Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
nur die wunderwerck hat mir der Engel GOt-
tes geoffenbaret mit der lieben sonne; wie es sich
allda verhält/ das hat mir der Engel GOttes
gezeiget/ das rede ich bey meiner wahrheit.

Darnach führte mich der Engel GOttes auff
diesem himmlischem wagen wieder von dieser
weiten stadt hinweg/ und der Engel GOttes
redet in mir und sprach: Jüngling/ ich will dich
in einen Königlichen hoff bringen/ daß du dem-
selben König die straffe/ die GOtt an den him-
mel gestellt/ solst ausrichten; und ehe wir an die-
sen Königlichen hoff kamen/ da sagte der Engel
GOttes zu mir: Jüngling/ ich sage dir/ du bist
ein sündiger mensch/ ich bin aber ein unsichtbarer
geist/ nun aber wird dich GOtt schon auch um-
geben/ daß man dich nicht siehet/ so wol als
mich; und wir kamen in eine kammer an den
orth und in die stadt/ da des Königs in Pohlen
sein palast ist/ und es war eine grosse wacht allda/
und die thüre ging von ihr selbsten auff; da
führte mich der Engel GOttes hinein/ und
brachte mich zum ersten in ein schönes zim-
mer/ da sahe ich mich in diesem schönen zimmer
um/ da wieß mir der Engel GOttes die Pohlni-
schen König nach einander/ wie sie gangen sind/
auffs zierlichste abgemahlet/ darnach wieß
mir der Engel GOttes in diesem schönen zim-
mer einen trefflichen ofen/ auff zierlichste mit
gold-arbeit angestrichen; darnach führete mich
der Engel GOttes wieder weiter/ und bracht
mich durch 8. thüren/ die waren starck vermacht/
und die thüren gingen von ihnen selbst auff/ und
wie mich der Engel GOttes durch 8. thüren
brachte/ da sahe ich ein schönes bett/ und um die-
ses bett stunden 25. wackere männer; da führte
mich der Engel GOttes für das bett hin/ und
der Engel GOttes schiebete den fürhang von
diesem bette weg/ und dieser fürhang war mit
silber und gold gewürcket; und der Engel GOt-
tes sprach zu mir: Jüngling erschrick nicht/ du
bist ins Königs in Polen seiner schlaffkammer/
und du stehest vor seinem bette; und der Engel
GOttes wieß mir an dem König in Polen ein
güldenes crucifix, das der Königan seinem hals
trägt/ ist 80000. cronen werth; und der Engel
Gottes zeigete mir des Königs seine beyde hän-
de/ wie ich vor seinem bettstund/ an der lincken
hand an dem hertz-finger wieß mir der Engel
GOttes einen trefflichen ring/ und der Engel
GOttes sprach zu mir: Jüngling/ siehest du
diesen ring an des Königs hertz-finger/ der be-
deut ein demüthiges hertz/ dieweil es ein Dia-
mant
ist/ und auch treu und lieb gegen seine un-
terthanen; und an der rechten hand zeigete mir
der Engel GOttes an dem König in Polen ei-
nen trefflichen ring/ und der Engel GOttes
sprach: Jüngling/ siehest du diesen ring an des
Königs in Polen seiner rechten hand neben dem
kleinen finger stecken/ ist ein rubin/ und auch/
jüngling/ sein gemahl-ring/ und ich fragte den
Engel GOttes/ warum man kein angesicht an
dem König und an der Königin sehe/ da gab
der Engel GOttes mir zur antwort: Jüngling/
sie fürchten sich so schrecklich/ dieweil sie GOtt
mit der pestilentz-ruthen so hart heimgesuchet;
darum verhüllen sie ihr angesicht (nemlich der
König und Königin in Polen;) und ich kan
auch bey meiner warheit sagen/ daß ich kein an-
gesicht an ihnen beyden gesehen habe; indem
verschwund der Engel GOttes von mir/ wie
[Spaltenumbruch] ich noch vor des Königs in Polen seinem bettJahr
MDC.
biß
MDCC.

stund/ und mir war angst und bang: Endlich
kam der Engel GOttes wieder zu mir und
sprach: Jüngling/ fürchte dich nicht. Denn in
Polen wird der König/ da du für seinem bett ste-
hest/ heut in dieser nacht einen geistlichen traum
haben/ wie er fein sich soll angreiffen: Jüngling/
du hast den befehl ausgerichtet/ aber zeit und
stunde ist dir verborgen/ wann der höchste GOtt
mit seiner straffe kommen wird über die welt/
aber GOtt wird dich segnen an leib und seel/
das ist der lohn/ den dir GOtt gibt auff dieser
welt/ es schickt dir/ jüngling/ erst Gott von seinem
H. himmel wagen und pferd/ und einen himm-
lischen diener auch mit; und zum letzten/ wie mich
der Engel GOttes wolt aus diesem schönen ge-
mach führen/ als aus des Königs in Polen sei-
ner schlaffkammer/ da sagt der Engel GOttes
zu mir: Jüngling/ diese/ die da um das bette
wachen/ wo der König und die Königin schlaf-
fen liegen/ sind des Königs in Polen seine
Hatschierer; das hat mir der Engel GOttes ge-
sagt/ und ich habe es auch gesehen. Darnach
führte mich der Engel GOttes wieder an ein
ander ort/ in ein trefflich zimmer/ da thät mir der
Engel GOttes auff treffliche schätze/ die ließ
mich der Engel GOttes sehen/ edelgestein/ köst-
liche perlen/ gewaltige pocalen/ köstliche gehän-
ge von gold und silber/ weiter gold und geld/ das
ich gesehen hab/ und der Engel GOttes sprach
zu mir. Jüngling/ das ist des Königs in Po-
len seine schatzkammer/ da ich dich hab hinein ge-
führet. Darnach führte mich der Engel GOt-
tes wieder in ein ander ort/ da ließ mich der En-
gel GOttes sehen gewaltige geschütz/ und wieß
mir der Engel GOttes viel fäßlein/ diese fäß-
lein/ stunden bey den stücken/ und der Engel
GOttes sprach zu mir: Jüngling in diesen fäß-
lein/ die da stehen/ wie du es für augen siehest/
und es waren ziemlich viel dieser fäßlein/ ist
1600. tonnen pulver; und der Engel GOttes
sprach zu mir: Jüngling/ das ist des Königs in
Polen sein zeughauß/ da ich dich hab hinein ge-
führet.

Darnach führte mich der Engel GOTTes
wieder an ein ander ort/ und der Engel GOt-
tes führte mich eine lange stiegen hinauf/ und
es war ein weitläufftiges finsteres ding/ gleich-
sam ein boden/ so groß ist es gewesen; und der
Engel Gottes wieß mir auf diesem finsteren bo-
den lauter pulver/ und auch die schaufel/ da man
diß pulver mit umwand/ und spricht zu mir
der Engel GOTTes: Jüngling/ das pulver/
das ich dir gewiesen habe/ ist nicht gebrauchet
worden/ sondern vielmehr haben die verstorbe-
nen Polnischen Könige diß pulver zum schatz
aufgehoben; das habe ich gesehen/ daß eine
grausame last gewesen ist. Darnach führte
mich der Engel GOttes wieder an einen ort/
gleichsam in einen stall/ da wieß mir der En-
gel GOTTes gewaltig schöne pferde; es wa-
ren 30. solcher pferde/ die ich gesehen habe/ und
der Engel GOttes sprach zu mir: Jüngling/
das sind des Königs in Polen seine leibpfer-
de; und der Engel GOttes führte mich in die-
sem stall herum/ und endlich wieß mir der En-
gel GOttes bettstätten und lager/ auch men-
schen darinnen/ die ich gesehen habe in diesen
bettstätten; und der Engel GOttes sprach zu

mir:

Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
nur die wunderwerck hat mir der Engel GOt-
tes geoffenbaret mit der lieben ſonne; wie es ſich
allda verhaͤlt/ das hat mir der Engel GOttes
gezeiget/ das rede ich bey meiner wahrheit.

Darnach fuͤhrte mich der Engel GOttes auff
dieſem himmliſchem wagen wieder von dieſer
weiten ſtadt hinweg/ und der Engel GOttes
redet in mir und ſprach: Juͤngling/ ich will dich
in einen Koͤniglichen hoff bringen/ daß du dem-
ſelben Koͤnig die ſtraffe/ die GOtt an den him-
mel geſtellt/ ſolſt ausrichten; und ehe wir an die-
ſen Koͤniglichen hoff kamen/ da ſagte der Engel
GOttes zu mir: Juͤngling/ ich ſage dir/ du biſt
ein ſuͤndigeꝛ menſch/ ich bin abeꝛ ein unſichtbareꝛ
geiſt/ nun aber wird dich GOtt ſchon auch um-
geben/ daß man dich nicht ſiehet/ ſo wol als
mich; und wir kamen in eine kammer an den
orth und in die ſtadt/ da des Koͤnigs in Pohlen
ſein palaſt iſt/ uñ es war eine groſſe wacht allda/
und die thuͤre ging von ihr ſelbſten auff; da
fuͤhrte mich der Engel GOttes hinein/ und
brachte mich zum erſten in ein ſchoͤnes zim-
mer/ da ſahe ich mich in dieſem ſchoͤnen zimmer
um/ da wieß mir der Engel GOttes die Pohlni-
ſchen Koͤnig nach einander/ wie ſie gangen ſind/
auffs zierlichſte abgemahlet/ darnach wieß
mir der Engel GOttes in dieſem ſchoͤnen zim-
mer einen trefflichen ofen/ auff zierlichſte mit
gold-arbeit angeſtrichen; darnach fuͤhrete mich
der Engel GOttes wieder weiter/ und bracht
mich durch 8. thuͤren/ die waren ſtarck vermacht/
und die thuͤren gingen von ihnen ſelbſt auff/ und
wie mich der Engel GOttes durch 8. thuͤren
brachte/ da ſahe ich ein ſchoͤnes bett/ und um die-
ſes bett ſtunden 25. wackere maͤnner; da fuͤhrte
mich der Engel GOttes fuͤr das bett hin/ und
der Engel GOttes ſchiebete den fuͤrhang von
dieſem bette weg/ und dieſer fuͤrhang war mit
ſilber und gold gewuͤrcket; und der Engel GOt-
tes ſprach zu mir: Juͤngling erſchrick nicht/ du
biſt ins Koͤnigs in Polen ſeiner ſchlaffkammer/
und du ſteheſt vor ſeinem bette; und der Engel
GOttes wieß mir an dem Koͤnig in Polen ein
guͤldenes crucifix, das der Koͤnigan ſeinem hals
traͤgt/ iſt 80000. cronen werth; und der Engel
Gottes zeigete mir des Koͤnigs ſeine beyde haͤn-
de/ wie ich vor ſeinem bettſtund/ an der lincken
hand an dem hertz-finger wieß mir der Engel
GOttes einen trefflichen ring/ und der Engel
GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/ ſieheſt du
dieſen ring an des Koͤnigs hertz-finger/ der be-
deut ein demuͤthiges hertz/ dieweil es ein Dia-
mant
iſt/ und auch treu und lieb gegen ſeine un-
terthanen; und an der rechten hand zeigete mir
der Engel GOttes an dem Koͤnig in Polen ei-
nen trefflichen ring/ und der Engel GOttes
ſprach: Juͤngling/ ſieheſt du dieſen ring an des
Koͤnigs in Polen ſeiner rechten hand neben dem
kleinen finger ſtecken/ iſt ein rubin/ und auch/
juͤngling/ ſein gemahl-ring/ und ich fragte den
Engel GOttes/ warum man kein angeſicht an
dem Koͤnig und an der Koͤnigin ſehe/ da gab
der Engel GOttes mir zur antwort: Juͤngling/
ſie fuͤrchten ſich ſo ſchrecklich/ dieweil ſie GOtt
mit der peſtilentz-ruthen ſo hart heimgeſuchet;
darum verhuͤllen ſie ihr angeſicht (nemlich der
Koͤnig und Koͤnigin in Polen;) und ich kan
auch bey meiner warheit ſagen/ daß ich kein an-
geſicht an ihnen beyden geſehen habe; indem
verſchwund der Engel GOttes von mir/ wie
[Spaltenumbruch] ich noch vor des Koͤnigs in Polen ſeinem bettJahr
MDC.
biß
MDCC.

ſtund/ und mir war angſt und bang: Endlich
kam der Engel GOttes wieder zu mir und
ſprach: Juͤngling/ fuͤrchte dich nicht. Denn in
Polen wird der Koͤnig/ da du fuͤr ſeinem bett ſte-
heſt/ heut in dieſer nacht einen geiſtlichen traum
haben/ wie er fein ſich ſoll angreiffen: Juͤngling/
du haſt den befehl ausgerichtet/ aber zeit und
ſtunde iſt dir verborgen/ wann der hoͤchſte GOtt
mit ſeiner ſtraffe kommen wird uͤber die welt/
aber GOtt wird dich ſegnen an leib und ſeel/
das iſt der lohn/ den dir GOtt gibt auff dieſer
welt/ es ſchickt diꝛ/ juͤngling/ erſt Gott von ſeinem
H. himmel wagen und pferd/ und einen himm-
liſchen diener auch mit; und zum letzten/ wie mich
der Engel GOttes wolt aus dieſem ſchoͤnen ge-
mach fuͤhren/ als aus des Koͤnigs in Polen ſei-
ner ſchlaffkammer/ da ſagt der Engel GOttes
zu mir: Juͤngling/ dieſe/ die da um das bette
wachen/ wo der Koͤnig und die Koͤnigin ſchlaf-
fen liegen/ ſind des Koͤnigs in Polen ſeine
Hatſchierer; das hat mir der Engel GOttes ge-
ſagt/ und ich habe es auch geſehen. Darnach
fuͤhrte mich der Engel GOttes wieder an ein
ander ort/ in ein trefflich zimmer/ da thaͤt mir der
Engel GOttes auff treffliche ſchaͤtze/ die ließ
mich der Engel GOttes ſehen/ edelgeſtein/ koͤſt-
liche perlen/ gewaltige pocalen/ koͤſtliche gehaͤn-
ge von gold und ſilber/ weiter gold und geld/ das
ich geſehen hab/ und der Engel GOttes ſprach
zu mir. Juͤngling/ das iſt des Koͤnigs in Po-
len ſeine ſchatzkammer/ da ich dich hab hinein ge-
fuͤhret. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOt-
tes wieder in ein ander ort/ da ließ mich der En-
gel GOttes ſehen gewaltige geſchuͤtz/ und wieß
mir der Engel GOttes viel faͤßlein/ dieſe faͤß-
lein/ ſtunden bey den ſtuͤcken/ und der Engel
GOttes ſprach zu mir: Juͤngling in dieſen faͤß-
lein/ die da ſtehen/ wie du es fuͤr augen ſieheſt/
und es waren ziemlich viel dieſer faͤßlein/ iſt
1600. tonnen pulver; und der Engel GOttes
ſprach zu mir: Juͤngling/ das iſt des Koͤnigs in
Polen ſein zeughauß/ da ich dich hab hinein ge-
fuͤhret.

Darnach fuͤhrte mich der Engel GOTTes
wieder an ein ander ort/ und der Engel GOt-
tes fuͤhrte mich eine lange ſtiegen hinauf/ und
es war ein weitlaͤufftiges finſteres ding/ gleich-
ſam ein boden/ ſo groß iſt es geweſen; und der
Engel Gottes wieß mir auf dieſem finſteren bo-
den lauter pulver/ und auch die ſchaufel/ da man
diß pulver mit umwand/ und ſpricht zu mir
der Engel GOTTes: Juͤngling/ das pulver/
das ich dir gewieſen habe/ iſt nicht gebrauchet
worden/ ſondern vielmehr haben die verſtorbe-
nen Polniſchen Koͤnige diß pulver zum ſchatz
aufgehoben; das habe ich geſehen/ daß eine
grauſame laſt geweſen iſt. Darnach fuͤhrte
mich der Engel GOttes wieder an einen ort/
gleichſam in einen ſtall/ da wieß mir der En-
gel GOTTes gewaltig ſchoͤne pferde; es wa-
ren 30. ſolcher pferde/ die ich geſehen habe/ und
der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/
das ſind des Koͤnigs in Polen ſeine leibpfer-
de; und der Engel GOttes fuͤhrte mich in die-
ſem ſtall herum/ und endlich wieß mir der En-
gel GOttes bettſtaͤtten und lager/ auch men-
ſchen darinnen/ die ich geſehen habe in dieſen
bettſtaͤtten; und der Engel GOttes ſprach zu

mir:
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0268" n="256"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">III.</hi> C. <hi rendition="#aq">XXVI.</hi> Von Joachim Greulichs</fw><lb/><cb/><note place="left">Jahr<lb/><hi rendition="#aq">MDC.</hi><lb/>
biß<lb/><hi rendition="#aq">MDCC.</hi></note>nur die wunderwerck hat mir der Engel GOt-<lb/>
tes geoffenbaret mit der lieben &#x017F;onne; wie es &#x017F;ich<lb/>
allda verha&#x0364;lt/ das hat mir der Engel GOttes<lb/>
gezeiget/ das rede ich bey meiner wahrheit.</p><lb/>
          <p>Darnach fu&#x0364;hrte mich der Engel GOttes auff<lb/>
die&#x017F;em himmli&#x017F;chem wagen wieder von die&#x017F;er<lb/>
weiten &#x017F;tadt hinweg/ und der Engel GOttes<lb/>
redet in mir und &#x017F;prach: Ju&#x0364;ngling/ ich will dich<lb/>
in einen Ko&#x0364;niglichen hoff bringen/ daß du dem-<lb/>
&#x017F;elben Ko&#x0364;nig die &#x017F;traffe/ die GOtt an den him-<lb/>
mel ge&#x017F;tellt/ &#x017F;ol&#x017F;t ausrichten; und ehe wir an die-<lb/>
&#x017F;en Ko&#x0364;niglichen hoff kamen/ da &#x017F;agte der Engel<lb/>
GOttes zu mir: Ju&#x0364;ngling/ ich &#x017F;age dir/ du bi&#x017F;t<lb/>
ein &#x017F;u&#x0364;ndige&#xA75B; men&#x017F;ch/ ich bin abe&#xA75B; ein un&#x017F;ichtbare&#xA75B;<lb/>
gei&#x017F;t/ nun aber wird dich GOtt &#x017F;chon auch um-<lb/>
geben/ daß man dich nicht &#x017F;iehet/ &#x017F;o wol als<lb/>
mich; und wir kamen in eine kammer an den<lb/>
orth und in die &#x017F;tadt/ da des Ko&#x0364;nigs in Pohlen<lb/>
&#x017F;ein pala&#x017F;t i&#x017F;t/ un&#x0303; es war eine gro&#x017F;&#x017F;e wacht allda/<lb/>
und die thu&#x0364;re ging von ihr &#x017F;elb&#x017F;ten auff; da<lb/>
fu&#x0364;hrte mich der Engel GOttes hinein/ und<lb/>
brachte mich zum er&#x017F;ten in ein &#x017F;cho&#x0364;nes zim-<lb/>
mer/ da &#x017F;ahe ich mich in die&#x017F;em &#x017F;cho&#x0364;nen zimmer<lb/>
um/ da wieß mir der Engel GOttes die Pohlni-<lb/>
&#x017F;chen Ko&#x0364;nig nach einander/ wie &#x017F;ie gangen &#x017F;ind/<lb/>
auffs zierlich&#x017F;te abgemahlet/ darnach wieß<lb/>
mir der Engel GOttes in die&#x017F;em &#x017F;cho&#x0364;nen zim-<lb/>
mer einen trefflichen ofen/ auff zierlich&#x017F;te mit<lb/>
gold-arbeit ange&#x017F;trichen; darnach fu&#x0364;hrete mich<lb/>
der Engel GOttes wieder weiter/ und bracht<lb/>
mich durch 8. thu&#x0364;ren/ die waren &#x017F;tarck vermacht/<lb/>
und die thu&#x0364;ren gingen von ihnen &#x017F;elb&#x017F;t auff/ und<lb/>
wie mich der Engel GOttes durch 8. thu&#x0364;ren<lb/>
brachte/ da &#x017F;ahe ich ein &#x017F;cho&#x0364;nes bett/ und um die-<lb/>
&#x017F;es bett &#x017F;tunden 25. wackere ma&#x0364;nner; da fu&#x0364;hrte<lb/>
mich der Engel GOttes fu&#x0364;r das bett hin/ und<lb/>
der Engel GOttes &#x017F;chiebete den fu&#x0364;rhang von<lb/>
die&#x017F;em bette weg/ und die&#x017F;er fu&#x0364;rhang war mit<lb/>
&#x017F;ilber und gold gewu&#x0364;rcket; und der Engel GOt-<lb/>
tes &#x017F;prach zu mir: Ju&#x0364;ngling er&#x017F;chrick nicht/ du<lb/>
bi&#x017F;t ins Ko&#x0364;nigs in Polen &#x017F;einer &#x017F;chlaffkammer/<lb/>
und du &#x017F;tehe&#x017F;t vor &#x017F;einem bette; und der Engel<lb/>
GOttes wieß mir an dem Ko&#x0364;nig in Polen ein<lb/>
gu&#x0364;ldenes <hi rendition="#aq">crucifix,</hi> das der Ko&#x0364;nigan &#x017F;einem hals<lb/>
tra&#x0364;gt/ i&#x017F;t 80000. cronen werth; und der Engel<lb/>
Gottes zeigete mir des Ko&#x0364;nigs &#x017F;eine beyde ha&#x0364;n-<lb/>
de/ wie ich vor &#x017F;einem bett&#x017F;tund/ an der lincken<lb/>
hand an dem hertz-finger wieß mir der Engel<lb/>
GOttes einen trefflichen ring/ und der Engel<lb/>
GOttes &#x017F;prach zu mir: Ju&#x0364;ngling/ &#x017F;iehe&#x017F;t du<lb/>
die&#x017F;en ring an des Ko&#x0364;nigs hertz-finger/ der be-<lb/>
deut ein demu&#x0364;thiges hertz/ dieweil es ein <hi rendition="#aq">Dia-<lb/>
mant</hi> i&#x017F;t/ und auch treu und lieb gegen &#x017F;eine un-<lb/>
terthanen; und an der rechten hand zeigete mir<lb/>
der Engel GOttes an dem Ko&#x0364;nig in Polen ei-<lb/>
nen trefflichen ring/ und der Engel GOttes<lb/>
&#x017F;prach: Ju&#x0364;ngling/ &#x017F;iehe&#x017F;t du die&#x017F;en ring an des<lb/>
Ko&#x0364;nigs in Polen &#x017F;einer rechten hand neben dem<lb/>
kleinen finger &#x017F;tecken/ i&#x017F;t ein rubin/ und auch/<lb/>
ju&#x0364;ngling/ &#x017F;ein gemahl-ring/ und ich fragte den<lb/>
Engel GOttes/ warum man kein ange&#x017F;icht an<lb/>
dem Ko&#x0364;nig und an der Ko&#x0364;nigin &#x017F;ehe/ da gab<lb/>
der Engel GOttes mir zur antwort: Ju&#x0364;ngling/<lb/>
&#x017F;ie fu&#x0364;rchten &#x017F;ich &#x017F;o &#x017F;chrecklich/ dieweil &#x017F;ie GOtt<lb/>
mit der pe&#x017F;tilentz-ruthen &#x017F;o hart heimge&#x017F;uchet;<lb/>
darum verhu&#x0364;llen &#x017F;ie ihr ange&#x017F;icht (nemlich der<lb/>
Ko&#x0364;nig und Ko&#x0364;nigin in Polen;) und ich kan<lb/>
auch bey meiner warheit &#x017F;agen/ daß ich kein an-<lb/>
ge&#x017F;icht an ihnen beyden ge&#x017F;ehen habe; indem<lb/>
ver&#x017F;chwund der Engel GOttes von mir/ wie<lb/><cb/>
ich noch vor des Ko&#x0364;nigs in Polen &#x017F;einem bett<note place="right">Jahr<lb/><hi rendition="#aq">MDC.</hi><lb/>
biß<lb/><hi rendition="#aq">MDCC.</hi></note><lb/>
&#x017F;tund/ und mir war ang&#x017F;t und bang: Endlich<lb/>
kam der Engel GOttes wieder zu mir und<lb/>
&#x017F;prach: Ju&#x0364;ngling/ fu&#x0364;rchte dich nicht. Denn in<lb/>
Polen wird der Ko&#x0364;nig/ da du fu&#x0364;r &#x017F;einem bett &#x017F;te-<lb/>
he&#x017F;t/ heut in die&#x017F;er nacht einen gei&#x017F;tlichen traum<lb/>
haben/ wie er fein &#x017F;ich &#x017F;oll angreiffen: Ju&#x0364;ngling/<lb/>
du ha&#x017F;t den befehl ausgerichtet/ aber zeit und<lb/>
&#x017F;tunde i&#x017F;t dir verborgen/ wann der ho&#x0364;ch&#x017F;te GOtt<lb/>
mit &#x017F;einer &#x017F;traffe kommen wird u&#x0364;ber die welt/<lb/>
aber GOtt wird dich &#x017F;egnen an leib und &#x017F;eel/<lb/>
das i&#x017F;t der lohn/ den dir GOtt gibt auff die&#x017F;er<lb/>
welt/ es &#x017F;chickt di&#xA75B;/ ju&#x0364;ngling/ er&#x017F;t Gott von &#x017F;einem<lb/>
H. himmel wagen und pferd/ und einen himm-<lb/>
li&#x017F;chen diener auch mit; und zum letzten/ wie mich<lb/>
der Engel GOttes wolt aus die&#x017F;em &#x017F;cho&#x0364;nen ge-<lb/>
mach fu&#x0364;hren/ als aus des Ko&#x0364;nigs in Polen &#x017F;ei-<lb/>
ner &#x017F;chlaffkammer/ da &#x017F;agt der Engel GOttes<lb/>
zu mir: Ju&#x0364;ngling/ die&#x017F;e/ die da um das bette<lb/>
wachen/ wo der Ko&#x0364;nig und die Ko&#x0364;nigin &#x017F;chlaf-<lb/>
fen liegen/ &#x017F;ind des Ko&#x0364;nigs in Polen &#x017F;eine<lb/>
Hat&#x017F;chierer; das hat mir der Engel GOttes ge-<lb/>
&#x017F;agt/ und ich habe es auch ge&#x017F;ehen. Darnach<lb/>
fu&#x0364;hrte mich der Engel GOttes wieder an ein<lb/>
ander ort/ in ein trefflich zimmer/ da tha&#x0364;t mir der<lb/>
Engel GOttes auff treffliche &#x017F;cha&#x0364;tze/ die ließ<lb/>
mich der Engel GOttes &#x017F;ehen/ edelge&#x017F;tein/ ko&#x0364;&#x017F;t-<lb/>
liche perlen/ gewaltige pocalen/ ko&#x0364;&#x017F;tliche geha&#x0364;n-<lb/>
ge von gold und &#x017F;ilber/ weiter gold und geld/ das<lb/>
ich ge&#x017F;ehen hab/ und der Engel GOttes &#x017F;prach<lb/>
zu mir. Ju&#x0364;ngling/ das i&#x017F;t des Ko&#x0364;nigs in Po-<lb/>
len &#x017F;eine &#x017F;chatzkammer/ da ich dich hab hinein ge-<lb/>
fu&#x0364;hret. Darnach fu&#x0364;hrte mich der Engel GOt-<lb/>
tes wieder in ein ander ort/ da ließ mich der En-<lb/>
gel GOttes &#x017F;ehen gewaltige ge&#x017F;chu&#x0364;tz/ und wieß<lb/>
mir der Engel GOttes viel fa&#x0364;ßlein/ die&#x017F;e fa&#x0364;ß-<lb/>
lein/ &#x017F;tunden bey den &#x017F;tu&#x0364;cken/ und der Engel<lb/>
GOttes &#x017F;prach zu mir: Ju&#x0364;ngling in die&#x017F;en fa&#x0364;ß-<lb/>
lein/ die da &#x017F;tehen/ wie du es fu&#x0364;r augen &#x017F;iehe&#x017F;t/<lb/>
und es waren ziemlich viel die&#x017F;er fa&#x0364;ßlein/ i&#x017F;t<lb/>
1600. tonnen pulver; und der Engel GOttes<lb/>
&#x017F;prach zu mir: Ju&#x0364;ngling/ das i&#x017F;t des Ko&#x0364;nigs in<lb/>
Polen &#x017F;ein zeughauß/ da ich dich hab hinein ge-<lb/>
fu&#x0364;hret.</p><lb/>
          <p>Darnach fu&#x0364;hrte mich der Engel GOTTes<lb/>
wieder an ein ander ort/ und der Engel GOt-<lb/>
tes fu&#x0364;hrte mich eine lange &#x017F;tiegen hinauf/ und<lb/>
es war ein weitla&#x0364;ufftiges fin&#x017F;teres ding/ gleich-<lb/>
&#x017F;am ein boden/ &#x017F;o groß i&#x017F;t es gewe&#x017F;en; und der<lb/>
Engel Gottes wieß mir auf die&#x017F;em fin&#x017F;teren bo-<lb/>
den lauter pulver/ und auch die &#x017F;chaufel/ da man<lb/>
diß pulver mit umwand/ und &#x017F;pricht zu mir<lb/>
der Engel GOTTes: Ju&#x0364;ngling/ das pulver/<lb/>
das ich dir gewie&#x017F;en habe/ i&#x017F;t nicht gebrauchet<lb/>
worden/ &#x017F;ondern vielmehr haben die ver&#x017F;torbe-<lb/>
nen Polni&#x017F;chen Ko&#x0364;nige diß pulver zum &#x017F;chatz<lb/>
aufgehoben; das habe ich ge&#x017F;ehen/ daß eine<lb/>
grau&#x017F;ame la&#x017F;t gewe&#x017F;en i&#x017F;t. Darnach fu&#x0364;hrte<lb/>
mich der Engel GOttes wieder an einen ort/<lb/>
gleich&#x017F;am in einen &#x017F;tall/ da wieß mir der En-<lb/>
gel GOTTes gewaltig &#x017F;cho&#x0364;ne pferde; es wa-<lb/>
ren 30. &#x017F;olcher pferde/ die ich ge&#x017F;ehen habe/ und<lb/>
der Engel GOttes &#x017F;prach zu mir: Ju&#x0364;ngling/<lb/>
das &#x017F;ind des Ko&#x0364;nigs in Polen &#x017F;eine leibpfer-<lb/>
de; und der Engel GOttes fu&#x0364;hrte mich in die-<lb/>
&#x017F;em &#x017F;tall herum/ und endlich wieß mir der En-<lb/>
gel GOttes bett&#x017F;ta&#x0364;tten und lager/ auch men-<lb/>
&#x017F;chen darinnen/ die ich ge&#x017F;ehen habe in die&#x017F;en<lb/>
bett&#x017F;ta&#x0364;tten; und der Engel GOttes &#x017F;prach zu<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">mir:</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[256/0268] Th. III. C. XXVI. Von Joachim Greulichs nur die wunderwerck hat mir der Engel GOt- tes geoffenbaret mit der lieben ſonne; wie es ſich allda verhaͤlt/ das hat mir der Engel GOttes gezeiget/ das rede ich bey meiner wahrheit. Jahr MDC. biß MDCC. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOttes auff dieſem himmliſchem wagen wieder von dieſer weiten ſtadt hinweg/ und der Engel GOttes redet in mir und ſprach: Juͤngling/ ich will dich in einen Koͤniglichen hoff bringen/ daß du dem- ſelben Koͤnig die ſtraffe/ die GOtt an den him- mel geſtellt/ ſolſt ausrichten; und ehe wir an die- ſen Koͤniglichen hoff kamen/ da ſagte der Engel GOttes zu mir: Juͤngling/ ich ſage dir/ du biſt ein ſuͤndigeꝛ menſch/ ich bin abeꝛ ein unſichtbareꝛ geiſt/ nun aber wird dich GOtt ſchon auch um- geben/ daß man dich nicht ſiehet/ ſo wol als mich; und wir kamen in eine kammer an den orth und in die ſtadt/ da des Koͤnigs in Pohlen ſein palaſt iſt/ uñ es war eine groſſe wacht allda/ und die thuͤre ging von ihr ſelbſten auff; da fuͤhrte mich der Engel GOttes hinein/ und brachte mich zum erſten in ein ſchoͤnes zim- mer/ da ſahe ich mich in dieſem ſchoͤnen zimmer um/ da wieß mir der Engel GOttes die Pohlni- ſchen Koͤnig nach einander/ wie ſie gangen ſind/ auffs zierlichſte abgemahlet/ darnach wieß mir der Engel GOttes in dieſem ſchoͤnen zim- mer einen trefflichen ofen/ auff zierlichſte mit gold-arbeit angeſtrichen; darnach fuͤhrete mich der Engel GOttes wieder weiter/ und bracht mich durch 8. thuͤren/ die waren ſtarck vermacht/ und die thuͤren gingen von ihnen ſelbſt auff/ und wie mich der Engel GOttes durch 8. thuͤren brachte/ da ſahe ich ein ſchoͤnes bett/ und um die- ſes bett ſtunden 25. wackere maͤnner; da fuͤhrte mich der Engel GOttes fuͤr das bett hin/ und der Engel GOttes ſchiebete den fuͤrhang von dieſem bette weg/ und dieſer fuͤrhang war mit ſilber und gold gewuͤrcket; und der Engel GOt- tes ſprach zu mir: Juͤngling erſchrick nicht/ du biſt ins Koͤnigs in Polen ſeiner ſchlaffkammer/ und du ſteheſt vor ſeinem bette; und der Engel GOttes wieß mir an dem Koͤnig in Polen ein guͤldenes crucifix, das der Koͤnigan ſeinem hals traͤgt/ iſt 80000. cronen werth; und der Engel Gottes zeigete mir des Koͤnigs ſeine beyde haͤn- de/ wie ich vor ſeinem bettſtund/ an der lincken hand an dem hertz-finger wieß mir der Engel GOttes einen trefflichen ring/ und der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/ ſieheſt du dieſen ring an des Koͤnigs hertz-finger/ der be- deut ein demuͤthiges hertz/ dieweil es ein Dia- mant iſt/ und auch treu und lieb gegen ſeine un- terthanen; und an der rechten hand zeigete mir der Engel GOttes an dem Koͤnig in Polen ei- nen trefflichen ring/ und der Engel GOttes ſprach: Juͤngling/ ſieheſt du dieſen ring an des Koͤnigs in Polen ſeiner rechten hand neben dem kleinen finger ſtecken/ iſt ein rubin/ und auch/ juͤngling/ ſein gemahl-ring/ und ich fragte den Engel GOttes/ warum man kein angeſicht an dem Koͤnig und an der Koͤnigin ſehe/ da gab der Engel GOttes mir zur antwort: Juͤngling/ ſie fuͤrchten ſich ſo ſchrecklich/ dieweil ſie GOtt mit der peſtilentz-ruthen ſo hart heimgeſuchet; darum verhuͤllen ſie ihr angeſicht (nemlich der Koͤnig und Koͤnigin in Polen;) und ich kan auch bey meiner warheit ſagen/ daß ich kein an- geſicht an ihnen beyden geſehen habe; indem verſchwund der Engel GOttes von mir/ wie ich noch vor des Koͤnigs in Polen ſeinem bett ſtund/ und mir war angſt und bang: Endlich kam der Engel GOttes wieder zu mir und ſprach: Juͤngling/ fuͤrchte dich nicht. Denn in Polen wird der Koͤnig/ da du fuͤr ſeinem bett ſte- heſt/ heut in dieſer nacht einen geiſtlichen traum haben/ wie er fein ſich ſoll angreiffen: Juͤngling/ du haſt den befehl ausgerichtet/ aber zeit und ſtunde iſt dir verborgen/ wann der hoͤchſte GOtt mit ſeiner ſtraffe kommen wird uͤber die welt/ aber GOtt wird dich ſegnen an leib und ſeel/ das iſt der lohn/ den dir GOtt gibt auff dieſer welt/ es ſchickt diꝛ/ juͤngling/ erſt Gott von ſeinem H. himmel wagen und pferd/ und einen himm- liſchen diener auch mit; und zum letzten/ wie mich der Engel GOttes wolt aus dieſem ſchoͤnen ge- mach fuͤhren/ als aus des Koͤnigs in Polen ſei- ner ſchlaffkammer/ da ſagt der Engel GOttes zu mir: Juͤngling/ dieſe/ die da um das bette wachen/ wo der Koͤnig und die Koͤnigin ſchlaf- fen liegen/ ſind des Koͤnigs in Polen ſeine Hatſchierer; das hat mir der Engel GOttes ge- ſagt/ und ich habe es auch geſehen. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOttes wieder an ein ander ort/ in ein trefflich zimmer/ da thaͤt mir der Engel GOttes auff treffliche ſchaͤtze/ die ließ mich der Engel GOttes ſehen/ edelgeſtein/ koͤſt- liche perlen/ gewaltige pocalen/ koͤſtliche gehaͤn- ge von gold und ſilber/ weiter gold und geld/ das ich geſehen hab/ und der Engel GOttes ſprach zu mir. Juͤngling/ das iſt des Koͤnigs in Po- len ſeine ſchatzkammer/ da ich dich hab hinein ge- fuͤhret. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOt- tes wieder in ein ander ort/ da ließ mich der En- gel GOttes ſehen gewaltige geſchuͤtz/ und wieß mir der Engel GOttes viel faͤßlein/ dieſe faͤß- lein/ ſtunden bey den ſtuͤcken/ und der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling in dieſen faͤß- lein/ die da ſtehen/ wie du es fuͤr augen ſieheſt/ und es waren ziemlich viel dieſer faͤßlein/ iſt 1600. tonnen pulver; und der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/ das iſt des Koͤnigs in Polen ſein zeughauß/ da ich dich hab hinein ge- fuͤhret. Jahr MDC. biß MDCC. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOTTes wieder an ein ander ort/ und der Engel GOt- tes fuͤhrte mich eine lange ſtiegen hinauf/ und es war ein weitlaͤufftiges finſteres ding/ gleich- ſam ein boden/ ſo groß iſt es geweſen; und der Engel Gottes wieß mir auf dieſem finſteren bo- den lauter pulver/ und auch die ſchaufel/ da man diß pulver mit umwand/ und ſpricht zu mir der Engel GOTTes: Juͤngling/ das pulver/ das ich dir gewieſen habe/ iſt nicht gebrauchet worden/ ſondern vielmehr haben die verſtorbe- nen Polniſchen Koͤnige diß pulver zum ſchatz aufgehoben; das habe ich geſehen/ daß eine grauſame laſt geweſen iſt. Darnach fuͤhrte mich der Engel GOttes wieder an einen ort/ gleichſam in einen ſtall/ da wieß mir der En- gel GOTTes gewaltig ſchoͤne pferde; es wa- ren 30. ſolcher pferde/ die ich geſehen habe/ und der Engel GOttes ſprach zu mir: Juͤngling/ das ſind des Koͤnigs in Polen ſeine leibpfer- de; und der Engel GOttes fuͤhrte mich in die- ſem ſtall herum/ und endlich wieß mir der En- gel GOttes bettſtaͤtten und lager/ auch men- ſchen darinnen/ die ich geſehen habe in dieſen bettſtaͤtten; und der Engel GOttes ſprach zu mir:

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/268
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/268>, abgerufen am 22.12.2024.