Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Beschluß dieses IV. Theils/ und der gantzen Kirchen-Historie.
[Spaltenumbruch] seinen Sohn selbst offenbahren/ so dann
gehe auß/ und predige das Evangelium.

Sir. XVIII, 20. Joh. XX, 22. Gal. I, 12. 15. 16.

10. So ist nun diß der allerseligste einige
lauterste unbetrüglichste Weg: "Vor allen
"Dingen GOTT im Glauben von gantzem
"Hertzen gehorsam werden/ ihn in wahrer
"Busse um die Erkantnüß und Gemeinschafft
"seines Sohnes bitten/ bey dessen Erlangung
"in den Proceß seines Leydens und Absterbens
"treten den alten verdeckten Menschen ertöd-
"ten lassen/ und am neuen wiederum GOtt
"leben/ und mit Christo warhafftig im Geist
"aufferstehen. So dann HErrn als eine neue
"Creatur sich darstellen zu allem Gefallen und
"dannoch weder selbst auß Bekehrsucht lauf-
"fen/ oder menschlichem Beruff blatthin fol-
"gen/ wofern nicht der H. Geist selbst dazu salbet/
"außrüstet und mit dringender Liebes-Gewalt
"in eine Erndte außstösset.

11. Diesen Weg haben nicht allein alle Pro-
pheten/ Apostel/ Hirten und Lehrer zu allen Zei-
ten gegangen/ sondern auch Johannes und
Christus selber: Welche zu erst in der Wüsten
versuchet und zubereitet worden/ ehe sie vor
das Volck getreten. Und eben dieses ist der
lautere Sinn der ersten Christen gewesen/ wie
noch letzlich in dem Denckmal des alten Chri-
stenthums
auß ihren einstimmigen gewaltigen
Zeugnüssen hin und wieder mit Vergnügung
zu lesen ist. Und wofern annoch die jenige/
welche in sich einigen Trieb zum Lehren finden/
sich unter diesem Proceß erstlich rechtschaffen
beugen und eingeben wolten/ ehe sie das flüchtige
unbändige Wesen des auffblehenden Wissens
außbrechen liessen: so würde in kurtzer Zeit ei-
ne grosse Ernde des Evangelii vor der Thür
seyn.

12. Unterdessen ist vor die jenigen/ welche zur
bösen Zeit klüglich handeln/ und lieber schwei-
gen und verborgen seyn wollen/ von Gott nicht
weniger ein grosser Segen bestimmet; welcher
deßwegen eben vor den sichersten und seligsten
zu achten/ weil ihn die Welt nicht weiß/ und
niemand ihn durch Ruhm oder andere Be-
lohnungen verderben kan. Das stetige Gebät/
Kämpffen und Flehen für alle Menschen in der
Stille und Abgeschiedenheit wird an mancher
Seele mehr fruchten/ zu welcher kein äusserli-
cher Schall der Vermahnungen reichen kan.
GOtt streuet im verborgenen seinen geheimen
Saamen durch die unsichtbare Gemeinschafft
und Mittheilung geistlicher Kräffte allenthal-
ben auß/ welchen kein Tyranne noch falscher
Eifferer oder auch ein Heuchler hindern mag/
daß er nicht Frucht schaffe/ und in viel 1000. mal
1000. wachse.

13. Und hierinn lieget eben der Grund/ war-
um doch je und allezeit die wahre Kirche Christi
unter allen Partheyen/ Völckern und Sprachen
unsichtbar/ verborgen/ unterdruckt und in der
Wüsten seyn müssen. Weil nemlich das
Reich Gottes allezeit inwendig/ und also denen
leiblichen Augen unkäntlich gewesen/ auch in
wenigen verachteten Außwürfflingen bestanden/
welche einander nur an der innern Verbindung
und Verwandschasst des Geistes gekannt/
[Spaltenumbruch] nicht aber an äusseren Formen/ Ceremo-
nien/ Satzungen/ Arten/ Zeiten/ und andern
Umständen/ welche unsichtbare Gemein auch in
allen ihren Gliedern über der Freyheit/ damit
sie JEsus Christus befreyet gehabt/ beständig
gehalten/ oder wo ja einige auß heilsamer Füh-
rung Gottes jederman allerley werden müssen/
dannoch im Grund der Seelen abgeschieden
und frey/ rein und unbefleckt verblieben/ da-
von ihnen der H. Geist selbst Zeugnuß gegeben.

14. Diß ist ferner auch der wahre Grund/
warum zwar unter jeden Secten oder Par-
theyen der sogenannten Christenheit viel er-
kauffte von der Erden hin und wieder verbor-
gen gewesen/ und noch sind; Dannoch aber
solche Seelen bey dem Vermischten Zustande
nicht von GOtt als ein völliges Opffer ange-
nommen/ noch der wahren vollkommenen Ruhe
theilhafftig werden können/ biß sie außgehen/
und sich absondern/ und nichts unreines mehr
anrühren/ vermög des klaren Befehls unsers
Schöpffers und Erbarmers 1. Cor. VI. vers. 17.
Dann wer die völlige Erlösung und Befreyung/
so durch JEsum Christum geschehen/ auch
nicht in diesem Stücke annimmt und brauchet/
der wird noch immer theilhafftig derer Plagen
welche dem verwirrten Babel gedrohet sind/
und täglich über den Halß kommen/ weil es
Christi nicht theilhafftig worden.

15. So wenig nun als eine Seele in ihre
Ruhe eingehen mag/ die sich noch mit Gefällig-
keit und falschen Absichten unter den äusserli-
chen Satzungen gefangen nehmen und damit
beflecken lässet: so wenig und noch viel weniger
kan GOtt ihm Lehrer bereiten nach seinem Her-
tzen/ wann sie nicht alle mit denen Aposteln ihre
Schiffe/ Tempel/ Dienste und alles verlassen/
und Christi Ruff alleine folgen. Dann ob
gleich das äussere Außgehen auß dem verfalle-
nen Schutthauffen des ruinirten Tempels mit
nichten stracks einen wahren Jünger Christi
oder Zeugen desselben außmachet/ wie sich viele
auch unter diesem Schein verführen und verfüh-
ren lassen: so wird doch auch das Kindlein/ so in
uns muß Gestalt gewinnen/ geboren werden/ und
weder zu Jerusalem im Tempel noch an Herodis
Hoffe/ noch bey andern ordinaren gesetzlichen
Dingen gefunden/ sondern bey einem unschul-
digen/ einfältigen/ lauteren/ stillen Wesen des
Geistes/ das allein von der Welt inn- und äus-
serlich unbefleckt bewahret/ und vor GOtt köst-
lich erfunden wird.

16. Demnach wird ein Gemüth/ so nach der
gewissen und wahren Führung GOttes verlan-
get/ weder im äusseren Außgang allein seine
wahre vollkommene Freyheit suchen/ noch
auch sich einbilden dürffen/ man könne das Jn-
nere alles ungehindert und völlig geniessen und
behalten/ wann man gleich im äusseren nach al-
len Stücken sich gleich stelle. Angesehen leyder!
Die klägliche Erfahrung nach beyden Arten das
Gegentheil erweiset/ und allem Scrupuliren und
Disputiren von dieser Materie ein Ende machen
könte. Diejenigen/ welche ihre wahre Frey-
heit auffs blosse eussere Enthalten setzen/ erfah-
ren/ wie solches nichts mehr/ als einige Hin-
wegreumung der groben Hindernüsse seyn/

dadurch

Beſchluß dieſes IV. Theils/ und der gantzen Kirchen-Hiſtorie.
[Spaltenumbruch] ſeinen Sohn ſelbſt offenbahren/ ſo dann
gehe auß/ und predige das Evangelium.

Sir. XVIII, 20. Joh. XX, 22. Gal. I, 12. 15. 16.

10. So iſt nun diß der allerſeligſte einige
lauterſte unbetruͤglichſte Weg: “Vor allen
„Dingen GOTT im Glauben von gantzem
„Hertzen gehorſam werden/ ihn in wahrer
„Buſſe um die Erkantnuͤß und Gemeinſchafft
„ſeines Sohnes bitten/ bey deſſen Erlangung
„in den Proceß ſeines Leydens und Abſterbens
„treten den alten verdeckten Menſchen ertoͤd-
„ten laſſen/ und am neuen wiederum GOtt
„leben/ und mit Chriſto warhafftig im Geiſt
„aufferſtehen. So dann HErrn als eine neue
„Creatur ſich darſtellen zu allem Gefallen und
„dannoch weder ſelbſt auß Bekehrſucht lauf-
„fen/ oder menſchlichem Beruff blatthin fol-
„gen/ wofern nicht der H. Geiſt ſelbſt dazu ſalbet/
„außruͤſtet und mit dringender Liebes-Gewalt
„in eine Erndte außſtoͤſſet.

11. Dieſen Weg haben nicht allein alle Pro-
pheten/ Apoſtel/ Hirten und Lehrer zu allen Zei-
ten gegangen/ ſondern auch Johannes und
Chriſtus ſelber: Welche zu erſt in der Wuͤſten
verſuchet und zubereitet worden/ ehe ſie vor
das Volck getreten. Und eben dieſes iſt der
lautere Sinn der erſten Chriſten geweſen/ wie
noch letzlich in dem Denckmal des alten Chri-
ſtenthums
auß ihren einſtimmigen gewaltigen
Zeugnuͤſſen hin und wieder mit Vergnuͤgung
zu leſen iſt. Und wofern annoch die jenige/
welche in ſich einigen Trieb zum Lehren finden/
ſich unter dieſem Proceß erſtlich rechtſchaffen
beugen und eingeben wolten/ ehe ſie das fluͤchtige
unbaͤndige Weſen des auffblehenden Wiſſens
außbrechen lieſſen: ſo wuͤrde in kurtzer Zeit ei-
ne groſſe Ernde des Evangelii vor der Thuͤr
ſeyn.

12. Unterdeſſen iſt vor die jenigen/ welche zur
boͤſen Zeit kluͤglich handeln/ und lieber ſchwei-
gen und verborgen ſeyn wollen/ von Gott nicht
weniger ein groſſer Segen beſtimmet; welcher
deßwegen eben vor den ſicherſten und ſeligſten
zu achten/ weil ihn die Welt nicht weiß/ und
niemand ihn durch Ruhm oder andere Be-
lohnungen verderben kan. Das ſtetige Gebaͤt/
Kaͤmpffen und Flehen fuͤr alle Menſchen in der
Stille und Abgeſchiedenheit wird an mancher
Seele mehr fruchten/ zu welcher kein aͤuſſerli-
cher Schall der Vermahnungen reichen kan.
GOtt ſtreuet im verborgenen ſeinen geheimen
Saamen durch die unſichtbare Gemeinſchafft
und Mittheilung geiſtlicher Kraͤffte allenthal-
ben auß/ welchen kein Tyranne noch falſcher
Eifferer oder auch ein Heuchler hindern mag/
daß er nicht Frucht ſchaffe/ und in viel 1000. mal
1000. wachſe.

13. Und hierinn lieget eben der Grund/ war-
um doch je und allezeit die wahre Kirche Chriſti
unter allen Partheyen/ Voͤlckern und Sprachen
unſichtbar/ verborgen/ unterdruckt und in der
Wuͤſten ſeyn muͤſſen. Weil nemlich das
Reich Gottes allezeit inwendig/ und alſo denen
leiblichen Augen unkaͤntlich geweſen/ auch in
wenigen verachteten Außwuͤrfflingen beſtanden/
welche einander nur an der innern Verbindung
und Verwandſchaſſt des Geiſtes gekannt/
[Spaltenumbruch] nicht aber an aͤuſſeren Formen/ Ceremo-
nien/ Satzungen/ Arten/ Zeiten/ und andern
Umſtaͤnden/ welche unſichtbare Gemein auch in
allen ihren Gliedern uͤber der Freyheit/ damit
ſie JEſus Chriſtus befreyet gehabt/ beſtaͤndig
gehalten/ oder wo ja einige auß heilſamer Fuͤh-
rung Gottes jederman allerley werden muͤſſen/
dannoch im Grund der Seelen abgeſchieden
und frey/ rein und unbefleckt verblieben/ da-
von ihnen der H. Geiſt ſelbſt Zeugnuß gegeben.

14. Diß iſt ferner auch der wahre Grund/
warum zwar unter jeden Secten oder Par-
theyen der ſogenannten Chriſtenheit viel er-
kauffte von der Erden hin und wieder verbor-
gen geweſen/ und noch ſind; Dannoch aber
ſolche Seelen bey dem Vermiſchten Zuſtande
nicht von GOtt als ein voͤlliges Opffer ange-
nommen/ noch der wahren vollkommenen Ruhe
theilhafftig werden koͤnnen/ biß ſie außgehen/
und ſich abſondern/ und nichts unreines mehr
anruͤhren/ vermoͤg des klaren Befehls unſers
Schoͤpffers und Erbarmers 1. Cor. VI. verſ. 17.
Dann wer die voͤllige Erloͤſung und Befreyung/
ſo durch JEſum Chriſtum geſchehen/ auch
nicht in dieſem Stuͤcke annimmt und brauchet/
der wird noch immer theilhafftig derer Plagen
welche dem verwirrten Babel gedrohet ſind/
und taͤglich uͤber den Halß kommen/ weil es
Chriſti nicht theilhafftig worden.

15. So wenig nun als eine Seele in ihre
Ruhe eingehen mag/ die ſich noch mit Gefaͤllig-
keit und falſchen Abſichten unter den aͤuſſerli-
chen Satzungen gefangen nehmen und damit
beflecken laͤſſet: ſo wenig und noch viel weniger
kan GOtt ihm Lehrer bereiten nach ſeinem Her-
tzen/ wann ſie nicht alle mit denen Apoſteln ihre
Schiffe/ Tempel/ Dienſte und alles verlaſſen/
und Chriſti Ruff alleine folgen. Dann ob
gleich das aͤuſſere Außgehen auß dem verfalle-
nen Schutthauffen des ruinirten Tempels mit
nichten ſtracks einen wahren Juͤnger Chriſti
oder Zeugen deſſelben außmachet/ wie ſich viele
auch unter dieſem Schein verfuͤhren und verfuͤh-
ren laſſen: ſo wird doch auch das Kindlein/ ſo in
uns muß Geſtalt gewiñen/ geboren werden/ und
weder zu Jeruſalem im Tempel noch an Herodis
Hoffe/ noch bey andern ordinaren geſetzlichen
Dingen gefunden/ ſondern bey einem unſchul-
digen/ einfaͤltigen/ lauteren/ ſtillen Weſen des
Geiſtes/ das allein von der Welt inn- und aͤuſ-
ſerlich unbefleckt bewahret/ und vor GOtt koͤſt-
lich erfunden wird.

16. Demnach wird ein Gemuͤth/ ſo nach der
gewiſſen und wahren Fuͤhrung GOttes verlan-
get/ weder im aͤuſſeren Außgang allein ſeine
wahre vollkommene Freyheit ſuchen/ noch
auch ſich einbilden duͤrffen/ man koͤnne das Jn-
nere alles ungehindert und voͤllig genieſſen und
behalten/ wann man gleich im aͤuſſeren nach al-
len Stuͤcken ſich gleich ſtelle. Angeſehen leyder!
Die klaͤgliche Erfahrung nach beyden Arten das
Gegentheil erweiſet/ und allem Scrupuliren und
Diſputiren von dieſer Materie ein Ende machen
koͤnte. Diejenigen/ welche ihre wahre Frey-
heit auffs bloſſe euſſere Enthalten ſetzen/ erfah-
ren/ wie ſolches nichts mehr/ als einige Hin-
wegreumung der groben Hindernuͤſſe ſeyn/

dadurch
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f1154" n="846"/><fw place="top" type="header">Be&#x017F;chluß die&#x017F;es <hi rendition="#aq">IV.</hi> Theils/ und der gantzen Kirchen-Hi&#x017F;torie.</fw><lb/><cb/><hi rendition="#fr">&#x017F;einen Sohn &#x017F;elb&#x017F;t offenbahren/ &#x017F;o dann<lb/>
gehe auß/ und predige das Evangelium.</hi><lb/>
Sir. <hi rendition="#aq">XVIII,</hi> 20. Joh. <hi rendition="#aq">XX,</hi> 22. Gal. <hi rendition="#aq">I,</hi> 12. 15. 16.</p><lb/>
          <p>10. So i&#x017F;t nun diß der aller&#x017F;elig&#x017F;te einige<lb/>
lauter&#x017F;te unbetru&#x0364;glich&#x017F;te Weg: &#x201C;Vor allen<lb/>
&#x201E;Dingen GOTT im Glauben von gantzem<lb/>
&#x201E;Hertzen gehor&#x017F;am werden/ ihn in wahrer<lb/>
&#x201E;Bu&#x017F;&#x017F;e um die Erkantnu&#x0364;ß und Gemein&#x017F;chafft<lb/>
&#x201E;&#x017F;eines Sohnes bitten/ bey de&#x017F;&#x017F;en Erlangung<lb/>
&#x201E;in den Proceß &#x017F;eines Leydens und Ab&#x017F;terbens<lb/>
&#x201E;treten den alten verdeckten Men&#x017F;chen erto&#x0364;d-<lb/>
&#x201E;ten la&#x017F;&#x017F;en/ und am neuen wiederum GOtt<lb/>
&#x201E;leben/ und mit Chri&#x017F;to warhafftig im Gei&#x017F;t<lb/>
&#x201E;auffer&#x017F;tehen. So dann HErrn als eine neue<lb/>
&#x201E;Creatur &#x017F;ich dar&#x017F;tellen zu allem Gefallen und<lb/>
&#x201E;dannoch weder &#x017F;elb&#x017F;t auß Bekehr&#x017F;ucht lauf-<lb/>
&#x201E;fen/ oder men&#x017F;chlichem Beruff blatthin fol-<lb/>
&#x201E;gen/ wofern nicht der H. Gei&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t dazu &#x017F;albet/<lb/>
&#x201E;außru&#x0364;&#x017F;tet und mit dringender Liebes-Gewalt<lb/>
&#x201E;in eine Erndte auß&#x017F;to&#x0364;&#x017F;&#x017F;et.</p><lb/>
          <p>11. Die&#x017F;en Weg haben nicht allein alle Pro-<lb/>
pheten/ Apo&#x017F;tel/ Hirten und Lehrer zu allen Zei-<lb/>
ten gegangen/ &#x017F;ondern auch Johannes und<lb/>
Chri&#x017F;tus &#x017F;elber: Welche zu er&#x017F;t in der Wu&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
ver&#x017F;uchet und zubereitet worden/ ehe &#x017F;ie vor<lb/>
das Volck getreten. Und eben die&#x017F;es i&#x017F;t der<lb/>
lautere Sinn der er&#x017F;ten Chri&#x017F;ten gewe&#x017F;en/ wie<lb/>
noch letzlich in dem <hi rendition="#fr">Denckmal des alten Chri-<lb/>
&#x017F;tenthums</hi> auß ihren ein&#x017F;timmigen gewaltigen<lb/>
Zeugnu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en hin und wieder mit Vergnu&#x0364;gung<lb/>
zu le&#x017F;en i&#x017F;t. Und wofern annoch die jenige/<lb/>
welche in &#x017F;ich einigen Trieb zum Lehren finden/<lb/>
&#x017F;ich unter die&#x017F;em Proceß er&#x017F;tlich recht&#x017F;chaffen<lb/>
beugen und eingeben wolten/ ehe &#x017F;ie das flu&#x0364;chtige<lb/>
unba&#x0364;ndige We&#x017F;en des auffblehenden Wi&#x017F;&#x017F;ens<lb/>
außbrechen lie&#x017F;&#x017F;en: &#x017F;o wu&#x0364;rde in kurtzer Zeit ei-<lb/>
ne gro&#x017F;&#x017F;e Ernde des Evangelii vor der Thu&#x0364;r<lb/>
&#x017F;eyn.</p><lb/>
          <p>12. Unterde&#x017F;&#x017F;en i&#x017F;t vor die jenigen/ welche zur<lb/>
bo&#x0364;&#x017F;en Zeit klu&#x0364;glich handeln/ und lieber &#x017F;chwei-<lb/>
gen und verborgen &#x017F;eyn wollen/ von Gott nicht<lb/>
weniger ein gro&#x017F;&#x017F;er Segen be&#x017F;timmet; welcher<lb/>
deßwegen eben vor den &#x017F;icher&#x017F;ten und &#x017F;elig&#x017F;ten<lb/>
zu achten/ weil ihn die Welt nicht weiß/ und<lb/>
niemand ihn durch Ruhm oder andere Be-<lb/>
lohnungen verderben kan. Das &#x017F;tetige Geba&#x0364;t/<lb/>
Ka&#x0364;mpffen und Flehen fu&#x0364;r alle Men&#x017F;chen in der<lb/>
Stille und Abge&#x017F;chiedenheit wird an mancher<lb/>
Seele mehr fruchten/ zu welcher kein a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erli-<lb/>
cher Schall der Vermahnungen reichen kan.<lb/>
GOtt &#x017F;treuet im verborgenen &#x017F;einen geheimen<lb/>
Saamen durch die un&#x017F;ichtbare Gemein&#x017F;chafft<lb/>
und Mittheilung gei&#x017F;tlicher Kra&#x0364;ffte allenthal-<lb/>
ben auß/ welchen kein Tyranne noch fal&#x017F;cher<lb/>
Eifferer oder auch ein Heuchler hindern mag/<lb/>
daß er nicht Frucht &#x017F;chaffe/ und in viel 1000. mal<lb/>
1000. wach&#x017F;e.</p><lb/>
          <p>13. Und hierinn lieget eben der Grund/ war-<lb/>
um doch je und allezeit die wahre Kirche Chri&#x017F;ti<lb/>
unter allen Partheyen/ Vo&#x0364;lckern und Sprachen<lb/>
un&#x017F;ichtbar/ verborgen/ unterdruckt und in der<lb/>
Wu&#x0364;&#x017F;ten &#x017F;eyn mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Weil nemlich das<lb/>
Reich <choice><sic>Gortes</sic><corr>Gottes</corr></choice> allezeit inwendig/ und al&#x017F;o denen<lb/>
leiblichen Augen unka&#x0364;ntlich gewe&#x017F;en/ auch in<lb/>
wenigen verachteten Außwu&#x0364;rfflingen be&#x017F;tanden/<lb/>
welche einander nur an der innern Verbindung<lb/>
und Verwand&#x017F;cha&#x017F;&#x017F;t des Gei&#x017F;tes gekannt/<lb/><cb/>
nicht aber an a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Formen/ Ceremo-<lb/>
nien/ Satzungen/ Arten/ Zeiten/ und andern<lb/>
Um&#x017F;ta&#x0364;nden/ welche un&#x017F;ichtbare Gemein auch in<lb/>
allen ihren Gliedern u&#x0364;ber der Freyheit/ damit<lb/>
&#x017F;ie JE&#x017F;us Chri&#x017F;tus befreyet gehabt/ be&#x017F;ta&#x0364;ndig<lb/>
gehalten/ oder wo ja einige auß heil&#x017F;amer Fu&#x0364;h-<lb/>
rung Gottes jederman allerley werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
dannoch im Grund der Seelen abge&#x017F;chieden<lb/>
und frey/ rein und unbefleckt verblieben/ da-<lb/>
von ihnen der H. Gei&#x017F;t &#x017F;elb&#x017F;t Zeugnuß gegeben.</p><lb/>
          <p>14. Diß i&#x017F;t ferner auch der wahre Grund/<lb/>
warum zwar unter jeden Secten oder Par-<lb/>
theyen der &#x017F;ogenannten Chri&#x017F;tenheit viel er-<lb/>
kauffte von der Erden hin und wieder verbor-<lb/>
gen gewe&#x017F;en/ und noch &#x017F;ind; Dannoch aber<lb/>
&#x017F;olche Seelen bey dem Vermi&#x017F;chten Zu&#x017F;tande<lb/>
nicht von GOtt als ein vo&#x0364;lliges Opffer ange-<lb/>
nommen/ noch der wahren vollkommenen Ruhe<lb/>
theilhafftig werden ko&#x0364;nnen/ biß &#x017F;ie außgehen/<lb/>
und &#x017F;ich ab&#x017F;ondern/ und nichts unreines mehr<lb/>
anru&#x0364;hren/ vermo&#x0364;g des klaren Befehls un&#x017F;ers<lb/>
Scho&#x0364;pffers und Erbarmers 1. Cor. <hi rendition="#aq">VI.</hi> ver&#x017F;. 17.<lb/>
Dann wer die vo&#x0364;llige Erlo&#x0364;&#x017F;ung und Befreyung/<lb/>
&#x017F;o durch JE&#x017F;um Chri&#x017F;tum ge&#x017F;chehen/ auch<lb/>
nicht in die&#x017F;em Stu&#x0364;cke annimmt und brauchet/<lb/>
der wird noch immer theilhafftig derer Plagen<lb/>
welche dem verwirrten Babel gedrohet &#x017F;ind/<lb/>
und ta&#x0364;glich u&#x0364;ber den Halß kommen/ weil es<lb/>
Chri&#x017F;ti nicht theilhafftig worden.</p><lb/>
          <p>15. So wenig nun als eine Seele in ihre<lb/>
Ruhe eingehen mag/ die &#x017F;ich noch mit Gefa&#x0364;llig-<lb/>
keit und fal&#x017F;chen Ab&#x017F;ichten unter den a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erli-<lb/>
chen Satzungen gefangen nehmen und damit<lb/>
beflecken la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et: &#x017F;o wenig und noch viel weniger<lb/>
kan GOtt ihm Lehrer bereiten nach &#x017F;einem Her-<lb/>
tzen/ wann &#x017F;ie nicht alle mit denen Apo&#x017F;teln ihre<lb/>
Schiffe/ Tempel/ Dien&#x017F;te und alles verla&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
und Chri&#x017F;ti Ruff alleine folgen. Dann ob<lb/>
gleich das a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;ere Außgehen auß dem verfalle-<lb/>
nen Schutthauffen des <hi rendition="#aq">ruinir</hi>ten Tempels mit<lb/>
nichten &#x017F;tracks einen wahren Ju&#x0364;nger Chri&#x017F;ti<lb/>
oder Zeugen de&#x017F;&#x017F;elben außmachet/ wie &#x017F;ich viele<lb/>
auch unter die&#x017F;em Schein verfu&#x0364;hren und verfu&#x0364;h-<lb/>
ren la&#x017F;&#x017F;en: &#x017F;o wird doch auch das Kindlein/ &#x017F;o in<lb/>
uns muß Ge&#x017F;talt gewin&#x0303;en/ geboren werden/ und<lb/>
weder zu Jeru&#x017F;alem im Tempel noch an Herodis<lb/>
Hoffe/ noch bey andern <hi rendition="#aq">ordina</hi>ren ge&#x017F;etzlichen<lb/>
Dingen gefunden/ &#x017F;ondern bey einem un&#x017F;chul-<lb/>
digen/ einfa&#x0364;ltigen/ lauteren/ &#x017F;tillen We&#x017F;en des<lb/>
Gei&#x017F;tes/ das allein von der Welt inn- und a&#x0364;u&#x017F;-<lb/>
&#x017F;erlich unbefleckt bewahret/ und vor GOtt ko&#x0364;&#x017F;t-<lb/>
lich erfunden wird.</p><lb/>
          <p>16. Demnach wird ein Gemu&#x0364;th/ &#x017F;o nach der<lb/>
gewi&#x017F;&#x017F;en und wahren Fu&#x0364;hrung GOttes verlan-<lb/>
get/ weder im a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren Außgang allein &#x017F;eine<lb/>
wahre vollkommene Freyheit &#x017F;uchen/ noch<lb/>
auch &#x017F;ich einbilden du&#x0364;rffen/ man ko&#x0364;nne das Jn-<lb/>
nere alles ungehindert und vo&#x0364;llig genie&#x017F;&#x017F;en und<lb/>
behalten/ wann man gleich im a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;eren nach al-<lb/>
len Stu&#x0364;cken &#x017F;ich gleich &#x017F;telle. Ange&#x017F;ehen leyder!<lb/>
Die kla&#x0364;gliche Erfahrung nach beyden Arten das<lb/>
Gegentheil erwei&#x017F;et/ und allem <hi rendition="#aq">Scrupuli</hi>ren und<lb/><hi rendition="#aq">Di&#x017F;puti</hi>ren von die&#x017F;er Materie ein Ende machen<lb/>
ko&#x0364;nte. Diejenigen/ welche ihre wahre Frey-<lb/>
heit auffs blo&#x017F;&#x017F;e eu&#x017F;&#x017F;ere Enthalten &#x017F;etzen/ erfah-<lb/>
ren/ wie &#x017F;olches nichts mehr/ als einige Hin-<lb/>
wegreumung der groben Hindernu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;eyn/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dadurch</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[846/1154] Beſchluß dieſes IV. Theils/ und der gantzen Kirchen-Hiſtorie. ſeinen Sohn ſelbſt offenbahren/ ſo dann gehe auß/ und predige das Evangelium. Sir. XVIII, 20. Joh. XX, 22. Gal. I, 12. 15. 16. 10. So iſt nun diß der allerſeligſte einige lauterſte unbetruͤglichſte Weg: “Vor allen „Dingen GOTT im Glauben von gantzem „Hertzen gehorſam werden/ ihn in wahrer „Buſſe um die Erkantnuͤß und Gemeinſchafft „ſeines Sohnes bitten/ bey deſſen Erlangung „in den Proceß ſeines Leydens und Abſterbens „treten den alten verdeckten Menſchen ertoͤd- „ten laſſen/ und am neuen wiederum GOtt „leben/ und mit Chriſto warhafftig im Geiſt „aufferſtehen. So dann HErrn als eine neue „Creatur ſich darſtellen zu allem Gefallen und „dannoch weder ſelbſt auß Bekehrſucht lauf- „fen/ oder menſchlichem Beruff blatthin fol- „gen/ wofern nicht der H. Geiſt ſelbſt dazu ſalbet/ „außruͤſtet und mit dringender Liebes-Gewalt „in eine Erndte außſtoͤſſet. 11. Dieſen Weg haben nicht allein alle Pro- pheten/ Apoſtel/ Hirten und Lehrer zu allen Zei- ten gegangen/ ſondern auch Johannes und Chriſtus ſelber: Welche zu erſt in der Wuͤſten verſuchet und zubereitet worden/ ehe ſie vor das Volck getreten. Und eben dieſes iſt der lautere Sinn der erſten Chriſten geweſen/ wie noch letzlich in dem Denckmal des alten Chri- ſtenthums auß ihren einſtimmigen gewaltigen Zeugnuͤſſen hin und wieder mit Vergnuͤgung zu leſen iſt. Und wofern annoch die jenige/ welche in ſich einigen Trieb zum Lehren finden/ ſich unter dieſem Proceß erſtlich rechtſchaffen beugen und eingeben wolten/ ehe ſie das fluͤchtige unbaͤndige Weſen des auffblehenden Wiſſens außbrechen lieſſen: ſo wuͤrde in kurtzer Zeit ei- ne groſſe Ernde des Evangelii vor der Thuͤr ſeyn. 12. Unterdeſſen iſt vor die jenigen/ welche zur boͤſen Zeit kluͤglich handeln/ und lieber ſchwei- gen und verborgen ſeyn wollen/ von Gott nicht weniger ein groſſer Segen beſtimmet; welcher deßwegen eben vor den ſicherſten und ſeligſten zu achten/ weil ihn die Welt nicht weiß/ und niemand ihn durch Ruhm oder andere Be- lohnungen verderben kan. Das ſtetige Gebaͤt/ Kaͤmpffen und Flehen fuͤr alle Menſchen in der Stille und Abgeſchiedenheit wird an mancher Seele mehr fruchten/ zu welcher kein aͤuſſerli- cher Schall der Vermahnungen reichen kan. GOtt ſtreuet im verborgenen ſeinen geheimen Saamen durch die unſichtbare Gemeinſchafft und Mittheilung geiſtlicher Kraͤffte allenthal- ben auß/ welchen kein Tyranne noch falſcher Eifferer oder auch ein Heuchler hindern mag/ daß er nicht Frucht ſchaffe/ und in viel 1000. mal 1000. wachſe. 13. Und hierinn lieget eben der Grund/ war- um doch je und allezeit die wahre Kirche Chriſti unter allen Partheyen/ Voͤlckern und Sprachen unſichtbar/ verborgen/ unterdruckt und in der Wuͤſten ſeyn muͤſſen. Weil nemlich das Reich Gottes allezeit inwendig/ und alſo denen leiblichen Augen unkaͤntlich geweſen/ auch in wenigen verachteten Außwuͤrfflingen beſtanden/ welche einander nur an der innern Verbindung und Verwandſchaſſt des Geiſtes gekannt/ nicht aber an aͤuſſeren Formen/ Ceremo- nien/ Satzungen/ Arten/ Zeiten/ und andern Umſtaͤnden/ welche unſichtbare Gemein auch in allen ihren Gliedern uͤber der Freyheit/ damit ſie JEſus Chriſtus befreyet gehabt/ beſtaͤndig gehalten/ oder wo ja einige auß heilſamer Fuͤh- rung Gottes jederman allerley werden muͤſſen/ dannoch im Grund der Seelen abgeſchieden und frey/ rein und unbefleckt verblieben/ da- von ihnen der H. Geiſt ſelbſt Zeugnuß gegeben. 14. Diß iſt ferner auch der wahre Grund/ warum zwar unter jeden Secten oder Par- theyen der ſogenannten Chriſtenheit viel er- kauffte von der Erden hin und wieder verbor- gen geweſen/ und noch ſind; Dannoch aber ſolche Seelen bey dem Vermiſchten Zuſtande nicht von GOtt als ein voͤlliges Opffer ange- nommen/ noch der wahren vollkommenen Ruhe theilhafftig werden koͤnnen/ biß ſie außgehen/ und ſich abſondern/ und nichts unreines mehr anruͤhren/ vermoͤg des klaren Befehls unſers Schoͤpffers und Erbarmers 1. Cor. VI. verſ. 17. Dann wer die voͤllige Erloͤſung und Befreyung/ ſo durch JEſum Chriſtum geſchehen/ auch nicht in dieſem Stuͤcke annimmt und brauchet/ der wird noch immer theilhafftig derer Plagen welche dem verwirrten Babel gedrohet ſind/ und taͤglich uͤber den Halß kommen/ weil es Chriſti nicht theilhafftig worden. 15. So wenig nun als eine Seele in ihre Ruhe eingehen mag/ die ſich noch mit Gefaͤllig- keit und falſchen Abſichten unter den aͤuſſerli- chen Satzungen gefangen nehmen und damit beflecken laͤſſet: ſo wenig und noch viel weniger kan GOtt ihm Lehrer bereiten nach ſeinem Her- tzen/ wann ſie nicht alle mit denen Apoſteln ihre Schiffe/ Tempel/ Dienſte und alles verlaſſen/ und Chriſti Ruff alleine folgen. Dann ob gleich das aͤuſſere Außgehen auß dem verfalle- nen Schutthauffen des ruinirten Tempels mit nichten ſtracks einen wahren Juͤnger Chriſti oder Zeugen deſſelben außmachet/ wie ſich viele auch unter dieſem Schein verfuͤhren und verfuͤh- ren laſſen: ſo wird doch auch das Kindlein/ ſo in uns muß Geſtalt gewiñen/ geboren werden/ und weder zu Jeruſalem im Tempel noch an Herodis Hoffe/ noch bey andern ordinaren geſetzlichen Dingen gefunden/ ſondern bey einem unſchul- digen/ einfaͤltigen/ lauteren/ ſtillen Weſen des Geiſtes/ das allein von der Welt inn- und aͤuſ- ſerlich unbefleckt bewahret/ und vor GOtt koͤſt- lich erfunden wird. 16. Demnach wird ein Gemuͤth/ ſo nach der gewiſſen und wahren Fuͤhrung GOttes verlan- get/ weder im aͤuſſeren Außgang allein ſeine wahre vollkommene Freyheit ſuchen/ noch auch ſich einbilden duͤrffen/ man koͤnne das Jn- nere alles ungehindert und voͤllig genieſſen und behalten/ wann man gleich im aͤuſſeren nach al- len Stuͤcken ſich gleich ſtelle. Angeſehen leyder! Die klaͤgliche Erfahrung nach beyden Arten das Gegentheil erweiſet/ und allem Scrupuliren und Diſputiren von dieſer Materie ein Ende machen koͤnte. Diejenigen/ welche ihre wahre Frey- heit auffs bloſſe euſſere Enthalten ſetzen/ erfah- ren/ wie ſolches nichts mehr/ als einige Hin- wegreumung der groben Hindernuͤſſe ſeyn/ dadurch

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1154
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1154>, abgerufen am 02.05.2024.