Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

und sonderlich von denen darüber erregten streitigkeiten und meinungen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
"cher zeit wir in bißherigen seculis von keinem ei-
"nigen nachricht haben/ daß sie auff gleiche wei-
"se im geiste entzückt und übergeführet gewesen/
"und doch noch im leibe gelebt hätten/ daß sie
"uns verkündigen können/ was sie auff solche
"wunderbare weise/ wie er/ gesehen/ und gehöret
"hätten. Die Autorin dieser schrifften aber
"muß GOtt zu ehren bekennen/ daß ihr ewas
"diesem nicht ungleich offenbar gewest. Sol-
"che gnade in liebe theilt uns unser JEsus nun
"wircklich wieder mit/ und gibtsich uns durch
"diesen weg und mittel des geistes lauterlich
"klar und umsonst zu erkennen/ daß wir ihn als
"den getreuen und wahrhafftigen erkennen/
"und durch diesen höchsten gesichts-dienst sei-
"nen willen und sinn in seiner volligen ausbrei-
"tung empfangen/ das ist/ daß wir/ weil wir
"annoch im leibe sind/ beydes sehen und hören
"mögen/ als ob wir schon von dem cörper-
"lichen leibe auffgelöst und ins übersinnliche le-
"ben übersetzet wären: Damit wir durch die
"werckzeugliche eigenschafften deß geistes lau-
"terlich erkennen und beschauen können/ wie sich
"jedes objectum oder gegenwurff in himmli-
"schen orten in seiner ordnung in absicht auff
"unsere beywohnung in denen umläuffen
"durch den geistlichen geist bewege.

25. "Dergestalt nun hab ich aus der tieffsten
"tieffe vorgestellt und mitgetheilet/ das/ was
"die gegen wärtige maaß mein er erkäntniß und
"erfahrung in diesem mystischen dienste ist:
"welche als der neue und beste wein ist/ der für
"diese letzte zeit auffbehalten worden. Wor-
"aus zur gnüge gesehen und verstanden werden
"mag/ daß CHristus seine verheissungen zu
"erfüllen nicht vergessen habe/ da er verspro-
"chen den Quell seines geistes durch einen im-
"merwährenden ausfluß und verfolg desselben
"wieder zu erneuern. Und gleich wie wir sehen
"und hören/ daß dessen fruchtbarkeit sich anjetzo
"in gemein mehr hervorthut und überflüßiger
"wird/ auch durch ein neu geschlechte Aposto-
"lischer geister/ in der welt eingang und anneh-
"mung findet; also prognosticiret und deutet
"solches wircklich an/ daß ein neu geistlich reich
"und herrschafft vorhanden und nahe vor der
"thüre sey. Welches grund und ursach gnug/
"alle diejenigen/ so unterthanen dieses reichs
"zu seyn begehren (wozu allein das lamm recht und
"anspruch hat) auffzumahnen/ daß sie sich
"als die ersten früchte vorbereiten und fertig
"machen/ damit sie mögen geschickt seyn/ diese
"neue Jerusalems-Braut auszumachen und
"vorzustellen! Derohalben ich euch/ als mei-
"ne mit-bürger dieser stadt/ die von oben ist/
"wo ihr als exulanten oder gefangene auch
"immerhin und wieder verstreuet lebet/ ernstlich
"bitte und ermahne/ daß ihr euer inwendig ohr
"genau auffmercken lassen und in grosser sorg-
"falt und stille auff eurer hut und wache stehen
"wollet. Alsdenn möget ihr die liebes-ruffe
"hören/ so durch das mit reinem öle angefüllte
"horn erthönen/ und euch in die hohe himmli-
[Spaltenumbruch] sche und geistliche wäyde und schaff-hürden"Jahr
MDC.
biß
MDCC.

einziehen und versammlen werden/ da wir"
unsere liebliche zelten auffspannen/ und in den"
reichen Saron ein-und ausgehen mögen/"
welcher auffgehet und rings um unsern Köni-"
glichen hirten der schafe sich in seiner blüte er-"
zeigt: Damit wir also/ als seine schafe und"
lämmer/ sänfftlich von einem brunn zum an-"
dern geleitet werden/ auch trincken/ und in"
eben der Harmonie und einigkeit/ wie die heili-"
gen in den obern hürden; also wir in den un-"
tern mit einander weiden mögen."

26. Allhier will ich nun mit einer warnung"
an zweyerley gattungen menschen schliessen:"
Die erste soll an diejenigen seyn/ die ungelehrt"
und unwissend in dieser lehr-art und wege der"
offenbarung des geistes sind; daß sie sich nem-"
lich hüten und enthalten sollen/ über diese din-"
ge/ die noch zur zeit über ihren begriff sind/ ein"
gut richterlich urtheil zu fällen. Denn da-"
fern sie sich an der grossen gnade Göttlichen"
eingebens und des H. Geistes beystandes"
nicht selbst hindern/ noch deren sich berauben"
wollen; so ist mein rath und warnung gegen"
solche/ daß sie einfältig wie die kinder werden/"
und es auff die leitung und offenbarung des"
H. Geistes wagen/ so sollen sie finden/ daß"
eine andere art eines fruchtbaren lebens in ih-"
nen auffgehen werde/ und sie keine ursach ha-"
ben sollen/ sichs gereuen zulassen/ daß sie diß-"
fals bloß in dem Göttlichen willen geruhet"
haben. Die andere warnung soll an diejeni-"
gen/ welche allbereit zu dieser unserer mystischen"
und übersinnlichen weißheit eingeweihet sind/"
und sich mit mir tieffin das grosse meer der ge-"
heimniß-reichen und wunderbaren erkäntniß"
eingegeben haben: Diese muß ich fürnemlich"
warnen/ daß sie sich neben mir in tieffster de-"
muth halten/ und dermassen in eine selbstver-"
nichtigung einsencken/ daß wir in ansehung"
unsers creatürlichen wesens gleichsam ein pu-"
res nichts seyn/ damit sich die all-vergöttende"
salbung als eine überschwemmende meers-"
fluth erheben und ergiessen möge. Wie dürf-"
fen uns nimmer einbilden/ daß wir mit demje-"
nigen (so wir allbereit überkommen) schon"
alles erreicht haben/ was von den unermäßli-"
chen schätzen offenbaret zu werden annoch hin-"
terstellig ist: Denn allda ein stäts anwachsen-"
der baum des lebens ist/ welcher alle verhin-"
derung und mannigfaltigkeit der weißheit im-"
mer auffs neu wider hervorbringet; Jmmas-"
sen ihr so wol in diesem gegen wärtigen als"
auch in einig-vorhergehenden durch mich ans"
licht gegebenenen büchern finden werdet. Ein"
begieriger leser kan diese sachen noch deutlicher
und weiter ausgeführet finden in eines En-
gelischen Doctoris tractat unter dem titul:
das geheimniß der gesichten und offen-
barungen/
welcher an desselben Theologiam
Mysticam
gehenget und in diesem 1698. jahr
zu Amsterdam bey Heinrich Wetstein heraus
gegeben worden/ in 8vo.

Das
C c 3

und ſonderlich von denen daruͤber erregten ſtreitigkeiten und meinungen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
„cher zeit wir in bißherigẽ ſeculis von keinem ei-
„nigen nachricht haben/ daß ſie auff gleiche wei-
„ſe im geiſte entzuͤckt und uͤbergefuͤhret geweſen/
„und doch noch im leibe gelebt haͤtten/ daß ſie
„uns verkuͤndigen koͤnnen/ was ſie auff ſolche
„wunderbare weiſe/ wie er/ geſehen/ und gehoͤret
„haͤtten. Die Autorin dieſer ſchrifften aber
„muß GOtt zu ehren bekennen/ daß ihr ewas
„dieſem nicht ungleich offenbar geweſt. Sol-
„che gnade in liebe theilt uns unſer JEſus nun
„wircklich wieder mit/ und gibtſich uns durch
„dieſen weg und mittel des geiſtes lauterlich
„klar und umſonſt zu erkennen/ daß wir ihn als
„den getreuen und wahrhafftigen erkennen/
„und durch dieſen hoͤchſten geſichts-dienſt ſei-
„nen willen und ſinn in ſeiner volligen ausbrei-
„tung empfangen/ das iſt/ daß wir/ weil wir
„annoch im leibe ſind/ beydes ſehen und hoͤren
„moͤgen/ als ob wir ſchon von dem coͤrper-
„lichen leibe auffgeloͤſt und ins uͤberſinnliche le-
„ben uͤberſetzet waͤren: Damit wir durch die
„werckzeugliche eigenſchafften deß geiſtes lau-
„terlich erkennen und beſchauen koͤnnen/ wie ſich
„jedes objectum oder gegenwurff in himmli-
„ſchen orten in ſeiner ordnung in abſicht auff
„unſere beywohnung in denen umlaͤuffen
„durch den geiſtlichen geiſt bewege.

25. „Dergeſtalt nun hab ich aus der tieffſten
„tieffe vorgeſtellt und mitgetheilet/ das/ was
„die gegen waͤrtige maaß mein er erkaͤntniß und
„erfahrung in dieſem myſtiſchen dienſte iſt:
„welche als der neue und beſte wein iſt/ der fuͤr
„dieſe letzte zeit auffbehalten worden. Wor-
„aus zur gnuͤge geſehen und verſtanden werden
„mag/ daß CHriſtus ſeine verheiſſungen zu
„erfuͤllen nicht vergeſſen habe/ da er verſpro-
„chen den Quell ſeines geiſtes durch einen im-
„merwaͤhrenden ausfluß und verfolg deſſelben
„wieder zu erneuern. Und gleich wie wir ſehen
„und hoͤren/ daß deſſen fruchtbarkeit ſich anjetzo
„in gemein mehr hervorthut und uͤberfluͤßiger
„wird/ auch durch ein neu geſchlechte Apoſto-
„liſcher geiſter/ in der welt eingang und anneh-
„mung findet; alſo prognoſticiret und deutet
„ſolches wircklich an/ daß ein neu geiſtlich reich
„und herꝛſchafft vorhanden und nahe vor der
„thuͤre ſey. Welches grund und urſach gnug/
„alle diejenigen/ ſo unterthanen dieſes reichs
„zu ſeyn begehren (wozu allein das lam̃ recht uñ
„anſpruch hat) auffzumahnen/ daß ſie ſich
„als die erſten fruͤchte vorbereiten und fertig
„machen/ damit ſie moͤgen geſchickt ſeyn/ dieſe
„neue Jeruſalems-Braut auszumachen und
„vorzuſtellen! Derohalben ich euch/ als mei-
„ne mit-buͤrger dieſer ſtadt/ die von oben iſt/
„wo ihr als exulanten oder gefangene auch
„immerhin und wieder verſtreuet lebet/ ernſtlich
„bitte und ermahne/ daß ihr euer inwendig ohr
„genau auffmercken laſſen und in groſſer ſorg-
„falt und ſtille auff eurer hut und wache ſtehen
„wollet. Alsdenn moͤget ihr die liebes-ruffe
„hoͤren/ ſo durch das mit reinem oͤle angefuͤllte
„horn erthoͤnen/ und euch in die hohe himmli-
[Spaltenumbruch] ſche und geiſtliche waͤyde und ſchaff-huͤrden„Jahr
MDC.
biß
MDCC.

einziehen und verſammlen werden/ da wir“
unſere liebliche zelten auffſpannen/ und in den“
reichen Saron ein-und ausgehen moͤgen/“
welcher auffgehet und rings um unſern Koͤni-“
glichen hirten der ſchafe ſich in ſeiner bluͤte er-“
zeigt: Damit wir alſo/ als ſeine ſchafe und“
laͤmmer/ ſaͤnfftlich von einem brunn zum an-“
dern geleitet werden/ auch trincken/ und in“
eben der Harmonie und einigkeit/ wie die heili-“
gen in den obern huͤrden; alſo wir in den un-“
tern mit einander weiden moͤgen.“

26. Allhier will ich nun mit einer warnung“
an zweyerley gattungen menſchen ſchlieſſen:“
Die erſte ſoll an diejenigen ſeyn/ die ungelehrt“
und unwiſſend in dieſer lehr-art und wege der“
offenbarung des geiſtes ſind; daß ſie ſich nem-“
lich huͤten und enthalten ſollen/ uͤber dieſe din-“
ge/ die noch zur zeit uͤber ihren begriff ſind/ ein“
gut richterlich urtheil zu faͤllen. Denn da-“
fern ſie ſich an der groſſen gnade Goͤttlichen“
eingebens und des H. Geiſtes beyſtandes“
nicht ſelbſt hindern/ noch deren ſich berauben“
wollen; ſo iſt mein rath und warnung gegen“
ſolche/ daß ſie einfaͤltig wie die kinder werden/“
und es auff die leitung und offenbarung des“
H. Geiſtes wagen/ ſo ſollen ſie finden/ daß“
eine andere art eines fruchtbaren lebens in ih-“
nen auffgehen werde/ und ſie keine urſach ha-“
ben ſollen/ ſichs gereuen zulaſſen/ daß ſie diß-“
fals bloß in dem Goͤttlichen willen geruhet“
haben. Die andere warnung ſoll an diejeni-“
gen/ welche allbereit zu dieſer unſerer myſtiſchẽ“
und uͤberſinnlichen weißheit eingeweihet ſind/“
und ſich mit mir tieffin das groſſe meer der ge-“
heimniß-reichen und wunderbaren erkaͤntniß“
eingegeben haben: Dieſe muß ich fuͤrnemlich“
warnen/ daß ſie ſich neben mir in tieffſter de-“
muth halten/ und dermaſſen in eine ſelbſtver-“
nichtigung einſencken/ daß wir in anſehung“
unſers creatuͤrlichen weſens gleichſam ein pu-“
res nichts ſeyn/ damit ſich die all-vergoͤttende“
ſalbung als eine uͤberſchwemmende meers-“
fluth erheben und ergieſſen moͤge. Wie duͤrf-“
fen uns nimmer einbilden/ daß wir mit demje-“
nigen (ſo wir allbereit uͤberkommen) ſchon“
alles erreicht haben/ was von den unermaͤßli-“
chen ſchaͤtzen offenbaret zu werden annoch hin-“
terſtellig iſt: Denn allda ein ſtaͤts anwachſen-“
der baum des lebens iſt/ welcher alle verhin-“
derung und mannigfaltigkeit der weißheit im-“
mer auffs neu wider hervorbringet; Jmmaſ-“
ſen ihr ſo wol in dieſem gegen waͤrtigen als“
auch in einig-vorhergehenden durch mich ans“
licht gegebenenen buͤchern finden werdet. Ein“
begieriger leſer kan dieſe ſachen noch deutlicher
und weiter ausgefuͤhret finden in eines En-
geliſchen Doctoris tractat unter dem titul:
das geheimniß der geſichten und offen-
barungen/
welcher an deſſelben Theologiam
Myſticam
gehenget und in dieſem 1698. jahr
zu Amſterdam bey Heinrich Wetſtein heraus
gegeben worden/ in 8vo.

Das
C c 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0217" n="205"/><fw place="top" type="header">und &#x017F;onderlich von denen daru&#x0364;ber erregten &#x017F;treitigkeiten und meinungen.</fw><lb/><cb/><note place="left">Jahr<lb/><hi rendition="#aq">MDC.</hi><lb/>
biß<lb/><hi rendition="#aq">MDCC.</hi></note>&#x201E;cher zeit wir in bißherig&#x1EBD; <hi rendition="#aq">&#x017F;eculis</hi> von keinem ei-<lb/>
&#x201E;nigen nachricht haben/ daß &#x017F;ie auff gleiche wei-<lb/>
&#x201E;&#x017F;e im gei&#x017F;te entzu&#x0364;ckt und u&#x0364;bergefu&#x0364;hret gewe&#x017F;en/<lb/>
&#x201E;und doch noch im leibe gelebt ha&#x0364;tten/ daß &#x017F;ie<lb/>
&#x201E;uns verku&#x0364;ndigen ko&#x0364;nnen/ was &#x017F;ie auff &#x017F;olche<lb/>
&#x201E;wunderbare wei&#x017F;e/ wie er/ ge&#x017F;ehen/ und geho&#x0364;ret<lb/>
&#x201E;ha&#x0364;tten. Die <hi rendition="#aq">Autor</hi>in die&#x017F;er &#x017F;chrifften aber<lb/>
&#x201E;muß GOtt zu ehren bekennen/ daß ihr ewas<lb/>
&#x201E;die&#x017F;em nicht ungleich offenbar gewe&#x017F;t. Sol-<lb/>
&#x201E;che gnade in liebe theilt uns un&#x017F;er JE&#x017F;us nun<lb/>
&#x201E;wircklich wieder mit/ und gibt&#x017F;ich uns durch<lb/>
&#x201E;die&#x017F;en weg und mittel des gei&#x017F;tes lauterlich<lb/>
&#x201E;klar und um&#x017F;on&#x017F;t zu erkennen/ daß wir ihn als<lb/>
&#x201E;den getreuen und wahrhafftigen erkennen/<lb/>
&#x201E;und durch die&#x017F;en ho&#x0364;ch&#x017F;ten ge&#x017F;ichts-dien&#x017F;t &#x017F;ei-<lb/>
&#x201E;nen willen und &#x017F;inn in &#x017F;einer volligen ausbrei-<lb/>
&#x201E;tung empfangen/ das i&#x017F;t/ daß wir/ weil wir<lb/>
&#x201E;annoch im leibe &#x017F;ind/ beydes &#x017F;ehen und ho&#x0364;ren<lb/>
&#x201E;mo&#x0364;gen/ als ob wir &#x017F;chon von dem co&#x0364;rper-<lb/>
&#x201E;lichen leibe auffgelo&#x0364;&#x017F;t und ins u&#x0364;ber&#x017F;innliche le-<lb/>
&#x201E;ben u&#x0364;ber&#x017F;etzet wa&#x0364;ren: Damit wir durch die<lb/>
&#x201E;werckzeugliche eigen&#x017F;chafften deß gei&#x017F;tes lau-<lb/>
&#x201E;terlich erkennen und be&#x017F;chauen ko&#x0364;nnen/ wie &#x017F;ich<lb/>
&#x201E;jedes <hi rendition="#aq">objectum</hi> oder gegenwurff in himmli-<lb/>
&#x201E;&#x017F;chen orten in &#x017F;einer ordnung in ab&#x017F;icht auff<lb/>
&#x201E;un&#x017F;ere beywohnung in denen umla&#x0364;uffen<lb/>
&#x201E;durch den gei&#x017F;tlichen gei&#x017F;t bewege.</p><lb/>
          <p>25. &#x201E;Derge&#x017F;talt nun hab ich aus der tieff&#x017F;ten<lb/>
&#x201E;tieffe vorge&#x017F;tellt und mitgetheilet/ das/ was<lb/>
&#x201E;die gegen wa&#x0364;rtige maaß mein er erka&#x0364;ntniß und<lb/>
&#x201E;erfahrung in die&#x017F;em <hi rendition="#aq">my&#x017F;ti</hi>&#x017F;chen dien&#x017F;te i&#x017F;t:<lb/>
&#x201E;welche als der neue und be&#x017F;te wein i&#x017F;t/ der fu&#x0364;r<lb/>
&#x201E;die&#x017F;e letzte zeit auffbehalten worden. Wor-<lb/>
&#x201E;aus zur gnu&#x0364;ge ge&#x017F;ehen und ver&#x017F;tanden werden<lb/>
&#x201E;mag/ daß CHri&#x017F;tus &#x017F;eine verhei&#x017F;&#x017F;ungen zu<lb/>
&#x201E;erfu&#x0364;llen nicht verge&#x017F;&#x017F;en habe/ da er ver&#x017F;pro-<lb/>
&#x201E;chen den Quell &#x017F;eines gei&#x017F;tes durch einen im-<lb/>
&#x201E;merwa&#x0364;hrenden ausfluß und verfolg de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
&#x201E;wieder zu erneuern. Und gleich wie wir &#x017F;ehen<lb/>
&#x201E;und ho&#x0364;ren/ daß de&#x017F;&#x017F;en fruchtbarkeit &#x017F;ich anjetzo<lb/>
&#x201E;in gemein mehr hervorthut und u&#x0364;berflu&#x0364;ßiger<lb/>
&#x201E;wird/ auch durch ein neu ge&#x017F;chlechte Apo&#x017F;to-<lb/>
&#x201E;li&#x017F;cher gei&#x017F;ter/ in der welt eingang und anneh-<lb/>
&#x201E;mung findet; al&#x017F;o <hi rendition="#aq">progno&#x017F;ticir</hi>et und deutet<lb/>
&#x201E;&#x017F;olches wircklich an/ daß ein neu gei&#x017F;tlich reich<lb/>
&#x201E;und her&#xA75B;&#x017F;chafft vorhanden und nahe vor der<lb/>
&#x201E;thu&#x0364;re &#x017F;ey. Welches grund und ur&#x017F;ach gnug/<lb/>
&#x201E;alle diejenigen/ &#x017F;o unterthanen die&#x017F;es reichs<lb/>
&#x201E;zu &#x017F;eyn begehren (wozu allein das lam&#x0303; recht un&#x0303;<lb/>
&#x201E;an&#x017F;pruch hat) auffzumahnen/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich<lb/>
&#x201E;als die er&#x017F;ten fru&#x0364;chte vorbereiten und fertig<lb/>
&#x201E;machen/ damit &#x017F;ie mo&#x0364;gen ge&#x017F;chickt &#x017F;eyn/ die&#x017F;e<lb/>
&#x201E;neue Jeru&#x017F;alems-Braut auszumachen und<lb/>
&#x201E;vorzu&#x017F;tellen! Derohalben ich euch/ als mei-<lb/>
&#x201E;ne mit-bu&#x0364;rger die&#x017F;er &#x017F;tadt/ die von oben i&#x017F;t/<lb/>
&#x201E;wo ihr als <hi rendition="#aq">exulant</hi>en oder gefangene auch<lb/>
&#x201E;immerhin und wieder ver&#x017F;treuet lebet/ ern&#x017F;tlich<lb/>
&#x201E;bitte und ermahne/ daß ihr euer inwendig ohr<lb/>
&#x201E;genau auffmercken la&#x017F;&#x017F;en und in gro&#x017F;&#x017F;er &#x017F;org-<lb/>
&#x201E;falt und &#x017F;tille auff eurer hut und wache &#x017F;tehen<lb/>
&#x201E;wollet. Alsdenn mo&#x0364;get ihr die liebes-ruffe<lb/>
&#x201E;ho&#x0364;ren/ &#x017F;o durch das mit reinem o&#x0364;le angefu&#x0364;llte<lb/>
&#x201E;horn ertho&#x0364;nen/ und euch in die hohe himmli-<lb/><cb/>
&#x017F;che und gei&#x017F;tliche wa&#x0364;yde und &#x017F;chaff-hu&#x0364;rden&#x201E;<note place="right">Jahr<lb/><hi rendition="#aq">MDC.</hi><lb/>
biß<lb/><hi rendition="#aq">MDCC.</hi></note><lb/>
einziehen und ver&#x017F;ammlen werden/ da wir&#x201C;<lb/>
un&#x017F;ere liebliche zelten auff&#x017F;pannen/ und in den&#x201C;<lb/>
reichen Saron ein-und ausgehen mo&#x0364;gen/&#x201C;<lb/>
welcher auffgehet und rings um un&#x017F;ern Ko&#x0364;ni-&#x201C;<lb/>
glichen hirten der &#x017F;chafe &#x017F;ich in &#x017F;einer blu&#x0364;te er-&#x201C;<lb/>
zeigt: Damit wir al&#x017F;o/ als &#x017F;eine &#x017F;chafe und&#x201C;<lb/>
la&#x0364;mmer/ &#x017F;a&#x0364;nfftlich von einem brunn zum an-&#x201C;<lb/>
dern geleitet werden/ auch trincken/ und in&#x201C;<lb/>
eben der Harmonie und einigkeit/ wie die heili-&#x201C;<lb/>
gen in den obern hu&#x0364;rden; al&#x017F;o wir in den un-&#x201C;<lb/>
tern mit einander weiden mo&#x0364;gen.&#x201C;</p><lb/>
          <p>26. Allhier will ich nun mit einer warnung&#x201C;<lb/>
an zweyerley gattungen men&#x017F;chen &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en:&#x201C;<lb/>
Die er&#x017F;te &#x017F;oll an diejenigen &#x017F;eyn/ die ungelehrt&#x201C;<lb/>
und unwi&#x017F;&#x017F;end in die&#x017F;er lehr-art und wege der&#x201C;<lb/>
offenbarung des gei&#x017F;tes &#x017F;ind; daß &#x017F;ie &#x017F;ich nem-&#x201C;<lb/>
lich hu&#x0364;ten und enthalten &#x017F;ollen/ u&#x0364;ber die&#x017F;e din-&#x201C;<lb/>
ge/ die noch zur zeit u&#x0364;ber ihren begriff &#x017F;ind/ ein&#x201C;<lb/>
gut richterlich urtheil zu fa&#x0364;llen. Denn da-&#x201C;<lb/>
fern &#x017F;ie &#x017F;ich an der gro&#x017F;&#x017F;en gnade Go&#x0364;ttlichen&#x201C;<lb/>
eingebens und des H. Gei&#x017F;tes bey&#x017F;tandes&#x201C;<lb/>
nicht &#x017F;elb&#x017F;t hindern/ noch deren &#x017F;ich berauben&#x201C;<lb/>
wollen; &#x017F;o i&#x017F;t mein rath und warnung gegen&#x201C;<lb/>
&#x017F;olche/ daß &#x017F;ie einfa&#x0364;ltig wie die kinder werden/&#x201C;<lb/>
und es auff die leitung und offenbarung des&#x201C;<lb/>
H. Gei&#x017F;tes wagen/ &#x017F;o &#x017F;ollen &#x017F;ie finden/ daß&#x201C;<lb/>
eine andere art eines fruchtbaren lebens in ih-&#x201C;<lb/>
nen auffgehen werde/ und &#x017F;ie keine ur&#x017F;ach ha-&#x201C;<lb/>
ben &#x017F;ollen/ &#x017F;ichs gereuen zula&#x017F;&#x017F;en/ daß &#x017F;ie diß-&#x201C;<lb/>
fals bloß in dem Go&#x0364;ttlichen willen geruhet&#x201C;<lb/>
haben. Die andere warnung &#x017F;oll an diejeni-&#x201C;<lb/>
gen/ welche allbereit zu die&#x017F;er un&#x017F;erer <hi rendition="#aq">my&#x017F;ti</hi>&#x017F;ch&#x1EBD;&#x201C;<lb/>
und u&#x0364;ber&#x017F;innlichen weißheit eingeweihet &#x017F;ind/&#x201C;<lb/>
und &#x017F;ich mit mir tieffin das gro&#x017F;&#x017F;e meer der ge-&#x201C;<lb/>
heimniß-reichen und wunderbaren erka&#x0364;ntniß&#x201C;<lb/>
eingegeben haben: Die&#x017F;e muß ich fu&#x0364;rnemlich&#x201C;<lb/>
warnen/ daß &#x017F;ie &#x017F;ich neben mir in tieff&#x017F;ter de-&#x201C;<lb/>
muth halten/ und derma&#x017F;&#x017F;en in eine &#x017F;elb&#x017F;tver-&#x201C;<lb/>
nichtigung ein&#x017F;encken/ daß wir in an&#x017F;ehung&#x201C;<lb/>
un&#x017F;ers creatu&#x0364;rlichen we&#x017F;ens gleich&#x017F;am ein pu-&#x201C;<lb/>
res nichts &#x017F;eyn/ damit &#x017F;ich die all-vergo&#x0364;ttende&#x201C;<lb/>
&#x017F;albung als eine u&#x0364;ber&#x017F;chwemmende meers-&#x201C;<lb/>
fluth erheben und ergie&#x017F;&#x017F;en mo&#x0364;ge. Wie du&#x0364;rf-&#x201C;<lb/>
fen uns nimmer einbilden/ daß wir mit demje-&#x201C;<lb/>
nigen (&#x017F;o wir allbereit u&#x0364;berkommen) &#x017F;chon&#x201C;<lb/>
alles erreicht haben/ was von den unerma&#x0364;ßli-&#x201C;<lb/>
chen &#x017F;cha&#x0364;tzen offenbaret zu werden annoch hin-&#x201C;<lb/>
ter&#x017F;tellig i&#x017F;t: Denn allda ein &#x017F;ta&#x0364;ts anwach&#x017F;en-&#x201C;<lb/>
der baum des lebens i&#x017F;t/ welcher alle verhin-&#x201C;<lb/>
derung und mannigfaltigkeit der weißheit im-&#x201C;<lb/>
mer auffs neu wider hervorbringet; Jmma&#x017F;-&#x201C;<lb/>
&#x017F;en ihr &#x017F;o wol in die&#x017F;em gegen wa&#x0364;rtigen als&#x201C;<lb/>
auch in einig-vorhergehenden durch mich ans&#x201C;<lb/>
licht gegebenenen bu&#x0364;chern finden werdet. Ein&#x201C;<lb/>
begieriger le&#x017F;er kan die&#x017F;e &#x017F;achen noch deutlicher<lb/>
und weiter ausgefu&#x0364;hret finden in eines En-<lb/>
geli&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Doctoris tractat</hi> unter dem titul:<lb/><hi rendition="#fr">das geheimniß der ge&#x017F;ichten und offen-<lb/>
barungen/</hi> welcher an de&#x017F;&#x017F;elben <hi rendition="#aq">Theologiam<lb/>
My&#x017F;ticam</hi> gehenget und in die&#x017F;em 1698. jahr<lb/>
zu Am&#x017F;terdam bey Heinrich Wet&#x017F;tein heraus<lb/>
gegeben worden/ in <hi rendition="#aq">8vo.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">C c</hi> 3</fw>
          <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">Das</hi> </fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[205/0217] und ſonderlich von denen daruͤber erregten ſtreitigkeiten und meinungen. „cher zeit wir in bißherigẽ ſeculis von keinem ei- „nigen nachricht haben/ daß ſie auff gleiche wei- „ſe im geiſte entzuͤckt und uͤbergefuͤhret geweſen/ „und doch noch im leibe gelebt haͤtten/ daß ſie „uns verkuͤndigen koͤnnen/ was ſie auff ſolche „wunderbare weiſe/ wie er/ geſehen/ und gehoͤret „haͤtten. Die Autorin dieſer ſchrifften aber „muß GOtt zu ehren bekennen/ daß ihr ewas „dieſem nicht ungleich offenbar geweſt. Sol- „che gnade in liebe theilt uns unſer JEſus nun „wircklich wieder mit/ und gibtſich uns durch „dieſen weg und mittel des geiſtes lauterlich „klar und umſonſt zu erkennen/ daß wir ihn als „den getreuen und wahrhafftigen erkennen/ „und durch dieſen hoͤchſten geſichts-dienſt ſei- „nen willen und ſinn in ſeiner volligen ausbrei- „tung empfangen/ das iſt/ daß wir/ weil wir „annoch im leibe ſind/ beydes ſehen und hoͤren „moͤgen/ als ob wir ſchon von dem coͤrper- „lichen leibe auffgeloͤſt und ins uͤberſinnliche le- „ben uͤberſetzet waͤren: Damit wir durch die „werckzeugliche eigenſchafften deß geiſtes lau- „terlich erkennen und beſchauen koͤnnen/ wie ſich „jedes objectum oder gegenwurff in himmli- „ſchen orten in ſeiner ordnung in abſicht auff „unſere beywohnung in denen umlaͤuffen „durch den geiſtlichen geiſt bewege. Jahr MDC. biß MDCC. 25. „Dergeſtalt nun hab ich aus der tieffſten „tieffe vorgeſtellt und mitgetheilet/ das/ was „die gegen waͤrtige maaß mein er erkaͤntniß und „erfahrung in dieſem myſtiſchen dienſte iſt: „welche als der neue und beſte wein iſt/ der fuͤr „dieſe letzte zeit auffbehalten worden. Wor- „aus zur gnuͤge geſehen und verſtanden werden „mag/ daß CHriſtus ſeine verheiſſungen zu „erfuͤllen nicht vergeſſen habe/ da er verſpro- „chen den Quell ſeines geiſtes durch einen im- „merwaͤhrenden ausfluß und verfolg deſſelben „wieder zu erneuern. Und gleich wie wir ſehen „und hoͤren/ daß deſſen fruchtbarkeit ſich anjetzo „in gemein mehr hervorthut und uͤberfluͤßiger „wird/ auch durch ein neu geſchlechte Apoſto- „liſcher geiſter/ in der welt eingang und anneh- „mung findet; alſo prognoſticiret und deutet „ſolches wircklich an/ daß ein neu geiſtlich reich „und herꝛſchafft vorhanden und nahe vor der „thuͤre ſey. Welches grund und urſach gnug/ „alle diejenigen/ ſo unterthanen dieſes reichs „zu ſeyn begehren (wozu allein das lam̃ recht uñ „anſpruch hat) auffzumahnen/ daß ſie ſich „als die erſten fruͤchte vorbereiten und fertig „machen/ damit ſie moͤgen geſchickt ſeyn/ dieſe „neue Jeruſalems-Braut auszumachen und „vorzuſtellen! Derohalben ich euch/ als mei- „ne mit-buͤrger dieſer ſtadt/ die von oben iſt/ „wo ihr als exulanten oder gefangene auch „immerhin und wieder verſtreuet lebet/ ernſtlich „bitte und ermahne/ daß ihr euer inwendig ohr „genau auffmercken laſſen und in groſſer ſorg- „falt und ſtille auff eurer hut und wache ſtehen „wollet. Alsdenn moͤget ihr die liebes-ruffe „hoͤren/ ſo durch das mit reinem oͤle angefuͤllte „horn erthoͤnen/ und euch in die hohe himmli- ſche und geiſtliche waͤyde und ſchaff-huͤrden„ einziehen und verſammlen werden/ da wir“ unſere liebliche zelten auffſpannen/ und in den“ reichen Saron ein-und ausgehen moͤgen/“ welcher auffgehet und rings um unſern Koͤni-“ glichen hirten der ſchafe ſich in ſeiner bluͤte er-“ zeigt: Damit wir alſo/ als ſeine ſchafe und“ laͤmmer/ ſaͤnfftlich von einem brunn zum an-“ dern geleitet werden/ auch trincken/ und in“ eben der Harmonie und einigkeit/ wie die heili-“ gen in den obern huͤrden; alſo wir in den un-“ tern mit einander weiden moͤgen.“ Jahr MDC. biß MDCC. 26. Allhier will ich nun mit einer warnung“ an zweyerley gattungen menſchen ſchlieſſen:“ Die erſte ſoll an diejenigen ſeyn/ die ungelehrt“ und unwiſſend in dieſer lehr-art und wege der“ offenbarung des geiſtes ſind; daß ſie ſich nem-“ lich huͤten und enthalten ſollen/ uͤber dieſe din-“ ge/ die noch zur zeit uͤber ihren begriff ſind/ ein“ gut richterlich urtheil zu faͤllen. Denn da-“ fern ſie ſich an der groſſen gnade Goͤttlichen“ eingebens und des H. Geiſtes beyſtandes“ nicht ſelbſt hindern/ noch deren ſich berauben“ wollen; ſo iſt mein rath und warnung gegen“ ſolche/ daß ſie einfaͤltig wie die kinder werden/“ und es auff die leitung und offenbarung des“ H. Geiſtes wagen/ ſo ſollen ſie finden/ daß“ eine andere art eines fruchtbaren lebens in ih-“ nen auffgehen werde/ und ſie keine urſach ha-“ ben ſollen/ ſichs gereuen zulaſſen/ daß ſie diß-“ fals bloß in dem Goͤttlichen willen geruhet“ haben. Die andere warnung ſoll an diejeni-“ gen/ welche allbereit zu dieſer unſerer myſtiſchẽ“ und uͤberſinnlichen weißheit eingeweihet ſind/“ und ſich mit mir tieffin das groſſe meer der ge-“ heimniß-reichen und wunderbaren erkaͤntniß“ eingegeben haben: Dieſe muß ich fuͤrnemlich“ warnen/ daß ſie ſich neben mir in tieffſter de-“ muth halten/ und dermaſſen in eine ſelbſtver-“ nichtigung einſencken/ daß wir in anſehung“ unſers creatuͤrlichen weſens gleichſam ein pu-“ res nichts ſeyn/ damit ſich die all-vergoͤttende“ ſalbung als eine uͤberſchwemmende meers-“ fluth erheben und ergieſſen moͤge. Wie duͤrf-“ fen uns nimmer einbilden/ daß wir mit demje-“ nigen (ſo wir allbereit uͤberkommen) ſchon“ alles erreicht haben/ was von den unermaͤßli-“ chen ſchaͤtzen offenbaret zu werden annoch hin-“ terſtellig iſt: Denn allda ein ſtaͤts anwachſen-“ der baum des lebens iſt/ welcher alle verhin-“ derung und mannigfaltigkeit der weißheit im-“ mer auffs neu wider hervorbringet; Jmmaſ-“ ſen ihr ſo wol in dieſem gegen waͤrtigen als“ auch in einig-vorhergehenden durch mich ans“ licht gegebenenen buͤchern finden werdet. Ein“ begieriger leſer kan dieſe ſachen noch deutlicher und weiter ausgefuͤhret finden in eines En- geliſchen Doctoris tractat unter dem titul: das geheimniß der geſichten und offen- barungen/ welcher an deſſelben Theologiam Myſticam gehenget und in dieſem 1698. jahr zu Amſterdam bey Heinrich Wetſtein heraus gegeben worden/ in 8vo. Das C c 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/217
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/217>, abgerufen am 06.05.2024.