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Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690.

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Das Erste Buch/
[Spaltenumbruch] nen Tinctur 1. biß 2. quintl. mische erstlich
die destillierten wasser under einander; giesse
hernach die Tinctur darein/ so wird ein
schneeweisse Milch darauß/ mit deren man
offt das Angesicht waschen kan; sie reini-
get/ säuberet/ macht eine glatte/ weisse schö-
ne Haut/ und gibt einen guten Geruch von
sich.



CAPUT CLXIX.
Gummi Gutta. Gutta Gamandra.
Namen.

GUmmi Gutta/ Lateinisch/ Gutta Ga-
mandra, Gummi gutta, Gutta geman,
Cattagauma, vel Gemu, Gummi pe-
ruanum, Gutta cambodia, Succus Cambrici,
Ghitta, Jemou.

Gestalt.

Dieses Gummi ist ein erharteter Milch-
safft/ auß einem bißher noch nicht wol be-
kanten Jndianischen Gewächs/ fülleicht auß
einer Jndianischen Wolffs-milch/ Esula In-
dica Bontii.
Wird auß der Sineseren Land-
schafft zu uns überbracht. Jst gelblicht an
der farb/ sonderlich wenn er in wasser ein
wenig angefeuchtet wird. Daher auch die
Mahler ein heiter gelbe farb davon machen.

Eigenschafft.

Dieser Safft oder Gummi hat ein vitrio-
lisch/ scharff etzendes saltz/ mit etwas schwe-
felichten theilen bey sich verborgen/ und da-
her die Eigenschafft über sich und under
sich starck zu purgieren/ wasser und schleim
außzuführen/ auch innerliche verstopffun-
gen auffzulösen.

Gebrauch.
Gall/ Un-
willen/
Bangig-
keit/ Ma-
gen-trucken.

Wer sich etwan starck erzürnet/ daß jh-
me die Gall in den Magen zusammen gerun-
nen/ auch davon ein bittern Mund/ ban-
gigkeit des Hertzens/ auffstossen und unwil-
len/ starckes trucken über den Magen be-
kommen: oder wer sonsten durch schlechte
Schleim
deß Ma-
gens.
däwung deß Magens ein häuffig zähen
Schleim in demselben gesamlet/ und da-
durch solche jetz erzehlte Zuständ neben ei-
nem verlorenen appetit bekommen/ der kan
nach stärcke seines Magens 6. 7. biß 8. oder
9. gran auff das höchste von diesem pulve-
risierten Gummi/ mit 15. gran praeparierten
Weinsteins/ und einem tropffen Aeniß-öls
vermischt/ morgens frühe einnehmen/ so
wird er dadurch über sich und under sich
wohl purgieret werden. Den praeparierten
Weinstein muß man damit vermischen/ da-
mit es sich nicht allzuvest anhänge/ und
grossen Schmertzen und Grimmen erwecke.

Den jungen Knaben und schwangeren
Weiberen/ auch sonsten schwachen delicaten
Mägen muß man es nicht eingeben/ weilen
es leichtlich bey jhnen innerliche Entzündun-
gen erwecket.

Wasser-
sucht.

Jn der Wassersucht können 10. biß 12. gr.
mit 20. oder 30. gran praeparierten Wein-
steins/ und Weckholder saltzes mehrmahlen
zu abtreibung der Wasseren nutzlich einge-
geben werden/ wie denn vielen hierdurch ge-
holffen worden.

[Spaltenumbruch]


CAPUT CLXX.
Bdellium Gummi. Bdellium.
Namen.

BDellium Gummi/ Griechisch/ [fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material - 4 Zeichen fehlen]. Latein/ Bdellium, Belchon, Ma-
lathram, Maldacon, seu Madelcon.
Jst
ein braunrother bitterlichter Gummi-safft/
welcher keinen unlieblichen Geruch hat/ und
sich leicht anzünden läßt. Fließt auß einem
stachlichten/ sonst aber noch nicht bekanten
hartzichten Baum in Medien/ Arabien und
Ostindien. Für das beste haltet man/ wel-
ches bitter/ durchscheinend wenn mans
bricht/ fett/ so es gerieben wird; weich/ daß
leicht zerlassen wird/ bitterlicht/ und eines
nicht unlieblichen Geruchs.

Eigenschafft.

Dieses Gummi hat einen saurlicht-flüch-
tigen saltzgeist neben etwas ölichten theilen bey
sich/ und daher die Eigenschafften zu erdün-
neren/ zu erweichen/ zu zertheilen/ zu eröf-
nen/ schweiß zu treiben/ sand und schleim
auß den Nieren außzuführen/ den starcken
Fluß der Guldenen-aderen zu stillen.

Gebrauch.

Welche mit starcken scharffen zähen flüs-Scharffe
Brustflüß.

sen auff der Brust behafftet/ können von
diesem Gummi samt anderen mittlen/ Pil-
lulein machen lassen/ und täglich davon/ zu
milterung der scharffen Flüssen einnehmen.

Sonsten aber wird er in den Apotecken
zu allerhand Pflastern gebraucht/ als zu
dem Emplastro Diaphoretico Myns. Emplast. de
Meliloto Mesue. Emplast. Styptico Crollii. Em-
plast Apostolicone Nicol. Alexandrini, Cerato ma-
tricali vel de Galbano,
und andern mehr.



CAPUT CLXXI.
Gummi Animae.
Gestalt.

GUmmi Animae, Gummi vel Resina A-
nimae,
ist theils Americanisch/ theils
Orientalisch. Das Americanische ist
ein weisses durchscheinendes Hartz/ so in
new Hispanien auß den verwundten Bäu-
men fleußt/ und einen lieblichen Geruch
von sich gibt/ auch dem Weyrauch nicht
unähnlich ist.

Das Orientalische ist dreyerley/ 1. dun-
ckel-gelb/ gläntzend und durchscheinend/
2. Schwartzlicht/ wolriechend/ welches der
Myrrhen etwas gleich, 3. Bleich-gelb. Es
wird aber allein das Americanische oder
Occidentalische gebraucht/ als welches das
lieblichste ist/ darunder für das beste gehal-
ten wird/ so da bleich-gelb/ granuliert/ ö-
licht/ wenn es gebrochen wird/ Citronen-
farb/ eines sehr lieblichen Geruchs/ und an-
genehmen Geschmacks/ auch auff der Glut
leicht zerschmiltzt.

Eigenschafft.

Dieses Gummi hat viel reine schwefelichte
theile/ neben einem flüchtigen/ milt saur-

lichten

Das Erſte Buch/
[Spaltenumbruch] nen Tinctur 1. biß 2. quintl. miſche erſtlich
die deſtillierten waſſer under einander; gieſſe
hernach die Tinctur darein/ ſo wird ein
ſchneeweiſſe Milch darauß/ mit deren man
offt das Angeſicht waſchen kan; ſie reini-
get/ ſaͤuberet/ macht eine glatte/ weiſſe ſchoͤ-
ne Haut/ und gibt einen guten Geruch von
ſich.



CAPUT CLXIX.
Gummi Gutta. Gutta Gamandra.
Namen.

GUmmi Gutta/ Lateiniſch/ Gutta Ga-
mandra, Gummi gutta, Gutta geman,
Cattagauma, vel Gemu, Gummi pe-
ruanum, Gutta cambodia, Succus Cambrici,
Ghitta, Jemou.

Geſtalt.

Dieſes Gummi iſt ein erharteter Milch-
ſafft/ auß einem bißher noch nicht wol be-
kanten Jndianiſchen Gewaͤchs/ fuͤlleicht auß
einer Jndianiſchen Wolffs-milch/ Eſulâ In-
dicâ Bontii.
Wird auß der Sineſeren Land-
ſchafft zu uns uͤberbracht. Jſt gelblicht an
der farb/ ſonderlich wenn er in waſſer ein
wenig angefeuchtet wird. Daher auch die
Mahler ein heiter gelbe farb davon machen.

Eigenſchafft.

Dieſer Safft oder Gum̃i hat ein vitrio-
liſch/ ſcharff etzendes ſaltz/ mit etwas ſchwe-
felichten theilen bey ſich verborgen/ und da-
her die Eigenſchafft uͤber ſich und under
ſich ſtarck zu purgieren/ waſſer und ſchleim
außzufuͤhren/ auch innerliche verſtopffun-
gen auffzuloͤſen.

Gebrauch.
Gall/ Un-
willen/
Bangig-
keit/ Ma-
gen-truckẽ.

Wer ſich etwan ſtarck erzuͤrnet/ daß jh-
me die Gall in den Magen zuſam̃en gerun-
nen/ auch davon ein bittern Mund/ ban-
gigkeit des Hertzens/ auffſtoſſen und unwil-
len/ ſtarckes trucken uͤber den Magen be-
kommen: oder wer ſonſten durch ſchlechte
Schleim
deß Ma-
gens.
daͤwung deß Magens ein haͤuffig zaͤhen
Schleim in demſelben geſamlet/ und da-
durch ſolche jetz erzehlte Zuſtaͤnd neben ei-
nem verlorenen appetit bekommen/ der kan
nach ſtaͤrcke ſeines Magens 6. 7. biß 8. oder
9. gran auff das hoͤchſte von dieſem pulve-
riſierten Gummi/ mit 15. gran præparierten
Weinſteins/ und einem tropffen Aeniß-oͤls
vermiſcht/ morgens fruͤhe einnehmen/ ſo
wird er dadurch uͤber ſich und under ſich
wohl purgieret werden. Den præparierten
Weinſtein muß man damit vermiſchen/ da-
mit es ſich nicht allzuveſt anhaͤnge/ und
groſſen Schmertzen und Grim̃en erwecke.

Den jungen Knaben und ſchwangeren
Weiberen/ auch ſonſten ſchwachen delicaten
Maͤgen muß man es nicht eingeben/ weilen
es leichtlich bey jhnen innerliche Entzuͤndun-
gen erwecket.

Waſſer-
ſucht.

Jn der Waſſerſucht koͤnnen 10. biß 12. gr.
mit 20. oder 30. gran præparierten Wein-
ſteins/ und Weckholder ſaltzes mehrmahlen
zu abtreibung der Waſſeren nutzlich einge-
geben werden/ wie denn vielen hierdurch ge-
holffen worden.

[Spaltenumbruch]


CAPUT CLXX.
Bdellium Gummi. Bdellium.
Namen.

BDellium Gum̃i/ Griechiſch/ [fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen]-
[fremdsprachliches Material – 4 Zeichen fehlen]. Latein/ Bdellium, Belchon, Ma-
lathram, Maldacon, ſeu Madelcon.
Jſt
ein braunrother bitterlichter Gummi-ſafft/
welcher keinen unlieblichen Geruch hat/ und
ſich leicht anzuͤnden laͤßt. Fließt auß einem
ſtachlichten/ ſonſt aber noch nicht bekanten
hartzichten Baum in Medien/ Arabien und
Oſtindien. Fuͤr das beſte haltet man/ wel-
ches bitter/ durchſcheinend wenn mans
bricht/ fett/ ſo es gerieben wird; weich/ daß
leicht zerlaſſen wird/ bitterlicht/ und eines
nicht unlieblichen Geruchs.

Eigenſchafft.

Dieſes Gummi hat einen ſaurlicht-fluͤch-
tigen ſaltzgeiſt neben etwas oͤlichten theilẽ bey
ſich/ und daher die Eigenſchafften zu erduͤn-
neren/ zu erweichen/ zu zertheilen/ zu eroͤf-
nen/ ſchweiß zu treiben/ ſand und ſchleim
auß den Nieren außzufuͤhren/ den ſtarcken
Fluß der Guldenen-aderen zu ſtillen.

Gebrauch.

Welche mit ſtarcken ſcharffen zaͤhen fluͤſ-Scharffe
Bruſtfluͤß.

ſen auff der Bruſt behafftet/ koͤnnen von
dieſem Gummi ſamt anderen mittlen/ Pil-
lulein machen laſſen/ und taͤglich davon/ zu
milterung der ſcharffen Fluͤſſen einnehmen.

Sonſten aber wird er in den Apotecken
zu allerhand Pflaſtern gebraucht/ als zu
dem Emplaſtro Diaphoretico Mynſ. Emplaſt. de
Meliloto Meſue. Emplaſt. Styptico Crollii. Em-
plaſt Apoſtolicone Nicol. Alexandrini, Cerato ma-
tricali vel de Galbano,
und andern mehr.



CAPUT CLXXI.
Gummi Animæ.
Geſtalt.

GUmmi Animæ, Gummi vel Reſina A-
nimæ,
iſt theils Americaniſch/ theils
Orientaliſch. Das Americaniſche iſt
ein weiſſes durchſcheinendes Hartz/ ſo in
new Hiſpanien auß den verwundten Baͤu-
men fleußt/ und einen lieblichen Geruch
von ſich gibt/ auch dem Weyrauch nicht
unaͤhnlich iſt.

Das Orientaliſche iſt dreyerley/ 1. dun-
ckel-gelb/ glaͤntzend und durchſcheinend/
2. Schwartzlicht/ wolriechend/ welches der
Myrꝛhen etwas gleich, 3. Bleich-gelb. Es
wird aber allein das Americaniſche oder
Occidentaliſche gebraucht/ als welches das
lieblichſte iſt/ darunder fuͤr das beſte gehal-
ten wird/ ſo da bleich-gelb/ granuliert/ oͤ-
licht/ wenn es gebrochen wird/ Citronen-
farb/ eines ſehr lieblichen Geruchs/ und an-
genehmen Geſchmacks/ auch auff der Glut
leicht zerſchmiltzt.

Eigenſchafft.

Dieſes Gum̃i hat viel reine ſchwefelichte
theile/ neben einem fluͤchtigen/ milt ſaur-

lichten
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[290/0306] Das Erſte Buch/ nen Tinctur 1. biß 2. quintl. miſche erſtlich die deſtillierten waſſer under einander; gieſſe hernach die Tinctur darein/ ſo wird ein ſchneeweiſſe Milch darauß/ mit deren man offt das Angeſicht waſchen kan; ſie reini- get/ ſaͤuberet/ macht eine glatte/ weiſſe ſchoͤ- ne Haut/ und gibt einen guten Geruch von ſich. CAPUT CLXIX. Gummi Gutta. Gutta Gamandra. Namen. GUmmi Gutta/ Lateiniſch/ Gutta Ga- mandra, Gummi gutta, Gutta geman, Cattagauma, vel Gemu, Gummi pe- ruanum, Gutta cambodia, Succus Cambrici, Ghitta, Jemou. Geſtalt. Dieſes Gummi iſt ein erharteter Milch- ſafft/ auß einem bißher noch nicht wol be- kanten Jndianiſchen Gewaͤchs/ fuͤlleicht auß einer Jndianiſchen Wolffs-milch/ Eſulâ In- dicâ Bontii. Wird auß der Sineſeren Land- ſchafft zu uns uͤberbracht. Jſt gelblicht an der farb/ ſonderlich wenn er in waſſer ein wenig angefeuchtet wird. Daher auch die Mahler ein heiter gelbe farb davon machen. Eigenſchafft. Dieſer Safft oder Gum̃i hat ein vitrio- liſch/ ſcharff etzendes ſaltz/ mit etwas ſchwe- felichten theilen bey ſich verborgen/ und da- her die Eigenſchafft uͤber ſich und under ſich ſtarck zu purgieren/ waſſer und ſchleim außzufuͤhren/ auch innerliche verſtopffun- gen auffzuloͤſen. Gebrauch. Wer ſich etwan ſtarck erzuͤrnet/ daß jh- me die Gall in den Magen zuſam̃en gerun- nen/ auch davon ein bittern Mund/ ban- gigkeit des Hertzens/ auffſtoſſen und unwil- len/ ſtarckes trucken uͤber den Magen be- kommen: oder wer ſonſten durch ſchlechte daͤwung deß Magens ein haͤuffig zaͤhen Schleim in demſelben geſamlet/ und da- durch ſolche jetz erzehlte Zuſtaͤnd neben ei- nem verlorenen appetit bekommen/ der kan nach ſtaͤrcke ſeines Magens 6. 7. biß 8. oder 9. gran auff das hoͤchſte von dieſem pulve- riſierten Gummi/ mit 15. gran præparierten Weinſteins/ und einem tropffen Aeniß-oͤls vermiſcht/ morgens fruͤhe einnehmen/ ſo wird er dadurch uͤber ſich und under ſich wohl purgieret werden. Den præparierten Weinſtein muß man damit vermiſchen/ da- mit es ſich nicht allzuveſt anhaͤnge/ und groſſen Schmertzen und Grim̃en erwecke. Schleim deß Ma- gens. Den jungen Knaben und ſchwangeren Weiberen/ auch ſonſten ſchwachen delicaten Maͤgen muß man es nicht eingeben/ weilen es leichtlich bey jhnen innerliche Entzuͤndun- gen erwecket. Jn der Waſſerſucht koͤnnen 10. biß 12. gr. mit 20. oder 30. gran præparierten Wein- ſteins/ und Weckholder ſaltzes mehrmahlen zu abtreibung der Waſſeren nutzlich einge- geben werden/ wie denn vielen hierdurch ge- holffen worden. CAPUT CLXX. Bdellium Gummi. Bdellium. Namen. BDellium Gum̃i/ Griechiſch/ ____- ____. Latein/ Bdellium, Belchon, Ma- lathram, Maldacon, ſeu Madelcon. Jſt ein braunrother bitterlichter Gummi-ſafft/ welcher keinen unlieblichen Geruch hat/ und ſich leicht anzuͤnden laͤßt. Fließt auß einem ſtachlichten/ ſonſt aber noch nicht bekanten hartzichten Baum in Medien/ Arabien und Oſtindien. Fuͤr das beſte haltet man/ wel- ches bitter/ durchſcheinend wenn mans bricht/ fett/ ſo es gerieben wird; weich/ daß leicht zerlaſſen wird/ bitterlicht/ und eines nicht unlieblichen Geruchs. Eigenſchafft. Dieſes Gummi hat einen ſaurlicht-fluͤch- tigen ſaltzgeiſt neben etwas oͤlichten theilẽ bey ſich/ und daher die Eigenſchafften zu erduͤn- neren/ zu erweichen/ zu zertheilen/ zu eroͤf- nen/ ſchweiß zu treiben/ ſand und ſchleim auß den Nieren außzufuͤhren/ den ſtarcken Fluß der Guldenen-aderen zu ſtillen. Gebrauch. Welche mit ſtarcken ſcharffen zaͤhen fluͤſ- ſen auff der Bruſt behafftet/ koͤnnen von dieſem Gummi ſamt anderen mittlen/ Pil- lulein machen laſſen/ und taͤglich davon/ zu milterung der ſcharffen Fluͤſſen einnehmen. Scharffe Bruſtfluͤß. Sonſten aber wird er in den Apotecken zu allerhand Pflaſtern gebraucht/ als zu dem Emplaſtro Diaphoretico Mynſ. Emplaſt. de Meliloto Meſue. Emplaſt. Styptico Crollii. Em- plaſt Apoſtolicone Nicol. Alexandrini, Cerato ma- tricali vel de Galbano, und andern mehr. CAPUT CLXXI. Gummi Animæ. Geſtalt. GUmmi Animæ, Gummi vel Reſina A- nimæ, iſt theils Americaniſch/ theils Orientaliſch. Das Americaniſche iſt ein weiſſes durchſcheinendes Hartz/ ſo in new Hiſpanien auß den verwundten Baͤu- men fleußt/ und einen lieblichen Geruch von ſich gibt/ auch dem Weyrauch nicht unaͤhnlich iſt. Das Orientaliſche iſt dreyerley/ 1. dun- ckel-gelb/ glaͤntzend und durchſcheinend/ 2. Schwartzlicht/ wolriechend/ welches der Myrꝛhen etwas gleich, 3. Bleich-gelb. Es wird aber allein das Americaniſche oder Occidentaliſche gebraucht/ als welches das lieblichſte iſt/ darunder fuͤr das beſte gehal- ten wird/ ſo da bleich-gelb/ granuliert/ oͤ- licht/ wenn es gebrochen wird/ Citronen- farb/ eines ſehr lieblichen Geruchs/ und an- genehmen Geſchmacks/ auch auff der Glut leicht zerſchmiltzt. Eigenſchafft. Dieſes Gum̃i hat viel reine ſchwefelichte theile/ neben einem fluͤchtigen/ milt ſaur- lichten

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Zitationshilfe: Mattioli, Pietro Andrea: Theatrvm Botanicvm, Das ist: Neu Vollkommenes Kräuter-Buch (Übers. Theodor Zwinger). Basel, 1690, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zwinger_theatrum_1690/306>, abgerufen am 28.11.2024.