28. Woran liegts also, daß sie nicht erhöret werden?
Eure Untugenden scheiden euch und eu- ren GOtt voneinander, und eure Sünden verbergen das Angesicht von euch, daß ihr nicht gehöret werdet, Es. 59, 2.
Jhr bittet, und krieget nichts, darum, daß ihr übel bittet, nehmlich dahin, daß ihrs mit euren Wollüsten verzehret, Jac. 4, 3.
So beteten wir auch nicht vor dem HErrn unserm GOtt, daß wir uns von den Sünden bekehreten, und deine Wahr- heit vernähmen. Darum ist der HERR auch wacker gewest mit diesem Unglück, und hats über uns gehen lassen, Dan. 9, 13. 14.
29. Erhöret sie GOtt zuweilen gleichwohl?
Ja.) Und das Wort des HErrn kam zu Elia, dem Thisbitten, und sprach: Hast du nicht gesehen, wie sich Ahab vor mir bücket? Weil er sich nun vor mir bücket, will ich das Unglück nicht einführen, bey seinem Leben, 1. Kön. 21, 28. 29.
30. Warum denn das?
Weissest du nicht, daß dich GOttes Güte zur Busse leitet, Rom. 2, 4.
31. Giebt das Gebet selbst Gelegenheit zur Bekeh- rung?
Ja.) Es war ein Mann zu Cäsarien, mit
Nah-
L 2
28. Woran liegts alſo, daß ſie nicht erhoͤret werden?
Eure Untugenden ſcheiden euch und eu- ren GOtt voneinander, und eure Suͤnden verbergen das Angeſicht von euch, daß ihr nicht gehoͤret werdet, Eſ. 59, 2.
Jhr bittet, und krieget nichts, darum, daß ihr uͤbel bittet, nehmlich dahin, daß ihrs mit euren Wolluͤſten verzehret, Jac. 4, 3.
So beteten wir auch nicht vor dem HErrn unſerm GOtt, daß wir uns von den Suͤnden bekehreten, und deine Wahr- heit vernaͤhmen. Darum iſt der HERR auch wacker geweſt mit dieſem Ungluͤck, und hats uͤber uns gehen laſſen, Dan. 9, 13. 14.
29. Erhoͤret ſie GOtt zuweilen gleichwohl?
Ja.) Und das Wort des HErrn kam zu Elia, dem Thisbitten, und ſprach: Haſt du nicht geſehen, wie ſich Ahab vor mir buͤcket? Weil er ſich nun vor mir buͤcket, will ich das Ungluͤck nicht einfuͤhren, bey ſeinem Leben, 1. Koͤn. 21, 28. 29.
30. Warum denn das?
Weiſſeſt du nicht, daß dich GOttes Guͤte zur Buſſe leitet, Rom. 2, 4.
31. Giebt das Gebet ſelbſt Gelegenheit zur Bekeh- rung?
Ja.) Es war ein Mann zu Caͤſarien, mit
Nah-
L 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0196"n="163"/><divn="4"><head>28. Woran liegts alſo, daß ſie nicht erhoͤret werden?</head><lb/><p><hirendition="#fr">Eure Untugenden</hi>ſcheiden euch und eu-<lb/>
ren GOtt voneinander, und <hirendition="#fr">eure Suͤnden</hi><lb/>
verbergen das Angeſicht von euch, daß ihr<lb/>
nicht gehoͤret werdet, Eſ. 59, 2.</p><lb/><p>Jhr bittet, und krieget <hirendition="#fr">nichts,</hi> darum,<lb/><hirendition="#fr">daß ihr uͤbel bittet,</hi> nehmlich dahin, daß<lb/><hirendition="#fr">ihrs mit euren Wolluͤſten verzehret,</hi> Jac.<lb/>
4, 3.</p><lb/><p>So beteten wir auch nicht vor dem HErrn<lb/>
unſerm GOtt, <hirendition="#fr">daß wir uns von den<lb/>
Suͤnden bekehreten, und deine Wahr-<lb/>
heit vernaͤhmen. Darum</hi> iſt der HERR<lb/>
auch wacker geweſt mit dieſem Ungluͤck, und<lb/>
hats uͤber uns gehen laſſen, Dan. 9, 13. 14.</p></div><lb/><divn="4"><head>29. Erhoͤret ſie GOtt zuweilen gleichwohl?</head><lb/><p>Ja.) Und das Wort des HErrn kam zu<lb/>
Elia, dem Thisbitten, und ſprach: Haſt du<lb/>
nicht geſehen, wie ſich Ahab vor mir buͤcket?<lb/>
Weil er ſich nun vor mir buͤcket, <hirendition="#fr">will ich<lb/>
das Ungluͤck nicht einfuͤhren, bey ſeinem<lb/>
Leben,</hi> 1. Koͤn. 21, 28. 29.</p></div><lb/><divn="4"><head>30. Warum denn das?</head><lb/><p>Weiſſeſt du nicht, daß dich GOttes Guͤte<lb/><hirendition="#fr">zur Buſſe</hi> leitet, Rom. 2, 4.</p></div><lb/><divn="4"><head>31. Giebt das Gebet ſelbſt Gelegenheit zur Bekeh-<lb/>
rung?</head><lb/><p>Ja.) Es war ein Mann zu Caͤſarien, mit<lb/><fwplace="bottom"type="sig">L 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Nah-</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[163/0196]
28. Woran liegts alſo, daß ſie nicht erhoͤret werden?
Eure Untugenden ſcheiden euch und eu-
ren GOtt voneinander, und eure Suͤnden
verbergen das Angeſicht von euch, daß ihr
nicht gehoͤret werdet, Eſ. 59, 2.
Jhr bittet, und krieget nichts, darum,
daß ihr uͤbel bittet, nehmlich dahin, daß
ihrs mit euren Wolluͤſten verzehret, Jac.
4, 3.
So beteten wir auch nicht vor dem HErrn
unſerm GOtt, daß wir uns von den
Suͤnden bekehreten, und deine Wahr-
heit vernaͤhmen. Darum iſt der HERR
auch wacker geweſt mit dieſem Ungluͤck, und
hats uͤber uns gehen laſſen, Dan. 9, 13. 14.
29. Erhoͤret ſie GOtt zuweilen gleichwohl?
Ja.) Und das Wort des HErrn kam zu
Elia, dem Thisbitten, und ſprach: Haſt du
nicht geſehen, wie ſich Ahab vor mir buͤcket?
Weil er ſich nun vor mir buͤcket, will ich
das Ungluͤck nicht einfuͤhren, bey ſeinem
Leben, 1. Koͤn. 21, 28. 29.
30. Warum denn das?
Weiſſeſt du nicht, daß dich GOttes Guͤte
zur Buſſe leitet, Rom. 2, 4.
31. Giebt das Gebet ſelbſt Gelegenheit zur Bekeh-
rung?
Ja.) Es war ein Mann zu Caͤſarien, mit
Nah-
L 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Zinzendorf, Nikolaus Ludwig von: Gewisser Grund christlicher Lehre. Leipzig, 1725, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/zinzendorf_christlichelehre_1725/196>, abgerufen am 16.02.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.