[Spaltenumbruch]
lichten saltz bey sich/ und also die Tugend zu erweichen/ zu zertheilen/ das Haupt Ge- hirn und Nerven zu stärcken/ die Lebens- Geister zu erquicken/ und den Schweiß zu treiben.
Gebrauch.
Fluß- rauch-pul- ver.
Es wird dieses Gummi allein außwendig gebraucht/ und zwar under die Flußrauch zu stärckung der Gliederen/ vertheilung der Flüssen; als nimb Mastix/ Gummi Anime/ jedes ein loth/ rothe Rosen/ Storax/ Ag- stein/ Wachholderholtz/ jedes ein halb loth/ zerhacke alles groblicht under einander/ und Flüsse.wirff zuweilen ein wenig auff die Gluth/ beräuchere Tücher damit/ und schlage sie also warm umb das Haupt.
Kalt hirn.
Zu erwärmung des Gehirns/ verthei- Schwache Gedächt- nuß.lung der Flüssen/ und stärckung der Nerven und Gedächtnuß/ nimb deß Betonien-pfla- sters und Gummi Animae jed. ein halb loth/ zerlaß es under einander/ misch ein paar tropffen destilliert Lavendel-öl darunder/ laß es erkalten/ streichs auff Leder/ und lege es auff den Scheitel.
CAPUT CLXXII. Tacamahaca.Gummi Tacamahaca.
Namen.
TAcamahaca Gummi/ Tacamahaca, Resina Tacamahacae, Tacamahaca Popu- lo similis, fructu colore Poeoniae, I. B. Arbor Populo similis resinosa altera, C. B.
Gestalt.
Dieß Gummi fließt in America auß ei- nem verwundten Baum/ welcher dem Pa- pelbaum sich vergleicht/ und einen starcken Geruch hat/ dessen Frucht braunroth ist/ wie Pöonien-samen/ er soll ablang-runde zerkerffte blätter haben.
Das Gummi ist hartzichter Natur/ kle- bicht/ eines starcken Geruchs/ bleichgelb an farb/ under den zähnen gehet es gleich zu pulver/ bald aber wider zusammen/ und läßt sich wie Wachs ziehen; hat einen bitter- lichten/ zugleich etwas Aromatischen nicht unlieblichen Geschmack. Auff der Gluth gibt es einen anmüthigen Rauch von sich/ und wird gantz verzehret.
Eigenschafft.
Es hat dieses Gummi viel ölicht-klebige theil/ neben einem saurlichten temperierten saltz in sich/ und dannenher die Eigen- schafft wacker zusammen zu ziehen/ schmer- tzen zu stillen/ den zufluß der feuchtigkeiten zu verhinderen/ auch wol zu resolviren und zu vertheilen.
Gebrauch.
Dieses Gummi auff die Gluth geworf- Mutter- [oh]nmacht.fen/ und den Rauch davon denen mit Mut- ter-Ohnmachten angefochtenen Weiberen under die Nasen gelassen/ wird sie gleich wi- der zu recht bringen.
Magen- pflaster.
Zu einem Magen-pflaster nemt zwey loth Styrax/ ein loth Tacamahaca; stoßt es in einem heissen Mörsel biß es under einander vergangen/ rühret nach belieben ein wenig [Spaltenumbruch]
Mußcatnus-öl und Peruanischen Balsam darunder/ streichts alßdann auff Leder/ und schlagt solch Pflaster über den Magen. EsSchwa- cher Ma- gen/ Schlechte däwung/ Wind. Hufft- schmertzen. stärckt denselben und seine Däwung ver- wunderlich/ stillet das Erbrechen und die Ruhren/ vertheilt die Wind. Wenn es ü- ber die Hufft oder andere Geläiche geschla- gen wird/ so wird es deroselben Schmertzen und Wehetagen/ so von kalten Flüssen her- rühren/ nach und nach verzehren und stillen.
Tacamahaca an dem Liecht oder in war- men Mörsel gestossen und zerlassen/ auff Taffet-schwartze Band gestrichen/ pflaster eines halben/ oder auch gantzen Thalers groß darauß geschnitten/ über die Schläff gelegt/ darauff so lang es klebt ligen lassen/ vertreibt gar offt durch zertheilung der flüs-Zahn- schmertzen. sen das Zahnwehe. Daher es von etlichen Wund-ärtzten für ein groß Geheimnuß ge- halten wird.
CAPUT CLXXIII. Gummi Caranna.Caranna.
Namen und Gestalt.
GUmmi Caranna/ Caranna, C. B. Ca- ragna, Tlahueliloca, Quahuitl, i e. Ar- bor insaniae, Fr. Hernand. Jst ein fettes zähes/ bleich-gelbes Hartz/ welches in blät- tern/ damit es nicht zusammen klebe/ auß America geführet wird: fließt auch auß ei- nem verwundten Baum/ hat etwas stärcke- ren geruch als die Taramahaca. Jn dem übrigen hat es gleiche Eigenschafft undVerwund- te Ner- ven und Spän-a- dern. würckung mit derselbigen/ zertheilet aber geschwinder/ und heilet auch die verwund- ten Nerven und Span-aderen.
Es wird auch ein Pflaster wider das Po- dagram darauß gemacht/ und auff die Po-Podagri- sche Ge- schwulst und schmer- tzen. dagrische Glieder mit trefflicher würckung gelegt/ denn es vertheilet die geschwulst/ und stillet allen Schmertzen behend. Darzu nimb Gummi Caranna 2. loth/ gelb wachs 1. loth/ gantz rein zerstossenen Garten-stein- klee-samen ein halb loth/ deß pulvers von dem Armenischen Bolus ein und ein halb quintlein/ Rosen-öl so viel nöthig/ zerlaß das zerstossene Gummi erstlich in dem wachs und Rosen-öl/ hernach rühre und mische die pulver darunder/ und bereite also ein pfla- ster darauß/ welches man auff die P[o]dagri- schen Gelencke gantz sicher schlagen kan.
CAPUT CLXXIV. Sarcocolla.Sarcocolla.
Gestalt.
SArcocolla/ Sarcocolla, ist ein granu- liert braunlicht-gelbes/ bitteres/ dem Weyrauch ähnliches Gummi wel- ches auß einem stachlichten Baum in Per- side fleußt. Das beste ist das frische bleiche/ bittere/ klebig-schleimige/ lufftlöcherige/ so sich in wasser leicht zerlaßt; wenn man es an das brennende Liecht halt/ so siedet es erstlich/ hernach bekommet es eine helle flamme.
Ei-
O o 2
Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
[Spaltenumbruch]
lichten ſaltz bey ſich/ und alſo die Tugend zu erweichen/ zu zertheilen/ das Haupt Ge- hirn und Nerven zu ſtaͤrcken/ die Lebens- Geiſter zu erquicken/ und den Schweiß zu treiben.
Gebrauch.
Fluß- rauch-pul- ver.
Es wird dieſes Gummi allein außwendig gebraucht/ und zwar under die Flußrauch zu ſtaͤrckung der Gliederen/ vertheilung der Fluͤſſen; als nimb Maſtix/ Gum̃i Anime/ jedes ein loth/ rothe Roſen/ Storax/ Ag- ſtein/ Wachholderholtz/ jedes ein halb loth/ zerhacke alles groblicht under einander/ und Fluͤſſe.wirff zuweilen ein wenig auff die Gluth/ beraͤuchere Tuͤcher damit/ und ſchlage ſie alſo warm umb das Haupt.
Kalt hirn.
Zu erwaͤrmung des Gehirns/ verthei- Schwache Gedaͤcht- nuß.lung der Fluͤſſen/ und ſtaͤrckung der Nerven und Gedaͤchtnuß/ nimb deß Betonien-pfla- ſters und Gummi Animæ jed. ein halb loth/ zerlaß es under einander/ miſch ein paar tropffen deſtilliert Lavendel-oͤl darunder/ laß es erkalten/ ſtreichs auff Leder/ und lege es auff den Scheitel.
CAPUT CLXXII. Tacamahaca.Gummi Tacamahaca.
Namen.
TAcamahaca Gummi/ Tacamahaca, Reſina Tacamahacæ, Tacamahaca Popu- lo ſimilis, fructu colore Pœoniæ, I. B. Arbor Populo ſimilis reſinoſa altera, C. B.
Geſtalt.
Dieß Gummi fließt in America auß ei- nem verwundten Baum/ welcher dem Pa- pelbaum ſich vergleicht/ und einen ſtarcken Geruch hat/ deſſen Frucht braunroth iſt/ wie Poͤonien-ſamen/ er ſoll ablang-runde zerkerffte blaͤtter haben.
Das Gummi iſt hartzichter Natur/ kle- bicht/ eines ſtarcken Geruchs/ bleichgelb an farb/ under den zaͤhnen gehet es gleich zu pulver/ bald aber wider zuſam̃en/ und laͤßt ſich wie Wachs ziehen; hat einen bitter- lichten/ zugleich etwas Aromatiſchen nicht unlieblichen Geſchmack. Auff der Gluth gibt es einen anmuͤthigen Rauch von ſich/ und wird gantz verzehret.
Eigenſchafft.
Es hat dieſes Gummi viel oͤlicht-klebige theil/ neben einem ſaurlichten temperierten ſaltz in ſich/ und dannenher die Eigen- ſchafft wacker zuſam̃en zu ziehen/ ſchmer- tzen zu ſtillen/ den zufluß der feuchtigkeiten zu verhinderen/ auch wol zu reſolviren und zu vertheilen.
Gebrauch.
Dieſes Gummi auff die Gluth geworf- Mutter- [oh]nmacht.fen/ und den Rauch davon denen mit Mut- ter-Ohnmachten angefochtenen Weiberen under die Naſen gelaſſen/ wird ſie gleich wi- der zu recht bringen.
Magen- pflaſter.
Zu einem Magen-pflaſter nemt zwey loth Styrax/ ein loth Tacamahaca; ſtoßt es in einem heiſſen Moͤrſel biß es under einander vergangen/ ruͤhret nach belieben ein wenig [Spaltenumbruch]
Mußcatnus-oͤl und Peruaniſchen Balſam darunder/ ſtreichts alßdann auff Leder/ und ſchlagt ſolch Pflaſter uͤber den Magen. EsSchwa- cher Ma- gen/ Schlechte daͤwung/ Wind. Hufft- ſchmertzen. ſtaͤrckt denſelben und ſeine Daͤwung ver- wunderlich/ ſtillet das Erbrechen und die Ruhren/ vertheilt die Wind. Wenn es uͤ- ber die Hufft oder andere Gelaͤiche geſchla- gen wird/ ſo wird es deroſelben Schmertzen und Wehetagen/ ſo von kalten Fluͤſſen her- ruͤhren/ nach und nach verzehren und ſtillen.
Tacamahaca an dem Liecht oder in war- men Moͤrſel geſtoſſen und zerlaſſen/ auff Taffet-ſchwartze Band geſtrichen/ pflaſter eines halben/ oder auch gantzen Thalers groß darauß geſchnitten/ uͤber die Schlaͤff gelegt/ darauff ſo lang es klebt ligen laſſen/ vertreibt gar offt durch zertheilung der fluͤſ-Zahn- ſchmertzen. ſen das Zahnwehe. Daher es von etlichen Wund-aͤrtzten fuͤr ein groß Geheimnuß ge- halten wird.
CAPUT CLXXIII. Gummi Caranna.Caranna.
Namen und Geſtalt.
GUmmi Caranna/ Caranna, C. B. Ca- ragna, Tlahueliloca, Quahuitl, i e. Ar- bor inſaniæ, Fr. Hernand. Jſt ein fettes zaͤhes/ bleich-gelbes Hartz/ welches in blaͤt- tern/ damit es nicht zuſammen klebe/ auß America gefuͤhret wird: fließt auch auß ei- nem verwundten Baum/ hat etwas ſtaͤrcke- ren geruch als die Taramahaca. Jn dem uͤbrigen hat es gleiche Eigenſchafft undVerwund- te Ner- ven und Spaͤn-a- dern. wuͤrckung mit derſelbigen/ zertheilet aber geſchwinder/ und heilet auch die verwund- ten Nerven und Span-aderen.
Es wird auch ein Pflaſter wider das Po- dagram darauß gemacht/ und auff die Po-Podagri- ſche Ge- ſchwulſt uñ ſchmer- tzen. dagriſche Glieder mit trefflicher wuͤrckung gelegt/ denn es vertheilet die geſchwulſt/ und ſtillet allen Schmertzen behend. Darzu nimb Gummi Caranna 2. loth/ gelb wachs 1. loth/ gantz rein zerſtoſſenen Garten-ſtein- klee-ſamen ein halb loth/ deß pulvers von dem Armeniſchen Bolus ein und ein halb quintlein/ Roſen-oͤl ſo viel noͤthig/ zerlaß das zerſtoſſene Gum̃i erſtlich in dem wachs und Roſen-oͤl/ hernach ruͤhre und miſche die pulver darunder/ und bereite alſo ein pfla- ſter darauß/ welches man auff die P[o]dagri- ſchen Gelencke gantz ſicher ſchlagen kan.
CAPUT CLXXIV. Sarcocolla.Sarcocolla.
Geſtalt.
SArcocolla/ Sarcocolla, iſt ein granu- liert braunlicht-gelbes/ bitteres/ dem Weyrauch aͤhnliches Gummi wel- ches auß einem ſtachlichten Baum in Per- ſide fleußt. Das beſte iſt das friſche bleiche/ bittere/ klebig-ſchleimige/ lufftloͤcherige/ ſo ſich in waſſer leicht zerlaßt; wenn man es an das brennende Liecht halt/ ſo ſiedet es erſtlich/ hernach bekommet es eine helle flamme.
Ei-
O o 2
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[291/0307]
Von den Baum- und Staud-Gewaͤchſen.
lichten ſaltz bey ſich/ und alſo die Tugend
zu erweichen/ zu zertheilen/ das Haupt Ge-
hirn und Nerven zu ſtaͤrcken/ die Lebens-
Geiſter zu erquicken/ und den Schweiß zu
treiben.
Gebrauch.
Es wird dieſes Gummi allein außwendig
gebraucht/ und zwar under die Flußrauch
zu ſtaͤrckung der Gliederen/ vertheilung der
Fluͤſſen; als nimb Maſtix/ Gum̃i Anime/
jedes ein loth/ rothe Roſen/ Storax/ Ag-
ſtein/ Wachholderholtz/ jedes ein halb loth/
zerhacke alles groblicht under einander/ und
wirff zuweilen ein wenig auff die Gluth/
beraͤuchere Tuͤcher damit/ und ſchlage ſie
alſo warm umb das Haupt.
Fluͤſſe.
Zu erwaͤrmung des Gehirns/ verthei-
lung der Fluͤſſen/ und ſtaͤrckung der Nerven
und Gedaͤchtnuß/ nimb deß Betonien-pfla-
ſters und Gummi Animæ jed. ein halb loth/
zerlaß es under einander/ miſch ein paar
tropffen deſtilliert Lavendel-oͤl darunder/
laß es erkalten/ ſtreichs auff Leder/ und lege
es auff den Scheitel.
Schwache
Gedaͤcht-
nuß.
CAPUT CLXXII.
Tacamahaca. Gummi Tacamahaca.
Namen.
TAcamahaca Gummi/ Tacamahaca,
Reſina Tacamahacæ, Tacamahaca Popu-
lo ſimilis, fructu colore Pœoniæ, I. B.
Arbor Populo ſimilis reſinoſa altera, C. B.
Geſtalt.
Dieß Gummi fließt in America auß ei-
nem verwundten Baum/ welcher dem Pa-
pelbaum ſich vergleicht/ und einen ſtarcken
Geruch hat/ deſſen Frucht braunroth iſt/
wie Poͤonien-ſamen/ er ſoll ablang-runde
zerkerffte blaͤtter haben.
Das Gummi iſt hartzichter Natur/ kle-
bicht/ eines ſtarcken Geruchs/ bleichgelb an
farb/ under den zaͤhnen gehet es gleich zu
pulver/ bald aber wider zuſam̃en/ und laͤßt
ſich wie Wachs ziehen; hat einen bitter-
lichten/ zugleich etwas Aromatiſchen nicht
unlieblichen Geſchmack. Auff der Gluth
gibt es einen anmuͤthigen Rauch von ſich/
und wird gantz verzehret.
Eigenſchafft.
Es hat dieſes Gummi viel oͤlicht-klebige
theil/ neben einem ſaurlichten temperierten
ſaltz in ſich/ und dannenher die Eigen-
ſchafft wacker zuſam̃en zu ziehen/ ſchmer-
tzen zu ſtillen/ den zufluß der feuchtigkeiten
zu verhinderen/ auch wol zu reſolviren und
zu vertheilen.
Gebrauch.
Dieſes Gummi auff die Gluth geworf-
fen/ und den Rauch davon denen mit Mut-
ter-Ohnmachten angefochtenen Weiberen
under die Naſen gelaſſen/ wird ſie gleich wi-
der zu recht bringen.
Mutter-
ohnmacht.
Zu einem Magen-pflaſter nemt zwey loth
Styrax/ ein loth Tacamahaca; ſtoßt es in
einem heiſſen Moͤrſel biß es under einander
vergangen/ ruͤhret nach belieben ein wenig
Mußcatnus-oͤl und Peruaniſchen Balſam
darunder/ ſtreichts alßdann auff Leder/ und
ſchlagt ſolch Pflaſter uͤber den Magen. Es
ſtaͤrckt denſelben und ſeine Daͤwung ver-
wunderlich/ ſtillet das Erbrechen und die
Ruhren/ vertheilt die Wind. Wenn es uͤ-
ber die Hufft oder andere Gelaͤiche geſchla-
gen wird/ ſo wird es deroſelben Schmertzen
und Wehetagen/ ſo von kalten Fluͤſſen her-
ruͤhren/ nach und nach verzehren und ſtillen.
Schwa-
cher Ma-
gen/
Schlechte
daͤwung/
Wind.
Hufft-
ſchmertzen.
Tacamahaca an dem Liecht oder in war-
men Moͤrſel geſtoſſen und zerlaſſen/ auff
Taffet-ſchwartze Band geſtrichen/ pflaſter
eines halben/ oder auch gantzen Thalers
groß darauß geſchnitten/ uͤber die Schlaͤff
gelegt/ darauff ſo lang es klebt ligen laſſen/
vertreibt gar offt durch zertheilung der fluͤſ-
ſen das Zahnwehe. Daher es von etlichen
Wund-aͤrtzten fuͤr ein groß Geheimnuß ge-
halten wird.
Zahn-
ſchmertzen.
CAPUT CLXXIII.
Gummi Caranna. Caranna.
Namen und Geſtalt.
GUmmi Caranna/ Caranna, C. B. Ca-
ragna, Tlahueliloca, Quahuitl, i e. Ar-
bor inſaniæ, Fr. Hernand. Jſt ein fettes
zaͤhes/ bleich-gelbes Hartz/ welches in blaͤt-
tern/ damit es nicht zuſammen klebe/ auß
America gefuͤhret wird: fließt auch auß ei-
nem verwundten Baum/ hat etwas ſtaͤrcke-
ren geruch als die Taramahaca. Jn dem
uͤbrigen hat es gleiche Eigenſchafft und
wuͤrckung mit derſelbigen/ zertheilet aber
geſchwinder/ und heilet auch die verwund-
ten Nerven und Span-aderen.
Verwund-
te Ner-
ven und
Spaͤn-a-
dern.
Es wird auch ein Pflaſter wider das Po-
dagram darauß gemacht/ und auff die Po-
dagriſche Glieder mit trefflicher wuͤrckung
gelegt/ denn es vertheilet die geſchwulſt/
und ſtillet allen Schmertzen behend. Darzu
nimb Gummi Caranna 2. loth/ gelb wachs
1. loth/ gantz rein zerſtoſſenen Garten-ſtein-
klee-ſamen ein halb loth/ deß pulvers von
dem Armeniſchen Bolus ein und ein halb
quintlein/ Roſen-oͤl ſo viel noͤthig/ zerlaß
das zerſtoſſene Gum̃i erſtlich in dem wachs
und Roſen-oͤl/ hernach ruͤhre und miſche die
pulver darunder/ und bereite alſo ein pfla-
ſter darauß/ welches man auff die Podagri-
ſchen Gelencke gantz ſicher ſchlagen kan.
Podagri-
ſche Ge-
ſchwulſt
uñ ſchmer-
tzen.
CAPUT CLXXIV.
Sarcocolla. Sarcocolla.
Geſtalt.
SArcocolla/ Sarcocolla, iſt ein granu-
liert braunlicht-gelbes/ bitteres/ dem
Weyrauch aͤhnliches Gummi wel-
ches auß einem ſtachlichten Baum in Per-
ſide fleußt. Das beſte iſt das friſche bleiche/
bittere/ klebig-ſchleimige/ lufftloͤcherige/ ſo
ſich in waſſer leicht zerlaßt; wenn man es
an das brennende Liecht halt/ ſo ſiedet es
erſtlich/ hernach bekommet es eine helle
flamme.
Ei-
O o 2
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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 291. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/307>, abgerufen am 28.11.2024.
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