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Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.

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1731.

Und hurtig und geschwinde
Auf JEsum zugelenckt;
Der kan sehr heilig handeln,
Und kan bald anders nicht.
HErr JEsu, lehr uns wandeln
Jn deiner Augen Licht!

XCVIII. Auf seiner Frau Mutter, der Frau
General-Feld-Marschallin von Naz-
mer, Geburts-Fest.
Da ich diese Tage über Nachricht überkommen muß,
Daß in dieser Monaths-Zeit Euer Gnaden aufgelebet,
Und ich ausgeschlossen bleibe vom Persöhnlichen Genuß:
Jst es billig, daß mein Hertz sich zum Thron der Krafft erhebet.
JEsus, der getreue Heyland, mache Eurer Gnaden Zeit
Wie die Tage der Geliebten, die er Stündlich benedeyt.
Jch bezeuge vor dem HErrn: Meine Seel ist voll Verlangen
Jhre Gegend zu besuchen. Möcht ich nur ein einig mahl
Euer Gnaden Augen sehen: möcht ich ihre Knie umfangen;
Möchte die Erstaunungs-werthe, die sichtbare Gnaden-Wahl,
Uber mich, mein gantzes Hauß und mein Volck, noch auf der
Erden

Von der theuresten Mama Freuden-voll gesehen werden!
Hier ist Hertz und Feder Eins! möcht ich ihren Hertzen näher,
Jhrer Liebe, ihrer Treue überzeugt zu Dienste stehn,
Möcht ich ihr zur Freude seyn! HErr, du weists, du klarer
Seher.

Möcht ich lauter solche Wege, die ihr Geist erkennet, gehn;
Nimm dir meinen gantzen Willen, nimm dir meine Kräffte hin,
Und bereite um und an mir alles recht nach deinem Sinn!
Und die auserwehlte Frau, welche mich zur Welt gebohren,
Deren Mutter ich gebrochen, und dir aufgeopffert bin,
Bleibe dir zu deinem Preiß und Belustigung erkohren,
Nimm sie, auserwehlter Heyland, deinem Hertzen zum Gewinn.
XCIX.

1731.

Und hurtig und geſchwinde
Auf JEſum zugelenckt;
Der kan ſehr heilig handeln,
Und kan bald anders nicht.
HErr JEſu, lehr uns wandeln
Jn deiner Augen Licht!

XCVIII. Auf ſeiner Frau Mutter, der Frau
General-Feld-Marſchallin von Naz-
mer, Geburts-Feſt.
Da ich dieſe Tage uͤber Nachricht uͤberkommen muß,
Daß in dieſer Monaths-Zeit Euer Gnaden aufgelebet,
Und ich ausgeſchloſſen bleibe vom Perſoͤhnlichen Genuß:
Jſt es billig, daß mein Hertz ſich zum Thron der Krafft erhebet.
JEſus, der getreue Heyland, mache Eurer Gnaden Zeit
Wie die Tage der Geliebten, die er Stuͤndlich benedeyt.
Jch bezeuge vor dem HErrn: Meine Seel iſt voll Verlangen
Jhre Gegend zu beſuchen. Moͤcht ich nur ein einig mahl
Euer Gnaden Augen ſehen: moͤcht ich ihre Knie umfangen;
Moͤchte die Erſtaunungs-werthe, die ſichtbare Gnaden-Wahl,
Uber mich, mein gantzes Hauß und mein Volck, noch auf der
Erden

Von der theureſten Mama Freuden-voll geſehen werden!
Hier iſt Hertz und Feder Eins! moͤcht ich ihren Hertzen naͤher,
Jhrer Liebe, ihrer Treue uͤberzeugt zu Dienſte ſtehn,
Moͤcht ich ihr zur Freude ſeyn! HErr, du weiſts, du klarer
Seher.

Moͤcht ich lauter ſolche Wege, die ihr Geiſt erkennet, gehn;
Nimm dir meinen gantzen Willen, nimm dir meine Kraͤffte hin,
Und bereite um und an mir alles recht nach deinem Sinn!
Und die auserwehlte Frau, welche mich zur Welt gebohren,
Deren Mutter ich gebrochen, und dir aufgeopffert bin,
Bleibe dir zu deinem Preiß und Beluſtigung erkohren,
Nimm ſie, auserwehlter Heyland, deinem Hertzen zum Gewinn.
XCIX.
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[234/0244] 1731. Und hurtig und geſchwinde Auf JEſum zugelenckt; Der kan ſehr heilig handeln, Und kan bald anders nicht. HErr JEſu, lehr uns wandeln Jn deiner Augen Licht! XCVIII. Auf ſeiner Frau Mutter, der Frau General-Feld-Marſchallin von Naz- mer, Geburts-Feſt. Da ich dieſe Tage uͤber Nachricht uͤberkommen muß, Daß in dieſer Monaths-Zeit Euer Gnaden aufgelebet, Und ich ausgeſchloſſen bleibe vom Perſoͤhnlichen Genuß: Jſt es billig, daß mein Hertz ſich zum Thron der Krafft erhebet. JEſus, der getreue Heyland, mache Eurer Gnaden Zeit Wie die Tage der Geliebten, die er Stuͤndlich benedeyt. Jch bezeuge vor dem HErrn: Meine Seel iſt voll Verlangen Jhre Gegend zu beſuchen. Moͤcht ich nur ein einig mahl Euer Gnaden Augen ſehen: moͤcht ich ihre Knie umfangen; Moͤchte die Erſtaunungs-werthe, die ſichtbare Gnaden-Wahl, Uber mich, mein gantzes Hauß und mein Volck, noch auf der Erden Von der theureſten Mama Freuden-voll geſehen werden! Hier iſt Hertz und Feder Eins! moͤcht ich ihren Hertzen naͤher, Jhrer Liebe, ihrer Treue uͤberzeugt zu Dienſte ſtehn, Moͤcht ich ihr zur Freude ſeyn! HErr, du weiſts, du klarer Seher. Moͤcht ich lauter ſolche Wege, die ihr Geiſt erkennet, gehn; Nimm dir meinen gantzen Willen, nimm dir meine Kraͤffte hin, Und bereite um und an mir alles recht nach deinem Sinn! Und die auserwehlte Frau, welche mich zur Welt gebohren, Deren Mutter ich gebrochen, und dir aufgeopffert bin, Bleibe dir zu deinem Preiß und Beluſtigung erkohren, Nimm ſie, auserwehlter Heyland, deinem Hertzen zum Gewinn. XCIX.

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/244>, abgerufen am 22.11.2024.