Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874.

Bild:
<< vorherige Seite

Und warum denn nicht? Warum denn nur so
selten zur h. Communion gehen? Ist es euch viel-
leicht nicht möglich, öfter hinzuzutreten? O, bekennt
es nur, es liegt fast immer einzig an euerm guten
Willen. Wer ernst will und es sich angelegen sein
lässet, der findet sicher nach Verlauf von etlichen
Wochen oder höchstens einigen Monaten die Zeit,
welche zur h. Beicht und Communion in Anspruch
genommen wird. Recht besehen und aufrichtig ge-
sprochen liegt der eigentliche Grund jener Seltenheit
stets in einem Mangel an Liebe zum Herrn, an Eifer
für das Seelenheil, welcher dann durch die Seltenheit
der Communionen noch ärger wird.

Also auch hier werde und sei es h. Regel, daß,
wie die Mutter, auch der Vater recht oft, immer von
Neuem die h. Speise empfange. Das wird den Geist
christlicher Frömmigkeit immer von Neuem wieder
in ihm nähren und kräftigen und denselben immer
höher fördern; das wird ihm Schutz und Kraft bieten
in den Gefahren und Schwierigkeiten, die seine Le-
bensverhältnisse für das christliche Leben mit sich füh-
ren; das wird vor Allem dazu beitragen, ihn zu einem
wahrhaft christlichen Vater zu machen.

Und warum denn nicht? Warum denn nur so
selten zur h. Communion gehen? Ist es euch viel-
leicht nicht möglich, öfter hinzuzutreten? O, bekennt
es nur, es liegt fast immer einzig an euerm guten
Willen. Wer ernst will und es sich angelegen sein
lässet, der findet sicher nach Verlauf von etlichen
Wochen oder höchstens einigen Monaten die Zeit,
welche zur h. Beicht und Communion in Anspruch
genommen wird. Recht besehen und aufrichtig ge-
sprochen liegt der eigentliche Grund jener Seltenheit
stets in einem Mangel an Liebe zum Herrn, an Eifer
für das Seelenheil, welcher dann durch die Seltenheit
der Communionen noch ärger wird.

Also auch hier werde und sei es h. Regel, daß,
wie die Mutter, auch der Vater recht oft, immer von
Neuem die h. Speise empfange. Das wird den Geist
christlicher Frömmigkeit immer von Neuem wieder
in ihm nähren und kräftigen und denselben immer
höher fördern; das wird ihm Schutz und Kraft bieten
in den Gefahren und Schwierigkeiten, die seine Le-
bensverhältnisse für das christliche Leben mit sich füh-
ren; das wird vor Allem dazu beitragen, ihn zu einem
wahrhaft christlichen Vater zu machen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <div>
            <pb facs="#f0086" xml:id="C889V3_001_1874_pb0083_0001" n="83"/>
            <p>Und warum denn nicht? Warum denn nur so<lb/>
selten zur h. Communion gehen? Ist es euch viel-<lb/>
leicht nicht möglich, öfter hinzuzutreten? O, bekennt<lb/>
es nur, es liegt fast immer einzig an euerm guten<lb/>
Willen. Wer ernst will und es sich angelegen sein<lb/>
lässet, der findet sicher nach Verlauf von etlichen<lb/>
Wochen oder höchstens einigen Monaten die Zeit,<lb/>
welche zur h. Beicht und Communion in Anspruch<lb/>
genommen wird. Recht besehen und aufrichtig ge-<lb/>
sprochen liegt der eigentliche Grund jener Seltenheit<lb/>
stets in einem Mangel an Liebe zum Herrn, an Eifer<lb/>
für das Seelenheil, welcher dann durch die Seltenheit<lb/>
der Communionen noch ärger wird.</p>
            <p>Also auch hier werde und sei es h. Regel, daß,<lb/>
wie die Mutter, auch der Vater recht oft, immer von<lb/>
Neuem die h. Speise empfange. Das wird den Geist<lb/>
christlicher Frömmigkeit immer von Neuem wieder<lb/>
in ihm nähren und kräftigen und denselben immer<lb/>
höher fördern; das wird ihm Schutz und Kraft bieten<lb/>
in den Gefahren und Schwierigkeiten, die seine Le-<lb/>
bensverhältnisse für das christliche Leben mit sich füh-<lb/>
ren; das wird vor Allem dazu beitragen, ihn zu einem<lb/>
wahrhaft christlichen Vater zu machen.</p>
          </div>
        </div>
      </div>
      <div>
</div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[83/0086] Und warum denn nicht? Warum denn nur so selten zur h. Communion gehen? Ist es euch viel- leicht nicht möglich, öfter hinzuzutreten? O, bekennt es nur, es liegt fast immer einzig an euerm guten Willen. Wer ernst will und es sich angelegen sein lässet, der findet sicher nach Verlauf von etlichen Wochen oder höchstens einigen Monaten die Zeit, welche zur h. Beicht und Communion in Anspruch genommen wird. Recht besehen und aufrichtig ge- sprochen liegt der eigentliche Grund jener Seltenheit stets in einem Mangel an Liebe zum Herrn, an Eifer für das Seelenheil, welcher dann durch die Seltenheit der Communionen noch ärger wird. Also auch hier werde und sei es h. Regel, daß, wie die Mutter, auch der Vater recht oft, immer von Neuem die h. Speise empfange. Das wird den Geist christlicher Frömmigkeit immer von Neuem wieder in ihm nähren und kräftigen und denselben immer höher fördern; das wird ihm Schutz und Kraft bieten in den Gefahren und Schwierigkeiten, die seine Le- bensverhältnisse für das christliche Leben mit sich füh- ren; das wird vor Allem dazu beitragen, ihn zu einem wahrhaft christlichen Vater zu machen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Weitere Informationen:

Dieses Werk stammt vom Projekt Digitization Lifecycle am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung.

Anmerkungen zur Transkription:

Bei der Zeichenerkennung wurde nach Vorgabe des DLC modernisiert.

In Absprache mit dem MPI wurden die folgenden Aspekte der Vorlage nicht erfasst:

  • Bogensignaturen und Kustoden
  • Kolumnentitel
  • Auf Titelblättern wurde auf die Auszeichnung der Schriftgrößenunterscheide zugunsten der Identifizierung von titleParts verzichtet.
  • Bei Textpassagen, die als Abschnittsüberschrift ausgeweisen werden können, wird auf die zusätzliche Auszeichnung des Layouts verzichtet.
  • Keine Auszeichnung der Initialbuchstaben am Kapitelanfang.

Es wurden alle Anführungszeichen übernommen und die Zitate zusätzlich mit q ausgezeichnet.

Weiche und harte Zeilentrennungen werden identisch als 002D übernommen. Der Zeilenumbruch selbst über lb ausgezeichnet.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/86
Zitationshilfe: Cramer, Wilhelm: Der christliche Vater wie er sein und was er thun soll. Nebst einem Anhange von Gebeten für denselben. Dülmen, 1874, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/cramer_mutter_1874/86>, abgerufen am 22.12.2024.