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Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724.

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Persien abgeschickte Gesandschaft sich einen unsterblichen Nahmen erworben/ die auch ohne Zweifel nicht sonder Frucht und Nutzen würde gewesen seyn/ wann der Haupt-Gesandte/ Bruggmann/ bey selbiger nur mehr Verstand/ Treu und Geschicklichkeit erwiesen hätte. Daß es Teutschland unmöglich fallen solte/ mit den Asiatischen Printzen in ein Commercium zu treten/ werden ausser Zweifel nur diejenigen dafür halten/ die nicht wissen / wie ausländische Commercien anzuordnen und einzurichten seynd/ wiewohl die innerliche Verfassung Teutschlandes morgen wieder einreist/ was des Tages vorher gebauet worden. Friedrich III. muste bey denen Schwedischen Waffen/ in der denckwürdigsten Tagefahrt bey Pintschovv, oder Clisovva in Pohlen/ 1702. sein Leben lassen/ er starb aber als ein Held/ dessen Nahmen und Helden-Thaten billig in unverweßlich Ertzt und Marmor zugraben seyn.

Achte Abtheilung Von dem Hochfürstl. Hause Hessen.

Thes. I.

Das Hochfürst. Haus Hessen nimmt seinen Ursprung von den alten Hertzogen von Braband her.

Unter den alten Teutschen Völckern waren die Catti eines der berühmtesten mit / deren Land in den eyßgrauen Zeiten sich viel weiter erstreckete als jetzo / indem durch die Francken in gantz Teutschland eine grosse Veränderung angerichtet worden. Die Catti aber stammeten von den alten Schwaben ab/ unter welche die Mattiaci gehöreten/ deren Sitz daselbst herum gewesen/ wo jetzo das Wisbad ist/ von welchen warmen Bädern die Römer bereits gewust. Weil nun bey dem Tacito der Stadt Matium, welches jetzo Marburg seyn soll / verschiedenmahl gedacht/ und solche die Haupt-Stadt der Catten angegeben wird / so beweiset dieses zugleich soviel/ daß das land gantz nicht unbebauet gewesen seyn müsse/ als zwar der Tacitus solches abmahlet/ der es ohne dem weiter nicht gesehen/ als nur in der Einbildung. Denn obgleich dieses gewiß/ daß der Teutschen ihre Städte nicht so gebauet gewesen/ als dieselbige jetzo sind/ sie auch sonderlich auf Festungen nicht viel

Vid. Olearii Persische Gesandtschaft.
vid. Cluver. germ. antiq. l. 3.
vid. Monum. Paderbora.
Plin. Hist. nat. l. 31.
Tacit. annal. l. I. c. 16.

Persien abgeschickte Gesandschaft sich einen unsterblichen Nahmen erworben/ die auch ohne Zweifel nicht sonder Frucht und Nutzen würde gewesen seyn/ wann der Haupt-Gesandte/ Bruggmann/ bey selbiger nur mehr Verstand/ Treu und Geschicklichkeit erwiesen hätte. Daß es Teutschland unmöglich fallen solte/ mit den Asiatischen Printzen in ein Commercium zu treten/ werden ausser Zweifel nur diejenigen dafür halten/ die nicht wissen / wie ausländische Commercien anzuordnen und einzurichten seynd/ wiewohl die innerliche Verfassung Teutschlandes morgen wieder einreist/ was des Tages vorher gebauet worden. Friedrich III. muste bey denen Schwedischen Waffen/ in der denckwürdigsten Tagefahrt bey Pintschovv, oder Clisovva in Pohlen/ 1702. sein Leben lassen/ er starb aber als ein Held/ dessen Nahmen und Helden-Thaten billig in unverweßlich Ertzt und Marmor zugraben seyn.

Achte Abtheilung Von dem Hochfürstl. Hause Hessen.

Thes. I.

Das Hochfürst. Haus Hessen nimmt seinen Ursprung von den alten Hertzogen von Braband her.

Unter den alten Teutschen Völckern waren die Catti eines der berühmtesten mit / deren Land in den eyßgrauen Zeiten sich viel weiter erstreckete als jetzo / indem durch die Francken in gantz Teutschland eine grosse Veränderung angerichtet worden. Die Catti aber stammeten von den alten Schwaben ab/ unter welche die Mattiaci gehöreten/ deren Sitz daselbst herum gewesen/ wo jetzo das Wisbad ist/ von welchen warmen Bädern die Römer bereits gewust. Weil nun bey dem Tacito der Stadt Matium, welches jetzo Marburg seyn soll / verschiedenmahl gedacht/ und solche die Haupt-Stadt der Catten angegeben wird / so beweiset dieses zugleich soviel/ daß das land gantz nicht unbebauet gewesen seyn müsse/ als zwar der Tacitus solches abmahlet/ der es ohne dem weiter nicht gesehen/ als nur in der Einbildung. Denn obgleich dieses gewiß/ daß der Teutschen ihre Städte nicht so gebauet gewesen/ als dieselbige jetzo sind/ sie auch sonderlich auf Festungen nicht viel

Vid. Olearii Persische Gesandtschaft.
vid. Cluver. germ. antiq. l. 3.
vid. Monum. Paderbora.
Plin. Hist. nat. l. 31.
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[456/0504] Persien abgeschickte Gesandschaft sich einen unsterblichen Nahmen erworben/ die auch ohne Zweifel nicht sonder Frucht und Nutzen würde gewesen seyn/ wann der Haupt-Gesandte/ Bruggmann/ bey selbiger nur mehr Verstand/ Treu und Geschicklichkeit erwiesen hätte. Daß es Teutschland unmöglich fallen solte/ mit den Asiatischen Printzen in ein Commercium zu treten/ werden ausser Zweifel nur diejenigen dafür halten/ die nicht wissen / wie ausländische Commercien anzuordnen und einzurichten seynd/ wiewohl die innerliche Verfassung Teutschlandes morgen wieder einreist/ was des Tages vorher gebauet worden. Friedrich III. muste bey denen Schwedischen Waffen/ in der denckwürdigsten Tagefahrt bey Pintschovv, oder Clisovva in Pohlen/ 1702. sein Leben lassen/ er starb aber als ein Held/ dessen Nahmen und Helden-Thaten billig in unverweßlich Ertzt und Marmor zugraben seyn. Achte Abtheilung Von dem Hochfürstl. Hause Hessen. Thes. I. Das Hochfürst. Haus Hessen nimmt seinen Ursprung von den alten Hertzogen von Braband her. Unter den alten Teutschen Völckern waren die Catti eines der berühmtesten mit / deren Land in den eyßgrauen Zeiten sich viel weiter erstreckete als jetzo / indem durch die Francken in gantz Teutschland eine grosse Veränderung angerichtet worden. Die Catti aber stammeten von den alten Schwaben ab/ unter welche die Mattiaci gehöreten/ deren Sitz daselbst herum gewesen/ wo jetzo das Wisbad ist/ von welchen warmen Bädern die Römer bereits gewust. Weil nun bey dem Tacito der Stadt Matium, welches jetzo Marburg seyn soll / verschiedenmahl gedacht/ und solche die Haupt-Stadt der Catten angegeben wird / so beweiset dieses zugleich soviel/ daß das land gantz nicht unbebauet gewesen seyn müsse/ als zwar der Tacitus solches abmahlet/ der es ohne dem weiter nicht gesehen/ als nur in der Einbildung. Denn obgleich dieses gewiß/ daß der Teutschen ihre Städte nicht so gebauet gewesen/ als dieselbige jetzo sind/ sie auch sonderlich auf Festungen nicht viel Vid. Olearii Persische Gesandtschaft. vid. Cluver. germ. antiq. l. 3. vid. Monum. Paderbora. Plin. Hist. nat. l. 31. Tacit. annal. l. I. c. 16.

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Zitationshilfe: Zschackwitz, Johann Ehrenfried: Historisch-Genealogischer Schau-Platz. Lemgo, 1724, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zschackwitz_schauplatz_1724/504>, abgerufen am 23.11.2024.