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Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687.

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ner/ Jacobiten/ Armenier und andere mehr.

Die marmorne Pyramides der alten Egypter/ so heutiges Tages noch in ihrem Wesen stehen/ seyn gar denckwürdig.

Alle Geschichtschreiber/ so jemahls von diesen Wundern der Welt geschriben haben / haben deren wunderbarliche Grösse und Höhe noch nie erzehlet/ gleichwie die jenige/ welche die unglaubliche Grösse und Höhe derselben mit ihren Augen gesehen/ auß eigener Erfahrung davon zeugen können. Die grösseste erreichet die Höhe von 1126. Fuß; Ein jede Pyramis hat am Boden 1200 Schritt im Umbgange.

Man sagt/ daß die Pyramides von einem Könige in Egypten/ Nahmens Cheops/ oder Cheospes gestifftet seyn/ welcher zu diesem Werck 100000. Mann 20. Jahr lang gebrauchet hat; In welcher Zeit die Kosten allein vor Zwibel/ Wurtzel und Lauch auff 1600. Talent Silbers sich belauffen/ das seyn 960000. Kronen; Die Menge deß Volcks hat in die Runde 60. Acker Landes dazu eingenommen.

Der Eifer dieses Königes Cheospis, umb diß Werck zu vollführen/ ist so groß gewesen/ daß/ als es ihme an Gelde begunte zu entbrechen/ er seine eigene Tochter zu einer offentlichen Huren hingab/ und mit dem Gelde sein angefangen Werck vollbrachte. Also foderte auch die Tochter über dem außgesprochenen Lohn / den ihr Vatter bekam/ von einem jeden/ der sie gebrauchte/ einen Stein / deren sie so viel bekommen hat/ daß die andere pyramis davon auffgerichtet ist / welche an Grösse der ersten wenig nachgibt.

Die Ursachen/ warumb selbige erst gestifftet seyn/ werden verschiedentlich von vielen erzehlet; Gläublich ists/ daß die Stiffter der Pyramiden dieselbe zu ihren Grabstätten verordnet haben/ dann inwendig ist zu sehen ein Keller/ und inwendig in dem Keller/ durch einen engen Eingang/ ein viereckichter Raum/ so noch auff den heutigen Tag die Reliquien eines alten prächtigen Grabes abbildet.

Von den Moluckern.

DIe Einwohner der Insulen Moluccae, (deren eigentlich funffe seyn/ als Ternate, Tidor, Mazian, Motir, und Bassian) seyn ins gemein mittelmässiger statur, wohl proportionirt von Leib und Gliedern. Ihre Kleider seynd kurtze Catoune oder Seidene Uberröcke/ die Hosen sind von gleicher Gattung zugerichtet /

ner/ Jacobiten/ Armenier und andere mehr.

Die marmorne Pyramides der alten Egypter/ so heutiges Tages noch in ihrem Wesen stehen/ seyn gar denckwürdig.

Alle Geschichtschreiber/ so jemahls von diesen Wundern der Welt geschriben haben / haben deren wunderbarliche Grösse und Höhe noch nie erzehlet/ gleichwie die jenige/ welche die unglaubliche Grösse und Höhe derselben mit ihren Augen gesehen/ auß eigener Erfahrung davon zeugen können. Die grösseste erreichet die Höhe von 1126. Fuß; Ein jede Pyramis hat am Boden 1200 Schritt im Umbgange.

Man sagt/ daß die Pyramides von einem Könige in Egypten/ Nahmens Cheops/ oder Cheospes gestifftet seyn/ welcher zu diesem Werck 100000. Mann 20. Jahr lang gebrauchet hat; In welcher Zeit die Kosten allein vor Zwibel/ Wurtzel und Lauch auff 1600. Talent Silbers sich belauffen/ das seyn 960000. Kronen; Die Menge deß Volcks hat in die Runde 60. Acker Landes dazu eingenommen.

Der Eifer dieses Königes Cheospis, umb diß Werck zu vollführen/ ist so groß gewesen/ daß/ als es ihme an Gelde begunte zu entbrechen/ er seine eigene Tochter zu einer offentlichen Huren hingab/ und mit dem Gelde sein angefangen Werck vollbrachte. Also foderte auch die Tochter über dem außgesprochenen Lohn / den ihr Vatter bekam/ von einem jeden/ der sie gebrauchte/ einen Stein / deren sie so viel bekommen hat/ daß die andere pyramis davon auffgerichtet ist / welche an Grösse der ersten wenig nachgibt.

Die Ursachen/ warumb selbige erst gestifftet seyn/ werden verschiedentlich von vielen erzehlet; Gläublich ists/ daß die Stiffter der Pyramiden dieselbe zu ihren Grabstätten verordnet haben/ dann inwendig ist zu sehen ein Keller/ und inwendig in dem Keller/ durch einen engen Eingang/ ein viereckichter Raum/ so noch auff den heutigen Tag die Reliquien eines alten prächtigen Grabes abbildet.

Von den Moluckern.

DIe Einwohner der Insulen Moluccae, (deren eigentlich funffe seyn/ als Ternate, Tidor, Mazian, Motir, und Bassian) seyn ins gemein mittelmässiger statur, wohl proportionirt von Leib und Gliedern. Ihre Kleider seynd kurtze Catoune oder Seidene Uberröcke/ die Hosen sind von gleicher Gattung zugerichtet /

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        <p>Der Eifer dieses Königes Cheospis, umb diß Werck zu vollführen/ ist so groß                      gewesen/ daß/ als es ihme an Gelde begunte zu entbrechen/ er seine eigene                      Tochter zu einer offentlichen Huren hingab/ und mit dem Gelde sein angefangen                      Werck vollbrachte. Also foderte auch die Tochter über dem außgesprochenen Lohn /                      den ihr Vatter bekam/ von einem jeden/ der sie gebrauchte/ einen Stein /                      deren sie so viel bekommen hat/ daß die andere pyramis davon auffgerichtet ist                     / welche an Grösse der ersten wenig nachgibt.</p>
        <p>Die Ursachen/ warumb selbige erst gestifftet seyn/ werden verschiedentlich von                      vielen erzehlet; Gläublich ists/ daß die Stiffter der Pyramiden dieselbe zu                      ihren Grabstätten verordnet haben/ dann inwendig ist zu sehen ein Keller/ und                      inwendig in dem Keller/ durch einen engen Eingang/ ein viereckichter Raum/ so                      noch auff den heutigen Tag die Reliquien eines alten prächtigen Grabes                      abbildet.</p>
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[23/0035] ner/ Jacobiten/ Armenier und andere mehr. Die marmorne Pyramides der alten Egypter/ so heutiges Tages noch in ihrem Wesen stehen/ seyn gar denckwürdig. Alle Geschichtschreiber/ so jemahls von diesen Wundern der Welt geschriben haben / haben deren wunderbarliche Grösse und Höhe noch nie erzehlet/ gleichwie die jenige/ welche die unglaubliche Grösse und Höhe derselben mit ihren Augen gesehen/ auß eigener Erfahrung davon zeugen können. Die grösseste erreichet die Höhe von 1126. Fuß; Ein jede Pyramis hat am Boden 1200 Schritt im Umbgange. Man sagt/ daß die Pyramides von einem Könige in Egypten/ Nahmens Cheops/ oder Cheospes gestifftet seyn/ welcher zu diesem Werck 100000. Mann 20. Jahr lang gebrauchet hat; In welcher Zeit die Kosten allein vor Zwibel/ Wurtzel und Lauch auff 1600. Talent Silbers sich belauffen/ das seyn 960000. Kronen; Die Menge deß Volcks hat in die Runde 60. Acker Landes dazu eingenommen. Der Eifer dieses Königes Cheospis, umb diß Werck zu vollführen/ ist so groß gewesen/ daß/ als es ihme an Gelde begunte zu entbrechen/ er seine eigene Tochter zu einer offentlichen Huren hingab/ und mit dem Gelde sein angefangen Werck vollbrachte. Also foderte auch die Tochter über dem außgesprochenen Lohn / den ihr Vatter bekam/ von einem jeden/ der sie gebrauchte/ einen Stein / deren sie so viel bekommen hat/ daß die andere pyramis davon auffgerichtet ist / welche an Grösse der ersten wenig nachgibt. Die Ursachen/ warumb selbige erst gestifftet seyn/ werden verschiedentlich von vielen erzehlet; Gläublich ists/ daß die Stiffter der Pyramiden dieselbe zu ihren Grabstätten verordnet haben/ dann inwendig ist zu sehen ein Keller/ und inwendig in dem Keller/ durch einen engen Eingang/ ein viereckichter Raum/ so noch auff den heutigen Tag die Reliquien eines alten prächtigen Grabes abbildet. Von den Moluckern. DIe Einwohner der Insulen Moluccae, (deren eigentlich funffe seyn/ als Ternate, Tidor, Mazian, Motir, und Bassian) seyn ins gemein mittelmässiger statur, wohl proportionirt von Leib und Gliedern. Ihre Kleider seynd kurtze Catoune oder Seidene Uberröcke/ die Hosen sind von gleicher Gattung zugerichtet /

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Zitationshilfe: Nyland, Petrus: Schauplatz Irdischer Geschöpffe. Bd. 1. Osnabrück, 1687, S. 23. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nylandt_schauplatz01_1678/35>, abgerufen am 21.12.2024.