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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] zu verantworten/ bekenne ich abermal/ wie vor-
hin schon geschehen/ massen mir eben hiemit durch
solches nunmehro ergangenes bekäntnis mei-
nes glaubens in hoc passu & gradu gleichsam
eine last vom hertzen geweltzet/ und also meinem
bey geraumer zeit erlittenem kummer ein ende
gemacht worden.

Fol. 242.

(6) Worauff ich ferner und nochmals bey
solcher aussage verbleibe/ daß an meinem ort ich
solch dogma in principalibus pro re indifferen-
te
nunmehro zu halten nicht vermöge. Jeden-
noch sind ein und andere neben-fragen/ die cir-
cumstantias
oder minutias betreffend/ noch ü-
brig/ da ich das [fremdsprachliches Material - Zeichen fehlt] zu brauchen gesonnen/
biß GOtt ein mehrers offenbahren wird.

(7) Wo nun die Augspurgische Confess. Art.
17.
einen solchen mir wiedrigen verstand (den ich
bißhero nicht geglaubet) haben/ und darbey die
vorgelesene Pfarrer-pflicht (welche ich de dog-
matibus Publicis
verstanden) dahin mitgezo-
gen werden solte/ so muß ich freylich bekennen/
es könne hinfüro solche pflicht und mein gewis-
sen nicht beysammen stehen.

(8) Dafern auch schließlich ihre Fürstl. Drl.
samt dero hochlöbl. Consist. kein ander expedi-
ens
zu erfinden möglich. Als sehe ich nichts
mehr übrig/ dann daß umb gnädige erlassung
meiner sothanepflichten (wider welche ich muth-
willig oder mit vorsatz sonsten etwas begangen
zu haben mich nicht erinnere) und also um gnä-
dige enthebung meines Pfarr-ampts (worin-
nen ich mich sonsten im übrigen auff ein geruhi-
ges und gutes gewissen vor GOtt und der welt
verlassen und beruffen kan) ich nochmals in un-
terthänigkeit zu bitten/ darneben aber und im ü-
brigen Jh. Fürstl. Durchl. auff andere weise
hold/ getreu und unterthänig zu verbleiben mich
obligirt befinde/ als mir Gott gnade gibt/ und
unser HErr Christus hilfft.

Gotha den 3.
Decembr.
1661.
Georg Laurentius
Seiden-
becher/ Pfar. in Unter-
Neubron.
Fol. 243.
lit. C.

Etliche puncten/ so aus G. L. Seiden-
bechers Pfarrers zu Unter-Neubron dem
Fürstl.
Consist. den 3. Decembr. überreich-
ten letzten erklärung/ wegen der ihm ü-
bergebenen
summarischen 8. puncten im
Fürstlichen
Consist. zu beantwor-
ten/ mündlich vorgehalten
worden.

1. Wie er die worte beym 1sten punct/ da er
dafür gehalten/ es würde solche informatio acti-
va intra Terminos purae Arbitrationis
beruhen/
und nicht eben so stricte auff eine apertam Ap-
positionem s. Contradictionem
hinaus lauf-
fen/ verstanden haben wolle?

2. Ob er dann nicht dafür halte/ daß GOtt
in strittigen religions-sachen sein Richter-ampt
allhier durchs wort führe/ und darinnen anzei-
ge/ was recht oder irrig?

3. Beym 2ten punct/ warum er den richti-
gen verstand der beyder Conferentz vorgelauf-
fenen dictorum scripturae nicht angeführet
und behauptet/ so er denselben inne gehabt?

Fol. 244.

4. Beym 4ten punct/ ob er nicht bey der Con-
feren
tz die convictionem externam außdrück-
lich gestanden/ und warum er dann nun vorgebe:
Jch soll solche gestanden haben. It. Es ist
eine
convictio apparens, non vera gewesen?

[Spaltenumbruch]

5. Was er mit den worten meine: Ob und
auff was wege mir/ als inferiori, simplici
& subdito homini unico,
wol angestanden und
möglich habe scheinen können/ einen so schweren
stein zu erheben/ und als von ihnen das jenige zu
hoffen/ oder zu sagen/ was ich in etlichen stücken
bey gepflogener Conferentz über mich geringen
Pfarrer/ nunmehro mit gedult und unberühm-
ter demuth gern habe ergehen lassen/ und zu
zeiten gutwillig geschwiegen?

6. Warum er in denen vorigen erklärungen
gemeldet: Er wolle von diesem dogmate mit
niemand weiter reden/ da er doch nun selbsten
bekenne/ er habe andere convincirt/ da sie mit
ihm daraus conferirt.

7. Beym 5. punct: was er vor leute dadurchFol. 245.
verstehe/ die er vor unpartheyisch halte/ und für
welchem er seine meynung de Reg. Mill. geden-
cke zu verantworten?

Actum im Fürstl. Consistorio den 4.
Decembr. anno 1661.

Herrn Georgio Laurentio SeidenbechernFol. 246.
lit. D.

ist auff seine den 3. Decembris übergebene letz-
te erklärung auf die ihm zugestellte 8. puncten
seine meynung das Reg. Mill. Christi betref-
fend/ vom Fürstl. Consist. auf empfangenem
gnädigen befehl vorgehalten worden/ daß er sich
nochmals auf etliche puncten heraus lassen sol-
te/ so er nach folgender gestalt gethan.

Ad 1. respondirter:

Er hätte anfänglich das Consistorium pro
judice & arbitro
gehalten/ weilen aber hernach-
mals von ihme opponirt und alle wege contra-
dici
rt/ hätte er uns pro adversariis gehalten.

Herr Hof-prediger

Weiset ihm/ daß/ wer einen unterweiset und
ampts-halber vorhaltung thut/ und ihm den
grund seiner meynung vorlegt/ nicht stracks ein
Adversarius seye.

Ille:

Er beschuldigte das Fürstl. Consist. gar nicht Fol. 247.
wegen geführten Processes/ sondern weil er hät-
te informirt werden sollen/ und doch ihme con-
tradici
rt wäre worden/ hätte er dieses gesetzt/ er
tadele aber den modum nicht/ der mit ihm wä-
re gehalten worden.

Ad 2. Ille:

Er verstünde es nicht/ daß neben GOtt die
Schrifft außgeschlossen seyn solte/ oder andere
subordinati judices und ministri, die die
Schrifft gebrauchen: Er recusirte das Consi-
storium
nicht.

Ad 3. Ille:

Auff vieles demonstriren erkläret sich: Er
hätte nichts anders verstanden/ als daß er bey
dem verstande/ den das Consistorium gegeben/
nicht habe allemal acquiesciren können.

Ad 4.

Facta remonstratione gestehet nochmals/
daß die convictio externe geschehensey.

Ad 5. Ille:

Weil man sein dogma vor dem ConsistorioFol. 248.
vor ein solches gehalten/ so wider den 17. Art.
Augspurgis. Confess. stritte/ so hätte er solchen
schweren stein wider das Fürstenthum und alle
andere nicht heben können.

Herr Hof-prediger:

Man habe von solchem 17. Artic. nichts be-
son ders geredet und gehandelt/ zu deme man
ja nicht tyrannisch mit ihm gehandelt.

Ille:

Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers.
[Spaltenumbruch] zu verantworten/ bekenne ich abermal/ wie vor-
hin ſchon geſchehen/ maſſen mir ebẽ hiemit durch
ſolches nunmehro ergangenes bekaͤntnis mei-
nes glaubens in hoc paſſu & gradu gleichſam
eine laſt vom hertzen geweltzet/ und alſo meinem
bey geraumer zeit erlittenem kummer ein ende
gemacht worden.

Fol. 242.

(6) Worauff ich ferner und nochmals bey
ſolcher auſſage verbleibe/ daß an meinem ort ich
ſolch dogma in principalibus pro re indifferen-
te
nunmehro zu halten nicht vermoͤge. Jeden-
noch ſind ein und andere neben-fragen/ die cir-
cumſtantias
oder minutias betreffend/ noch uͤ-
brig/ da ich das [fremdsprachliches Material – Zeichen fehlt] zu brauchen geſonnen/
biß GOtt ein mehrers offenbahren wird.

(7) Wo nun die Augſpurgiſche Confeſſ. Art.
17.
einen ſolchen mir wiedrigen verſtand (den ich
bißhero nicht geglaubet) haben/ und darbey die
vorgeleſene Pfarrer-pflicht (welche ich de dog-
matibus Publicis
verſtanden) dahin mitgezo-
gen werden ſolte/ ſo muß ich freylich bekennen/
es koͤnne hinfuͤro ſolche pflicht und mein gewiſ-
ſen nicht beyſammen ſtehen.

(8) Dafern auch ſchließlich ihre Fuͤrſtl. Drl.
ſamt dero hochloͤbl. Conſiſt. kein ander expedi-
ens
zu erfinden moͤglich. Als ſehe ich nichts
mehr uͤbrig/ dann daß umb gnaͤdige erlaſſung
meineꝛ ſothanēpflichten (wideꝛ welche ich muth-
willig oder mit vorſatz ſonſten etwas begangen
zu haben mich nicht erinnere) und alſo um gnaͤ-
dige enthebung meines Pfarr-ampts (worin-
nen ich mich ſonſten im uͤbrigen auff ein geruhi-
ges und gutes gewiſſen vor GOtt und der welt
verlaſſen und beruffen kan) ich nochmals in un-
terthaͤnigkeit zu bitten/ darneben aber und im uͤ-
brigen Jh. Fuͤrſtl. Durchl. auff andere weiſe
hold/ getreu und unterthaͤnig zu verbleiben mich
obligirt befinde/ als mir Gott gnade gibt/ und
unſer HErr Chriſtus hilfft.

Gotha den 3.
Decembr.
1661.
Georg Laurentius
Seiden-
becher/ Pfar. in Unter-
Neubron.
Fol. 243.
lit. C.

Etliche puncten/ ſo aus G. L. Seiden-
bechers Pfarrers zu Unter-Neubron dem
Fuͤrſtl.
Conſiſt. den 3. Decembr. uͤberreich-
ten letzten erklaͤrung/ wegen der ihm uͤ-
bergebenen
ſummariſchen 8. puncten im
Fuͤrſtlichen
Conſiſt. zu beantwor-
ten/ muͤndlich vorgehalten
worden.

1. Wie er die worte beym 1ſten punct/ da er
dafuͤr gehaltẽ/ es wuͤrde ſolche informatio acti-
va intra Terminos puræ Arbitrationis
beruhen/
und nicht eben ſo ſtrictè auff eine apertam Ap-
poſitionem ſ. Contradictionem
hinaus lauf-
fen/ verſtanden haben wolle?

2. Ob er dann nicht dafuͤr halte/ daß GOtt
in ſtrittigen religions-ſachen ſein Richter-ampt
allhier durchs wort fuͤhre/ und darinnen anzei-
ge/ was recht oder irrig?

3. Beym 2ten punct/ warum er den richti-
gen verſtand der beyder Conferentz vorgelauf-
fenen dictorum ſcripturæ nicht angefuͤhret
und behauptet/ ſo er denſelben inne gehabt?

Fol. 244.

4. Beym 4ten punct/ ob er nicht bey der Con-
feren
tz die convictionem externam außdruͤck-
lich geſtanden/ uñ warum er dann nun vorgebe:
Jch ſoll ſolche geſtanden haben. It. Es iſt
eine
convictio apparens, non vera geweſen?

[Spaltenumbruch]

5. Was er mit den worten meine: Ob und
auff was wege mir/ als inferiori, ſimplici
& ſubdito homini unico,
wol angeſtanden und
moͤglich habe ſcheinen koͤnnen/ einen ſo ſchweren
ſtein zu erheben/ und als von ihnen das jenige zu
hoffen/ oder zu ſagen/ was ich in etlichen ſtuͤcken
bey gepflogener Conferentz uͤber mich geringen
Pfarrer/ nunmehro mit gedult und unberuͤhm-
ter demuth gern habe ergehen laſſen/ und zu
zeiten gutwillig geſchwiegen?

6. Warum er in denen vorigen erklaͤrungen
gemeldet: Er wolle von dieſem dogmate mit
niemand weiter reden/ da er doch nun ſelbſten
bekenne/ er habe andere convincirt/ da ſie mit
ihm daraus conferirt.

7. Beym 5. punct: was er vor leute dadurchFol. 245.
verſtehe/ die er vor unpartheyiſch halte/ und fuͤr
welchem er ſeine meynung de Reg. Mill. geden-
cke zu verantworten?

Actum im Fuͤrſtl. Conſiſtorio den 4.
Decembr. anno 1661.

Herrn Georgio Laurentio SeidenbechernFol. 246.
lit. D.

iſt auff ſeine den 3. Decembris uͤbergebene letz-
te erklaͤrung auf die ihm zugeſtellte 8. puncten
ſeine meynung das Reg. Mill. Chriſti betref-
fend/ vom Fuͤrſtl. Conſiſt. auf empfangenem
gnaͤdigen befehl vorgehalten worden/ daß er ſich
nochmals auf etliche puncten heraus laſſen ſol-
te/ ſo er nach folgender geſtalt gethan.

Ad 1. reſpondirter:

Er haͤtte anfaͤnglich das Conſiſtorium pro
judice & arbitro
gehalten/ weilen aber hernach-
mals von ihme opponirt und alle wege contra-
dici
rt/ haͤtte er uns pro adverſariis gehalten.

Herr Hof-prediger

Weiſet ihm/ daß/ wer einen unterweiſet und
ampts-halber vorhaltung thut/ und ihm den
grund ſeiner meynung vorlegt/ nicht ſtracks ein
Adverſarius ſeye.

Ille:

Er beſchuldigte das Fuͤrſtl. Conſiſt. gar nicht Fol. 247.
wegen gefuͤhrten Proceſſes/ ſondern weil er haͤt-
te informirt werden ſollen/ und doch ihme con-
tradici
rt waͤre worden/ haͤtte er dieſes geſetzt/ er
tadele aber den modum nicht/ der mit ihm waͤ-
re gehalten worden.

Ad 2. Ille:

Er verſtuͤnde es nicht/ daß neben GOtt die
Schrifft außgeſchloſſen ſeyn ſolte/ oder andere
ſubordinati judices und miniſtri, die die
Schrifft gebrauchen: Er recuſirte das Conſi-
ſtorium
nicht.

Ad 3. Ille:

Auff vieles demonſtriren erklaͤret ſich: Er
haͤtte nichts anders verſtanden/ als daß er bey
dem verſtande/ den das Conſiſtorium gegeben/
nicht habe allemal acquieſciren koͤnnen.

Ad 4.

Factâ remonſtratione geſtehet nochmals/
daß die convictio externè geſchehenſey.

Ad 5. Ille:

Weil man ſein dogma vor dem ConſiſtorioFol. 248.
vor ein ſolches gehalten/ ſo wider den 17. Art.
Augſpurgiſ. Confeſſ. ſtritte/ ſo haͤtte er ſolchen
ſchweren ſtein wider das Fuͤrſtenthum und alle
andere nicht heben koͤnnen.

Herr Hof-prediger:

Man habe von ſolchem 17. Artic. nichts be-
ſon ders geredet und gehandelt/ zu deme man
ja nicht tyranniſch mit ihm gehandelt.

Ille:
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[832/1140] Th. IV. Sect. III. Num. XXIV. Acta Georgii Laur. Seidenbechers. zu verantworten/ bekenne ich abermal/ wie vor- hin ſchon geſchehen/ maſſen mir ebẽ hiemit durch ſolches nunmehro ergangenes bekaͤntnis mei- nes glaubens in hoc paſſu & gradu gleichſam eine laſt vom hertzen geweltzet/ und alſo meinem bey geraumer zeit erlittenem kummer ein ende gemacht worden. (6) Worauff ich ferner und nochmals bey ſolcher auſſage verbleibe/ daß an meinem ort ich ſolch dogma in principalibus pro re indifferen- te nunmehro zu halten nicht vermoͤge. Jeden- noch ſind ein und andere neben-fragen/ die cir- cumſtantias oder minutias betreffend/ noch uͤ- brig/ da ich das _ zu brauchen geſonnen/ biß GOtt ein mehrers offenbahren wird. (7) Wo nun die Augſpurgiſche Confeſſ. Art. 17. einen ſolchen mir wiedrigen verſtand (den ich bißhero nicht geglaubet) haben/ und darbey die vorgeleſene Pfarrer-pflicht (welche ich de dog- matibus Publicis verſtanden) dahin mitgezo- gen werden ſolte/ ſo muß ich freylich bekennen/ es koͤnne hinfuͤro ſolche pflicht und mein gewiſ- ſen nicht beyſammen ſtehen. (8) Dafern auch ſchließlich ihre Fuͤrſtl. Drl. ſamt dero hochloͤbl. Conſiſt. kein ander expedi- ens zu erfinden moͤglich. Als ſehe ich nichts mehr uͤbrig/ dann daß umb gnaͤdige erlaſſung meineꝛ ſothanēpflichten (wideꝛ welche ich muth- willig oder mit vorſatz ſonſten etwas begangen zu haben mich nicht erinnere) und alſo um gnaͤ- dige enthebung meines Pfarr-ampts (worin- nen ich mich ſonſten im uͤbrigen auff ein geruhi- ges und gutes gewiſſen vor GOtt und der welt verlaſſen und beruffen kan) ich nochmals in un- terthaͤnigkeit zu bitten/ darneben aber und im uͤ- brigen Jh. Fuͤrſtl. Durchl. auff andere weiſe hold/ getreu und unterthaͤnig zu verbleiben mich obligirt befinde/ als mir Gott gnade gibt/ und unſer HErr Chriſtus hilfft. Gotha den 3. Decembr. 1661. Georg Laurentius Seiden- becher/ Pfar. in Unter- Neubron. Etliche puncten/ ſo aus G. L. Seiden- bechers Pfarrers zu Unter-Neubron dem Fuͤrſtl. Conſiſt. den 3. Decembr. uͤberreich- ten letzten erklaͤrung/ wegen der ihm uͤ- bergebenen ſummariſchen 8. puncten im Fuͤrſtlichen Conſiſt. zu beantwor- ten/ muͤndlich vorgehalten worden. 1. Wie er die worte beym 1ſten punct/ da er dafuͤr gehaltẽ/ es wuͤrde ſolche informatio acti- va intra Terminos puræ Arbitrationis beruhen/ und nicht eben ſo ſtrictè auff eine apertam Ap- poſitionem ſ. Contradictionem hinaus lauf- fen/ verſtanden haben wolle? 2. Ob er dann nicht dafuͤr halte/ daß GOtt in ſtrittigen religions-ſachen ſein Richter-ampt allhier durchs wort fuͤhre/ und darinnen anzei- ge/ was recht oder irrig? 3. Beym 2ten punct/ warum er den richti- gen verſtand der beyder Conferentz vorgelauf- fenen dictorum ſcripturæ nicht angefuͤhret und behauptet/ ſo er denſelben inne gehabt? 4. Beym 4ten punct/ ob er nicht bey der Con- ferentz die convictionem externam außdruͤck- lich geſtanden/ uñ warum er dann nun vorgebe: Jch ſoll ſolche geſtanden haben. It. Es iſt eine convictio apparens, non vera geweſen? 5. Was er mit den worten meine: Ob und auff was wege mir/ als inferiori, ſimplici & ſubdito homini unico, wol angeſtanden und moͤglich habe ſcheinen koͤnnen/ einen ſo ſchweren ſtein zu erheben/ und als von ihnen das jenige zu hoffen/ oder zu ſagen/ was ich in etlichen ſtuͤcken bey gepflogener Conferentz uͤber mich geringen Pfarrer/ nunmehro mit gedult und unberuͤhm- ter demuth gern habe ergehen laſſen/ und zu zeiten gutwillig geſchwiegen? 6. Warum er in denen vorigen erklaͤrungen gemeldet: Er wolle von dieſem dogmate mit niemand weiter reden/ da er doch nun ſelbſten bekenne/ er habe andere convincirt/ da ſie mit ihm daraus conferirt. 7. Beym 5. punct: was er vor leute dadurch verſtehe/ die er vor unpartheyiſch halte/ und fuͤr welchem er ſeine meynung de Reg. Mill. geden- cke zu verantworten? Fol. 245. Actum im Fuͤrſtl. Conſiſtorio den 4. Decembr. anno 1661. Herrn Georgio Laurentio Seidenbechern iſt auff ſeine den 3. Decembris uͤbergebene letz- te erklaͤrung auf die ihm zugeſtellte 8. puncten ſeine meynung das Reg. Mill. Chriſti betref- fend/ vom Fuͤrſtl. Conſiſt. auf empfangenem gnaͤdigen befehl vorgehalten worden/ daß er ſich nochmals auf etliche puncten heraus laſſen ſol- te/ ſo er nach folgender geſtalt gethan. Fol. 246. lit. D. Ad 1. reſpondirter: Er haͤtte anfaͤnglich das Conſiſtorium pro judice & arbitro gehalten/ weilen aber hernach- mals von ihme opponirt und alle wege contra- dicirt/ haͤtte er uns pro adverſariis gehalten. Herr Hof-prediger Weiſet ihm/ daß/ wer einen unterweiſet und ampts-halber vorhaltung thut/ und ihm den grund ſeiner meynung vorlegt/ nicht ſtracks ein Adverſarius ſeye. Ille: Er beſchuldigte das Fuͤrſtl. Conſiſt. gar nicht wegen gefuͤhrten Proceſſes/ ſondern weil er haͤt- te informirt werden ſollen/ und doch ihme con- tradicirt waͤre worden/ haͤtte er dieſes geſetzt/ er tadele aber den modum nicht/ der mit ihm waͤ- re gehalten worden. Fol. 247. Ad 2. Ille: Er verſtuͤnde es nicht/ daß neben GOtt die Schrifft außgeſchloſſen ſeyn ſolte/ oder andere ſubordinati judices und miniſtri, die die Schrifft gebrauchen: Er recuſirte das Conſi- ſtorium nicht. Ad 3. Ille: Auff vieles demonſtriren erklaͤret ſich: Er haͤtte nichts anders verſtanden/ als daß er bey dem verſtande/ den das Conſiſtorium gegeben/ nicht habe allemal acquieſciren koͤnnen. Ad 4. Factâ remonſtratione geſtehet nochmals/ daß die convictio externè geſchehenſey. Ad 5. Ille: Weil man ſein dogma vor dem Conſiſtorio vor ein ſolches gehalten/ ſo wider den 17. Art. Augſpurgiſ. Confeſſ. ſtritte/ ſo haͤtte er ſolchen ſchweren ſtein wider das Fuͤrſtenthum und alle andere nicht heben koͤnnen. Fol. 248. Herr Hof-prediger: Man habe von ſolchem 17. Artic. nichts be- ſon ders geredet und gehandelt/ zu deme man ja nicht tyranniſch mit ihm gehandelt. Ille:

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 832. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1140>, abgerufen am 03.05.2024.