Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.Vertrauens auf Gott. Und sollte mich dieß nicht auch in Rück- dem, P 2
Vertrauens auf Gott. Und ſollte mich dieß nicht auch in Rück- dem, P 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0249" n="227"/> <fw place="top" type="header">Vertrauens auf Gott.</fw><lb/> <p>Und ſollte mich dieß nicht auch in Rück-<lb/> ſicht auf alle künftige Tage meines Lebens im<lb/> Vertrauen auf dich ſtärken, o Allgütiger, und<lb/> mir kindliche, freudige Zuverſicht zu dir ein-<lb/> flößen? Ja, getroſt will ich alles von dir er-<lb/> warten, was mir zu jeder Zeit, an jedem Orte,<lb/> in jedem Zuſtande, auf jeder Stufe meines Da-<lb/> ſeyns, wirklich gut und heilſam iſt. Du biſt<lb/> ja der Allmächtige, der alles thun kann, was<lb/> er will, im Himmel und auf Erden; der All-<lb/> weiſe, der Gutes und Böſes auf das genauſte<lb/> unterſcheidet, und alle unſre Bedürfniſſe ſo<lb/> wie alle Mittel, ihnen abzuhelfen, unfehlbar<lb/> kennet; der Allgütige, der nichts als Gutes,<lb/> nichts als das Beſte wollen und wirken kann<lb/> und wird von Ewigkeit zu Ewigkeit! Wie<lb/> könnteſt du, der Schöpfer und Vater der Men-<lb/> ſchen, deine Geſchöpfe, deine Kinder, die<lb/> durch dich ihr Daſeyn erhalten haben, die alles,<lb/> was ſie ſind, durch dich ſind, wie könnteſt du<lb/> die je verlaſſen, oder ihnen das je verſagen, was<lb/> ſie zum frohen Gefühle und Genuſſe ihres Da-<lb/> ſeyns bedürfen? Wie könnteſt du ihnen je La-<lb/> ſten auflegen, oder Uebel über ſie verhängen,<lb/> die ihnen ihr Daſeyn zur Strafe machten?<lb/> Und wenn ſie ihrer Beſtimmung gemäß nach<lb/> <fw place="bottom" type="sig">P 2</fw><fw place="bottom" type="catch">dem,</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [227/0249]
Vertrauens auf Gott.
Und ſollte mich dieß nicht auch in Rück-
ſicht auf alle künftige Tage meines Lebens im
Vertrauen auf dich ſtärken, o Allgütiger, und
mir kindliche, freudige Zuverſicht zu dir ein-
flößen? Ja, getroſt will ich alles von dir er-
warten, was mir zu jeder Zeit, an jedem Orte,
in jedem Zuſtande, auf jeder Stufe meines Da-
ſeyns, wirklich gut und heilſam iſt. Du biſt
ja der Allmächtige, der alles thun kann, was
er will, im Himmel und auf Erden; der All-
weiſe, der Gutes und Böſes auf das genauſte
unterſcheidet, und alle unſre Bedürfniſſe ſo
wie alle Mittel, ihnen abzuhelfen, unfehlbar
kennet; der Allgütige, der nichts als Gutes,
nichts als das Beſte wollen und wirken kann
und wird von Ewigkeit zu Ewigkeit! Wie
könnteſt du, der Schöpfer und Vater der Men-
ſchen, deine Geſchöpfe, deine Kinder, die
durch dich ihr Daſeyn erhalten haben, die alles,
was ſie ſind, durch dich ſind, wie könnteſt du
die je verlaſſen, oder ihnen das je verſagen, was
ſie zum frohen Gefühle und Genuſſe ihres Da-
ſeyns bedürfen? Wie könnteſt du ihnen je La-
ſten auflegen, oder Uebel über ſie verhängen,
die ihnen ihr Daſeyn zur Strafe machten?
Und wenn ſie ihrer Beſtimmung gemäß nach
dem,
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