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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. III. C. XXIII. Von denen bekant gewordenen
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
als die Schrifftgelehrten? Eben also
gehets jetzund. Alles übel kommt von
dem hoffärtigen pfaffen-teuffel zu un-
serer zeit her/ aller krieg/ morden/ würgen
und blutvergiessen kömmt durch die
Schrifftgelehrten: Durch diese/ welche
den H. Geist meistern in seinem amt
und werck/ und verkehren alles/ was
Göttlich ist/ in teuffelisch durch die/
welche der H. Schrifft erkäntniß nicht
haben: durch die/ welche ein bessers wis-
sen/ und ein anders lehren: durch diese/
welche das gute lehren/ und selbsten mit
ihrem leben und wandel verläugnen. Jn
summa/ wer könte alles beschreiben/ was
vor unglück und übels von solchen Geist-
lichen herkomme/ von denen/ die des Hei-
ligen Geistes erkäntnis nicht recht ha-
ben/ und dem Heiligen Geist in sein Amt
greiffen/ und verneinen ohne grund der
Heiligen Schrifft und bey dem klaren
Buchstaben der Göttlichen Wahrheit
des Heiligen Geistes Allmächtigkeit/ das
feuer des Heiligen Geistes/ das licht des
Heiligen Geistes/ in dieser letzten zeit?

Weissa-
gung von
dem Lu-
therthum.

15. Solcher gestalt hat er durchgehends
allen Ständen ihren elenden zustand nach ein-
ander angezeigt/ auch unter andern im Schwa-
nen-Gesang pag. 51. von dem künfftigen zu-
stand des Lutherthums dieses gesagt: Der
Heilige Geist wird die welt noch einmal
erleuchten/ viel Heiden und abgöttische
vöicker noch zu bekehren/ und denen (Lu-
theranern) die jetzund im lichte leben/ aber
die wercke der finsternis treiben/ densel-
ben zum dreyfachen gericht/ zum drey-
f[a]chen verdammnis. Und ruhet das
feuer der Göttlichen liebe auf dem was-
ser der grundsuppen der bösen finstern
abgöttischen welt.
Und wird bey dem ein-
brechen der welt sagen/ als wie bey der erschaf-
fung: Es werde licht/ und die finsterniß
weiche/ und es wird geschehen durch das
wort.
Endlich schreibet er auch pag. 54. von
Beschrei-
bung der
Lutheri-
schen schu-
len.
dem zustand der Lutherischen Schulen dieses:
Auch sage ich hiebeneben allen Consisto-
ri
en und Hohen Schulen von GOttes
wegen/ und zeige euch Göttlichen Be-
fehl an/ daß sie solten die liebe Jugend
in der furcht des HErrn auferziehen/
und ihnen nicht so viel schande/ laster/
sünde und leichtfertigkeit verstatten/

(als wie geschiehet) die Rectores, Professores
und Schulmeister sollen die jugend bloß/
einig und allein in heiliger und aus hei-
liger Göttlicher Schrifft unterrichten
und unterweisen/ und nicht aus den heid-
nischen fabeln und historien
(als wie ge-
schiehet.) Aber mein volck hat mich ver-
lassen/ spricht der HErr/ und unehren
mich mit ihrem thun/ das ich nicht ge-
boten habe; und sind mir ein eckel in
meinen augen worden mit ihren heidni-
schen fabelwercken und historien: darin-
nen sie die Jugend versäumen/ und setzen
mein wort hinter sich/ welches ich ihnen
geboten und befohlen habe/ daß sie dar-
nach leben sollen. Aber nun ist mein
zorn ergrimmet über sie/ daß ich sie heim-
suche/ und ihre Schulen zerbreche/ und
[Spaltenumbruch] alle ihr thun schwäche. Und so sie also in
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

ihrer boßheit werden fortfahren/ und ih-
res frevels/ welches mir in meinen augen
ein eckel ist/ immer mehr und mehr ma-
chen werden; so will ich auf sie fortfah-
ren in meinem grimmigen zorn/ und ih-
nen vergelten nach ihren heidnischen
wercken.

16. Die Gegener dieses Mannes haben hinEinwürf-
fe von un-
erfüllten
weissa-
gungen.

und wieder allerhand einwürffe gemachet/ daß
viele seiner prophezeyungen nicht erfüllet wor-
den wären. Darunter sie sonderlich rechnen
seine worte aus der beschreibung der Visionen
p.
64. und folgenden/ daß ein neuer König
aus Churfürstlichem Stamm kommen wür-
de/ der der Christlichen Kirchen ruhe
schaffen/ und das Evangelium im gan-
tzen Römischen Reich ausbreiten solte.

Item p. 65. daß Rom würde belagert und
von einem Donner-strahl angezündet
werden/
und dergleichen mehr; welches un-
ter andern bey Gottfried Schultzen in sei-
ner Chronica pag. 350. 377. ingleichen bey D.
Arnoldo
Mengeringen am gedachten ort/
wie auch bey D. Wagnern zu sehen ist. Da-
gegen aber der Auctor selbst verschiedene
exceptiones gemacht/ und sonderlich sich auf
des Propheten Jonae exempel beruffen/ welches
hier der weitläufftigkeit wegen nicht wiederho-
let/ sondern in seiner Schrifft gegen D. Wag-
nern
gelesen werden kan. Unter denen aber/
welche Warnern in seinem vortrag beygestim-
met gehabt/ benennet er selbst zu unterschiedlichen
malen einen/ mit namen Johann Caps/ dessenSeine
mitgesel-
len.

M. Zacharias Hogelius in seinem weisen Gama-
liel p.
292. gedencket. Auch erzehlet Warner
in seiner beschreibung der Visionen p. 43. von
unterschiedlichen personen/ welche die von War-
nern
auffgesetzten weissagungen an gewisse orte
überbringen und bekant machen müssen/ und
zwar/ wie er p. 44. dazu setzet/ nach dem einem
von diesen männern zwey Engel erschienen/ die
ihn bestraffet/ daß er die Prediger darüber zu
rath gefragt. Ferner berichtet er p. 35. daß ihmReich-
hards an-
fang zu
prophe-
zeyen.

der HErr anno 1635. in einem lichte gezeiget ha-
be einen/ namens Georg Reichhard/ einen
Schulmeister zu Seehaufen/ einem Dorff nahe
bey Leiptzig. Diesem habe er damals von
GOttes wegen aufferlegen müssen/ daß er nun-
mehr an Warners statt treten/ und dem sündi-
gen volck in Sachsen GOttes willen weiter an-
kündigen solte. Er habe sich zwar anfangs sehr
dawider gewehret/ so gar/ daß er/ wie ihm War-
ner zuvor gesaget/ schwerlich kranck worden.
Endlich aber habe er dem HErrn versprochen
zu gehorchen/ und sey wieder gesund worden.

17. Dieser mann hat nun in selbigen zeiten/Seine
schrifften.

zumal um das jahr 1640. u. f. verschiedene
schrifften in dieser sache publicirt/ und ist nach-
gehends zu Rösa/ einem andern Dorff bey Leip-
tzig wiederum Schul-und Kirchen-diener wor-
den. Die eine kam anno 1637. heraus über die
stadt und land Lüneburg. Ferner eine anno 1639.
mit |dieser auffschrifft: Zwey wahrhafftige
Visiones, gesichter und offenbarungen/
welche
Georgio Reichharden anjetzo
Schul-und Kirchendienern zu Kösa/ 3.
meil weges von Leiptzig/ durch den geist
des HErrn sind für augen gestellet wor-

den/

Th. III. C. XXIII. Von denen bekant gewordenen
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
als die Schrifftgelehrten? Eben alſo
gehets jetzund. Alles uͤbel kommt von
dem hoffaͤrtigen pfaffen-teuffel zu un-
ſerer zeit her/ aller krieg/ morden/ wuͤrgen
und blutvergieſſen koͤmmt durch die
Schrifftgelehrten: Durch dieſe/ welche
den H. Geiſt meiſtern in ſeinem amt
und werck/ und verkehren alles/ was
Goͤttlich iſt/ in teuffeliſch durch die/
welche der H. Schrifft erkaͤntniß nicht
haben: durch die/ welche ein beſſers wiſ-
ſen/ und ein anders lehren: durch dieſe/
welche das gute lehren/ und ſelbſten mit
ihrem leben und wandel verlaͤugnen. Jn
ſumma/ wer koͤnte alles beſchreiben/ was
vor ungluͤck und uͤbels von ſolchen Geiſt-
lichen herkomme/ von denen/ die des Hei-
ligen Geiſtes erkaͤntnis nicht recht ha-
ben/ und dem Heiligen Geiſt in ſein Amt
greiffen/ und verneinen ohne grund der
Heiligen Schrifft und bey dem klaren
Buchſtaben der Goͤttlichen Wahrheit
des Heiligen Geiſtes Allmaͤchtigkeit/ das
feuer des Heiligen Geiſtes/ das licht des
Heiligen Geiſtes/ in dieſer letzten zeit?

Weiſſa-
gung von
dem Lu-
therthum.

15. Solcher geſtalt hat er durchgehends
allen Staͤnden ihren elenden zuſtand nach ein-
ander angezeigt/ auch unter andeꝛn im Schwa-
nen-Geſang pag. 51. von dem kuͤnfftigen zu-
ſtand des Lutherthums dieſes geſagt: Der
Heilige Geiſt wird die welt noch einmal
erleuchten/ viel Heiden und abgoͤttiſche
voͤicker noch zu bekehren/ und denen (Lu-
theranern) die jetzund im lichte leben/ aber
die wercke der finſternis treiben/ denſel-
ben zum dreyfachen gericht/ zum drey-
f[a]chen verdammnis. Und ruhet das
feuer der Goͤttlichen liebe auf dem waſ-
ſer der grundſuppen der boͤſen finſtern
abgoͤttiſchen welt.
Und wird bey dem ein-
brechen der welt ſagen/ als wie bey der erſchaf-
fung: Es werde licht/ und die finſterniß
weiche/ und es wird geſchehen durch das
wort.
Endlich ſchreibet er auch pag. 54. von
Beſchrei-
bung der
Lutheri-
ſchen ſchu-
len.
dem zuſtand der Lutheriſchen Schulen dieſes:
Auch ſage ich hiebeneben allen Conſiſto-
ri
en und Hohen Schulen von GOttes
wegen/ und zeige euch Goͤttlichen Be-
fehl an/ daß ſie ſolten die liebe Jugend
in der furcht des HErrn auferziehen/
und ihnen nicht ſo viel ſchande/ laſter/
ſuͤnde und leichtfertigkeit verſtatten/

(als wie geſchiehet) die Rectores, Profeſſores
und Schulmeiſter ſollen die jugend bloß/
einig und allein in heiliger und aus hei-
liger Goͤttlicher Schrifft unterrichten
und unterweiſen/ und nicht aus den heid-
niſchen fabeln und hiſtorien
(als wie ge-
ſchiehet.) Aber mein volck hat mich ver-
laſſen/ ſpricht der HErr/ und unehren
mich mit ihrem thun/ das ich nicht ge-
boten habe; und ſind mir ein eckel in
meinen augen worden mit ihren heidni-
ſchen fabelwercken und hiſtorien: darin-
nen ſie die Jugend verſaͤumen/ und ſetzen
mein wort hinter ſich/ welches ich ihnen
geboten und befohlen habe/ daß ſie dar-
nach leben ſollen. Aber nun iſt mein
zorn ergrimmet uͤber ſie/ daß ich ſie heim-
ſuche/ und ihre Schulen zerbreche/ und
[Spaltenumbruch] alle ihr thun ſchwaͤche. Und ſo ſie alſo in
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

ihrer boßheit werden fortfahren/ und ih-
res frevels/ welches mir in meinen augen
ein eckel iſt/ immer mehr und mehr ma-
chen werden; ſo will ich auf ſie fortfah-
ren in meinem grimmigen zorn/ und ih-
nen vergelten nach ihren heidniſchen
wercken.

16. Die Gegener dieſes Mannes haben hinEinwuͤrf-
fe von un-
erfuͤllten
weiſſa-
gungen.

und wieder allerhand einwuͤrffe gemachet/ daß
viele ſeiner prophezeyungen nicht erfuͤllet wor-
den waͤren. Darunter ſie ſonderlich rechnen
ſeine worte aus der beſchreibung der Viſionen
p.
64. und folgenden/ daß ein neuer Koͤnig
aus Churfuͤrſtlichem Stam̃ kommen wuͤr-
de/ der der Chriſtlichen Kirchen ruhe
ſchaffen/ und das Evangelium im gan-
tzen Roͤmiſchen Reich ausbreiten ſolte.

Item p. 65. daß Rom wuͤrde belagert und
von einem Donner-ſtrahl angezuͤndet
werden/
und dergleichen mehr; welches un-
ter andern bey Gottfried Schultzen in ſei-
ner Chronica pag. 350. 377. ingleichen bey D.
Arnoldo
Mengeringen am gedachten ort/
wie auch bey D. Wagnern zu ſehen iſt. Da-
gegen aber der Auctor ſelbſt verſchiedene
exceptiones gemacht/ und ſonderlich ſich auf
des Propheten Jonæ exempel beruffen/ welches
hier der weitlaͤufftigkeit wegen nicht wiederho-
let/ ſondern in ſeiner Schrifft gegen D. Wag-
nern
geleſen werden kan. Unter denen aber/
welche Warnern in ſeinem vortrag beygeſtim-
met gehabt/ benennet er ſelbſt zu unteꝛſchiedlichen
malen einen/ mit namen Johann Caps/ deſſenSeine
mitgeſel-
len.

M. Zacharias Hogelius in ſeinem weiſen Gama-
liel p.
292. gedencket. Auch erzehlet Warner
in ſeiner beſchreibung der Viſionen p. 43. von
unteꝛſchiedlichen perſonen/ welche die von Waꝛ-
nern
auffgeſetzten weiſſagungen an gewiſſe orte
uͤberbringen und bekant machen muͤſſen/ und
zwar/ wie er p. 44. dazu ſetzet/ nach dem einem
von dieſen maͤnnern zwey Engel erſchienen/ die
ihn beſtraffet/ daß er die Prediger daruͤber zu
rath gefragt. Ferner berichtet er p. 35. daß ihmReich-
hards an-
fang zu
prophe-
zeyen.

der HErꝛ anno 1635. in einem lichte gezeiget ha-
be einen/ namens Georg Reichhard/ einen
Schulmeiſter zu Seehaufen/ einem Dorff nahe
bey Leiptzig. Dieſem habe er damals von
GOttes wegen aufferlegen muͤſſen/ daß er nun-
mehr an Warners ſtatt treten/ und dem ſuͤndi-
gen volck in Sachſen GOttes willen weiter an-
kuͤndigen ſolte. Er habe ſich zwar anfangs ſehr
dawider gewehret/ ſo gar/ daß er/ wie ihm War-
ner zuvor geſaget/ ſchwerlich kranck worden.
Endlich aber habe er dem HErꝛn verſprochen
zu gehorchen/ und ſey wieder geſund worden.

17. Dieſer mann hat nun in ſelbigen zeiten/Seine
ſchrifften.

zumal um das jahr 1640. u. f. verſchiedene
ſchrifften in dieſer ſache publicirt/ und iſt nach-
gehends zu Roͤſa/ einem andern Dorff bey Leip-
tzig wiederum Schul-und Kirchen-diener wor-
den. Die eine kam anno 1637. heraus uͤber die
ſtadt und land Luͤneburg. Ferner eine anno 1639.
mit |dieſer auffſchrifft: Zwey wahrhafftige
Viſiones, geſichter und offenbarungen/
welche
Georgio Reichharden anjetzo
Schul-und Kirchendienern zu Koͤſa/ 3.
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des HErꝛn ſind fuͤr augen geſtellet wor-

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[230/0242] Th. III. C. XXIII. Von denen bekant gewordenen als die Schrifftgelehrten? Eben alſo gehets jetzund. Alles uͤbel kommt von dem hoffaͤrtigen pfaffen-teuffel zu un- ſerer zeit her/ aller krieg/ morden/ wuͤrgen und blutvergieſſen koͤmmt durch die Schrifftgelehrten: Durch dieſe/ welche den H. Geiſt meiſtern in ſeinem amt und werck/ und verkehren alles/ was Goͤttlich iſt/ in teuffeliſch durch die/ welche der H. Schrifft erkaͤntniß nicht haben: durch die/ welche ein beſſers wiſ- ſen/ und ein anders lehren: durch dieſe/ welche das gute lehren/ und ſelbſten mit ihrem leben und wandel verlaͤugnen. Jn ſumma/ wer koͤnte alles beſchreiben/ was vor ungluͤck und uͤbels von ſolchen Geiſt- lichen herkomme/ von denen/ die des Hei- ligen Geiſtes erkaͤntnis nicht recht ha- ben/ und dem Heiligen Geiſt in ſein Amt greiffen/ und verneinen ohne grund der Heiligen Schrifft und bey dem klaren Buchſtaben der Goͤttlichen Wahrheit des Heiligen Geiſtes Allmaͤchtigkeit/ das feuer des Heiligen Geiſtes/ das licht des Heiligen Geiſtes/ in dieſer letzten zeit? Jahr MDC. biß MDCC. 15. Solcher geſtalt hat er durchgehends allen Staͤnden ihren elenden zuſtand nach ein- ander angezeigt/ auch unter andeꝛn im Schwa- nen-Geſang pag. 51. von dem kuͤnfftigen zu- ſtand des Lutherthums dieſes geſagt: Der Heilige Geiſt wird die welt noch einmal erleuchten/ viel Heiden und abgoͤttiſche voͤicker noch zu bekehren/ und denen (Lu- theranern) die jetzund im lichte leben/ aber die wercke der finſternis treiben/ denſel- ben zum dreyfachen gericht/ zum drey- fachen verdammnis. Und ruhet das feuer der Goͤttlichen liebe auf dem waſ- ſer der grundſuppen der boͤſen finſtern abgoͤttiſchen welt. Und wird bey dem ein- brechen der welt ſagen/ als wie bey der erſchaf- fung: Es werde licht/ und die finſterniß weiche/ und es wird geſchehen durch das wort. Endlich ſchreibet er auch pag. 54. von dem zuſtand der Lutheriſchen Schulen dieſes: Auch ſage ich hiebeneben allen Conſiſto- rien und Hohen Schulen von GOttes wegen/ und zeige euch Goͤttlichen Be- fehl an/ daß ſie ſolten die liebe Jugend in der furcht des HErrn auferziehen/ und ihnen nicht ſo viel ſchande/ laſter/ ſuͤnde und leichtfertigkeit verſtatten/ (als wie geſchiehet) die Rectores, Profeſſores und Schulmeiſter ſollen die jugend bloß/ einig und allein in heiliger und aus hei- liger Goͤttlicher Schrifft unterrichten und unterweiſen/ und nicht aus den heid- niſchen fabeln und hiſtorien (als wie ge- ſchiehet.) Aber mein volck hat mich ver- laſſen/ ſpricht der HErr/ und unehren mich mit ihrem thun/ das ich nicht ge- boten habe; und ſind mir ein eckel in meinen augen worden mit ihren heidni- ſchen fabelwercken und hiſtorien: darin- nen ſie die Jugend verſaͤumen/ und ſetzen mein wort hinter ſich/ welches ich ihnen geboten und befohlen habe/ daß ſie dar- nach leben ſollen. Aber nun iſt mein zorn ergrimmet uͤber ſie/ daß ich ſie heim- ſuche/ und ihre Schulen zerbreche/ und alle ihr thun ſchwaͤche. Und ſo ſie alſo in ihrer boßheit werden fortfahren/ und ih- res frevels/ welches mir in meinen augen ein eckel iſt/ immer mehr und mehr ma- chen werden; ſo will ich auf ſie fortfah- ren in meinem grimmigen zorn/ und ih- nen vergelten nach ihren heidniſchen wercken. Beſchrei- bung der Lutheri- ſchen ſchu- len. Jahr MDC. biß MDCC. 16. Die Gegener dieſes Mannes haben hin und wieder allerhand einwuͤrffe gemachet/ daß viele ſeiner prophezeyungen nicht erfuͤllet wor- den waͤren. Darunter ſie ſonderlich rechnen ſeine worte aus der beſchreibung der Viſionen p. 64. und folgenden/ daß ein neuer Koͤnig aus Churfuͤrſtlichem Stam̃ kommen wuͤr- de/ der der Chriſtlichen Kirchen ruhe ſchaffen/ und das Evangelium im gan- tzen Roͤmiſchen Reich ausbreiten ſolte. Item p. 65. daß Rom wuͤrde belagert und von einem Donner-ſtrahl angezuͤndet werden/ und dergleichen mehr; welches un- ter andern bey Gottfried Schultzen in ſei- ner Chronica pag. 350. 377. ingleichen bey D. Arnoldo Mengeringen am gedachten ort/ wie auch bey D. Wagnern zu ſehen iſt. Da- gegen aber der Auctor ſelbſt verſchiedene exceptiones gemacht/ und ſonderlich ſich auf des Propheten Jonæ exempel beruffen/ welches hier der weitlaͤufftigkeit wegen nicht wiederho- let/ ſondern in ſeiner Schrifft gegen D. Wag- nern geleſen werden kan. Unter denen aber/ welche Warnern in ſeinem vortrag beygeſtim- met gehabt/ benennet er ſelbſt zu unteꝛſchiedlichen malen einen/ mit namen Johann Caps/ deſſen M. Zacharias Hogelius in ſeinem weiſen Gama- liel p. 292. gedencket. Auch erzehlet Warner in ſeiner beſchreibung der Viſionen p. 43. von unteꝛſchiedlichen perſonen/ welche die von Waꝛ- nern auffgeſetzten weiſſagungen an gewiſſe orte uͤberbringen und bekant machen muͤſſen/ und zwar/ wie er p. 44. dazu ſetzet/ nach dem einem von dieſen maͤnnern zwey Engel erſchienen/ die ihn beſtraffet/ daß er die Prediger daruͤber zu rath gefragt. Ferner berichtet er p. 35. daß ihm der HErꝛ anno 1635. in einem lichte gezeiget ha- be einen/ namens Georg Reichhard/ einen Schulmeiſter zu Seehaufen/ einem Dorff nahe bey Leiptzig. Dieſem habe er damals von GOttes wegen aufferlegen muͤſſen/ daß er nun- mehr an Warners ſtatt treten/ und dem ſuͤndi- gen volck in Sachſen GOttes willen weiter an- kuͤndigen ſolte. Er habe ſich zwar anfangs ſehr dawider gewehret/ ſo gar/ daß er/ wie ihm War- ner zuvor geſaget/ ſchwerlich kranck worden. Endlich aber habe er dem HErꝛn verſprochen zu gehorchen/ und ſey wieder geſund worden. Einwuͤrf- fe von un- erfuͤllten weiſſa- gungen. Seine mitgeſel- len. Reich- hards an- fang zu prophe- zeyen. 17. Dieſer mann hat nun in ſelbigen zeiten/ zumal um das jahr 1640. u. f. verſchiedene ſchrifften in dieſer ſache publicirt/ und iſt nach- gehends zu Roͤſa/ einem andern Dorff bey Leip- tzig wiederum Schul-und Kirchen-diener wor- den. Die eine kam anno 1637. heraus uͤber die ſtadt und land Luͤneburg. Ferner eine anno 1639. mit |dieſer auffſchrifft: Zwey wahrhafftige Viſiones, geſichter und offenbarungen/ welche Georgio Reichharden anjetzo Schul-und Kirchendienern zu Koͤſa/ 3. meil weges von Leiptzig/ durch den geiſt des HErꝛn ſind fuͤr augen geſtellet wor- den/ Seine ſchrifften.

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 230. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/242>, abgerufen am 06.05.2024.