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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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so genanten lehre vom auffgang/ nach denen zeiten (oder AEonibus) Valentini.
[Spaltenumbruch]

39. Das creutz ist ein zeichen der gräntze in
der fülle: Denn es scheidet die glaubigen von
den unglaubigen/ gleich wie jenes die welt von
der fülle. Deßwegen führet auch JEsus die
samen durch diß zeichen in die fülle ein/ indem
ers auff den schultern trägt. Denn die schul-
tern des samens wird JEsus genennt/ das
haupt aber CHristus. Daher gesagt wird:
Wer nicht sein creutz auff sich nimmt/
und mir nachfolget/ der ist nicht mein
bruder.
Da hat er nun den leib JEsu an sich
genommen/ welcher mit der gemeine eines we-
sens war.

40. Da sagen sie/ die rechten hätten JEsum
gesehen/ und CHristum die namen/ auch vor
der zukunfft. Aber das zeichen hätten sie nicht
gesehen. Und in dem der geist alle gewalt gege-
ben/ auch die fülle mit gelobet/ werde der Engel
des raths ausgesandt/ und zum haupt aller
dinge nach dem Vater gemacht. Denn in
ihm ist alles erschaffen/ das sichtbare
und unsichtbare/ die Thronen/ Herr-
schafften/ Königreiche/ Gottheiten/
Diensten. Deßwegen hat ihn auch
GOtt erhöhet und ihm einen namen/
der über alle namen ist/ gegeben/ auff
daß alle knie sich beugen/ und alle zun-
gen bekennen/ daß der HErr der herrlich-
keit sey JEsus CHristus der Heiland/
der da hinauff und hinunter gefahren
ist u. s. w.

41. Da ihn aber die weißheit sahe/ daß er
dem licht/ welches sie verlassen gehabt/ ähnlich
wäre/ machte sie es bekannt/ und lieff hinzu/
freute sich und betete ihnan. Da sie aber ferner
die Engel/ die männlichen/ welche mit ihm
ausgesandt gewesen/ schauten/ schämte sie sich
und hinge eine decke vor. Dieses geheimnisses
wegen befielet Paulus den weibern eine de-
cke zu tragen auff ihrem haupte um der
Engel willen:
So bringet nun der Heiland
geschwinde die gestaltung mit sich/ die anklage
und heilung der affecten/ indem er von dem unge-
zeugten vater zeuget/ was in der fülle und was biß
an dieselbe sey. Da er aber die leidenschafte wegge-
than/ hat er sie ohne solche bereitet/ die leideschaf-
ten aber unterschieden und bewahret/ und auch die
der andern ordnung in das wesen eingeführet.

42. Also wird durch die erscheinung des Hei-
lands die weißheit gemacht und das äussere er-
schaffen; denn alles ist durch ihn gemacht
und ohne ihn ist nichts gemacht.
So
hat er nun erstlich aus einem unleiblichen leiden
und zufälligem wesen dieselbe in die unleibliche
materie über gebracht und geleget/ hernach also
in die vermischungen und leiber. Denn es war
nicht müglich die leidenschafften über haupt zum
wesen zu machen. Und er hat den leibern nach
ihrer natur eine geschicklichkeit eingegeben.

43. So ist nun der Heiland der erste allge-
meine schöpffer. Die weißheit aber als die
andere bauet ihr ein hauß/ und hauet
drein sieben seulen.
Zu aller erst setzet sie
das bild GOttes des Vaters/ durch welches er
himmel und erde gemachet hat/ d. i. das himmli-
sche und irrdische/ das lincke und rechte. Dieser
als das bild des vaters/ wird ein vater/ und
bringet hervor zu erst den seelischen CHristum/
das ebenbild des sohnes; Hernach die Ertzen-
gel/ die bilder der ewigkeiten; Denn die Engel/
[Spaltenumbruch] aus dem seelischen und lichten wesen/ von wel-
chen der Prophet saget: Und der geist GOt-
tes schwebete auff den wassern/
nach der
verbindung derer 2. wesen/ saget er/ schwebe das
lautere über ihn/ das materialische aber und
schwere liege darunter. Das unleibliche aber
bildet auch diese im anfang vor/ daß es un-
sichtbar scheinet. Denn es war weder dem men-
schen/ der noch nicht war/ unsichtbar/ noch
-- (Hier mangelt etwas im Griechischen.)

44. Der schöpffer aber hat das reine von dem
materialischen abgeschieden/ weil er ihrer beyder
natur einsahe/ und hat es licht gemacht/ d. i. of-
fenbaret und ins licht und bildniß eingeführet.
Denn das licht der sonnen und des himmels
würcket viel geringer: Und er machet aus den
materialischen/ und zwar aus der traurigkeitet-
was wesendliches/ indem es die geistlichen
kräffte der boßheit
schaffet/ wider welche
wir kämpffen müssen. Darum spricht auch der
Apostel: Und betrübet nicht den H. Geist
GOttes/ in welchem ihr versiegelt seyd.

Aus der furcht aber sind die thiere/ aus dem
zweiffel aber und schrecken die elementen der
welt.

45. Jn den 3. elementen aber wird das feuer
erhoben und eingestreuet/ und von diesen ange-
zündet/ und stirbet über denselben/ weil es kein
abgeordnetes vorbild sein selbst hat/ wie die an-
dern elementen/ aus welchen die vermischungen
geschaffen werden. Weil es aber nicht erkannt hat/
was durch dasselbe wircke/ und gemeinet/ es
thue es durch eigene krafft/ indem es von natur
gerne wircket: So hat der Apostel gesagt: Sie
ist der eitelkeit der welt unterworffen
wider willen/ sondern um des unterwerf-
fenden willen auff Hoffnung/
dieweil er
auch selbst frey werden wird/ wenn die saamen
GOttes werden gesammlet werden.

46. Es ist aber am meisten ein zeichen des wi-
derwillens/ weil er den sabbath segnet/ und die
ruhe von der arbeit vertheidiget. Er nahm staub
von der erden/ nicht von der dürren/ sondern von
der vielerley und manchfaltigen materie/ und
machte eine irrdische und materialische seele
daraus/ ohne verstand/ die den thieren gleich wä-
re: Dieses ist der mensch nach dem bilde.
Der andere aber nach der gleichheit/ nem-
lich eben desselben Schöpffers/ ist derjenige/
welchen er angeblasen und eingesäet hat/ da er
ihm etwas ihm gleichwesentliches durch die en-
gel eingegeben. So fern er aber unsichtbar
und ohne leib ist/ hat er sein wesen den othem des
lebens benennet. Das gebildete aber ist eine le-
bende seele worden/ welches er auch selbst in den
Prophetischen schrifften zu seyn bekennet.

47. So ist nun ein mensch in dem andern/
der seelische in dem irrdischen nicht stückweise/
sondern gantz in dem gantzen/ durch die unaus-
sprechliche macht GOttes. Dahero er im
Paradis dem dritten himmel geschaffen wird.
Denn dahin kommt kein irrdisch fleisch/ sondern
es war in der Göttlichen seelen gleichsam ein
materialisches fleisch. Das wird angezeigt in
den worten: Dieses ist bein von meinen
beinen/
nemlich die Göttliche seele/ die in je-
dem fleisch verborgen und unfruchtbar und oh-
ne leidenschafft/ auch stärcker ist. Und fleisch
aus meinem fleisch/
nemlich die materialische
seele/ der leib/ welche der Göttlichen seele ange-

höret.
ſo genanten lehre vom auffgang/ nach denen zeiten (oder Æonibus) Valentini.
[Spaltenumbruch]

39. Das creutz iſt ein zeichen der graͤntze in
der fuͤlle: Denn es ſcheidet die glaubigen von
den unglaubigen/ gleich wie jenes die welt von
der fuͤlle. Deßwegen fuͤhret auch JEſus die
ſamen durch diß zeichen in die fuͤlle ein/ indem
ers auff den ſchultern traͤgt. Denn die ſchul-
tern des ſamens wird JEſus genennt/ das
haupt aber CHriſtus. Daher geſagt wird:
Wer nicht ſein creutz auff ſich nimmt/
und mir nachfolget/ der iſt nicht mein
bruder.
Da hat er nun den leib JEſu an ſich
genommen/ welcher mit der gemeine eines we-
ſens war.

40. Da ſagen ſie/ die rechten haͤtten JEſum
geſehen/ und CHriſtum die namen/ auch vor
der zukunfft. Aber das zeichen haͤtten ſie nicht
geſehen. Und in dem der geiſt alle gewalt gege-
ben/ auch die fuͤlle mit gelobet/ werde der Engel
des raths ausgeſandt/ und zum haupt aller
dinge nach dem Vater gemacht. Denn in
ihm iſt alles erſchaffen/ das ſichtbare
und unſichtbare/ die Thronen/ Herꝛ-
ſchafften/ Koͤnigreiche/ Gottheiten/
Dienſten. Deßwegen hat ihn auch
GOtt erhoͤhet und ihm einen namen/
der uͤber alle namen iſt/ gegeben/ auff
daß alle knie ſich beugen/ und alle zun-
gen bekennen/ daß der HErꝛ der herrlich-
keit ſey JEſus CHriſtus der Heiland/
der da hinauff und hinunter gefahren
iſt u. ſ. w.

41. Da ihn aber die weißheit ſahe/ daß er
dem licht/ welches ſie verlaſſen gehabt/ aͤhnlich
waͤre/ machte ſie es bekannt/ und lieff hinzu/
freute ſich und betete ihnan. Da ſie aber ferner
die Engel/ die maͤnnlichen/ welche mit ihm
ausgeſandt geweſen/ ſchauten/ ſchaͤmte ſie ſich
und hinge eine decke vor. Dieſes geheimniſſes
wegen befielet Paulus den weibern eine de-
cke zu tragen auff ihrem haupte um der
Engel willen:
So bringet nun der Heiland
geſchwinde die geſtaltung mit ſich/ die anklage
und heilung der affecten/ indem er von dem unge-
zeugten vater zeuget/ was in der fuͤlle und was biß
an dieſelbe ſey. Da eꝛ abeꝛ die leidenſchaftē wegge-
than/ hat er ſie ohne ſolche bereitet/ die leidēſchaf-
ten aber unteꝛſchieden und bewahret/ und auch die
der andern ordnung in das weſen eingefuͤhret.

42. Alſo wird durch die erſcheinung des Hei-
lands die weißheit gemacht und das aͤuſſere er-
ſchaffen; denn alles iſt durch ihn gemacht
und ohne ihn iſt nichts gemacht.
So
hat er nun erſtlich aus einem unleiblichen leiden
und zufaͤlligem weſen dieſelbe in die unleibliche
materie uͤber gebracht und geleget/ hernach alſo
in die vermiſchungen und leiber. Denn es war
nicht muͤglich die leidenſchafften uͤber haupt zum
weſen zu machen. Und er hat den leibern nach
ihrer natur eine geſchicklichkeit eingegeben.

43. So iſt nun der Heiland der erſte allge-
meine ſchoͤpffer. Die weißheit aber als die
andere bauet ihr ein hauß/ und hauet
drein ſieben ſeulen.
Zu aller erſt ſetzet ſie
das bild GOttes des Vaters/ durch welches er
himmel und erde gemachet hat/ d. i. das himmli-
ſche und irꝛdiſche/ das lincke und rechte. Dieſer
als das bild des vaters/ wird ein vater/ und
bringet hervor zu erſt den ſeeliſchen CHriſtum/
das ebenbild des ſohnes; Hernach die Ertzen-
gel/ die bilder der ewigkeiten; Denn die Engel/
[Spaltenumbruch] aus dem ſeeliſchen und lichten weſen/ von wel-
chen der Prophet ſaget: Und der geiſt GOt-
tes ſchwebete auff den waſſern/
nach der
verbindung derer 2. weſen/ ſaget er/ ſchwebe das
lautere uͤber ihn/ das materialiſche aber und
ſchwere liege darunter. Das unleibliche aber
bildet auch dieſe im anfang vor/ daß es un-
ſichtbar ſcheinet. Denn es war weder dem men-
ſchen/ der noch nicht war/ unſichtbar/ noch
— (Hier mangelt etwas im Griechiſchen.)

44. Der ſchoͤpffer aber hat das reine von dem
materialiſchen abgeſchieden/ weil er ihrer beyder
natur einſahe/ und hat es licht gemacht/ d. i. of-
fenbaret und ins licht und bildniß eingefuͤhret.
Denn das licht der ſonnen und des himmels
wuͤrcket viel geringer: Und er machet aus den
materialiſchen/ und zwar aus der traurigkeitet-
was weſendliches/ indem es die geiſtlichen
kraͤffte der boßheit
ſchaffet/ wider welche
wiꝛ kaͤmpffen muͤſſen. Darum ſpricht auch der
Apoſtel: Und betruͤbet nicht den H. Geiſt
GOttes/ in welchem ihr verſiegelt ſeyd.

Aus der furcht aber ſind die thiere/ aus dem
zweiffel aber und ſchrecken die elementen der
welt.

45. Jn den 3. elementen aber wird das feuer
erhoben und eingeſtreuet/ und von dieſen ange-
zuͤndet/ und ſtirbet uͤber denſelben/ weil es kein
abgeordnetes vorbild ſein ſelbſt hat/ wie die an-
dern elementen/ aus welchen die vermiſchungen
geſchaffen werden. Weil es aber nicht erkañt hat/
was durch daſſelbe wircke/ und gemeinet/ es
thue es durch eigene krafft/ indem es von natur
gerne wircket: So hat der Apoſtel geſagt: Sie
iſt der eitelkeit der welt unterworffen
wideꝛ willen/ ſondeꝛn um des unteꝛwerf-
fenden willen auff Hoffnung/
dieweil er
auch ſelbſt frey werden wird/ wenn die ſaamen
GOttes werden geſammlet werden.

46. Es iſt aber am meiſten ein zeichen des wi-
derwillens/ weil er den ſabbath ſegnet/ und die
ruhe von der arbeit vertheidiget. Er nahm ſtaub
von der erden/ nicht von der duͤrren/ ſondern von
der vielerley und manchfaltigen materie/ und
machte eine irꝛdiſche und materialiſche ſeele
daꝛaus/ ohne veꝛſtand/ die den thieren gleich waͤ-
re: Dieſes iſt der menſch nach dem bilde.
Der andere aber nach der gleichheit/ nem-
lich eben deſſelben Schoͤpffers/ iſt derjenige/
welchen er angeblaſen und eingeſaͤet hat/ da er
ihm etwas ihm gleichweſentliches durch die en-
gel eingegeben. So fern er aber unſichtbar
und ohne leib iſt/ hat er ſein weſen den othem des
lebens benennet. Das gebildete aber iſt eine le-
bende ſeele worden/ welches er auch ſelbſt in den
Prophetiſchen ſchrifften zu ſeyn bekennet.

47. So iſt nun ein menſch in dem andern/
der ſeeliſche in dem irꝛdiſchen nicht ſtuͤckweiſe/
ſondern gantz in dem gantzen/ durch die unaus-
ſprechliche macht GOttes. Dahero er im
Paradis dem dritten himmel geſchaffen wird.
Denn dahin kommt kein irꝛdiſch fleiſch/ ſondern
es war in der Goͤttlichen ſeelen gleichſam ein
materialiſches fleiſch. Das wird angezeigt in
den worten: Dieſes iſt bein von meinen
beinen/
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dem fleiſch verborgen und unfruchtbar und oh-
ne leidenſchafft/ auch ſtaͤrcker iſt. Und fleiſch
aus meinem fleiſch/
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ſeele/ der leib/ welche der Goͤttlichen ſeele ange-

hoͤret.
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[47/0343] ſo genanten lehre vom auffgang/ nach denen zeiten (oder Æonibus) Valentini. 39. Das creutz iſt ein zeichen der graͤntze in der fuͤlle: Denn es ſcheidet die glaubigen von den unglaubigen/ gleich wie jenes die welt von der fuͤlle. Deßwegen fuͤhret auch JEſus die ſamen durch diß zeichen in die fuͤlle ein/ indem ers auff den ſchultern traͤgt. Denn die ſchul- tern des ſamens wird JEſus genennt/ das haupt aber CHriſtus. Daher geſagt wird: Wer nicht ſein creutz auff ſich nimmt/ und mir nachfolget/ der iſt nicht mein bruder. Da hat er nun den leib JEſu an ſich genommen/ welcher mit der gemeine eines we- ſens war. 40. Da ſagen ſie/ die rechten haͤtten JEſum geſehen/ und CHriſtum die namen/ auch vor der zukunfft. Aber das zeichen haͤtten ſie nicht geſehen. Und in dem der geiſt alle gewalt gege- ben/ auch die fuͤlle mit gelobet/ werde der Engel des raths ausgeſandt/ und zum haupt aller dinge nach dem Vater gemacht. Denn in ihm iſt alles erſchaffen/ das ſichtbare und unſichtbare/ die Thronen/ Herꝛ- ſchafften/ Koͤnigreiche/ Gottheiten/ Dienſten. Deßwegen hat ihn auch GOtt erhoͤhet und ihm einen namen/ der uͤber alle namen iſt/ gegeben/ auff daß alle knie ſich beugen/ und alle zun- gen bekennen/ daß der HErꝛ der herrlich- keit ſey JEſus CHriſtus der Heiland/ der da hinauff und hinunter gefahren iſt u. ſ. w. 41. Da ihn aber die weißheit ſahe/ daß er dem licht/ welches ſie verlaſſen gehabt/ aͤhnlich waͤre/ machte ſie es bekannt/ und lieff hinzu/ freute ſich und betete ihnan. Da ſie aber ferner die Engel/ die maͤnnlichen/ welche mit ihm ausgeſandt geweſen/ ſchauten/ ſchaͤmte ſie ſich und hinge eine decke vor. Dieſes geheimniſſes wegen befielet Paulus den weibern eine de- cke zu tragen auff ihrem haupte um der Engel willen: So bringet nun der Heiland geſchwinde die geſtaltung mit ſich/ die anklage und heilung der affecten/ indem er von dem unge- zeugten vater zeuget/ was in der fuͤlle und was biß an dieſelbe ſey. Da eꝛ abeꝛ die leidenſchaftē wegge- than/ hat er ſie ohne ſolche bereitet/ die leidēſchaf- ten aber unteꝛſchieden und bewahret/ und auch die der andern ordnung in das weſen eingefuͤhret. 42. Alſo wird durch die erſcheinung des Hei- lands die weißheit gemacht und das aͤuſſere er- ſchaffen; denn alles iſt durch ihn gemacht und ohne ihn iſt nichts gemacht. So hat er nun erſtlich aus einem unleiblichen leiden und zufaͤlligem weſen dieſelbe in die unleibliche materie uͤber gebracht und geleget/ hernach alſo in die vermiſchungen und leiber. Denn es war nicht muͤglich die leidenſchafften uͤber haupt zum weſen zu machen. Und er hat den leibern nach ihrer natur eine geſchicklichkeit eingegeben. 43. So iſt nun der Heiland der erſte allge- meine ſchoͤpffer. Die weißheit aber als die andere bauet ihr ein hauß/ und hauet drein ſieben ſeulen. Zu aller erſt ſetzet ſie das bild GOttes des Vaters/ durch welches er himmel und erde gemachet hat/ d. i. das himmli- ſche und irꝛdiſche/ das lincke und rechte. Dieſer als das bild des vaters/ wird ein vater/ und bringet hervor zu erſt den ſeeliſchen CHriſtum/ das ebenbild des ſohnes; Hernach die Ertzen- gel/ die bilder der ewigkeiten; Denn die Engel/ aus dem ſeeliſchen und lichten weſen/ von wel- chen der Prophet ſaget: Und der geiſt GOt- tes ſchwebete auff den waſſern/ nach der verbindung derer 2. weſen/ ſaget er/ ſchwebe das lautere uͤber ihn/ das materialiſche aber und ſchwere liege darunter. Das unleibliche aber bildet auch dieſe im anfang vor/ daß es un- ſichtbar ſcheinet. Denn es war weder dem men- ſchen/ der noch nicht war/ unſichtbar/ noch — (Hier mangelt etwas im Griechiſchen.) 44. Der ſchoͤpffer aber hat das reine von dem materialiſchen abgeſchieden/ weil er ihrer beyder natur einſahe/ und hat es licht gemacht/ d. i. of- fenbaret und ins licht und bildniß eingefuͤhret. Denn das licht der ſonnen und des himmels wuͤrcket viel geringer: Und er machet aus den materialiſchen/ und zwar aus der traurigkeitet- was weſendliches/ indem es die geiſtlichen kraͤffte der boßheit ſchaffet/ wider welche wiꝛ kaͤmpffen muͤſſen. Darum ſpricht auch der Apoſtel: Und betruͤbet nicht den H. Geiſt GOttes/ in welchem ihr verſiegelt ſeyd. Aus der furcht aber ſind die thiere/ aus dem zweiffel aber und ſchrecken die elementen der welt. 45. Jn den 3. elementen aber wird das feuer erhoben und eingeſtreuet/ und von dieſen ange- zuͤndet/ und ſtirbet uͤber denſelben/ weil es kein abgeordnetes vorbild ſein ſelbſt hat/ wie die an- dern elementen/ aus welchen die vermiſchungen geſchaffen werden. Weil es aber nicht erkañt hat/ was durch daſſelbe wircke/ und gemeinet/ es thue es durch eigene krafft/ indem es von natur gerne wircket: So hat der Apoſtel geſagt: Sie iſt der eitelkeit der welt unterworffen wideꝛ willen/ ſondeꝛn um des unteꝛwerf- fenden willen auff Hoffnung/ dieweil er auch ſelbſt frey werden wird/ wenn die ſaamen GOttes werden geſammlet werden. 46. Es iſt aber am meiſten ein zeichen des wi- derwillens/ weil er den ſabbath ſegnet/ und die ruhe von der arbeit vertheidiget. Er nahm ſtaub von der erden/ nicht von der duͤrren/ ſondern von der vielerley und manchfaltigen materie/ und machte eine irꝛdiſche und materialiſche ſeele daꝛaus/ ohne veꝛſtand/ die den thieren gleich waͤ- re: Dieſes iſt der menſch nach dem bilde. Der andere aber nach der gleichheit/ nem- lich eben deſſelben Schoͤpffers/ iſt derjenige/ welchen er angeblaſen und eingeſaͤet hat/ da er ihm etwas ihm gleichweſentliches durch die en- gel eingegeben. So fern er aber unſichtbar und ohne leib iſt/ hat er ſein weſen den othem des lebens benennet. Das gebildete aber iſt eine le- bende ſeele worden/ welches er auch ſelbſt in den Prophetiſchen ſchrifften zu ſeyn bekennet. 47. So iſt nun ein menſch in dem andern/ der ſeeliſche in dem irꝛdiſchen nicht ſtuͤckweiſe/ ſondern gantz in dem gantzen/ durch die unaus- ſprechliche macht GOttes. Dahero er im Paradis dem dritten himmel geſchaffen wird. Denn dahin kommt kein irꝛdiſch fleiſch/ ſondern es war in der Goͤttlichen ſeelen gleichſam ein materialiſches fleiſch. Das wird angezeigt in den worten: Dieſes iſt bein von meinen beinen/ nemlich die Goͤttliche ſeele/ die in je- dem fleiſch verborgen und unfruchtbar und oh- ne leidenſchafft/ auch ſtaͤrcker iſt. Und fleiſch aus meinem fleiſch/ nemlich die materialiſche ſeele/ der leib/ welche der Goͤttlichen ſeele ange- hoͤret.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/343>, abgerufen am 27.04.2024.