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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] sie doch die erste und meiste schuld ihres verfalls
sind/ und daß sie wie David zu den Philistern/ oder
Christ. Hoheburg zu den Mennisten sich ver-
fügen müsten um schutz und herberge zufinden.

116. So hat Christ. Abel Peterson aus
Dennemarck weichen/ und den Dänischen in
Amsterdam das Evangelium in einer grossen
versamlung predigende/ von dem Lutherischen
Consistorio in Amsterdam viel verfolgung lei-
den müssen/ dagegen ihn Herm. Jungius offent-
lich verthädiget und die Obrigkeit in Amster-
dam geschützet/ und er also ihrem Consistorio
sich untergeben hat/ dergleichen exempel man
mehr hat/ daß die von Lutherischen so übel ge-
handelt/ sich zu den Papisten/ Reformirten und
andern secten gewandt/ und vonihnen mit gros-
ser liebe empfangen und befördert sind.

117. Augustus Giesse Secretarius zu Hu-
sum in Holstein/ sehende/ daß meine supplicati-
on
für die armen in Dennemarcken nicht recht
angenommen noch ponderiret ward/ und D.
Kron zum Fiscal bestellet vom König Friede-
rich in Dennemarck zu untersuchung der
ungerechtigkeit durch die reichen und
amtleute an die armen gepfleget/ vor der
list und gewalt der grossen Hansen sich nach
Amsterdam reteriren muste/ fieng desto mehr
an die noth der armen und elenden im Fürsten-
thum/ und andern zum exempel in der stadt Hu-
sum zu hertzen zu nehmen und durch hülffe einiger
Bürgermeister eine gute ordnung zur gnugsa-
men unterhaltung aller armen in der stadt zu
machen/ worüber M. Holmer/ weil sie ihm
sein hauß nicht groß und köstlich gnug von der
armen geldern wolten bauen/ den Herrn Augu-
stum
Giessen am Gottorfischen hofe durch hülf-
fe eines Holmers/ im dienst am hofe seyend/ ver-
klaget und ein urtheil heraus gebracht/ ihn und
seine ihm beystimmende Burgermeister ab-
zusetzen/ welches kaum vollbracht war/ so mu-
ste der Fürst mit seinen bedienten für der verfol-
gung aus Dennemarck das land räumen/ und
Hr. August. Giesse bekam raumseine sache in sei-
nem schönen spiegel von unserm verfallenen
Christenthum
in unserem elendem allmo-
sen-geben/
ans licht zubringen/ und mit bey-
stimmung von D. Kortholt/ D. Morhoff
und M. Joachim Giesse Prediger in Kiel/
und ihren brieffen drücken zu lassen/ dessen sohn
hernach Hofprediger bey der Fürstin/ und an M.
Holmers stelle stadt-prediger in Husum wor-
den/ dabey oder bey dessen erben die sehr schöne
von Hn. Augusto Giessen nachgelassene
manuseripta, sonderlich wider die falsche
bauchpriester/
beruhen/ welche er vom ho-
hen altar herab
in locum peccatorum hin-
absetzet/
und mich und andere verfolgete un-
ter einem artigem emblemate gar künstlich ver-
thädiget/ p. 306. ad num. 60. vom Symbolo der
nachteule anno 1687. zu Hamburg gedrucket.

118. Thomas Lundius, ein treuer Prediger zu S. Ma-
rien in Flensburg hat von der Göttlichen verklärung
der H. Dreyeinigkeit untereinander/ und von dem geist-
lichen Königreich CHristi und der Juden noch vorhan-
dene bekehrung gar gründlich geschrieben/ und hernach
auff anrathen Hn. D. Sandhagens/ vorgenommen
eine ausführliche erklärung über die Offenb. Joh. her-
aus zugeben/ und das alles zu continuiren und vollen-
den/ was der sel. M. Laurentius Friese in seinen tabu-
lis Apocalypticis
und muthmassung von den künf-
tigen zeiten
angefangen/ und promittiret eine Exegesin
und Apocalypsin, Apocalypseos heraus zugeben/ wel-
che muthmassung zu Amsterdam durch Niclaus
Ewalt
zum druck befodert/ daher der sel. Thomas
[Spaltenumbruch] Lundius
mit mir schrifftlich über sein vorhaben confe-
riret,
ihm dariu zu rathen und zu helffen/ diß er kurtz
darauff selig gestorben ist/ und mir allen nachricht von
des sel. M. Laurentii Frisen nachgelassenen manuscri-
pt
en bey dessen freunden in Holstein überschrieben/ wel-
che ich zu deren perficirung und edirung angemahnet/
dieser. Thomas Lundius ist a. 1694. gestorbe/ und a. 1691.
Hr. Andreas Zoyer/ Prediger zu Carlum/ der so gar
mit mir in der wahrheit übereinstimmete/ daß er mir auch
mit rath/ that und schreiben im exilio beygestanden.

119. Hermannus Brockmannus Prediger zu
Hilteren in Westphalen hat nicht allein alle
meine schrifften von mir begehret/ sondern auch
mit solchen versen und lob oneriret, daß ich
mich fast entsetzen solte/ solche anders als zu des
Brockmanns eigenem lob und unverzagtembe-
käntnis ans licht zugeben/ welche er mit folgen-
den versen beschliesset/ und biß ans ende getreu
geblieben ist.

Alter es, oftendunt sicut tua scripta, Lutherus,
Perge docendo DEI dogmata, & alter eris.
Perge refutando & scribendo, perge fidelis,
Nil enim obesse potest, nulla pericla tibi.
His ego tutelae Dominique DEI que potentis
Tecommendo, quibus vive valeque diu.
Vive valeque diu longos ad Nestoris annos,
Corde haec eximio sunt mea vota, vale.

So haben auch Hr. D. Christianus Nifanius,
mein landsmann Superintendent zu Bilefeld/
und D. Watson zu Rintelen an mich geschrie-
ben und meine schrifften gesuchet/ da andere aus
furcht vor den Juden kaum antworten dürffen/
und wo nicht entgegen stehen/ doch mit dem
Herr schone dein gern hindern wollen.

120. Laurentius Lange aus Pommern bür-
tig/ Prediger zu Deventer, Zwoll und Leiden/ ist
von dar durch hülffe des Lutherische Consistorii
zu Amsterdam durch ihren eingedrungene Wa-
cker und seine parthey ausgebissen und nach sei-
nem exilio allhier im Haag predigende gen
Alkmar beruffen/ da er ihm eine neue kirche auf-
bauen helffen/ und von dar nach ter Gou, um
seinen getreuen zuhörern zu Leiden näher zu seyn/
auff ihren beruff gezogen/ da er bald darauff
selig gestorben ist/ ein mann von ungemeinen
gaben/ anno 1697. Darauff ihm Dn. Joh.
Böcker
Evang. Prediger zu Rotterdam ein
Discipel von D. Spenern und freund der Pieti-
sten/ nach dem er vom Amsterdamischen Con-
sistorio
grausam gehandelt und ausgestossen/
kurtz nach seiner gedruckten antwort an die Am-
sterdammer gefolget/ denen ich zeugniß geben
kan/ daß sie mir nicht allein in der wahrheit und
bekentniß des millenarii Christi beygestimmet/
sondern auch die besten Prediger hier im lande
gewesen/ und also am ersten für dem unglück
weggerucket/ anno 1697. da bald der grösseste
streit darauff erfolget.

121. M. Joh. Piker/ Prorect. zu Königsberg und Rect.
zu Jnsterburg/ der viel gelehrte und Gottselige Discipu-
l
en hinterlassen/ und in seiner predigt von der busse am
offentlichen bußtage zu Königsberg allen ständen ohne
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haupt-sünden zu erkennen und bessern vorgehalten/ und
solche predigt vor dem gantzen Consistorio mündlich
und schrifftlich verthädiget/ auch hernach dem sel. M.
Melch. Becker Ertzpriester zu Jnsterburg in sei-
ner sache wider das Consistorium treulich beygestan-
den/ und darüber nach Jnsterburg beruffen/ aldar 3.
schöne Pfingstpredigten gehalten und drucken las-
sen/ wie auch seine rechte Gottselige Aretologiam
mit einer vorrede von Hn D. Spener zu nutz der ju-
gend ausgegeben/ wie er denn mit mir über 20. jahre cor-
respondiret,
und Hn Georg Schultzen/ Oecon. am
Pauper-Hause/ Hn. M. Georg. Rackmann Rector.
im Löhenicht/ Hn. M. Leonh. Kreutern Conr. daselbst/

und

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] ſie doch die erſte und meiſte ſchuld ihres verfalls
ſind/ uñ daß ſie wie David zu den Philiſteꝛn/ oder
Chriſt. Hoheburg zu den Menniſten ſich ver-
fuͤgen muͤſten um ſchutz und herberge zufinden.

116. So hat Chriſt. Abel Peterſon aus
Dennemarck weichen/ und den Daͤniſchen in
Amſterdam das Evangelium in einer groſſen
verſamlung predigende/ von dem Lutheriſchen
Conſiſtorio in Amſterdam viel verfolgung lei-
den muͤſſen/ dagegen ihn Herm. Jungius offent-
lich verthaͤdiget und die Obrigkeit in Amſter-
dam geſchuͤtzet/ und er alſo ihrem Conſiſtorio
ſich untergeben hat/ dergleichen exempel man
mehr hat/ daß die von Lutheriſchen ſo uͤbel ge-
handelt/ ſich zu den Papiſten/ Reformirten und
andern ſecten gewandt/ und vonihnen mit groſ-
ſer liebe empfangen und befoͤrdert ſind.

117. Auguſtus Gieſſe Secretarius zu Hu-
ſum in Holſtein/ ſehende/ daß meine ſupplicati-
on
fuͤr die armen in Dennemarcken nicht recht
angenommen noch ponderiret ward/ und D.
Kron zum Fiſcal beſtellet vom Koͤnig Friede-
rich in Dennemarck zu unterſuchung der
ungerechtigkeit durch die reichen und
amtleute an die armen gepfleget/ vor der
liſt und gewalt der groſſen Hanſen ſich nach
Amſterdam reteriren muſte/ fieng deſto mehr
an die noth der armen und elenden im Fuͤrſten-
thum/ und andern zum exempel in der ſtadt Hu-
ſum zu hertzen zu nehmen uñ durch huͤlffe einiger
Buͤrgermeiſter eine gute ordnung zur gnugſa-
men unterhaltung aller armen in der ſtadt zu
machen/ woruͤber M. Holmer/ weil ſie ihm
ſein hauß nicht groß und koͤſtlich gnug von der
armen geldern wolten bauen/ den Herꝛn Augu-
ſtum
Gieſſen am Gottorfiſchen hofe durch huͤlf-
fe eines Holmers/ im dienſt am hofe ſeyend/ ver-
klaget und ein urtheil heraus gebracht/ ihn und
ſeine ihm beyſtimmende Burgermeiſter ab-
zuſetzen/ welches kaum vollbracht war/ ſo mu-
ſte der Fuͤrſt mit ſeinen bedienten fuͤr der verfol-
gung aus Dennemarck das land raͤumen/ und
Hr. Auguſt. Gieſſe bekam raumſeine ſache in ſei-
nem ſchoͤnen ſpiegel von unſeꝛm verfallenen
Chriſtenthum
in unſerem elendem allmo-
ſen-geben/
ans licht zubringen/ und mit bey-
ſtimmung von D. Kortholt/ D. Morhoff
und M. Joachim Gieſſe Prediger in Kiel/
und ihren brieffen druͤcken zu laſſen/ deſſen ſohn
hernach Hofprediger bey der Fuͤrſtin/ und an M.
Holmers ſtelle ſtadt-prediger in Huſum wor-
den/ dabey oder bey deſſen erben die ſehr ſchoͤne
von Hn. Auguſto Gieſſen nachgelaſſene
manuſeripta, ſonderlich wider die falſche
bauchprieſter/
beruhen/ welche er vom ho-
hen altar herab
in locum peccatorum hin-
abſetzet/
und mich und andere verfolgete un-
ter einem artigem emblemate gar kuͤnſtlich ver-
thaͤdiget/ p. 306. ad num. 60. vom Symbolo der
nachteule anno 1687. zu Hamburg gedrucket.

118. Thomas Lundius, ein treuer Prediger zu S. Ma-
rien in Flensburg hat von der Goͤttlichen verklaͤrung
der H. Dreyeinigkeit untereinander/ und von dem geiſt-
lichen Koͤnigreich CHriſti und der Juden noch vorhan-
denē bekehrung gar gruͤndlich geſchrieben/ und hernach
auff anrathen Hn. D. Sandhagens/ vorgenommen
eine ausfuͤhrliche erklaͤrung uͤber die Offenb. Joh. her-
aus zugeben/ und das alles zu continuiren und vollen-
den/ was der ſel. M. Laurentius Frieſe in ſeinen tabu-
lis Apocalypticis
und muthmaſſung von den kuͤnf-
tigen zeiten
angefangen/ und promittiret eine Exegeſin
und Apocalypſin, Apocalypſeos heraus zugeben/ wel-
che muthmaſſung zu Amſterdam durch Niclaus
Ewalt
zum druck befodert/ daher der ſel. Thomas
[Spaltenumbruch] Lundius
mit mir ſchrifftlich uͤber ſein vorhaben confe-
riret,
ihm dariu zu rathen und zu helffen/ diß er kurtz
darauff ſelig geſtorben iſt/ und mir allen nachricht von
des ſel. M. Laurentii Friſen nachgelaſſenen manuſcri-
pt
en bey deſſen freunden in Holſtein uͤberſchrieben/ wel-
che ich zu deren perficirung und edirung angemahnet/
dieſer. Thomas Lundius iſt a. 1694. geſtorbē/ und a. 1691.
Hr. Andreas Zoyer/ Prediger zu Carlum/ der ſo gar
mit mir in der wahrheit uͤbereinſtim̃ete/ daß er mir auch
mit rath/ that und ſchreiben im exilio beygeſtanden.

119. Hermannus Brockmannus Prediger zu
Hilteren in Weſtphalen hat nicht allein alle
meine ſchrifften von mir begehret/ ſondern auch
mit ſolchen verſen und lob oneriret, daß ich
mich faſt entſetzen ſolte/ ſolche anders als zu des
Brockmanns eigenem lob und unverzagtembe-
kaͤntnis ans licht zugeben/ welche er mit folgen-
den verſen beſchlieſſet/ und biß ans ende getreu
geblieben iſt.

Alter es, oftendunt ſicut tua ſcripta, Lutherus,
Perge docendo DEI dogmata, & alter eris.
Perge refutando & ſcribendo, perge fidelis,
Nil enim obeſſe poteſt, nulla pericla tibi.
His ego tutelæ Dominique DEI que potentis
Tecommendo, quibus vive valeque diu.
Vive valeque diu longos ad Neſtoris annos,
Corde hæc eximio ſunt mea vota, vale.

So haben auch Hr. D. Chriſtianus Nifanius,
mein landsmann Superintendent zu Bilefeld/
und D. Watſon zu Rintelen an mich geſchrie-
ben und meine ſchrifften geſuchet/ da andere aus
furcht vor den Juden kaum antworten duͤrffen/
und wo nicht entgegen ſtehen/ doch mit dem
Herꝛ ſchone dein gern hindern wollen.

120. Laurentius Lange aus Pommern buͤr-
tig/ Prediger zu Deventer, Zwoll und Leiden/ iſt
von dar durch huͤlffe des Lutheriſchē Conſiſtorii
zu Amſterdam durch ihren eingedrungenē Wa-
cker und ſeine parthey ausgebiſſen und nach ſei-
nem exilio allhier im Haag predigende gen
Alkmar beruffen/ da er ihm eine neue kirche auf-
bauen helffen/ und von dar nach ter Gou, um
ſeinen getreuen zuhoͤrern zu Leiden naͤher zu ſeyn/
auff ihren beruff gezogen/ da er bald darauff
ſelig geſtorben iſt/ ein mann von ungemeinen
gaben/ anno 1697. Darauff ihm Dn. Joh.
Boͤcker
Evang. Prediger zu Rotterdam ein
Diſcipel von D. Spenern und freund der Pieti-
ſten/ nach dem er vom Amſterdamiſchen Con-
ſiſtorio
grauſam gehandelt und ausgeſtoſſen/
kurtz nach ſeiner gedruckten antwort an die Am-
ſterdammer gefolget/ denen ich zeugniß geben
kan/ daß ſie mir nicht allein in der wahrheit und
bekentniß des millenarii Chriſti beygeſtimmet/
ſondern auch die beſten Prediger hier im lande
geweſen/ und alſo am erſten fuͤr dem ungluͤck
weggerucket/ anno 1697. da bald der groͤſſeſte
ſtreit darauff erfolget.

121. M. Joh. Piker/ Prorect. zu Koͤnigsberg und Rect.
zu Jnſterburg/ der viel gelehrte und Gottſelige Diſcipu-
l
en hinterlaſſen/ und in ſeiner predigt von der buſſe am
offentlichen bußtage zu Koͤnigsberg allen ſtaͤnden ohne
unterſcheid und anſehung der perſonen alle ihre
haupt-ſuͤnden zu erkennen und beſſern vorgehalten/ und
ſolche predigt vor dem gantzen Conſiſtorio muͤndlich
und ſchrifftlich verthaͤdiget/ auch hernach dem ſel. M.
Melch. Becker Ertzprieſter zu Jnſterburg in ſei-
ner ſache wider das Conſiſtorium treulich beygeſtan-
den/ und daruͤber nach Jnſterburg beruffen/ aldar 3.
ſchoͤne Pfingſtpredigten gehalten und drucken laſ-
ſen/ wie auch ſeine rechte Gottſelige Aretologiam
mit einer vorrede von Hn D. Spener zu nutz der ju-
gend ausgegeben/ wie er denn mit mir uͤber 20. jahre cor-
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und Hn Georg Schultzen/ Oecon. am
Pauper-Hauſe/ Hn. M. Georg. Rackmann Rector.
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[772/1080] Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit. ſie doch die erſte und meiſte ſchuld ihres verfalls ſind/ uñ daß ſie wie David zu den Philiſteꝛn/ oder Chriſt. Hoheburg zu den Menniſten ſich ver- fuͤgen muͤſten um ſchutz und herberge zufinden. 116. So hat Chriſt. Abel Peterſon aus Dennemarck weichen/ und den Daͤniſchen in Amſterdam das Evangelium in einer groſſen verſamlung predigende/ von dem Lutheriſchen Conſiſtorio in Amſterdam viel verfolgung lei- den muͤſſen/ dagegen ihn Herm. Jungius offent- lich verthaͤdiget und die Obrigkeit in Amſter- dam geſchuͤtzet/ und er alſo ihrem Conſiſtorio ſich untergeben hat/ dergleichen exempel man mehr hat/ daß die von Lutheriſchen ſo uͤbel ge- handelt/ ſich zu den Papiſten/ Reformirten und andern ſecten gewandt/ und vonihnen mit groſ- ſer liebe empfangen und befoͤrdert ſind. 117. Auguſtus Gieſſe Secretarius zu Hu- ſum in Holſtein/ ſehende/ daß meine ſupplicati- on fuͤr die armen in Dennemarcken nicht recht angenommen noch ponderiret ward/ und D. Kron zum Fiſcal beſtellet vom Koͤnig Friede- rich in Dennemarck zu unterſuchung der ungerechtigkeit durch die reichen und amtleute an die armen gepfleget/ vor der liſt und gewalt der groſſen Hanſen ſich nach Amſterdam reteriren muſte/ fieng deſto mehr an die noth der armen und elenden im Fuͤrſten- thum/ und andern zum exempel in der ſtadt Hu- ſum zu hertzen zu nehmen uñ durch huͤlffe einiger Buͤrgermeiſter eine gute ordnung zur gnugſa- men unterhaltung aller armen in der ſtadt zu machen/ woruͤber M. Holmer/ weil ſie ihm ſein hauß nicht groß und koͤſtlich gnug von der armen geldern wolten bauen/ den Herꝛn Augu- ſtum Gieſſen am Gottorfiſchen hofe durch huͤlf- fe eines Holmers/ im dienſt am hofe ſeyend/ ver- klaget und ein urtheil heraus gebracht/ ihn und ſeine ihm beyſtimmende Burgermeiſter ab- zuſetzen/ welches kaum vollbracht war/ ſo mu- ſte der Fuͤrſt mit ſeinen bedienten fuͤr der verfol- gung aus Dennemarck das land raͤumen/ und Hr. Auguſt. Gieſſe bekam raumſeine ſache in ſei- nem ſchoͤnen ſpiegel von unſeꝛm verfallenen Chriſtenthum in unſerem elendem allmo- ſen-geben/ ans licht zubringen/ und mit bey- ſtimmung von D. Kortholt/ D. Morhoff und M. Joachim Gieſſe Prediger in Kiel/ und ihren brieffen druͤcken zu laſſen/ deſſen ſohn hernach Hofprediger bey der Fuͤrſtin/ und an M. Holmers ſtelle ſtadt-prediger in Huſum wor- den/ dabey oder bey deſſen erben die ſehr ſchoͤne von Hn. Auguſto Gieſſen nachgelaſſene manuſeripta, ſonderlich wider die falſche bauchprieſter/ beruhen/ welche er vom ho- hen altar herab in locum peccatorum hin- abſetzet/ und mich und andere verfolgete un- ter einem artigem emblemate gar kuͤnſtlich ver- thaͤdiget/ p. 306. ad num. 60. vom Symbolo der nachteule anno 1687. zu Hamburg gedrucket. 118. Thomas Lundius, ein treuer Prediger zu S. Ma- rien in Flensburg hat von der Goͤttlichen verklaͤrung der H. Dreyeinigkeit untereinander/ und von dem geiſt- lichen Koͤnigreich CHriſti und der Juden noch vorhan- denē bekehrung gar gruͤndlich geſchrieben/ und hernach auff anrathen Hn. D. Sandhagens/ vorgenommen eine ausfuͤhrliche erklaͤrung uͤber die Offenb. Joh. her- aus zugeben/ und das alles zu continuiren und vollen- den/ was der ſel. M. Laurentius Frieſe in ſeinen tabu- lis Apocalypticis und muthmaſſung von den kuͤnf- tigen zeiten angefangen/ und promittiret eine Exegeſin und Apocalypſin, Apocalypſeos heraus zugeben/ wel- che muthmaſſung zu Amſterdam durch Niclaus Ewalt zum druck befodert/ daher der ſel. Thomas Lundius mit mir ſchrifftlich uͤber ſein vorhaben confe- riret, ihm dariu zu rathen und zu helffen/ diß er kurtz darauff ſelig geſtorben iſt/ und mir allen nachricht von des ſel. M. Laurentii Friſen nachgelaſſenen manuſcri- pten bey deſſen freunden in Holſtein uͤberſchrieben/ wel- che ich zu deren perficirung und edirung angemahnet/ dieſer. Thomas Lundius iſt a. 1694. geſtorbē/ und a. 1691. Hr. Andreas Zoyer/ Prediger zu Carlum/ der ſo gar mit mir in der wahrheit uͤbereinſtim̃ete/ daß er mir auch mit rath/ that und ſchreiben im exilio beygeſtanden. 119. Hermannus Brockmannus Prediger zu Hilteren in Weſtphalen hat nicht allein alle meine ſchrifften von mir begehret/ ſondern auch mit ſolchen verſen und lob oneriret, daß ich mich faſt entſetzen ſolte/ ſolche anders als zu des Brockmanns eigenem lob und unverzagtembe- kaͤntnis ans licht zugeben/ welche er mit folgen- den verſen beſchlieſſet/ und biß ans ende getreu geblieben iſt. Alter es, oftendunt ſicut tua ſcripta, Lutherus, Perge docendo DEI dogmata, & alter eris. Perge refutando & ſcribendo, perge fidelis, Nil enim obeſſe poteſt, nulla pericla tibi. His ego tutelæ Dominique DEI que potentis Tecommendo, quibus vive valeque diu. Vive valeque diu longos ad Neſtoris annos, Corde hæc eximio ſunt mea vota, vale. So haben auch Hr. D. Chriſtianus Nifanius, mein landsmann Superintendent zu Bilefeld/ und D. Watſon zu Rintelen an mich geſchrie- ben und meine ſchrifften geſuchet/ da andere aus furcht vor den Juden kaum antworten duͤrffen/ und wo nicht entgegen ſtehen/ doch mit dem Herꝛ ſchone dein gern hindern wollen. 120. Laurentius Lange aus Pommern buͤr- tig/ Prediger zu Deventer, Zwoll und Leiden/ iſt von dar durch huͤlffe des Lutheriſchē Conſiſtorii zu Amſterdam durch ihren eingedrungenē Wa- cker und ſeine parthey ausgebiſſen und nach ſei- nem exilio allhier im Haag predigende gen Alkmar beruffen/ da er ihm eine neue kirche auf- bauen helffen/ und von dar nach ter Gou, um ſeinen getreuen zuhoͤrern zu Leiden naͤher zu ſeyn/ auff ihren beruff gezogen/ da er bald darauff ſelig geſtorben iſt/ ein mann von ungemeinen gaben/ anno 1697. Darauff ihm Dn. Joh. Boͤcker Evang. Prediger zu Rotterdam ein Diſcipel von D. Spenern und freund der Pieti- ſten/ nach dem er vom Amſterdamiſchen Con- ſiſtorio grauſam gehandelt und ausgeſtoſſen/ kurtz nach ſeiner gedruckten antwort an die Am- ſterdammer gefolget/ denen ich zeugniß geben kan/ daß ſie mir nicht allein in der wahrheit und bekentniß des millenarii Chriſti beygeſtimmet/ ſondern auch die beſten Prediger hier im lande geweſen/ und alſo am erſten fuͤr dem ungluͤck weggerucket/ anno 1697. da bald der groͤſſeſte ſtreit darauff erfolget. 121. M. Joh. Piker/ Prorect. zu Koͤnigsberg und Rect. zu Jnſterburg/ der viel gelehrte und Gottſelige Diſcipu- len hinterlaſſen/ und in ſeiner predigt von der buſſe am offentlichen bußtage zu Koͤnigsberg allen ſtaͤnden ohne unterſcheid und anſehung der perſonen alle ihre haupt-ſuͤnden zu erkennen und beſſern vorgehalten/ und ſolche predigt vor dem gantzen Conſiſtorio muͤndlich und ſchrifftlich verthaͤdiget/ auch hernach dem ſel. M. Melch. 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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 772. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1080>, abgerufen am 02.05.2024.