Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

Bild:
<< vorherige Seite

Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettae Lebens-lauff.
[Spaltenumbruch] wöhnlichen rechts-griffe zu beobachten/ die
sache zu gewinnen/ und die gerechtigkeit und
unschuld unterzudrücken. Ein Richter wird
offt gezwungen/ demselben/ den er unrecht zu
haben in seinem gewissen urtheilet/ das recht
überzulassen. Und also kan kein redlicher
mann nach keinem ampte/ wie es auch seyn
mag/ wünschen: weil man darinnen weder
GOtt zu ehren/ noch die gerechtigkeit zu erfül-
len vermag.

3. Viel bilden sich ein/ daß er zum wenig-
sten manches grosses übel/ das so wohl im
geist-als weltlichen stande vorgehet/ verhin-
dern könte/ in deme sie glauben/ daß ein gewis-
senhafftiger mann im gemeinen wesen viel nu-
tzen zu schaffen vermöge. Aber mich düncket/
daß er allda kein gutes mehr schaffen könne als
eine bessere/ äusserliche anstalt zu machen/
und zu verhüten/ daß das böse sich so öffent-
lich nicht und vor dem gemeinen manne sehen
lasse. Doch dieses scheinet nur kein gutes zu
seyn. Dann es wäre zu weilen viel besser/
daß das böse bekannt gemacht/ als verhälet
würde/ weil derselbe/ der es bekennete/ so
umb so viel besser hüten könte; Dahingegen
ein anderer/ der es nicht bekennete/ in ge-
fahr stünde/ unverhüts überfallen und be-
schädiget zu werden. Ja derselbe selbst/ der
das böse thut/ würde es offt weniger thun
wann es offenbahr/ als wann es verborgen/
und aus einiger staats-ursache bedecket wäre.
Hiemit verhält es sich eben also/ als wann
man eine röhr verstopffete/ zu verhindern/ daß
der unflath aus dem hause nicht flösse: da er
nicht vermindern/ sondern das hauß dadurch
unfläthiger und mehr stincken würde/ als
wann solcher unflath heraus auff die gasse flös-
se/ da ihn ein jeder zusammen fegen/ und
noch einiges vortheil damit schaffen könte;
Gleich wie man offt thun würde/ wann man
den unflath erblickte/ der sich heut zu ta-
ge in allen ständen und hohen ämptern be-
findet.

4. Hieraus siehet man/ daß es nicht gut sey
hohe stände oder ämpter zu wünschen/ mit
dem vorsatze GOTT zu ehren/ und die ge-
rechtigkeit zu handhaben; weil es eine allzu-
schwere/ ja gefährliche sache ist/ wann
GOTT uns nicht krafft und stärcke verheis-
set/ ehrliche leute mitten in so grosser ver-
dorbenheit zu bleiben. Wann die welt noch
also beschaffen wäre/ daß sie möchte verbes-
sert werden/ so wolte ich allen gewissenhaff-
tigen leuten rathen/ sich in ämpter zu bege-
ben: Aber man kan allda nichts mehr auß-
richten. Die welt ist verdammet/ und wird
immer schlimmer. Wer es nicht siehet/ zu-
mahl unter denen/ die der herrschafft des
volcks vorstehen/ der muß gewiß seiner sin-
ne beraubet seyn. Darum ist es besser/ daß
ein ehrlicher mann sich befleissige seine seele
zu retten/ als andere zu beherrschen/ und
darbey sich selbst in das verderben zu stür-
tzen.

5. Dieselbe/ die einige geistliche einkünff-
te begehren/ damit sie mittel haben möchten/
ihren verwandten beyzustehen/ seynd nicht
besser daran. Dann sie beladen sich mit einer
[Spaltenumbruch] last/ andern auffzuhelffen/ welche sich offt-
mahls glücklicher befinden/ weil sie eine solche
last nicht tragen. Dann das allerglückseligste
und heilsamste leben führen dieselben/ die mit
erleidlicher arbeit ihren unterhalt im schweisse
des angesichts gewinnen/ und nicht nach reich-
thum noch ehre streben/ sondern mit ihrer
nothdurfft vergnüget seynd. Diese leben viel
geruhiger und mehr in der stille/ dann die rei-
chen/ und seynd auch geschickter sich GOTT
zu ergeben/ in dem sie täglich die busse voll-
bringen/ die ihnen im irrdischen Paradiese
aufferleget worden; Da dann Adam/ nach
deme er seine sünde bekannt/ zur busse dersel-
ben befohlen ward/ im schweisse des ange-
sichts sein brod zu gewinnen. Und darum ist
kein beruff so heilsam als derselbe des hand-
wercksmannes/ der getreulich arbeitet/ die
büsse/ welche GOTT allen menschen in A-
dam aufferleget/ zu erfüllen: weil derselbe
der müssig lebet/ nichts verdienet/ und nicht
würdig ist das brod zu essen; wer nicht mit
dem leibe arbeitet/ der soll es mit dem geiste
thun: weil die faulheit die mutter ist alles bö-
sen.

6. Derselbe/ der GOTT zu dienen ge-
dencket/ wann er seine freunde von der pflicht
zu arbeiten erlöset/ betrieget sich gar sehr. So
thun auch dieselben so unterhalten zu werden
wünschen/ damit sie gemächlich leben könten:
weil die gemächlichkeit und zärtlichkeit/ wann
sie nicht allzu groß ist/ den geist erwackert/
und den nächsten selbst viel geschickter und wil-
liger machet GOTT zu suchen; davon ihn
die gemächligkeit und überfluß abhält. Dar-
um soll man kein einkommen suchen oder begeh-
ren/ seinen freunden zu helffen. Dann/ wann
sie reich seynd/ wird ihnen unsere hülffe nur
zur üppigkeit und vermehrung des hochmuths
und der eytelkeiten dienen. Und wann sie arm
seynd/ werden sie einen viel glücklichern stand/
als derselbe ist/ darein man sie setzen will/ ver-
lassen: weil es/ wie man sich in seiner armut
vergnüget befindet/ vielmehr wehrt ist/ als tau-
send gülden einkommens.

Hieraus siehet man/ daß es nicht gut seye ei-
nige einkünffte zu wünschen/ damit man sei-
nen freunden beystehen könne: Zumahl/
weilen unser beystand ihnen schädlich seyn kan:
wann sie redliche leute seynd/ so wird sie
GOTT in mangel und nothdürfftiger dinge
nicht lassen/ die den gerechten niemahls feh-
len werden/ es seye dann/ daß er ihn noch
gerechter und vollkommener machen wolle/ de-
me man sich dann nicht wiedersetzen soll; weil
die gerechtigkeit und vollkommenheit mehr gilt/
als alle schätze der welt.

7. Wann wir einiger wohlthat abson-
derlich für uns zu geniessen haben/ so sol-
len wir alle unsere zeit anwenden/ GOTT
zu preisen/ weil wir sie nicht anwenden
dörffen/ die nothwendigen mittel zur er-
haltung unsers lebens zu erwerben. Ein
Geistlicher/ der einiger wohlthat zu seiner
gnugsamen unterhaltung geniesset/ soll sich
fort und fort auff die geistliche dinge legen:
Dann eben darum ist ihm das zeitliche ge-
geben/ und zu keinem andern ende. Wen-

det

Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettæ Lebens-lauff.
[Spaltenumbruch] woͤhnlichen rechts-griffe zu beobachten/ die
ſache zu gewinnen/ und die gerechtigkeit und
unſchuld unterzudruͤcken. Ein Richter wird
offt gezwungen/ demſelben/ den er unrecht zu
haben in ſeinem gewiſſen urtheilet/ das recht
uͤberzulaſſen. Und alſo kan kein redlicher
mann nach keinem ampte/ wie es auch ſeyn
mag/ wuͤnſchen: weil man darinnen weder
GOtt zu ehren/ noch die gerechtigkeit zu erfuͤl-
len vermag.

3. Viel bilden ſich ein/ daß er zum wenig-
ſten manches groſſes uͤbel/ das ſo wohl im
geiſt-als weltlichen ſtande vorgehet/ verhin-
dern koͤnte/ in deme ſie glauben/ daß ein gewiſ-
ſenhafftiger mann im gemeinen weſen viel nu-
tzen zu ſchaffen vermoͤge. Aber mich duͤncket/
daß er allda kein gutes mehr ſchaffen koͤnne als
eine beſſere/ aͤuſſerliche anſtalt zu machen/
und zu verhuͤten/ daß das boͤſe ſich ſo oͤffent-
lich nicht und vor dem gemeinen manne ſehen
laſſe. Doch dieſes ſcheinet nur kein gutes zu
ſeyn. Dann es waͤre zu weilen viel beſſer/
daß das boͤſe bekannt gemacht/ als verhaͤlet
wuͤrde/ weil derſelbe/ der es bekennete/ ſo
umb ſo viel beſſer huͤten koͤnte; Dahingegen
ein anderer/ der es nicht bekennete/ in ge-
fahr ſtuͤnde/ unverhuͤts uͤberfallen und be-
ſchaͤdiget zu werden. Ja derſelbe ſelbſt/ der
das boͤſe thut/ wuͤrde es offt weniger thun
wann es offenbahr/ als wann es verborgen/
und aus einiger ſtaats-urſache bedecket waͤre.
Hiemit verhaͤlt es ſich eben alſo/ als wann
man eine roͤhr verſtopffete/ zu verhindern/ daß
der unflath aus dem hauſe nicht floͤſſe: da er
nicht vermindern/ ſondern das hauß dadurch
unflaͤthiger und mehr ſtincken wuͤrde/ als
wann ſolcher unflath heraus auff die gaſſe floͤſ-
ſe/ da ihn ein jeder zuſammen fegen/ und
noch einiges vortheil damit ſchaffen koͤnte;
Gleich wie man offt thun wuͤrde/ wann man
den unflath erblickte/ der ſich heut zu ta-
ge in allen ſtaͤnden und hohen aͤmptern be-
findet.

4. Hieraus ſiehet man/ daß es nicht gut ſey
hohe ſtaͤnde oder aͤmpter zu wuͤnſchen/ mit
dem vorſatze GOTT zu ehren/ und die ge-
rechtigkeit zu handhaben; weil es eine allzu-
ſchwere/ ja gefaͤhrliche ſache iſt/ wann
GOTT uns nicht krafft und ſtaͤrcke verheiſ-
ſet/ ehrliche leute mitten in ſo groſſer ver-
dorbenheit zu bleiben. Wann die welt noch
alſo beſchaffen waͤre/ daß ſie moͤchte verbeſ-
ſert werden/ ſo wolte ich allen gewiſſenhaff-
tigen leuten rathen/ ſich in aͤmpter zu bege-
ben: Aber man kan allda nichts mehr auß-
richten. Die welt iſt verdammet/ und wird
immer ſchlimmer. Wer es nicht ſiehet/ zu-
mahl unter denen/ die der herrſchafft des
volcks vorſtehen/ der muß gewiß ſeiner ſin-
ne beraubet ſeyn. Darum iſt es beſſer/ daß
ein ehrlicher mann ſich befleiſſige ſeine ſeele
zu retten/ als andere zu beherrſchen/ und
darbey ſich ſelbſt in das verderben zu ſtuͤr-
tzen.

5. Dieſelbe/ die einige geiſtliche einkuͤnff-
te begehren/ damit ſie mittel haben moͤchten/
ihren verwandten beyzuſtehen/ ſeynd nicht
beſſer daran. Dann ſie beladen ſich mit einer
[Spaltenumbruch] laſt/ andern auffzuhelffen/ welche ſich offt-
mahls gluͤcklicher befinden/ weil ſie eine ſolche
laſt nicht tragen. Dann das allergluͤckſeligſte
und heilſamſte leben fuͤhren dieſelben/ die mit
erleidlicher arbeit ihren unterhalt im ſchweiſſe
des angeſichts gewinnen/ und nicht nach reich-
thum noch ehre ſtreben/ ſondern mit ihrer
nothdurfft vergnuͤget ſeynd. Dieſe leben viel
geruhiger und mehr in der ſtille/ dann die rei-
chen/ und ſeynd auch geſchickter ſich GOTT
zu ergeben/ in dem ſie taͤglich die buſſe voll-
bringen/ die ihnen im irrdiſchen Paradieſe
aufferleget worden; Da dann Adam/ nach
deme er ſeine ſuͤnde bekannt/ zur buſſe derſel-
ben befohlen ward/ im ſchweiſſe des ange-
ſichts ſein brod zu gewinnen. Und darum iſt
kein beruff ſo heilſam als derſelbe des hand-
wercksmannes/ der getreulich arbeitet/ die
buͤſſe/ welche GOTT allen menſchen in A-
dam aufferleget/ zu erfuͤllen: weil derſelbe
der muͤſſig lebet/ nichts verdienet/ und nicht
wuͤrdig iſt das brod zu eſſen; wer nicht mit
dem leibe arbeitet/ der ſoll es mit dem geiſte
thun: weil die faulheit die mutter iſt alles boͤ-
ſen.

6. Derſelbe/ der GOTT zu dienen ge-
dencket/ wann er ſeine freunde von der pflicht
zu arbeiten erloͤſet/ betrieget ſich gar ſehr. So
thun auch dieſelben ſo unterhalten zu werden
wuͤnſchen/ damit ſie gemaͤchlich leben koͤnten:
weil die gemaͤchlichkeit und zaͤrtlichkeit/ wann
ſie nicht allzu groß iſt/ den geiſt erwackert/
und den naͤchſten ſelbſt viel geſchickter und wil-
liger machet GOTT zu ſuchen; davon ihn
die gemaͤchligkeit und uͤberfluß abhaͤlt. Dar-
um ſoll man kein einkommen ſuchen oder begeh-
ren/ ſeinen freunden zu helffen. Dann/ wann
ſie reich ſeynd/ wird ihnen unſere huͤlffe nur
zur uͤppigkeit und vermehrung des hochmuths
und der eytelkeiten dienen. Und wann ſie arm
ſeynd/ werden ſie einen viel gluͤcklichern ſtand/
als derſelbe iſt/ darein man ſie ſetzen will/ ver-
laſſen: weil es/ wie man ſich in ſeiner armut
vergnuͤget befindet/ vielmehr wehrt iſt/ als tau-
ſend guͤlden einkommens.

Hieraus ſiehet man/ daß es nicht gut ſeye ei-
nige einkuͤnffte zu wuͤnſchen/ damit man ſei-
nen freunden beyſtehen koͤnne: Zumahl/
weilen unſer beyſtand ihnen ſchaͤdlich ſeyn kan:
wann ſie redliche leute ſeynd/ ſo wird ſie
GOTT in mangel und nothduͤrfftiger dinge
nicht laſſen/ die den gerechten niemahls feh-
len werden/ es ſeye dann/ daß er ihn noch
gerechter und vollkommener machen wolle/ de-
me man ſich dann nicht wiederſetzen ſoll; weil
die gerechtigkeit und vollkom̃enheit mehr gilt/
als alle ſchaͤtze der welt.

7. Wann wir einiger wohlthat abſon-
derlich fuͤr uns zu genieſſen haben/ ſo ſol-
len wir alle unſere zeit anwenden/ GOTT
zu preiſen/ weil wir ſie nicht anwenden
doͤrffen/ die nothwendigen mittel zur er-
haltung unſers lebens zu erwerben. Ein
Geiſtlicher/ der einiger wohlthat zu ſeiner
gnugſamen unterhaltung genieſſet/ ſoll ſich
fort und fort auff die geiſtliche dinge legen:
Dann eben darum iſt ihm das zeitliche ge-
geben/ und zu keinem andern ende. Wen-

det
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <p><pb facs="#f1056" n="748"/><fw place="top" type="header">Th. <hi rendition="#aq">IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettæ</hi> Lebens-lauff.</fw><lb/><cb/>
wo&#x0364;hnlichen rechts-griffe zu beobachten/ die<lb/>
&#x017F;ache zu gewinnen/ und die gerechtigkeit und<lb/>
un&#x017F;chuld unterzudru&#x0364;cken. Ein Richter wird<lb/>
offt gezwungen/ dem&#x017F;elben/ den er unrecht zu<lb/>
haben in &#x017F;einem gewi&#x017F;&#x017F;en urtheilet/ das recht<lb/>
u&#x0364;berzula&#x017F;&#x017F;en. Und al&#x017F;o kan kein redlicher<lb/>
mann nach keinem ampte/ wie es auch &#x017F;eyn<lb/>
mag/ wu&#x0364;n&#x017F;chen: weil man darinnen weder<lb/>
GOtt zu ehren/ noch die gerechtigkeit zu erfu&#x0364;l-<lb/>
len vermag.</p><lb/>
            <p>3. Viel bilden &#x017F;ich ein/ daß er zum wenig-<lb/>
&#x017F;ten manches gro&#x017F;&#x017F;es u&#x0364;bel/ das &#x017F;o wohl im<lb/>
gei&#x017F;t-als weltlichen &#x017F;tande vorgehet/ verhin-<lb/>
dern ko&#x0364;nte/ in deme &#x017F;ie glauben/ daß ein gewi&#x017F;-<lb/>
&#x017F;enhafftiger mann im gemeinen we&#x017F;en viel nu-<lb/>
tzen zu &#x017F;chaffen vermo&#x0364;ge. Aber mich du&#x0364;ncket/<lb/>
daß er allda kein gutes mehr &#x017F;chaffen ko&#x0364;nne als<lb/>
eine be&#x017F;&#x017F;ere/ a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;erliche an&#x017F;talt zu machen/<lb/>
und zu verhu&#x0364;ten/ daß das bo&#x0364;&#x017F;e &#x017F;ich &#x017F;o o&#x0364;ffent-<lb/>
lich nicht und vor dem gemeinen manne &#x017F;ehen<lb/>
la&#x017F;&#x017F;e. Doch die&#x017F;es &#x017F;cheinet nur kein gutes zu<lb/>
&#x017F;eyn. Dann es wa&#x0364;re zu weilen viel be&#x017F;&#x017F;er/<lb/>
daß das bo&#x0364;&#x017F;e bekannt gemacht/ als verha&#x0364;let<lb/>
wu&#x0364;rde/ weil der&#x017F;elbe/ der es bekennete/ &#x017F;o<lb/>
umb &#x017F;o viel be&#x017F;&#x017F;er hu&#x0364;ten ko&#x0364;nte; Dahingegen<lb/>
ein anderer/ der es nicht bekennete/ in ge-<lb/>
fahr &#x017F;tu&#x0364;nde/ unverhu&#x0364;ts u&#x0364;berfallen und be-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;diget zu werden. Ja der&#x017F;elbe &#x017F;elb&#x017F;t/ der<lb/>
das bo&#x0364;&#x017F;e thut/ wu&#x0364;rde es offt weniger thun<lb/>
wann es offenbahr/ als wann es verborgen/<lb/>
und aus einiger &#x017F;taats-ur&#x017F;ache bedecket wa&#x0364;re.<lb/>
Hiemit verha&#x0364;lt es &#x017F;ich eben al&#x017F;o/ als wann<lb/>
man eine ro&#x0364;hr ver&#x017F;topffete/ zu verhindern/ daß<lb/>
der unflath aus dem hau&#x017F;e nicht flo&#x0364;&#x017F;&#x017F;e: da er<lb/>
nicht vermindern/ &#x017F;ondern das hauß dadurch<lb/>
unfla&#x0364;thiger und mehr &#x017F;tincken wu&#x0364;rde/ als<lb/>
wann &#x017F;olcher unflath heraus auff die ga&#x017F;&#x017F;e flo&#x0364;&#x017F;-<lb/>
&#x017F;e/ da ihn ein jeder zu&#x017F;ammen fegen/ und<lb/>
noch einiges vortheil damit &#x017F;chaffen ko&#x0364;nte;<lb/>
Gleich wie man offt thun wu&#x0364;rde/ wann man<lb/>
den unflath erblickte/ der &#x017F;ich heut zu ta-<lb/>
ge in allen &#x017F;ta&#x0364;nden und hohen a&#x0364;mptern be-<lb/>
findet.</p><lb/>
            <p>4. Hieraus &#x017F;iehet man/ daß es nicht gut &#x017F;ey<lb/>
hohe &#x017F;ta&#x0364;nde oder a&#x0364;mpter zu wu&#x0364;n&#x017F;chen/ mit<lb/>
dem vor&#x017F;atze GOTT zu ehren/ und die ge-<lb/>
rechtigkeit zu handhaben; weil es eine allzu-<lb/>
&#x017F;chwere/ ja gefa&#x0364;hrliche &#x017F;ache i&#x017F;t/ wann<lb/>
GOTT uns nicht krafft und &#x017F;ta&#x0364;rcke verhei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et/ ehrliche leute mitten in &#x017F;o gro&#x017F;&#x017F;er ver-<lb/>
dorbenheit zu bleiben. Wann die welt noch<lb/>
al&#x017F;o be&#x017F;chaffen wa&#x0364;re/ daß &#x017F;ie mo&#x0364;chte verbe&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ert werden/ &#x017F;o wolte ich allen gewi&#x017F;&#x017F;enhaff-<lb/>
tigen leuten rathen/ &#x017F;ich in a&#x0364;mpter zu bege-<lb/>
ben: Aber man kan allda nichts mehr auß-<lb/>
richten. Die welt i&#x017F;t verdammet/ und wird<lb/>
immer &#x017F;chlimmer. Wer es nicht &#x017F;iehet/ zu-<lb/>
mahl unter denen/ die der herr&#x017F;chafft des<lb/>
volcks vor&#x017F;tehen/ der muß gewiß &#x017F;einer &#x017F;in-<lb/>
ne beraubet &#x017F;eyn. Darum i&#x017F;t es be&#x017F;&#x017F;er/ daß<lb/>
ein ehrlicher mann &#x017F;ich beflei&#x017F;&#x017F;ige &#x017F;eine &#x017F;eele<lb/>
zu retten/ als andere zu beherr&#x017F;chen/ und<lb/>
darbey &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t in das verderben zu &#x017F;tu&#x0364;r-<lb/>
tzen.</p><lb/>
            <p>5. Die&#x017F;elbe/ die einige gei&#x017F;tliche einku&#x0364;nff-<lb/>
te begehren/ damit &#x017F;ie mittel haben mo&#x0364;chten/<lb/>
ihren verwandten beyzu&#x017F;tehen/ &#x017F;eynd nicht<lb/>
be&#x017F;&#x017F;er daran. Dann &#x017F;ie beladen &#x017F;ich mit einer<lb/><cb/>
la&#x017F;t/ andern auffzuhelffen/ welche &#x017F;ich offt-<lb/>
mahls glu&#x0364;cklicher befinden/ weil &#x017F;ie eine &#x017F;olche<lb/>
la&#x017F;t nicht tragen. Dann das allerglu&#x0364;ck&#x017F;elig&#x017F;te<lb/>
und heil&#x017F;am&#x017F;te leben fu&#x0364;hren die&#x017F;elben/ die mit<lb/>
erleidlicher arbeit ihren unterhalt im &#x017F;chwei&#x017F;&#x017F;e<lb/>
des ange&#x017F;ichts gewinnen/ und nicht nach reich-<lb/>
thum noch ehre &#x017F;treben/ &#x017F;ondern mit ihrer<lb/>
nothdurfft vergnu&#x0364;get &#x017F;eynd. Die&#x017F;e leben viel<lb/>
geruhiger und mehr in der &#x017F;tille/ dann die rei-<lb/>
chen/ und &#x017F;eynd auch ge&#x017F;chickter &#x017F;ich GOTT<lb/>
zu ergeben/ in dem &#x017F;ie ta&#x0364;glich die bu&#x017F;&#x017F;e voll-<lb/>
bringen/ die ihnen im irrdi&#x017F;chen Paradie&#x017F;e<lb/>
aufferleget worden; Da dann Adam/ nach<lb/>
deme er &#x017F;eine &#x017F;u&#x0364;nde bekannt/ zur bu&#x017F;&#x017F;e der&#x017F;el-<lb/>
ben befohlen ward/ im &#x017F;chwei&#x017F;&#x017F;e des ange-<lb/>
&#x017F;ichts &#x017F;ein brod zu gewinnen. Und darum i&#x017F;t<lb/>
kein beruff &#x017F;o heil&#x017F;am als der&#x017F;elbe des hand-<lb/>
wercksmannes/ der getreulich arbeitet/ die<lb/>
bu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ welche GOTT allen men&#x017F;chen in A-<lb/>
dam aufferleget/ zu erfu&#x0364;llen: weil der&#x017F;elbe<lb/>
der mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig lebet/ nichts verdienet/ und nicht<lb/>
wu&#x0364;rdig i&#x017F;t das brod zu e&#x017F;&#x017F;en; wer nicht mit<lb/>
dem leibe arbeitet/ der &#x017F;oll es mit dem gei&#x017F;te<lb/>
thun: weil die faulheit die mutter i&#x017F;t alles bo&#x0364;-<lb/>
&#x017F;en.</p><lb/>
            <p>6. Der&#x017F;elbe/ der <hi rendition="#g">GOTT</hi> zu dienen ge-<lb/>
dencket/ wann er &#x017F;eine freunde von der pflicht<lb/>
zu arbeiten erlo&#x0364;&#x017F;et/ betrieget &#x017F;ich gar &#x017F;ehr. So<lb/>
thun auch die&#x017F;elben &#x017F;o unterhalten zu werden<lb/>
wu&#x0364;n&#x017F;chen/ damit &#x017F;ie gema&#x0364;chlich leben ko&#x0364;nten:<lb/>
weil die gema&#x0364;chlichkeit und za&#x0364;rtlichkeit/ wann<lb/>
&#x017F;ie nicht allzu groß i&#x017F;t/ den gei&#x017F;t erwackert/<lb/>
und den na&#x0364;ch&#x017F;ten &#x017F;elb&#x017F;t viel ge&#x017F;chickter und wil-<lb/>
liger machet GOTT zu &#x017F;uchen; davon ihn<lb/>
die gema&#x0364;chligkeit und u&#x0364;berfluß abha&#x0364;lt. Dar-<lb/>
um &#x017F;oll man kein einkommen &#x017F;uchen oder begeh-<lb/>
ren/ &#x017F;einen freunden zu helffen. Dann/ wann<lb/>
&#x017F;ie reich &#x017F;eynd/ wird ihnen un&#x017F;ere hu&#x0364;lffe nur<lb/>
zur u&#x0364;ppigkeit und vermehrung des hochmuths<lb/>
und der eytelkeiten dienen. Und wann &#x017F;ie arm<lb/>
&#x017F;eynd/ werden &#x017F;ie einen viel glu&#x0364;cklichern &#x017F;tand/<lb/>
als der&#x017F;elbe i&#x017F;t/ darein man &#x017F;ie &#x017F;etzen will/ ver-<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en: weil es/ wie man &#x017F;ich in &#x017F;einer armut<lb/>
vergnu&#x0364;get befindet/ vielmehr wehrt i&#x017F;t/ als tau-<lb/>
&#x017F;end gu&#x0364;lden einkommens.</p><lb/>
            <p>Hieraus &#x017F;iehet man/ daß es nicht gut &#x017F;eye ei-<lb/>
nige einku&#x0364;nffte zu wu&#x0364;n&#x017F;chen/ damit man &#x017F;ei-<lb/>
nen freunden bey&#x017F;tehen ko&#x0364;nne: Zumahl/<lb/>
weilen un&#x017F;er bey&#x017F;tand ihnen &#x017F;cha&#x0364;dlich &#x017F;eyn kan:<lb/>
wann &#x017F;ie redliche leute &#x017F;eynd/ &#x017F;o wird &#x017F;ie<lb/>
GOTT in mangel und nothdu&#x0364;rfftiger dinge<lb/>
nicht la&#x017F;&#x017F;en/ die den gerechten niemahls feh-<lb/>
len werden/ es &#x017F;eye dann/ daß er ihn noch<lb/>
gerechter und vollkommener machen wolle/ de-<lb/>
me man &#x017F;ich dann nicht wieder&#x017F;etzen &#x017F;oll; weil<lb/>
die gerechtigkeit und vollkom&#x0303;enheit mehr gilt/<lb/>
als alle &#x017F;cha&#x0364;tze der welt.</p><lb/>
            <p>7. Wann wir einiger wohlthat ab&#x017F;on-<lb/>
derlich fu&#x0364;r uns zu genie&#x017F;&#x017F;en haben/ &#x017F;o &#x017F;ol-<lb/>
len wir alle un&#x017F;ere zeit anwenden/ GOTT<lb/>
zu prei&#x017F;en/ weil wir &#x017F;ie nicht anwenden<lb/>
do&#x0364;rffen/ die nothwendigen mittel zur er-<lb/>
haltung un&#x017F;ers lebens zu erwerben. Ein<lb/>
Gei&#x017F;tlicher/ der einiger wohlthat zu &#x017F;einer<lb/>
gnug&#x017F;amen unterhaltung genie&#x017F;&#x017F;et/ &#x017F;oll &#x017F;ich<lb/>
fort und fort auff die gei&#x017F;tliche dinge legen:<lb/>
Dann eben darum i&#x017F;t ihm das zeitliche ge-<lb/>
geben/ und zu keinem andern ende. Wen-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">det</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[748/1056] Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettæ Lebens-lauff. woͤhnlichen rechts-griffe zu beobachten/ die ſache zu gewinnen/ und die gerechtigkeit und unſchuld unterzudruͤcken. Ein Richter wird offt gezwungen/ demſelben/ den er unrecht zu haben in ſeinem gewiſſen urtheilet/ das recht uͤberzulaſſen. Und alſo kan kein redlicher mann nach keinem ampte/ wie es auch ſeyn mag/ wuͤnſchen: weil man darinnen weder GOtt zu ehren/ noch die gerechtigkeit zu erfuͤl- len vermag. 3. Viel bilden ſich ein/ daß er zum wenig- ſten manches groſſes uͤbel/ das ſo wohl im geiſt-als weltlichen ſtande vorgehet/ verhin- dern koͤnte/ in deme ſie glauben/ daß ein gewiſ- ſenhafftiger mann im gemeinen weſen viel nu- tzen zu ſchaffen vermoͤge. Aber mich duͤncket/ daß er allda kein gutes mehr ſchaffen koͤnne als eine beſſere/ aͤuſſerliche anſtalt zu machen/ und zu verhuͤten/ daß das boͤſe ſich ſo oͤffent- lich nicht und vor dem gemeinen manne ſehen laſſe. Doch dieſes ſcheinet nur kein gutes zu ſeyn. Dann es waͤre zu weilen viel beſſer/ daß das boͤſe bekannt gemacht/ als verhaͤlet wuͤrde/ weil derſelbe/ der es bekennete/ ſo umb ſo viel beſſer huͤten koͤnte; Dahingegen ein anderer/ der es nicht bekennete/ in ge- fahr ſtuͤnde/ unverhuͤts uͤberfallen und be- ſchaͤdiget zu werden. Ja derſelbe ſelbſt/ der das boͤſe thut/ wuͤrde es offt weniger thun wann es offenbahr/ als wann es verborgen/ und aus einiger ſtaats-urſache bedecket waͤre. Hiemit verhaͤlt es ſich eben alſo/ als wann man eine roͤhr verſtopffete/ zu verhindern/ daß der unflath aus dem hauſe nicht floͤſſe: da er nicht vermindern/ ſondern das hauß dadurch unflaͤthiger und mehr ſtincken wuͤrde/ als wann ſolcher unflath heraus auff die gaſſe floͤſ- ſe/ da ihn ein jeder zuſammen fegen/ und noch einiges vortheil damit ſchaffen koͤnte; Gleich wie man offt thun wuͤrde/ wann man den unflath erblickte/ der ſich heut zu ta- ge in allen ſtaͤnden und hohen aͤmptern be- findet. 4. Hieraus ſiehet man/ daß es nicht gut ſey hohe ſtaͤnde oder aͤmpter zu wuͤnſchen/ mit dem vorſatze GOTT zu ehren/ und die ge- rechtigkeit zu handhaben; weil es eine allzu- ſchwere/ ja gefaͤhrliche ſache iſt/ wann GOTT uns nicht krafft und ſtaͤrcke verheiſ- ſet/ ehrliche leute mitten in ſo groſſer ver- dorbenheit zu bleiben. Wann die welt noch alſo beſchaffen waͤre/ daß ſie moͤchte verbeſ- ſert werden/ ſo wolte ich allen gewiſſenhaff- tigen leuten rathen/ ſich in aͤmpter zu bege- ben: Aber man kan allda nichts mehr auß- richten. Die welt iſt verdammet/ und wird immer ſchlimmer. Wer es nicht ſiehet/ zu- mahl unter denen/ die der herrſchafft des volcks vorſtehen/ der muß gewiß ſeiner ſin- ne beraubet ſeyn. Darum iſt es beſſer/ daß ein ehrlicher mann ſich befleiſſige ſeine ſeele zu retten/ als andere zu beherrſchen/ und darbey ſich ſelbſt in das verderben zu ſtuͤr- tzen. 5. Dieſelbe/ die einige geiſtliche einkuͤnff- te begehren/ damit ſie mittel haben moͤchten/ ihren verwandten beyzuſtehen/ ſeynd nicht beſſer daran. Dann ſie beladen ſich mit einer laſt/ andern auffzuhelffen/ welche ſich offt- mahls gluͤcklicher befinden/ weil ſie eine ſolche laſt nicht tragen. Dann das allergluͤckſeligſte und heilſamſte leben fuͤhren dieſelben/ die mit erleidlicher arbeit ihren unterhalt im ſchweiſſe des angeſichts gewinnen/ und nicht nach reich- thum noch ehre ſtreben/ ſondern mit ihrer nothdurfft vergnuͤget ſeynd. Dieſe leben viel geruhiger und mehr in der ſtille/ dann die rei- chen/ und ſeynd auch geſchickter ſich GOTT zu ergeben/ in dem ſie taͤglich die buſſe voll- bringen/ die ihnen im irrdiſchen Paradieſe aufferleget worden; Da dann Adam/ nach deme er ſeine ſuͤnde bekannt/ zur buſſe derſel- ben befohlen ward/ im ſchweiſſe des ange- ſichts ſein brod zu gewinnen. Und darum iſt kein beruff ſo heilſam als derſelbe des hand- wercksmannes/ der getreulich arbeitet/ die buͤſſe/ welche GOTT allen menſchen in A- dam aufferleget/ zu erfuͤllen: weil derſelbe der muͤſſig lebet/ nichts verdienet/ und nicht wuͤrdig iſt das brod zu eſſen; wer nicht mit dem leibe arbeitet/ der ſoll es mit dem geiſte thun: weil die faulheit die mutter iſt alles boͤ- ſen. 6. Derſelbe/ der GOTT zu dienen ge- dencket/ wann er ſeine freunde von der pflicht zu arbeiten erloͤſet/ betrieget ſich gar ſehr. So thun auch dieſelben ſo unterhalten zu werden wuͤnſchen/ damit ſie gemaͤchlich leben koͤnten: weil die gemaͤchlichkeit und zaͤrtlichkeit/ wann ſie nicht allzu groß iſt/ den geiſt erwackert/ und den naͤchſten ſelbſt viel geſchickter und wil- liger machet GOTT zu ſuchen; davon ihn die gemaͤchligkeit und uͤberfluß abhaͤlt. Dar- um ſoll man kein einkommen ſuchen oder begeh- ren/ ſeinen freunden zu helffen. Dann/ wann ſie reich ſeynd/ wird ihnen unſere huͤlffe nur zur uͤppigkeit und vermehrung des hochmuths und der eytelkeiten dienen. Und wann ſie arm ſeynd/ werden ſie einen viel gluͤcklichern ſtand/ als derſelbe iſt/ darein man ſie ſetzen will/ ver- laſſen: weil es/ wie man ſich in ſeiner armut vergnuͤget befindet/ vielmehr wehrt iſt/ als tau- ſend guͤlden einkommens. Hieraus ſiehet man/ daß es nicht gut ſeye ei- nige einkuͤnffte zu wuͤnſchen/ damit man ſei- nen freunden beyſtehen koͤnne: Zumahl/ weilen unſer beyſtand ihnen ſchaͤdlich ſeyn kan: wann ſie redliche leute ſeynd/ ſo wird ſie GOTT in mangel und nothduͤrfftiger dinge nicht laſſen/ die den gerechten niemahls feh- len werden/ es ſeye dann/ daß er ihn noch gerechter und vollkommener machen wolle/ de- me man ſich dann nicht wiederſetzen ſoll; weil die gerechtigkeit und vollkom̃enheit mehr gilt/ als alle ſchaͤtze der welt. 7. Wann wir einiger wohlthat abſon- derlich fuͤr uns zu genieſſen haben/ ſo ſol- len wir alle unſere zeit anwenden/ GOTT zu preiſen/ weil wir ſie nicht anwenden doͤrffen/ die nothwendigen mittel zur er- haltung unſers lebens zu erwerben. Ein Geiſtlicher/ der einiger wohlthat zu ſeiner gnugſamen unterhaltung genieſſet/ ſoll ſich fort und fort auff die geiſtliche dinge legen: Dann eben darum iſt ihm das zeitliche ge- geben/ und zu keinem andern ende. Wen- det

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1056
Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1056>, abgerufen am 22.12.2024.