Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

oder Zusätze.
[Spaltenumbruch] ein anders ist aus klaren Documenten zeigen/
daß die Scribenten einem Mann/ (welchen ie-
derman billich zwar an sich selbst vor verwerff-
lich erkennet/) in einigen Anklagen (aus Heff-
tigkeit oder Begierde die Sache recht abscheu-
lich vorzustellen/) zu viel gethan. Dieses/ nicht
aber jenes ist von mir im IV C. des 1 B. gesche-
hen/ wie augenscheinlich iederman erken-
nen kan.

17 Nächst dem beschweren sich die Autores
§ 6 und 7 vergeblich/ als ob man Epiphanium
gäntzlich verwerffe: indem (1) sie ja selbst § 6
aus dessen eigenen Worten bekennen/ daß er
geirret habe.
Und (2) er nirgends gantz und
gar überhaupt verworffen/ sondern seine Zeug-
nisse sehr offte als glaubwürdig angeführet/
nur aber in solchen Materien in Zweiffel ge-
zogen worden/ worinnen andere gewissere
Gründe vorhanden seyn.

18 Dergleichen ist auch in der Frage von
den Ebioniten geschehen/ allwo die Autores § 7
sehr unbesonnen schreiben/ die Meynung
(daß der vermeynte Ketzer
Ebion niemals
auff der Welt gelebet/) rühre von gottlo-
sen Scribenten her:
da sie doch in der Kir-
chen-Historie 1 B. 4 C. num. 13 gesehen/ daß
unter andern
der berühmte Joh. Clericus und
noch zuletzt Herr D. Jttig zu Leipzig eben die-
ses ausdrücklich gelehret und gut geheissen ha-
ben: welche sie ja hoffendlich nicht unter solche
Leute rechnen werden. Alleine dieses Sophi-
sma
war nöthig/ damit man dem Leser eine
Furcht vor einer Ketzerey einjagen möchte.

19 Eben so verkehrt berichten sie den Leser
in ihrer Disputation § 8 als wenn ich des Ce-
rinthi Jrrthümer
emolliret hätte/ welches
abermal eine greuliche und unerweißliche Be-
schuldigung ist. Jnmassen ich mich hiemit
getrost auff alle unpartheyische Leser beziehe/ ob
sie etwas anders in dem 18 und ferner num. des
IV Cap. im 1 B. finden/ als ernstliche Ver-
werffungen seiner Lehren. Jch setze ja daselbst
ausdrücklich: Er habe seiner blinden Ver-
nunfft gefolget/ er habe Christum JEsum
verworffen/
u. s. f. Wie kan ich denn seine
Jrrthümer emolliren? Ein anders ist wieder-
um/ was ihm Philastrius und andere etwan wi-
der alle Wahrheit angedichtet haben.

20 Jm 9 num. der Disputation (die ja theolo-
gi
sch seyn solte/) wäre es höchstnöthig gewesen/
die unverschämte Beschuldigung zu erweisen/
wenn man in den Tag hinein geschrieben: Jch
hätte bey der Lehre des 1
Seculi vieles ver-
kehrter Weise erkläret/ die Worte der
Schrifft und der ersten Lehrer bey den
Haaren herzu gezogen/
u. s. f. Denn wer
wird doch dieses denen armen Leuten so schlecht-
hin ohne geführten zulänglichen Beweiß glau-
ben/ da sie sich bißhero so offte bloß gegeben?
Jhr Sagen und Setzen gilt nun nichts mehr/
und wo kein Beweiß ist/ davon wird sich kein
Verständiger mehr überreden lassen.

21 Dahin gehört/ was daselbst vom Abend-
mahl aus § 15 Cap. V im 1 B. wiederum übel
angezogen wird/ als hätte ich dessen freywilli-
[Spaltenumbruch] gen und rechtmäßigen Gebrauch verworffen:
Da ich doch im gedachten Ort deutlich vom
Antichristischen Zwang
alleine rede/ wo-
durch die Clerisey unter dem Verfall alle und
iede Menschen ohne Prüfung und Unterscheid
zum Nachtmal um des Beicht-Pfennigs wil-
len treibet und zwinget. Welches diese meine
klare Worte ausweisen/ da ich den damahligen
freyen/ heiligen und seligen Brauch des Abend-
mals bey den ersten Christen dem erfolgten
Mißbrauch entgegen setze/ und sage: Also ban-
den sie ein ander nicht
NB. strenge an das
Abendmal/
u. s. w. davon die Abbildung der
ersten Christen
im II Buch am letzten Cap.
mit mehrern zu sehen. Hierüber nennen sie
mich nun einen hominem perfrictae frontis, au-
daciae, impudentiae, &c.
welches ich aber ihnen
gerne zu gute halte/ und die Befreyung von sol-
chen Lastern iederman ernstlich wünsche.

22 Was weiter im 1 § des II Cap. in der
Disp. von Ignatii Episteln stehet/ ist vorlängst
unter den Gelehrten ventilirt, daß es nicht so
viel Ausschreibens bedurfft hätte/ und kan man
einem ieden seine Meynung ja wohl gönnen:
Alleine die folgende Dispüte im 2 § über den
Kirchen und Altären
ist abermahls vergeb-
lich: weil man leichtlich oben aus dem II Cap.
§ 10 des 1 Buchs hätte sehen können/ daß ich
diese Dinge unter den Jüdischen Aberglauben
mitgerechnet/ und ihre Beschreibungen aus den
Libris de Eccl. Hierarchia vor nichts weniger als
vor des ersten Apostolischen Dionysii Worte ge-
halten habe: Dahero hier abermal Lufft-
Streiche genug geschehen.

23 Eben so übel list die Beschuldigung im
3 § gegründet/ die sie aus ihrem eigenen Wi-
dersacher abborgen: indem sie ja schwerlich ge-
stehen werden/ daß der Papiste Lanselius dem
Casaubono erweisen können/ seine Excercitatio-
nes
wären voller Unflaths und Lügen/ ob ers
gleich/ eben wie sie/ fein dreiste in die Welt ge-
schrieben.

24 Jn der Historie vom Basilide wollen sie
mich wegen der Chronologie reformiren/ daß
ich ihn in den Anfang des II Seculi gesetzet/ da er
doch mit Marcione um die Helffte des II Seculi
zu Rom gewesen sey. Allein ich habe (1) be-
dencklich geredet/ (im IV C. des II B. § 4) daß
er nur im Anfang des II Seculi gelebet/ (so
jung als er auch gewesen seyn mag/) dahero kan
er zum (2) auch weit über die Helffte desselben
gelebet/ und hernach erstlich seine Lehre ausge-
breitet haben. Sie gestehen aber (3) selbst/ daß
es hier viel Difficultäten gebe/ u. wünschen daher
eine accurate Chronologie der Secten/ schlies-
sen auch endlich selbst: Quicquid autem sit de
temporum rationibus:
und halten damit diesen
ihren Widerspruch selbst vor unnütze und über-
flüßig.

25 Eben daselbst geben sie vor/ ich hätte Ba-
silidem
als einen Zauberer entschuldigen wol-
len/ wovon aber ein unpartheyischer Leser an ge-
dachtem Ort keinen einigen Fußstapffen finden
wird/ zumal wenn er sich erinnert/ was hier
oben § 6 zum nöthigen Unterscheid angemer-
cket worden.

26 Sie
A. K. H. Zusätze. c 2

oder Zuſaͤtze.
[Spaltenumbruch] ein anders iſt aus klaren Documenten zeigen/
daß die Scribenten einem Mann/ (welchen ie-
derman billich zwar an ſich ſelbſt vor verwerff-
lich erkennet/) in einigen Anklagen (aus Heff-
tigkeit oder Begierde die Sache recht abſcheu-
lich vorzuſtellen/) zu viel gethan. Dieſes/ nicht
aber jenes iſt von mir im IV C. des 1 B. geſche-
hen/ wie augenſcheinlich iedeꝛman erken-
nen kan.

17 Naͤchſt dem beſchweren ſich die Autores
§ 6 und 7 vergeblich/ als ob man Epiphanium
gaͤntzlich verwerffe: indem (1) ſie ja ſelbſt § 6
aus deſſen eigenen Worten bekennen/ daß er
geirret habe.
Und (2) er nirgends gantz und
gar uͤberhaupt verworffen/ ſondern ſeine Zeug-
niſſe ſehr offte als glaubwuͤrdig angefuͤhret/
nur aber in ſolchen Materien in Zweiffel ge-
zogen worden/ worinnen andere gewiſſere
Gruͤnde vorhanden ſeyn.

18 Dergleichen iſt auch in der Frage von
den Ebioniten geſchehen/ allwo die Autores § 7
ſehr unbeſonnen ſchreiben/ die Meynung
(daß der vermeynte Ketzer
Ebion niemals
auff der Welt gelebet/) ruͤhre von gottlo-
ſen Scribenten her:
da ſie doch in der Kir-
chen-Hiſtorie 1 B. 4 C. num. 13 geſehen/ daß
unter andern
der beruͤhmte Joh. Clericus und
noch zuletzt Herr D. Jttig zu Leipzig eben die-
ſes ausdruͤcklich gelehret und gut geheiſſen ha-
ben: welche ſie ja hoffendlich nicht unter ſolche
Leute rechnen werden. Alleine dieſes Sophi-
ſma
war noͤthig/ damit man dem Leſer eine
Furcht vor einer Ketzerey einjagen moͤchte.

19 Eben ſo verkehrt berichten ſie den Leſer
in ihrer Diſputation § 8 als wenn ich des Ce-
rinthi Jrrthuͤmer
emolliret haͤtte/ welches
abermal eine greuliche und unerweißliche Be-
ſchuldigung iſt. Jnmaſſen ich mich hiemit
getroſt auff alle unpartheyiſche Leſer beziehe/ ob
ſie etwas anders in dem 18 und ferner num. des
IV Cap. im 1 B. finden/ als ernſtliche Ver-
werffungen ſeiner Lehren. Jch ſetze ja daſelbſt
ausdruͤcklich: Er habe ſeiner blinden Ver-
nunfft gefolget/ er habe Chriſtum JEſum
verworffen/
u. ſ. f. Wie kan ich denn ſeine
Jrrthuͤmer emolliren? Ein anders iſt wieder-
um/ was ihm Philaſtrius und andere etwan wi-
der alle Wahrheit angedichtet haben.

20 Jm 9 num. der Diſputation (die ja theolo-
gi
ſch ſeyn ſolte/) waͤre es hoͤchſtnoͤthig geweſen/
die unverſchaͤmte Beſchuldigung zu erweiſen/
wenn man in den Tag hinein geſchrieben: Jch
haͤtte bey der Lehre des 1
Seculi vieles ver-
kehrter Weiſe erklaͤret/ die Worte der
Schrifft und der erſten Lehrer bey den
Haaren herzu gezogen/
u. ſ. f. Denn wer
wird doch dieſes denen armen Leuten ſo ſchlecht-
hin ohne gefuͤhrten zulaͤnglichen Beweiß glau-
ben/ da ſie ſich bißhero ſo offte bloß gegeben?
Jhr Sagen und Setzen gilt nun nichts mehr/
und wo kein Beweiß iſt/ davon wird ſich kein
Verſtaͤndiger mehr uͤberreden laſſen.

21 Dahin gehoͤrt/ was daſelbſt vom Abend-
mahl aus § 15 Cap. V im 1 B. wiederum uͤbel
angezogen wird/ als haͤtte ich deſſen freywilli-
[Spaltenumbruch] gen und rechtmaͤßigen Gebrauch verworffen:
Da ich doch im gedachten Ort deutlich vom
Antichriſtiſchen Zwang
alleine rede/ wo-
durch die Cleriſey unter dem Verfall alle und
iede Menſchen ohne Pruͤfung und Unterſcheid
zum Nachtmal um des Beicht-Pfennigs wil-
len treibet und zwinget. Welches dieſe meine
klare Worte ausweiſen/ da ich den damahligen
freyen/ heiligen und ſeligen Brauch des Abend-
mals bey den erſten Chriſten dem erfolgten
Mißbrauch entgegen ſetze/ und ſage: Alſo ban-
den ſie ein ander nicht
NB. ſtrenge an das
Abendmal/
u. ſ. w. davon die Abbildung der
erſten Chriſten
im II Buch am letzten Cap.
mit mehrern zu ſehen. Hieruͤber nennen ſie
mich nun einen hominem perfrictæ frontis, au-
daciæ, impudentiæ, &c.
welches ich aber ihnen
gerne zu gute halte/ und die Befreyung von ſol-
chen Laſtern iederman ernſtlich wuͤnſche.

22 Was weiter im 1 § des II Cap. in der
Diſp. von Ignatii Epiſteln ſtehet/ iſt vorlaͤngſt
unter den Gelehrten ventilirt, daß es nicht ſo
viel Ausſchreibens bedurfft haͤtte/ und kan man
einem ieden ſeine Meynung ja wohl goͤnnen:
Alleine die folgende Diſpüte im 2 § uͤber den
Kirchen und Altaͤren
iſt abermahls vergeb-
lich: weil man leichtlich oben aus dem II Cap.
§ 10 des 1 Buchs haͤtte ſehen koͤnnen/ daß ich
dieſe Dinge unter den Juͤdiſchen Aberglauben
mitgerechnet/ und ihre Beſchreibungen aus den
Libris de Eccl. Hierarchia vor nichts weniger als
vor des erſten Apoſtoliſchen Dionyſii Worte ge-
halten habe: Dahero hier abermal Lufft-
Streiche genug geſchehen.

23 Eben ſo uͤbel liſt die Beſchuldigung im
3 § gegruͤndet/ die ſie aus ihrem eigenen Wi-
derſacher abborgen: indem ſie ja ſchwerlich ge-
ſtehen werden/ daß der Papiſte Lanſelius dem
Caſaubono erweiſen koͤnnen/ ſeine Excercitatio-
nes
waͤren voller Unflaths und Luͤgen/ ob ers
gleich/ eben wie ſie/ fein dreiſte in die Welt ge-
ſchrieben.

24 Jn der Hiſtorie vom Baſilide wollen ſie
mich wegen der Chronologie reformiren/ daß
ich ihn in den Anfang des II Seculi geſetzet/ da er
doch mit Marcione um die Helffte des II Seculi
zu Rom geweſen ſey. Allein ich habe (1) be-
dencklich geredet/ (im IV C. des II B. § 4) daß
er nur im Anfang des II Seculi gelebet/ (ſo
jung als er auch geweſen ſeyn mag/) dahero kan
er zum (2) auch weit uͤber die Helffte deſſelben
gelebet/ und hernach erſtlich ſeine Lehre ausge-
breitet haben. Sie geſtehen aber (3) ſelbſt/ daß
es hier viel Difficultaͤten gebe/ u. wuͤnſchen daheꝛ
eine accurate Chronologie der Secten/ ſchlieſ-
ſen auch endlich ſelbſt: Quicquid autem ſit de
temporum rationibus:
und halten damit dieſen
ihren Widerſpruch ſelbſt vor unnuͤtze und uͤber-
fluͤßig.

25 Eben daſelbſt geben ſie vor/ ich haͤtte Ba-
ſilidem
als einen Zauberer entſchuldigen wol-
len/ wovon aber ein unpartheyiſcheꝛ Leſer an ge-
dachtem Ort keinen einigen Fußſtapffen finden
wird/ zumal wenn er ſich erinnert/ was hier
oben § 6 zum noͤthigen Unterſcheid angemer-
cket worden.

26 Sie
A. K. H. Zuſaͤtze. c 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f1175" n="19"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">oder Zu&#x017F;a&#x0364;tze.</hi></fw><lb/><cb/>
ein anders i&#x017F;t aus klaren <hi rendition="#aq">Documen</hi>ten zeigen/<lb/>
daß die Scribenten einem Mann/ (welchen ie-<lb/>
derman billich zwar an &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t vor verwerff-<lb/>
lich erkennet/) in einigen Anklagen (aus Heff-<lb/>
tigkeit oder Begierde die Sache recht ab&#x017F;cheu-<lb/>
lich vorzu&#x017F;tellen/) zu viel gethan. Die&#x017F;es/ nicht<lb/>
aber jenes i&#x017F;t von mir im <hi rendition="#aq">IV</hi> C. des 1 B. ge&#x017F;che-<lb/>
hen/ wie augen&#x017F;cheinlich iede&#xA75B;man erken-<lb/>
nen kan.</p><lb/>
            <p>17 Na&#x0364;ch&#x017F;t dem be&#x017F;chweren &#x017F;ich die <hi rendition="#aq">Autores</hi><lb/>
§ 6 und 7 vergeblich/ als ob man <hi rendition="#aq">Epiphanium</hi><lb/>
ga&#x0364;ntzlich verwerffe: indem (1) &#x017F;ie ja &#x017F;elb&#x017F;t § 6<lb/>
aus de&#x017F;&#x017F;en eigenen Worten bekennen/ <hi rendition="#fr">daß er<lb/>
geirret habe.</hi> Und (2) er nirgends gantz und<lb/>
gar u&#x0364;berhaupt verworffen/ &#x017F;ondern &#x017F;eine Zeug-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ehr offte als glaubwu&#x0364;rdig angefu&#x0364;hret/<lb/>
nur aber in &#x017F;olchen Materien in Zweiffel ge-<lb/>
zogen worden/ worinnen andere gewi&#x017F;&#x017F;ere<lb/>
Gru&#x0364;nde vorhanden &#x017F;eyn.</p><lb/>
            <p>18 Dergleichen i&#x017F;t auch in der Frage von<lb/>
den <hi rendition="#aq">Ebioni</hi>ten ge&#x017F;chehen/ allwo die <hi rendition="#aq">Autores</hi> § 7<lb/>
&#x017F;ehr unbe&#x017F;onnen &#x017F;chreiben/ <hi rendition="#fr">die Meynung<lb/>
(daß der vermeynte Ketzer</hi> <hi rendition="#aq">Ebion</hi> <hi rendition="#fr">niemals<lb/>
auff der Welt gelebet/) ru&#x0364;hre von gottlo-<lb/>
&#x017F;en Scribenten her:</hi> da &#x017F;ie doch in der Kir-<lb/>
chen-Hi&#x017F;torie 1 B. 4 C. <hi rendition="#aq">num.</hi> 13 ge&#x017F;ehen/ <hi rendition="#fr">daß<lb/>
unter andern</hi> der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#aq">Joh. Clericus</hi> und<lb/>
noch zuletzt <hi rendition="#fr">Herr</hi> <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Jttig</hi> zu Leipzig eben die-<lb/>
&#x017F;es ausdru&#x0364;cklich gelehret und gut gehei&#x017F;&#x017F;en ha-<lb/>
ben: welche &#x017F;ie ja hoffendlich nicht unter &#x017F;olche<lb/>
Leute rechnen werden. Alleine die&#x017F;es <hi rendition="#aq">Sophi-<lb/>
&#x017F;ma</hi> war no&#x0364;thig/ damit man dem Le&#x017F;er eine<lb/>
Furcht vor einer Ketzerey einjagen mo&#x0364;chte.</p><lb/>
            <p>19 Eben &#x017F;o verkehrt berichten &#x017F;ie den Le&#x017F;er<lb/>
in ihrer <hi rendition="#aq">Di&#x017F;putation</hi> § 8 als wenn ich <hi rendition="#fr">des Ce-<lb/>
rinthi Jrrthu&#x0364;mer</hi> <hi rendition="#aq">emolli</hi><hi rendition="#fr">ret ha&#x0364;tte/</hi> welches<lb/>
abermal eine greuliche und unerweißliche Be-<lb/>
&#x017F;chuldigung i&#x017F;t. Jnma&#x017F;&#x017F;en ich mich hiemit<lb/>
getro&#x017F;t auff alle unpartheyi&#x017F;che Le&#x017F;er beziehe/ ob<lb/>
&#x017F;ie etwas anders in dem 18 und ferner <hi rendition="#aq">num.</hi> des<lb/><hi rendition="#aq">IV</hi> Cap. im 1 B. finden/ als ern&#x017F;tliche Ver-<lb/>
werffungen &#x017F;einer Lehren. Jch &#x017F;etze ja da&#x017F;elb&#x017F;t<lb/>
ausdru&#x0364;cklich: <hi rendition="#fr">Er habe &#x017F;einer blinden Ver-<lb/>
nunfft gefolget/ er habe Chri&#x017F;tum JE&#x017F;um<lb/>
verworffen/</hi> u. &#x017F;. f. Wie kan ich denn &#x017F;eine<lb/>
Jrrthu&#x0364;mer <hi rendition="#aq">emolli</hi>ren? Ein anders i&#x017F;t wieder-<lb/>
um/ was ihm <hi rendition="#aq">Phila&#x017F;trius</hi> und andere etwan wi-<lb/>
der alle Wahrheit angedichtet haben.</p><lb/>
            <p>20 Jm 9 <hi rendition="#aq">num.</hi> der <hi rendition="#aq">Di&#x017F;putation</hi> (die ja <hi rendition="#aq">theolo-<lb/>
gi</hi>&#x017F;ch &#x017F;eyn &#x017F;olte/) wa&#x0364;re es ho&#x0364;ch&#x017F;tno&#x0364;thig gewe&#x017F;en/<lb/>
die unver&#x017F;cha&#x0364;mte Be&#x017F;chuldigung zu erwei&#x017F;en/<lb/>
wenn man in den Tag hinein ge&#x017F;chrieben: <hi rendition="#fr">Jch<lb/>
ha&#x0364;tte bey der Lehre des 1</hi> <hi rendition="#aq">Seculi</hi> <hi rendition="#fr">vieles ver-<lb/>
kehrter Wei&#x017F;e erkla&#x0364;ret/ die Worte der<lb/>
Schrifft und der er&#x017F;ten Lehrer bey den<lb/>
Haaren herzu gezogen/</hi> u. &#x017F;. f. Denn wer<lb/>
wird doch die&#x017F;es denen armen Leuten &#x017F;o &#x017F;chlecht-<lb/>
hin ohne gefu&#x0364;hrten zula&#x0364;nglichen Beweiß glau-<lb/>
ben/ da &#x017F;ie &#x017F;ich bißhero &#x017F;o offte bloß gegeben?<lb/>
Jhr Sagen und Setzen gilt nun nichts mehr/<lb/>
und wo kein Beweiß i&#x017F;t/ davon wird &#x017F;ich kein<lb/>
Ver&#x017F;ta&#x0364;ndiger mehr u&#x0364;berreden la&#x017F;&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>21 Dahin geho&#x0364;rt/ was da&#x017F;elb&#x017F;t vom Abend-<lb/>
mahl aus § 15 Cap. <hi rendition="#aq">V</hi> im 1 B. wiederum u&#x0364;bel<lb/>
angezogen wird/ als ha&#x0364;tte ich de&#x017F;&#x017F;en freywilli-<lb/><cb/>
gen und rechtma&#x0364;ßigen Gebrauch verworffen:<lb/>
Da ich doch im gedachten Ort deutlich <hi rendition="#fr">vom<lb/>
Antichri&#x017F;ti&#x017F;chen Zwang</hi> alleine rede/ wo-<lb/>
durch die Cleri&#x017F;ey unter dem Verfall alle und<lb/>
iede Men&#x017F;chen ohne Pru&#x0364;fung und Unter&#x017F;cheid<lb/>
zum Nachtmal um des Beicht-Pfennigs wil-<lb/>
len treibet und zwinget. Welches die&#x017F;e meine<lb/>
klare Worte auswei&#x017F;en/ da ich den damahligen<lb/>
freyen/ heiligen und &#x017F;eligen Brauch des Abend-<lb/>
mals bey den er&#x017F;ten Chri&#x017F;ten dem erfolgten<lb/>
Mißbrauch entgegen &#x017F;etze/ und &#x017F;age: <hi rendition="#fr">Al&#x017F;o ban-<lb/>
den &#x017F;ie ein ander nicht</hi> <hi rendition="#aq">NB.</hi> <hi rendition="#fr">&#x017F;trenge an das<lb/>
Abendmal/</hi> u. &#x017F;. w. davon die <hi rendition="#fr">Abbildung der<lb/>
er&#x017F;ten Chri&#x017F;ten</hi> im <hi rendition="#aq">II</hi> Buch am letzten Cap.<lb/>
mit mehrern zu &#x017F;ehen. Hieru&#x0364;ber nennen &#x017F;ie<lb/>
mich nun einen <hi rendition="#aq">hominem perfrictæ frontis, au-<lb/>
daciæ, impudentiæ, &amp;c.</hi> welches ich aber ihnen<lb/>
gerne zu gute halte/ und die Befreyung von &#x017F;ol-<lb/>
chen La&#x017F;tern iederman ern&#x017F;tlich wu&#x0364;n&#x017F;che.</p><lb/>
            <p>22 Was weiter im 1 § des <hi rendition="#aq">II Cap.</hi> in der<lb/><hi rendition="#aq">Di&#x017F;p.</hi> von <hi rendition="#aq">Ignatii</hi> Epi&#x017F;teln &#x017F;tehet/ i&#x017F;t vorla&#x0364;ng&#x017F;t<lb/>
unter den Gelehrten <hi rendition="#aq">ventilirt,</hi> daß es nicht &#x017F;o<lb/>
viel Aus&#x017F;chreibens bedurfft ha&#x0364;tte/ und kan man<lb/>
einem ieden &#x017F;eine Meynung ja wohl go&#x0364;nnen:<lb/>
Alleine die folgende <hi rendition="#aq">Di&#x017F;püte</hi> im 2 § u&#x0364;ber <hi rendition="#fr">den<lb/>
Kirchen und Alta&#x0364;ren</hi> i&#x017F;t abermahls vergeb-<lb/>
lich: weil man leichtlich oben aus dem <hi rendition="#aq">II Cap.</hi><lb/>
§ 10 des 1 Buchs ha&#x0364;tte &#x017F;ehen ko&#x0364;nnen/ daß ich<lb/>
die&#x017F;e Dinge unter den Ju&#x0364;di&#x017F;chen Aberglauben<lb/>
mitgerechnet/ und ihre Be&#x017F;chreibungen aus den<lb/><hi rendition="#aq">Libris de Eccl. Hierarchia</hi> vor nichts weniger als<lb/>
vor des er&#x017F;ten Apo&#x017F;toli&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Diony&#x017F;ii</hi> Worte ge-<lb/>
halten habe: Dahero hier abermal Lufft-<lb/>
Streiche genug ge&#x017F;chehen.</p><lb/>
            <p>23 Eben &#x017F;o u&#x0364;bel li&#x017F;t die Be&#x017F;chuldigung im<lb/>
3 § gegru&#x0364;ndet/ die &#x017F;ie aus ihrem eigenen Wi-<lb/>
der&#x017F;acher abborgen: indem &#x017F;ie ja &#x017F;chwerlich ge-<lb/>
&#x017F;tehen werden/ daß der Papi&#x017F;te <hi rendition="#aq">Lan&#x017F;elius</hi> dem<lb/><hi rendition="#aq">Ca&#x017F;aubono</hi> erwei&#x017F;en ko&#x0364;nnen/ &#x017F;eine <hi rendition="#aq">Excercitatio-<lb/>
nes</hi> wa&#x0364;ren voller Unflaths und Lu&#x0364;gen/ ob ers<lb/>
gleich/ eben wie &#x017F;ie/ fein drei&#x017F;te in die Welt ge-<lb/>
&#x017F;chrieben.</p><lb/>
            <p>24 Jn der Hi&#x017F;torie vom <hi rendition="#aq">Ba&#x017F;ilide</hi> wollen &#x017F;ie<lb/>
mich wegen der <hi rendition="#aq">Chronologie reformi</hi>ren/ daß<lb/>
ich ihn in den Anfang des <hi rendition="#aq">II Seculi</hi> ge&#x017F;etzet/ da er<lb/>
doch mit <hi rendition="#aq">Marcione</hi> um die Helffte des <hi rendition="#aq">II Seculi</hi><lb/>
zu Rom gewe&#x017F;en &#x017F;ey. Allein ich habe (1) be-<lb/>
dencklich geredet/ (im <hi rendition="#aq">IV C.</hi> des <hi rendition="#aq">II</hi> B. § 4) daß<lb/>
er nur im <hi rendition="#fr">Anfang des</hi> <hi rendition="#aq">II Seculi</hi> <hi rendition="#fr">gelebet/</hi> (&#x017F;o<lb/>
jung als er auch gewe&#x017F;en &#x017F;eyn mag/) dahero kan<lb/>
er zum (2) auch weit u&#x0364;ber die Helffte de&#x017F;&#x017F;elben<lb/>
gelebet/ und hernach er&#x017F;tlich &#x017F;eine Lehre ausge-<lb/>
breitet haben. Sie ge&#x017F;tehen aber (3) &#x017F;elb&#x017F;t/ daß<lb/>
es hier viel <hi rendition="#aq">Difficul</hi>ta&#x0364;ten gebe/ u. wu&#x0364;n&#x017F;chen dahe&#xA75B;<lb/>
eine <hi rendition="#aq">accurate Chronologie</hi> der Secten/ &#x017F;chlie&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en auch endlich &#x017F;elb&#x017F;t: <hi rendition="#aq">Quicquid autem &#x017F;it de<lb/>
temporum rationibus:</hi> und halten damit die&#x017F;en<lb/>
ihren Wider&#x017F;pruch &#x017F;elb&#x017F;t vor unnu&#x0364;tze und u&#x0364;ber-<lb/>
flu&#x0364;ßig.</p><lb/>
            <p>25 Eben da&#x017F;elb&#x017F;t geben &#x017F;ie vor/ ich ha&#x0364;tte <hi rendition="#aq">Ba-<lb/>
&#x017F;ilidem</hi> als einen Zauberer ent&#x017F;chuldigen wol-<lb/>
len/ wovon aber ein unpartheyi&#x017F;che&#xA75B; Le&#x017F;er an ge-<lb/>
dachtem Ort keinen einigen Fuß&#x017F;tapffen finden<lb/>
wird/ zumal wenn er &#x017F;ich erinnert/ was hier<lb/>
oben § 6 zum no&#x0364;thigen Unter&#x017F;cheid angemer-<lb/>
cket worden.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">A. K. H. Zu&#x017F;a&#x0364;tze.</hi><hi rendition="#aq">c</hi> 2</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">26 Sie</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[19/1175] oder Zuſaͤtze. ein anders iſt aus klaren Documenten zeigen/ daß die Scribenten einem Mann/ (welchen ie- derman billich zwar an ſich ſelbſt vor verwerff- lich erkennet/) in einigen Anklagen (aus Heff- tigkeit oder Begierde die Sache recht abſcheu- lich vorzuſtellen/) zu viel gethan. Dieſes/ nicht aber jenes iſt von mir im IV C. des 1 B. geſche- hen/ wie augenſcheinlich iedeꝛman erken- nen kan. 17 Naͤchſt dem beſchweren ſich die Autores § 6 und 7 vergeblich/ als ob man Epiphanium gaͤntzlich verwerffe: indem (1) ſie ja ſelbſt § 6 aus deſſen eigenen Worten bekennen/ daß er geirret habe. Und (2) er nirgends gantz und gar uͤberhaupt verworffen/ ſondern ſeine Zeug- niſſe ſehr offte als glaubwuͤrdig angefuͤhret/ nur aber in ſolchen Materien in Zweiffel ge- zogen worden/ worinnen andere gewiſſere Gruͤnde vorhanden ſeyn. 18 Dergleichen iſt auch in der Frage von den Ebioniten geſchehen/ allwo die Autores § 7 ſehr unbeſonnen ſchreiben/ die Meynung (daß der vermeynte Ketzer Ebion niemals auff der Welt gelebet/) ruͤhre von gottlo- ſen Scribenten her: da ſie doch in der Kir- chen-Hiſtorie 1 B. 4 C. num. 13 geſehen/ daß unter andern der beruͤhmte Joh. Clericus und noch zuletzt Herr D. Jttig zu Leipzig eben die- ſes ausdruͤcklich gelehret und gut geheiſſen ha- ben: welche ſie ja hoffendlich nicht unter ſolche Leute rechnen werden. Alleine dieſes Sophi- ſma war noͤthig/ damit man dem Leſer eine Furcht vor einer Ketzerey einjagen moͤchte. 19 Eben ſo verkehrt berichten ſie den Leſer in ihrer Diſputation § 8 als wenn ich des Ce- rinthi Jrrthuͤmer emolliret haͤtte/ welches abermal eine greuliche und unerweißliche Be- ſchuldigung iſt. Jnmaſſen ich mich hiemit getroſt auff alle unpartheyiſche Leſer beziehe/ ob ſie etwas anders in dem 18 und ferner num. des IV Cap. im 1 B. finden/ als ernſtliche Ver- werffungen ſeiner Lehren. Jch ſetze ja daſelbſt ausdruͤcklich: Er habe ſeiner blinden Ver- nunfft gefolget/ er habe Chriſtum JEſum verworffen/ u. ſ. f. Wie kan ich denn ſeine Jrrthuͤmer emolliren? Ein anders iſt wieder- um/ was ihm Philaſtrius und andere etwan wi- der alle Wahrheit angedichtet haben. 20 Jm 9 num. der Diſputation (die ja theolo- giſch ſeyn ſolte/) waͤre es hoͤchſtnoͤthig geweſen/ die unverſchaͤmte Beſchuldigung zu erweiſen/ wenn man in den Tag hinein geſchrieben: Jch haͤtte bey der Lehre des 1 Seculi vieles ver- kehrter Weiſe erklaͤret/ die Worte der Schrifft und der erſten Lehrer bey den Haaren herzu gezogen/ u. ſ. f. Denn wer wird doch dieſes denen armen Leuten ſo ſchlecht- hin ohne gefuͤhrten zulaͤnglichen Beweiß glau- ben/ da ſie ſich bißhero ſo offte bloß gegeben? Jhr Sagen und Setzen gilt nun nichts mehr/ und wo kein Beweiß iſt/ davon wird ſich kein Verſtaͤndiger mehr uͤberreden laſſen. 21 Dahin gehoͤrt/ was daſelbſt vom Abend- mahl aus § 15 Cap. V im 1 B. wiederum uͤbel angezogen wird/ als haͤtte ich deſſen freywilli- gen und rechtmaͤßigen Gebrauch verworffen: Da ich doch im gedachten Ort deutlich vom Antichriſtiſchen Zwang alleine rede/ wo- durch die Cleriſey unter dem Verfall alle und iede Menſchen ohne Pruͤfung und Unterſcheid zum Nachtmal um des Beicht-Pfennigs wil- len treibet und zwinget. Welches dieſe meine klare Worte ausweiſen/ da ich den damahligen freyen/ heiligen und ſeligen Brauch des Abend- mals bey den erſten Chriſten dem erfolgten Mißbrauch entgegen ſetze/ und ſage: Alſo ban- den ſie ein ander nicht NB. ſtrenge an das Abendmal/ u. ſ. w. davon die Abbildung der erſten Chriſten im II Buch am letzten Cap. mit mehrern zu ſehen. Hieruͤber nennen ſie mich nun einen hominem perfrictæ frontis, au- daciæ, impudentiæ, &c. welches ich aber ihnen gerne zu gute halte/ und die Befreyung von ſol- chen Laſtern iederman ernſtlich wuͤnſche. 22 Was weiter im 1 § des II Cap. in der Diſp. von Ignatii Epiſteln ſtehet/ iſt vorlaͤngſt unter den Gelehrten ventilirt, daß es nicht ſo viel Ausſchreibens bedurfft haͤtte/ und kan man einem ieden ſeine Meynung ja wohl goͤnnen: Alleine die folgende Diſpüte im 2 § uͤber den Kirchen und Altaͤren iſt abermahls vergeb- lich: weil man leichtlich oben aus dem II Cap. § 10 des 1 Buchs haͤtte ſehen koͤnnen/ daß ich dieſe Dinge unter den Juͤdiſchen Aberglauben mitgerechnet/ und ihre Beſchreibungen aus den Libris de Eccl. Hierarchia vor nichts weniger als vor des erſten Apoſtoliſchen Dionyſii Worte ge- halten habe: Dahero hier abermal Lufft- Streiche genug geſchehen. 23 Eben ſo uͤbel liſt die Beſchuldigung im 3 § gegruͤndet/ die ſie aus ihrem eigenen Wi- derſacher abborgen: indem ſie ja ſchwerlich ge- ſtehen werden/ daß der Papiſte Lanſelius dem Caſaubono erweiſen koͤnnen/ ſeine Excercitatio- nes waͤren voller Unflaths und Luͤgen/ ob ers gleich/ eben wie ſie/ fein dreiſte in die Welt ge- ſchrieben. 24 Jn der Hiſtorie vom Baſilide wollen ſie mich wegen der Chronologie reformiren/ daß ich ihn in den Anfang des II Seculi geſetzet/ da er doch mit Marcione um die Helffte des II Seculi zu Rom geweſen ſey. Allein ich habe (1) be- dencklich geredet/ (im IV C. des II B. § 4) daß er nur im Anfang des II Seculi gelebet/ (ſo jung als er auch geweſen ſeyn mag/) dahero kan er zum (2) auch weit uͤber die Helffte deſſelben gelebet/ und hernach erſtlich ſeine Lehre ausge- breitet haben. Sie geſtehen aber (3) ſelbſt/ daß es hier viel Difficultaͤten gebe/ u. wuͤnſchen daheꝛ eine accurate Chronologie der Secten/ ſchlieſ- ſen auch endlich ſelbſt: Quicquid autem ſit de temporum rationibus: und halten damit dieſen ihren Widerſpruch ſelbſt vor unnuͤtze und uͤber- fluͤßig. 25 Eben daſelbſt geben ſie vor/ ich haͤtte Ba- ſilidem als einen Zauberer entſchuldigen wol- len/ wovon aber ein unpartheyiſcheꝛ Leſer an ge- dachtem Ort keinen einigen Fußſtapffen finden wird/ zumal wenn er ſich erinnert/ was hier oben § 6 zum noͤthigen Unterſcheid angemer- cket worden. 26 Sie A. K. H. Zuſaͤtze. c 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1175
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1175>, abgerufen am 22.12.2024.