Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] Paraphrasi über das Neue Testament fortgear-
beitet und eine solche auslegung über die
Offenbarung Johannis ausgegeben/
die von vielen hochgeachtet uud mit grossem nu-
tzen gelesen kan werden/ darinn er auch Luthe-
rum als einen Engel des ewigen Evange-
lii für allen Reformatoribus sehr hoch rüh-
met/ und da D. Galenus Abrahams mit sei-
nem grossen Collegio sich zum Pabst ma-
chen und über die brüderschafft erheben wolte/
hat er ihn mit seinem anhang so tapffer ange-
griffen und herunter geworffen/ als kaum ein
Scribent vor ihm unter den Mennisten gethan/
deme Carol Henrich/ Catz/ Homma/ von
Nickelen/ und andere folgen/ und alle eigen
angemassete hochheit der menschen unter den
Mennonisten herunter werffen/ gleichwie
Georg Keith/ und sein anhang auch dasselbe
unter den Quackern anfangen/ und also durch
ihren glauben und hertzhafftige bekäntniß der
wahrheit triumphieren/ und alles mit sich zu der
einigkeit und gemeinschafft der rechten Catho-
lischen kirchen/ die allein in CHristo ist/ und be-
stehet wiederbringen können.

99. Ulrich Pfeffer/ ein Holsteiner/ Chirurgus
und Medicus, der mit Andreas Rudolphi, Pe-
ter Arndts/ Johannes Grimmenstein/
und vielen andern den ersten Quäckern zugefal-
len/ und da sie ihren falschen grund und licht
entdecket/ mit Taulero aus dem 12. Capitel
seiner institutionen/ sind sie von ihnen aus-und
zu GOtt eingegangen/ und alles von dem men-
schen zu ihrem Schöpffer und Seligmacher und
dessen geist und reich in ihnen hineinwerts und
zurück gewiesen. Aus dessen gabe der Ulrich
Pfeffer vielerley schrifften aus Boem. Basil. Va-
lentino, Helmontio, Paracelso und Weigelio,
die er fleißig gelesen/ zusammen geschrieben/ un-
ter dem namen E P I H, heist Elricus Pfeffer
Itzehoa Holsatus, welche ein Studiosus, Fran-
ciscus Rottmann/ und andere von ihm abge-
schrieben/ und für Philosophische schrifften von
einem unbekanten Adepto ausgegeben/ biß der
betrug offenbar worden/ da sonst solche schriff-
ten in ihrem werth bleiben/ und nicht so gar
hoch zu halten/ noch zu verachten sind/ weil sie
den betrug vieler falschen Chimisten und Phi-
losophisten anweisen.

100. Olaus Mollerus Prediger in| Flenß-
burg bey S. Nicolai, und Diaconus, auch beicht-
vater von D. Klotz/ ein tugend-liebender mann/
vater der armen und unsträffliches exempel der
gantzen gemeinde/ ward von dem D. Klotzen in
meiner verurtheilung aus dem Consistorio ma-
lignantium, die er aus seinen creaturen wider
mich versammlet/ ausgesetzet/ unter dem schein
weil er meine schwester hätte/ aber aus furcht/
daß er mir in der wahrheit beyfiel/ und daß er
ihren bösen rath wider mich hindern würde. Jst
aber um seiner auffrichtigkeit willen/ und weil
er fest an der wahrheit blieb/ von der gantzen
burgerschafft/ die mich/ weil ich ihr/ da Klotz
für den Schweden geflohen/ ein gantz jahr an
Klotzens stelle predigte/ und ihn/ weil er bestän-
dig in der wahrheit bliebe/ liebte/ hernach nach
D. Klotzen und seines Schwagers abscheid/ an
D. Klotzen stelle zum ältesten Prediger erhaben/
dabey er die Probstey nicht annehmen wolte/
die also auff Herrn Joh. Lycius deferiret ward.
Henning Witten gedencket seiner parentation
[Spaltenumbruch] über D. Klotz/ und dessen lebenslauff. Er hat 8.
söhne hinterlassen/ davon 7. studieren/ und
der ältester Joh. Mollerus, die Cymbriam litte-
ratam ausgeben wird/ M. Nicolaus Mollerus
aber Professor Antiquitatum zu Kiel ist. Er
ist anno 1685. gestorben und nach ihm 1698.
sein sohn Olaus Mollerus, der mich zu Amster-
dam besuchet/ und hernach Prediger zu Egbeck
gewesen ist.

101. M. Johann Sturmius Prediger zu S.
Marien/ aus Teutschland als ein exul herun-
ter gekommen/ der auch viel in seinem amte
hat leiden müssen/ von seinen wiedersachern in
Flenßburg und in meiner verfolgung/ und des
Klotzen und seines anhanges rath wider mich
so gar nicht hat billigen noch consentiren wol-
len/ daß er auch in einem gottseligen brieffe an
ihr Concilium sie davon abgemahnet/ und dem
Klotz davor gerathen/ seine Priester zu untersu-
chen und zu reformiren/ daher Klotz ihn noch
mehr als zuvor angefeindet/ biß Sturmius selig
gestorben ist.

102. M. Henrich Dame/ des vorigen
Probstes sohn und Prediger zu Oversee/ hat ein
ernstes buch wider das gottlose sauffen der men-
schen in Holstein und Dennemarck ausgegeben/
und ist/ wie auch meine andere freunde/ von des
Klotzen Conciliabulo wider mich ausgeschlos-
sen/ und sein sohn vom dienst/ wie auch

103. Hn. Johann Andreas Jessens/ Pre-
digers in Groß-Wiehe seine söhne vom dienst
und beföderung/ durch D Klotzen wieder unsers
vaterlandes recht und gewohnheit ausgebis-
sen/ darauff Jura studieret und hernach am
Dänischen hoffe sehr hoch aus brete gekommen/
da auch ihr ältester bruder/ Martinus Jessen/
offentlich meine bücher in Flensburg verkaufft/
und hernach Burgermeister geworden/ an dem
ort/ da Klotzens name und same kaum mehr zu
finden; sie transit gloria mundi. Diese beyde Pre-
diger hatten des Klotzen verfolgung ihrglück viel
zu dancken/ der eben daduzch/ daß er in M. Fried.
Damen/ meines Großvaters geschlechte such-
te zu unterdrücken/ davon M. Henr. Dame/
meiner mutter bruder war/ und

104. Herr Joh. Andr. Jessen/ meiner
mutter schwester gehabt; dasselbe in Hollstein
so erhöhet hat/ daß sein eigen geschlecht dafür
fallen und vergehen müssen/ da meines vaters
schwester sohn/ der Herr Lilienkron Cantz-
ler in Glückstadt ist/ des Königs weinschenck/
Herr Johann Hoyer/ meine jüngste schwe-
ster geheyrathet/ Herr Johann Moth/ mei-
nes vatern bruder/ Herr Joh. Brecklingii frau-
en sohn/ ein Cantzeley-Rath/ und die Herren
Jessens Praesident zu Altenau und Königl.
Rath in Dennemarck sind.

105. Fridericus Petri, Prediger zu Viöl/
meiner mutter schwester sohn/ hat nach meiner
verfolgung wieder auffgenommen die wahrheit
fortzuzeugen/ darin er von Herrn D. Kort-
holt zu Kiel/ und August Giessen/ Secretarii
zu Husum Gottseligen schrifften noch mehr be-
festiget ward: colligirte daher aus Luthero
und unsern vornehmsten Theologis viele testi-
monia von dem verfall unserer kirchen in praxi
und vielen nöthigen stücken/ durch ihre eigene
Superintendenten und bauchdiener verursachet/
und übergab solches allen seinen Hartz-Predi-
gern auff ihr gewissen zu bedencken/ und bewie-

se daß
A. K. H. Vierter Theil. E e e e e

Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit.
[Spaltenumbruch] Paraphraſi uͤber das Neue Teſtament fortgear-
beitet und eine ſolche auslegung uͤber die
Offenbarung Johannis ausgegeben/
die von vielen hochgeachtet uud mit groſſem nu-
tzen geleſen kan werden/ darinn er auch Luthe-
rum als einen Engel des ewigen Evange-
lii fuͤr allen Reformatoribus ſehr hoch ruͤh-
met/ und da D. Galenus Abrahams mit ſei-
nem groſſen Collegio ſich zum Pabſt ma-
chen und uͤber die bruͤderſchafft erheben wolte/
hat er ihn mit ſeinem anhang ſo tapffer ange-
griffen und herunter geworffen/ als kaum ein
Scribent vor ihm unter den Menniſten gethan/
deme Carol Henrich/ Catz/ Homma/ von
Nickelen/ und andere folgen/ und alle eigen
angemaſſete hochheit der menſchen unter den
Mennoniſten herunter werffen/ gleichwie
Georg Keith/ und ſein anhang auch daſſelbe
unter den Quackern anfangen/ und alſo durch
ihren glauben und hertzhafftige bekaͤntniß der
wahrheit triumphieren/ und alles mit ſich zu der
einigkeit und gemeinſchafft der rechten Catho-
liſchen kirchen/ die allein in CHriſto iſt/ und be-
ſtehet wiederbringen koͤnnen.

99. Ulrich Pfeffer/ ein Holſteiner/ Chirurgus
und Medicus, der mit Andreas Rudolphi, Pe-
ter Arndts/ Johannes Grimmenſtein/
und vielen andern den erſten Quaͤckern zugefal-
len/ und da ſie ihren falſchen grund und licht
entdecket/ mit Taulero aus dem 12. Capitel
ſeiner inſtitutionen/ ſind ſie von ihnen aus-und
zu GOtt eingegangen/ und alles von dem men-
ſchen zu ihrem Schoͤpffer und Seligmacher und
deſſen geiſt und reich in ihnen hineinwerts und
zuruͤck gewieſen. Aus deſſen gabe der Ulrich
Pfeffer vielerley ſchrifften aus Boem. Baſil. Va-
lentino, Helmontio, Paracelſo und Weigelio,
die er fleißig geleſen/ zuſammen geſchrieben/ un-
ter dem namen E P I H, heiſt Elricus Pfeffer
Itzehoa Holſatus, welche ein Studioſus, Fran-
ciſcus Rottmann/ und andere von ihm abge-
ſchrieben/ und fuͤr Philoſophiſche ſchrifften von
einem unbekanten Adepto ausgegeben/ biß der
betrug offenbar worden/ da ſonſt ſolche ſchriff-
ten in ihrem werth bleiben/ und nicht ſo gar
hoch zu halten/ noch zu verachten ſind/ weil ſie
den betrug vieler falſchen Chimiſten und Phi-
loſophiſten anweiſen.

100. Olaus Mollerus Prediger in| Flenß-
burg bey S. Nicolai, und Diaconus, auch beicht-
vater von D. Klotz/ ein tugend-liebender mann/
vater der armen und unſtraͤffliches exempel der
gantzen gemeinde/ ward von dem D. Klotzen in
meiner verurtheilung aus dem Conſiſtorio ma-
lignantium, die er aus ſeinen creaturen wider
mich verſammlet/ ausgeſetzet/ unter dem ſchein
weil er meine ſchweſter haͤtte/ aber aus furcht/
daß er mir in der wahrheit beyfiel/ und daß er
ihren boͤſen rath wider mich hindern wuͤrde. Jſt
aber um ſeiner auffrichtigkeit willen/ und weil
er feſt an der wahrheit blieb/ von der gantzen
burgerſchafft/ die mich/ weil ich ihr/ da Klotz
fuͤr den Schweden geflohen/ ein gantz jahr an
Klotzens ſtelle predigte/ und ihn/ weil er beſtaͤn-
dig in der wahrheit bliebe/ liebte/ hernach nach
D. Klotzen und ſeines Schwagers abſcheid/ an
D. Klotzen ſtelle zum aͤlteſten Prediger erhaben/
dabey er die Probſtey nicht annehmen wolte/
die alſo auff Herꝛn Joh. Lycius deferiret ward.
Henning Witten gedencket ſeiner parentation
[Spaltenumbruch] uͤber D. Klotz/ und deſſen lebenslauff. Er hat 8.
ſoͤhne hinterlaſſen/ davon 7. ſtudieren/ und
der aͤlteſter Joh. Mollerus, die Cymbriam litte-
ratam ausgeben wird/ M. Nicolaus Mollerus
aber Profeſſor Antiquitatum zu Kiel iſt. Er
iſt anno 1685. geſtorben und nach ihm 1698.
ſein ſohn Olaus Mollerus, der mich zu Amſter-
dam beſuchet/ und hernach Prediger zu Egbeck
geweſen iſt.

101. M. Johann Sturmius Prediger zu S.
Marien/ aus Teutſchland als ein exul herun-
ter gekommen/ der auch viel in ſeinem amte
hat leiden muͤſſen/ von ſeinen wiederſachern in
Flenßburg und in meiner verfolgung/ und des
Klotzen und ſeines anhanges rath wider mich
ſo gar nicht hat billigen noch conſentiren wol-
len/ daß er auch in einem gottſeligen brieffe an
ihr Concilium ſie davon abgemahnet/ und dem
Klotz davor gerathen/ ſeine Prieſter zu unterſu-
chen und zu reformiren/ daher Klotz ihn noch
mehr als zuvor angefeindet/ biß Sturmius ſelig
geſtorben iſt.

102. M. Henrich Dame/ des vorigen
Probſtes ſohn und Prediger zu Overſee/ hat ein
ernſtes buch wider das gottloſe ſauffen der men-
ſchen in Holſtein und Dennemarck ausgegeben/
und iſt/ wie auch meine andere freunde/ von des
Klotzen Conciliabulo wider mich ausgeſchloſ-
ſen/ und ſein ſohn vom dienſt/ wie auch

103. Hn. Johann Andreas Jeſſens/ Pre-
digers in Groß-Wiehe ſeine ſoͤhne vom dienſt
und befoͤderung/ durch D Klotzen wieder unſers
vaterlandes recht und gewohnheit ausgebiſ-
ſen/ darauff Jura ſtudieret und hernach am
Daͤniſchen hoffe ſehr hoch aus brete gekommen/
da auch ihr aͤlteſter bruder/ Martinus Jeſſen/
offentlich meine buͤcher in Flensburg verkaufft/
und hernach Burgermeiſter geworden/ an dem
ort/ da Klotzens name und ſame kaum mehr zu
finden; ſie tranſit gloria mundi. Dieſe beyde Pre-
digeꝛ hatten des Klotzen veꝛfolgung ihꝛgluͤck viel
zu dancken/ der eben daduzch/ daß er in M. Fried.
Damen/ meines Großvaters geſchlechte ſuch-
te zu unterdruͤcken/ davon M. Henr. Dame/
meiner mutter bruder war/ und

104. Herꝛ Joh. Andr. Jeſſen/ meiner
mutter ſchweſter gehabt; daſſelbe in Hollſtein
ſo erhoͤhet hat/ daß ſein eigen geſchlecht dafuͤr
fallen und vergehen muͤſſen/ da meines vaters
ſchweſter ſohn/ der Herꝛ Lilienkron Cantz-
ler in Gluͤckſtadt iſt/ des Koͤnigs weinſchenck/
Herr Johann Hoyer/ meine juͤngſte ſchwe-
ſter geheyrathet/ Herꝛ Johann Moth/ mei-
nes vatern bruder/ Herr Joh. Brecklingii frau-
en ſohn/ ein Cantzeley-Rath/ und die Herren
Jeſſens Præſident zu Altenau und Koͤnigl.
Rath in Dennemarck ſind.

105. Fridericus Petri, Prediger zu Vioͤl/
meiner mutter ſchweſter ſohn/ hat nach meiner
verfolgung wieder auffgenommen die wahrheit
fortzuzeugen/ darin er von Herꝛn D. Kort-
holt zu Kiel/ und Auguſt Gieſſen/ Secretarii
zu Huſum Gottſeligen ſchrifften noch mehr be-
feſtiget ward: colligirte daher aus Luthero
und unſern vornehmſten Theologis viele teſti-
monia von dem verfall unſerer kirchen in praxi
und vielen noͤthigen ſtuͤcken/ durch ihre eigene
Superintendenten und bauchdiener veꝛuꝛſachet/
und uͤbergab ſolches allen ſeinen Hartz-Predi-
gern auff ihr gewiſſen zu bedencken/ und bewie-

ſe daß
A. K. H. Vierter Theil. E e e e e
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <p><pb facs="#f1077" n="769"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. XIIX.</hi> Mehrere zeugen der warheit.</fw><lb/><cb/><hi rendition="#aq">Paraphra&#x017F;i</hi> u&#x0364;ber das Neue Te&#x017F;tament fortgear-<lb/>
beitet und eine &#x017F;olche <hi rendition="#fr">auslegung u&#x0364;ber die<lb/>
Offenbarung Johannis ausgegeben/</hi><lb/>
die von vielen hochgeachtet uud mit gro&#x017F;&#x017F;em nu-<lb/>
tzen gele&#x017F;en kan werden/ darinn er auch <hi rendition="#aq">Luthe-<lb/>
rum</hi> als einen <hi rendition="#fr">Engel des ewigen Evange-<lb/>
lii</hi> fu&#x0364;r allen <hi rendition="#aq">Reformatoribus</hi> &#x017F;ehr <hi rendition="#fr">hoch ru&#x0364;h-<lb/>
met/</hi> und da <hi rendition="#aq">D. Galenus</hi> <hi rendition="#fr">Abrahams</hi> mit &#x017F;ei-<lb/>
nem <hi rendition="#fr">gro&#x017F;&#x017F;en</hi> <hi rendition="#aq">Collegio</hi> &#x017F;ich zum <hi rendition="#fr">Pab&#x017F;t ma-<lb/>
chen</hi> und u&#x0364;ber die bru&#x0364;der&#x017F;chafft erheben wolte/<lb/>
hat er ihn mit &#x017F;einem anhang &#x017F;o tapffer ange-<lb/>
griffen und herunter geworffen/ als kaum ein<lb/><hi rendition="#aq">Scribent</hi> vor ihm unter den <hi rendition="#aq">Menni&#x017F;t</hi>en gethan/<lb/>
deme <hi rendition="#fr">Carol Henrich/ Catz/ Homma/ von<lb/>
Nickelen/</hi> und andere folgen/ und alle eigen<lb/>
angema&#x017F;&#x017F;ete hochheit der men&#x017F;chen unter den<lb/><hi rendition="#aq">Mennoni&#x017F;t</hi>en herunter werffen/ gleichwie<lb/><hi rendition="#fr">Georg Keith/</hi> und &#x017F;ein anhang auch da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
unter den Quackern anfangen/ und al&#x017F;o durch<lb/>
ihren glauben und hertzhafftige beka&#x0364;ntniß der<lb/>
wahrheit triumphieren/ und alles mit &#x017F;ich zu der<lb/>
einigkeit und gemein&#x017F;chafft der rechten Catho-<lb/>
li&#x017F;chen kirchen/ die allein in CHri&#x017F;to i&#x017F;t/ und be-<lb/>
&#x017F;tehet wiederbringen ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
          <p>99. <hi rendition="#fr">Ulrich Pfeffer/</hi> ein Hol&#x017F;teiner/ <hi rendition="#aq">Chirurgus</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">Medicus,</hi> der mit <hi rendition="#aq">Andreas Rudolphi,</hi> <hi rendition="#fr">Pe-<lb/>
ter Arndts/ Johannes Grimmen&#x017F;tein/</hi><lb/>
und vielen andern den er&#x017F;ten Qua&#x0364;ckern zugefal-<lb/>
len/ und da &#x017F;ie ihren fal&#x017F;chen grund und licht<lb/>
entdecket/ mit <hi rendition="#aq">Taulero</hi> aus dem 12. Capitel<lb/>
&#x017F;einer <hi rendition="#aq">in&#x017F;titution</hi>en/ &#x017F;ind &#x017F;ie von ihnen aus-und<lb/>
zu GOtt eingegangen/ und alles von dem men-<lb/>
&#x017F;chen zu ihrem Scho&#x0364;pffer und Seligmacher und<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en gei&#x017F;t und reich in ihnen hineinwerts und<lb/>
zuru&#x0364;ck gewie&#x017F;en. Aus de&#x017F;&#x017F;en gabe der Ulrich<lb/>
Pfeffer vielerley &#x017F;chrifften aus <hi rendition="#aq">Boem. Ba&#x017F;il. Va-<lb/>
lentino, Helmontio, Paracel&#x017F;o</hi> und <hi rendition="#aq">Weigelio,</hi><lb/>
die er fleißig gele&#x017F;en/ zu&#x017F;ammen ge&#x017F;chrieben/ un-<lb/>
ter dem namen <hi rendition="#aq">E P I H,</hi> hei&#x017F;t <hi rendition="#aq">Elricus</hi> Pfeffer<lb/><hi rendition="#aq">Itzehoa Hol&#x017F;atus,</hi> welche ein <hi rendition="#aq">Studio&#x017F;us, Fran-<lb/>
ci&#x017F;cus</hi> <hi rendition="#fr">Rottmann/</hi> und andere von ihm abge-<lb/>
&#x017F;chrieben/ und fu&#x0364;r <hi rendition="#aq">Philo&#x017F;ophi</hi>&#x017F;che &#x017F;chrifften von<lb/>
einem unbekanten <hi rendition="#aq">Adepto</hi> ausgegeben/ biß der<lb/>
betrug offenbar worden/ da &#x017F;on&#x017F;t &#x017F;olche &#x017F;chriff-<lb/>
ten in ihrem werth bleiben/ und nicht &#x017F;o gar<lb/>
hoch zu halten/ noch zu verachten &#x017F;ind/ weil &#x017F;ie<lb/>
den betrug vieler fal&#x017F;chen <hi rendition="#aq">Chimi&#x017F;t</hi>en und <hi rendition="#aq">Phi-<lb/>
lo&#x017F;ophi&#x017F;t</hi>en anwei&#x017F;en.</p><lb/>
          <p>100. <hi rendition="#aq">Olaus Mollerus</hi> Prediger in| Flenß-<lb/>
burg bey <hi rendition="#aq">S. Nicolai,</hi> und <hi rendition="#aq">Diaconus,</hi> auch beicht-<lb/>
vater von <hi rendition="#aq">D.</hi> Klotz/ ein tugend-liebender mann/<lb/>
vater der armen und un&#x017F;tra&#x0364;ffliches exempel der<lb/>
gantzen gemeinde/ ward von dem <hi rendition="#aq">D.</hi> Klotzen in<lb/>
meiner verurtheilung aus dem <hi rendition="#aq">Con&#x017F;i&#x017F;torio ma-<lb/>
lignantium,</hi> die er aus &#x017F;einen creaturen wider<lb/>
mich ver&#x017F;ammlet/ ausge&#x017F;etzet/ unter dem &#x017F;chein<lb/>
weil er meine &#x017F;chwe&#x017F;ter ha&#x0364;tte/ aber aus furcht/<lb/>
daß er mir in der wahrheit beyfiel/ und daß er<lb/>
ihren bo&#x0364;&#x017F;en rath wider mich hindern wu&#x0364;rde. J&#x017F;t<lb/>
aber um &#x017F;einer auffrichtigkeit willen/ und weil<lb/>
er fe&#x017F;t an der wahrheit blieb/ von der gantzen<lb/>
burger&#x017F;chafft/ die mich/ weil ich ihr/ da Klotz<lb/>
fu&#x0364;r den Schweden geflohen/ ein gantz jahr an<lb/>
Klotzens &#x017F;telle predigte/ und ihn/ weil er be&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
dig in der wahrheit bliebe/ liebte/ hernach nach<lb/><hi rendition="#aq">D.</hi> Klotzen und &#x017F;eines Schwagers ab&#x017F;cheid/ an<lb/><hi rendition="#aq">D.</hi> Klotzen &#x017F;telle zum a&#x0364;lte&#x017F;ten Prediger erhaben/<lb/>
dabey er die Prob&#x017F;tey nicht annehmen wolte/<lb/>
die al&#x017F;o auff Her&#xA75B;n <hi rendition="#aq">Joh. Lycius deferir</hi>et ward.<lb/><hi rendition="#aq">Henning</hi> Witten gedencket &#x017F;einer <hi rendition="#aq">parentation</hi><lb/><cb/>
u&#x0364;ber <hi rendition="#aq">D.</hi> Klotz/ und de&#x017F;&#x017F;en lebenslauff. Er hat 8.<lb/>
&#x017F;o&#x0364;hne hinterla&#x017F;&#x017F;en/ davon 7. <hi rendition="#aq">&#x017F;tudier</hi>en/ und<lb/>
der a&#x0364;lte&#x017F;ter <hi rendition="#aq">Joh. Mollerus,</hi> die <hi rendition="#aq">Cymbriam litte-<lb/>
ratam</hi> ausgeben wird/ <hi rendition="#aq">M. Nicolaus Mollerus</hi><lb/>
aber <hi rendition="#aq">Profe&#x017F;&#x017F;or Antiquitatum</hi> zu Kiel i&#x017F;t. Er<lb/>
i&#x017F;t <hi rendition="#aq">anno</hi> 1685. ge&#x017F;torben und nach ihm 1698.<lb/>
&#x017F;ein &#x017F;ohn <hi rendition="#aq">Olaus Mollerus,</hi> der mich zu Am&#x017F;ter-<lb/>
dam be&#x017F;uchet/ und hernach Prediger zu Egbeck<lb/>
gewe&#x017F;en i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>101. <hi rendition="#aq">M. Johann Sturmius</hi> Prediger zu S.<lb/>
Marien/ aus Teut&#x017F;chland als ein <hi rendition="#aq">exul</hi> herun-<lb/>
ter gekommen/ der auch viel in &#x017F;einem amte<lb/>
hat leiden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ von &#x017F;einen wieder&#x017F;achern in<lb/>
Flenßburg und in meiner verfolgung/ und des<lb/>
Klotzen und &#x017F;eines anhanges rath wider mich<lb/>
&#x017F;o gar nicht hat billigen noch <hi rendition="#aq">con&#x017F;entir</hi>en wol-<lb/>
len/ daß er auch in einem gott&#x017F;eligen brieffe an<lb/>
ihr Concilium &#x017F;ie davon abgemahnet/ und dem<lb/>
Klotz davor gerathen/ &#x017F;eine Prie&#x017F;ter zu unter&#x017F;u-<lb/>
chen und zu reformiren/ daher Klotz ihn noch<lb/>
mehr als zuvor angefeindet/ biß <hi rendition="#aq">Sturmius</hi> &#x017F;elig<lb/>
ge&#x017F;torben i&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>102. <hi rendition="#aq">M.</hi> <hi rendition="#fr">Henrich Dame/</hi> des vorigen<lb/>
Prob&#x017F;tes &#x017F;ohn und Prediger zu Over&#x017F;ee/ hat ein<lb/>
ern&#x017F;tes buch wider das gottlo&#x017F;e &#x017F;auffen der men-<lb/>
&#x017F;chen in Hol&#x017F;tein und Dennemarck ausgegeben/<lb/>
und i&#x017F;t/ wie auch meine andere freunde/ von des<lb/>
Klotzen <hi rendition="#aq">Conciliabulo</hi> wider mich ausge&#x017F;chlo&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ und &#x017F;ein &#x017F;ohn vom dien&#x017F;t/ wie auch</p><lb/>
          <p>103. <hi rendition="#fr">Hn. Johann Andreas Je&#x017F;&#x017F;ens/</hi> Pre-<lb/>
digers in Groß-Wiehe &#x017F;eine &#x017F;o&#x0364;hne vom dien&#x017F;t<lb/>
und befo&#x0364;derung/ durch <hi rendition="#aq">D</hi> Klotzen wieder un&#x017F;ers<lb/>
vaterlandes recht und gewohnheit ausgebi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en/ darauff <hi rendition="#aq">Jura &#x017F;tudieret</hi> und hernach am<lb/>
Da&#x0364;ni&#x017F;chen hoffe &#x017F;ehr hoch aus brete gekommen/<lb/>
da auch ihr a&#x0364;lte&#x017F;ter bruder/ Martinus Je&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
offentlich meine bu&#x0364;cher in Flensburg verkaufft/<lb/>
und hernach Burgermei&#x017F;ter geworden/ an dem<lb/>
ort/ da Klotzens name und &#x017F;ame kaum mehr zu<lb/>
finden; <hi rendition="#aq">&#x017F;ie tran&#x017F;it gloria mundi.</hi> Die&#x017F;e beyde Pre-<lb/>
dige&#xA75B; hatten des Klotzen ve&#xA75B;folgung ih&#xA75B;glu&#x0364;ck viel<lb/>
zu dancken/ der eben daduzch/ daß er in <hi rendition="#aq">M.</hi> <hi rendition="#fr">Fried.<lb/>
Damen/</hi> meines Großvaters ge&#x017F;chlechte &#x017F;uch-<lb/>
te zu unterdru&#x0364;cken/ davon <hi rendition="#aq">M.</hi> Henr. Dame/<lb/>
meiner mutter bruder war/ und</p><lb/>
          <p>104. <hi rendition="#fr">Her&#xA75B; Joh. Andr. Je&#x017F;&#x017F;en/</hi> meiner<lb/>
mutter &#x017F;chwe&#x017F;ter gehabt; da&#x017F;&#x017F;elbe in Holl&#x017F;tein<lb/>
&#x017F;o erho&#x0364;het hat/ daß &#x017F;ein eigen ge&#x017F;chlecht dafu&#x0364;r<lb/>
fallen und vergehen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ da meines vaters<lb/>
&#x017F;chwe&#x017F;ter &#x017F;ohn/ der <hi rendition="#fr">Her&#xA75B; Lilienkron</hi> Cantz-<lb/>
ler in Glu&#x0364;ck&#x017F;tadt i&#x017F;t/ des Ko&#x0364;nigs wein&#x017F;chenck/<lb/><hi rendition="#fr">Herr Johann Hoyer/</hi> meine ju&#x0364;ng&#x017F;te &#x017F;chwe-<lb/>
&#x017F;ter geheyrathet/ <hi rendition="#fr">Her&#xA75B; Johann Moth/</hi> mei-<lb/>
nes vatern bruder/ <hi rendition="#fr">Herr</hi> <hi rendition="#aq">Joh. Brecklingii</hi> frau-<lb/>
en &#x017F;ohn/ ein <hi rendition="#fr">Cantzeley-Rath/</hi> und die Herren<lb/><hi rendition="#fr">Je&#x017F;&#x017F;ens</hi> <hi rendition="#aq">Præ&#x017F;ident</hi> zu Altenau und Ko&#x0364;nigl.<lb/>
Rath in Dennemarck &#x017F;ind.</p><lb/>
          <p>105. <hi rendition="#aq">Fridericus Petri,</hi> Prediger zu Vio&#x0364;l/<lb/>
meiner mutter &#x017F;chwe&#x017F;ter &#x017F;ohn/ hat nach meiner<lb/>
verfolgung wieder auffgenommen die wahrheit<lb/>
fortzuzeugen/ darin er von <hi rendition="#fr">Her&#xA75B;n</hi> <hi rendition="#aq">D.</hi> <hi rendition="#fr">Kort-<lb/>
holt</hi> zu Kiel/ und <hi rendition="#fr">Augu&#x017F;t Gie&#x017F;&#x017F;en/</hi> <hi rendition="#aq">Secretarii</hi><lb/>
zu Hu&#x017F;um Gott&#x017F;eligen &#x017F;chrifften noch mehr be-<lb/>
fe&#x017F;tiget ward: <hi rendition="#aq">colligirte</hi> daher aus Luthero<lb/>
und un&#x017F;ern vornehm&#x017F;ten <hi rendition="#aq">Theologis</hi> viele <hi rendition="#aq">te&#x017F;ti-<lb/>
monia</hi> von dem verfall un&#x017F;erer kirchen in <hi rendition="#aq">praxi</hi><lb/>
und vielen no&#x0364;thigen &#x017F;tu&#x0364;cken/ durch ihre eigene<lb/><hi rendition="#aq">Superintendenten</hi> und bauchdiener ve&#xA75B;u&#xA75B;&#x017F;achet/<lb/>
und u&#x0364;bergab &#x017F;olches allen &#x017F;einen Hartz-Predi-<lb/>
gern auff ihr gewi&#x017F;&#x017F;en zu bedencken/ und bewie-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#fr">A. K. H. Vierter Theil.</hi> E e e e e</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;e daß</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[769/1077] Th. IV. Sect. III. Num. XIIX. Mehrere zeugen der warheit. Paraphraſi uͤber das Neue Teſtament fortgear- beitet und eine ſolche auslegung uͤber die Offenbarung Johannis ausgegeben/ die von vielen hochgeachtet uud mit groſſem nu- tzen geleſen kan werden/ darinn er auch Luthe- rum als einen Engel des ewigen Evange- lii fuͤr allen Reformatoribus ſehr hoch ruͤh- met/ und da D. Galenus Abrahams mit ſei- nem groſſen Collegio ſich zum Pabſt ma- chen und uͤber die bruͤderſchafft erheben wolte/ hat er ihn mit ſeinem anhang ſo tapffer ange- griffen und herunter geworffen/ als kaum ein Scribent vor ihm unter den Menniſten gethan/ deme Carol Henrich/ Catz/ Homma/ von Nickelen/ und andere folgen/ und alle eigen angemaſſete hochheit der menſchen unter den Mennoniſten herunter werffen/ gleichwie Georg Keith/ und ſein anhang auch daſſelbe unter den Quackern anfangen/ und alſo durch ihren glauben und hertzhafftige bekaͤntniß der wahrheit triumphieren/ und alles mit ſich zu der einigkeit und gemeinſchafft der rechten Catho- liſchen kirchen/ die allein in CHriſto iſt/ und be- ſtehet wiederbringen koͤnnen. 99. Ulrich Pfeffer/ ein Holſteiner/ Chirurgus und Medicus, der mit Andreas Rudolphi, Pe- ter Arndts/ Johannes Grimmenſtein/ und vielen andern den erſten Quaͤckern zugefal- len/ und da ſie ihren falſchen grund und licht entdecket/ mit Taulero aus dem 12. Capitel ſeiner inſtitutionen/ ſind ſie von ihnen aus-und zu GOtt eingegangen/ und alles von dem men- ſchen zu ihrem Schoͤpffer und Seligmacher und deſſen geiſt und reich in ihnen hineinwerts und zuruͤck gewieſen. Aus deſſen gabe der Ulrich Pfeffer vielerley ſchrifften aus Boem. Baſil. Va- lentino, Helmontio, Paracelſo und Weigelio, die er fleißig geleſen/ zuſammen geſchrieben/ un- ter dem namen E P I H, heiſt Elricus Pfeffer Itzehoa Holſatus, welche ein Studioſus, Fran- ciſcus Rottmann/ und andere von ihm abge- ſchrieben/ und fuͤr Philoſophiſche ſchrifften von einem unbekanten Adepto ausgegeben/ biß der betrug offenbar worden/ da ſonſt ſolche ſchriff- ten in ihrem werth bleiben/ und nicht ſo gar hoch zu halten/ noch zu verachten ſind/ weil ſie den betrug vieler falſchen Chimiſten und Phi- loſophiſten anweiſen. 100. Olaus Mollerus Prediger in| Flenß- burg bey S. Nicolai, und Diaconus, auch beicht- vater von D. Klotz/ ein tugend-liebender mann/ vater der armen und unſtraͤffliches exempel der gantzen gemeinde/ ward von dem D. Klotzen in meiner verurtheilung aus dem Conſiſtorio ma- lignantium, die er aus ſeinen creaturen wider mich verſammlet/ ausgeſetzet/ unter dem ſchein weil er meine ſchweſter haͤtte/ aber aus furcht/ daß er mir in der wahrheit beyfiel/ und daß er ihren boͤſen rath wider mich hindern wuͤrde. Jſt aber um ſeiner auffrichtigkeit willen/ und weil er feſt an der wahrheit blieb/ von der gantzen burgerſchafft/ die mich/ weil ich ihr/ da Klotz fuͤr den Schweden geflohen/ ein gantz jahr an Klotzens ſtelle predigte/ und ihn/ weil er beſtaͤn- dig in der wahrheit bliebe/ liebte/ hernach nach D. Klotzen und ſeines Schwagers abſcheid/ an D. Klotzen ſtelle zum aͤlteſten Prediger erhaben/ dabey er die Probſtey nicht annehmen wolte/ die alſo auff Herꝛn Joh. Lycius deferiret ward. Henning Witten gedencket ſeiner parentation uͤber D. Klotz/ und deſſen lebenslauff. Er hat 8. ſoͤhne hinterlaſſen/ davon 7. ſtudieren/ und der aͤlteſter Joh. Mollerus, die Cymbriam litte- ratam ausgeben wird/ M. Nicolaus Mollerus aber Profeſſor Antiquitatum zu Kiel iſt. Er iſt anno 1685. geſtorben und nach ihm 1698. ſein ſohn Olaus Mollerus, der mich zu Amſter- dam beſuchet/ und hernach Prediger zu Egbeck geweſen iſt. 101. M. Johann Sturmius Prediger zu S. Marien/ aus Teutſchland als ein exul herun- ter gekommen/ der auch viel in ſeinem amte hat leiden muͤſſen/ von ſeinen wiederſachern in Flenßburg und in meiner verfolgung/ und des Klotzen und ſeines anhanges rath wider mich ſo gar nicht hat billigen noch conſentiren wol- len/ daß er auch in einem gottſeligen brieffe an ihr Concilium ſie davon abgemahnet/ und dem Klotz davor gerathen/ ſeine Prieſter zu unterſu- chen und zu reformiren/ daher Klotz ihn noch mehr als zuvor angefeindet/ biß Sturmius ſelig geſtorben iſt. 102. M. Henrich Dame/ des vorigen Probſtes ſohn und Prediger zu Overſee/ hat ein ernſtes buch wider das gottloſe ſauffen der men- ſchen in Holſtein und Dennemarck ausgegeben/ und iſt/ wie auch meine andere freunde/ von des Klotzen Conciliabulo wider mich ausgeſchloſ- ſen/ und ſein ſohn vom dienſt/ wie auch 103. Hn. Johann Andreas Jeſſens/ Pre- digers in Groß-Wiehe ſeine ſoͤhne vom dienſt und befoͤderung/ durch D Klotzen wieder unſers vaterlandes recht und gewohnheit ausgebiſ- ſen/ darauff Jura ſtudieret und hernach am Daͤniſchen hoffe ſehr hoch aus brete gekommen/ da auch ihr aͤlteſter bruder/ Martinus Jeſſen/ offentlich meine buͤcher in Flensburg verkaufft/ und hernach Burgermeiſter geworden/ an dem ort/ da Klotzens name und ſame kaum mehr zu finden; ſie tranſit gloria mundi. Dieſe beyde Pre- digeꝛ hatten des Klotzen veꝛfolgung ihꝛgluͤck viel zu dancken/ der eben daduzch/ daß er in M. Fried. Damen/ meines Großvaters geſchlechte ſuch- te zu unterdruͤcken/ davon M. Henr. Dame/ meiner mutter bruder war/ und 104. Herꝛ Joh. Andr. Jeſſen/ meiner mutter ſchweſter gehabt; daſſelbe in Hollſtein ſo erhoͤhet hat/ daß ſein eigen geſchlecht dafuͤr fallen und vergehen muͤſſen/ da meines vaters ſchweſter ſohn/ der Herꝛ Lilienkron Cantz- ler in Gluͤckſtadt iſt/ des Koͤnigs weinſchenck/ Herr Johann Hoyer/ meine juͤngſte ſchwe- ſter geheyrathet/ Herꝛ Johann Moth/ mei- nes vatern bruder/ Herr Joh. Brecklingii frau- en ſohn/ ein Cantzeley-Rath/ und die Herren Jeſſens Præſident zu Altenau und Koͤnigl. Rath in Dennemarck ſind. 105. Fridericus Petri, Prediger zu Vioͤl/ meiner mutter ſchweſter ſohn/ hat nach meiner verfolgung wieder auffgenommen die wahrheit fortzuzeugen/ darin er von Herꝛn D. Kort- holt zu Kiel/ und Auguſt Gieſſen/ Secretarii zu Huſum Gottſeligen ſchrifften noch mehr be- feſtiget ward: colligirte daher aus Luthero und unſern vornehmſten Theologis viele teſti- monia von dem verfall unſerer kirchen in praxi und vielen noͤthigen ſtuͤcken/ durch ihre eigene Superintendenten und bauchdiener veꝛuꝛſachet/ und uͤbergab ſolches allen ſeinen Hartz-Predi- gern auff ihr gewiſſen zu bedencken/ und bewie- ſe daß A. K. H. Vierter Theil. E e e e e

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1077
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 769. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1077>, abgerufen am 02.05.2024.