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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] se/ daß D. Lutherus, Lassenius und Müller zu
Rostock noch härter als ich wieder das predig-
amt geschrieben/ ist darüber von D. Josua
Schwartzen/ und seinem anhang citiret und
examiniret, und da sie ihm nicht beykommen
konten/ wieder in friede zu seinem dienst gelassen/
da er mit hülffe einiger von GOtt durch meine
schrifften und verfolgungen erweckter und hoch-
begabter bauren/ die wahrheit/ so weit er kon-
te/ ausgebreitet/ und auch den Chiliasmum
CHristi bezeuget/ biß der D. Schwartz dadurch
wieder zu seiner völligen verfolgung und aus-
stossung gelegenheit suchte/ biß GOtt Frideri-
cum Petri/
der beständig biß in den tod mit
mir correspondirte, und seine übergebne zeug-
nissen der wahrheit zusandte/ durch einen seligen
tod vor des Schwartzen und Drachen verfol-
gung zu sich in den himmel entrücket/ dagegen
die bauren noch fest im glauben stehen/ und des
D. Schwartzens dräuung nichts achten/ auch
einer darüber/ daß er seinen Prediger vom geist-
lichen diebstal schrifftlich überzeuget hat/ vor-
gefodert/ mit der wahrheit bestanden und über-
wunden hat.

106. M. Johann Walter Prediger S.
Johannis
in Flenßburg fiele dem D. Klotz zu
erst bey/ und wolte in gegen mich verthädigen/
GOtt aber gab ihm also ins gewissen zu reden/
daß seine frau dadurch gerühret mit vielen thrä-
nen auffrichtig die wahrheit bezeugete/ er kurtz
hernach mit einer schweren kranckheit von Gott
besuchet/ und mit höllischen anfechtungen so
hart angetastet ward/ daß er nicht eher ruhen
konte/ ehe er mich zu sich beruffen lassen/ seine
schuld mit vielen thränen bekant und abgebe-
ten/ und also überwindende darauff selig gestor-
ben ist. Und da sein schwager und nachfolger
im dienst M. Gerh. Ouw, solches nicht behör-
lich zu hertzen genommen/ sondern noch D.
Klotz/ und seine parthey halten wollen/ ist er
nicht lange hernach gestorben/ wie auch alle die-
jenige/ die dem D. Klotzen beygestimmet/ und im
gantzen lande von allen cantzeln wieder mich ge-
betet/ auff Klotzens verordnung/ daß weil der
teuffel in mir ihr heilig-predigamt reformiren
wolte/ GOtt dem teuffel und mir steuren und
stürtzen wolle/ biß alle solche widersacher in die
grube gefallen/ die sie mir gegraben und so plötz-
lich gestorben sind/ daß alles volck im lande dar-
aus gemercket/ daß diß GOttes werck wäre.

107 Adrianus Wengeler, ein Prediger zu
Egbeck in Holstein/ von unser freundschafft/ hat-
te auch einen tractat vom verfall und gottlosig-
keit der Priester in Holstein und der Acade-
mi
schen Studenten und Lehrer im Lutherthum
auffgeschrieben/ welchen er an D. Klotzen und
sein Consistorium übergeben wolte/ aber er ist
durch den todt daran gehindert/ und kurtz dar-
nach/ da er mir solchen vorgelesen/ und mein
Advys darüber eingenommen/ selig im HErrn
entschlaffen/ da hernach M. Marcus Esmarck,
Prediger in Klybülein gelübde zu GOTT
gethan/ und die verkehrte händel in beruffung der
Prediger/ durch D Klotzen in Holstein began-
gen/ zu beschreiben und offenbaren/ von welchem
Voto ihn der Fürstliche Superintendens
und Consistorium absolvirt, da sie ihn in ihrem
Fürstenthum beruffen haben. Herr Johannes
Kreinkamp/ Prediger zu Bredtstätt/ den Klotz
wider mich erreget/ solche gerichte anmerckend/
hat Klotzens parthey verlassen/ und meines
[Spaltenumbruch] vatern bruders tochter geheyrathet/ mit der er
friedlich gelebet und selig gestorben; und so kan
auch ein Christliches weib einen mann aus dem
feuer heraus rucken: dagegen Daniel Luther/
Prediger zu Breckling/ da mein vater herstam-
mete/ wider die wahrheit wütete/ biß ihm und
seinem sohn hauß und hoff mit grossem reich-
thum abbrante.

108. Herr Johannes Lysius Prediger und
Probst zu Flenßburg zu erst wider die Pieti-
st
en seyende/ ward so wunderbar von Gott be-
rühret und umgekehrt/ daß er seine beyde söh-
ne nach Hall und D. Spenern hinsandte: Da-
von der eltester durch D. Schwartzen in Hol-
stein beschuldiget/ sich zu Coppenhag en purgi-
ret/
und mit der wahrheit triumphiret hat/ an-
dere in Holstein noch latitirende und mit den
bürgern und bauren seuffzende über alle die
greuel/ die in Holstein und unter den Predigern
vorgehen/ verschweige ich gern biß nach ihrem
tode: darunter der sel. Henricus Jacobs, Bur-
germeister in Flensburg zur zeit meiner verfol-
gung billich mit zu rechnen ist/ dessen söhne
auch Flensburg/ und das Königl. Holstein ver-
lassen/ und der eine zu Schleßwig/ der ander
bey dem Fürsten von Gotha in bedienung seyen-
de/ mich zu Amsterdam besuchet/ und fast als
Lutherus redete/ ist er bald darauff gestorben.

109. D. Hermannus Schuckmann zu Gu-
strou,
ein auffrichtiger liebhaber der wahrheit/
der nicht minder als D. Henrich Müller/ und
M. Joach. Schröder/ zu Rostock und D.
Joh. Corfinius,
zu Hamburg/ wie auch D. Jo-
achim Lutkemann
die wahrheit auszubrei-
ten/ zu verthädigen und befördern suchte/ wie sei-
ne brieffe und treuer vorschub im Exilio an mich
gethan/ davon zeugniß geben können. Dabey
er auch Herrn M. Johann Jacob Fabricium
schrifftlich wider seine verfolger verthädiget.
Juncker Samuel Voß/ Meusmann/
Preen/ Henrich
Witzius und Hans Simon
Holtzbecker/ meine und seine freunde/ können
davon gnugsam zeugen.

110. Johannes Grugerus, Prediger zu Bos-
sou im Mecklenburgischen/ der die schöne Deli-
neationem interioris hominis
geschrieben/
hat sehr hertzhafft und vielfältig mit uns dar-
über correspondiret/ und die wahrheit recht im
geist und glauben ohne wiedersprechen ange-
nommen: ist hernach nach Ost-Frießland beruf-
fen/ da er selig gestorben ist/ um ohngefähr 1670.

111. M. Daniel Klesche der hier eine zeit-
lang in Holland bey uns verkehret/ auch in Am-
sterdam geprediget/ und viel gutes genossen/ da-
her der armen vertriebenen Hungaren ihre
rechtmäßige klage
wider die Teutsche Pre-
diger und Superintendenten/ nebenst entschuldi-
gung der rechtschaffenen/ hat drücken lassen/ und
mir viel davon erzehlet/ sonderlich wie es dreyen
von ihnen zu Straßburg ergangen/ da sie die
stadt räumen müssen/ und ein wunderbar ge-
sicht gesehen/ welches hernach bald durch die
Frantzosen über Stratzburg erfüllet ist. Die-
ser Klesche oder andere noch von den verfolgeten
lebende Hungaren mögen derer mir unbekanten
Hungarischen Prediger Fata beschreiben/ wel-
che ich auff allen Academien noch die besten un-
ter allen Studenten zu seyn gefunden; und wenn
das gericht also am hause GOttes angefangen/
und der gerechter kaum unter den Hugenotten/
Hungaren und Silesiern erhalten wird/ was will

es für

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] ſe/ daß D. Lutherus, Laſſenius und Muͤller zu
Roſtock noch haͤrter als ich wieder das predig-
amt geſchrieben/ iſt daruͤber von D. Joſua
Schwartzen/ und ſeinem anhang citiret und
examiniret, und da ſie ihm nicht beykommen
konten/ wiedeꝛ in friede zu ſeinem dienſt gelaſſen/
da er mit huͤlffe einiger von GOtt durch meine
ſchrifften und verfolgungen erweckter und hoch-
begabter bauren/ die wahrheit/ ſo weit er kon-
te/ ausgebreitet/ und auch den Chiliaſmum
CHriſti bezeuget/ biß der D. Schwartz dadurch
wieder zu ſeiner voͤlligen verfolgung und aus-
ſtoſſung gelegenheit ſuchte/ biß GOtt Frideri-
cum Petri/
der beſtaͤndig biß in den tod mit
mir correſpondirte, und ſeine uͤbergebne zeug-
niſſen deꝛ wahrheit zuſandte/ durch einen ſeligen
tod vor des Schwartzen und Drachen verfol-
gung zu ſich in den himmel entruͤcket/ dagegen
die bauren noch feſt im glauben ſtehen/ und des
D. Schwartzens draͤuung nichts achten/ auch
einer daruͤber/ daß er ſeinen Prediger vom geiſt-
lichen diebſtal ſchrifftlich uͤberzeuget hat/ vor-
gefodert/ mit der wahrheit beſtanden und uͤber-
wunden hat.

106. M. Johann Walter Prediger S.
Johannis
in Flenßburg fiele dem D. Klotz zu
erſt bey/ und wolte in gegen mich verthaͤdigen/
GOtt aber gab ihm alſo ins gewiſſen zu reden/
daß ſeine frau dadurch geruͤhret mit vielen thraͤ-
nen auffrichtig die wahrheit bezeugete/ er kurtz
hernach mit einer ſchweren kranckheit von Gott
beſuchet/ und mit hoͤlliſchen anfechtungen ſo
hart angetaſtet ward/ daß er nicht eher ruhen
konte/ ehe er mich zu ſich beruffen laſſen/ ſeine
ſchuld mit vielen thraͤnen bekant und abgebe-
ten/ und alſo uͤberwindende darauff ſelig geſtor-
ben iſt. Und da ſein ſchwager und nachfolger
im dienſt M. Gerh. Ouw, ſolches nicht behoͤr-
lich zu hertzen genommen/ ſondern noch D.
Klotz/ und ſeine parthey halten wollen/ iſt er
nicht lange hernach geſtorben/ wie auch alle die-
jenige/ die dem D. Klotzen beygeſtimmet/ und im
gantzen lande von allen cantzeln wieder mich ge-
betet/ auff Klotzens verordnung/ daß weil der
teuffel in mir ihr heilig-predigamt reformiren
wolte/ GOtt dem teuffel und mir ſteuren und
ſtuͤrtzen wolle/ biß alle ſolche widerſacher in die
grube gefallen/ die ſie mir gegraben und ſo ploͤtz-
lich geſtorben ſind/ daß alles volck im lande dar-
aus gemercket/ daß diß GOttes werck waͤre.

107 Adrianus Wengeler, ein Prediger zu
Egbeck in Holſtein/ von unſeꝛ freundſchafft/ hat-
te auch einen tractat vom verfall und gottloſig-
keit der Prieſter in Holſtein und der Acade-
mi
ſchen Studenten und Lehrer im Lutherthum
auffgeſchrieben/ welchen er an D. Klotzen und
ſein Conſiſtorium uͤbergeben wolte/ aber er iſt
durch den todt daran gehindert/ und kurtz dar-
nach/ da er mir ſolchen vorgeleſen/ und mein
Advys daruͤber eingenommen/ ſelig im HErrn
entſchlaffen/ da hernach M. Marcus Esmarck,
Prediger in Klybuͤlein geluͤbde zu GOTT
gethan/ und die veꝛkehꝛte haͤndel in beꝛuffung deꝛ
Prediger/ durch D Klotzen in Holſtein began-
gen/ zu beſchreiben und offenbaren/ von welchem
Voto ihn der Fuͤrſtliche Superintendens
und Conſiſtorium abſolvirt, da ſie ihn in ihrem
Fuͤrſtenthum beruffen haben. Herr Johannes
Kreinkamp/ Prediger zu Bredtſtaͤtt/ den Klotz
wider mich erreget/ ſolche gerichte anmerckend/
hat Klotzens parthey verlaſſen/ und meines
[Spaltenumbruch] vatern bruders tochter geheyrathet/ mit der er
friedlich gelebet und ſelig geſtorben; und ſo kan
auch ein Chriſtliches weib einen mann aus dem
feuer heraus rucken: dagegen Daniel Luther/
Prediger zu Breckling/ da mein vater herſtam-
mete/ wider die wahrheit wuͤtete/ biß ihm und
ſeinem ſohn hauß und hoff mit groſſem reich-
thum abbrante.

108. Herꝛ Johannes Lyſius Prediger und
Probſt zu Flenßburg zu erſt wider die Pieti-
ſt
en ſeyende/ ward ſo wunderbar von Gott be-
ruͤhret und umgekehrt/ daß er ſeine beyde ſoͤh-
ne nach Hall und D. Spenern hinſandte: Da-
von der elteſter durch D. Schwartzen in Hol-
ſtein beſchuldiget/ ſich zu Coppenhag en purgi-
ret/
und mit der wahrheit triumphiret hat/ an-
dere in Holſtein noch latitirende und mit den
buͤrgern und bauren ſeuffzende uͤber alle die
greuel/ die in Holſtein und unter den Predigern
vorgehen/ verſchweige ich gern biß nach ihrem
tode: darunter der ſel. Henricus Jacobs, Bur-
germeiſter in Flensburg zur zeit meiner verfol-
gung billich mit zu rechnen iſt/ deſſen ſoͤhne
auch Flensburg/ und das Koͤnigl. Holſtein ver-
laſſen/ und der eine zu Schleßwig/ der ander
bey dem Fuͤꝛſten von Gotha in bedienung ſeyen-
de/ mich zu Amſterdam beſuchet/ und faſt als
Lutherus redete/ iſt er bald darauff geſtorben.

109. D. Hermannus Schuckmann zu Gu-
ſtrou,
ein auffrichtiger liebhaber der wahrheit/
der nicht minder als D. Henrich Muͤller/ und
M. Joach. Schroͤder/ zu Roſtock und D.
Joh. Corfinius,
zu Hamburg/ wie auch D. Jo-
achim Lutkemann
die wahrheit auszubrei-
ten/ zu verthaͤdigen und befoͤrdern ſuchte/ wie ſei-
ne brieffe und treuer vorſchub im Exilio an mich
gethan/ davon zeugniß geben koͤnnen. Dabey
er auch Herꝛn M. Johann Jacob Fabricium
ſchrifftlich wider ſeine verfolger verthaͤdiget.
Juncker Samuel Voß/ Meuſmann/
Preen/ Henrich
Witzius und Hans Simon
Holtzbecker/ meine und ſeine freunde/ koͤnnen
davon gnugſam zeugen.

110. Johannes Grugerus, Prediger zu Boſ-
ſou im Mecklenburgiſchen/ der die ſchoͤne Deli-
neationem interioris hominis
geſchrieben/
hat ſehr hertzhafft und vielfaͤltig mit uns dar-
uͤber correſpondiret/ und die wahrheit recht im
geiſt und glauben ohne wiederſprechen ange-
nommen: iſt hernach nach Oſt-Frießland beruf-
fen/ da er ſelig geſtorben iſt/ um ohngefaͤhr 1670.

111. M. Daniel Kleſche der hier eine zeit-
lang in Holland bey uns verkehret/ auch in Am-
ſterdam geprediget/ und viel gutes genoſſen/ da-
her der armen vertriebenen Hungaren ihre
rechtmaͤßige klage
wider die Teutſche Pre-
diger und Superintendenten/ nebenſt entſchuldi-
gung der rechtſchaffenen/ hat druͤcken laſſen/ und
mir viel davon erzehlet/ ſonderlich wie es dreyen
von ihnen zu Straßburg ergangen/ da ſie die
ſtadt raͤumen muͤſſen/ und ein wunderbar ge-
ſicht geſehen/ welches hernach bald durch die
Frantzoſen uͤber Stratzburg erfuͤllet iſt. Die-
ſer Kleſche oder andere noch von den verfolgeten
lebende Hungaren moͤgen derer mir unbekanten
Hungariſchen Prediger Fata beſchreiben/ wel-
che ich auff allen Academien noch die beſten un-
ter allen Studenten zu ſeyn gefunden; und wenn
das gericht alſo am hauſe GOttes angefangen/
und der gerechter kaum unter den Hugenotten/
Hungaren und Sileſiern erhalten wird/ was will

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[770/1078] Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit. ſe/ daß D. Lutherus, Laſſenius und Muͤller zu Roſtock noch haͤrter als ich wieder das predig- amt geſchrieben/ iſt daruͤber von D. Joſua Schwartzen/ und ſeinem anhang citiret und examiniret, und da ſie ihm nicht beykommen konten/ wiedeꝛ in friede zu ſeinem dienſt gelaſſen/ da er mit huͤlffe einiger von GOtt durch meine ſchrifften und verfolgungen erweckter und hoch- begabter bauren/ die wahrheit/ ſo weit er kon- te/ ausgebreitet/ und auch den Chiliaſmum CHriſti bezeuget/ biß der D. Schwartz dadurch wieder zu ſeiner voͤlligen verfolgung und aus- ſtoſſung gelegenheit ſuchte/ biß GOtt Frideri- cum Petri/ der beſtaͤndig biß in den tod mit mir correſpondirte, und ſeine uͤbergebne zeug- niſſen deꝛ wahrheit zuſandte/ durch einen ſeligen tod vor des Schwartzen und Drachen verfol- gung zu ſich in den himmel entruͤcket/ dagegen die bauren noch feſt im glauben ſtehen/ und des D. Schwartzens draͤuung nichts achten/ auch einer daruͤber/ daß er ſeinen Prediger vom geiſt- lichen diebſtal ſchrifftlich uͤberzeuget hat/ vor- gefodert/ mit der wahrheit beſtanden und uͤber- wunden hat. 106. M. Johann Walter Prediger S. Johannis in Flenßburg fiele dem D. Klotz zu erſt bey/ und wolte in gegen mich verthaͤdigen/ GOtt aber gab ihm alſo ins gewiſſen zu reden/ daß ſeine frau dadurch geruͤhret mit vielen thraͤ- nen auffrichtig die wahrheit bezeugete/ er kurtz hernach mit einer ſchweren kranckheit von Gott beſuchet/ und mit hoͤlliſchen anfechtungen ſo hart angetaſtet ward/ daß er nicht eher ruhen konte/ ehe er mich zu ſich beruffen laſſen/ ſeine ſchuld mit vielen thraͤnen bekant und abgebe- ten/ und alſo uͤberwindende darauff ſelig geſtor- ben iſt. Und da ſein ſchwager und nachfolger im dienſt M. Gerh. Ouw, ſolches nicht behoͤr- lich zu hertzen genommen/ ſondern noch D. Klotz/ und ſeine parthey halten wollen/ iſt er nicht lange hernach geſtorben/ wie auch alle die- jenige/ die dem D. Klotzen beygeſtimmet/ und im gantzen lande von allen cantzeln wieder mich ge- betet/ auff Klotzens verordnung/ daß weil der teuffel in mir ihr heilig-predigamt reformiren wolte/ GOtt dem teuffel und mir ſteuren und ſtuͤrtzen wolle/ biß alle ſolche widerſacher in die grube gefallen/ die ſie mir gegraben und ſo ploͤtz- lich geſtorben ſind/ daß alles volck im lande dar- aus gemercket/ daß diß GOttes werck waͤre. 107 Adrianus Wengeler, ein Prediger zu Egbeck in Holſtein/ von unſeꝛ freundſchafft/ hat- te auch einen tractat vom verfall und gottloſig- keit der Prieſter in Holſtein und der Acade- miſchen Studenten und Lehrer im Lutherthum auffgeſchrieben/ welchen er an D. Klotzen und ſein Conſiſtorium uͤbergeben wolte/ aber er iſt durch den todt daran gehindert/ und kurtz dar- nach/ da er mir ſolchen vorgeleſen/ und mein Advys daruͤber eingenommen/ ſelig im HErrn entſchlaffen/ da hernach M. Marcus Esmarck, Prediger in Klybuͤlein geluͤbde zu GOTT gethan/ und die veꝛkehꝛte haͤndel in beꝛuffung deꝛ Prediger/ durch D Klotzen in Holſtein began- gen/ zu beſchreiben und offenbaren/ von welchem Voto ihn der Fuͤrſtliche Superintendens und Conſiſtorium abſolvirt, da ſie ihn in ihrem Fuͤrſtenthum beruffen haben. Herr Johannes Kreinkamp/ Prediger zu Bredtſtaͤtt/ den Klotz wider mich erreget/ ſolche gerichte anmerckend/ hat Klotzens parthey verlaſſen/ und meines vatern bruders tochter geheyrathet/ mit der er friedlich gelebet und ſelig geſtorben; und ſo kan auch ein Chriſtliches weib einen mann aus dem feuer heraus rucken: dagegen Daniel Luther/ Prediger zu Breckling/ da mein vater herſtam- mete/ wider die wahrheit wuͤtete/ biß ihm und ſeinem ſohn hauß und hoff mit groſſem reich- thum abbrante. 108. Herꝛ Johannes Lyſius Prediger und Probſt zu Flenßburg zu erſt wider die Pieti- ſten ſeyende/ ward ſo wunderbar von Gott be- ruͤhret und umgekehrt/ daß er ſeine beyde ſoͤh- ne nach Hall und D. Spenern hinſandte: Da- von der elteſter durch D. Schwartzen in Hol- ſtein beſchuldiget/ ſich zu Coppenhag en purgi- ret/ und mit der wahrheit triumphiret hat/ an- dere in Holſtein noch latitirende und mit den buͤrgern und bauren ſeuffzende uͤber alle die greuel/ die in Holſtein und unter den Predigern vorgehen/ verſchweige ich gern biß nach ihrem tode: darunter der ſel. Henricus Jacobs, Bur- germeiſter in Flensburg zur zeit meiner verfol- gung billich mit zu rechnen iſt/ deſſen ſoͤhne auch Flensburg/ und das Koͤnigl. Holſtein ver- laſſen/ und der eine zu Schleßwig/ der ander bey dem Fuͤꝛſten von Gotha in bedienung ſeyen- de/ mich zu Amſterdam beſuchet/ und faſt als Lutherus redete/ iſt er bald darauff geſtorben. 109. D. Hermannus Schuckmann zu Gu- ſtrou, ein auffrichtiger liebhaber der wahrheit/ der nicht minder als D. Henrich Muͤller/ und M. Joach. Schroͤder/ zu Roſtock und D. Joh. Corfinius, zu Hamburg/ wie auch D. Jo- achim Lutkemann die wahrheit auszubrei- ten/ zu verthaͤdigen und befoͤrdern ſuchte/ wie ſei- ne brieffe und treuer vorſchub im Exilio an mich gethan/ davon zeugniß geben koͤnnen. Dabey er auch Herꝛn M. Johann Jacob Fabricium ſchrifftlich wider ſeine verfolger verthaͤdiget. Juncker Samuel Voß/ Meuſmann/ Preen/ Henrich Witzius und Hans Simon Holtzbecker/ meine und ſeine freunde/ koͤnnen davon gnugſam zeugen. 110. Johannes Grugerus, Prediger zu Boſ- ſou im Mecklenburgiſchen/ der die ſchoͤne Deli- neationem interioris hominis geſchrieben/ hat ſehr hertzhafft und vielfaͤltig mit uns dar- uͤber correſpondiret/ und die wahrheit recht im geiſt und glauben ohne wiederſprechen ange- nommen: iſt hernach nach Oſt-Frießland beruf- fen/ da er ſelig geſtorben iſt/ um ohngefaͤhr 1670. 111. M. Daniel Kleſche der hier eine zeit- lang in Holland bey uns verkehret/ auch in Am- ſterdam geprediget/ und viel gutes genoſſen/ da- her der armen vertriebenen Hungaren ihre rechtmaͤßige klage wider die Teutſche Pre- diger und Superintendenten/ nebenſt entſchuldi- gung der rechtſchaffenen/ hat druͤcken laſſen/ und mir viel davon erzehlet/ ſonderlich wie es dreyen von ihnen zu Straßburg ergangen/ da ſie die ſtadt raͤumen muͤſſen/ und ein wunderbar ge- ſicht geſehen/ welches hernach bald durch die Frantzoſen uͤber Stratzburg erfuͤllet iſt. Die- ſer Kleſche oder andere noch von den verfolgeten lebende Hungaren moͤgen derer mir unbekanten Hungariſchen Prediger Fata beſchreiben/ wel- che ich auff allen Academien noch die beſten un- ter allen Studenten zu ſeyn gefunden; und wenn das gericht alſo am hauſe GOttes angefangen/ und der gerechter kaum unter den Hugenotten/ Hungaren und Sileſiern erhalten wird/ was will es fuͤr

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 770. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1078>, abgerufen am 02.05.2024.