[Spaltenumbruch]gut und böß/ aus gutem böse: Diese art/ wie in der welt/ also auch im himmel/ ohn widersprechlich zu verstehen ist/ in dem/ daß am ersten die Engel seynd wor- den/ wunderbarlich/ schön und wol. Nun aber ein theil hat sich versündet/ der andere nicht. So nun aber GOtt sein reich nicht will mit befleckten verwah- ren/ sondern mit denen/ die da warten auf den hauß-vater; aus dem folget nun/ daß die andern seynd ausgestossen wor- den/ vom Reich GOttes/ und die rei- nen behalten: darum fürohin Göttli- cheprovidentiaalso ihr reich besetzt/ daß der mensch vor erst/ ehe daß er kommt in das Reich GOTTes/probiretwird/ wie das gold im feuer: Und über alle probe/ so muß er das fleisch der erden verlassen/ und anlegen ein neu fleisch der neuen geburth/ nemlich empfahen von dem H. Geist/ ohne welches fleisch kein mensch gen himmel mag: Und das darum/ daß die Göttliche fürsichtigkeit gedaucht hat/ keinem seiner creaturen zu vertrauen/ allein sie seye dann vom himmel/ und aus dem himmel neu ge- boren. Also auch mit den Engeln wol zu verstehen ist/ daß diejenigen/ so nicht infernalisch worden seind/ wolprobirtvon GOtt worden seynd/ und nach der voll- kommenenexaminationbestanden/ und al- so fürhinconfirmirtin das Reich GOt- tes: Alsdenn allein dieconfirmirten menschen der neuen geburt das Reich GOttes besitzen/ die andern die Tarta- rische hölle.
7. Uber diß hat er auch an andern örtern die wahre Philosophie von der gemeinen und fal- schen immer unterschieden/ als wenn er gesagt in fragmentis libri Philosophiae de animabus mortuorum p. 272.Dann nicht allein das licht des menschen hie gebraucht soll werden/ sondern auch das licht der schrifft/ und der grund derPhilosophie auff dasselbige zu setzen: Dann ursach/ was ist diePhilosophie/ die nicht aus der Schrifft ihren fuß nimmt? Nichts etc. Libr. Philosophiae de superstitionibus & cere- moniis p. 251.Aber mir als einemPhilo- sopho,der da seinePhilosophie gründet auff den eckstein CHristum/ gebührt zu reden/ und zu entdecken/ damit das nicht in zweiffel stünde/ das nicht in zweiffel stehen soll/ sondern in gutem ge- wissen sey/ woraus ein jeglich ding ent- springe und seinen anfang nehme.Idem in Philosophia occulta p. 286.Darum so sollen wir alle diesen vermeinten grund verlassen/ und allein unser hertz und ver- trauen setzen auff den rechten felsen. Das ist/ was mit der Schrifft bestehen mag/ und was aus dem licht der natur/ und brunnen der wahrheit entspringet und herfleust. Und wollen hie beschreiben und für uns nehmen die heimlichen verbor- genen ding/ mit schlechten und kurtzen worten/ die vor mir wederHenricus Corne- lius Agrippa,nochPetr de Abano,oder auch [Spaltenumbruch]Trithemiusverstanden noch beschrieben ha- ben. Und wolle sich hie an diesem meinem schreiben undphilosophiren niemand är- gern/ sondern alle wort wolprobiren und erwegen: Alsdenn wird er befin- den und sehen/ aus wem ich rede/ ob ich aus dem teuffel oder aus dem licht der natur solches wisse und erfahren hab etc. Fragment. I. Philosophiae de animabus mor- tuorum p. 273.Einer weiß viel/ und aus dem wissen werden viel dinge offenbar: Aber alles durch die barmhertzigkeit CHristi etc.In secreto magico von dreyen ge- benedeyeten magischen steinen p. 671.Ob wol von den gar altenPhilosophisdurch langwierige müh und nachforschung der güldenephilosophische stein offtmals gefunden/ auch dadurch bißweilen hö- here erkäntnis/ daß nemlich etwas ho- hes/ so die natur erhalte/ seyn müsse/ wie denn solche ihre meinung von der natur auch vielfältig und wunderlich beschrie- ben worden. Dieweil sie aber das höch- stecentrum,daraus alle circkel geführt und gefunden werden müssen/ nicht er- kennt/ sondern all ihr schreiben und werck zweifelhaftig/ex circulationibus ele- mentorumerforschet undfundirt gewesen/ und dascentrum,vielweniger das zierli- cheTrigonum,so im circkel entspringt/ nicht berührt/ und aber/ GOtt lob/ her- nach vielen ChristlichenPhilosophis,und männern GOttes/ Mosi/Esdrae, Salomo- ni, Divo Hermeti, Morienound andern mehr/ auch uns Christen das einigecen- trumund ursprung aller dingein Trigono centri,oderTrinitate divinae veritatissich selbst offenbaret und zu erkennen gege- ben hat/ so finden wir aus dem mittel- puncten viel einen höhern und schönern mit der schrifftconcordirenden grund von der wahrenPhilosophie/ was sie sey/ und worauff siefundirt/ daraus nicht allein derPhilosophische stein/ sondern auch noch zweenMagische steine/vegetabilis vel Animalis,ausgeführt undprobirt worden. Derhalben sollen ihre heidnischescripta, so den grund oder richtscheid der natur nichts vermögen/ für nichts geachtet/ sondernVulcanobefohlen werden/ und dagegen das höchste buchsapientia,wel- ches von dem einigen geist GOttes aus- gehet/ aus demcentroder natur gesucht werden: Jn selbigem ist der grund der wahrheit und erkäntnis aller ding: das muß allein mit einem demüthigen gebet von GOtt erlanget werden/ wie uns CHristus selbst lehret:Quaerite primum Regnum DEI;und der H. Apostel Jacob: Mangelt jemand an weißheit/ so suche er sie bey GOTT/ der da ist der brunn aller weißheit etc.
8. Von den wahren und falschen Medicis hat er ebenfals gar gründlich geurtheilet/ und sonderlich behauptet/ daß kein rechter Medicus ohne die erleuchtung und regierung GOttes seye/ er möge gleich sonst noch so ein alter Aca- demicus seyn; denn also schreibet er (in Defen-
sione
S 3
von Theophraſti Paracelſi lehre.
[Spaltenumbruch]gut und boͤß/ aus gutem boͤſe: Dieſe art/ wie in der welt/ alſo auch im himmel/ ohn widerſprechlich zu verſtehen iſt/ in dem/ daß am erſten die Engel ſeynd wor- den/ wunderbarlich/ ſchoͤn und wol. Nun aber ein theil hat ſich verſuͤndet/ der andere nicht. So nun aber GOtt ſein reich nicht will mit befleckten verwah- ren/ ſondeꝛn mit denen/ die da waꝛten auf den hauß-vater; aus dem folget nun/ daß die andern ſeynd ausgeſtoſſen wor- den/ vom Reich GOttes/ und die rei- nen behalten: darum fuͤrohin Goͤttli- cheprovidentiaalſo ihr reich beſetzt/ daß der menſch vor erſt/ ehe daß er kommt in das Reich GOTTes/probiretwird/ wie das gold im feuer: Und uͤber alle probe/ ſo muß er das fleiſch der erden verlaſſen/ und anlegen ein neu fleiſch der neuen geburth/ nemlich empfahen von dem H. Geiſt/ ohne welches fleiſch kein menſch gen himmel mag: Und das darum/ daß die Goͤttliche fuͤrſichtigkeit gedaucht hat/ keinem ſeiner creaturen zu vertrauen/ allein ſie ſeye dann vom himmel/ und aus dem himmel neu ge- boren. Alſo auch mit den Engeln wol zu verſtehen iſt/ daß diejenigen/ ſo nicht infernaliſch worden ſeind/ wolprobirtvon GOtt worden ſeynd/ und nach der voll- kommenenexaminationbeſtanden/ und al- ſo fuͤrhinconfirmirtin das Reich GOt- tes: Alsdenn allein dieconfirmirten menſchen der neuen geburt das Reich GOttes beſitzen/ die andern die Tarta- riſche hoͤlle.
7. Uber diß hat er auch an andern oͤrtern die wahre Philoſophie von der gemeinen und fal- ſchen immer unterſchieden/ als wenn er geſagt in fragmentis libri Philoſophiæ de animabus mortuorum p. 272.Dann nicht allein das licht des menſchen hie gebraucht ſoll werden/ ſondern auch das licht der ſchrifft/ und der grund derPhiloſophie auff daſſelbige zu ſetzen: Dann urſach/ was iſt diePhiloſophie/ die nicht aus der Schrifft ihren fuß nimmt? Nichts ꝛc. Libr. Philoſophiæ de ſuperſtitionibus & cere- moniis p. 251.Aber mir als einemPhilo- ſopho,der da ſeinePhiloſophie gruͤndet auff den eckſtein CHriſtum/ gebuͤhrt zu reden/ und zu entdecken/ damit das nicht in zweiffel ſtuͤnde/ das nicht in zweiffel ſtehen ſoll/ ſondern in gutem ge- wiſſen ſey/ woraus ein jeglich ding ent- ſpringe und ſeinen anfang nehme.Idem in Philoſophia occulta p. 286.Darum ſo ſollen wir alle dieſen vermeinten grund verlaſſen/ und allein unſer hertz und ver- trauen ſetzen auff den rechten felſen. Das iſt/ was mit der Schrifft beſtehen mag/ und was aus dem licht der natur/ und brunnen der wahꝛheit entſpꝛinget uñ herfleuſt. Und wollen hie beſchreiben und fuͤr uns nehmen die heimlichen verbor- genen ding/ mit ſchlechten und kurtzen worten/ die vor mir wederHenricus Corne- lius Agrippa,nochPetrꝰ de Abano,oder auch [Spaltenumbruch]Trithemiusveꝛſtanden noch beſchꝛiebẽ ha- ben. Und wolle ſich hie an dieſem meinem ſchreiben undphiloſophiren niemand aͤr- gern/ ſondern alle wort wolprobiren und erwegen: Alsdenn wird er befin- den und ſehen/ aus wem ich rede/ ob ich aus dem teuffel oder aus dem licht der natur ſolches wiſſe und erfahren hab ꝛc. Fragment. I. Philoſophiæ de animabus mor- tuorum p. 273.Einer weiß viel/ und aus dem wiſſen werden viel dinge offenbar: Aber alles durch die barmhertzigkeit CHriſti ꝛc.In ſecreto magico von dreyen ge- benedeyeten magiſchen ſteinen p. 671.Ob wol von den gar altenPhiloſophisdurch langwierige muͤh und nachforſchung der guͤldenephiloſophiſche ſtein offtmals gefunden/ auch dadurch bißweilen hoͤ- here erkaͤntnis/ daß nemlich etwas ho- hes/ ſo die natur erhalte/ ſeyn muͤſſe/ wie denn ſolche ihre meinung von der natur auch vielfaͤltig und wunderlich beſchrie- ben worden. Dieweil ſie aber das hoͤch- ſtecentrum,daraus alle circkel gefuͤhrt und gefunden werden muͤſſen/ nicht er- kennt/ ſondern all ihr ſchreiben und werck zweifelhaftig/ex circulationibus ele- mentorumeꝛforſchet undfundirt geweſen/ und dascentrum,vielweniger das zierli- cheTrigonum,ſo im circkel entſpringt/ nicht beruͤhrt/ und aber/ GOtt lob/ her- nach vielen ChriſtlichenPhiloſophis,und maͤnnern GOttes/ Moſi/Eſdræ, Salomo- ni, Divo Hermeti, Morienound andern mehr/ auch uns Chriſten das einigecen- trumund urſprung aller dingein Trigono centri,oderTrinitate divinæ veritatisſich ſelbſt offenbaret und zu erkennen gege- ben hat/ ſo finden wir aus dem mittel- puncten viel einen hoͤhern und ſchoͤnern mit der ſchrifftconcordirenden grund von der wahrenPhiloſophie/ was ſie ſey/ und worauff ſiefundirt/ daraus nicht allein derPhiloſophiſche ſtein/ ſondern auch noch zweenMagiſche ſteine/vegetabilis vel Animalis,ausgefuͤhrt undprobiꝛt worden. Derhalben ſollen ihre heidniſcheſcripta, ſo den grund oder richtſcheid der natur nichts vermoͤgen/ fuͤr nichts geachtet/ ſondernVulcanobefohlen werden/ und dagegen das hoͤchſte buchſapientia,wel- ches von dem einigen geiſt GOttes aus- gehet/ aus demcentroder natur geſucht werden: Jn ſelbigem iſt der grund der wahrheit und erkaͤntnis aller ding: das muß allein mit einem demuͤthigen gebet von GOtt erlanget werden/ wie uns CHriſtus ſelbſt lehret:Quærite primùm Regnum DEI;und der H. Apoſtel Jacob: Mangelt jemand an weißheit/ ſo ſuche eꝛ ſie bey GOTT/ der da iſt der brunn aller weißheit ꝛc.
8. Von den wahren und falſchen Medicis hat er ebenfals gar gruͤndlich geurtheilet/ und ſonderlich behauptet/ daß kein rechter Medicus ohne die erleuchtung und regierung GOttes ſeye/ er moͤge gleich ſonſt noch ſo ein alter Aca- demicus ſeyn; denn alſo ſchreibet er (in Defen-
ſione
S 3
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[141/0437]
von Theophraſti Paracelſi lehre.
gut und boͤß/ aus gutem boͤſe: Dieſe art/
wie in der welt/ alſo auch im himmel/
ohn widerſprechlich zu verſtehen iſt/ in
dem/ daß am erſten die Engel ſeynd wor-
den/ wunderbarlich/ ſchoͤn und wol.
Nun aber ein theil hat ſich verſuͤndet/
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den hauß-vater; aus dem folget nun/
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probe/ ſo muß er das fleiſch der erden
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der neuen geburth/ nemlich empfahen
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kein menſch gen himmel mag: Und das
darum/ daß die Goͤttliche fuͤrſichtigkeit
gedaucht hat/ keinem ſeiner creaturen
zu vertrauen/ allein ſie ſeye dann vom
himmel/ und aus dem himmel neu ge-
boren. Alſo auch mit den Engeln wol
zu verſtehen iſt/ daß diejenigen/ ſo nicht
infernaliſch worden ſeind/ wol probirt von
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menſchen der neuen geburt das Reich
GOttes beſitzen/ die andern die Tarta-
riſche hoͤlle.
7. Uber diß hat er auch an andern oͤrtern die
wahre Philoſophie von der gemeinen und fal-
ſchen immer unterſchieden/ als wenn er geſagt
in fragmentis libri Philoſophiæ de animabus
mortuorum p. 272. Dann nicht allein
das licht des menſchen hie gebraucht ſoll
werden/ ſondern auch das licht der
ſchrifft/ und der grund der Philoſophie
auff daſſelbige zu ſetzen: Dann urſach/
was iſt die Philoſophie/ die nicht aus der
Schrifft ihren fuß nimmt? Nichts ꝛc.
Libr. Philoſophiæ de ſuperſtitionibus & cere-
moniis p. 251. Aber mir als einem Philo-
ſopho, der da ſeine Philoſophie gruͤndet
auff den eckſtein CHriſtum/ gebuͤhrt zu
reden/ und zu entdecken/ damit das
nicht in zweiffel ſtuͤnde/ das nicht in
zweiffel ſtehen ſoll/ ſondern in gutem ge-
wiſſen ſey/ woraus ein jeglich ding ent-
ſpringe und ſeinen anfang nehme. Idem
in Philoſophia occulta p. 286. Darum ſo
ſollen wir alle dieſen vermeinten grund
verlaſſen/ und allein unſer hertz und ver-
trauen ſetzen auff den rechten felſen.
Das iſt/ was mit der Schrifft beſtehen
mag/ und was aus dem licht der natur/
und brunnen der wahꝛheit entſpꝛinget uñ
herfleuſt. Und wollen hie beſchreiben und
fuͤr uns nehmen die heimlichen verbor-
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worten/ die vor mir weder Henricus Corne-
lius Agrippa, noch Petrꝰ de Abano, oder auch
Trithemius veꝛſtanden noch beſchꝛiebẽ ha-
ben. Und wolle ſich hie an dieſem meinem
ſchreiben und philoſophiren niemand aͤr-
gern/ ſondern alle wort wol probiren
und erwegen: Alsdenn wird er befin-
den und ſehen/ aus wem ich rede/ ob ich
aus dem teuffel oder aus dem licht der
natur ſolches wiſſe und erfahren hab ꝛc.
Fragment. I. Philoſophiæ de animabus mor-
tuorum p. 273. Einer weiß viel/ und aus
dem wiſſen werden viel dinge offenbar:
Aber alles durch die barmhertzigkeit
CHriſti ꝛc. In ſecreto magico von dreyen ge-
benedeyeten magiſchen ſteinen p. 671. Ob
wol von den gar alten Philoſophis durch
langwierige muͤh und nachforſchung
der guͤldene philoſophiſche ſtein offtmals
gefunden/ auch dadurch bißweilen hoͤ-
here erkaͤntnis/ daß nemlich etwas ho-
hes/ ſo die natur erhalte/ ſeyn muͤſſe/ wie
denn ſolche ihre meinung von der natur
auch vielfaͤltig und wunderlich beſchrie-
ben worden. Dieweil ſie aber das hoͤch-
ſte centrum, daraus alle circkel gefuͤhrt
und gefunden werden muͤſſen/ nicht er-
kennt/ ſondern all ihr ſchreiben und
werck zweifelhaftig/ ex circulationibus ele-
mentorum eꝛforſchet und fundirt geweſen/
und das centrum, vielweniger das zierli-
che Trigonum, ſo im circkel entſpringt/
nicht beruͤhrt/ und aber/ GOtt lob/ her-
nach vielen Chriſtlichen Philoſophis, und
maͤnnern GOttes/ Moſi/ Eſdræ, Salomo-
ni, Divo Hermeti, Morieno und andern
mehr/ auch uns Chriſten das einige cen-
trum und urſprung aller dinge in Trigono
centri, oder Trinitate divinæ veritatis ſich
ſelbſt offenbaret und zu erkennen gege-
ben hat/ ſo finden wir aus dem mittel-
puncten viel einen hoͤhern und ſchoͤnern
mit der ſchrifft concordirenden grund von
der wahren Philoſophie/ was ſie ſey/ und
worauff ſie fundirt/ daraus nicht allein
der Philoſophiſche ſtein/ ſondern auch
noch zween Magiſche ſteine/ vegetabilis vel
Animalis, ausgefuͤhrt und probiꝛt worden.
Derhalben ſollen ihre heidniſche ſcripta,
ſo den grund oder richtſcheid der natur
nichts vermoͤgen/ fuͤr nichts geachtet/
ſondern Vulcano befohlen werden/ und
dagegen das hoͤchſte buch ſapientia, wel-
ches von dem einigen geiſt GOttes aus-
gehet/ aus dem centro der natur geſucht
werden: Jn ſelbigem iſt der grund der
wahrheit und erkaͤntnis aller ding: das
muß allein mit einem demuͤthigen gebet
von GOtt erlanget werden/ wie uns
CHriſtus ſelbſt lehret: Quærite primùm
Regnum DEI; und der H. Apoſtel Jacob:
Mangelt jemand an weißheit/ ſo ſuche eꝛ
ſie bey GOTT/ der da iſt der brunn aller
weißheit ꝛc.
8. Von den wahren und falſchen Medicis
hat er ebenfals gar gruͤndlich geurtheilet/ und
ſonderlich behauptet/ daß kein rechter Medicus
ohne die erleuchtung und regierung GOttes
ſeye/ er moͤge gleich ſonſt noch ſo ein alter Aca-
demicus ſeyn; denn alſo ſchreibet er (in Defen-
ſione
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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/437>, abgerufen am 16.07.2024.
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