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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
nur die wunderwerck hat mir der Engel GOt-
tes geoffenbaret mit der lieben sonne; wie es sich
allda verhält/ das hat mir der Engel GOttes
gezeiget/ das rede ich bey meiner wahrheit.

Darnach führte mich der Engel GOttes auff
diesem himmlischem wagen wieder von dieser
weiten stadt hinweg/ und der Engel GOttes
redet in mir und sprach: Jüngling/ ich will dich
in einen Königlichen hoff bringen/ daß du dem-
selben König die straffe/ die GOtt an den him-
mel gestellt/ solst ausrichten; und ehe wir an die-
sen Königlichen hoff kamen/ da sagte der Engel
GOttes zu mir: Jüngling/ ich sage dir/ du bist
ein sündiger mensch/ ich bin aber ein unsichtbarer
geist/ nun aber wird dich GOtt schon auch um-
geben/ daß man dich nicht siehet/ so wol als
mich; und wir kamen in eine kammer an den
orth und in die stadt/ da des Königs in Pohlen
sein palast ist/ und es war eine grosse wacht allda/
und die thüre ging von ihr selbsten auff; da
führte mich der Engel GOttes hinein/ und
brachte mich zum ersten in ein schönes zim-
mer/ da sahe ich mich in diesem schönen zimmer
um/ da wieß mir der Engel GOttes die Pohlni-
schen König nach einander/ wie sie gangen sind/
auffs zierlichste abgemahlet/ darnach wieß
mir der Engel GOttes in diesem schönen zim-
mer einen trefflichen ofen/ auff zierlichste mit
gold-arbeit angestrichen; darnach führete mich
der Engel GOttes wieder weiter/ und bracht
mich durch 8. thüren/ die waren starck vermacht/
und die thüren gingen von ihnen selbst auff/ und
wie mich der Engel GOttes durch 8. thüren
brachte/ da sahe ich ein schönes bett/ und um die-
ses bett stunden 25. wackere männer; da führte
mich der Engel GOttes für das bett hin/ und
der Engel GOttes schiebete den fürhang von
diesem bette weg/ und dieser fürhang war mit
silber und gold gewürcket; und der Engel GOt-
tes sprach zu mir: Jüngling erschrick nicht/ du
bist ins Königs in Polen seiner schlaffkammer/
und du stehest vor seinem bette; und der Engel
GOttes wieß mir an dem König in Polen ein
güldenes crucifix, das der Königan seinem hals
trägt/ ist 80000. cronen werth; und der Engel
Gottes zeigete mir des Königs seine beyde hän-
de/ wie ich vor seinem bettstund/ an der lincken
hand an dem hertz-finger wieß mir der Engel
GOttes einen trefflichen ring/ und der Engel
GOttes sprach zu mir: Jüngling/ siehest du
diesen ring an des Königs hertz-finger/ der be-
deut ein demüthiges hertz/ dieweil es ein Dia-
mant
ist/ und auch treu und lieb gegen seine un-
terthanen; und an der rechten hand zeigete mir
der Engel GOttes an dem König in Polen ei-
nen trefflichen ring/ und der Engel GOttes
sprach: Jüngling/ siehest du diesen ring an des
Königs in Polen seiner rechten hand neben dem
kleinen finger stecken/ ist ein rubin/ und auch/
jüngling/ sein gemahl-ring/ und ich fragte den
Engel GOttes/ warum man kein angesicht an
dem König und an der Königin sehe/ da gab
der Engel GOttes mir zur antwort: Jüngling/
sie fürchten sich so schrecklich/ dieweil sie GOtt
mit der pestilentz-ruthen so hart heimgesuchet;
darum verhüllen sie ihr angesicht (nemlich der
König und Königin in Polen;) und ich kan
auch bey meiner warheit sagen/ daß ich kein an-
gesicht an ihnen beyden gesehen habe; indem
verschwund der Engel GOttes von mir/ wie
[Spaltenumbruch] ich noch vor des Königs in Polen seinem bettJahr
MDC.
biß
MDCC.

stund/ und mir war angst und bang: Endlich
kam der Engel GOttes wieder zu mir und
sprach: Jüngling/ fürchte dich nicht. Denn in
Polen wird der König/ da du für seinem bett ste-
hest/ heut in dieser nacht einen geistlichen traum
haben/ wie er fein sich soll angreiffen: Jüngling/
du hast den befehl ausgerichtet/ aber zeit und
stunde ist dir verborgen/ wann der höchste GOtt
mit seiner straffe kommen wird über die welt/
aber GOtt wird dich segnen an leib und seel/
das ist der lohn/ den dir GOtt gibt auff dieser
welt/ es schickt dir/ jüngling/ erst Gott von seinem
H. himmel wagen und pferd/ und einen himm-
lischen diener auch mit; und zum letzten/ wie mich
der Engel GOttes wolt aus diesem schönen ge-
mach führen/ als aus des Königs in Polen sei-
ner schlaffkammer/ da sagt der Engel GOttes
zu mir: Jüngling/ diese/ die da um das bette
wachen/ wo der König und die Königin schlaf-
fen liegen/ sind des Königs in Polen seine
Hatschierer; das hat mir der Engel GOttes ge-
sagt/ und ich habe es auch gesehen. Darnach
führte mich der Engel GOttes wieder an ein
ander ort/ in ein trefflich zimmer/ da thät mir der
Engel GOttes auff treffliche schätze/ die ließ
mich der Engel GOttes sehen/ edelgestein/ köst-
liche perlen/ gewaltige pocalen/ köstliche gehän-
ge von gold und silber/ weiter gold und geld/ das
ich gesehen hab/ und der Engel GOttes sprach
zu mir. Jüngling/ das ist des Königs in Po-
len seine schatzkammer/ da ich dich hab hinein ge-
führet. Darnach führte mich der Engel GOt-
tes wieder in ein ander ort/ da ließ mich der En-
gel GOttes sehen gewaltige geschütz/ und wieß
mir der Engel GOttes viel fäßlein/ diese fäß-
lein/ stunden bey den stücken/ und der Engel
GOttes sprach zu mir: Jüngling in diesen fäß-
lein/ die da stehen/ wie du es für augen siehest/
und es waren ziemlich viel dieser fäßlein/ ist
1600. tonnen pulver; und der Engel GOttes
sprach zu mir: Jüngling/ das ist des Königs in
Polen sein zeughauß/ da ich dich hab hinein ge-
führet.

Darnach führte mich der Engel GOTTes
wieder an ein ander ort/ und der Engel GOt-
tes führte mich eine lange stiegen hinauf/ und
es war ein weitläufftiges finsteres ding/ gleich-
sam ein boden/ so groß ist es gewesen; und der
Engel Gottes wieß mir auf diesem finsteren bo-
den lauter pulver/ und auch die schaufel/ da man
diß pulver mit umwand/ und spricht zu mir
der Engel GOTTes: Jüngling/ das pulver/
das ich dir gewiesen habe/ ist nicht gebrauchet
worden/ sondern vielmehr haben die verstorbe-
nen Polnischen Könige diß pulver zum schatz
aufgehoben; das habe ich gesehen/ daß eine
grausame last gewesen ist. Darnach führte
mich der Engel GOttes wieder an einen ort/
gleichsam in einen stall/ da wieß mir der En-
gel GOTTes gewaltig schöne pferde; es wa-
ren 30. solcher pferde/ die ich gesehen habe/ und
der Engel GOttes sprach zu mir: Jüngling/
das sind des Königs in Polen seine leibpfer-
de; und der Engel GOttes führte mich in die-
sem stall herum/ und endlich wieß mir der En-
gel GOttes bettstätten und lager/ auch men-
schen darinnen/ die ich gesehen habe in diesen
bettstätten; und der Engel GOttes sprach zu

mir:

Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
nur die wunderwerck hat mir der Engel GOt-
tes geoffenbaret mit der lieben ſonne; wie es ſich
allda verhaͤlt/ das hat mir der Engel GOttes
gezeiget/ das rede ich bey meiner wahrheit.

Darnach fuͤhrte mich der Engel GOttes auff
dieſem himmliſchem wagen wieder von dieſer
weiten ſtadt hinweg/ und der Engel GOttes
redet in mir und ſprach: Juͤngling/ ich will dich
in einen Koͤniglichen hoff bringen/ daß du dem-
ſelben Koͤnig die ſtraffe/ die GOtt an den him-
mel geſtellt/ ſolſt ausrichten; und ehe wir an die-
ſen Koͤniglichen hoff kamen/ da ſagte der Engel
GOttes zu mir: Juͤngling/ ich ſage dir/ du biſt
ein ſuͤndigeꝛ menſch/ ich bin abeꝛ ein unſichtbareꝛ
geiſt/ nun aber wird dich GOtt ſchon auch um-
geben/ daß man dich nicht ſiehet/ ſo wol als
mich; und wir kamen in eine kammer an den
orth und in die ſtadt/ da des Koͤnigs in Pohlen
ſein palaſt iſt/ uñ es war eine groſſe wacht allda/
und die thuͤre ging von ihr ſelbſten auff; da
fuͤhrte mich der Engel GOttes hinein/ und
brachte mich zum erſten in ein ſchoͤnes zim-
mer/ da ſahe ich mich in dieſem ſchoͤnen zimmer
um/ da wieß mir der Engel GOttes die Pohlni-
ſchen Koͤnig nach einander/ wie ſie gangen ſind/
auffs zierlichſte abgemahlet/ darnach wieß
mir der Engel GOttes in dieſem ſchoͤnen zim-
mer einen trefflichen ofen/ auff zierlichſte mit
gold-arbeit angeſtrichen; darnach fuͤhrete mich
der Engel GOttes wieder weiter/ und bracht
mich durch 8. thuͤren/ die waren ſtarck vermacht/
und die thuͤren gingen von ihnen ſelbſt auff/ und
wie mich der Engel GOttes durch 8. thuͤren
brachte/ da ſahe ich ein ſchoͤnes bett/ und um die-
ſes bett ſtunden 25. wackere maͤnner; da fuͤhrte
mich der Engel GOttes fuͤr das bett hin/ und
der Engel GOttes ſchiebete den fuͤrhang von
dieſem bette weg/ und dieſer fuͤrhang war mit
ſilber und gold gewuͤrcket; und der Engel GOt-
tes ſprach zu mir: Juͤngling erſchrick nicht/ du
biſt ins Koͤnigs in Polen ſeiner ſchlaffkammer/
und du ſteheſt vor ſeinem bette; und der Engel
GOttes wieß mir an dem Koͤnig in Polen ein
guͤldenes crucifix, das der Koͤnigan ſeinem hals
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Gottes zeigete mir des Koͤnigs ſeine beyde haͤn-
de/ wie ich vor ſeinem bettſtund/ an der lincken
hand an dem hertz-finger wieß mir der Engel
GOttes einen trefflichen ring/ und der Engel
GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/ ſieheſt du
dieſen ring an des Koͤnigs hertz-finger/ der be-
deut ein demuͤthiges hertz/ dieweil es ein Dia-
mant
iſt/ und auch treu und lieb gegen ſeine un-
terthanen; und an der rechten hand zeigete mir
der Engel GOttes an dem Koͤnig in Polen ei-
nen trefflichen ring/ und der Engel GOttes
ſprach: Juͤngling/ ſieheſt du dieſen ring an des
Koͤnigs in Polen ſeiner rechten hand neben dem
kleinen finger ſtecken/ iſt ein rubin/ und auch/
juͤngling/ ſein gemahl-ring/ und ich fragte den
Engel GOttes/ warum man kein angeſicht an
dem Koͤnig und an der Koͤnigin ſehe/ da gab
der Engel GOttes mir zur antwort: Juͤngling/
ſie fuͤrchten ſich ſo ſchrecklich/ dieweil ſie GOtt
mit der peſtilentz-ruthen ſo hart heimgeſuchet;
darum verhuͤllen ſie ihr angeſicht (nemlich der
Koͤnig und Koͤnigin in Polen;) und ich kan
auch bey meiner warheit ſagen/ daß ich kein an-
geſicht an ihnen beyden geſehen habe; indem
verſchwund der Engel GOttes von mir/ wie
[Spaltenumbruch] ich noch vor des Koͤnigs in Polen ſeinem bettJahr
MDC.
biß
MDCC.

ſtund/ und mir war angſt und bang: Endlich
kam der Engel GOttes wieder zu mir und
ſprach: Juͤngling/ fuͤrchte dich nicht. Denn in
Polen wird der Koͤnig/ da du fuͤr ſeinem bett ſte-
heſt/ heut in dieſer nacht einen geiſtlichen traum
haben/ wie er fein ſich ſoll angreiffen: Juͤngling/
du haſt den befehl ausgerichtet/ aber zeit und
ſtunde iſt dir verborgen/ wann der hoͤchſte GOtt
mit ſeiner ſtraffe kommen wird uͤber die welt/
aber GOtt wird dich ſegnen an leib und ſeel/
das iſt der lohn/ den dir GOtt gibt auff dieſer
welt/ es ſchickt diꝛ/ juͤngling/ erſt Gott von ſeinem
H. himmel wagen und pferd/ und einen himm-
liſchen diener auch mit; und zum letzten/ wie mich
der Engel GOttes wolt aus dieſem ſchoͤnen ge-
mach fuͤhren/ als aus des Koͤnigs in Polen ſei-
ner ſchlaffkammer/ da ſagt der Engel GOttes
zu mir: Juͤngling/ dieſe/ die da um das bette
wachen/ wo der Koͤnig und die Koͤnigin ſchlaf-
fen liegen/ ſind des Koͤnigs in Polen ſeine
Hatſchierer; das hat mir der Engel GOttes ge-
ſagt/ und ich habe es auch geſehen. Darnach
fuͤhrte mich der Engel GOttes wieder an ein
ander ort/ in ein trefflich zimmer/ da thaͤt mir der
Engel GOttes auff treffliche ſchaͤtze/ die ließ
mich der Engel GOttes ſehen/ edelgeſtein/ koͤſt-
liche perlen/ gewaltige pocalen/ koͤſtliche gehaͤn-
ge von gold und ſilber/ weiter gold und geld/ das
ich geſehen hab/ und der Engel GOttes ſprach
zu mir. Juͤngling/ das iſt des Koͤnigs in Po-
len ſeine ſchatzkammer/ da ich dich hab hinein ge-
fuͤhret. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOt-
tes wieder in ein ander ort/ da ließ mich der En-
gel GOttes ſehen gewaltige geſchuͤtz/ und wieß
mir der Engel GOttes viel faͤßlein/ dieſe faͤß-
lein/ ſtunden bey den ſtuͤcken/ und der Engel
GOttes ſprach zu mir: Juͤngling in dieſen faͤß-
lein/ die da ſtehen/ wie du es fuͤr augen ſieheſt/
und es waren ziemlich viel dieſer faͤßlein/ iſt
1600. tonnen pulver; und der Engel GOttes
ſprach zu mir: Juͤngling/ das iſt des Koͤnigs in
Polen ſein zeughauß/ da ich dich hab hinein ge-
fuͤhret.

Darnach fuͤhrte mich der Engel GOTTes
wieder an ein ander ort/ und der Engel GOt-
tes fuͤhrte mich eine lange ſtiegen hinauf/ und
es war ein weitlaͤufftiges finſteres ding/ gleich-
ſam ein boden/ ſo groß iſt es geweſen; und der
Engel Gottes wieß mir auf dieſem finſteren bo-
den lauter pulver/ und auch die ſchaufel/ da man
diß pulver mit umwand/ und ſpricht zu mir
der Engel GOTTes: Juͤngling/ das pulver/
das ich dir gewieſen habe/ iſt nicht gebrauchet
worden/ ſondern vielmehr haben die verſtorbe-
nen Polniſchen Koͤnige diß pulver zum ſchatz
aufgehoben; das habe ich geſehen/ daß eine
grauſame laſt geweſen iſt. Darnach fuͤhrte
mich der Engel GOttes wieder an einen ort/
gleichſam in einen ſtall/ da wieß mir der En-
gel GOTTes gewaltig ſchoͤne pferde; es wa-
ren 30. ſolcher pferde/ die ich geſehen habe/ und
der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/
das ſind des Koͤnigs in Polen ſeine leibpfer-
de; und der Engel GOttes fuͤhrte mich in die-
ſem ſtall herum/ und endlich wieß mir der En-
gel GOttes bettſtaͤtten und lager/ auch men-
ſchen darinnen/ die ich geſehen habe in dieſen
bettſtaͤtten; und der Engel GOttes ſprach zu

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[256/0268] Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs nur die wunderwerck hat mir der Engel GOt- tes geoffenbaret mit der lieben ſonne; wie es ſich allda verhaͤlt/ das hat mir der Engel GOttes gezeiget/ das rede ich bey meiner wahrheit. Jahr MDC. biß MDCC. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOttes auff dieſem himmliſchem wagen wieder von dieſer weiten ſtadt hinweg/ und der Engel GOttes redet in mir und ſprach: Juͤngling/ ich will dich in einen Koͤniglichen hoff bringen/ daß du dem- ſelben Koͤnig die ſtraffe/ die GOtt an den him- mel geſtellt/ ſolſt ausrichten; und ehe wir an die- ſen Koͤniglichen hoff kamen/ da ſagte der Engel GOttes zu mir: Juͤngling/ ich ſage dir/ du biſt ein ſuͤndigeꝛ menſch/ ich bin abeꝛ ein unſichtbareꝛ geiſt/ nun aber wird dich GOtt ſchon auch um- geben/ daß man dich nicht ſiehet/ ſo wol als mich; und wir kamen in eine kammer an den orth und in die ſtadt/ da des Koͤnigs in Pohlen ſein palaſt iſt/ uñ es war eine groſſe wacht allda/ und die thuͤre ging von ihr ſelbſten auff; da fuͤhrte mich der Engel GOttes hinein/ und brachte mich zum erſten in ein ſchoͤnes zim- mer/ da ſahe ich mich in dieſem ſchoͤnen zimmer um/ da wieß mir der Engel GOttes die Pohlni- ſchen Koͤnig nach einander/ wie ſie gangen ſind/ auffs zierlichſte abgemahlet/ darnach wieß mir der Engel GOttes in dieſem ſchoͤnen zim- mer einen trefflichen ofen/ auff zierlichſte mit gold-arbeit angeſtrichen; darnach fuͤhrete mich der Engel GOttes wieder weiter/ und bracht mich durch 8. thuͤren/ die waren ſtarck vermacht/ und die thuͤren gingen von ihnen ſelbſt auff/ und wie mich der Engel GOttes durch 8. thuͤren brachte/ da ſahe ich ein ſchoͤnes bett/ und um die- ſes bett ſtunden 25. wackere maͤnner; da fuͤhrte mich der Engel GOttes fuͤr das bett hin/ und der Engel GOttes ſchiebete den fuͤrhang von dieſem bette weg/ und dieſer fuͤrhang war mit ſilber und gold gewuͤrcket; und der Engel GOt- tes ſprach zu mir: Juͤngling erſchrick nicht/ du biſt ins Koͤnigs in Polen ſeiner ſchlaffkammer/ und du ſteheſt vor ſeinem bette; und der Engel GOttes wieß mir an dem Koͤnig in Polen ein guͤldenes crucifix, das der Koͤnigan ſeinem hals traͤgt/ iſt 80000. cronen werth; und der Engel Gottes zeigete mir des Koͤnigs ſeine beyde haͤn- de/ wie ich vor ſeinem bettſtund/ an der lincken hand an dem hertz-finger wieß mir der Engel GOttes einen trefflichen ring/ und der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/ ſieheſt du dieſen ring an des Koͤnigs hertz-finger/ der be- deut ein demuͤthiges hertz/ dieweil es ein Dia- mant iſt/ und auch treu und lieb gegen ſeine un- terthanen; und an der rechten hand zeigete mir der Engel GOttes an dem Koͤnig in Polen ei- nen trefflichen ring/ und der Engel GOttes ſprach: Juͤngling/ ſieheſt du dieſen ring an des Koͤnigs in Polen ſeiner rechten hand neben dem kleinen finger ſtecken/ iſt ein rubin/ und auch/ juͤngling/ ſein gemahl-ring/ und ich fragte den Engel GOttes/ warum man kein angeſicht an dem Koͤnig und an der Koͤnigin ſehe/ da gab der Engel GOttes mir zur antwort: Juͤngling/ ſie fuͤrchten ſich ſo ſchrecklich/ dieweil ſie GOtt mit der peſtilentz-ruthen ſo hart heimgeſuchet; darum verhuͤllen ſie ihr angeſicht (nemlich der Koͤnig und Koͤnigin in Polen;) und ich kan auch bey meiner warheit ſagen/ daß ich kein an- geſicht an ihnen beyden geſehen habe; indem verſchwund der Engel GOttes von mir/ wie ich noch vor des Koͤnigs in Polen ſeinem bett ſtund/ und mir war angſt und bang: Endlich kam der Engel GOttes wieder zu mir und ſprach: Juͤngling/ fuͤrchte dich nicht. Denn in Polen wird der Koͤnig/ da du fuͤr ſeinem bett ſte- heſt/ heut in dieſer nacht einen geiſtlichen traum haben/ wie er fein ſich ſoll angreiffen: Juͤngling/ du haſt den befehl ausgerichtet/ aber zeit und ſtunde iſt dir verborgen/ wann der hoͤchſte GOtt mit ſeiner ſtraffe kommen wird uͤber die welt/ aber GOtt wird dich ſegnen an leib und ſeel/ das iſt der lohn/ den dir GOtt gibt auff dieſer welt/ es ſchickt diꝛ/ juͤngling/ erſt Gott von ſeinem H. himmel wagen und pferd/ und einen himm- liſchen diener auch mit; und zum letzten/ wie mich der Engel GOttes wolt aus dieſem ſchoͤnen ge- mach fuͤhren/ als aus des Koͤnigs in Polen ſei- ner ſchlaffkammer/ da ſagt der Engel GOttes zu mir: Juͤngling/ dieſe/ die da um das bette wachen/ wo der Koͤnig und die Koͤnigin ſchlaf- fen liegen/ ſind des Koͤnigs in Polen ſeine Hatſchierer; das hat mir der Engel GOttes ge- ſagt/ und ich habe es auch geſehen. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOttes wieder an ein ander ort/ in ein trefflich zimmer/ da thaͤt mir der Engel GOttes auff treffliche ſchaͤtze/ die ließ mich der Engel GOttes ſehen/ edelgeſtein/ koͤſt- liche perlen/ gewaltige pocalen/ koͤſtliche gehaͤn- ge von gold und ſilber/ weiter gold und geld/ das ich geſehen hab/ und der Engel GOttes ſprach zu mir. Juͤngling/ das iſt des Koͤnigs in Po- len ſeine ſchatzkammer/ da ich dich hab hinein ge- fuͤhret. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOt- tes wieder in ein ander ort/ da ließ mich der En- gel GOttes ſehen gewaltige geſchuͤtz/ und wieß mir der Engel GOttes viel faͤßlein/ dieſe faͤß- lein/ ſtunden bey den ſtuͤcken/ und der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling in dieſen faͤß- lein/ die da ſtehen/ wie du es fuͤr augen ſieheſt/ und es waren ziemlich viel dieſer faͤßlein/ iſt 1600. tonnen pulver; und der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/ das iſt des Koͤnigs in Polen ſein zeughauß/ da ich dich hab hinein ge- fuͤhret. Jahr MDC. biß MDCC. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOTTes wieder an ein ander ort/ und der Engel GOt- tes fuͤhrte mich eine lange ſtiegen hinauf/ und es war ein weitlaͤufftiges finſteres ding/ gleich- ſam ein boden/ ſo groß iſt es geweſen; und der Engel Gottes wieß mir auf dieſem finſteren bo- den lauter pulver/ und auch die ſchaufel/ da man diß pulver mit umwand/ und ſpricht zu mir der Engel GOTTes: Juͤngling/ das pulver/ das ich dir gewieſen habe/ iſt nicht gebrauchet worden/ ſondern vielmehr haben die verſtorbe- nen Polniſchen Koͤnige diß pulver zum ſchatz aufgehoben; das habe ich geſehen/ daß eine grauſame laſt geweſen iſt. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOttes wieder an einen ort/ gleichſam in einen ſtall/ da wieß mir der En- gel GOTTes gewaltig ſchoͤne pferde; es wa- ren 30. ſolcher pferde/ die ich geſehen habe/ und der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/ das ſind des Koͤnigs in Polen ſeine leibpfer- de; und der Engel GOttes fuͤhrte mich in die- ſem ſtall herum/ und endlich wieß mir der En- gel GOttes bettſtaͤtten und lager/ auch men- ſchen darinnen/ die ich geſehen habe in dieſen bettſtaͤtten; und der Engel GOttes ſprach zu mir:

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/268>, abgerufen am 02.05.2024.