Zollikofer, Georg Joachim: Andachtsübungen und Gebete zum Privatgebrauche für nachdenkende und gutgesinnte Christen. Leipzig, 1785.Stärkung des kindlichen dem, was wirklich gut ist, nach höherer Voll-kommenheit, nach dem Wohl ihrer Brüder so wie nach ihrem eignen streben, wie solltest du sie in ihren Bestrebungen nicht unterstützen, und ihre Absichten nicht befördern? Freylich nicht immer so, wie wir es denken und wün- schen; aber immer so, wie es für uns und an- dere am besten ist. Des Zieles, nach wel- chem wir streben, werden wir gewiß nicht ver- fehlen; aber die nähere Bestimmung des We- ges, der uns dahin führen, und die größere oder geringere Leichtigkeit und Geschwindigkeit, womit wir dasselbe erreichen sollen, die müssen, die wollen wir dir ruhig überlassen; dir, der du den Anfang, das Mittel und das Ende un- srer Laufbahn, und jede andere noch höhere Laufbahn, die unser wartet, übersiehst, und die ganze Reihe unsrer Schicksale mit weiser Güte verbindest. Wenn wir reichlich säen, so werden wir auch reichlich erndten. Das dür- fen wir uns von dir, dem Wahrhaftigen und Höchstgütigen, zuversichtlich versprechen. Aber wie, und in welchem Maaße, und zu welcher Zeit dieses geschehen, ob es hier oder dort, frü- her oder später, geschehen soll; das können wir, kurzsichtige Sterbliche, nicht bestimmen; das hängt
Stärkung des kindlichen dem, was wirklich gut iſt, nach höherer Voll-kommenheit, nach dem Wohl ihrer Brüder ſo wie nach ihrem eignen ſtreben, wie ſollteſt du ſie in ihren Beſtrebungen nicht unterſtützen, und ihre Abſichten nicht befördern? Freylich nicht immer ſo, wie wir es denken und wün- ſchen; aber immer ſo, wie es für uns und an- dere am beſten iſt. Des Zieles, nach wel- chem wir ſtreben, werden wir gewiß nicht ver- fehlen; aber die nähere Beſtimmung des We- ges, der uns dahin führen, und die größere oder geringere Leichtigkeit und Geſchwindigkeit, womit wir daſſelbe erreichen ſollen, die müſſen, die wollen wir dir ruhig überlaſſen; dir, der du den Anfang, das Mittel und das Ende un- ſrer Laufbahn, und jede andere noch höhere Laufbahn, die unſer wartet, überſiehſt, und die ganze Reihe unſrer Schickſale mit weiſer Güte verbindeſt. Wenn wir reichlich ſäen, ſo werden wir auch reichlich erndten. Das dür- fen wir uns von dir, dem Wahrhaftigen und Höchſtgütigen, zuverſichtlich verſprechen. Aber wie, und in welchem Maaße, und zu welcher Zeit dieſes geſchehen, ob es hier oder dort, frü- her oder ſpäter, geſchehen ſoll; das können wir, kurzſichtige Sterbliche, nicht beſtimmen; das hängt
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Stärkung des kindlichen
dem, was wirklich gut iſt, nach höherer Voll-
kommenheit, nach dem Wohl ihrer Brüder ſo
wie nach ihrem eignen ſtreben, wie ſollteſt du
ſie in ihren Beſtrebungen nicht unterſtützen,
und ihre Abſichten nicht befördern? Freylich
nicht immer ſo, wie wir es denken und wün-
ſchen; aber immer ſo, wie es für uns und an-
dere am beſten iſt. Des Zieles, nach wel-
chem wir ſtreben, werden wir gewiß nicht ver-
fehlen; aber die nähere Beſtimmung des We-
ges, der uns dahin führen, und die größere
oder geringere Leichtigkeit und Geſchwindigkeit,
womit wir daſſelbe erreichen ſollen, die müſſen,
die wollen wir dir ruhig überlaſſen; dir, der
du den Anfang, das Mittel und das Ende un-
ſrer Laufbahn, und jede andere noch höhere
Laufbahn, die unſer wartet, überſiehſt, und
die ganze Reihe unſrer Schickſale mit weiſer
Güte verbindeſt. Wenn wir reichlich ſäen, ſo
werden wir auch reichlich erndten. Das dür-
fen wir uns von dir, dem Wahrhaftigen und
Höchſtgütigen, zuverſichtlich verſprechen. Aber
wie, und in welchem Maaße, und zu welcher
Zeit dieſes geſchehen, ob es hier oder dort, frü-
her oder ſpäter, geſchehen ſoll; das können wir,
kurzſichtige Sterbliche, nicht beſtimmen; das
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