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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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ADDITAMENTA
[Spaltenumbruch]

26 Sie führen aber keinen andern Beweiß
an/ als daß sie sagen/ ich hätte die Sache mit
dem Abraxas derer Valentinianer nicht eben vor
wichtig ausgegeben: welches sie abermal aus
meinen Worten nimmermehr erweisen wer-
den/ der ich ausdrücklich geschrieben § 10 daß
diese Sache auff allerhand Aberglauben
und Thorheiten geführet worden;
deß-
wegen ich mich auch dabey nicht auffhalten
wolle: Die Disputatores aber haben dargegen
(ohne Zweiffel/ weil es ein Specimen Academi-
cum
heissen soll/) etliche Blätter davon voll ge-
macht/ ungeacht diese Dinge biß zum Eckel in
den Büchern längst zu finden gewesen:

27 Jm folgenden 7 § führen sich die Autores
recht eifferig und spöttisch auff/ und klagen da-
bey/ ich hätte Valentinum wollen entschuldigen/
und zwar aus dem Grunde/ weil seine Schrif-
ten vor sehr verfälscht erkannt wären;

wobey ich die Libros Clementis Alex. ohne
paginis angeführet habe/ weil ein ieder die Stel-
len/ darinne Valentini eigene Worte angefüh-
ret werden/ zum wenigsten im Register finden
kan. Hier war mein Sinn dieser/ daß die
Schrifften Valentini nicht mehr gantz vorhan-
den/ sondern nur von dessen Gegenpart stück-
weise/ verstümmelt und abgebrochen angefüh-
ret wären: Dahero ein ieder Vernünfftiger
nicht so gleich denen Widersachern Valentini
trauen könne/ aus Beysorge/ man möchte eines
und anders aus ihm ungleich angezogen haben/
wie der Eifferer Gewohnheit wäre. Nun
urtheile ein ieder/ ob dieses eine Unwahrheit
sey/ (wie jene meynen) oder nicht vielmehr ein
vorsichtiges Bedencken/ damit auch denen
Jrrenden nicht Unrecht geschehen möchte/
nachdem ihre Schrifften nicht gantz und un-
gestümmelt mehr vorhanden seyn. Wer hat
aber gesagt/ Clemens oder ein anderer bekenne/
daß Valentini Schrifften verfälscht seyn? wor-
über sie so viel exclamationes und Schul-phra-
ses
aus den Poeten vorbringen.

28 Noch elender klingts im 8 num. allwo sie
mir eine Contradiction andichten/ als hätte ich
gesetzt/ Epiphanius habe zu erst die Beschuldi-
gungen von der Unzucht wider die Gnosticos
auffgebracht: da doch Clemens Alex. vor ihm
dergleichen bezeuge. Allein man hätte sollen
die loca dieser beyden Autorum zusammen hal-
ten/ so hätte man viel unnütze Worte sparen
können. Clemens redet bloß und klärlich de
simplici voluptate, Epiphanius
aber von den al-
lergreulichsten Arten des Kinder-Mords/ des
monstrosesten schändlichsten Menschen-fres-
sens und der heßlichsten Unzucht und Sodomi-
terey/ welche Anklage er allerdings zu allererst
auff die Bahn gebracht hat/ wie die im IV C.
§ 27 angezogene ansehnliche Scribenten/ auch
selbst Lutherische Autores bekennen.

29 Nun haben die Autores zu bedencken/
ob nicht aller ihr verkehrter Eiffer und muth-
willige Spott-Reden wider den berühmten D.
Christianum Kortholtum
selbst gehen/ der die
Gnosticos noch viel weitläufftiger und ernstli-
cher gegen ihre Ketzermacherische Ankläger de-
defendi
rt/ auch dabey den Consens der bekand-
[Spaltenumbruch] ten Historicorum Bosii und J. Thomasii angefüh-
ret hat: Lib. de Vita Christiana Cap. IX p. 116
seqq.
Heists denn auch von diesen ansehnlichen
Männern/ oder von andern/ als Herrn D. Ittigio
(der manche Jrrthümer derer Haeresiologien
bißher entdeckt/) was sie mir zugeschrieben:
Dum aliorum scelera extenuare & mollire stu-
dent, inscitiam atque suum cavillandi studium,
produnt?
Oder gilt auch diesen verständigen
Leuten/ was sie mir am Ende des 8 § frevelhaff-
tig beymessen/ als liebte ich derer Gnosticorum
Lehre/ und hätte ein Gemüth voller Affecten/
wie diese? Alleine derjenige muß mit ihnen
Mitleiden tragen/ und kan hierüber sich nicht
wundern/ wer den Zustand eines natürlichen
Menschen kennet. Jch brauche vielmehr all-
hier die Worte Kortholti l. c. p. 116: Non de
fidei aut Christianae religionis capite aliquo
heic agitur, sed de quaestione mere historica; de
qua per me unicuivis statuere licet, quod libet,
modo mihi aliisque similem sentiendi liberta-
tem non negaverit.

30 So sehr als sie endlich ihren Uberdruß
bey ihrer Disputation num. 9 an Tag legen/ so
verdrießlich ist mirs auch/ nur eine oder 2 Stun-
den damit zuzubringen. Sie bürden mir aber-
mal insgemein auff/ als suchte ich alle alte Ke-
tzereyen zu defendiren/ und zwar bloß auctorita-
te dictatoria:
ungeacht sie bey allen paragraphis
meiner Historie den Uberfluß derer allegirten
autorum sehen/ auch aus bißheriger Erörterung
wohl erkennen mögen/ daß sie mir mit ihren
Aufflagen Unrecht gethan/ und die Materien
allerdings bestehen/ auch von Lutherischen
Theologis und Philologis selbst bekräfftiget
werden.

31 Dahero gehe ich die Schmäh-und
Schelt-Worte vorbey/ die mich nicht im ge-
ringsten rühren/ weil ja die Wittenbergische
Mode leider! Welt-bekandt ist/ und sonderlich
dieser Autorum Ohnmacht und Gemüths-
Schwachheit (da sie wohl recht besage des
Titels More institutoque Majorum disputirt ha-
ben/) aus allen Worten erhellet; zumahl man
siehet/ wie der Eiffer und die Hitze der Affecten
von Grad zu Grad in ihnen zugenommen/ und
da sie anfänglich noch bescheidentlich schreiben/
nach und nach immer böser werden/ biß sie gar
zuletzt in eine zornige Anrede ausbrechen.

32 Nur diß eintzige will ich noch anmer-
cken/ da sie im 9 § meine Worte von den En-
crati
ten also anführen: Encratitarum de cor-
rupto Creaturarum statu sententiam non ita de-
pravate & corrupte fuisse propositam, ex eo li-
quet, quoniam tam multi sectae huic adhaese-
rint.
Nun halte der Leser diese Worte gegen
meine eigene/ und den gantzen Context, wie ich
jene aus der K. H. pag. 76 § 43 hersetzen will.
Nachdem ich die närrischen Sätze erzehlt/ die
man denen Encratiten beygelegt: als: der
Unter-Leib am Menschen gehöre dem
Teuffel/ der Weinstock sey von der Schlan-
gen gebohren/ die mit der Erden vermi-
schet sey/
u. s. w. schreibe ich also: Daß aber
die Meynunge von dem Verderbniß der
Creaturen nicht so greulich und abge-

schmackt
ADDITAMENTA
[Spaltenumbruch]

26 Sie fuͤhren aber keinen andern Beweiß
an/ als daß ſie ſagen/ ich haͤtte die Sache mit
dem Abraxas derer Valentinianer nicht eben vor
wichtig ausgegeben: welches ſie abermal aus
meinen Worten nimmermehr erweiſen wer-
den/ der ich ausdruͤcklich geſchrieben § 10 daß
dieſe Sache auff allerhand Aberglauben
und Thorheiten gefuͤhret worden;
deß-
wegen ich mich auch dabey nicht auffhalten
wolle: Die Diſputatores aber haben dargegen
(ohne Zweiffel/ weil es ein Specimen Academi-
cum
heiſſen ſoll/) etliche Blaͤtter davon voll ge-
macht/ ungeacht dieſe Dinge biß zum Eckel in
den Buͤchern laͤngſt zu finden geweſen:

27 Jm folgenden 7 § fuͤhren ſich die Autores
recht eifferig und ſpoͤttiſch auff/ und klagen da-
bey/ ich haͤtte Valentinum wollen entſchuldigen/
und zwar aus dem Grunde/ weil ſeine Schrif-
ten vor ſehr verfaͤlſcht erkannt waͤren;

wobey ich die Libros Clementis Alex. ohne
paginis angefuͤhret habe/ weil ein ieder die Stel-
len/ darinne Valentini eigene Worte angefuͤh-
ret werden/ zum wenigſten im Regiſter finden
kan. Hier war mein Sinn dieſer/ daß die
Schrifften Valentini nicht mehr gantz vorhan-
den/ ſondern nur von deſſen Gegenpart ſtuͤck-
weiſe/ verſtuͤmmelt und abgebrochen angefuͤh-
ret waͤren: Dahero ein ieder Vernuͤnfftiger
nicht ſo gleich denen Widerſachern Valentini
trauen koͤnne/ aus Beyſorge/ man moͤchte eines
und andeꝛs aus ihm ungleich angezogen haben/
wie der Eifferer Gewohnheit waͤre. Nun
urtheile ein ieder/ ob dieſes eine Unwahrheit
ſey/ (wie jene meynen) oder nicht vielmehr ein
vorſichtiges Bedencken/ damit auch denen
Jrrenden nicht Unrecht geſchehen moͤchte/
nachdem ihre Schrifften nicht gantz und un-
geſtuͤmmelt mehr vorhanden ſeyn. Wer hat
aber geſagt/ Clemens oder ein anderer bekenne/
daß Valentini Schrifften verfaͤlſcht ſeyn? wor-
uͤber ſie ſo viel exclamationes und Schul-phra-
ſes
aus den Poëten vorbringen.

28 Noch elender klingts im 8 num. allwo ſie
mir eine Contradiction andichten/ als haͤtte ich
geſetzt/ Epiphanius habe zu erſt die Beſchuldi-
gungen von der Unzucht wider die Gnoſticos
auffgebracht: da doch Clemens Alex. vor ihm
dergleichen bezeuge. Allein man haͤtte ſollen
die loca dieſer beyden Autorum zuſammen hal-
ten/ ſo haͤtte man viel unnuͤtze Worte ſparen
koͤnnen. Clemens redet bloß und klaͤrlich de
ſimplici voluptate, Epiphanius
aber von den al-
lergreulichſten Arten des Kinder-Mords/ des
monſtroſeſten ſchaͤndlichſten Menſchen-freſ-
ſens und der heßlichſten Unzucht und Sodomi-
terey/ welche Anklage er allerdings zu allererſt
auff die Bahn gebracht hat/ wie die im IV C.
§ 27 angezogene anſehnliche Scribenten/ auch
ſelbſt Lutheriſche Autores bekennen.

29 Nun haben die Autores zu bedencken/
ob nicht aller ihr verkehrter Eiffer und muth-
willige Spott-Reden wider den beruͤhmten D.
Chriſtianum Kortholtum
ſelbſt gehen/ der die
Gnoſticos noch viel weitlaͤufftiger und ernſtli-
cher gegen ihre Ketzermacheriſche Anklaͤger de-
defendi
rt/ auch dabey den Conſens der bekand-
[Spaltenumbruch] ten Hiſtoricorum Boſii und J. Thomaſii angefuͤh-
ret hat: Lib. de Vita Chriſtiana Cap. IX p. 116
ſeqq.
Heiſts denn auch von dieſen anſehnlichen
Maͤnnern/ oder von andern/ als Herrn D. Ittigio
(der manche Jrrthuͤmer derer Hæreſiologien
bißher entdeckt/) was ſie mir zugeſchrieben:
Dum aliorum ſcelera extenuare & mollire ſtu-
dent, inſcitiam atque ſuum cavillandi ſtudium,
produnt?
Oder gilt auch dieſen verſtaͤndigen
Leuten/ was ſie mir am Ende des 8 § frevelhaff-
tig beymeſſen/ als liebte ich deꝛer Gnoſticorum
Lehre/ und haͤtte ein Gemuͤth voller Affecten/
wie dieſe? Alleine derjenige muß mit ihnen
Mitleiden tragen/ und kan hieruͤber ſich nicht
wundern/ wer den Zuſtand eines natuͤrlichen
Menſchen kennet. Jch brauche vielmehr all-
hier die Worte Kortholti l. c. p. 116: Non de
fidei aut Chriſtianæ religionis capite aliquo
heic agitur, ſed de quæſtione merè hiſtorica; de
qua per me unicuivis ſtatuere licet, quod libet,
modò mihi aliisque ſimilem ſentiendi liberta-
tem non negaverit.

30 So ſehr als ſie endlich ihren Uberdruß
bey ihrer Diſputation num. 9 an Tag legen/ ſo
veꝛdꝛießlich iſt miꝛs auch/ nur eine oder 2 Stun-
den damit zuzubringen. Sie buͤrden mir aber-
mal insgemein auff/ als ſuchte ich alle alte Ke-
tzereyen zu defendiren/ und zwar bloß auctorita-
te dictatoriâ:
ungeacht ſie bey allen paragraphis
meiner Hiſtorie den Uberfluß derer allegirten
autorum ſehen/ auch aus bißheriger Eroͤrterung
wohl erkennen moͤgen/ daß ſie mir mit ihren
Aufflagen Unrecht gethan/ und die Materien
allerdings beſtehen/ auch von Lutheriſchen
Theologis und Philologis ſelbſt bekraͤfftiget
werden.

31 Dahero gehe ich die Schmaͤh-und
Schelt-Worte vorbey/ die mich nicht im ge-
ringſten ruͤhren/ weil ja die Wittenbergiſche
Mode leider! Welt-bekandt iſt/ und ſonderlich
dieſer Autorum Ohnmacht und Gemuͤths-
Schwachheit (da ſie wohl recht beſage des
Titels More inſtitutoque Majorum diſputirt ha-
ben/) aus allen Worten erhellet; zumahl man
ſiehet/ wie der Eiffer und die Hitze der Affecten
von Grad zu Grad in ihnen zugenommen/ und
da ſie anfaͤnglich noch beſcheidentlich ſchreiben/
nach und nach immer boͤſer werden/ biß ſie gar
zuletzt in eine zornige Anrede ausbrechen.

32 Nur diß eintzige will ich noch anmer-
cken/ da ſie im 9 § meine Worte von den En-
crati
ten alſo anfuͤhren: Encratitarum de cor-
rupto Creaturarum ſtatu ſententiam non ita de-
pravatè & corruptè fuiſſe propoſitam, ex eo li-
quet, quoniam tam multi ſectæ huic adhæſe-
rint.
Nun halte der Leſer dieſe Worte gegen
meine eigene/ und den gantzen Context, wie ich
jene aus der K. H. pag. 76 § 43 herſetzen will.
Nachdem ich die naͤrriſchen Saͤtze erzehlt/ die
man denen Encratiten beygelegt: als: der
Unter-Leib am Menſchen gehoͤre dem
Teuffel/ deꝛ Weinſtock ſey von der Schlan-
gen gebohren/ die mit der Erden vermi-
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[20/1176] ADDITAMENTA 26 Sie fuͤhren aber keinen andern Beweiß an/ als daß ſie ſagen/ ich haͤtte die Sache mit dem Abraxas derer Valentinianer nicht eben vor wichtig ausgegeben: welches ſie abermal aus meinen Worten nimmermehr erweiſen wer- den/ der ich ausdruͤcklich geſchrieben § 10 daß dieſe Sache auff allerhand Aberglauben und Thorheiten gefuͤhret worden; deß- wegen ich mich auch dabey nicht auffhalten wolle: Die Diſputatores aber haben dargegen (ohne Zweiffel/ weil es ein Specimen Academi- cum heiſſen ſoll/) etliche Blaͤtter davon voll ge- macht/ ungeacht dieſe Dinge biß zum Eckel in den Buͤchern laͤngſt zu finden geweſen: 27 Jm folgenden 7 § fuͤhren ſich die Autores recht eifferig und ſpoͤttiſch auff/ und klagen da- bey/ ich haͤtte Valentinum wollen entſchuldigen/ und zwar aus dem Grunde/ weil ſeine Schrif- ten vor ſehr verfaͤlſcht erkannt waͤren; wobey ich die Libros Clementis Alex. ohne paginis angefuͤhret habe/ weil ein ieder die Stel- len/ darinne Valentini eigene Worte angefuͤh- ret werden/ zum wenigſten im Regiſter finden kan. Hier war mein Sinn dieſer/ daß die Schrifften Valentini nicht mehr gantz vorhan- den/ ſondern nur von deſſen Gegenpart ſtuͤck- weiſe/ verſtuͤmmelt und abgebrochen angefuͤh- ret waͤren: Dahero ein ieder Vernuͤnfftiger nicht ſo gleich denen Widerſachern Valentini trauen koͤnne/ aus Beyſorge/ man moͤchte eines und andeꝛs aus ihm ungleich angezogen haben/ wie der Eifferer Gewohnheit waͤre. Nun urtheile ein ieder/ ob dieſes eine Unwahrheit ſey/ (wie jene meynen) oder nicht vielmehr ein vorſichtiges Bedencken/ damit auch denen Jrrenden nicht Unrecht geſchehen moͤchte/ nachdem ihre Schrifften nicht gantz und un- geſtuͤmmelt mehr vorhanden ſeyn. Wer hat aber geſagt/ Clemens oder ein anderer bekenne/ daß Valentini Schrifften verfaͤlſcht ſeyn? wor- uͤber ſie ſo viel exclamationes und Schul-phra- ſes aus den Poëten vorbringen. 28 Noch elender klingts im 8 num. allwo ſie mir eine Contradiction andichten/ als haͤtte ich geſetzt/ Epiphanius habe zu erſt die Beſchuldi- gungen von der Unzucht wider die Gnoſticos auffgebracht: da doch Clemens Alex. vor ihm dergleichen bezeuge. Allein man haͤtte ſollen die loca dieſer beyden Autorum zuſammen hal- ten/ ſo haͤtte man viel unnuͤtze Worte ſparen koͤnnen. Clemens redet bloß und klaͤrlich de ſimplici voluptate, Epiphanius aber von den al- lergreulichſten Arten des Kinder-Mords/ des monſtroſeſten ſchaͤndlichſten Menſchen-freſ- ſens und der heßlichſten Unzucht und Sodomi- terey/ welche Anklage er allerdings zu allererſt auff die Bahn gebracht hat/ wie die im IV C. § 27 angezogene anſehnliche Scribenten/ auch ſelbſt Lutheriſche Autores bekennen. 29 Nun haben die Autores zu bedencken/ ob nicht aller ihr verkehrter Eiffer und muth- willige Spott-Reden wider den beruͤhmten D. Chriſtianum Kortholtum ſelbſt gehen/ der die Gnoſticos noch viel weitlaͤufftiger und ernſtli- cher gegen ihre Ketzermacheriſche Anklaͤger de- defendirt/ auch dabey den Conſens der bekand- ten Hiſtoricorum Boſii und J. Thomaſii angefuͤh- ret hat: Lib. de Vita Chriſtiana Cap. IX p. 116 ſeqq. Heiſts denn auch von dieſen anſehnlichen Maͤnnern/ oder von andern/ als Herrn D. Ittigio (der manche Jrrthuͤmer derer Hæreſiologien bißher entdeckt/) was ſie mir zugeſchrieben: Dum aliorum ſcelera extenuare & mollire ſtu- dent, inſcitiam atque ſuum cavillandi ſtudium, produnt? Oder gilt auch dieſen verſtaͤndigen Leuten/ was ſie mir am Ende des 8 § frevelhaff- tig beymeſſen/ als liebte ich deꝛer Gnoſticorum Lehre/ und haͤtte ein Gemuͤth voller Affecten/ wie dieſe? Alleine derjenige muß mit ihnen Mitleiden tragen/ und kan hieruͤber ſich nicht wundern/ wer den Zuſtand eines natuͤrlichen Menſchen kennet. Jch brauche vielmehr all- hier die Worte Kortholti l. c. p. 116: Non de fidei aut Chriſtianæ religionis capite aliquo heic agitur, ſed de quæſtione merè hiſtorica; de qua per me unicuivis ſtatuere licet, quod libet, modò mihi aliisque ſimilem ſentiendi liberta- tem non negaverit. 30 So ſehr als ſie endlich ihren Uberdruß bey ihrer Diſputation num. 9 an Tag legen/ ſo veꝛdꝛießlich iſt miꝛs auch/ nur eine oder 2 Stun- den damit zuzubringen. Sie buͤrden mir aber- mal insgemein auff/ als ſuchte ich alle alte Ke- tzereyen zu defendiren/ und zwar bloß auctorita- te dictatoriâ: ungeacht ſie bey allen paragraphis meiner Hiſtorie den Uberfluß derer allegirten autorum ſehen/ auch aus bißheriger Eroͤrterung wohl erkennen moͤgen/ daß ſie mir mit ihren Aufflagen Unrecht gethan/ und die Materien allerdings beſtehen/ auch von Lutheriſchen Theologis und Philologis ſelbſt bekraͤfftiget werden. 31 Dahero gehe ich die Schmaͤh-und Schelt-Worte vorbey/ die mich nicht im ge- ringſten ruͤhren/ weil ja die Wittenbergiſche Mode leider! Welt-bekandt iſt/ und ſonderlich dieſer Autorum Ohnmacht und Gemuͤths- Schwachheit (da ſie wohl recht beſage des Titels More inſtitutoque Majorum diſputirt ha- ben/) aus allen Worten erhellet; zumahl man ſiehet/ wie der Eiffer und die Hitze der Affecten von Grad zu Grad in ihnen zugenommen/ und da ſie anfaͤnglich noch beſcheidentlich ſchreiben/ nach und nach immer boͤſer werden/ biß ſie gar zuletzt in eine zornige Anrede ausbrechen. 32 Nur diß eintzige will ich noch anmer- cken/ da ſie im 9 § meine Worte von den En- cratiten alſo anfuͤhren: Encratitarum de cor- rupto Creaturarum ſtatu ſententiam non ita de- pravatè & corruptè fuiſſe propoſitam, ex eo li- quet, quoniam tam multi ſectæ huic adhæſe- rint. Nun halte der Leſer dieſe Worte gegen meine eigene/ und den gantzen Context, wie ich jene aus der K. H. pag. 76 § 43 herſetzen will. Nachdem ich die naͤrriſchen Saͤtze erzehlt/ die man denen Encratiten beygelegt: als: der Unter-Leib am Menſchen gehoͤre dem Teuffel/ deꝛ Weinſtock ſey von der Schlan- gen gebohren/ die mit der Erden vermi- ſchet ſey/ u. ſ. w. ſchreibe ich alſo: Daß aber die Meynunge von dem Verderbniß der Creaturen nicht ſo greulich und abge- ſchmackt

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1176>, abgerufen am 02.05.2024.