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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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und sonderlich von denen darüber erregten sireitigkeiten und meinungen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
sich zur wahren Gottseligkeit gewen-
det/ und der weltsein einiges nothwen-
diges/
(sein letztes unum necessarium Amste-
lod.
1668.) heraus gegeben. Woraus
Spizelius daselbst unterschiedliches wiederholet
und rühmet/ wie auch aus ihm Drechslerus in
Epistola ad Mechovium pag.
67. u. f. Unter de-
Und Re-
formirten.
nen Reformirten hat ihn ebenfals Gisbertus Vo-
etius p. l. polit. Eccl. lib. I. To. I. c. 3. q.
179. gar
sehr gerühmet/ und einen venerandum se
nem
und Theologum crucis genennet/ auch da-
selbst dessen aussprüche von der verderbten Cle-
risey approbiret. Es können auch von dieses
mannes meriten seine eigene schrifften so wol in
schul-sachen als in Göttlichen materien über-
flüßig zeugen/ davon unter andern seine edition
des johannis Lasitii de disciplina ecclesiastica
(Amsterd. 1660. in 8.)
zu sehen.

Seine ab-
sicht bey
publicati-
on
der of-
fenbarun-
gon/

13. Was aber dieses mannes intention bey
herausgebung dieser prophezeyungen gewesen/
hater selbst in der vorgesetzten Apologia §. 13.
pag.
5. also angezeiget: Jch protestire vor
GOtt und seinen Engeln/ ja vor him-
mel und erden/ daß dieses buch nicht

publicirt werde aus absicht jemand zu
schmähen/ und daß es deßwegen nicht
vor ein schmäh-buch/ sondern einhisto-
risches und erinnerungs buch an alle
Christen ohne unterscheid zu halten sey.
Weil es treulich erzehlet was zu unser
zeit gewissen personen wiederfahren
sey/ und die entdeckten Göttlichen ge-
dancken von unsern verwirrungen zu
dem ende vor augen legt/ damit wir alle
von haß/ verfolgungen/ morden und nie-
derliegen untereinander abstehen: Wo
wir nicht den befehl des höch sten Kö-
niges an uns allen wollen wahr werden
lassen; wer das schwerdt nimt/ der wird

und bedin-
gungen
hiebey.
durch das schwerdt umkommen. Denn
was wäre dieses vor eine grausamkeit/
daß die Christen zwar böses thun kön-
ten/ aber keine abmahnungen von dem
bösen leiden möchten? sonderlich wenn
die abmahnungen nicht menschlich/ son-
dern Göttlich seyn/ auch indenen alten
weissagungen unwiedersprechlich ge-
gründet/ und nur bey neuen gelegen-
heiten wiederholet. Deren inhalt ist/
daß die Christen entweder alles bessern/
oder alle verderben müssen. Wer wolte
sich freventlich weigern dieses zu hören/
es müste denn einer lieber umkommen/
als ermahnung annehmen wollen.
Und
§. 70. p. 30. Jch warne einen jeden:
keine Parthey
(wie wir leider nun in secten
zertrennet seyn) darff dencken/ daß ihr die-
ses buch dazu nur dienen könne/ daß sie
nur daraus andere könne bestraffen/
sondern daß es statt eines spiegels sey/
vielmehr die eigenen als fremde fehler
zu erkennen.

Letztes de-
käntniß
von dem
ausgang.

14. Nach der zeit aber hat er anno 69. nach
entstandenem widerspruch in dem eintzigen
nothwendigen wissen
p. 461. (der Teut-
schen Lüneburgischen edition) folgendes von
dieser sache auffrichtig bekant: Jch bin
nach dem willen GOTTes in einen un-
gewöhnlichen labyrinth geführet wor-
[Spaltenumbruch] den/ indem ich die Göttlichen offenba-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

rungen/ so zu unserer zeit geschehen/ un-
ter dem titul
lux in tenebris aut e tenebris
das licht in oder aus der finsterniß her-
aus gegeben/ welche sache/ wie sie viel
mühe und arbeit hat/ also hat sie auch
viel furcht/ neid und gefahr nach sich ge-
zogen: da bald einiges gespötte wegen
der leichtglaubigkeit/ bald einige bedro-
hungen wegen des mißtrauens und
säumniß sich mit eingemischet. Jch
habe gesehen/ daß diejenigen/ welche
solchen vorsätzlich widersprachen/ zu
grunde gangen: Doch auch/ daß dieje-
nigen/ die es leicht angenommen/ ver-
führet werden/ und also äusserlichem an-
sehen nach es nicht leicht seyn werde aus
diesem labyrinth zukommen/ oder noch
sey. Was soll ich thun? ich weiß nichts
anders/ als daß ich die sache Gott gantz
befehle. Mir wird mit Jeremiagnug
seyn die auffgezeichneten plagen Ba-
bels nach Babylon übergeschicket zu ha-
ben
Jer. Ll. 63. Wo diese weissagungen
nicht erfüllet sind/ will ich drüber nicht
zürnen/ weil ich sehe/ daß es dem
Jonae
nicht wol gelungen Jon. IV. Es haben
auch andere von diesem manne und dessen acti-
on
en hiebey gezeuget/ daß er diese sache bloß aus
furcht Gott nicht zu beleidigen publiciret habe/
auch sich dahero lange geweigert und bedacht/
ehe er daran gegangen/ wie sein widersacher
selbst Nicolaus Arnoldus aus gewissen send-
schreiben anführet in discurs. Theol. C. II. p. 4.
Einige aber haben nur dieses hiebey bedauert/
daß er die auslegungen und applicationes sol-
cher revelationen gar zu praecipitant gemacht/
und damit ärgerniß gegeben hätte.

15. Jn dessen hat dieser gedachte Arnoldus,Arnoldi
schrifften
wider ihn.

Professor Theol. zu Franecker/ der ehemals
Comenii discipul gewesen/ sehr hefftige schriff-
ten wider ihn von dieser materie publicirt/ nem-
lich anno 1660. den discursum Theologicum
contra Comenii praetensam lucem in tenebris,

und dann das bekante buch tenebras in luce, so
vor weniger zeit in Leiptzig wieder auffgeleget
worden/ hierin hat er seinen gewesenen Praece-
ptorem
ziemlich hönisch und unhöflich tractiret,
wie er sonst allen seinen gegenern gethan/ auch
aus eiffer manchmals harte reden und beschul-
digungen gegen ihn geführet/ wie es bey solchen
streitigkeiten zu gehen pflegt. Comenius aberComenil
vortrag
von den
offenba-
rungen.

hat in seinem gedachten letzten buch Lux e tene-
bris
genant dem ungeacht seine vornemsten ar-
gumenta
von Göttlichen offenbarungen vorge-
gebracht/ daraus der historie| wegen nur etwas
weniges anzusehen ist/ zumal dieses buch über-
aus seltzam und allenthalben supprimiret wor-
den/ so daß in einem gewissen ort in Holland
noch etlich 100. exemplaria versteckt liegen.
Jn der Praefation über des Kotteri revelatio-
nes
setzet er §. 5. pag. 5. folgendes: Hier fragt
sich/ ob Gott annoch unter dem neuen bun-
de also mit den menschen handele. Daß er
ihnen entweder selbst durch seine stimme
oder durch engelund gesichter das zukünf-
tige offenbare. Oder ob die offenbarun-
gen nach Christo aufgehöret. Diejenigen/
so das letztere
statuiren/ sagen/ daß Gott
zuletzt zu uns geredet habe durch den

Sohn/
A. K. H. Dritter Theil. C c

und ſonderlich von denen daruͤber erregten ſireitigkeiten und meinungen.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
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MDCC.
ſich zur wahren Gottſeligkeit gewen-
det/ und der weltſein einiges nothwen-
diges/
(ſein letztes unum neceſſarium Amſte-
lod.
1668.) heraus gegeben. Woraus
Spizelius daſelbſt unterſchiedliches wiederholet
und ruͤhmet/ wie auch aus ihm Drechslerus in
Epiſtola ad Mechovium pag.
67. u. f. Unter de-
Und Re-
formirten.
nen Reformirten hat ihn ebenfals Gisbertus Vo-
ëtius p. l. polit. Eccl. lib. I. To. I. c. 3. q.
179. gar
ſehr geruͤhmet/ und einen venerandum ſe
nem
und Theologum crucis genennet/ auch da-
ſelbſt deſſen ausſpruͤche von der verderbten Cle-
riſey approbiret. Es koͤnnen auch von dieſes
mannes meriten ſeine eigene ſchrifften ſo wol in
ſchul-ſachen als in Goͤttlichen materien uͤber-
fluͤßig zeugen/ davon unter andern ſeine edition
des johannis Laſitii de diſciplina eccleſiaſtica
(Amſterd. 1660. in 8.)
zu ſehen.

Seine ab-
ſicht bey
publicati-
on
der of-
fenbarun-
gon/

13. Was aber dieſes mannes intention bey
herausgebung dieſer prophezeyungen geweſen/
hater ſelbſt in der vorgeſetzten Apologia §. 13.
pag.
5. alſo angezeiget: Jch proteſtire vor
GOtt und ſeinen Engeln/ ja vor him-
mel und erden/ daß dieſes buch nicht

publicirt werde aus abſicht jemand zu
ſchmaͤhen/ und daß es deßwegen nicht
vor ein ſchmaͤh-buch/ ſondern einhiſto-
riſches und erinnerungs buch an alle
Chriſten ohne unterſcheid zu halten ſey.
Weil es treulich erzehlet was zu unſer
zeit gewiſſen perſonen wiederfahren
ſey/ und die entdeckten Goͤttlichen ge-
dancken von unſern verwirrungen zu
dem ende vor augen legt/ damit wir alle
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derliegen untereinander abſtehen: Wo
wir nicht den befehl des hoͤch ſten Koͤ-
niges an uns allen wollen wahr werden
laſſen; wer das ſchwerdt nimt/ der wird

und bedin-
gungen
hiebey.
durch das ſchwerdt umkommen. Denn
was waͤre dieſes vor eine grauſamkeit/
daß die Chriſten zwar boͤſes thun koͤn-
ten/ aber keine abmahnungen von dem
boͤſen leiden moͤchten? ſonderlich wenn
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dern Goͤttlich ſeyn/ auch indenen alten
weiſſagungen unwiederſprechlich ge-
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daß die Chriſten entweder alles beſſern/
oder alle verderben muͤſſen. Wer wolte
ſich freventlich weigern dieſes zu hoͤren/
es muͤſte denn einer lieber umkommen/
als ermahnung annehmen wollen.
Und
§. 70. p. 30. Jch warne einen jeden:
keine Parthey
(wie wir leider nun in ſecten
zertrennet ſeyn) darff dencken/ daß ihr die-
ſes buch dazu nur dienen koͤnne/ daß ſie
nur daraus andere koͤnne beſtraffen/
ſondern daß es ſtatt eines ſpiegels ſey/
vielmehr die eigenen als fremde fehler
zu erkennen.

Letztes de-
kaͤntniß
von dem
ausgang.

14. Nach der zeit aber hat er anno 69. nach
entſtandenem widerſpruch in dem eintzigen
nothwendigen wiſſen
p. 461. (der Teut-
ſchen Luͤneburgiſchen edition) folgendes von
dieſer ſache auffrichtig bekant: Jch bin
nach dem willen GOTTes in einen un-
gewoͤhnlichen labyrinth gefuͤhret wor-
[Spaltenumbruch] den/ indem ich die Goͤttlichen offenba-
Jahr
MDC.
biß
MDCC.

rungen/ ſo zu unſerer zeit geſchehen/ un-
ter dem titul
lux in tenebris aut è tenebris
das licht in oder aus der finſterniß her-
aus gegeben/ welche ſache/ wie ſie viel
muͤhe und arbeit hat/ alſo hat ſie auch
viel furcht/ neid und gefahr nach ſich ge-
zogen: da bald einiges geſpoͤtte wegen
der leichtglaubigkeit/ bald einige bedro-
hungen wegen des mißtrauens und
ſaͤumniß ſich mit eingemiſchet. Jch
habe geſehen/ daß diejenigen/ welche
ſolchen vorſaͤtzlich widerſprachen/ zu
grunde gangen: Doch auch/ daß dieje-
nigen/ die es leicht angenommen/ ver-
fuͤhret werden/ und alſo aͤuſſerlichem an-
ſehen nach es nicht leicht ſeyn werde aus
dieſem labyrinth zukommen/ oder noch
ſey. Was ſoll ich thun? ich weiß nichts
anders/ als daß ich die ſache Gott gantz
befehle. Mir wird mit Jeremiagnug
ſeyn die auffgezeichneten plagen Ba-
bels nach Babylon uͤbergeſchicket zu ha-
ben
Jer. Ll. 63. Wo dieſe weiſſagungen
nicht erfuͤllet ſind/ will ich druͤber nicht
zuͤrnen/ weil ich ſehe/ daß es dem
Jonæ
nicht wol gelungen Jon. IV. Es haben
auch andere von dieſem manne und deſſen acti-
on
en hiebey gezeuget/ daß er dieſe ſache bloß aus
furcht Gott nicht zu beleidigen publiciret habe/
auch ſich dahero lange geweigert und bedacht/
ehe er daran gegangen/ wie ſein widerſacher
ſelbſt Nicolaus Arnoldus aus gewiſſen ſend-
ſchreiben anfuͤhret in diſcurſ. Theol. C. II. p. 4.
Einige aber haben nur dieſes hiebey bedauert/
daß er die auslegungen und applicationes ſol-
cher revelationen gar zu præcipitant gemacht/
und damit aͤrgerniß gegeben haͤtte.

15. Jn deſſen hat dieſer gedachte Arnoldus,Arnoldi
ſchrifften
wider ihn.

Profeſſor Theol. zu Franecker/ der ehemals
Comenii diſcipul geweſen/ ſehr hefftige ſchriff-
ten wider ihn von dieſer materie publicirt/ nem-
lich anno 1660. den diſcurſum Theologicum
contra Comenii prætenſam lucem in tenebris,

und dann das bekante buch tenebras in luce, ſo
vor weniger zeit in Leiptzig wieder auffgeleget
worden/ hierin hat er ſeinen geweſenen Præce-
ptorem
ziemlich hoͤniſch uñ unhoͤflich tractiret,
wie er ſonſt allen ſeinen gegenern gethan/ auch
aus eiffer manchmals harte reden und beſchul-
digungen gegen ihn gefuͤhret/ wie es bey ſolchen
ſtreitigkeiten zu gehen pflegt. Comenius aberComenil
vortrag
von den
offenba-
rungen.

hat in ſeinem gedachten letzten buch Lux è tene-
bris
genant dem ungeacht ſeine vornemſten ar-
gumenta
von Goͤttlichen offenbarungen vorge-
gebracht/ daraus der hiſtorie| wegen nur etwas
weniges anzuſehen iſt/ zumal dieſes buch uͤber-
aus ſeltzam und allenthalben ſupprimiret wor-
den/ ſo daß in einem gewiſſen ort in Holland
noch etlich 100. exemplaria verſteckt liegen.
Jn der Præfation uͤber des Kotteri revelatio-
nes
ſetzet er §. 5. pag. 5. folgendes: Hier fragt
ſich/ ob Gott añoch unteꝛ dem neuen bun-
de alſo mit den menſchen handele. Daß er
ihnen entweder ſelbſt durch ſeine ſtimme
odeꝛ duꝛch engelund geſichter das zukuͤnf-
tige offenbare. Oder ob die offenbarun-
gen nach Chriſto aufgehoͤret. Diejenigen/
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[201/0213] und ſonderlich von denen daruͤber erregten ſireitigkeiten und meinungen. ſich zur wahren Gottſeligkeit gewen- det/ und der weltſein einiges nothwen- diges/ (ſein letztes unum neceſſarium Amſte- lod. 1668.) heraus gegeben. Woraus Spizelius daſelbſt unterſchiedliches wiederholet und ruͤhmet/ wie auch aus ihm Drechslerus in Epiſtola ad Mechovium pag. 67. u. f. Unter de- nen Reformirten hat ihn ebenfals Gisbertus Vo- ëtius p. l. polit. Eccl. lib. I. To. I. c. 3. q. 179. gar ſehr geruͤhmet/ und einen venerandum ſe nem und Theologum crucis genennet/ auch da- ſelbſt deſſen ausſpruͤche von der verderbten Cle- riſey approbiret. Es koͤnnen auch von dieſes mannes meriten ſeine eigene ſchrifften ſo wol in ſchul-ſachen als in Goͤttlichen materien uͤber- fluͤßig zeugen/ davon unter andern ſeine edition des johannis Laſitii de diſciplina eccleſiaſtica (Amſterd. 1660. in 8.) zu ſehen. Jahr MDC. biß MDCC. Und Re- formirten. 13. Was aber dieſes mannes intention bey herausgebung dieſer prophezeyungen geweſen/ hater ſelbſt in der vorgeſetzten Apologia §. 13. pag. 5. alſo angezeiget: Jch proteſtire vor GOtt und ſeinen Engeln/ ja vor him- mel und erden/ daß dieſes buch nicht publicirt werde aus abſicht jemand zu ſchmaͤhen/ und daß es deßwegen nicht vor ein ſchmaͤh-buch/ ſondern einhiſto- riſches und erinnerungs buch an alle Chriſten ohne unterſcheid zu halten ſey. Weil es treulich erzehlet was zu unſer zeit gewiſſen perſonen wiederfahren ſey/ und die entdeckten Goͤttlichen ge- dancken von unſern verwirrungen zu dem ende vor augen legt/ damit wir alle von haß/ verfolgungen/ morden und nie- derliegen untereinander abſtehen: Wo wir nicht den befehl des hoͤch ſten Koͤ- niges an uns allen wollen wahr werden laſſen; wer das ſchwerdt nimt/ der wird durch das ſchwerdt umkommen. Denn was waͤre dieſes vor eine grauſamkeit/ daß die Chriſten zwar boͤſes thun koͤn- ten/ aber keine abmahnungen von dem boͤſen leiden moͤchten? ſonderlich wenn die abmahnungen nicht menſchlich/ ſon- dern Goͤttlich ſeyn/ auch indenen alten weiſſagungen unwiederſprechlich ge- gruͤndet/ und nur bey neuen gelegen- heiten wiederholet. Deren inhalt iſt/ daß die Chriſten entweder alles beſſern/ oder alle verderben muͤſſen. Wer wolte ſich freventlich weigern dieſes zu hoͤren/ es muͤſte denn einer lieber umkommen/ als ermahnung annehmen wollen. Und §. 70. p. 30. Jch warne einen jeden: keine Parthey (wie wir leider nun in ſecten zertrennet ſeyn) darff dencken/ daß ihr die- ſes buch dazu nur dienen koͤnne/ daß ſie nur daraus andere koͤnne beſtraffen/ ſondern daß es ſtatt eines ſpiegels ſey/ vielmehr die eigenen als fremde fehler zu erkennen. und bedin- gungen hiebey. 14. Nach der zeit aber hat er anno 69. nach entſtandenem widerſpruch in dem eintzigen nothwendigen wiſſen p. 461. (der Teut- ſchen Luͤneburgiſchen edition) folgendes von dieſer ſache auffrichtig bekant: Jch bin nach dem willen GOTTes in einen un- gewoͤhnlichen labyrinth gefuͤhret wor- den/ indem ich die Goͤttlichen offenba- rungen/ ſo zu unſerer zeit geſchehen/ un- ter dem titul lux in tenebris aut è tenebris das licht in oder aus der finſterniß her- aus gegeben/ welche ſache/ wie ſie viel muͤhe und arbeit hat/ alſo hat ſie auch viel furcht/ neid und gefahr nach ſich ge- zogen: da bald einiges geſpoͤtte wegen der leichtglaubigkeit/ bald einige bedro- hungen wegen des mißtrauens und ſaͤumniß ſich mit eingemiſchet. Jch habe geſehen/ daß diejenigen/ welche ſolchen vorſaͤtzlich widerſprachen/ zu grunde gangen: Doch auch/ daß dieje- nigen/ die es leicht angenommen/ ver- fuͤhret werden/ und alſo aͤuſſerlichem an- ſehen nach es nicht leicht ſeyn werde aus dieſem labyrinth zukommen/ oder noch ſey. Was ſoll ich thun? ich weiß nichts anders/ als daß ich die ſache Gott gantz befehle. Mir wird mit Jeremiagnug ſeyn die auffgezeichneten plagen Ba- bels nach Babylon uͤbergeſchicket zu ha- ben Jer. Ll. 63. Wo dieſe weiſſagungen nicht erfuͤllet ſind/ will ich druͤber nicht zuͤrnen/ weil ich ſehe/ daß es dem Jonæ nicht wol gelungen Jon. IV. Es haben auch andere von dieſem manne und deſſen acti- onen hiebey gezeuget/ daß er dieſe ſache bloß aus furcht Gott nicht zu beleidigen publiciret habe/ auch ſich dahero lange geweigert und bedacht/ ehe er daran gegangen/ wie ſein widerſacher ſelbſt Nicolaus Arnoldus aus gewiſſen ſend- ſchreiben anfuͤhret in diſcurſ. Theol. C. II. p. 4. Einige aber haben nur dieſes hiebey bedauert/ daß er die auslegungen und applicationes ſol- cher revelationen gar zu præcipitant gemacht/ und damit aͤrgerniß gegeben haͤtte. Jahr MDC. biß MDCC. 15. Jn deſſen hat dieſer gedachte Arnoldus, Profeſſor Theol. zu Franecker/ der ehemals Comenii diſcipul geweſen/ ſehr hefftige ſchriff- ten wider ihn von dieſer materie publicirt/ nem- lich anno 1660. den diſcurſum Theologicum contra Comenii prætenſam lucem in tenebris, und dann das bekante buch tenebras in luce, ſo vor weniger zeit in Leiptzig wieder auffgeleget worden/ hierin hat er ſeinen geweſenen Præce- ptorem ziemlich hoͤniſch uñ unhoͤflich tractiret, wie er ſonſt allen ſeinen gegenern gethan/ auch aus eiffer manchmals harte reden und beſchul- digungen gegen ihn gefuͤhret/ wie es bey ſolchen ſtreitigkeiten zu gehen pflegt. Comenius aber hat in ſeinem gedachten letzten buch Lux è tene- bris genant dem ungeacht ſeine vornemſten ar- gumenta von Goͤttlichen offenbarungen vorge- gebracht/ daraus der hiſtorie| wegen nur etwas weniges anzuſehen iſt/ zumal dieſes buch uͤber- aus ſeltzam und allenthalben ſupprimiret wor- den/ ſo daß in einem gewiſſen ort in Holland noch etlich 100. exemplaria verſteckt liegen. Jn der Præfation uͤber des Kotteri revelatio- nes ſetzet er §. 5. pag. 5. folgendes: Hier fragt ſich/ ob Gott añoch unteꝛ dem neuen bun- de alſo mit den menſchen handele. Daß er ihnen entweder ſelbſt durch ſeine ſtimme odeꝛ duꝛch engelund geſichter das zukuͤnf- tige offenbare. Oder ob die offenbarun- gen nach Chriſto aufgehoͤret. Diejenigen/ ſo das letztere ſtatuiren/ ſagen/ daß Gott zuletzt zu uns geredet habe durch den Sohn/ Arnoldi ſchrifften wider ihn. Comenil vortrag von den offenba- rungen. A. K. H. Dritter Theil. C c

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/213>, abgerufen am 06.05.2024.