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Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700.

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Abraham von Franckenberg/ und Johanne Theodoro von Tschesch.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
maligen kriegs-troublen wegen hat er sich end-
lich nach Dantzig ums jahr 1645. wegen nah-
rungs-mangels und anderer umstände bege-
ben/ und ist bey dem berühmten Mathematico
Joh. Hevelio
daselbst lange zeit an tisch gan-
gen/ welchen er als seinen grossen freund rüh-
met. Wobey er denn viel ungemach und
mangel erduldet/ aber dieses alles lieber über
sich gehen lassen/ als daß er an Höfen in gros-
sen ämtern/ und folgends in grossen sünden le-
ben wollen/ welche ihm beym Fürsten zu Oel-
sen und dem Churfürsten von Brandenburg
offt angelegenelich aufgedrungen werden wol-
len. Jndessen hat er mit sehr vielen berühmt-
und klugen Leuten correspondirt/ und un-
ter andern noch mit Athanasio Kirchero zu
Rom/ dem Herrn von Schweinitz/ Claudio
Salmasio
und andern. Zu letzt ist er ums jahr
1650. wieder nach Ludwigsdorff in Schlesien
gezogen/ und hat bey seinem jüngern Bruder
daselbst biß an sein ende gelebt/ welches Anno
1652. erfolget ist. Seine Schrifften sind fol-
gende nach einander:

Schriff-
ten.

Via veterum sapientum, oder Weg der al-
ten Weisen/ in zwey büchern/ das erste von
der Furcht des HErrn und ihren Früchten;
das andere von der Weisheit GOttes und ih-
ren kräfften. Amsterdam 1675. in 8vo.

Mir nach! oder eine ernstliche und treuher-
tzige vermahnung an alle Christliche gemeine zu
heiligem und gottseligem wandel in dem fürbil-
de und der nachfolge Jesu CHristi. ibid. 1675 in
8vo.

Raphael oder Medicina DEI mit vielen fi-
gur
en/ s. Artzt-Engel in 4to.

Nosce te ipsum. oder gründliche durchsu-
chung und eigentliche nachforschung/ wie der
mensch in scharffer anotomischer betrachtung
seiner selbst als das edelste und nach dem eben-
bild GOttes erschaffene geschöpff sich selbst er-
kennen lernen solle und müsse/ und wie er sich in
dreyerley stand wol zu prüfen habe. Franckfurt.
1675. in 8vo.

Getreue warnung von dem betrug der mensch-
lichen vernunfft in geistlichen sachen zu mei-
den/ Col. l. 21. 22. 23. Lateinisch zu Königsberg
1646. Holländisch zu Rotterdam 1674. Hoch-
teutsch zu Neuhauß 1684.

Sphaera Mystica mit Tabellen Lateinisch in
12mo.

Oculus Sidereus, Teutsch in 4to.

Kleine hauß-schule oder kinder-tempel in
8vo.

Zwölff Jordans-steine 12. anstößiger lehr-
puncten in 24to.

Evangelium exulantium in 12mo.

Vom ort der seelen nach dem tod in 12mo.

Vom schaden Josephs in 12mo.

Josephus Redivivus in 12mo.

Geheimniß der boßheit und vom greuel der
verwüstung in 12mo.

Trias Mysticas. Speculum Apocalypticum,
Metaphysicum & Epistola Chrono-Metrica,

Lateinisch in 12mo.

Krämer-korb mit 7. beschlossenen laden
1646. in 12mo.

Von den zweyen annoch lebendigen zeugen
in 12mo.

Notae Mysticae in 8vo.

[Spaltenumbruch]

Vom wahren und falschen Christenthum/ inJahr
MDC.
biß
MDCC.

8vo.

Theologia Mystica Hugonis de Palma, in
8vo.

Colloquium Thoruniense. in 12mo.

De non gerendo gladio materiali, in 12mo.

Rationes deceptionis humanae, in 12mo.
Und endlich

Send-schreiben von dem rechten kirchen-ge-
hen/ darinnen aus wahrem grund und verstand
der H. Schrifft/ wie auch nach der fürnemsten
alten und neuen Theologen zeugnissen kürtzlich
dargethan und erwiesen wird/ wie weit und
wie weit nicht das kirchen-gehen einem
GOtt-suchenden menschen nützlich sey.

Amsterdam, 1687. in 8vo.

Jn einigen seinen schrifften nennet er sich
Amadeum von Friedleben den Auffgerichteten
genannt/ in andern macht er sich gar nicht
nahmhaftig/ ohne zweiffel das gewöhnliche lä-
sternzu verhüten. Sonsten hat dieser mann
auch einen grossen vorrath von andern raren
schrifften/ geheimnissen und dergleichen materi-
en/ die er geliebet/ zusammen gebracht gehabt/
welche aber alle der bekannte Schlesische Doctor
Johann Schefler
hernach soll verbrannt haben/
vermuthlich weil sie mit seiner sectirerey nicht
übereingestimmet.

17. Die materien seiner schrifften gehen soBeschul-
digungen
wider ihn.

wol/ als die andern alle/ welche von den heuch-
lern verworffen worden/ auff die wiederauff-
richtung des wahren Christenthums/ dabey er
auch kein bedencken getragen/ sich der sache des
von vielen so sehr verschmäheten Jacob Böh-
mens anzunehmen/ ungeacht ihn sein vorneh-
mer stand und andere reitzungen leicht davon
abhalten können. Jn Böhmens historie ist
schon erzehlet worden/ wie er mit diesem sehr ge-
nau bekant gewesen und dessen lebenslauff nach
seinem tod auffgesetzet. Deswegen er ein eife-
riger Böhmiste
heissen muß/ vid Colberg
cap. VIII. p. 326. Sagittarius Introd. in Histor.
Eccl. p.
902. Von andern hat er mit seinen
redlichen bekäntnissen nicht weniger allerhand
ungleiche beschuldigungen leiden müssen/ wie
er etliche in dem send-schreiben von dem kirchen-
gehen p. 56. erzehlet/ als daß er Weigelii und
Johann Arndten schrifften hoch hielte/
sich damit sehr
macerirte/ daß er unge-
bräuchliche
Phrases und keine Theses oder
gewisse schul-sätze gebrauchte/ die Pre-
diger
censirte/ und damit das Ministerium
angriffe. Auff welche und dergleichen an-
klagen er daselbst und hin und wieder in seinen
schrifften antwortet. Gleich wie er überhaubt
in dem Weg der alten weisen p. 68. eine lästerer
also abweiset: Seyn die lästerer gewar-
net dem geist der lästerung in ihnen
nicht weiter raum zugeben/ oder diese
einfalt zuver achten: denn wir schreiben
denkindern/ und nicht den männern/ den
gläubigen/ und nicht den klüglingen etc.

18. Das principium seiner lehre setzet er ü-Seine
lehre von
der Heil.
Schrifft/

berall auff die H. Schrifft und die erleuchtung
des H. Geistes. Jenes weisen alle seine bücher/
und sonderlich Via Sapientum, darinnen er fast
lauter Schrifft-worte gebrauchet: Dieses zeu-
gen unter andern folgende worte auß gedach-Der er-
leuchtung

tem send-schreiben p. 49. da er die offenbahrung
des Geistes Gottes also beweiset: Es ist zu

fragen
M 3

Abraham von Franckenberg/ und Johanne Theodoro von Tſcheſch.
[Spaltenumbruch] Jahr
MDC.
biß
MDCC.
maligen kriegs-troublen wegen hat er ſich end-
lich nach Dantzig ums jahr 1645. wegen nah-
rungs-mangels und anderer umſtaͤnde bege-
ben/ und iſt bey dem beruͤhmten Mathematico
Joh. Hevelio
daſelbſt lange zeit an tiſch gan-
gen/ welchen er als ſeinen groſſen freund ruͤh-
met. Wobey er denn viel ungemach und
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ſen aͤmtern/ und folgends in groſſen ſuͤnden le-
ben wollen/ welche ihm beym Fuͤrſten zu Oel-
ſen und dem Churfuͤrſten von Brandenburg
offt angelegenelich aufgedrungen werden wol-
len. Jndeſſen hat er mit ſehr vielen beruͤhmt-
und klugen Leuten correſpondirt/ und un-
ter andern noch mit Athanaſio Kirchero zu
Rom/ dem Herrn von Schweinitz/ Claudio
Salmaſio
und andern. Zu letzt iſt er ums jahr
1650. wieder nach Ludwigsdorff in Schleſien
gezogen/ und hat bey ſeinem juͤngern Bruder
daſelbſt biß an ſein ende gelebt/ welches Anno
1652. erfolget iſt. Seine Schrifften ſind fol-
gende nach einander:

Schriff-
ten.

Via veterum ſapientum, oder Weg der al-
ten Weiſen/ in zwey buͤchern/ das erſte von
der Furcht des HErrn und ihren Fruͤchten;
das andere von der Weisheit GOttes und ih-
ren kraͤfften. Amſterdam 1675. in 8vo.

Mir nach! oder eine ernſtliche und treuher-
tzige vermahnung an alle Chriſtliche gemeinē zu
heiligem und gottſeligem wandel in dem fuͤrbil-
de und der nachfolge Jeſu CHriſti. ibid. 1675 in
8vo.

Raphael oder Medicina DEI mit vielen fi-
gur
en/ ſ. Artzt-Engel in 4to.

Noſce te ipſum. oder gruͤndliche durchſu-
chung und eigentliche nachforſchung/ wie der
menſch in ſcharffer anotomiſcher betrachtung
ſeiner ſelbſt als das edelſte und nach dem eben-
bild GOttes erſchaffene geſchoͤpff ſich ſelbſt er-
kennen lernen ſolle und muͤſſe/ und wie er ſich in
dreyerley ſtand wol zu pruͤfen habe. Franckfurt.
1675. in 8vo.

Getreue warnung von dem betrug der menſch-
lichen vernunfft in geiſtlichen ſachen zu mei-
den/ Col. l. 21. 22. 23. Lateiniſch zu Koͤnigsberg
1646. Hollaͤndiſch zu Rotterdam 1674. Hoch-
teutſch zu Neuhauß 1684.

Sphæra Myſtica mit Tabellen Lateiniſch in
12mo.

Oculus Sidereus, Teutſch in 4to.

Kleine hauß-ſchule oder kinder-tempel in
8vo.

Zwoͤlff Jordans-ſteine 12. anſtoͤßiger lehr-
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Evangelium exulantium in 12mo.

Vom ort der ſeelen nach dem tod in 12mo.

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Geheimniß der boßheit und vom greuel der
verwuͤſtung in 12mo.

Trias Myſticaſ. Speculum Apocalypticum,
Metaphyſicum & Epiſtola Chrono-Metrica,

Lateiniſch in 12mo.

Kraͤmer-korb mit 7. beſchloſſenen laden
1646. in 12mo.

Von den zweyen annoch lebendigen zeugen
in 12mo.

Notæ Myſticæ in 8vo.

[Spaltenumbruch]

Vom wahren und falſchen Chriſtenthum/ inJahr
MDC.
biß
MDCC.

8vo.

Theologia Myſtica Hugonis de Palma, in
8vo.

Colloquium Thorunienſe. in 12mo.

De non gerendo gladio materiali, in 12mo.

Rationes deceptionis humanæ, in 12mo.
Und endlich

Send-ſchreiben von dem rechten kirchen-ge-
hen/ darinnen aus wahrem grund und verſtand
der H. Schrifft/ wie auch nach der fuͤrnemſten
alten und neuen Theologen zeugniſſen kuͤrtzlich
dargethan und erwieſen wird/ wie weit und
wie weit nicht das kirchen-gehen einem
GOtt-ſuchenden menſchen nuͤtzlich ſey.

Amſterdam, 1687. in 8vo.

Jn einigen ſeinen ſchrifften nennet er ſich
Amadeum von Friedleben den Auffgerichteten
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nahmhaftig/ ohne zweiffel das gewoͤhnliche laͤ-
ſternzu verhuͤten. Sonſten hat dieſer mann
auch einen groſſen vorrath von andern raren
ſchrifften/ geheimniſſen und dergleichen materi-
en/ die er geliebet/ zuſammen gebracht gehabt/
welche abeꝛ alle der bekannte Schleſiſche Doctor
Johann Schefler
hernach ſoll verbrannt haben/
vermuthlich weil ſie mit ſeiner ſectirerey nicht
uͤbereingeſtimmet.

17. Die materien ſeiner ſchrifften gehen ſoBeſchul-
digungen
wider ihn.

wol/ als die andern alle/ welche von den heuch-
lern verworffen worden/ auff die wiederauff-
richtung des wahren Chriſtenthums/ dabey er
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von vielen ſo ſehr verſchmaͤheten Jacob Boͤh-
mens anzunehmen/ ungeacht ihn ſein vorneh-
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abhalten koͤnnen. Jn Boͤhmens hiſtorie iſt
ſchon erzehlet worden/ wie er mit dieſem ſehr ge-
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cap. VIII. p. 326. Sagittarius Introd. in Hiſtor.
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902. Von andern hat er mit ſeinen
redlichen bekaͤntniſſen nicht weniger allerhand
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er etliche in dem ſend-ſchreiben von dem kirchen-
gehen p. 56. erzehlet/ als daß er Weigelii und
Johann Arndten ſchrifften hoch hielte/
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braͤuchliche
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gewiſſe ſchul-ſaͤtze gebrauchte/ die Pre-
diger
cenſirte/ und damit das Miniſterium
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ſchrifften antwortet. Gleich wie er uͤberhaubt
in dem Weg der alten weiſen p. 68. eine laͤſterer
alſo abweiſet: Seyn die laͤſterer gewar-
net dem geiſt der laͤſterung in ihnen
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denkindern/ und nicht den maͤnneꝛn/ den
glaͤubigen/ und nicht den kluͤglingen ꝛc.

18. Das principium ſeiner lehre ſetzet er uͤ-Seine
lehre von
der Heil.
Schrifft/

berall auff die H. Schrifft und die erleuchtung
des H. Geiſtes. Jenes weiſen alle ſeine buͤcher/
und ſonderlich Via Sapientum, darinnen er faſt
lauter Schrifft-worte gebrauchet: Dieſes zeu-
gen unter andern folgende worte auß gedach-Der er-
leuchtung

tem ſend-ſchreiben p. 49. da er die offenbahrung
des Geiſtes Gottes alſo beweiſet: Es iſt zu

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[93/0105] Abraham von Franckenberg/ und Johanne Theodoro von Tſcheſch. maligen kriegs-troublen wegen hat er ſich end- lich nach Dantzig ums jahr 1645. wegen nah- rungs-mangels und anderer umſtaͤnde bege- ben/ und iſt bey dem beruͤhmten Mathematico Joh. Hevelio daſelbſt lange zeit an tiſch gan- gen/ welchen er als ſeinen groſſen freund ruͤh- met. Wobey er denn viel ungemach und mangel erduldet/ aber dieſes alles lieber uͤber ſich gehen laſſen/ als daß er an Hoͤfen in groſ- ſen aͤmtern/ und folgends in groſſen ſuͤnden le- ben wollen/ welche ihm beym Fuͤrſten zu Oel- ſen und dem Churfuͤrſten von Brandenburg offt angelegenelich aufgedrungen werden wol- len. Jndeſſen hat er mit ſehr vielen beruͤhmt- und klugen Leuten correſpondirt/ und un- ter andern noch mit Athanaſio Kirchero zu Rom/ dem Herrn von Schweinitz/ Claudio Salmaſio und andern. Zu letzt iſt er ums jahr 1650. wieder nach Ludwigsdorff in Schleſien gezogen/ und hat bey ſeinem juͤngern Bruder daſelbſt biß an ſein ende gelebt/ welches Anno 1652. erfolget iſt. Seine Schrifften ſind fol- gende nach einander: Jahr MDC. biß MDCC. Via veterum ſapientum, oder Weg der al- ten Weiſen/ in zwey buͤchern/ das erſte von der Furcht des HErrn und ihren Fruͤchten; das andere von der Weisheit GOttes und ih- ren kraͤfften. Amſterdam 1675. in 8vo. Mir nach! oder eine ernſtliche und treuher- tzige vermahnung an alle Chriſtliche gemeinē zu heiligem und gottſeligem wandel in dem fuͤrbil- de und der nachfolge Jeſu CHriſti. ibid. 1675 in 8vo. Raphael oder Medicina DEI mit vielen fi- guren/ ſ. Artzt-Engel in 4to. Noſce te ipſum. oder gruͤndliche durchſu- chung und eigentliche nachforſchung/ wie der menſch in ſcharffer anotomiſcher betrachtung ſeiner ſelbſt als das edelſte und nach dem eben- bild GOttes erſchaffene geſchoͤpff ſich ſelbſt er- kennen lernen ſolle und muͤſſe/ und wie er ſich in dreyerley ſtand wol zu pruͤfen habe. Franckfurt. 1675. in 8vo. Getreue warnung von dem betrug der menſch- lichen vernunfft in geiſtlichen ſachen zu mei- den/ Col. l. 21. 22. 23. Lateiniſch zu Koͤnigsberg 1646. Hollaͤndiſch zu Rotterdam 1674. Hoch- teutſch zu Neuhauß 1684. Sphæra Myſtica mit Tabellen Lateiniſch in 12mo. Oculus Sidereus, Teutſch in 4to. Kleine hauß-ſchule oder kinder-tempel in 8vo. Zwoͤlff Jordans-ſteine 12. anſtoͤßiger lehr- puncten in 24to. Evangelium exulantium in 12mo. Vom ort der ſeelen nach dem tod in 12mo. Vom ſchaden Joſephs in 12mo. Joſephus Redivivus in 12mo. Geheimniß der boßheit und vom greuel der verwuͤſtung in 12mo. Trias Myſticaſ. Speculum Apocalypticum, Metaphyſicum & Epiſtola Chrono-Metrica, Lateiniſch in 12mo. Kraͤmer-korb mit 7. beſchloſſenen laden 1646. in 12mo. Von den zweyen annoch lebendigen zeugen in 12mo. Notæ Myſticæ in 8vo. Vom wahren und falſchen Chriſtenthum/ in 8vo. Jahr MDC. biß MDCC. Theologia Myſtica Hugonis de Palma, in 8vo. Colloquium Thorunienſe. in 12mo. De non gerendo gladio materiali, in 12mo. Rationes deceptionis humanæ, in 12mo. Und endlich Send-ſchreiben von dem rechten kirchen-ge- hen/ darinnen aus wahrem grund und verſtand der H. Schrifft/ wie auch nach der fuͤrnemſten alten und neuen Theologen zeugniſſen kuͤrtzlich dargethan und erwieſen wird/ wie weit und wie weit nicht das kirchen-gehen einem GOtt-ſuchenden menſchen nuͤtzlich ſey. Amſterdam, 1687. in 8vo. Jn einigen ſeinen ſchrifften nennet er ſich Amadeum von Friedleben den Auffgerichteten genannt/ in andern macht er ſich gar nicht nahmhaftig/ ohne zweiffel das gewoͤhnliche laͤ- ſternzu verhuͤten. Sonſten hat dieſer mann auch einen groſſen vorrath von andern raren ſchrifften/ geheimniſſen und dergleichen materi- en/ die er geliebet/ zuſammen gebracht gehabt/ welche abeꝛ alle der bekannte Schleſiſche Doctor Johann Schefler hernach ſoll verbrannt haben/ vermuthlich weil ſie mit ſeiner ſectirerey nicht uͤbereingeſtimmet. 17. Die materien ſeiner ſchrifften gehen ſo wol/ als die andern alle/ welche von den heuch- lern verworffen worden/ auff die wiederauff- richtung des wahren Chriſtenthums/ dabey er auch kein bedencken getragen/ ſich der ſache des von vielen ſo ſehr verſchmaͤheten Jacob Boͤh- mens anzunehmen/ ungeacht ihn ſein vorneh- mer ſtand und andere reitzungen leicht davon abhalten koͤnnen. Jn Boͤhmens hiſtorie iſt ſchon erzehlet worden/ wie er mit dieſem ſehr ge- nau bekant geweſen und deſſen lebenslauff nach ſeinem tod auffgeſetzet. Deswegen er ein eife- riger Boͤhmiſte heiſſen muß/ vid Colberg cap. VIII. p. 326. Sagittarius Introd. in Hiſtor. Eccl. p. 902. Von andern hat er mit ſeinen redlichen bekaͤntniſſen nicht weniger allerhand ungleiche beſchuldigungen leiden muͤſſen/ wie er etliche in dem ſend-ſchreiben von dem kirchen- gehen p. 56. erzehlet/ als daß er Weigelii und Johann Arndten ſchrifften hoch hielte/ ſich damit ſehr macerirte/ daß er unge- braͤuchliche Phraſes und keine Theſes oder gewiſſe ſchul-ſaͤtze gebrauchte/ die Pre- diger cenſirte/ und damit das Miniſterium angriffe. Auff welche und dergleichen an- klagen er daſelbſt und hin und wieder in ſeinen ſchrifften antwortet. Gleich wie er uͤberhaubt in dem Weg der alten weiſen p. 68. eine laͤſterer alſo abweiſet: Seyn die laͤſterer gewar- net dem geiſt der laͤſterung in ihnen nicht weiter raum zugeben/ oder dieſe einfalt zuver achten: denn wir ſchreiben denkindern/ und nicht den maͤnneꝛn/ den glaͤubigen/ und nicht den kluͤglingen ꝛc. Beſchul- digungen wider ihn. 18. Das principium ſeiner lehre ſetzet er uͤ- berall auff die H. Schrifft und die erleuchtung des H. Geiſtes. Jenes weiſen alle ſeine buͤcher/ und ſonderlich Via Sapientum, darinnen er faſt lauter Schrifft-worte gebrauchet: Dieſes zeu- gen unter andern folgende worte auß gedach- tem ſend-ſchreiben p. 49. da er die offenbahrung des Geiſtes Gottes alſo beweiſet: Es iſt zu fragen Seine lehre von der Heil. Schrifft/ Der er- leuchtung M 3

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Zitationshilfe: Arnold, Gottfried: Unpartheyische Kirchen- und Ketzer-Historie. Bd. 2 (T. 3/4). Frankfurt (Main), 1700, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/arnold_ketzerhistorie02_1700/105>, abgerufen am 22.12.2024.