Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725.

Bild:
<< vorherige Seite
ihr auch mir, denn er hat von mir geschrie-
ben; so ihr aber seinen Schrifften nicht
glaubet, wie werdet ihr meinen Worten
glauben, Joh. 5. v. 46. 47.
17. Wie sollen wir uns der Schrifft gebrauchen?

Jhr thut wohl, daß ihr darauf achtet, als
auf ein Licht, das da scheinet in einem dun-
ckeln Ort, bis der Tag anbreche, und der
Morgenstern aufgehe in euren Hertzen, 2.
Petr. 1. v. 19.

18. Kommt diese Schrifft von GOtt selbst her?

Ja.) Das solt ihr für das erste wissen, daß
keine Weissagung in der Schrifft geschiehet
aus eigner Auslegung, denn es ist noch nie
keine Weissagung aus menschlichem Willen
herfür bracht, sondern die heiligen Menschen
GOttes haben geredt, getrieben durch den
heiligen Geist,
2. Petr. 1. v. 20. 21.

19. Uberzeuget die Schrifft kräfftiger, als irgend eine andere
Offenbarung?

Ja.) Hören sie Mosen und die Propheten
nicht, so werden sie auch nicht glauben, ob je-
mand von den Todten auferstünde, Luc. 16.
v. 31.

20. Wie nennet deßhalben der Sohn GOttes diejenigen gu-
ten Gemüther, die der heiliger Schrifft nicht völlig glau-
ben wollen?

Thoren und träges Hertzens, zu glauben

alle
A 3
ihr auch mir, denn er hat von mir geſchrie-
ben; ſo ihr aber ſeinen Schrifften nicht
glaubet, wie werdet ihr meinen Worten
glauben, Joh. 5. v. 46. 47.
17. Wie ſollen wir uns der Schrifft gebrauchen?

Jhr thut wohl, daß ihr darauf achtet, als
auf ein Licht, das da ſcheinet in einem dun-
ckeln Ort, bis der Tag anbreche, und der
Morgenſtern aufgehe in euren Hertzen, 2.
Petr. 1. v. 19.

18. Kommt dieſe Schrifft von GOtt ſelbſt her?

Ja.) Das ſolt ihr fuͤr das erſte wiſſen, daß
keine Weiſſagung in der Schrifft geſchiehet
aus eigner Auslegung, denn es iſt noch nie
keine Weiſſagung aus menſchlichem Willen
herfuͤr bracht, ſondern die heiligen Menſchen
GOttes haben geredt, getrieben durch den
heiligen Geiſt,
2. Petr. 1. v. 20. 21.

19. Uberzeuget die Schrifft kraͤfftiger, als irgend eine andere
Offenbarung?

Ja.) Hoͤren ſie Moſen und die Propheten
nicht, ſo werden ſie auch nicht glauben, ob je-
mand von den Todten auferſtuͤnde, Luc. 16.
v. 31.

20. Wie nennet deßhalben der Sohn GOttes diejenigen gu-
ten Gemuͤther, die der heiliger Schrifft nicht voͤllig glau-
ben wollen?

Thoren und traͤges Hertzens, zu glauben

alle
A 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <list>
              <item><pb facs="#f0038" n="5"/>
ihr auch mir, denn er hat von mir ge&#x017F;chrie-<lb/>
ben; &#x017F;o ihr aber &#x017F;einen <hi rendition="#fr">Schrifften</hi> nicht<lb/>
glaubet, <hi rendition="#fr">wie</hi> werdet ihr <hi rendition="#fr">meinen Worten</hi><lb/>
glauben, Joh. 5. v. 46. 47.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>17. Wie &#x017F;ollen wir uns der Schrifft gebrauchen?</head><lb/>
            <p>Jhr thut wohl, daß ihr <hi rendition="#fr">darauf achtet,</hi> als<lb/>
auf ein Licht, das da &#x017F;cheinet in einem dun-<lb/>
ckeln Ort, bis der Tag anbreche, und der<lb/>
Morgen&#x017F;tern aufgehe in euren Hertzen, 2.<lb/>
Petr. 1. v. 19.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>18. Kommt die&#x017F;e Schrifft von GOtt &#x017F;elb&#x017F;t her?</head><lb/>
            <p>Ja.) Das &#x017F;olt ihr fu&#x0364;r das er&#x017F;te wi&#x017F;&#x017F;en, daß<lb/>
keine Wei&#x017F;&#x017F;agung in der Schrifft ge&#x017F;chiehet<lb/>
aus eigner Auslegung, denn es i&#x017F;t noch nie<lb/>
keine Wei&#x017F;&#x017F;agung aus men&#x017F;chlichem Willen<lb/>
herfu&#x0364;r bracht, &#x017F;ondern die heiligen Men&#x017F;chen<lb/>
GOttes haben geredt, <hi rendition="#fr">getrieben durch den<lb/>
heiligen Gei&#x017F;t,</hi> 2. Petr. 1. v. 20. 21.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>19. Uberzeuget die Schrifft kra&#x0364;fftiger, als irgend eine andere<lb/>
Offenbarung?</head><lb/>
            <p>Ja.) Ho&#x0364;ren &#x017F;ie Mo&#x017F;en und die Propheten<lb/>
nicht, &#x017F;o werden &#x017F;ie auch nicht glauben, ob je-<lb/>
mand von den Todten aufer&#x017F;tu&#x0364;nde, Luc. 16.<lb/>
v. 31.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>20. Wie nennet deßhalben der Sohn GOttes diejenigen gu-<lb/>
ten Gemu&#x0364;ther, die der heiliger Schrifft nicht vo&#x0364;llig glau-<lb/>
ben wollen?</head><lb/>
            <p>Thoren und tra&#x0364;ges Hertzens, zu glauben<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 3</fw><fw place="bottom" type="catch">alle</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[5/0038] ihr auch mir, denn er hat von mir geſchrie- ben; ſo ihr aber ſeinen Schrifften nicht glaubet, wie werdet ihr meinen Worten glauben, Joh. 5. v. 46. 47. 17. Wie ſollen wir uns der Schrifft gebrauchen? Jhr thut wohl, daß ihr darauf achtet, als auf ein Licht, das da ſcheinet in einem dun- ckeln Ort, bis der Tag anbreche, und der Morgenſtern aufgehe in euren Hertzen, 2. Petr. 1. v. 19. 18. Kommt dieſe Schrifft von GOtt ſelbſt her? Ja.) Das ſolt ihr fuͤr das erſte wiſſen, daß keine Weiſſagung in der Schrifft geſchiehet aus eigner Auslegung, denn es iſt noch nie keine Weiſſagung aus menſchlichem Willen herfuͤr bracht, ſondern die heiligen Menſchen GOttes haben geredt, getrieben durch den heiligen Geiſt, 2. Petr. 1. v. 20. 21. 19. Uberzeuget die Schrifft kraͤfftiger, als irgend eine andere Offenbarung? Ja.) Hoͤren ſie Moſen und die Propheten nicht, ſo werden ſie auch nicht glauben, ob je- mand von den Todten auferſtuͤnde, Luc. 16. v. 31. 20. Wie nennet deßhalben der Sohn GOttes diejenigen gu- ten Gemuͤther, die der heiliger Schrifft nicht voͤllig glau- ben wollen? Thoren und traͤges Hertzens, zu glauben alle A 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/38
Zitationshilfe: Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/38>, abgerufen am 18.04.2024.