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Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735.

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1717.


Entzünde meine Triebe,
Damit sie, ohne Schweigen,
Von deiner Tugend zeugen.
Laß Christi Tod und Sterben,
Sein ritterlichs Erwerben
Der hart-gebundnen Seelen,
Mich öffentlich erzehlen.
Und nach dem Liebes-Mahle,
Gib, daß ich dir bezahle
Die seelige Gelübte,
Darinn sich JEsus übte!Joh. 4, 34.
Es werd an mir gesehen
Sein Tod und Auferstehen,
Sein Kampf und Uberwinden,
Sein Suchen und sein Finden!
III. Auf den Fall und Errettung eines gros-
sen Herrn.
Hieher, ihr Potentaten!
Schaut einen Printzen an,
Der seinem Heil gerathen;
Er eilt zur Gnaden-Bahn,
Zu denen Lebens-Städten,
Wovon er ausgetreten.
Es hatte der Verfluchte,
Als er zur Mitternacht
Auch diese Seele suchte,
Sie fast davon gebracht;
Nur solte das Verschlingen
Jhm dißmahl mißgelingen.
Der Wächter seiner Heerden,
Der treulich für sie kämpfft,
Und mit so viel Beschwerden
Die Wuth des Wolffes dämpfft,
Riß, o ein großes Glücke!
Diß arme Schaf zurücke.
Die Christliche Gemeine
Jst
A 2
1717.


Entzuͤnde meine Triebe,
Damit ſie, ohne Schweigen,
Von deiner Tugend zeugen.
Laß Chriſti Tod und Sterben,
Sein ritterlichs Erwerben
Der hart-gebundnen Seelen,
Mich oͤffentlich erzehlen.
Und nach dem Liebes-Mahle,
Gib, daß ich dir bezahle
Die ſeelige Geluͤbte,
Darinn ſich JEſus uͤbte!Joh. 4, 34.
Es werd an mir geſehen
Sein Tod und Auferſtehen,
Sein Kampf und Uberwinden,
Sein Suchen und ſein Finden!
III. Auf den Fall und Errettung eines groſ-
ſen Herrn.
Hieher, ihr Potentaten!
Schaut einen Printzen an,
Der ſeinem Heil gerathen;
Er eilt zur Gnaden-Bahn,
Zu denen Lebens-Staͤdten,
Wovon er ausgetreten.
Es hatte der Verfluchte,
Als er zur Mitternacht
Auch dieſe Seele ſuchte,
Sie faſt davon gebracht;
Nur ſolte das Verſchlingen
Jhm dißmahl mißgelingen.
Der Waͤchter ſeiner Heerden,
Der treulich fuͤr ſie kaͤmpfft,
Und mit ſo viel Beſchwerden
Die Wuth des Wolffes daͤmpfft,
Riß, o ein großes Gluͤcke!
Diß arme Schaf zuruͤcke.
Die Chriſtliche Gemeine
Jſt
A 2
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[3/0013] 1717. Entzuͤnde meine Triebe, Damit ſie, ohne Schweigen, Von deiner Tugend zeugen. Laß Chriſti Tod und Sterben, Sein ritterlichs Erwerben Der hart-gebundnen Seelen, Mich oͤffentlich erzehlen. Und nach dem Liebes-Mahle, Gib, daß ich dir bezahle Die ſeelige Geluͤbte, Darinn ſich JEſus uͤbte! Es werd an mir geſehen Sein Tod und Auferſtehen, Sein Kampf und Uberwinden, Sein Suchen und ſein Finden! III. Auf den Fall und Errettung eines groſ- ſen Herrn. Hieher, ihr Potentaten! Schaut einen Printzen an, Der ſeinem Heil gerathen; Er eilt zur Gnaden-Bahn, Zu denen Lebens-Staͤdten, Wovon er ausgetreten. Es hatte der Verfluchte, Als er zur Mitternacht Auch dieſe Seele ſuchte, Sie faſt davon gebracht; Nur ſolte das Verſchlingen Jhm dißmahl mißgelingen. Der Waͤchter ſeiner Heerden, Der treulich fuͤr ſie kaͤmpfft, Und mit ſo viel Beſchwerden Die Wuth des Wolffes daͤmpfft, Riß, o ein großes Gluͤcke! Diß arme Schaf zuruͤcke. Die Chriſtliche Gemeine Jſt A 2

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Zitationshilfe: Zinzendorf, Nicolaus Ludwig von: Teutscher Gedichte Erster Theil. Herrnhuth, 1735, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_gedichte_1735/13>, abgerufen am 24.11.2024.