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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] nachzukommen/ und also in denjenigen pflich-
ten/ welche meiner gnädigsten Landsfürstl. ho-
hen Obrigkeit nächst GOtt ich geleistet habe/
noch ferner beständig/ gehorsam und getreu er-
funden zu werden/ so lange derselben ich damit
werde verbunden seyn.

(10) Ob ich mich aller geistereyen und Fa-
nati
schen wesens enthalten wolle?

Resp. Ja/ so lang ich werde das leben ha-
ben. Sintemal wie ich mir bißhero solcher ge-
nanten geistereyen/ schwärmereyen/ oder an-
dern phantastischen wesens/ es möge namen
haben/ wie es wolle/ im geringsten nichts be-
bewust (dessen GOtt mein zeuge seyn soll) al-
fol. 277.so gedencke ich mich dessen inskünfftige durch
GOttes hülffe beständig noch weiter zu enthal-
ten. Dannenhero unter andern mein gewöhn-
liches seuffzen und beten hierinnen/ wie bißher:
Also hinfüro noch täglich seyn soll:

Ach JEsu CHrist/ mein GOtt und Herr/

Erhalt mich stäts bey reiner lehr|/

All schwärmerey weit von mir kehr/

Glaub/ lieb und hoffnung mir vermehr/

Zuletzt ein selig end beschehr/

Diß ist allzeit mein höchst begehr

Ach GOtt/ mich dieser bitt gewähr/ Amen.

(11) Ob ich mich der lesung der bücher/ so
von dergleichen dingen handeln/ enthalten
wolle?

Resp. Ja/ mit unterscheid und auff solche
weise/ daß ich/ was vorgenante und gemeinte
schwärmerische/ phantastische und dergleichen
verführische bücher anlangt/ mich derselben mit
allem willen enthalten wolle. Wofern aber bey
der bewusten frag de statu Ecclesiae Millenario
entweder aus unsern eignen Theologis Ortho-
doxis
jemand was hätte geschrieben/ oder noch
schreiben würde/ auch sonsten etwa ein und an-
dern moderata & Scripturae S. conformis sen-
tentia
an tag käme/ so sehe ich solches falls nicht/
mit was gründen die lesung derselben bücher
(si qua occasione fieret) mir gäntzlich solte ver-
bothen seyn/ nach der vermahnung Pauli 1.
Thess.
5. 19. 20 21.

(12) Ob ich die sonst vor meine meinung
angezogene sprüche/ insonderheit Ps. 84. 12.
Matth. 5. v. 5. Rom. 8. 19. seqq.
und derglei-
chen mehr/ wie auch den 3. articul unsers Christ-
lichen glaubens in sensu orthodoxo und nach
der in unserer Lutherischen kirchen recepta
interpretatione
meiner anbefohlnen gemeinde
ohne falsch fürtragen und erklären wolle?

Resp. Ja/ mit unversehrtem gewissen/ doch
auff solche masse; indem ich dafür halte/ daß
meine bewuste privat-meinung solchen ange-
deuteten sprüchen/ wie sie in unsern kirchen com-
muniter
verstanden und ausgelegt würde/ grö-
stes theils nicht tanquam contrarium contra-
riis
zuwiderlauffe/ sondern entweder nach dem
allgemeinen verstand/ quem formalia verba prae
se ferunt,
mit einander übereintreffen (v.g. Ps.
84. 12. welcher locus meiner meinung im ge-
ringsten nichts zuwider begreifft) oder doch et-
fol. 278.wa/ wo einige discrepantz möchte vorkommen/
quasi subalterna mit einander zu conciliiren
seyn: Jn welchem fall beyderseits ich die com-
munem & receptam interpretationem
so lang
behalten/ und meine privatam sententiam sus-
[Spaltenumbruch] pendir
en kan/ und will/ biß GOtt mit der zeit
und erfüllung des eventus ein höher licht uns of-
fenbaret.

(13) Ob ich selbsten GOtt bitten wolle/
daß derselbe mich vor dergleichen scrupel gäntz-
lich entledigen/ und dafür/ hinführo in gnaden
behüten möge?

Resp. Ja/ in alle weg/ was nicht allein mich/
sondern auch andere betrifft. Denn was in mei-
nem gewissen einigen scrupel oder irrthum biß-
hero entweder solte gebracht haben/ oder auch
noch unverhoftes falls etwa bringen könte/ deß-
wegen will ich nicht allein meinen lieben GOtt
tag und nacht inbrünstig anruffen/ daß er mir
alsdenn solchen aus blosser gnade und barmher-
tzigkeit um CHristi willen benehmen und auch
verzeihen wolle; sondern auch bitten/ daß ebe-
nermassen andern (wer und wo sie wären) sol-
che auch benommen/ andere desgleichen dafür
bewahret/ ja wir alle mit einander in der wahr-
heit geleitet und erhalten werden mögen/ in-
massen ich auch hinwiederum mich in aller
frommen Christen gebet solches falls will einge-
schlossen haben.

(14) Ob ich mich hierzu in diesem allem ver-
mittelst eines schrifftlichen Reversus an Eides-
statt obligiren wolle?

Resp. Ja/ ohne bedencken// wo es nicht an-
ders seyn wag. Wofern nur derselbe auff vor-
hergesetzte puncte gerichtet/ und meinem gewis-
sen weiter keine belästigung wird angethan wer-
den/ worinnen uns GOtt alle regieren wolle.

Georg Laurentius Seidenbecher/
Pastor in Unter-Neubron.
Gothae scripsit d. 29. Novemb. 1661.
Durchl. Hochgeborner Fürst undfol. 190
Herr/ Eur. Fürstl. Durchl. sind un-
ser andächtiges gebet und gehor-
samste pflichtschuldigste dienste in
unterthänigkeit und demuth bevor.
Gnädigster Fürst und Herr!

Was Eur. Fürstl. Durchl. anderweit gnä-
digst an uns wegen Georgii Laurentii Seiden-
bechers/ Pfarrers zu Unter-Neubron gelangen
lassen: solches haben aus dero gnädigstem
schreiben/ wie auch Post scripto/ summarischer
relation, denen acten und |andern beylagen
wir unterthänigst mehrern inhalts vernommen
auch uns darauff collegialiter zusammen ge-
than/ und alles fleißig in der furcht GOttes mit
einander erwogen. Und befinden aus alle dem/
so fürgegangen/ daß Georgius Laurentius Sei-
denbecher bey gehaltener fernerweitiger confe-
ren
tz/ und nothdürfftiger Remonstration aller
bey ihm gethanen treuhertzigen/ Christlichen
und väterlichen erinner-und vermahnung unge-
achtet/ wieder alle gemachte hoffnung/ bey seiner
gefassete opinion de Millenatio fester als zuvor
bestanden; Und ob er gleich endlich in seiner
sub lit. C. n. 3. gethane erklärung sich so weit her-
ausgelassen/ daß er besagtes Dogma für indiffe-
rent
hielte/ und wovon in utramque partem sal-
va salute
könne disputiret werden/ und sich da-
hin erkläretin denen ihm annoch beywohnenden
dubiis sich weiter informiren zu lassen/ indessen
aber das [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] zu ergreiffen/ und seine

opinion

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] nachzukommen/ und alſo in denjenigen pflich-
ten/ welche meiner gnaͤdigſten Landsfuͤrſtl. ho-
hen Obrigkeit naͤchſt GOtt ich geleiſtet habe/
noch ferner beſtaͤndig/ gehorſam und getreu er-
funden zu werden/ ſo lange derſelben ich damit
werde verbunden ſeyn.

(10) Ob ich mich aller geiſtereyen und Fa-
nati
ſchen weſens enthalten wolle?

Reſp. Ja/ ſo lang ich werde das leben ha-
ben. Sintemal wie ich mir bißhero ſolcher ge-
nanten geiſtereyen/ ſchwaͤrmereyen/ oder an-
dern phantaſtiſchen weſens/ es moͤge namen
haben/ wie es wolle/ im geringſten nichts be-
bewuſt (deſſen GOtt mein zeuge ſeyn ſoll) al-
fol. 277.ſo gedencke ich mich deſſen inskuͤnfftige durch
GOttes huͤlffe beſtaͤndig noch weiter zu enthal-
ten. Dannenhero unter andern mein gewoͤhn-
liches ſeuffzen und beten hierinnen/ wie bißher:
Alſo hinfuͤro noch taͤglich ſeyn ſoll:

Ach JEſu CHriſt/ mein GOtt und Herr/

Erhalt mich ſtaͤts bey reiner lehr|/

All ſchwaͤrmerey weit von mir kehr/

Glaub/ lieb und hoffnung mir vermehr/

Zuletzt ein ſelig end beſchehr/

Diß iſt allzeit mein hoͤchſt begehr

Ach GOtt/ mich dieſer bitt gewaͤhr/ Amen.

(11) Ob ich mich der leſung der buͤcher/ ſo
von dergleichen dingen handeln/ enthalten
wolle?

Reſp. Ja/ mit unterſcheid und auff ſolche
weiſe/ daß ich/ was vorgenante und gemeinte
ſchwaͤrmeriſche/ phantaſtiſche und dergleichen
verfuͤhriſche buͤcher anlangt/ mich derſelben mit
allem willen enthalten wolle. Wofern aber bey
der bewuſten frag de ſtatu Eccleſiæ Millenario
entweder aus unſern eignen Theologis Ortho-
doxis
jemand was haͤtte geſchrieben/ oder noch
ſchreiben wuͤrde/ auch ſonſten etwa ein und an-
dern moderata & Scripturæ S. conformis ſen-
tentia
an tag kaͤme/ ſo ſehe ich ſolches falls nicht/
mit was gruͤnden die leſung derſelben buͤcher
(ſi qua occaſione fieret) mir gaͤntzlich ſolte ver-
bothen ſeyn/ nach der vermahnung Pauli 1.
Theſſ.
5. 19. 20 21.

(12) Ob ich die ſonſt vor meine meinung
angezogene ſpruͤche/ inſonderheit Pſ. 84. 12.
Matth. 5. v. 5. Rom. 8. 19. ſeqq.
und derglei-
chen mehr/ wie auch den 3. articul unſers Chriſt-
lichen glaubens in ſenſu orthodoxo und nach
der in unſerer Lutheriſchen kirchen recepta
interpretatione
meiner anbefohlnen gemeinde
ohne falſch fuͤrtragen und erklaͤren wolle?

Reſp. Ja/ mit unverſehrtem gewiſſen/ doch
auff ſolche maſſe; indem ich dafuͤr halte/ daß
meine bewuſte privat-meinung ſolchen ange-
deuteten ſpruͤchen/ wie ſie in unſern kirchen com-
muniter
verſtanden und ausgelegt wuͤrdē/ groͤ-
ſtes theils nicht tanquam contrarium contra-
riis
zuwiderlauffe/ ſondern entweder nach dem
allgemeinen verſtand/ quem formalia verba præ
ſe ferunt,
mit einander uͤbereintreffen (v.g. Pſ.
84. 12. welcher locus meiner meinung im ge-
ringſten nichts zuwider begreifft) oder doch et-
fol. 278.wa/ wo einige diſcrepantz moͤchte vorkommen/
quaſi ſubalterna mit einander zu conciliiren
ſeyn: Jn welchem fall beyderſeits ich die com-
munem & receptam interpretationem
ſo lang
behalten/ und meine privatam ſententiam ſuſ-
[Spaltenumbruch] pendir
en kan/ und will/ biß GOtt mit der zeit
und erfuͤllung des eventus ein hoͤher licht uns of-
fenbaret.

(13) Ob ich ſelbſten GOtt bitten wolle/
daß derſelbe mich vor dergleichen ſcrupel gaͤntz-
lich entledigen/ und dafuͤr/ hinfuͤhro in gnaden
behuͤten moͤge?

Reſp. Ja/ in alle weg/ was nicht allein mich/
ſondern auch andere betrifft. Denn was in mei-
nem gewiſſen einigen ſcrupel oder irꝛthum biß-
hero entweder ſolte gebracht haben/ oder auch
noch unverhoftes falls etwa bringen koͤnte/ deß-
wegen will ich nicht allein meinen lieben GOtt
tag und nacht inbruͤnſtig anruffen/ daß er mir
alsdenn ſolchen aus bloſſer gnade und barmher-
tzigkeit um CHriſti willen benehmen und auch
verzeihen wolle; ſondern auch bitten/ daß ebe-
nermaſſen andern (wer und wo ſie waͤren) ſol-
che auch benommen/ andere desgleichen dafuͤr
bewahret/ ja wir alle mit einander in der wahr-
heit geleitet und erhalten werden moͤgen/ in-
maſſen ich auch hinwiederum mich in aller
frommen Chriſten gebet ſolches falls will einge-
ſchloſſen haben.

(14) Ob ich mich hierzu in dieſem allem ver-
mittelſt eines ſchrifftlichen Reverſus an Eides-
ſtatt obligiren wolle?

Reſp. Ja/ ohne bedencken// wo es nicht an-
ders ſeyn wag. Wofern nur derſelbe auff vor-
hergeſetzte puncte gerichtet/ und meinem gewiſ-
ſen weiter keine belaͤſtigung wird angethan weꝛ-
den/ worinnen uns GOtt alle regieren wolle.

Georg Laurentius Seidenbecher/
Paſtor in Unter-Neubron.
Gothæ ſcripſit d. 29. Novemb. 1661.
Durchl. Hochgeborner Fuͤrſt undfol. 190
Herr/ Eur. Fuͤrſtl. Durchl. ſind un-
ſer andaͤchtiges gebet und gehor-
ſamſte pflichtſchuldigſte dienſte in
unteꝛthaͤnigkeit und demuth bevoꝛ.
Gnaͤdigſter Fuͤrſt und Herꝛ!

Was Eur. Fuͤrſtl. Durchl. anderweit gnaͤ-
digſt an uns wegen Georgii Laurentii Seiden-
bechers/ Pfarrers zu Unter-Neubron gelangen
laſſen: ſolches haben aus dero gnaͤdigſtem
ſchreiben/ wie auch Poſt ſcripto/ ſummariſcher
relation, denen acten und |andern beylagen
wir unterthaͤnigſt mehrern inhalts vernommen
auch uns darauff collegialiter zuſammen ge-
than/ und alles fleißig in der furcht GOttes mit
einander erwogen. Und befinden aus alle dem/
ſo fuͤrgegangen/ daß Georgius Laurentius Sei-
denbecher bey gehaltener fernerweitiger confe-
ren
tz/ und nothduͤrfftiger Remonſtration aller
bey ihm gethanen treuhertzigen/ Chriſtlichen
und vaͤterlichen erinner-und vermahnung unge-
achtet/ wieder alle gemachte hoffnung/ bey ſeiner
gefaſſetē opinion de Millenatio feſter als zuvor
beſtanden; Und ob er gleich endlich in ſeiner
ſub lit. C. n. 3. gethanē erklaͤrung ſich ſo weit her-
ausgelaſſen/ daß er beſagtes Dogma fuͤr indiffe-
rent
hielte/ und wovon in utramque partem ſal-
vâ ſalute
koͤnne diſputiret werden/ und ſich da-
hin erklaͤretin denen ihm annoch beywohnenden
dubiis ſich weiter informiren zu laſſen/ indeſſen
aber das [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] zu ergreiffen/ und ſeine

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[834/1142] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georg. Laur. Seidenbechers. nachzukommen/ und alſo in denjenigen pflich- ten/ welche meiner gnaͤdigſten Landsfuͤrſtl. ho- hen Obrigkeit naͤchſt GOtt ich geleiſtet habe/ noch ferner beſtaͤndig/ gehorſam und getreu er- funden zu werden/ ſo lange derſelben ich damit werde verbunden ſeyn. (10) Ob ich mich aller geiſtereyen und Fa- natiſchen weſens enthalten wolle? Reſp. Ja/ ſo lang ich werde das leben ha- ben. Sintemal wie ich mir bißhero ſolcher ge- nanten geiſtereyen/ ſchwaͤrmereyen/ oder an- dern phantaſtiſchen weſens/ es moͤge namen haben/ wie es wolle/ im geringſten nichts be- bewuſt (deſſen GOtt mein zeuge ſeyn ſoll) al- ſo gedencke ich mich deſſen inskuͤnfftige durch GOttes huͤlffe beſtaͤndig noch weiter zu enthal- ten. Dannenhero unter andern mein gewoͤhn- liches ſeuffzen und beten hierinnen/ wie bißher: Alſo hinfuͤro noch taͤglich ſeyn ſoll: fol. 277. Ach JEſu CHriſt/ mein GOtt und Herr/ Erhalt mich ſtaͤts bey reiner lehr|/ All ſchwaͤrmerey weit von mir kehr/ Glaub/ lieb und hoffnung mir vermehr/ Zuletzt ein ſelig end beſchehr/ Diß iſt allzeit mein hoͤchſt begehr Ach GOtt/ mich dieſer bitt gewaͤhr/ Amen. (11) Ob ich mich der leſung der buͤcher/ ſo von dergleichen dingen handeln/ enthalten wolle? Reſp. Ja/ mit unterſcheid und auff ſolche weiſe/ daß ich/ was vorgenante und gemeinte ſchwaͤrmeriſche/ phantaſtiſche und dergleichen verfuͤhriſche buͤcher anlangt/ mich derſelben mit allem willen enthalten wolle. Wofern aber bey der bewuſten frag de ſtatu Eccleſiæ Millenario entweder aus unſern eignen Theologis Ortho- doxis jemand was haͤtte geſchrieben/ oder noch ſchreiben wuͤrde/ auch ſonſten etwa ein und an- dern moderata & Scripturæ S. conformis ſen- tentia an tag kaͤme/ ſo ſehe ich ſolches falls nicht/ mit was gruͤnden die leſung derſelben buͤcher (ſi qua occaſione fieret) mir gaͤntzlich ſolte ver- bothen ſeyn/ nach der vermahnung Pauli 1. Theſſ. 5. 19. 20 21. (12) Ob ich die ſonſt vor meine meinung angezogene ſpruͤche/ inſonderheit Pſ. 84. 12. Matth. 5. v. 5. Rom. 8. 19. ſeqq. und derglei- chen mehr/ wie auch den 3. articul unſers Chriſt- lichen glaubens in ſenſu orthodoxo und nach der in unſerer Lutheriſchen kirchen recepta interpretatione meiner anbefohlnen gemeinde ohne falſch fuͤrtragen und erklaͤren wolle? Reſp. Ja/ mit unverſehrtem gewiſſen/ doch auff ſolche maſſe; indem ich dafuͤr halte/ daß meine bewuſte privat-meinung ſolchen ange- deuteten ſpruͤchen/ wie ſie in unſern kirchen com- muniter verſtanden und ausgelegt wuͤrdē/ groͤ- ſtes theils nicht tanquam contrarium contra- riis zuwiderlauffe/ ſondern entweder nach dem allgemeinen verſtand/ quem formalia verba præ ſe ferunt, mit einander uͤbereintreffen (v.g. Pſ. 84. 12. welcher locus meiner meinung im ge- ringſten nichts zuwider begreifft) oder doch et- wa/ wo einige diſcrepantz moͤchte vorkommen/ quaſi ſubalterna mit einander zu conciliiren ſeyn: Jn welchem fall beyderſeits ich die com- munem & receptam interpretationem ſo lang behalten/ und meine privatam ſententiam ſuſ- pendiren kan/ und will/ biß GOtt mit der zeit und erfuͤllung des eventus ein hoͤher licht uns of- fenbaret. fol. 278. (13) Ob ich ſelbſten GOtt bitten wolle/ daß derſelbe mich vor dergleichen ſcrupel gaͤntz- lich entledigen/ und dafuͤr/ hinfuͤhro in gnaden behuͤten moͤge? Reſp. Ja/ in alle weg/ was nicht allein mich/ ſondern auch andere betrifft. Denn was in mei- nem gewiſſen einigen ſcrupel oder irꝛthum biß- hero entweder ſolte gebracht haben/ oder auch noch unverhoftes falls etwa bringen koͤnte/ deß- wegen will ich nicht allein meinen lieben GOtt tag und nacht inbruͤnſtig anruffen/ daß er mir alsdenn ſolchen aus bloſſer gnade und barmher- tzigkeit um CHriſti willen benehmen und auch verzeihen wolle; ſondern auch bitten/ daß ebe- nermaſſen andern (wer und wo ſie waͤren) ſol- che auch benommen/ andere desgleichen dafuͤr bewahret/ ja wir alle mit einander in der wahr- heit geleitet und erhalten werden moͤgen/ in- maſſen ich auch hinwiederum mich in aller frommen Chriſten gebet ſolches falls will einge- ſchloſſen haben. (14) Ob ich mich hierzu in dieſem allem ver- mittelſt eines ſchrifftlichen Reverſus an Eides- ſtatt obligiren wolle? Reſp. Ja/ ohne bedencken// wo es nicht an- ders ſeyn wag. Wofern nur derſelbe auff vor- hergeſetzte puncte gerichtet/ und meinem gewiſ- ſen weiter keine belaͤſtigung wird angethan weꝛ- den/ worinnen uns GOtt alle regieren wolle. Georg Laurentius Seidenbecher/ Paſtor in Unter-Neubron. Gothæ ſcripſit d. 29. Novemb. 1661. Durchl. Hochgeborner Fuͤrſt und Herr/ Eur. Fuͤrſtl. Durchl. ſind un- ſer andaͤchtiges gebet und gehor- ſamſte pflichtſchuldigſte dienſte in unteꝛthaͤnigkeit und demuth bevoꝛ. Gnaͤdigſter Fuͤrſt und Herꝛ! Was Eur. Fuͤrſtl. Durchl. anderweit gnaͤ- digſt an uns wegen Georgii Laurentii Seiden- bechers/ Pfarrers zu Unter-Neubron gelangen laſſen: ſolches haben aus dero gnaͤdigſtem ſchreiben/ wie auch Poſt ſcripto/ ſummariſcher relation, denen acten und |andern beylagen wir unterthaͤnigſt mehrern inhalts vernommen auch uns darauff collegialiter zuſammen ge- than/ und alles fleißig in der furcht GOttes mit einander erwogen. Und befinden aus alle dem/ ſo fuͤrgegangen/ daß Georgius Laurentius Sei- denbecher bey gehaltener fernerweitiger confe- rentz/ und nothduͤrfftiger Remonſtration aller bey ihm gethanen treuhertzigen/ Chriſtlichen und vaͤterlichen erinner-und vermahnung unge- achtet/ wieder alle gemachte hoffnung/ bey ſeiner gefaſſetē opinion de Millenatio feſter als zuvor beſtanden; Und ob er gleich endlich in ſeiner ſub lit. C. n. 3. gethanē erklaͤrung ſich ſo weit her- ausgelaſſen/ daß er beſagtes Dogma fuͤr indiffe- rent hielte/ und wovon in utramque partem ſal- vâ ſalute koͤnne diſputiret werden/ und ſich da- hin erklaͤretin denen ihm annoch beywohnenden dubiis ſich weiter informiren zu laſſen/ indeſſen aber das _ zu ergreiffen/ und ſeine opinion

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 834. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1142>, abgerufen am 03.05.2024.