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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettae Lebens-lauff.
[Spaltenumbruch] wöhnlichen rechts-griffe zu beobachten/ die
sache zu gewinnen/ und die gerechtigkeit und
unschuld unterzudrücken. Ein Richter wird
offt gezwungen/ demselben/ den er unrecht zu
haben in seinem gewissen urtheilet/ das recht
überzulassen. Und also kan kein redlicher
mann nach keinem ampte/ wie es auch seyn
mag/ wünschen: weil man darinnen weder
GOtt zu ehren/ noch die gerechtigkeit zu erfül-
len vermag.

3. Viel bilden sich ein/ daß er zum wenig-
sten manches grosses übel/ das so wohl im
geist-als weltlichen stande vorgehet/ verhin-
dern könte/ in deme sie glauben/ daß ein gewis-
senhafftiger mann im gemeinen wesen viel nu-
tzen zu schaffen vermöge. Aber mich düncket/
daß er allda kein gutes mehr schaffen könne als
eine bessere/ äusserliche anstalt zu machen/
und zu verhüten/ daß das böse sich so öffent-
lich nicht und vor dem gemeinen manne sehen
lasse. Doch dieses scheinet nur kein gutes zu
seyn. Dann es wäre zu weilen viel besser/
daß das böse bekannt gemacht/ als verhälet
würde/ weil derselbe/ der es bekennete/ so
umb so viel besser hüten könte; Dahingegen
ein anderer/ der es nicht bekennete/ in ge-
fahr stünde/ unverhüts überfallen und be-
schädiget zu werden. Ja derselbe selbst/ der
das böse thut/ würde es offt weniger thun
wann es offenbahr/ als wann es verborgen/
und aus einiger staats-ursache bedecket wäre.
Hiemit verhält es sich eben also/ als wann
man eine röhr verstopffete/ zu verhindern/ daß
der unflath aus dem hause nicht flösse: da er
nicht vermindern/ sondern das hauß dadurch
unfläthiger und mehr stincken würde/ als
wann solcher unflath heraus auff die gasse flös-
se/ da ihn ein jeder zusammen fegen/ und
noch einiges vortheil damit schaffen könte;
Gleich wie man offt thun würde/ wann man
den unflath erblickte/ der sich heut zu ta-
ge in allen ständen und hohen ämptern be-
findet.

4. Hieraus siehet man/ daß es nicht gut sey
hohe stände oder ämpter zu wünschen/ mit
dem vorsatze GOTT zu ehren/ und die ge-
rechtigkeit zu handhaben; weil es eine allzu-
schwere/ ja gefährliche sache ist/ wann
GOTT uns nicht krafft und stärcke verheis-
set/ ehrliche leute mitten in so grosser ver-
dorbenheit zu bleiben. Wann die welt noch
also beschaffen wäre/ daß sie möchte verbes-
sert werden/ so wolte ich allen gewissenhaff-
tigen leuten rathen/ sich in ämpter zu bege-
ben: Aber man kan allda nichts mehr auß-
richten. Die welt ist verdammet/ und wird
immer schlimmer. Wer es nicht siehet/ zu-
mahl unter denen/ die der herrschafft des
volcks vorstehen/ der muß gewiß seiner sin-
ne beraubet seyn. Darum ist es besser/ daß
ein ehrlicher mann sich befleissige seine seele
zu retten/ als andere zu beherrschen/ und
darbey sich selbst in das verderben zu stür-
tzen.

5. Dieselbe/ die einige geistliche einkünff-
te begehren/ damit sie mittel haben möchten/
ihren verwandten beyzustehen/ seynd nicht
besser daran. Dann sie beladen sich mit einer
[Spaltenumbruch] last/ andern auffzuhelffen/ welche sich offt-
mahls glücklicher befinden/ weil sie eine solche
last nicht tragen. Dann das allerglückseligste
und heilsamste leben führen dieselben/ die mit
erleidlicher arbeit ihren unterhalt im schweisse
des angesichts gewinnen/ und nicht nach reich-
thum noch ehre streben/ sondern mit ihrer
nothdurfft vergnüget seynd. Diese leben viel
geruhiger und mehr in der stille/ dann die rei-
chen/ und seynd auch geschickter sich GOTT
zu ergeben/ in dem sie täglich die busse voll-
bringen/ die ihnen im irrdischen Paradiese
aufferleget worden; Da dann Adam/ nach
deme er seine sünde bekannt/ zur busse dersel-
ben befohlen ward/ im schweisse des ange-
sichts sein brod zu gewinnen. Und darum ist
kein beruff so heilsam als derselbe des hand-
wercksmannes/ der getreulich arbeitet/ die
büsse/ welche GOTT allen menschen in A-
dam aufferleget/ zu erfüllen: weil derselbe
der müssig lebet/ nichts verdienet/ und nicht
würdig ist das brod zu essen; wer nicht mit
dem leibe arbeitet/ der soll es mit dem geiste
thun: weil die faulheit die mutter ist alles bö-
sen.

6. Derselbe/ der GOTT zu dienen ge-
dencket/ wann er seine freunde von der pflicht
zu arbeiten erlöset/ betrieget sich gar sehr. So
thun auch dieselben so unterhalten zu werden
wünschen/ damit sie gemächlich leben könten:
weil die gemächlichkeit und zärtlichkeit/ wann
sie nicht allzu groß ist/ den geist erwackert/
und den nächsten selbst viel geschickter und wil-
liger machet GOTT zu suchen; davon ihn
die gemächligkeit und überfluß abhält. Dar-
um soll man kein einkommen suchen oder begeh-
ren/ seinen freunden zu helffen. Dann/ wann
sie reich seynd/ wird ihnen unsere hülffe nur
zur üppigkeit und vermehrung des hochmuths
und der eytelkeiten dienen. Und wann sie arm
seynd/ werden sie einen viel glücklichern stand/
als derselbe ist/ darein man sie setzen will/ ver-
lassen: weil es/ wie man sich in seiner armut
vergnüget befindet/ vielmehr wehrt ist/ als tau-
send gülden einkommens.

Hieraus siehet man/ daß es nicht gut seye ei-
nige einkünffte zu wünschen/ damit man sei-
nen freunden beystehen könne: Zumahl/
weilen unser beystand ihnen schädlich seyn kan:
wann sie redliche leute seynd/ so wird sie
GOTT in mangel und nothdürfftiger dinge
nicht lassen/ die den gerechten niemahls feh-
len werden/ es seye dann/ daß er ihn noch
gerechter und vollkommener machen wolle/ de-
me man sich dann nicht wiedersetzen soll; weil
die gerechtigkeit und vollkommenheit mehr gilt/
als alle schätze der welt.

7. Wann wir einiger wohlthat abson-
derlich für uns zu geniessen haben/ so sol-
len wir alle unsere zeit anwenden/ GOTT
zu preisen/ weil wir sie nicht anwenden
dörffen/ die nothwendigen mittel zur er-
haltung unsers lebens zu erwerben. Ein
Geistlicher/ der einiger wohlthat zu seiner
gnugsamen unterhaltung geniesset/ soll sich
fort und fort auff die geistliche dinge legen:
Dann eben darum ist ihm das zeitliche ge-
geben/ und zu keinem andern ende. Wen-

det

Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettæ Lebens-lauff.
[Spaltenumbruch] woͤhnlichen rechts-griffe zu beobachten/ die
ſache zu gewinnen/ und die gerechtigkeit und
unſchuld unterzudruͤcken. Ein Richter wird
offt gezwungen/ demſelben/ den er unrecht zu
haben in ſeinem gewiſſen urtheilet/ das recht
uͤberzulaſſen. Und alſo kan kein redlicher
mann nach keinem ampte/ wie es auch ſeyn
mag/ wuͤnſchen: weil man darinnen weder
GOtt zu ehren/ noch die gerechtigkeit zu erfuͤl-
len vermag.

3. Viel bilden ſich ein/ daß er zum wenig-
ſten manches groſſes uͤbel/ das ſo wohl im
geiſt-als weltlichen ſtande vorgehet/ verhin-
dern koͤnte/ in deme ſie glauben/ daß ein gewiſ-
ſenhafftiger mann im gemeinen weſen viel nu-
tzen zu ſchaffen vermoͤge. Aber mich duͤncket/
daß er allda kein gutes mehr ſchaffen koͤnne als
eine beſſere/ aͤuſſerliche anſtalt zu machen/
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lich nicht und vor dem gemeinen manne ſehen
laſſe. Doch dieſes ſcheinet nur kein gutes zu
ſeyn. Dann es waͤre zu weilen viel beſſer/
daß das boͤſe bekannt gemacht/ als verhaͤlet
wuͤrde/ weil derſelbe/ der es bekennete/ ſo
umb ſo viel beſſer huͤten koͤnte; Dahingegen
ein anderer/ der es nicht bekennete/ in ge-
fahr ſtuͤnde/ unverhuͤts uͤberfallen und be-
ſchaͤdiget zu werden. Ja derſelbe ſelbſt/ der
das boͤſe thut/ wuͤrde es offt weniger thun
wann es offenbahr/ als wann es verborgen/
und aus einiger ſtaats-urſache bedecket waͤre.
Hiemit verhaͤlt es ſich eben alſo/ als wann
man eine roͤhr verſtopffete/ zu verhindern/ daß
der unflath aus dem hauſe nicht floͤſſe: da er
nicht vermindern/ ſondern das hauß dadurch
unflaͤthiger und mehr ſtincken wuͤrde/ als
wann ſolcher unflath heraus auff die gaſſe floͤſ-
ſe/ da ihn ein jeder zuſammen fegen/ und
noch einiges vortheil damit ſchaffen koͤnte;
Gleich wie man offt thun wuͤrde/ wann man
den unflath erblickte/ der ſich heut zu ta-
ge in allen ſtaͤnden und hohen aͤmptern be-
findet.

4. Hieraus ſiehet man/ daß es nicht gut ſey
hohe ſtaͤnde oder aͤmpter zu wuͤnſchen/ mit
dem vorſatze GOTT zu ehren/ und die ge-
rechtigkeit zu handhaben; weil es eine allzu-
ſchwere/ ja gefaͤhrliche ſache iſt/ wann
GOTT uns nicht krafft und ſtaͤrcke verheiſ-
ſet/ ehrliche leute mitten in ſo groſſer ver-
dorbenheit zu bleiben. Wann die welt noch
alſo beſchaffen waͤre/ daß ſie moͤchte verbeſ-
ſert werden/ ſo wolte ich allen gewiſſenhaff-
tigen leuten rathen/ ſich in aͤmpter zu bege-
ben: Aber man kan allda nichts mehr auß-
richten. Die welt iſt verdammet/ und wird
immer ſchlimmer. Wer es nicht ſiehet/ zu-
mahl unter denen/ die der herrſchafft des
volcks vorſtehen/ der muß gewiß ſeiner ſin-
ne beraubet ſeyn. Darum iſt es beſſer/ daß
ein ehrlicher mann ſich befleiſſige ſeine ſeele
zu retten/ als andere zu beherrſchen/ und
darbey ſich ſelbſt in das verderben zu ſtuͤr-
tzen.

5. Dieſelbe/ die einige geiſtliche einkuͤnff-
te begehren/ damit ſie mittel haben moͤchten/
ihren verwandten beyzuſtehen/ ſeynd nicht
beſſer daran. Dann ſie beladen ſich mit einer
[Spaltenumbruch] laſt/ andern auffzuhelffen/ welche ſich offt-
mahls gluͤcklicher befinden/ weil ſie eine ſolche
laſt nicht tragen. Dann das allergluͤckſeligſte
und heilſamſte leben fuͤhren dieſelben/ die mit
erleidlicher arbeit ihren unterhalt im ſchweiſſe
des angeſichts gewinnen/ und nicht nach reich-
thum noch ehre ſtreben/ ſondern mit ihrer
nothdurfft vergnuͤget ſeynd. Dieſe leben viel
geruhiger und mehr in der ſtille/ dann die rei-
chen/ und ſeynd auch geſchickter ſich GOTT
zu ergeben/ in dem ſie taͤglich die buſſe voll-
bringen/ die ihnen im irrdiſchen Paradieſe
aufferleget worden; Da dann Adam/ nach
deme er ſeine ſuͤnde bekannt/ zur buſſe derſel-
ben befohlen ward/ im ſchweiſſe des ange-
ſichts ſein brod zu gewinnen. Und darum iſt
kein beruff ſo heilſam als derſelbe des hand-
wercksmannes/ der getreulich arbeitet/ die
buͤſſe/ welche GOTT allen menſchen in A-
dam aufferleget/ zu erfuͤllen: weil derſelbe
der muͤſſig lebet/ nichts verdienet/ und nicht
wuͤrdig iſt das brod zu eſſen; wer nicht mit
dem leibe arbeitet/ der ſoll es mit dem geiſte
thun: weil die faulheit die mutter iſt alles boͤ-
ſen.

6. Derſelbe/ der GOTT zu dienen ge-
dencket/ wann er ſeine freunde von der pflicht
zu arbeiten erloͤſet/ betrieget ſich gar ſehr. So
thun auch dieſelben ſo unterhalten zu werden
wuͤnſchen/ damit ſie gemaͤchlich leben koͤnten:
weil die gemaͤchlichkeit und zaͤrtlichkeit/ wann
ſie nicht allzu groß iſt/ den geiſt erwackert/
und den naͤchſten ſelbſt viel geſchickter und wil-
liger machet GOTT zu ſuchen; davon ihn
die gemaͤchligkeit und uͤberfluß abhaͤlt. Dar-
um ſoll man kein einkommen ſuchen oder begeh-
ren/ ſeinen freunden zu helffen. Dann/ wann
ſie reich ſeynd/ wird ihnen unſere huͤlffe nur
zur uͤppigkeit und vermehrung des hochmuths
und der eytelkeiten dienen. Und wann ſie arm
ſeynd/ werden ſie einen viel gluͤcklichern ſtand/
als derſelbe iſt/ darein man ſie ſetzen will/ ver-
laſſen: weil es/ wie man ſich in ſeiner armut
vergnuͤget befindet/ vielmehr wehrt iſt/ als tau-
ſend guͤlden einkommens.

Hieraus ſiehet man/ daß es nicht gut ſeye ei-
nige einkuͤnffte zu wuͤnſchen/ damit man ſei-
nen freunden beyſtehen koͤnne: Zumahl/
weilen unſer beyſtand ihnen ſchaͤdlich ſeyn kan:
wann ſie redliche leute ſeynd/ ſo wird ſie
GOTT in mangel und nothduͤrfftiger dinge
nicht laſſen/ die den gerechten niemahls feh-
len werden/ es ſeye dann/ daß er ihn noch
gerechter und vollkommener machen wolle/ de-
me man ſich dann nicht wiederſetzen ſoll; weil
die gerechtigkeit und vollkom̃enheit mehr gilt/
als alle ſchaͤtze der welt.

7. Wann wir einiger wohlthat abſon-
derlich fuͤr uns zu genieſſen haben/ ſo ſol-
len wir alle unſere zeit anwenden/ GOTT
zu preiſen/ weil wir ſie nicht anwenden
doͤrffen/ die nothwendigen mittel zur er-
haltung unſers lebens zu erwerben. Ein
Geiſtlicher/ der einiger wohlthat zu ſeiner
gnugſamen unterhaltung genieſſet/ ſoll ſich
fort und fort auff die geiſtliche dinge legen:
Dann eben darum iſt ihm das zeitliche ge-
geben/ und zu keinem andern ende. Wen-

det
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[748/1056] Th. IV. Sect. III. Num. XVII. Antoinettæ Lebens-lauff. woͤhnlichen rechts-griffe zu beobachten/ die ſache zu gewinnen/ und die gerechtigkeit und unſchuld unterzudruͤcken. Ein Richter wird offt gezwungen/ demſelben/ den er unrecht zu haben in ſeinem gewiſſen urtheilet/ das recht uͤberzulaſſen. Und alſo kan kein redlicher mann nach keinem ampte/ wie es auch ſeyn mag/ wuͤnſchen: weil man darinnen weder GOtt zu ehren/ noch die gerechtigkeit zu erfuͤl- len vermag. 3. Viel bilden ſich ein/ daß er zum wenig- ſten manches groſſes uͤbel/ das ſo wohl im geiſt-als weltlichen ſtande vorgehet/ verhin- dern koͤnte/ in deme ſie glauben/ daß ein gewiſ- ſenhafftiger mann im gemeinen weſen viel nu- tzen zu ſchaffen vermoͤge. Aber mich duͤncket/ daß er allda kein gutes mehr ſchaffen koͤnne als eine beſſere/ aͤuſſerliche anſtalt zu machen/ und zu verhuͤten/ daß das boͤſe ſich ſo oͤffent- lich nicht und vor dem gemeinen manne ſehen laſſe. Doch dieſes ſcheinet nur kein gutes zu ſeyn. Dann es waͤre zu weilen viel beſſer/ daß das boͤſe bekannt gemacht/ als verhaͤlet wuͤrde/ weil derſelbe/ der es bekennete/ ſo umb ſo viel beſſer huͤten koͤnte; Dahingegen ein anderer/ der es nicht bekennete/ in ge- fahr ſtuͤnde/ unverhuͤts uͤberfallen und be- ſchaͤdiget zu werden. Ja derſelbe ſelbſt/ der das boͤſe thut/ wuͤrde es offt weniger thun wann es offenbahr/ als wann es verborgen/ und aus einiger ſtaats-urſache bedecket waͤre. Hiemit verhaͤlt es ſich eben alſo/ als wann man eine roͤhr verſtopffete/ zu verhindern/ daß der unflath aus dem hauſe nicht floͤſſe: da er nicht vermindern/ ſondern das hauß dadurch unflaͤthiger und mehr ſtincken wuͤrde/ als wann ſolcher unflath heraus auff die gaſſe floͤſ- ſe/ da ihn ein jeder zuſammen fegen/ und noch einiges vortheil damit ſchaffen koͤnte; Gleich wie man offt thun wuͤrde/ wann man den unflath erblickte/ der ſich heut zu ta- ge in allen ſtaͤnden und hohen aͤmptern be- findet. 4. Hieraus ſiehet man/ daß es nicht gut ſey hohe ſtaͤnde oder aͤmpter zu wuͤnſchen/ mit dem vorſatze GOTT zu ehren/ und die ge- rechtigkeit zu handhaben; weil es eine allzu- ſchwere/ ja gefaͤhrliche ſache iſt/ wann GOTT uns nicht krafft und ſtaͤrcke verheiſ- ſet/ ehrliche leute mitten in ſo groſſer ver- dorbenheit zu bleiben. Wann die welt noch alſo beſchaffen waͤre/ daß ſie moͤchte verbeſ- ſert werden/ ſo wolte ich allen gewiſſenhaff- tigen leuten rathen/ ſich in aͤmpter zu bege- ben: Aber man kan allda nichts mehr auß- richten. Die welt iſt verdammet/ und wird immer ſchlimmer. Wer es nicht ſiehet/ zu- mahl unter denen/ die der herrſchafft des volcks vorſtehen/ der muß gewiß ſeiner ſin- ne beraubet ſeyn. Darum iſt es beſſer/ daß ein ehrlicher mann ſich befleiſſige ſeine ſeele zu retten/ als andere zu beherrſchen/ und darbey ſich ſelbſt in das verderben zu ſtuͤr- tzen. 5. Dieſelbe/ die einige geiſtliche einkuͤnff- te begehren/ damit ſie mittel haben moͤchten/ ihren verwandten beyzuſtehen/ ſeynd nicht beſſer daran. Dann ſie beladen ſich mit einer laſt/ andern auffzuhelffen/ welche ſich offt- mahls gluͤcklicher befinden/ weil ſie eine ſolche laſt nicht tragen. Dann das allergluͤckſeligſte und heilſamſte leben fuͤhren dieſelben/ die mit erleidlicher arbeit ihren unterhalt im ſchweiſſe des angeſichts gewinnen/ und nicht nach reich- thum noch ehre ſtreben/ ſondern mit ihrer nothdurfft vergnuͤget ſeynd. Dieſe leben viel geruhiger und mehr in der ſtille/ dann die rei- chen/ und ſeynd auch geſchickter ſich GOTT zu ergeben/ in dem ſie taͤglich die buſſe voll- bringen/ die ihnen im irrdiſchen Paradieſe aufferleget worden; Da dann Adam/ nach deme er ſeine ſuͤnde bekannt/ zur buſſe derſel- ben befohlen ward/ im ſchweiſſe des ange- ſichts ſein brod zu gewinnen. Und darum iſt kein beruff ſo heilſam als derſelbe des hand- wercksmannes/ der getreulich arbeitet/ die buͤſſe/ welche GOTT allen menſchen in A- dam aufferleget/ zu erfuͤllen: weil derſelbe der muͤſſig lebet/ nichts verdienet/ und nicht wuͤrdig iſt das brod zu eſſen; wer nicht mit dem leibe arbeitet/ der ſoll es mit dem geiſte thun: weil die faulheit die mutter iſt alles boͤ- ſen. 6. Derſelbe/ der GOTT zu dienen ge- dencket/ wann er ſeine freunde von der pflicht zu arbeiten erloͤſet/ betrieget ſich gar ſehr. So thun auch dieſelben ſo unterhalten zu werden wuͤnſchen/ damit ſie gemaͤchlich leben koͤnten: weil die gemaͤchlichkeit und zaͤrtlichkeit/ wann ſie nicht allzu groß iſt/ den geiſt erwackert/ und den naͤchſten ſelbſt viel geſchickter und wil- liger machet GOTT zu ſuchen; davon ihn die gemaͤchligkeit und uͤberfluß abhaͤlt. Dar- um ſoll man kein einkommen ſuchen oder begeh- ren/ ſeinen freunden zu helffen. Dann/ wann ſie reich ſeynd/ wird ihnen unſere huͤlffe nur zur uͤppigkeit und vermehrung des hochmuths und der eytelkeiten dienen. Und wann ſie arm ſeynd/ werden ſie einen viel gluͤcklichern ſtand/ als derſelbe iſt/ darein man ſie ſetzen will/ ver- laſſen: weil es/ wie man ſich in ſeiner armut vergnuͤget befindet/ vielmehr wehrt iſt/ als tau- ſend guͤlden einkommens. Hieraus ſiehet man/ daß es nicht gut ſeye ei- nige einkuͤnffte zu wuͤnſchen/ damit man ſei- nen freunden beyſtehen koͤnne: Zumahl/ weilen unſer beyſtand ihnen ſchaͤdlich ſeyn kan: wann ſie redliche leute ſeynd/ ſo wird ſie GOTT in mangel und nothduͤrfftiger dinge nicht laſſen/ die den gerechten niemahls feh- len werden/ es ſeye dann/ daß er ihn noch gerechter und vollkommener machen wolle/ de- me man ſich dann nicht wiederſetzen ſoll; weil die gerechtigkeit und vollkom̃enheit mehr gilt/ als alle ſchaͤtze der welt. 7. Wann wir einiger wohlthat abſon- derlich fuͤr uns zu genieſſen haben/ ſo ſol- len wir alle unſere zeit anwenden/ GOTT zu preiſen/ weil wir ſie nicht anwenden doͤrffen/ die nothwendigen mittel zur er- haltung unſers lebens zu erwerben. Ein Geiſtlicher/ der einiger wohlthat zu ſeiner gnugſamen unterhaltung genieſſet/ ſoll ſich fort und fort auff die geiſtliche dinge legen: Dann eben darum iſt ihm das zeitliche ge- geben/ und zu keinem andern ende. Wen- det

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/1056>, abgerufen am 02.05.2024.