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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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oder Zusätze.
[Spaltenumbruch] ein anders ist aus klaren Documenten zeigen/
daß die Scribenten einem Mann/ (welchen ie-
derman billich zwar an sich selbst vor verwerff-
lich erkennet/) in einigen Anklagen (aus Heff-
tigkeit oder Begierde die Sache recht abscheu-
lich vorzustellen/) zu viel gethan. Dieses/ nicht
aber jenes ist von mir im IV C. des 1 B. gesche-
hen/ wie augenscheinlich iederman erken-
nen kan.

17 Nächst dem beschweren sich die Autores
§ 6 und 7 vergeblich/ als ob man Epiphanium
gäntzlich verwerffe: indem (1) sie ja selbst § 6
aus dessen eigenen Worten bekennen/ daß er
geirret habe.
Und (2) er nirgends gantz und
gar überhaupt verworffen/ sondern seine Zeug-
nisse sehr offte als glaubwürdig angeführet/
nur aber in solchen Materien in Zweiffel ge-
zogen worden/ worinnen andere gewissere
Gründe vorhanden seyn.

18 Dergleichen ist auch in der Frage von
den Ebioniten geschehen/ allwo die Autores § 7
sehr unbesonnen schreiben/ die Meynung
(daß der vermeynte Ketzer
Ebion niemals
auff der Welt gelebet/) rühre von gottlo-
sen Scribenten her:
da sie doch in der Kir-
chen-Historie 1 B. 4 C. num. 13 gesehen/ daß
unter andern
der berühmte Joh. Clericus und
noch zuletzt Herr D. Jttig zu Leipzig eben die-
ses ausdrücklich gelehret und gut geheissen ha-
ben: welche sie ja hoffendlich nicht unter solche
Leute rechnen werden. Alleine dieses Sophi-
sma
war nöthig/ damit man dem Leser eine
Furcht vor einer Ketzerey einjagen möchte.

19 Eben so verkehrt berichten sie den Leser
in ihrer Disputation § 8 als wenn ich des Ce-
rinthi Jrrthümer
emolliret hätte/ welches
abermal eine greuliche und unerweißliche Be-
schuldigung ist. Jnmassen ich mich hiemit
getrost auff alle unpartheyische Leser beziehe/ ob
sie etwas anders in dem 18 und ferner num. des
IV Cap. im 1 B. finden/ als ernstliche Ver-
werffungen seiner Lehren. Jch setze ja daselbst
ausdrücklich: Er habe seiner blinden Ver-
nunfft gefolget/ er habe Christum JEsum
verworffen/
u. s. f. Wie kan ich denn seine
Jrrthümer emolliren? Ein anders ist wieder-
um/ was ihm Philastrius und andere etwan wi-
der alle Wahrheit angedichtet haben.

20 Jm 9 num. der Disputation (die ja theolo-
gi
sch seyn solte/) wäre es höchstnöthig gewesen/
die unverschämte Beschuldigung zu erweisen/
wenn man in den Tag hinein geschrieben: Jch
hätte bey der Lehre des 1
Seculi vieles ver-
kehrter Weise erkläret/ die Worte der
Schrifft und der ersten Lehrer bey den
Haaren herzu gezogen/
u. s. f. Denn wer
wird doch dieses denen armen Leuten so schlecht-
hin ohne geführten zulänglichen Beweiß glau-
ben/ da sie sich bißhero so offte bloß gegeben?
Jhr Sagen und Setzen gilt nun nichts mehr/
und wo kein Beweiß ist/ davon wird sich kein
Verständiger mehr überreden lassen.

21 Dahin gehört/ was daselbst vom Abend-
mahl aus § 15 Cap. V im 1 B. wiederum übel
angezogen wird/ als hätte ich dessen freywilli-
[Spaltenumbruch] gen und rechtmäßigen Gebrauch verworffen:
Da ich doch im gedachten Ort deutlich vom
Antichristischen Zwang
alleine rede/ wo-
durch die Clerisey unter dem Verfall alle und
iede Menschen ohne Prüfung und Unterscheid
zum Nachtmal um des Beicht-Pfennigs wil-
len treibet und zwinget. Welches diese meine
klare Worte ausweisen/ da ich den damahligen
freyen/ heiligen und seligen Brauch des Abend-
mals bey den ersten Christen dem erfolgten
Mißbrauch entgegen setze/ und sage: Also ban-
den sie ein ander nicht
NB. strenge an das
Abendmal/
u. s. w. davon die Abbildung der
ersten Christen
im II Buch am letzten Cap.
mit mehrern zu sehen. Hierüber nennen sie
mich nun einen hominem perfrictae frontis, au-
daciae, impudentiae, &c.
welches ich aber ihnen
gerne zu gute halte/ und die Befreyung von sol-
chen Lastern iederman ernstlich wünsche.

22 Was weiter im 1 § des II Cap. in der
Disp. von Ignatii Episteln stehet/ ist vorlängst
unter den Gelehrten ventilirt, daß es nicht so
viel Ausschreibens bedurfft hätte/ und kan man
einem ieden seine Meynung ja wohl gönnen:
Alleine die folgende Dispüte im 2 § über den
Kirchen und Altären
ist abermahls vergeb-
lich: weil man leichtlich oben aus dem II Cap.
§ 10 des 1 Buchs hätte sehen können/ daß ich
diese Dinge unter den Jüdischen Aberglauben
mitgerechnet/ und ihre Beschreibungen aus den
Libris de Eccl. Hierarchia vor nichts weniger als
vor des ersten Apostolischen Dionysii Worte ge-
halten habe: Dahero hier abermal Lufft-
Streiche genug geschehen.

23 Eben so übel list die Beschuldigung im
3 § gegründet/ die sie aus ihrem eigenen Wi-
dersacher abborgen: indem sie ja schwerlich ge-
stehen werden/ daß der Papiste Lanselius dem
Casaubono erweisen können/ seine Excercitatio-
nes
wären voller Unflaths und Lügen/ ob ers
gleich/ eben wie sie/ fein dreiste in die Welt ge-
schrieben.

24 Jn der Historie vom Basilide wollen sie
mich wegen der Chronologie reformiren/ daß
ich ihn in den Anfang des II Seculi gesetzet/ da er
doch mit Marcione um die Helffte des II Seculi
zu Rom gewesen sey. Allein ich habe (1) be-
dencklich geredet/ (im IV C. des II B. § 4) daß
er nur im Anfang des II Seculi gelebet/ (so
jung als er auch gewesen seyn mag/) dahero kan
er zum (2) auch weit über die Helffte desselben
gelebet/ und hernach erstlich seine Lehre ausge-
breitet haben. Sie gestehen aber (3) selbst/ daß
es hier viel Difficultäten gebe/ u. wünschen daher
eine accurate Chronologie der Secten/ schlies-
sen auch endlich selbst: Quicquid autem sit de
temporum rationibus:
und halten damit diesen
ihren Widerspruch selbst vor unnütze und über-
flüßig.

25 Eben daselbst geben sie vor/ ich hätte Ba-
silidem
als einen Zauberer entschuldigen wol-
len/ wovon aber ein unpartheyischer Leser an ge-
dachtem Ort keinen einigen Fußstapffen finden
wird/ zumal wenn er sich erinnert/ was hier
oben § 6 zum nöthigen Unterscheid angemer-
cket worden.

26 Sie
A. K. H. Zusätze. c 2

oder Zuſaͤtze.
[Spaltenumbruch] ein anders iſt aus klaren Documenten zeigen/
daß die Scribenten einem Mann/ (welchen ie-
derman billich zwar an ſich ſelbſt vor verwerff-
lich erkennet/) in einigen Anklagen (aus Heff-
tigkeit oder Begierde die Sache recht abſcheu-
lich vorzuſtellen/) zu viel gethan. Dieſes/ nicht
aber jenes iſt von mir im IV C. des 1 B. geſche-
hen/ wie augenſcheinlich iedeꝛman erken-
nen kan.

17 Naͤchſt dem beſchweren ſich die Autores
§ 6 und 7 vergeblich/ als ob man Epiphanium
gaͤntzlich verwerffe: indem (1) ſie ja ſelbſt § 6
aus deſſen eigenen Worten bekennen/ daß er
geirret habe.
Und (2) er nirgends gantz und
gar uͤberhaupt verworffen/ ſondern ſeine Zeug-
niſſe ſehr offte als glaubwuͤrdig angefuͤhret/
nur aber in ſolchen Materien in Zweiffel ge-
zogen worden/ worinnen andere gewiſſere
Gruͤnde vorhanden ſeyn.

18 Dergleichen iſt auch in der Frage von
den Ebioniten geſchehen/ allwo die Autores § 7
ſehr unbeſonnen ſchreiben/ die Meynung
(daß der vermeynte Ketzer
Ebion niemals
auff der Welt gelebet/) ruͤhre von gottlo-
ſen Scribenten her:
da ſie doch in der Kir-
chen-Hiſtorie 1 B. 4 C. num. 13 geſehen/ daß
unter andern
der beruͤhmte Joh. Clericus und
noch zuletzt Herr D. Jttig zu Leipzig eben die-
ſes ausdruͤcklich gelehret und gut geheiſſen ha-
ben: welche ſie ja hoffendlich nicht unter ſolche
Leute rechnen werden. Alleine dieſes Sophi-
ſma
war noͤthig/ damit man dem Leſer eine
Furcht vor einer Ketzerey einjagen moͤchte.

19 Eben ſo verkehrt berichten ſie den Leſer
in ihrer Diſputation § 8 als wenn ich des Ce-
rinthi Jrrthuͤmer
emolliret haͤtte/ welches
abermal eine greuliche und unerweißliche Be-
ſchuldigung iſt. Jnmaſſen ich mich hiemit
getroſt auff alle unpartheyiſche Leſer beziehe/ ob
ſie etwas anders in dem 18 und ferner num. des
IV Cap. im 1 B. finden/ als ernſtliche Ver-
werffungen ſeiner Lehren. Jch ſetze ja daſelbſt
ausdruͤcklich: Er habe ſeiner blinden Ver-
nunfft gefolget/ er habe Chriſtum JEſum
verworffen/
u. ſ. f. Wie kan ich denn ſeine
Jrrthuͤmer emolliren? Ein anders iſt wieder-
um/ was ihm Philaſtrius und andere etwan wi-
der alle Wahrheit angedichtet haben.

20 Jm 9 num. der Diſputation (die ja theolo-
gi
ſch ſeyn ſolte/) waͤre es hoͤchſtnoͤthig geweſen/
die unverſchaͤmte Beſchuldigung zu erweiſen/
wenn man in den Tag hinein geſchrieben: Jch
haͤtte bey der Lehre des 1
Seculi vieles ver-
kehrter Weiſe erklaͤret/ die Worte der
Schrifft und der erſten Lehrer bey den
Haaren herzu gezogen/
u. ſ. f. Denn wer
wird doch dieſes denen armen Leuten ſo ſchlecht-
hin ohne gefuͤhrten zulaͤnglichen Beweiß glau-
ben/ da ſie ſich bißhero ſo offte bloß gegeben?
Jhr Sagen und Setzen gilt nun nichts mehr/
und wo kein Beweiß iſt/ davon wird ſich kein
Verſtaͤndiger mehr uͤberreden laſſen.

21 Dahin gehoͤrt/ was daſelbſt vom Abend-
mahl aus § 15 Cap. V im 1 B. wiederum uͤbel
angezogen wird/ als haͤtte ich deſſen freywilli-
[Spaltenumbruch] gen und rechtmaͤßigen Gebrauch verworffen:
Da ich doch im gedachten Ort deutlich vom
Antichriſtiſchen Zwang
alleine rede/ wo-
durch die Cleriſey unter dem Verfall alle und
iede Menſchen ohne Pruͤfung und Unterſcheid
zum Nachtmal um des Beicht-Pfennigs wil-
len treibet und zwinget. Welches dieſe meine
klare Worte ausweiſen/ da ich den damahligen
freyen/ heiligen und ſeligen Brauch des Abend-
mals bey den erſten Chriſten dem erfolgten
Mißbrauch entgegen ſetze/ und ſage: Alſo ban-
den ſie ein ander nicht
NB. ſtrenge an das
Abendmal/
u. ſ. w. davon die Abbildung der
erſten Chriſten
im II Buch am letzten Cap.
mit mehrern zu ſehen. Hieruͤber nennen ſie
mich nun einen hominem perfrictæ frontis, au-
daciæ, impudentiæ, &c.
welches ich aber ihnen
gerne zu gute halte/ und die Befreyung von ſol-
chen Laſtern iederman ernſtlich wuͤnſche.

22 Was weiter im 1 § des II Cap. in der
Diſp. von Ignatii Epiſteln ſtehet/ iſt vorlaͤngſt
unter den Gelehrten ventilirt, daß es nicht ſo
viel Ausſchreibens bedurfft haͤtte/ und kan man
einem ieden ſeine Meynung ja wohl goͤnnen:
Alleine die folgende Diſpüte im 2 § uͤber den
Kirchen und Altaͤren
iſt abermahls vergeb-
lich: weil man leichtlich oben aus dem II Cap.
§ 10 des 1 Buchs haͤtte ſehen koͤnnen/ daß ich
dieſe Dinge unter den Juͤdiſchen Aberglauben
mitgerechnet/ und ihre Beſchreibungen aus den
Libris de Eccl. Hierarchia vor nichts weniger als
vor des erſten Apoſtoliſchen Dionyſii Worte ge-
halten habe: Dahero hier abermal Lufft-
Streiche genug geſchehen.

23 Eben ſo uͤbel liſt die Beſchuldigung im
3 § gegruͤndet/ die ſie aus ihrem eigenen Wi-
derſacher abborgen: indem ſie ja ſchwerlich ge-
ſtehen werden/ daß der Papiſte Lanſelius dem
Caſaubono erweiſen koͤnnen/ ſeine Excercitatio-
nes
waͤren voller Unflaths und Luͤgen/ ob ers
gleich/ eben wie ſie/ fein dreiſte in die Welt ge-
ſchrieben.

24 Jn der Hiſtorie vom Baſilide wollen ſie
mich wegen der Chronologie reformiren/ daß
ich ihn in den Anfang des II Seculi geſetzet/ da er
doch mit Marcione um die Helffte des II Seculi
zu Rom geweſen ſey. Allein ich habe (1) be-
dencklich geredet/ (im IV C. des II B. § 4) daß
er nur im Anfang des II Seculi gelebet/ (ſo
jung als er auch geweſen ſeyn mag/) dahero kan
er zum (2) auch weit uͤber die Helffte deſſelben
gelebet/ und hernach erſtlich ſeine Lehre ausge-
breitet haben. Sie geſtehen aber (3) ſelbſt/ daß
es hier viel Difficultaͤten gebe/ u. wuͤnſchen daheꝛ
eine accurate Chronologie der Secten/ ſchlieſ-
ſen auch endlich ſelbſt: Quicquid autem ſit de
temporum rationibus:
und halten damit dieſen
ihren Widerſpruch ſelbſt vor unnuͤtze und uͤber-
fluͤßig.

25 Eben daſelbſt geben ſie vor/ ich haͤtte Ba-
ſilidem
als einen Zauberer entſchuldigen wol-
len/ wovon aber ein unpartheyiſcheꝛ Leſer an ge-
dachtem Ort keinen einigen Fußſtapffen finden
wird/ zumal wenn er ſich erinnert/ was hier
oben § 6 zum noͤthigen Unterſcheid angemer-
cket worden.

26 Sie
A. K. H. Zuſaͤtze. c 2
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[19/1175] oder Zuſaͤtze. ein anders iſt aus klaren Documenten zeigen/ daß die Scribenten einem Mann/ (welchen ie- derman billich zwar an ſich ſelbſt vor verwerff- lich erkennet/) in einigen Anklagen (aus Heff- tigkeit oder Begierde die Sache recht abſcheu- lich vorzuſtellen/) zu viel gethan. Dieſes/ nicht aber jenes iſt von mir im IV C. des 1 B. geſche- hen/ wie augenſcheinlich iedeꝛman erken- nen kan. 17 Naͤchſt dem beſchweren ſich die Autores § 6 und 7 vergeblich/ als ob man Epiphanium gaͤntzlich verwerffe: indem (1) ſie ja ſelbſt § 6 aus deſſen eigenen Worten bekennen/ daß er geirret habe. Und (2) er nirgends gantz und gar uͤberhaupt verworffen/ ſondern ſeine Zeug- niſſe ſehr offte als glaubwuͤrdig angefuͤhret/ nur aber in ſolchen Materien in Zweiffel ge- zogen worden/ worinnen andere gewiſſere Gruͤnde vorhanden ſeyn. 18 Dergleichen iſt auch in der Frage von den Ebioniten geſchehen/ allwo die Autores § 7 ſehr unbeſonnen ſchreiben/ die Meynung (daß der vermeynte Ketzer Ebion niemals auff der Welt gelebet/) ruͤhre von gottlo- ſen Scribenten her: da ſie doch in der Kir- chen-Hiſtorie 1 B. 4 C. num. 13 geſehen/ daß unter andern der beruͤhmte Joh. Clericus und noch zuletzt Herr D. Jttig zu Leipzig eben die- ſes ausdruͤcklich gelehret und gut geheiſſen ha- ben: welche ſie ja hoffendlich nicht unter ſolche Leute rechnen werden. Alleine dieſes Sophi- ſma war noͤthig/ damit man dem Leſer eine Furcht vor einer Ketzerey einjagen moͤchte. 19 Eben ſo verkehrt berichten ſie den Leſer in ihrer Diſputation § 8 als wenn ich des Ce- rinthi Jrrthuͤmer emolliret haͤtte/ welches abermal eine greuliche und unerweißliche Be- ſchuldigung iſt. Jnmaſſen ich mich hiemit getroſt auff alle unpartheyiſche Leſer beziehe/ ob ſie etwas anders in dem 18 und ferner num. des IV Cap. im 1 B. finden/ als ernſtliche Ver- werffungen ſeiner Lehren. Jch ſetze ja daſelbſt ausdruͤcklich: Er habe ſeiner blinden Ver- nunfft gefolget/ er habe Chriſtum JEſum verworffen/ u. ſ. f. Wie kan ich denn ſeine Jrrthuͤmer emolliren? Ein anders iſt wieder- um/ was ihm Philaſtrius und andere etwan wi- der alle Wahrheit angedichtet haben. 20 Jm 9 num. der Diſputation (die ja theolo- giſch ſeyn ſolte/) waͤre es hoͤchſtnoͤthig geweſen/ die unverſchaͤmte Beſchuldigung zu erweiſen/ wenn man in den Tag hinein geſchrieben: Jch haͤtte bey der Lehre des 1 Seculi vieles ver- kehrter Weiſe erklaͤret/ die Worte der Schrifft und der erſten Lehrer bey den Haaren herzu gezogen/ u. ſ. f. Denn wer wird doch dieſes denen armen Leuten ſo ſchlecht- hin ohne gefuͤhrten zulaͤnglichen Beweiß glau- ben/ da ſie ſich bißhero ſo offte bloß gegeben? Jhr Sagen und Setzen gilt nun nichts mehr/ und wo kein Beweiß iſt/ davon wird ſich kein Verſtaͤndiger mehr uͤberreden laſſen. 21 Dahin gehoͤrt/ was daſelbſt vom Abend- mahl aus § 15 Cap. V im 1 B. wiederum uͤbel angezogen wird/ als haͤtte ich deſſen freywilli- gen und rechtmaͤßigen Gebrauch verworffen: Da ich doch im gedachten Ort deutlich vom Antichriſtiſchen Zwang alleine rede/ wo- durch die Cleriſey unter dem Verfall alle und iede Menſchen ohne Pruͤfung und Unterſcheid zum Nachtmal um des Beicht-Pfennigs wil- len treibet und zwinget. Welches dieſe meine klare Worte ausweiſen/ da ich den damahligen freyen/ heiligen und ſeligen Brauch des Abend- mals bey den erſten Chriſten dem erfolgten Mißbrauch entgegen ſetze/ und ſage: Alſo ban- den ſie ein ander nicht NB. ſtrenge an das Abendmal/ u. ſ. w. davon die Abbildung der erſten Chriſten im II Buch am letzten Cap. mit mehrern zu ſehen. Hieruͤber nennen ſie mich nun einen hominem perfrictæ frontis, au- daciæ, impudentiæ, &c. welches ich aber ihnen gerne zu gute halte/ und die Befreyung von ſol- chen Laſtern iederman ernſtlich wuͤnſche. 22 Was weiter im 1 § des II Cap. in der Diſp. von Ignatii Epiſteln ſtehet/ iſt vorlaͤngſt unter den Gelehrten ventilirt, daß es nicht ſo viel Ausſchreibens bedurfft haͤtte/ und kan man einem ieden ſeine Meynung ja wohl goͤnnen: Alleine die folgende Diſpüte im 2 § uͤber den Kirchen und Altaͤren iſt abermahls vergeb- lich: weil man leichtlich oben aus dem II Cap. § 10 des 1 Buchs haͤtte ſehen koͤnnen/ daß ich dieſe Dinge unter den Juͤdiſchen Aberglauben mitgerechnet/ und ihre Beſchreibungen aus den Libris de Eccl. Hierarchia vor nichts weniger als vor des erſten Apoſtoliſchen Dionyſii Worte ge- halten habe: Dahero hier abermal Lufft- Streiche genug geſchehen. 23 Eben ſo uͤbel liſt die Beſchuldigung im 3 § gegruͤndet/ die ſie aus ihrem eigenen Wi- derſacher abborgen: indem ſie ja ſchwerlich ge- ſtehen werden/ daß der Papiſte Lanſelius dem Caſaubono erweiſen koͤnnen/ ſeine Excercitatio- nes waͤren voller Unflaths und Luͤgen/ ob ers gleich/ eben wie ſie/ fein dreiſte in die Welt ge- ſchrieben. 24 Jn der Hiſtorie vom Baſilide wollen ſie mich wegen der Chronologie reformiren/ daß ich ihn in den Anfang des II Seculi geſetzet/ da er doch mit Marcione um die Helffte des II Seculi zu Rom geweſen ſey. Allein ich habe (1) be- dencklich geredet/ (im IV C. des II B. § 4) daß er nur im Anfang des II Seculi gelebet/ (ſo jung als er auch geweſen ſeyn mag/) dahero kan er zum (2) auch weit uͤber die Helffte deſſelben gelebet/ und hernach erſtlich ſeine Lehre ausge- breitet haben. Sie geſtehen aber (3) ſelbſt/ daß es hier viel Difficultaͤten gebe/ u. wuͤnſchen daheꝛ eine accurate Chronologie der Secten/ ſchlieſ- ſen auch endlich ſelbſt: Quicquid autem ſit de temporum rationibus: und halten damit dieſen ihren Widerſpruch ſelbſt vor unnuͤtze und uͤber- fluͤßig. 25 Eben daſelbſt geben ſie vor/ ich haͤtte Ba- ſilidem als einen Zauberer entſchuldigen wol- len/ wovon aber ein unpartheyiſcheꝛ Leſer an ge- dachtem Ort keinen einigen Fußſtapffen finden wird/ zumal wenn er ſich erinnert/ was hier oben § 6 zum noͤthigen Unterſcheid angemer- cket worden. 26 Sie A. K. H. Zuſaͤtze. c 2

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1175>, abgerufen am 02.05.2024.