Vater/ und aus ihnen
beyden gehet aus von Ewigkeit die drit-
te person der geist GOttes/ alle drey
gleicher gewalt/ in einem Göttlichen
unzertrennlichen wesen/ durch welchen
alle dinge erschaffen und erhalten wer-
den.

4. Von Christo und dessen erlösungs-werck
setzet er eben daselbst p. 676. dieses: damit aber
die seele auch wiederum gereiniget wer-
de/ und sich als denn der gereinigte leib
mit dergereinigten seelen wiederum ver-
einigte/ hat GOtt dem Adam verheis-
sen/ daß aus des weibes samen einer
geboren werden solt/ der werde der
schlangen/ dem Lucifer/ ihrem verfüh-
rer/ den kopff zuknirschen/ ihre seele von
ihm erlösen/ und wieder reinigen. Als
ist die andere person der GOttheit der
Sohn GOttes/ das wort des Vaters/
unser Mittler und Erlöser unserer ver-
dammten seelen worden/ der da von dem
Vater verheissen/ aus unaussprechlichem
geheimniß her abgestiegen von dem him-
mel/ und durch den H. Geist in der reinen
keuschen/ von GOtt vorhin dazu verord-
neten und auserwehlten Jungfrauen
Maria empfangen/ alda sich GOTT
mit der menschheit vereiniget/ und ein
wahrer GOTT und mensch auff diese
welt geboren worden/ der war der ver-
heissene Messias und schlangentreter/
welcher unsere schuld bezahlen wolt/ so
durch mannigfältig grosses leiden und
schmertzen sich endlich amstamm des
heiligen creutzes für unsere sünd seinem
himmlischen vater auffgeopffert/ und
sein unschuldig blut willig vor alle natur
vergossen/ und dardurch allen verdamm-
ten seelen/ die da allbereit in der vor-
höll sassen/ und der verheissung glaub-
ten; auch alle andere seelen/ so nach dem
blutigen opffer an den Erlöser glaub-
[Spaltenumbruch] ten/ und seine wort hielten/ durch sein
blut abgewaschen/ und gereiniget/ in
das Paradeiß geführet/ durch seine auf-
erstehung und himmelfahrt auch uns
wiederum aufferstehend gemacht/ den
himmel wiederum geöffnet/ und die
menschliche natur mit der Gottheit ver-
einiget/ an dem stuhl GOttes erhalten
und
clarificirt/ und uns samt ihm in him-
mel geführet hat. Also ist die verfluch-
te menschliche seel durch das blut JEsu
CHristi von dem ewigen tod und fluch
wiederum erlediget/ von aller unrei-
nigkeit
purgirt, und in ihre unschuld wie-
derum eingesetzet und mit dem himmli-
schen Vater wiederum versöhnet wor-
den.

5. Vom rechten und falschen glauben oder a-
berglaube erklärt er sich in lib. de superstition. &
ceremon. p. 249.
Jn S. Jacob soll niemand
glauben/ noch in
S. Peter; der nun aber
in sie glaubet/ der mag sich selbst gesund
und lahm glauben. Das ist aber nicht
der rechte glaube/ der glaub soll allein in
einen Gott seyn. Darum ist das gebot ge-
geben/ glauben in einen Gott und in sei-
nen eingebornen Sohn Jesum Christum/
darmit ist alles aus. Die weil nun der
glaube zeichnet und sonst nichts/ und
der glaube ist in GOtt/ so zeichnet auch
nur GOTT. Jetzt folgt/ daß ich in
keinen andern glauben soll/ denn in
GOtt. Das ist das gebot/ mit dem ge-
bot wir fürkommen dem andern aber-
glauben allen.
Ibid. Nun kommt der
glaube aus GOtt/ und soll in GOTT
bleiben/ das ist/ wiedergehen in den/ aus
dem er kommt; wo nicht/ das ist
falsch etc.
Ibidem p. 251. CHristus hat
gesagt: Bete nicht öffentlich/ sondern
gehe in dein schlaffkämmerlein: Aus
was ursach? So du öffentlich betest/
was wird daraus? Nichts als allein
ein anfang und ursach der Abgötterey:
darum hats Christus verboten. Denn
betest du öffentlich/ so siehets derge-
meine mann/ und fällt dir nach/ und du
bewegst ihn/ daß er auch also thut/ wie
du/ und fällt in den glauben/ er solls
thun/ das ist/ viel plappern wie du:
Jetzt bistu sein GOtt/ und er folgt dir/
und CHristo nicht/ der ihn hieß verbor-
gen beten. Solches alles/ was wir thun
sollen/ soll heimlich seyn und verborgen:
denn wir sollen durch uns selbst niemand
bewegen/ allein in CHristo/ und in sei-
nem leiden/ dahin soll ein jeglicher ein-
fältiger gelehret werden: Wo anders/
so ist er ein abergläubiger/ der nicht
glaubt nach dem gebot und lehr CHri-
sti/ sondern seyn glaube führt nach den
menschen.

6. Von der wiedergeburth sind dieses seine
gedancken: Wie in der welt der anfang
aller dinge gut gewesen ist/ und GOtt
gefällig: So hat die zeit die gute art
zerbrochen/ und ist gespalten worden in

gut

Th. IV. Sect. II. Num. XX. Weitere obſervationes
[Spaltenumbruch] H. Geiſt nicht iſt/ da iſt der freye wille:
Denn wo der H. Geiſt iſt/ da muſſen al-
le dinge nach dem Heil. Geiſt gehen.
Und iſt auch ein freyer wille in dem: Die
den H. Geiſt haben/ haben die Goͤttliche
weißheit: Jetzt liebet ihr dieſelbige
weißheit/ daß er mit freyem willen aus
des Heil. Geiſtes lehre nicht kommt/
und iſt aber ein gefaſter freyer wille zum
guten/ und die wahl im guten zu haben/
und nicht im argen. Dem nun der Heil.
Geiſt gar entzogen iſt/ als den ver-
dammten/ dieſelben haben auch freyen
willen/ aber im argen/ zu thun was
ſie wollen/ morden/ ſtehlen/ betruͤgen
ꝛc. Aber der rechte freye wille iſt der/
der da in der probe ſtehet/ in der verſu-
chung durch eigene vernunfft/ ohne dem
H. Geiſt.

3. Von der GOttheit und wahren dreyei-
nigkeit erklaͤret er ſich alſo in ſecreto magico de
lapide Philoſophorum p. 672.
Von Ewig-
keit her iſt GOtt/ und die andere per-
ſon der GOttheit iſt von Ewigkeit ge-
boren/ aus dem Vater/ und aus ihnen
beyden gehet aus von Ewigkeit die drit-
te perſon der geiſt GOttes/ alle drey
gleicher gewalt/ in einem Goͤttlichen
unzertrennlichen weſen/ durch welchen
alle dinge erſchaffen und erhalten wer-
den.

4. Von Chriſto und deſſen erloͤſungs-werck
ſetzet er eben daſelbſt p. 676. dieſes: damit aber
die ſeele auch wiederum gereiniget wer-
de/ und ſich als denn der gereinigte leib
mit deꝛgereinigten ſeelen wiederum ver-
einigte/ hat GOtt dem Adam verheiſ-
ſen/ daß aus des weibes ſamen einer
geboren werden ſolt/ der werde der
ſchlangen/ dem Lucifer/ ihrem verfuͤh-
rer/ den kopff zuknirſchen/ ihre ſeele von
ihm erloͤſen/ und wieder reinigen. Als
iſt die andere perſon der GOttheit der
Sohn GOttes/ das wort des Vaters/
unſer Mittler und Erloͤſer unſerer ver-
dammten ſeelen worden/ der da von dem
Vateꝛ veꝛheiſſen/ aus unausſprechlichem
geheimniß her abgeſtiegen von dem him-
mel/ und durch den H. Geiſt in der reinen
keuſchen/ von GOtt vorhin dazu verord-
neten und auserwehlten Jungfrauen
Maria empfangen/ alda ſich GOTT
mit der menſchheit vereiniget/ und ein
wahrer GOTT und menſch auff dieſe
welt geboren worden/ der war der ver-
heiſſene Meſſias und ſchlangentreter/
welcher unſere ſchuld bezahlen wolt/ ſo
durch mannigfaͤltig groſſes leiden und
ſchmertzen ſich endlich amſtamm des
heiligen creutzes fuͤr unſere ſuͤnd ſeinem
himmliſchen vater auffgeopffert/ und
ſein unſchuldig blut willig vor alle natur
vergoſſen/ und dardurch allen verdamm-
ten ſeelen/ die da allbereit in der vor-
hoͤll ſaſſen/ und der verheiſſung glaub-
ten; auch alle andere ſeelen/ ſo nach dem
blutigen opffer an den Erloͤſer glaub-
[Spaltenumbruch] ten/ und ſeine wort hielten/ durch ſein
blut abgewaſchen/ und gereiniget/ in
das Paradeiß gefuͤhret/ durch ſeine auf-
erſtehung und himmelfahrt auch uns
wiederum aufferſtehend gemacht/ den
himmel wiederum geoͤffnet/ und die
menſchliche natur mit der Gottheit ver-
einiget/ an dem ſtuhl GOttes erhalten
und
clarificirt/ und uns ſamt ihm in him-
mel gefuͤhret hat. Alſo iſt die verfluch-
te menſchliche ſeel durch das blut JEſu
CHriſti von dem ewigen tod und fluch
wiederum erlediget/ von aller unrei-
nigkeit
purgirt, und in ihre unſchuld wie-
derum eingeſetzet und mit dem himmli-
ſchen Vater wiederum verſoͤhnet wor-
den.

5. Vom rechten und falſchen glauben oder a-
berglaubē erklaͤrt er ſich in lib. de ſuperſtition. &
ceremon. p. 249.
Jn S. Jacob ſoll niemand
glauben/ noch in
S. Peter; der nun aber
in ſie glaubet/ der mag ſich ſelbſt geſund
und lahm glauben. Das iſt aber nicht
der rechte glaube/ der glaub ſoll allein in
einen Gott ſeyn. Darum iſt das gebot ge-
geben/ glauben in einen Gott und in ſei-
nen eingebornen Sohn Jeſum Chriſtum/
darmit iſt alles aus. Die weil nun der
glaube zeichnet und ſonſt nichts/ und
der glaube iſt in GOtt/ ſo zeichnet auch
nur GOTT. Jetzt folgt/ daß ich in
keinen andern glauben ſoll/ denn in
GOtt. Das iſt das gebot/ mit dem ge-
bot wir fuͤrkommen dem andern aber-
glauben allen.
Ibid. Nun kommt der
glaube aus GOtt/ und ſoll in GOTT
bleiben/ das iſt/ wiedergehen in den/ aus
dem er kommt; wo nicht/ das iſt
falſch ꝛc.
Ibidem p. 251. CHriſtus hat
geſagt: Bete nicht oͤffentlich/ ſondern
gehe in dein ſchlaffkaͤmmerlein: Aus
was urſach? So du oͤffentlich beteſt/
was wird daraus? Nichts als allein
ein anfang und urſach der Abgoͤtterey:
darum hats Chriſtus verboten. Denn
beteſt du oͤffentlich/ ſo ſiehets derge-
meine mann/ und faͤllt dir nach/ und du
bewegſt ihn/ daß er auch alſo thut/ wie
du/ und faͤllt in den glauben/ er ſolls
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Jetzt biſtu ſein GOtt/ und er folgt dir/
und CHriſto nicht/ der ihn hieß verbor-
gen beten. Solches alles/ was wir thun
ſollen/ ſoll heimlich ſeyn und verborgen:
denn wir ſollen durch uns ſelbſt niemand
bewegen/ allein in CHriſto/ und in ſei-
nem leiden/ dahin ſoll ein jeglicher ein-
faͤltiger gelehret werden: Wo anders/
ſo iſt er ein aberglaͤubiger/ der nicht
glaubt nach dem gebot und lehr CHri-
ſti/ ſondern ſeyn glaube fuͤhrt nach den
menſchen.

6. Von der wiedergeburth ſind dieſes ſeine
gedancken: Wie in der welt der anfang
aller dinge gut geweſen iſt/ und GOtt
gefaͤllig: So hat die zeit die gute art
zerbrochen/ und iſt geſpalten worden in

gut
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[140/0436] Th. IV. Sect. II. Num. XX. Weitere obſervationes H. Geiſt nicht iſt/ da iſt der freye wille: Denn wo der H. Geiſt iſt/ da muſſen al- le dinge nach dem Heil. Geiſt gehen. Und iſt auch ein freyer wille in dem: Die den H. Geiſt haben/ haben die Goͤttliche weißheit: Jetzt liebet ihr dieſelbige weißheit/ daß er mit freyem willen aus des Heil. Geiſtes lehre nicht kommt/ und iſt aber ein gefaſter freyer wille zum guten/ und die wahl im guten zu haben/ und nicht im argen. Dem nun der Heil. Geiſt gar entzogen iſt/ als den ver- dammten/ dieſelben haben auch freyen willen/ aber im argen/ zu thun was ſie wollen/ morden/ ſtehlen/ betruͤgen ꝛc. Aber der rechte freye wille iſt der/ der da in der probe ſtehet/ in der verſu- chung durch eigene vernunfft/ ohne dem H. Geiſt. 3. Von der GOttheit und wahren dreyei- nigkeit erklaͤret er ſich alſo in ſecreto magico de lapide Philoſophorum p. 672. Von Ewig- keit her iſt GOtt/ und die andere per- ſon der GOttheit iſt von Ewigkeit ge- boren/ aus dem Vater/ und aus ihnen beyden gehet aus von Ewigkeit die drit- te perſon der geiſt GOttes/ alle drey gleicher gewalt/ in einem Goͤttlichen unzertrennlichen weſen/ durch welchen alle dinge erſchaffen und erhalten wer- den. 4. Von Chriſto und deſſen erloͤſungs-werck ſetzet er eben daſelbſt p. 676. dieſes: damit aber die ſeele auch wiederum gereiniget wer- de/ und ſich als denn der gereinigte leib mit deꝛgereinigten ſeelen wiederum ver- einigte/ hat GOtt dem Adam verheiſ- ſen/ daß aus des weibes ſamen einer geboren werden ſolt/ der werde der ſchlangen/ dem Lucifer/ ihrem verfuͤh- rer/ den kopff zuknirſchen/ ihre ſeele von ihm erloͤſen/ und wieder reinigen. Als iſt die andere perſon der GOttheit der Sohn GOttes/ das wort des Vaters/ unſer Mittler und Erloͤſer unſerer ver- dammten ſeelen worden/ der da von dem Vateꝛ veꝛheiſſen/ aus unausſprechlichem geheimniß her abgeſtiegen von dem him- mel/ und durch den H. Geiſt in der reinen keuſchen/ von GOtt vorhin dazu verord- neten und auserwehlten Jungfrauen Maria empfangen/ alda ſich GOTT mit der menſchheit vereiniget/ und ein wahrer GOTT und menſch auff dieſe welt geboren worden/ der war der ver- heiſſene Meſſias und ſchlangentreter/ welcher unſere ſchuld bezahlen wolt/ ſo durch mannigfaͤltig groſſes leiden und ſchmertzen ſich endlich amſtamm des heiligen creutzes fuͤr unſere ſuͤnd ſeinem himmliſchen vater auffgeopffert/ und ſein unſchuldig blut willig vor alle natur vergoſſen/ und dardurch allen verdamm- ten ſeelen/ die da allbereit in der vor- hoͤll ſaſſen/ und der verheiſſung glaub- ten; auch alle andere ſeelen/ ſo nach dem blutigen opffer an den Erloͤſer glaub- ten/ und ſeine wort hielten/ durch ſein blut abgewaſchen/ und gereiniget/ in das Paradeiß gefuͤhret/ durch ſeine auf- erſtehung und himmelfahrt auch uns wiederum aufferſtehend gemacht/ den himmel wiederum geoͤffnet/ und die menſchliche natur mit der Gottheit ver- einiget/ an dem ſtuhl GOttes erhalten und clarificirt/ und uns ſamt ihm in him- mel gefuͤhret hat. Alſo iſt die verfluch- te menſchliche ſeel durch das blut JEſu CHriſti von dem ewigen tod und fluch wiederum erlediget/ von aller unrei- nigkeit purgirt, und in ihre unſchuld wie- derum eingeſetzet und mit dem himmli- ſchen Vater wiederum verſoͤhnet wor- den. 5. Vom rechten und falſchen glauben oder a- berglaubē erklaͤrt er ſich in lib. de ſuperſtition. & ceremon. p. 249. Jn S. Jacob ſoll niemand glauben/ noch in S. Peter; der nun aber in ſie glaubet/ der mag ſich ſelbſt geſund und lahm glauben. Das iſt aber nicht der rechte glaube/ der glaub ſoll allein in einen Gott ſeyn. Darum iſt das gebot ge- geben/ glauben in einen Gott und in ſei- nen eingebornen Sohn Jeſum Chriſtum/ darmit iſt alles aus. Die weil nun der glaube zeichnet und ſonſt nichts/ und der glaube iſt in GOtt/ ſo zeichnet auch nur GOTT. Jetzt folgt/ daß ich in keinen andern glauben ſoll/ denn in GOtt. Das iſt das gebot/ mit dem ge- bot wir fuͤrkommen dem andern aber- glauben allen. Ibid. Nun kommt der glaube aus GOtt/ und ſoll in GOTT bleiben/ das iſt/ wiedergehen in den/ aus dem er kommt; wo nicht/ das iſt falſch ꝛc. Ibidem p. 251. CHriſtus hat geſagt: Bete nicht oͤffentlich/ ſondern gehe in dein ſchlaffkaͤmmerlein: Aus was urſach? So du oͤffentlich beteſt/ was wird daraus? Nichts als allein ein anfang und urſach der Abgoͤtterey: darum hats Chriſtus verboten. Denn beteſt du oͤffentlich/ ſo ſiehets derge- meine mann/ und faͤllt dir nach/ und du bewegſt ihn/ daß er auch alſo thut/ wie du/ und faͤllt in den glauben/ er ſolls thun/ das iſt/ viel plappern wie du: Jetzt biſtu ſein GOtt/ und er folgt dir/ und CHriſto nicht/ der ihn hieß verbor- gen beten. Solches alles/ was wir thun ſollen/ ſoll heimlich ſeyn und verborgen: denn wir ſollen durch uns ſelbſt niemand bewegen/ allein in CHriſto/ und in ſei- nem leiden/ dahin ſoll ein jeglicher ein- faͤltiger gelehret werden: Wo anders/ ſo iſt er ein aberglaͤubiger/ der nicht glaubt nach dem gebot und lehr CHri- ſti/ ſondern ſeyn glaube fuͤhrt nach den menſchen. 6. Von der wiedergeburth ſind dieſes ſeine gedancken: Wie in der welt der anfang aller dinge gut geweſen iſt/ und GOtt gefaͤllig: So hat die zeit die gute art zerbrochen/ und iſt geſpalten worden in gut

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 140. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/436>, abgerufen am 30.11.2024.