Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. I. Num. I. Ein kurtzer auszug aus Theodoti schrifften und der
[Spaltenumbruch] höret. Von diesen zweyen sagt auch der Hei-
land/ man solle den fürchten/ der diese seele und
diesen seelischen leib in der hölle verderben kan.

48. Dieses fleisch nennet der Heiland den
widersacher
und Paulus das gesetz/ das da
widerstrebet dem gesetz meines gemüths.

Item, der Heiland ermahnet/ daß man tödten
und zerbrechen soll/ als die waffen des starcke/ der
der himmlischen seele widerstreitet/ und daß man
mit ihm versöhnet soll werden auff dem wege/
daß wir nicht in den kercker fallen/ in gleichem
daß man ihm willfährig seyn soll/ nicht an der
stärcke der sünde nehren und bekräfftigen/ son-
dern ihn von dar tödten durch enthaltung vom
bösen. Auff daß wann er in der aufflösung abge-
schieden und ausgeblasen wird/ nicht einiges
gut nehme und gewalt habe/ die da bleibe in dem
durchgang durchs feuer. Dieses heisset auch
das unkraut/ welches mit der seele neben dem
guten samen auffwächst. Dieses ist auch der sa-
me des teuffels/ als mit ihm gleiches wesens/ und
die schlange und der mörder/ der dem Könige
nachstellet.

49. Es hat aber Adam in geheim in sich ein-
gestreut gehabt den geistlichen samen von der
weißheit in seine seele. Wie es heist: Es ist
verordnet durch die Engel in der hand
des Mittlers. Ein Mittler aber ist
nicht eines einigen/ GOtt aber ist einig.

Durch die Engel nun/ die männlichen nemlich/
werden die samen zubereitet/ welche von der
weißheit zur geburt ausgestreuet werden/ nach-
dem sie gefasset werden. Denn nach etlichen
wird der schöpffer/ der da von der weißheit heim-
lich beweget wird/ vor selbstbewegend gehalten/
deßgleichen auch die menschen. So hat nun
die weißheit den ersten samen in Adam hervor-
gebracht/ damit das gebeine die verständige und
himmlische seele nicht leer wär/ sondern voller
geistlicher früchte. Von Adam aber werden 3.
naturen gezeuget/ die erste unvernünfftig/ wel-
che Cains war/ die andere vernünfftig und ge-
recht/ nemlich Abels/ die dritte geistlich/ nem-
lich Seths. Und der irrdische mensch ist nach
dem bild/ der seelische nach der gleichheit GOt-
tes/ der geistliche aber seiner eigenen. Von
welchen 3. ohne die andern kinder Adams ste-
het: Diß ist das buch der schöpffung der men-
schen.

50. Weil aber Seth geistlich ist/ so ist er we-
der ein Ackermann noch ein hirte/ sondern er-
bringet zur frucht einen knaben/ als etwas geist-
liches/ und zwar einen solchen/ der/ als hoffend/
daß der name des HErrn angeruffen werden
soll/ über sich siehet/ dessen Bürgerrecht im
himmel ist/ den auch die welt nicht fasset. De-
nen dreyen unleiblichen dingen von Adam wird
das vierte über gezogen/ nemlich das irrdische
als kleider von fellen. Drum säet Adam weder
vom geist/ noch vom eingehauchten odem; Denn
beydes ist Göttlich/ und zwar wird beydes
durch ihn/ nicht von ihm hervorgebracht. Sein
Materialisches aber ist kräfftig zum saamen
und zeugen/ als welches mit dem samen vermen-
get ist/ und von der Harmonie dieses lebens
nicht abweichen kan.

51. Nach diesen ist nun Adam unser Va-
ter. Der erste mensch ist von der erden
und irrdisch.
Hätte er aber aus seiner seelen
fort gepflantzet und aus dem geistlichen/ so wol
[Spaltenumbruch] als aus dem materialischen/ so würden sie alle
zugleich gerecht worden und in allen die lehre
seyn. Deßwegen sind viele materialische/ nicht
aber viel seelischen/ wenig aber geistliche. Das
geistliche wird nun nach der natur selig/ das
seelische hat seinen freyen willen und hat eine
geschickligkeit zum glauben und zur unsterblich-
keit/ auch zum unglauben und tod/ nach der ei-
genen wahl. Das materialische aber verdirbt
von natur.

52. Wenn nun die seelischen eingepfropffet
werden in den guten ölbaum zum glauben und
ewigen leben und die eigenschafft des ölbau-
mes erlangen/ und wenn die Heiden eingehen/
alsdenn wirds also gantz Jsrael. Jsrael aber
heist verblühmter weise der geistliche/ der da
GOtt schauen wird/ der rechte Sohn des gläu-
bigen Abrahams/ der aus der freyen/ nicht nach
dem fleisch/ der aus der Egyptischen magd ist.
Da geschiehet nun aus den 3. geschlechten (1)
die gestaltung des geistlichen (2) die versetzung
des seelischen aus der knechtschafft zur freyheit.

53. Als nun nach dem reich des todes eine
grosse und vortreffliche verheissung geschehe war/
und doch nichts destoweniger der tod dienete/
indem alle gewalt und Gottheit abgesproche war:
Dahat der grosse kämpffer JEsus CHristus in
sich selbst die gemeine mit krafft angenommen/
nemlich das auserwehlte und beruffene/ das
geistliche zwar von der gebährenden/ das selische
aus der verordnung des heils/ welches er selig
gemacht und hinauff gebracht hat/ was er an-
genommen und durch dieselben und was dersel-
ben gleich ist. Denn wenn der anbruch
heilig ist/ so ists auch der weg/ ist die
wurtzel heilig/ so sinds auch die zweige.

54. Da hat er nun erstlich den samen von
der gebährenden angezogen/ nicht daß er da-
von umgeben worden/ sondern daß er densel-
ben mit krafft umgeben/ welcher durch die er-
käntniß bald gestaltet wird. Als er aber an
dem ort war/ fand er/ daß JEsus CHristus der
verkündigte angezogen war/ welchen die Pro-
pheten und das gesetz verkündiget haben/ der ein
vorbild des Heilandes wäre. Es war aber
auch dieser selische CHristus/ den er angezogen
hatte/ unsichtbar. Es muste aber der/ so in
die welt kam/ allhie gesehen/ und gefasset wer-
den/ auch wandeln und einen sinnlichen leib ha-
ben darunter noch ein anderer wäre aus der un-
sichtbaren seelischen Essentz/ doch daß er mit krafft
aus der Göttlichen zubereitung in diese sinnliche
welt käme.

55. Da heists nun: Der H. Geist wird
über dich kommen/
nemlich von dem leib des
HErrn/ die krafft aber des Höchsten wird
dich überschatte/
welches den leib in der jung-
frauen gebildet hat. Daß er nun selbst etwas
anders war/ als das er empfangen hatte/ ist aus
seinen worten klar: Jch bin das leben und
die wahrheit. Jch und der vater sind
eins.
Daß geistliche aber das er angenom-
men/ und das seelische ist daraus offenbar: Und
das Knäblein wuchs und ward starck.

Denn das geistliche zeiget das an/ was von
der weißheit ist/ das seelische aber den wachs-
thum. Durch das aber/ was aus seiner seiten
ronne/ eröffnete er die ausflüsse der leidenschafften/

wie die

Th. IV. Sect. I. Num. I. Ein kurtzer auszug aus Theodoti ſchrifften und der
[Spaltenumbruch] hoͤret. Von dieſen zweyen ſagt auch der Hei-
land/ man ſolle den fuͤrchten/ der dieſe ſeele und
dieſen ſeeliſchen leib in der hoͤlle verderben kan.

48. Dieſes fleiſch nennet der Heiland den
widerſacher
und Paulus das geſetz/ das da
wideꝛſtꝛebet dem geſetz meines gemuͤths.

Item, der Heiland ermahnet/ daß man toͤdten
und zeꝛbꝛechen ſoll/ als die waffen des ſtarckē/ der
der him̃liſchen ſeele widerſtreitet/ und daß man
mit ihm verſoͤhnet ſoll werden auff dem wege/
daß wir nicht in den kercker fallen/ in gleichem
daß man ihm willfaͤhrig ſeyn ſoll/ nicht an der
ſtaͤrcke der ſuͤnde nehren und bekraͤfftigen/ ſon-
dern ihn von dar toͤdten durch enthaltung vom
boͤſen. Auff daß wann er in der auffloͤſung abge-
ſchieden und ausgeblaſen wird/ nicht einiges
gut nehme und gewalt habe/ die da bleibe in dem
durchgang durchs feuer. Dieſes heiſſet auch
das unkraut/ welches mit der ſeele neben dem
guten ſamen auffwaͤchſt. Dieſes iſt auch der ſa-
me des teuffels/ als mit ihm gleiches weſens/ und
die ſchlange und der moͤrder/ der dem Koͤnige
nachſtellet.

49. Es hat aber Adam in geheim in ſich ein-
geſtreut gehabt den geiſtlichen ſamen von der
weißheit in ſeine ſeele. Wie es heiſt: Es iſt
verordnet durch die Engel in der hand
des Mittlers. Ein Mittler aber iſt
nicht eines einigen/ GOtt aber iſt einig.

Durch die Engel nun/ die maͤnnlichen nemlich/
werden die ſamen zubereitet/ welche von der
weißheit zur geburt ausgeſtreuet werden/ nach-
dem ſie gefaſſet werden. Denn nach etlichen
wird der ſchoͤpffer/ der da von der weißheit heim-
lich beweget wird/ vor ſelbſtbewegend gehalten/
deßgleichen auch die menſchen. So hat nun
die weißheit den erſten ſamen in Adam hervor-
gebracht/ damit das gebeine die verſtaͤndige und
himmliſche ſeele nicht leer waͤr/ ſondern voller
geiſtlicher fruͤchte. Von Adam aber werden 3.
naturen gezeuget/ die erſte unvernuͤnfftig/ wel-
che Cains war/ die andere vernuͤnfftig und ge-
recht/ nemlich Abels/ die dritte geiſtlich/ nem-
lich Seths. Und der irꝛdiſche menſch iſt nach
dem bild/ der ſeeliſche nach der gleichheit GOt-
tes/ der geiſtliche aber ſeiner eigenen. Von
welchen 3. ohne die andern kinder Adams ſte-
het: Diß iſt das buch der ſchoͤpffung der men-
ſchen.

50. Weil aber Seth geiſtlich iſt/ ſo iſt er we-
der ein Ackermann noch ein hirte/ ſondern er-
bringet zur frucht einen knaben/ als etwas geiſt-
liches/ und zwar einen ſolchen/ der/ als hoffend/
daß der name des HErrn angeruffen werden
ſoll/ uͤber ſich ſiehet/ deſſen Buͤrgerrecht im
himmel iſt/ den auch die welt nicht faſſet. De-
nen dreyen unleiblichen dingen von Adam wird
das vierte uͤber gezogen/ nemlich das irꝛdiſche
als kleider von fellen. Drum ſaͤet Adam weder
vom geiſt/ noch vom eingehauchten odem; Deñ
beydes iſt Goͤttlich/ und zwar wird beydes
durch ihn/ nicht von ihm hervorgebracht. Sein
Materialiſches aber iſt kraͤfftig zum ſaamen
und zeugen/ als welches mit dem ſamen vermen-
get iſt/ und von der Harmonie dieſes lebens
nicht abweichen kan.

51. Nach dieſen iſt nun Adam unſer Va-
ter. Der erſte menſch iſt von der erden
und irrdiſch.
Haͤtte er aber aus ſeiner ſeelen
fort gepflantzet und aus dem geiſtlichen/ ſo wol
[Spaltenumbruch] als aus dem materialiſchen/ ſo wuͤrden ſie alle
zugleich gerecht worden und in allen die lehre
ſeyn. Deßwegen ſind viele materialiſche/ nicht
aber viel ſeeliſchen/ wenig aber geiſtliche. Das
geiſtliche wird nun nach der natur ſelig/ das
ſeeliſche hat ſeinen freyen willen und hat eine
geſchickligkeit zum glauben und zur unſterblich-
keit/ auch zum unglauben und tod/ nach der ei-
genen wahl. Das materialiſche aber verdirbt
von natur.

52. Wenn nun die ſeeliſchen eingepfropffet
werden in den guten oͤlbaum zum glauben und
ewigen leben und die eigenſchafft des oͤlbau-
mes erlangen/ und wenn die Heiden eingehen/
alsdenn wirds alſo gantz Jſrael. Jſrael aber
heiſt verbluͤhmter weiſe der geiſtliche/ der da
GOtt ſchauen wird/ der rechte Sohn des glaͤu-
bigen Abrahams/ der aus der freyen/ nicht nach
dem fleiſch/ der aus der Egyptiſchen magd iſt.
Da geſchiehet nun aus den 3. geſchlechten (1)
die geſtaltung des geiſtlichen (2) die verſetzung
des ſeeliſchen aus der knechtſchafft zur freyheit.

53. Als nun nach dem reich des todes eine
groſſe uñ vortreffliche verheiſſung geſchehē war/
und doch nichts deſtoweniger der tod dienete/
indem alle gewalt uñ Gottheit abgeſprochē war:
Dahat der groſſe kaͤmpffer JEſus CHriſtus in
ſich ſelbſt die gemeine mit krafft angenommen/
nemlich das auserwehlte und beruffene/ das
geiſtliche zwar von der gebaͤhrenden/ das ſeliſche
aus der verordnung des heils/ welches er ſelig
gemacht und hinauff gebracht hat/ was er an-
genommen und durch dieſelben und was derſel-
ben gleich iſt. Denn wenn der anbruch
heilig iſt/ ſo iſts auch der weg/ iſt die
wurtzel heilig/ ſo ſinds auch die zweige.

54. Da hat er nun erſtlich den ſamen von
der gebaͤhrenden angezogen/ nicht daß er da-
von umgeben worden/ ſondern daß er denſel-
ben mit krafft umgeben/ welcher durch die er-
kaͤntniß bald geſtaltet wird. Als er aber an
dem ort war/ fand er/ daß JEſus CHriſtus der
verkuͤndigte angezogen war/ welchen die Pro-
pheten und das geſetz verkuͤndiget haben/ der ein
vorbild des Heilandes waͤre. Es war aber
auch dieſer ſeliſche CHriſtus/ den er angezogen
hatte/ unſichtbar. Es muſte aber der/ ſo in
die welt kam/ allhie geſehen/ und gefaſſet wer-
den/ auch wandeln und einen ſinnlichen leib ha-
ben darunter noch ein anderer waͤre aus der un-
ſichtbaren ſeeliſchen Eſſentz/ doch daß eꝛ mit krafft
aus der Goͤttlichen zubereitung in dieſe ſinnliche
welt kaͤme.

55. Da heiſts nun: Der H. Geiſt wird
uͤber dich kommen/
nemlich von dem leib des
HErꝛn/ die krafft aber des Hoͤchſten wird
dich uͤbeꝛſchattē/
welches den leib in der jung-
frauen gebildet hat. Daß er nun ſelbſt etwas
anders war/ als das er empfangen hatte/ iſt aus
ſeinen worten klar: Jch bin das leben und
die wahrheit. Jch und der vater ſind
eins.
Daß geiſtliche aber das er angenom-
men/ und das ſeeliſche iſt daraus offenbar: Und
das Knaͤblein wuchs und ward ſtarck.

Denn das geiſtliche zeiget das an/ was von
der weißheit iſt/ das ſeeliſche aber den wachs-
thum. Durch das aber/ was aus ſeiner ſeiten
roñe/ eroͤffnete er die ausfluͤſſe der leidenſchafften/

wie die
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0344" n="48"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. I. Num. I.</hi> Ein kurtzer auszug aus <hi rendition="#aq">Theodoti</hi> &#x017F;chrifften und der</fw><lb/><cb/>
ho&#x0364;ret. Von die&#x017F;en zweyen &#x017F;agt auch der Hei-<lb/>
land/ man &#x017F;olle den fu&#x0364;rchten/ der die&#x017F;e &#x017F;eele und<lb/>
die&#x017F;en &#x017F;eeli&#x017F;chen leib in der ho&#x0364;lle verderben kan.</p><lb/>
            <p>48. Die&#x017F;es flei&#x017F;ch nennet der Heiland <hi rendition="#fr">den<lb/>
wider&#x017F;acher</hi> und <hi rendition="#aq">Paulus</hi> <hi rendition="#fr">das ge&#x017F;etz/ das da<lb/>
wide&#xA75B;&#x017F;t&#xA75B;ebet dem ge&#x017F;etz meines gemu&#x0364;ths.</hi><lb/><hi rendition="#aq">Item,</hi> der Heiland ermahnet/ daß man to&#x0364;dten<lb/>
und ze&#xA75B;b&#xA75B;echen &#x017F;oll/ als die waffen des &#x017F;tarck&#x0113;/ der<lb/>
der him&#x0303;li&#x017F;chen &#x017F;eele wider&#x017F;treitet/ und daß man<lb/>
mit ihm ver&#x017F;o&#x0364;hnet &#x017F;oll werden auff dem wege/<lb/>
daß wir nicht in den kercker fallen/ in gleichem<lb/>
daß man ihm willfa&#x0364;hrig &#x017F;eyn &#x017F;oll/ nicht an der<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;rcke der &#x017F;u&#x0364;nde nehren und bekra&#x0364;fftigen/ &#x017F;on-<lb/>
dern ihn von dar to&#x0364;dten durch enthaltung vom<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;en. Auff daß wann er in der aufflo&#x0364;&#x017F;ung abge-<lb/>
&#x017F;chieden und ausgebla&#x017F;en wird/ nicht einiges<lb/>
gut nehme und gewalt habe/ die da bleibe in dem<lb/>
durchgang durchs feuer. Die&#x017F;es hei&#x017F;&#x017F;et auch<lb/>
das unkraut/ welches mit der &#x017F;eele neben dem<lb/>
guten &#x017F;amen auffwa&#x0364;ch&#x017F;t. Die&#x017F;es i&#x017F;t auch der &#x017F;a-<lb/>
me des teuffels/ als mit ihm gleiches we&#x017F;ens/ und<lb/>
die &#x017F;chlange und der mo&#x0364;rder/ der dem Ko&#x0364;nige<lb/>
nach&#x017F;tellet.</p><lb/>
            <p>49. Es hat aber Adam in geheim in &#x017F;ich ein-<lb/>
ge&#x017F;treut gehabt den gei&#x017F;tlichen &#x017F;amen von der<lb/>
weißheit in &#x017F;eine &#x017F;eele. Wie es hei&#x017F;t: <hi rendition="#fr">Es i&#x017F;t<lb/>
verordnet durch die Engel in der hand<lb/>
des Mittlers. Ein Mittler aber i&#x017F;t<lb/>
nicht eines einigen/ GOtt aber i&#x017F;t einig.</hi><lb/>
Durch die Engel nun/ die ma&#x0364;nnlichen nemlich/<lb/>
werden die &#x017F;amen zubereitet/ welche von der<lb/>
weißheit zur geburt ausge&#x017F;treuet werden/ nach-<lb/>
dem &#x017F;ie gefa&#x017F;&#x017F;et werden. Denn nach etlichen<lb/>
wird der &#x017F;cho&#x0364;pffer/ der da von der weißheit heim-<lb/>
lich beweget wird/ vor &#x017F;elb&#x017F;tbewegend gehalten/<lb/>
deßgleichen auch die men&#x017F;chen. So hat nun<lb/>
die weißheit den er&#x017F;ten &#x017F;amen in Adam hervor-<lb/>
gebracht/ damit das gebeine die ver&#x017F;ta&#x0364;ndige und<lb/>
himmli&#x017F;che &#x017F;eele nicht leer wa&#x0364;r/ &#x017F;ondern voller<lb/>
gei&#x017F;tlicher fru&#x0364;chte. Von Adam aber werden 3.<lb/>
naturen gezeuget/ die er&#x017F;te unvernu&#x0364;nfftig/ wel-<lb/>
che Cains war/ die andere vernu&#x0364;nfftig und ge-<lb/>
recht/ nemlich Abels/ die dritte gei&#x017F;tlich/ nem-<lb/>
lich Seths. Und der ir&#xA75B;di&#x017F;che men&#x017F;ch i&#x017F;t nach<lb/>
dem bild/ der &#x017F;eeli&#x017F;che nach der gleichheit GOt-<lb/>
tes/ der gei&#x017F;tliche aber &#x017F;einer eigenen. Von<lb/>
welchen 3. ohne die andern kinder Adams &#x017F;te-<lb/>
het: Diß i&#x017F;t das buch der &#x017F;cho&#x0364;pffung der men-<lb/>
&#x017F;chen.</p><lb/>
            <p>50. Weil aber Seth gei&#x017F;tlich i&#x017F;t/ &#x017F;o i&#x017F;t er we-<lb/>
der ein Ackermann noch ein hirte/ &#x017F;ondern er-<lb/>
bringet zur frucht einen knaben/ als etwas gei&#x017F;t-<lb/>
liches/ und zwar einen &#x017F;olchen/ der/ als hoffend/<lb/>
daß der name des HErrn angeruffen werden<lb/>
&#x017F;oll/ u&#x0364;ber &#x017F;ich &#x017F;iehet/ de&#x017F;&#x017F;en Bu&#x0364;rgerrecht im<lb/>
himmel i&#x017F;t/ den auch die welt nicht fa&#x017F;&#x017F;et. De-<lb/>
nen dreyen unleiblichen dingen von Adam wird<lb/>
das vierte u&#x0364;ber gezogen/ nemlich das ir&#xA75B;di&#x017F;che<lb/>
als kleider von fellen. Drum &#x017F;a&#x0364;et Adam weder<lb/>
vom gei&#x017F;t/ noch vom eingehauchten odem; Den&#x0303;<lb/>
beydes i&#x017F;t Go&#x0364;ttlich/ und zwar wird beydes<lb/>
durch ihn/ nicht von ihm hervorgebracht. Sein<lb/>
Materiali&#x017F;ches aber i&#x017F;t kra&#x0364;fftig zum &#x017F;aamen<lb/>
und zeugen/ als welches mit dem &#x017F;amen vermen-<lb/>
get i&#x017F;t/ und von der Harmonie die&#x017F;es lebens<lb/>
nicht abweichen kan.</p><lb/>
            <p>51. Nach die&#x017F;en i&#x017F;t nun Adam un&#x017F;er Va-<lb/>
ter. <hi rendition="#fr">Der er&#x017F;te men&#x017F;ch i&#x017F;t von der erden<lb/>
und irrdi&#x017F;ch.</hi> Ha&#x0364;tte er aber aus &#x017F;einer &#x017F;eelen<lb/>
fort gepflantzet und aus dem gei&#x017F;tlichen/ &#x017F;o wol<lb/><cb/>
als aus dem <hi rendition="#aq">materiali</hi>&#x017F;chen/ &#x017F;o wu&#x0364;rden &#x017F;ie alle<lb/>
zugleich gerecht worden und in allen die lehre<lb/>
&#x017F;eyn. Deßwegen &#x017F;ind viele <hi rendition="#aq">materiali</hi>&#x017F;che/ nicht<lb/>
aber viel &#x017F;eeli&#x017F;chen/ wenig aber gei&#x017F;tliche. Das<lb/>
gei&#x017F;tliche wird nun nach der natur &#x017F;elig/ das<lb/>
&#x017F;eeli&#x017F;che hat &#x017F;einen freyen willen und hat eine<lb/>
ge&#x017F;chickligkeit zum glauben und zur un&#x017F;terblich-<lb/>
keit/ auch zum unglauben und tod/ nach der ei-<lb/>
genen wahl. Das <hi rendition="#aq">materiali</hi>&#x017F;che aber verdirbt<lb/>
von natur.</p><lb/>
            <p>52. Wenn nun die &#x017F;eeli&#x017F;chen eingepfropffet<lb/>
werden in den guten o&#x0364;lbaum zum glauben und<lb/>
ewigen leben und die eigen&#x017F;chafft des o&#x0364;lbau-<lb/>
mes erlangen/ und wenn die Heiden eingehen/<lb/>
alsdenn wirds al&#x017F;o gantz J&#x017F;rael. J&#x017F;rael aber<lb/>
hei&#x017F;t verblu&#x0364;hmter wei&#x017F;e der gei&#x017F;tliche/ der da<lb/>
GOtt &#x017F;chauen wird/ der rechte Sohn des gla&#x0364;u-<lb/>
bigen Abrahams/ der aus der freyen/ nicht nach<lb/>
dem flei&#x017F;ch/ der aus der Egypti&#x017F;chen magd i&#x017F;t.<lb/>
Da ge&#x017F;chiehet nun aus den 3. ge&#x017F;chlechten (1)<lb/>
die ge&#x017F;taltung des gei&#x017F;tlichen (2) die ver&#x017F;etzung<lb/>
des &#x017F;eeli&#x017F;chen aus der knecht&#x017F;chafft zur freyheit.</p><lb/>
            <p>53. Als nun nach dem reich des todes eine<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e un&#x0303; vortreffliche verhei&#x017F;&#x017F;ung ge&#x017F;cheh&#x0113; war/<lb/>
und doch nichts de&#x017F;toweniger der tod dienete/<lb/>
indem alle gewalt un&#x0303; Gottheit abge&#x017F;proch&#x0113; war:<lb/>
Dahat der gro&#x017F;&#x017F;e ka&#x0364;mpffer JE&#x017F;us CHri&#x017F;tus in<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t die gemeine mit krafft angenommen/<lb/>
nemlich das auserwehlte und beruffene/ das<lb/>
gei&#x017F;tliche zwar von der geba&#x0364;hrenden/ das &#x017F;eli&#x017F;che<lb/>
aus der verordnung des heils/ welches er &#x017F;elig<lb/>
gemacht und hinauff gebracht hat/ was er an-<lb/>
genommen und durch die&#x017F;elben und was der&#x017F;el-<lb/>
ben gleich i&#x017F;t. Denn <hi rendition="#fr">wenn der anbruch<lb/>
heilig i&#x017F;t/ &#x017F;o i&#x017F;ts auch der weg/ i&#x017F;t die<lb/>
wurtzel heilig/ &#x017F;o &#x017F;inds auch die zweige.</hi></p><lb/>
            <p>54. Da hat er nun er&#x017F;tlich den &#x017F;amen von<lb/>
der geba&#x0364;hrenden angezogen/ nicht daß er da-<lb/>
von umgeben worden/ &#x017F;ondern daß er den&#x017F;el-<lb/>
ben mit krafft umgeben/ welcher durch die er-<lb/>
ka&#x0364;ntniß bald ge&#x017F;taltet wird. Als er aber an<lb/>
dem ort war/ fand er/ daß JE&#x017F;us CHri&#x017F;tus der<lb/>
verku&#x0364;ndigte angezogen war/ welchen die Pro-<lb/>
pheten und das ge&#x017F;etz verku&#x0364;ndiget haben/ der ein<lb/>
vorbild des Heilandes wa&#x0364;re. Es war aber<lb/>
auch die&#x017F;er &#x017F;eli&#x017F;che CHri&#x017F;tus/ den er angezogen<lb/>
hatte/ un&#x017F;ichtbar. Es mu&#x017F;te aber der/ &#x017F;o in<lb/>
die welt kam/ allhie ge&#x017F;ehen/ und gefa&#x017F;&#x017F;et wer-<lb/>
den/ auch wandeln und einen &#x017F;innlichen leib ha-<lb/>
ben darunter noch ein anderer wa&#x0364;re aus der un-<lb/>
&#x017F;ichtbaren &#x017F;eeli&#x017F;chen <hi rendition="#aq">E&#x017F;&#x017F;en</hi>tz/ doch daß e&#xA75B; mit krafft<lb/>
aus der Go&#x0364;ttlichen zubereitung in die&#x017F;e &#x017F;innliche<lb/>
welt ka&#x0364;me.</p><lb/>
            <p>55. Da hei&#x017F;ts nun: <hi rendition="#fr">Der H. Gei&#x017F;t wird<lb/>
u&#x0364;ber dich kommen/</hi> nemlich von dem leib des<lb/>
HEr&#xA75B;n/ <hi rendition="#fr">die krafft aber des Ho&#x0364;ch&#x017F;ten wird<lb/>
dich u&#x0364;be&#xA75B;&#x017F;chatt&#x0113;/</hi> welches den leib in der jung-<lb/>
frauen gebildet hat. Daß er nun &#x017F;elb&#x017F;t etwas<lb/>
anders war/ als das er empfangen hatte/ i&#x017F;t aus<lb/>
&#x017F;einen worten klar: <hi rendition="#fr">Jch bin das leben und<lb/>
die wahrheit. Jch und der vater &#x017F;ind<lb/>
eins.</hi> Daß gei&#x017F;tliche aber das er angenom-<lb/>
men/ und das &#x017F;eeli&#x017F;che i&#x017F;t daraus offenbar: <hi rendition="#fr">Und<lb/>
das Kna&#x0364;blein wuchs und ward &#x017F;tarck.</hi><lb/>
Denn das gei&#x017F;tliche zeiget das an/ was von<lb/>
der weißheit i&#x017F;t/ das &#x017F;eeli&#x017F;che aber den wachs-<lb/>
thum. Durch das aber/ was aus &#x017F;einer &#x017F;eiten<lb/>
ron&#x0303;e/ ero&#x0364;ffnete er die ausflu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e der leiden&#x017F;chafften/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wie die</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0344] Th. IV. Sect. I. Num. I. Ein kurtzer auszug aus Theodoti ſchrifften und der hoͤret. Von dieſen zweyen ſagt auch der Hei- land/ man ſolle den fuͤrchten/ der dieſe ſeele und dieſen ſeeliſchen leib in der hoͤlle verderben kan. 48. Dieſes fleiſch nennet der Heiland den widerſacher und Paulus das geſetz/ das da wideꝛſtꝛebet dem geſetz meines gemuͤths. Item, der Heiland ermahnet/ daß man toͤdten und zeꝛbꝛechen ſoll/ als die waffen des ſtarckē/ der der him̃liſchen ſeele widerſtreitet/ und daß man mit ihm verſoͤhnet ſoll werden auff dem wege/ daß wir nicht in den kercker fallen/ in gleichem daß man ihm willfaͤhrig ſeyn ſoll/ nicht an der ſtaͤrcke der ſuͤnde nehren und bekraͤfftigen/ ſon- dern ihn von dar toͤdten durch enthaltung vom boͤſen. Auff daß wann er in der auffloͤſung abge- ſchieden und ausgeblaſen wird/ nicht einiges gut nehme und gewalt habe/ die da bleibe in dem durchgang durchs feuer. Dieſes heiſſet auch das unkraut/ welches mit der ſeele neben dem guten ſamen auffwaͤchſt. Dieſes iſt auch der ſa- me des teuffels/ als mit ihm gleiches weſens/ und die ſchlange und der moͤrder/ der dem Koͤnige nachſtellet. 49. Es hat aber Adam in geheim in ſich ein- geſtreut gehabt den geiſtlichen ſamen von der weißheit in ſeine ſeele. Wie es heiſt: Es iſt verordnet durch die Engel in der hand des Mittlers. Ein Mittler aber iſt nicht eines einigen/ GOtt aber iſt einig. Durch die Engel nun/ die maͤnnlichen nemlich/ werden die ſamen zubereitet/ welche von der weißheit zur geburt ausgeſtreuet werden/ nach- dem ſie gefaſſet werden. Denn nach etlichen wird der ſchoͤpffer/ der da von der weißheit heim- lich beweget wird/ vor ſelbſtbewegend gehalten/ deßgleichen auch die menſchen. So hat nun die weißheit den erſten ſamen in Adam hervor- gebracht/ damit das gebeine die verſtaͤndige und himmliſche ſeele nicht leer waͤr/ ſondern voller geiſtlicher fruͤchte. Von Adam aber werden 3. naturen gezeuget/ die erſte unvernuͤnfftig/ wel- che Cains war/ die andere vernuͤnfftig und ge- recht/ nemlich Abels/ die dritte geiſtlich/ nem- lich Seths. Und der irꝛdiſche menſch iſt nach dem bild/ der ſeeliſche nach der gleichheit GOt- tes/ der geiſtliche aber ſeiner eigenen. Von welchen 3. ohne die andern kinder Adams ſte- het: Diß iſt das buch der ſchoͤpffung der men- ſchen. 50. Weil aber Seth geiſtlich iſt/ ſo iſt er we- der ein Ackermann noch ein hirte/ ſondern er- bringet zur frucht einen knaben/ als etwas geiſt- liches/ und zwar einen ſolchen/ der/ als hoffend/ daß der name des HErrn angeruffen werden ſoll/ uͤber ſich ſiehet/ deſſen Buͤrgerrecht im himmel iſt/ den auch die welt nicht faſſet. De- nen dreyen unleiblichen dingen von Adam wird das vierte uͤber gezogen/ nemlich das irꝛdiſche als kleider von fellen. Drum ſaͤet Adam weder vom geiſt/ noch vom eingehauchten odem; Deñ beydes iſt Goͤttlich/ und zwar wird beydes durch ihn/ nicht von ihm hervorgebracht. Sein Materialiſches aber iſt kraͤfftig zum ſaamen und zeugen/ als welches mit dem ſamen vermen- get iſt/ und von der Harmonie dieſes lebens nicht abweichen kan. 51. Nach dieſen iſt nun Adam unſer Va- ter. Der erſte menſch iſt von der erden und irrdiſch. Haͤtte er aber aus ſeiner ſeelen fort gepflantzet und aus dem geiſtlichen/ ſo wol als aus dem materialiſchen/ ſo wuͤrden ſie alle zugleich gerecht worden und in allen die lehre ſeyn. Deßwegen ſind viele materialiſche/ nicht aber viel ſeeliſchen/ wenig aber geiſtliche. Das geiſtliche wird nun nach der natur ſelig/ das ſeeliſche hat ſeinen freyen willen und hat eine geſchickligkeit zum glauben und zur unſterblich- keit/ auch zum unglauben und tod/ nach der ei- genen wahl. Das materialiſche aber verdirbt von natur. 52. Wenn nun die ſeeliſchen eingepfropffet werden in den guten oͤlbaum zum glauben und ewigen leben und die eigenſchafft des oͤlbau- mes erlangen/ und wenn die Heiden eingehen/ alsdenn wirds alſo gantz Jſrael. Jſrael aber heiſt verbluͤhmter weiſe der geiſtliche/ der da GOtt ſchauen wird/ der rechte Sohn des glaͤu- bigen Abrahams/ der aus der freyen/ nicht nach dem fleiſch/ der aus der Egyptiſchen magd iſt. Da geſchiehet nun aus den 3. geſchlechten (1) die geſtaltung des geiſtlichen (2) die verſetzung des ſeeliſchen aus der knechtſchafft zur freyheit. 53. Als nun nach dem reich des todes eine groſſe uñ vortreffliche verheiſſung geſchehē war/ und doch nichts deſtoweniger der tod dienete/ indem alle gewalt uñ Gottheit abgeſprochē war: Dahat der groſſe kaͤmpffer JEſus CHriſtus in ſich ſelbſt die gemeine mit krafft angenommen/ nemlich das auserwehlte und beruffene/ das geiſtliche zwar von der gebaͤhrenden/ das ſeliſche aus der verordnung des heils/ welches er ſelig gemacht und hinauff gebracht hat/ was er an- genommen und durch dieſelben und was derſel- ben gleich iſt. Denn wenn der anbruch heilig iſt/ ſo iſts auch der weg/ iſt die wurtzel heilig/ ſo ſinds auch die zweige. 54. Da hat er nun erſtlich den ſamen von der gebaͤhrenden angezogen/ nicht daß er da- von umgeben worden/ ſondern daß er denſel- ben mit krafft umgeben/ welcher durch die er- kaͤntniß bald geſtaltet wird. Als er aber an dem ort war/ fand er/ daß JEſus CHriſtus der verkuͤndigte angezogen war/ welchen die Pro- pheten und das geſetz verkuͤndiget haben/ der ein vorbild des Heilandes waͤre. Es war aber auch dieſer ſeliſche CHriſtus/ den er angezogen hatte/ unſichtbar. Es muſte aber der/ ſo in die welt kam/ allhie geſehen/ und gefaſſet wer- den/ auch wandeln und einen ſinnlichen leib ha- ben darunter noch ein anderer waͤre aus der un- ſichtbaren ſeeliſchen Eſſentz/ doch daß eꝛ mit krafft aus der Goͤttlichen zubereitung in dieſe ſinnliche welt kaͤme. 55. Da heiſts nun: Der H. Geiſt wird uͤber dich kommen/ nemlich von dem leib des HErꝛn/ die krafft aber des Hoͤchſten wird dich uͤbeꝛſchattē/ welches den leib in der jung- frauen gebildet hat. Daß er nun ſelbſt etwas anders war/ als das er empfangen hatte/ iſt aus ſeinen worten klar: Jch bin das leben und die wahrheit. Jch und der vater ſind eins. Daß geiſtliche aber das er angenom- men/ und das ſeeliſche iſt daraus offenbar: Und das Knaͤblein wuchs und ward ſtarck. Denn das geiſtliche zeiget das an/ was von der weißheit iſt/ das ſeeliſche aber den wachs- thum. Durch das aber/ was aus ſeiner ſeiten roñe/ eroͤffnete er die ausfluͤſſe der leidenſchafften/ wie die

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/344
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/344>, abgerufen am 22.12.2024.